Zusammenfassung
Gustav
Rose (1798-1873) begleitete Alexander von Humboldt auf
seiner Russlandreise und stand bis zu Humboldts Tod
persönlich und postalisch zum ihm in Kontakt. Die Edition
des vorliegenden Briefs zielt darauf ab, die Bedeutung der
Person Gustav Rose in ihrer Beziehung zu Alexander von
Humboldt und ihrem Einfluss auf den
mineralogisch-geologischen Teil des
Kosmos
zu beleuchten und dem Leser dieses interessante historische
Dokument zugänglich zu machen.
Abstract
Gustav Rose
(1798-1873) accompanied Humboldt on his journey to Russia.
He kept in touch with Humboldt after this expedition until
Humboldt died in 1859. The edition of the letter at hand
aims at highlighting Rose’s relation to Humboldt and how he
influenced the geological and mineralogical part of the
Kosmos.
It shall also make this impressive historical document
accessible to readers by providing illustrating annotations.
* * *
1. Ausblick auf die
weitere Korrespondenz zwischen Rose und Humboldt
Der in
der vorliegenden Edition präsentierte Brief ist einer von 15
Briefen aus der Korrespondenz Humboldts mit Rose, die bis
heute erhalten geblieben sind. Da es leider keinen Nachlass
Gustav Roses gibt, sind die meisten Briefe Humboldts an Rose
heute nicht mehr erhalten. Nur drei der 15 Briefe dieses
Konvoluts sind von Humboldt geschrieben. Die erhaltenen
Briefe sind zum größten Teil im Besitz der Staatsbibliothek
zu Berlin, und sind in deren Handschriftenabteilung
einsehbar. Die anderen Briefe befinden sich im Besitz der
Mineralogischen Sammlung des Naturkundemuseums in Berlin und
des Deutschen Museums in München. Die Briefe bewegen sich
thematisch fast ausschließlich im Bereich der Mineralogie
und der Geologie. Persönliche Einsprengsel wie
Genesungswünsche sind selten. Ein Brief thematisiert
Überlegungen zum Münzwesen in Russland. Neben den direkten
Briefen zwischen Humboldt und Rose finden sich einige
Erwähnungen Roses in Briefen Humboldts an Ehrenberg und
Mitscherlich. Dort bittet er die Adressaten
verschiedentlich, kurze Mitteilungen an Rose weiterzuleiten.
2. Einleitung zur Edition
eines Briefes Gustav Roses an Alexander von Humboldt vom 23.
April 1855
Rose und
Humboldt
Gegenstand der Edition ist ein Brief Gustav Roses an
Alexander von Humboldt aus dem Jahre 1855. Das Original
befindet sich in der Handschriftenabteilung der
Staatsbibliothek Berlin[1].
Gustav Rose (1798-1873) war ein renommierter deutscher
Mineraloge. Er studierte in Berlin bei Christian Samuel
Weiss Mineralogie, danach ging er nach Stockholm, um die
Methoden der Mineralanalyse bei Jöns Jakob Berzelius zu
erlernen. Später folgte er seinem Lehrer Weiss nach und
wurde Professor für Mineralogie an der Universität Berlin,
dann auch Direktor des Mineralogischen Museums. Im Jahre
1860 erhielt er schließlich die Ehrendoktorwürde der
Universität Berlin.
Rose begleitete
Humboldt auf seiner Russlandreise 1829, während der sie den
Ural durchquerten und bis zum mittelasiatischen Altaigebirge
sowie zum kaspischen Meer gelangten.[2]
Seit dieser Reise verbanden eine Freundschaft und ein
unregelmäßiger Briefwechsel Humboldt und Rose. Humboldt
schätzte Roses fachliche Kompetenz und nutzte den
Briefkontakt zur Klärung geologischer und mineralogischer
Fragestellungen. Dies trifft auch auf jenen Brief Humboldts
an Rose zu, der dem hier edierten vorausgegangen ist.
