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Rezensiertes Werk: Wendy Ayres-Bennett; Magali Seijido: Bon usage et variation sociolinguistique. Perspectives diachroniques et traditions nationales, Lyon: École normale supérieure de Lyon 2013, 338 S.
Literatur und Malerei sind im Frankreich des 19. Jahrhunderts aufs Engste miteinander verknüpft. Sie bringen ein geradezu unerschöpfliches Arsenal an malenden Dichtern beziehungsweise dichtenden Malern hervor. Wie lässt sich dieser reiche Bestand fruchtbar machen für die jüngsten theoretischen Studien der vielzitierten „Wende zum Bild“? Und umgekehrt: Welche neuen Lesarten gewinnen diese sowohl literarischen als auch künstlerischen Primärmaterialien im Fokus der aktuellen theoretischen Arbeiten?
Vor dem Hintergrund des gegenwärtig transdisziplinär diskutierten iconic turn, aber auch ausgehend von Studien zum konkreten Zusammenspiel von Text- und Bildmedium, fragt dieser Band nach dem Potential der Interferenz von Visualisierungs-, Visibilisierungs- und Verschriftlichungsstrategien im Frankreich des 19. Jahrhunderts. Er widmet sich Fragen der Repräsentation, des Bildens und des Bildes und versteht sich als Beitrag zu einer bildwissenschaftlich informierten Literaturund Kulturwissenschaft.
The paper aims at considering characteristics from one field of contemporary visual studies that has for a long time been neglected in academic research: Pictorial signs on Social Network Sites (SNS) are an outstanding class of semiotic resources that is greatly shaped by processes of technological and collective sign production and distribution. A brief examination of the scholarly research on the pragmatics and semiotics of pictorial signs on SNS shows that the heterogeneity of visual signs is often neglected and that it mostly concentrates on one aspect of these pictorial signs: their technological production or their purpose for individual self-disclosure. The paper therefore considers the semiosis of pictorial signs on SNS in a holistic perspective as one the one hand produced by individual and collective meaning making as well as on the other hand a product of technological framing. It therefore develops a techno-semiotic pragmatic account that takes into consideration both processes. Starting from a prominent class of pictorial signs on SNS during Tunisian Revolution, the Tunisian Flag graphics, the paper than shows that communicative and social interaction functions on the graphic interface of SNS (‘like’-function, sharing and commenting option) are not only directly inscribed into the pictorial frame, but also greatly influence the reading of a pictorial sign. The location of images on the SNS’ interface has an impact on its meaning and on the social functions of a pictorial sign, as profile pictures are directly linked to the online identity of the user. Through technological sign processing, the polysemy of the image is reduced. We therefore consider the images on the one hand as individual self-narratives and on the other as instances of SNS’ visual culture that brings out dominant visual codes but also allows social and political movements to spread.
Ramón Campos fue un autor muy influenciado por la corriente sensualista del
pensamiento lingüístico francés, el que había incluso llevado a sus extremos más
radicales. Para él, la abstracción se llevaba a cabo por medio de las palabras, del
lenguaje articulado, sin intervención del pensamiento. Los nombres adjetivos son en su
origen sustantivos. La memoria y la formación de las ideas generales son efectos del
don de la palabra, y de ningún modo operaciones del pensamiento. El lenguaje de
acción no es suficiente para la operación de la abstracción. La tendencia del
pensamiento hacia la concretización hace cundir las abstracciones. Ninguna palabra
dependiente o referencial es palabra primitiva. Estas ideas se reafirman también en el
contexto de su obra De la desigualdad personal en la sociedad civil donde sirven de
base para una nueva ética de la comunicación. Estudiaré el concepto de ‘el don de la
palabra’, que en este contexto es el instrumento único de la abstracción o
descomposición, capaz de partir el pensamiento en dos facultades o potencias
diferentes, ‘imaginación’ y ‘memoria’.
