830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
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Die Arbeit ist der Versuch einer zusammenhängenden historisierenden Lektüre der wichtigsten Essays und fiktionalen Prosatexte des Schriftstellers Ronald M. Schernikau (1960-1991). Der schwule Kommunist erklärte das Lob zur künstlerischen Strategie, formulierte gleichzeitig eine avancierte Gesellschaftskritik und verteidigte den realen Sozialismus auch gegen die Realität. Im Verlauf mehrerer Einzelstudien werden Themen, Schreibweisen und schließlich auch die Widersprüche, in die sich ein solches Projekt verstricken muss, analysiert. Vor dem Hintergrund zentraler politischer und ästhetischer Debatten der 1970er und -80er Jahre werden so die Umrisse einer politischen Poetik nachgezeichnet, die der Schönheit verpflichtet ist. Ein weiteres Augenmerk liegt dabei auf theorie- und bewegungsgeschichtlichen Aspekten.
Gibt es ein schwules Schreiben jenseits einer auktorialen Selbstpositionierung? Was würde eine kommunistische Literatur auszeichnen? Schernikau verhandelt poetologische Fragen um die Konzepte Autorschaft, Realismus und Werk, die nicht nur an gegenwärtige Diskurse anschlussfähig sind, sondern auf die Kernprobleme der politischen Literatur des Zwanzigsten Jahrhunderts verweisen.
Der mutmaßlich erste Roman Rudolfs von Ems ist in mehrfacher Hinsicht eine literarische Ausnahmeerscheinung: Sein Protagonist Gerhart ist kein Ritter, sondern ein Kölner Kaufmann. Und nicht ein allwissender Erzähler, sondern Gerhart selbst erzählt seine vorbildliche Lebensgeschichte, um Kaiser Otto, der sich eines Frevels schuldig gemacht hatte, zu Einsicht und Besserung zu führen. Geschickt verbindet der Autor Elemente der Autobiographie, des Aventiure- und Minneromans.
Norbert Kössinger und Katharina Philipowski legen mit dieser zweisprachigen Ausgabe einen handschriftennahen Text, eine genaue und dennoch lesbare neuhochdeutsche Übersetzung mit Stellenkommentar und ein ausführliches Nachwort vor.
Poema
(2023)
POEMA ist ein komparatistisch angelegtes Jahrbuch, das sich der systematischen Erforschung von Lyrik und Gedicht widmet. Es richtet sich an Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler aller Philologien wie auch der mit anderen Kunstformen befassten Wissenschaften und der philosophischen Ästhetik. POEMA erscheint als Open-Access-Journal wie auch als Print-on-Demand-Fassung im Universitätsverlag Kiel | Kiel University Publishing. Die wissenschaftlichen Beiträge werden in einem double-blind Peer-Review-Verfahren begutachtet.
On the basis of a case study on the linearisation of German infinitival complements, the present paper illustrates the advantages of selected quantitative and statistical methods in diachronic studies. In particular, it first discusses, the problem of the availability of balanced diachronic corpora and how mixed-effects modelling can help make the best of "bad data" and second, it deals with the question of periodisation and shows the advantages of a data-driven method.