Humboldt scheint in diesem Brief einige
chemisch-mineralogische Daten von Rose erfragt zu haben. Die
Antwort dürfte der Anlass für Rose gewesen sein,
vorliegenden Brief an Humboldt zu richten.
Allerdings geht
der Brief über die einfache Bearbeitung von Humboldts
Anfrage hinaus. Das Dokument ist zweiteilig aufgebaut. Der
erste und wesentlich kürzere Teil umfasst neben der
Begrüßung die Textzeile »Hierbei erfolgen die gewünschten
spezifischen Gewichte:«[3]
und die Übersichtstabelle gefolgt von Roses Schlussfolgerung
»Je größer also der Gehalt an Kieselsäure, je geringer ist
das spec[ifische] Gew[icht] der feldspathartigen
Mineralien.«[4]
Der wesentlich umfangreichere Teil des vier Seiten
umfassenden Briefs gilt jedoch einem Anliegen Roses, welches
er umfassend argumentativ unterstützt.
Roses
Argumentation und Humboldts
Kosmos
Rose
erlangte offenbar im Vorfeld dieses Briefes Kenntnis davon,
dass Humboldt das Dioritgestein als ein dem Trachyt gleiches
oder verwandtes Gestein verstand und es entsprechend zu
klassifizieren gedachte. Im
Kosmos
weist Humboldt im Anschluss an seine sechsteilige Übersicht
der Trachyte[5]
auf die Probleme der Systematisierung dieser Gesteinsart
hin. Er schreibt:
Die mineralogische
Beschaffenheit der Trachyte wird auf unvollkommenere Weise
erkannt, wenn die porphyrartig eingewachsenen Krystalle aus
der Grundmasse nicht abgesondert, nicht einzeln untersucht
und gemessen werden können…«[6]
»Auf eine überzeugendere und mehr sichere Weise ergiebt sich
das Resultat, wenn …[die Bestandteile des Gemenges] einzeln,
oryctognostisch[7]
und chemisch, untersucht werden können.[8]
Humboldt
ist sich also der Probleme, die sich aus dem Mangel an
geologischen Daten zum genauen Fundort der Probenstücke
ergeben, für die Bestimmung der Gesteinsart bewusst. Die
Anzahl von sechs verschiedenen Abteilungen des Trachyts, die
er nicht für erschöpfend hält, rührt genau von diesem Mangel
her. In diesem Zusammenhang dankt er dem Freund:
[…] die
unvollkommneren Bestimmungen der Mineral-Species, die ich
während der Reise machte, [konnten] durch Gustav Rose’s
jahrelang fortgesetzte oryctognostische Bearbeitung meiner
Sammlungen verbessert und gründlich gesichert werden […][9]
Neben
dieser finden sich noch weitere Stellen im 4. Band des
Kosmos, die durch die Daten im
Brief, speziell die anfänglich übermittelte Tabelle,
gestützt werden. In seinen Ausführungen zum spezifischen
Gewicht der Erdrinde führt Humboldt in einer umfangreichen
Endnote aus, dass die von Laplace veranschlagte Dichte von 3
für die Erdkruste zu hoch gegriffen sei.[10]
Laplace verwendet den Begriff der Dichte synonym zum
spezifischen Gewicht. Darauf folgend zählt Humboldt die
Gesteine und Mineralien auf, die den größten Teil der
kontinentalen Erdrinde ausmachen, und führt deren
spezifisches Gewicht auf. So begründet er seine eigene
Schätzung des spezifischen Gewichts der Erdrinde zwischen
2,6 und 2,4.
Weiterhin äußert
Humboldt sich zum Schmelzpunkt des Granits.[11]
Er widerspricht dabei dem französischen Zoologen und
Anthropologen Jean Louis Armand de Quatrefages de Bréau, der
besagten Schmelzpunkt auf 666°C veranschlagt[12].