Dieser Band entstand auf der Basis von Beiträgen, die zum XXIV. Internationalen Kolloquium des Studienkreises ‘Geschichte der Sprachwissenschaft’ vom 22. bis 24. August 2013 vorgetragen wurden. Ausschlaggebend für die Wahl des Themas war nicht ein Befolgen des Zeitgeistes, der immer wieder auf die Krise hinweist, die Europa durchlebt und die sich natürlich auch im metasprachlichen Bewusstsein niederschlägt, sondern die Absicht, eine von der Feststellung von Kontinuitäten in der Entwicklung der Sprachwissenschaft unterschiedene Forschungsperspektive einzunehmen.
Krisenzeiten und Umbrüche führen allerdings tatsächlich auch zu veränderten Diskursstrategien und Bezeichnungsmustern, die auch von linguistischen Laien wahrgenommen und diskutiert werden. Sprachwandeltheorien spiegeln zwar ein Bewusstsein von Phasen sehr dynamischer sprachlicher Entwicklungen wider, nicht jedoch ein Interesse an dem gesellschaftlich bedingten initialen Moment, an dem anfänglichen Auslöser von Sprachwandel. Eine Umbruchkonzeption, die Gesellschafts- und Sprachgeschichte in diesem Sinn aufeinander beziehen würde, wurde bisher nicht entwickelt. ...
Viel mehr als dieser lebensweltliche Bezug des Verhältnisses von Sprache und Krise bildete jedoch die Sichtung der historiographischen Literatur der letzten Jahre und Jahrzehnte den Ausgangspunkt für das Thema dieses Bandes. Immer wieder werden begriffliche Kontinuitäten, Einflüsse zurückliegender Autoren auf spätere und die Verpflichtung moderner Theorien gegenüber früheren Ansätzen konstatiert. Meistens geschieht dies zu Recht, doch das wissenschaftshistorische Interesse für die Innovation oder auch den theoretischen Verlust, mit einem Wort die Diskontinuität, sollte nicht vernachlässigt werden. Dabei gibt es durchaus immer wieder Behauptungen des völlig Neuen in sprachtheoretischen Publikationen, die eine Tradition und die jetzt neue, gültige Theorie, die sogenannte Vorgeschichte eines Theorems und den Beginn der eigentlichen Wissenschaft in Gegensatz zueinander stellen. Doch solche Behauptungen stammen von den Sprachwissenschaftlern selbst, sie dienen meist der Hervorhebung des eigenen Standpunkts und sind keine Ergebnisse professioneller Historiographie.
Der Mensch in der Moderne lebt in einem Spannungsverhältnis zwischen all dem, was nun menschenmöglich erscheint und dem, was er als Einzelner, aufgrund seines beschränkten Kräftehaushalts, zu leisten vermag. Die notwendige Spezialisierung in einem beschränkten Feld schließt ihn, wie Max Weber es in »Wissenschaft als Beruf« darstellt, von vielen anderen Bereichen aus. Besonders eklatant wird dies in der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert empfunden, welche die verschiedensten Versuche hervorbringt, Synthesen zwischen den ausdifferenzierten Wissensgebieten herzustellen. Einen besonderen Stellenwert hat hier das Wissen der Naturwissenschaftler, auf welche noch der materialistische und positivistische Optimismus des 19. Jahrhunderts wirkt.
An den Autobiographien des spanischen Histologen Santiago Ramón y Cajal (1852-1934) und des deutschen Chemikers Wilhelm Ostwald (1853-1932) zeigt sich exemplarisch, wie naturwissenschaftliche Spezialisten als Autoren auf dieses Spannungsverhältnis reagieren. In drei Kapiteln führt die literaturwissenschaftliche Untersuchung vor, wie die Autoren sprachliche Formen aus ihrer Spezialisierung entlehnen und für die Darstellung des eigenen Lebens nutzen. Historisch führt die Lektüre zu dem Schluss, dass in diesen Texten eine Verschiebung des Positivismus aus der Philosophie in die Autobiographik stattfindet.
Systematisch stellt der im Band entwickelte Begriff des biographischen Lebenswissens einen Versuch dar, das Leben des Einzelnen für die Sinngebung im Text starkzumachen, ohne in Biographismus oder ein Konzept starker Autorschaft zurückzufallen.