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Henne oder Ei
(2018)
Fragestellung: Ziel war die Untersuchung der Entwicklung und wechselseitigen Beziehung von Zahlen- und Mengenvorwissen (ZMW), Arbeitsgedächtnis (AG) und Intelligenz sowie deren Vorhersagekraft für die Rechenleistung in der ersten Klasse. Methodik: 1897 Kindergartenkinder nahmen an dieser Studie teil. Ein Teil dieser Kinder wurde 9 Monate später und erneut in der ersten Klasse untersucht. Ergebnisse: Während des Kindergartenjahres verbesserten sich die Kinder in allen untersuchten Leistungen. Reziproke Zusammenhänge zwischen den drei erhobenen Vorläuferfähigkeiten konnten nachgewiesen werden. Das ZMW erwies sich als guter Prädiktor für die AG- und Intelligenzleistung. Bei der Überprüfung der Vorhersage des Rechnens erwies sich das ZMW als bester Prädiktor der späteren Rechenleistung. Erwartungsgemäß zeigten die zu t1 erfassten allgemein-kognitiven Leistungen indirekte Effekte über das ZMW auf die Rechenleistung. Die Intelligenz und das AG zu t2 konnten direkt zur Vorhersage des Rechnens in der ersten Klasse beitragen. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse verdeutlichen, dass das AG und die Intelligenz zwar an dem Aufbau des ZMW beteiligt sind, aber vor allem selbst durch dieses vorhergesagt werden. Die Daten sprechen dafür das Potenzial des ZMWs in Trainingsprogrammen zu nutzen, durch dessen Förderung auch intellektuelle und Gedächtnisleistungen zunehmen können, die allesamt die schulische Rechenleistung positiv beeinflussen.
In dieser Arbeit wird in mehreren Experimenten untersucht, wie gut junge und alte Erwachsene Sätze mit unterschiedlich komplexer syntaktischer Struktur verstehen können. Zentrales Thema dabei sind die Schwierigkeiten, die ältere Erwachsene mit der Objekt-vor-Subjekt-Wortstellung haben. Untersucht wird, inwiefern diese beobachteten Altersunterschiede durch eine reduzierte verbale Arbeitsgedächtniskapazität der älteren Erwachsenen erklärt werden können. Dabei stellt sich die Frage, ob die Defizite ein generelles verbales Arbeitsgedächtnis betreffen oder ob es ein eigenes Verarbeitungs-system für syntaktische Informationen gibt, dessen Kapazität mit dem Alter abnimmt. Es wurde versucht, die postulierte reduzierte Arbeitsgedächtniskapazität der älteren Erwachsenen an jungen Erwachsenen zu simulieren, indem deren Arbeitsgedächtniska-pazität durch eine Zusatzaufgabe künstlich eingeschränkt wurde. Weiterhin wurden die Altersunterschiede bei syntaktisch komplexen zentraleingebetteten Relativsätzen mit denen bei syntaktisch einfacheren koordinierten Hauptsätzen verglichen. Um die Studienteilnehmer mit den seltenen objektinitialen Strukturen zu konfrontieren und ihre Erfahrung mit solchen Sätzen zu verändern, wurden schließlich sowohl junge als auch alte Erwachsene mit Sätzen mit Objekt-vor-Subjekt-Wortstellung trainiert.