Fernerhin stellt er einen Zusammenhang zwischen dem
Quarzanteil[13]
und dem Schmelzpunkt von Gesteinen her. Er gibt an, dass
Quarz oder quarzhaltige Gesteine erst bei wesentlich höheren
Temperaturen schmelzen als solche, die kein Quarz enthalten.
Wenn Kieselsäure aufgrund der hohen Stabilität ihrer
Moleküle den Schmelzpunkt eines Gesteins erhöht, lässt das
Wissen um den Kieselsäureanteil der in den Gesteinen
enthaltenen Mineralien Rückschlüsse auf den Schmelzpunkt der
Gesteine zu.
Rose beginnt sein
Plädoyer gegen die aus seiner Sicht fehlerhafte Einordnung
mit einer Feststellung, die Humboldt möglicherweise zu
seiner Kategorisierung veranlasst hat: Diorit und Trachyt
bestehen zum großen Teil aus gleichen Mineralien, nämlich
Oligoklas und Hornblende. Um seine weitere Argumentation
vorzubereiten, stellt Rose Humboldt seine Einteilung der
vulkanischen Gebirgsarten vor. Humboldt druckt, Rose als
Quelle angebend, exakt diese Einteilung Roses im
Kosmos
ab[14].
Als Quelle verweist er auf Roses geologische Vorlesungen
1854. Die Einteilung Roses unterscheidet sich aber von der
Humboldts;[15]
es ist demnach nicht unwahrscheinlich, dass Humboldt im
Rahmen des vorausgegangenen Briefes Rose um eine Kurzfassung
seiner im Vorjahr entwickelten Systematik gebeten hat, um
sie im
Kosmos
zu verwenden und diesen so auf dem neusten Stand zu halten.
Humboldt
unterscheidet im
Kosmos,
und das gilt grundsätzlich noch heute, drei
Gesteinskategorien nach der Art ihrer Entstehung:
magmatische Gesteine, Sedimentgesteine und metamorphe
Gesteine.[16]
Magmatische Gesteine entstehen, wenn aus dem Erdinneren
aufgestiegenes Magma in der Erdkruste (plutonisches oder
Tiefengestein) oder an der Erdoberfläche, nach einem
Vulkanausbruch (vulkanisches oder Eruptivgestein), erkaltet.
Sedimentgesteine bilden sich durch die Ablagerung von
Mineralien aus dem Wasser und der Luft. Metamorphe Gesteine
schließlich bilden sich durch umgebungsbedingte Umwandlungen
einer der beiden ersten Gesteinsarten.
Noch im Jahre
1803 hingegen herrschte eine andere, zweigliedrige,
Einteilung in neptunische („wassergebildete“) und
vulkanische („feuergebildete“) Gesteine vor.[17]
Diesem System trug Humboldt auch in seinem nur in
französischer Abschrift überlieferten pasigraphischen Essay[18]
Rechnung. Darin schuf er auf der Grundlage der
zweigliedrigen Gesteinsklassifikation die zentralen
geologischen Begriffe der endogenen (magmatischen) und
exogenen (Sediment-) Gesteine[19].
Wenn Rose in
seiner Einteilung von vulkanischen Gebirgsarten spricht, in
Klammern aber den Vermerk »massigen« hinzufügt, ist das ein
Hinweis darauf, dass er über die Gruppe der magmatischen
Gesteine insgesamt spricht. Die Begriffsverwendung ist hier
nicht eindeutig. Der Begriff des vulkanischen Gesteins wurde
sowohl für die Übergruppe der magmatischen Gesteine
(vulkanisch im weiteren Sinne), als auch für die Untergruppe
der vulkanischen Gesteine (vulkanisch im engeren Sinne)
verwendet. Es ist nicht davon auszugehen, dass Rose Granit
fälschlicherweise als vulkanisches Gestein im engeren Sinne
klassifiziert hat. Dafür spricht auch folgendes Zitat aus
Humboldts
Kosmos:
»Die Berührung und plutonische Einwirkung des Granits machen
(wie wir, Gustav Rose und ich, im Altai, innerhalb der
Festung Buchtarminsk[20]
beobachtet haben) den Thonschiefer körnig…«[21]
Diese Erkenntnis ist von Humboldt und Rose auf der
Russlandexpedition gewonnen worden, und war also bereits vor
dem Verfassen des Briefes bekannt. Die Darlegung von Roses
Übersicht der magmatischen Gesteine zeigt, was er bereits
vorher formuliert hat, nämlich, dass es Übereinstimmungen
der in Trachyt und Diorit enthaltenen Mineralien gibt.
