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Die Arbeit hat die Inhalte der Verbalflexion im Französischunterricht an Deutschsprachige und ihre Progression zum Gegenstand. Es wird ein von unbeabsichtigten Lücken freies und zugleich auf ein Minimum beschränktes System von temporalen und modalen Kategorien, Verbklassen und Regeln zur Bildung der zusammengesetzten Tempora und Modi sowie zur Angleichung des Participe passé vorgeschlagen. Die Notwendigkeit, die sprachlichen Lehrinhalte zu reduzieren, ohne die Äußerungsmöglichkeiten der Schüler auf bestimmte Themen, Situationen oder Absichten zu beschränken, wird belegt durch Lücken, z.T. überhöhte, z.T. in anderer Hinsicht korrekturbedürftige Pensen in Grammatiken für den Französischunterricht, in Lehrplänen und Lehrwerken. Der zweite Teil der Arbeit enthält präzise Empfehlungen für die chronologische Anordnung und Gruppierung der Lehrinhalte, da den Lehrplan- und Lehrwerkautoren bisher auch für die Planung der Progression verläßliche Grundlagen fehlten. Insgesamt soll die Arbeit einen nicht zeitgebundenen Beitrag zur Planung des Französischunterrichts und zugleich eine Dokumentation des Forschungsstandes darstellen, der in Schulgrammatiken, Lehrplänen und Lehrwerken der letzten 30 Jahre erreicht wurde.
In dem Beitrag werden Lehrinhalte einer am Sprachenzentrum der Universität Potsdam angebotenen Sprachlehrveranstaltung beschrieben. Als Globalziel gilt die fremdsprachliche Vorbereitung von Studierenden der Rechts- und Politikwissen schaften auf ein Studium an einer frankophonen Universität. Gegenstand sind die Entstehung der Ve République, ihre Verfassung und das Spannungsfeld zwischen Buchstaben der Verfassung und Verfassungswirklichkeit, das am Beispiel der Ernennung des Premierministers dargestellt wird. Außerdem wird über Hilfen zur Rezeption einer rechtswissenschaftlichen Vorlesung zu den Verfassungsorganen der Ve République berichtet. Den Schluß bilden Lehrinhalte zu zentralen Verfassungsorganen der Bundesrepublik Deutschland. Insgesamt gesehen stellt die Sprachlehrveranstaltung den Versuch dar, fremdsprachliche und fachbezogene Ziele zu realisieren.
Bemühungen um ordnungsstiftende Kategorien zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts sind grundsätzlich ein legitimes Forschungsziel. Erst dadurch werden abgrenzbare Bereiche sichtbar, für deren Erforschung differenzierte Wege beschritten werden können. Eine beträchtliche Anzahl der Beiträge zur 13. Frühjahreskonferenz läßt m.E. berechtigte Zweifel daran aufkommen, ob die "Dimensionen" Steuerung und Offenheit diesen Zweck erfüllen können. Der Rezensent unterstützt die Forderung von Zydatiß: "Eine Grundprämisse rationalen didaktischen Denkens sollte konsensfähig bleiben; nämlich Lehr- und Lernprozesse von der Zielkategorie her zu definieren, der sich Entscheidungen zur Auswahl, Anordnung und Darbietung der Themen, Verfahren und Medien anschließen müssen" (Zydatiß:184f.).
Im Mittelpunkt des Beitrags stehen Vorschläge zur Progression der Lehrinhalte zur Verbalflexion in Lehrgängen für Französisch als zweite Fremdsprache an allgemeinbildenden Gymnasien der Bundesrepublik Deutschland. Die Empfehlungen richten sich an Lehrwerkautoren und beziehen sich auf Jahrespensen, d.h. die verbalen Kategorien und Verbklassen, die während eines Schuljahres in einer bestimmten Reihenfolge erstmalig dargeboten werden sollen. Außerdem plädiere ich dafür, bestimmte Lehrinhalte der Verbalflexion zu gruppieren bzw. in geringem zeitlichen Abstand einzuführen.