Nachdem Rose die
Argumente für eine Einordnung der Diorite zur Trachytgruppe
dargelegt hat, zeigt er auf, was gegen eine solche
Einordnung und damit für seine Position spricht. Hier greift
er auf optische, chemische und geognostische Argumente
zurück. Zunächst geht Rose auf die Beschaffenheit des
Oligoklas der Trachytgruppe im Vergleich zu dem der Diorite
ein. Die ziemlich umständliche Formulierung, welche auch den
Feldspat zum Vergleich heranzieht, löst sich zu folgender
Abgrenzung hin auf: der Oligoklas der Trachyte ist glasig,
also durchscheinend, während der Oligoklas der Diorite
(vergleichbar dem des Granits) nur an den Kanten schwach
durchscheinend und wenig glänzend ist. In chemischer
Hinsicht unterscheiden sich die beiden Oligoklase durch
einen höheren Kalkerdeanteil in demjenigen der Trachyte.[22]
Weiterhin weist Rose auf die unterschiedliche Beschaffenheit
der Grundmasse der beiden Gesteine hin. Während das
Dioritgestein von körniger Art ist, erscheint die Grundmasse
des Trachyts porphyrartig, d.h. einzelne deutlich erkennbare
Kristalle sind in eine homogen scheinende Masse
eingewachsen. Dieses Argument relativiert Rose jedoch, indem
er anmerkt, dass auch porphyrartige Dioritgesteine gefunden
worden seien.
Sein stärkstes
Argument führt Rose zum Schluss an. Er weist darauf hin,
dass Diorite und Trachyte in völlig verschiedenen
geologischen Umgebungen vorkommen. Hier führt Rose eine
interessante Unterscheidung ein. Er spricht nicht mehr
unterschiedslos von Diorit, sondern von »Diorit u[nd]
Dioritporphyr«. Diorit (und Dioritporphyr) ordnet er
Umgebungen von plutonischem Gestein (Granit, Syenit und
Quarzporphyr) zu, während ihm Trachyt als vulkanisches
Gestein im engeren Sinne gilt. In diesem letzten Punkt
stimmen Humboldts Ausführungen im 1. Band des
Kosmos
mit denen Roses überein.[23]
Im 5. Band des
Kosmos
führt Humboldt – ein Resultat der stärkeren Betonung der
geognostischen gegenüber der chemischen Analyse –
verschiedene Formationstypen ein.[24]
Die Einteilung dieser Formationstypen in plutonische und
vulkanische Formationen sowie die Einordnung von Diorit in
die erstere und von Trachyt in die letztere Gruppe geben
genau den Kern von Roses geognostisch begründeter
Unterscheidung des Diorits vom Trachyt wieder.
Seine
abschließende Bemerkung bezüglich der Wichtigkeit des
Fundortes und dessen geologischer Umgebung für die korrekte
Bestimmung eines Probenstücks deckt sich mit Humboldts
bereits 1823 im »Geognostischen Versuch« formulierter
Ansicht, dass die sogenannte Lagerung eines Gesteins[25]
neben der chemischen und mechanischen Analyse eine zentrale
Rolle in der Gesteinsbestimmung spielt.[26]
Auch im 5. Band des
Kosmos
erklärt er: »…weshalb (setzt Gustav Rose sehr richtig hinzu)
nur eine
geognostische Eintheilung der
Gebirgsarten, nicht eine chemische, wohl begründet ist.«[27]
Während Humboldt also 1823 die Wichtigkeit der
geognostischen Analyse neben der Analyse der Bestandteile
betonte, hebt er sie während der Entstehung des 5.
Kosmosbandes
sogar darüber hinaus.
Bemerkenswert
ist, dass Rose am Ende nur noch eine Verwechslung von
Dioritporphyr und Trachyt durch Humboldt vermutet. Nachdem
er im Laufe des Texts die Abgrenzung von Diorit und
Dioritporphyr vorgenommen hat, scheint er eine Verwechslung
von Diorit und Trachyt aufgrund ihrer unterschiedlichen
äußerlichen Beschaffenheit nicht mehr in Betracht zu ziehen.
Arbeit
am
Kosmos
Die am
Anfang aufgeworfene und wohl nicht zu klärende Frage, was
Rose zu einer Stellungnahme bezüglich der Zusammenfassung
von Diorit und Trachyt bewogen haben könnte, wird besonders
interessant, wenn man bedenkt, dass Humboldts Systematik der
Gesteinsgruppen im
Kosmos[28]
Diorite in die Grünsteingruppe und Trachyte in die
Basaltgruppe einordnet. Humboldt teilte die Gesteinsarten
also anders ein als Rose, und er tat dies bereits 1845 im 1.
Band des
Kosmos.
Allerdings war Humboldt sich der
Möglichkeit bewusst, dass neue Erkenntnisse Überarbeitungen
der Systematiken des Kosmos notwendig machen würden.[29]
Vor der Veröffentlichung des 3. Bandes seiner
physique
du monde führte Humboldt in einem
Brief an seinen Verleger Cotta seinen Wunsch aus, dass der
Kosmos »nach meinem Tod durch kurze Einschaltungen und neue
Zahlen erneuert wird, wie Linnée’s
›Spec[ies] Plantarum‹«.[30]
Und mehr noch.
Herr Alexander
v[on] Humboldt verspricht, um den Kosmos auch nach seinem
Ableben, so lange als möglich auf dem laufenden Stande der
Wissenschaft zu erhalten, einige seiner gelehrten Freunde zu
veranlassen, dass sie, jeder in seinem besonderen Fache,
geeignete Notizen über die neusten Entdeckungen etc. etc.
sammeln und diese der J.G. Cottaschen Buchhandlung Behufs
der jedesmaligen Einschaltung in künftige Auflagen des
Kosmos, übergeben.[31]
Es ist
also durchaus möglich, dass Humboldt im Lichte neuer
wissenschaftlicher Erkenntnisse über eine Anpassung seiner
Gesteinssystematik nachdachte.
Anrede
und Schlussformel
Genaueres über die Beziehung von Humboldt und Rose ist nicht
bekannt, aber offenbar hat die Russlandreise in beiden
Wissenschaftlern eine starke wechselseitige Wertschätzung
entstehen lassen, die es Humboldt erlaubte, den führenden
Mineralogen seiner Generation für eine Mineralienanalyse
heranzuziehen, die dieser mit »innigster Liebe u[nd]
Verehrung«[32]
anfertigte. In diesem Zusammenhang scheint der Kontrast
zwischen der förmlichen Anrede Humboldts als »Hochverehrter
Herr Baron«[33]
[34]
und der Verabschiedung Roses »Mit inniger Liebe und
Verehrung«[35]
zunächst auffällig zu sein, wenn man bedenkt, dass Humboldt
und Rose im Zuge der Russlandexpedition ein halbes Jahr in
unmittelbarer Nähe verbracht haben und sich zur Zeit des
Briefes mittlerweile 26 Jahre kannten. In diesem
Zusammenhang muss man jedoch wissen, dass Humboldt nur mit
wenigen Menschen »per Du« war. Diese Vertraulichkeit
herrschte nur zwischen Humboldt und François Arago, Johann
Carl Freiesleben sowie Mitgliedern der Familie Humboldt. Im
Umgang Humboldts mit allen anderen Menschen herrschten die
in der Zeit üblichen ehrerbietigen Floskeln vor, die wir
auch in diesem Brief bemerken.
Anmerkungen Humboldts
Der
vorliegende Brief ist mit verschiedenen handschriftlichen
Notizen Humboldts versehen. Dabei sind zwei Schreibgeräte,
Bleistift und Feder, verwendet worden, was auf zwei Phasen
der Bearbeitung schließen lässt. Da die Anmerkung »Basalt
mit Glimmer«[36]
erst mit Bleistift geschrieben und später mit Tinte
nachgeschrieben wurde, folgt, dass die ersten Notizen mit
Bleistift und die späteren Notizen mit der Feder gemacht
worden sind. Unter der Anrede finden sich zwei Anmerkungen
von ihm, »Warum ich nicht Diorit-Trachyt sagen soll.«[37]
und »Unterschiede von Feldsp[ath], Oligokl[as], Labrad[or],
Anorthit«.[38]
Solche Vermerke sind nicht untypisch für Humboldt. Da er
zahlreiche Korrespondenzen unterhielt und aufbewahrte,
nutzte er diese Vermerke, um mit einem Blick auf die erste
Seite eines Briefes den Inhalt erfassen zu können, was das
spätere Auffinden bestimmter Briefe sehr erleichterte und
die Handhabung der Briefbestände verbesserte. Der unter der
Datums- und Ortsangabe gemachte Vermerk »sehr schön« bezieht
sich auf den ganzen Brief, enthält er doch eine Systematik
der magmatischen Gesteine, eine Tabelle mit wichtigen
mineralogischen Daten, weist darüber hinaus eine durchdachte
Argumentation und ein gleichmäßiges Schriftbild auf.
Die Notiz »Vergl.
Brief IV, c«[39]
bezieht sich auf eine interne Ordnung der Briefe Humboldts.
Der vorliegende Brief ist beispielsweise mit »VI«[40]
gekennzeichnet. Die Systematik ist jedoch nicht eingehend
untersucht und erschlossen.
Die Notiz
»Trachyt?« über dem Wort »Diorit«[41]
könnte in der Tat ein Hinweis darauf sein, dass Humboldt die
beiden Gesteinsarten als zumindest verwandt betrachtet hat.
Es entsteht zunächst der Eindruck, die Notiz müsse
unmittelbar beim ersten Lesen des Briefs von ihm hinzugefügt
worden sein. Andernfalls ergäbe sie keinen Sinn, denn der
Satz drückt ja gerade Roses Absicht aus, Diorit und Trachyt
auseinanderzuhalten. Allerdings ist sie mit Tinte
geschrieben und somit dem zweiten Bearbeitungsschritt
zuzuordnen.
An mehreren
Stellen im Brief[42]
finden sich Markierungszeichen. Da sich auf den Seiten des
Briefes keine Äquivalente dieser Zeichen finden, handelt es
sich nicht um Einfügungszeichen. Unter dem zweiten,
rautenförmigen, Zeichen hat Humboldt mit Bleistift »Labra«
(Labrador, heute Labradorit, ein Mineral) vermerkt, dann
aber mit Tinte doppelt durchstrichen. Es ist anzunehmen,
dass Humboldt diese Stellen für sich markiert hat. Sie
würden dann Hinweise auf Textstellen sein, die Humboldt bei
späterer Lektüre schnell wieder auffinden wollte. In Zeile
44 findet sich über dem Wort »Labrador« ein Fragezeichen,
ebenfalls von Humboldt. Da es, wie auch die Markierung am
Seitenrand, mit der Feder geschrieben ist, könnte es sich um
ein Verständnisproblem Humboldts, das dieser bei seinem
nächsten Brief an Rose zu klären gedachte, und nicht um eine
Irritation beim ersten Lesen handeln. Die Markierung würde
dann dazu dienen, Humboldt das Problem erneut ins Gedächtnis
zu rufen, wenn er zukünftig mit dem Verfassen eines Briefes
an Rose beschäftigt gewesen wäre. Zweifel an dieser
Auslegung kommen allerdings auf, da die Markierung nicht
unmittelbar neben der Zeile 43, sondern vielmehr zwischen
den Zeilen 43 und 44 steht. Diese Position spricht eher für
die Markierung des sich über mehrere Zeilen erstreckenden
Satzes. Unter dieser Voraussetzung wäre die Markierung,
ebenso wie jene bei Zeile 22, als Kennzeichnung von
Kernstellen des Briefes zu verstehen. Die beiden
Markierungen an den Zeilen 28 und 34 markieren die
Unterschiede in der Zusammensetzung von Granit (der kein
Augit enthält) im Vergleich zum Trachyt (der nur sehr selten
Quarz enthält).
Neben der
Systematik der magmatischen Gesteine, genauer neben der
Aufschlüsselung der Granitgruppe, vermerkt Humboldt »in
Brief ¿«[43],
wohl ein weiterer Verweis auf einen anderen Brief in seinem
Besitz. Leider konnte ich die Notiz nicht vollständig
entziffern. Bei der Aufzählung der im Grünstein enthaltenen
Mineralien vermerkt Humboldt neben dem Augit[44]
»Basalt // mit Glim[m]er«. Es ist nicht ungewöhnlich, dass
Gesteine Teile anderer Gesteinsarten als Einschlüsse
enthalten. Augit ist jedoch kein Gestein, sondern ein
Mineral. Der Sinn dieser Notiz erschließt sich nicht, denn
auch auf die Grünsteingruppe insgesamt bezogen ergibt sie
keinen Sinn.
Auf der letzten
der vier Seiten des Briefes finden wir den Vermerk »VI
// Brief VI.«.[45]
Diese Einordnung des Briefes in das angenommene System
Humboldts zur Ordnung seiner Korrespondenz deckt sich mit
der Kennzeichnung auf der ersten Seite, die ebenfalls »VI«
lautet. Die Glosse am linken Rand des Textes auf der vierten
Seite stammt, der Schrift nach zu urteilen, nicht von
Humboldt sondern von Rose, was auch durch den Inhalt[46]
gestützt wird.
Fazit
Bei dem
vorliegenden Brief Roses an Humboldt handelt es sich um ein
wertvolles und aufschlussreiches Dokument: Beide Teile des
Briefes geben Informationen über die Entstehung und
Überarbeitung des
Kosmos.
Außerdem bieten Roses Argumentation und seine Übersicht über
die magmatischen Gesteine Einblick in die Entwicklung der
Mineralogie der Zeit. Die Anmerkungen Humboldts zum Brief
deuten sein System zur Ordnung seiner Korrespondenz an.
Der
verhältnismäßig große Umfang des Briefs erklärt sich aus dem
kurzen wissenschaftlichen Aufsatz, den Rose aufbietet, um
sein Argument vorzubringen. Da es um den Austausch
wissenschaftlicher Informationen geht, ist es nicht
außergewöhnlich, dass ein Brief innerhalb Berlins einen
solchen Umfang erreicht. Mit einem Umfang von vier Seiten
liegt uns der längste bisher bekannte Brief Roses an
Humboldt vor. Dabei ist aber zu beachten, dass aufgrund des
regelmäßigen Aufenthaltes beider Wissenschaftler in Berlin
ein häufiger persönlicher Austausch stattfinden konnte, und
die Schriftform entsprechend oft nur für kurze Notizen
gebraucht wurde. Im Kontext der Zeit betrachtet ist ein
vierseitiger Brief keineswegs ungewöhnlich.
3. Editorische Notiz
Ziel der
vorliegenden Edition ist es, auch dem
nicht-wissenschaftlichen, nicht mit der Materie vertrauten
Leser durch Einleitung und Stellenkommentar den Zugang zu
diesem interessanten historischen Dokument zu erschließen.
Deshalb sind beispielsweise mineralogische Theorien nur
insoweit Gegenstand der Edition, als es zum Verständnis des
Textes in seinem historischen Umfeld erforderlich ist. Eine
ausführliche Behandlung mineralogischer und chemischer
Fragestellungen müsste zwangsläufig dilettantisch bleiben
und kann deshalb nicht Teil dieser Arbeit sein.
Fachbegriffe, Orte und nicht allgemeinverständliche
Textstellen sind durch Endnoten erläutert.
Die Textgestalt
des Briefabdrucks ist mit der Absicht angefertigt, einen
möglichst authentischen Eindruck des historischen Dokuments
zu vermitteln. Gleichzeitig soll die Lesbarkeit
gewährleistet bleiben. Die Orthographie des Textes wurde
nicht an die heutigen Regeln angepasst. Abkürzungen sind
aufgelöst, Emendationen durch eckige Klammern angezeigt. So
wird der Bogen zwischen der Vermittlung des
Originaleindrucks und der Vermeidung von Verständnislücken
ohne Einbußen geschlagen. Gegebenenfalls fehlende
Interpunktionszeichen, hauptsächlich Punkte, wurden
stillschweigend ergänzt.
Die Anmerkungen
Humboldts sind in zwei Phasen erfolgt. Diese können, wie
oben erwähnt, durch die Wahl verschiedener Schreibgeräte,
nämlich des Bleistifts einerseits und der Feder
andererseits, voneinander abgegrenzt werden. Die
Bleistiftnotizen wurden zuerst angefertigt, die Anmerkungen
mit der Feder sind zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt
worden. Diese Reihenfolge ergibt sich aus der Beschaffenheit
der Anmerkung »Basalt // mit Glimmer« auf der zweiten Seite.
Hier ist klar zu erkennen, dass die Worte zunächst mit
Bleistift geschrieben und dann mit Tinte erneut geschrieben
wurden. Das jeweils verwendete Schreibgerät ist in eckiger
Klammer in der Fußnote zur Anmerkung angegeben.
4. Brief Roses an
Humboldt
-
Berlin den 23 April 1855.
-
[i]
[ii]
-
Hochverehrter Herr Baron.
-
[iii]
[iv]
-
Hierbei erfolgen die gewünschten
spezifischen
-
Gewichte1:
-
Kieselsäure2
spec. Gew.
-
Feldspath
65,69
2,56.
-
Oligoklas
63,70
2,67.[v]
-
Labrador 53,42 (Kalkerde3
12,35)
2,71.
-
Anorthit
43,79
2,76.
-
Je grösser also der Gehalt an
Kieselsäure
-
je geringer ist das
spec[ifische] Gew[icht] der feldspath-
-
artigen Mineralien.
-
Nun noch meine Gründe, weshalb
ich nicht
-
möchte, dass Sie den Namen
Diorit[vi]
der Abthei-
-
lung des Trachyts beilegten,
welche wie der
-
Diorit: Oligoklas und Hornblende
enthalten
-
Die sämmtlichen vulkanischen
(massigen) Ge
-
birgsarten4
lassen sich in 4 Gruppen theilen,
-
[vii]die
man mit dem Namen der Granit-, Grün-
-
stein-, Trachyt-, und
Basaltgruppe bezeichnen
-
kann. Die beiden erstern sind
die älteren,
-
die beiden letzten die neuern
vulkanischen Ge-
-
birgsarten, aber in beiden sind
dieselben Mi-
-
neralien enthalten. Es finden
sich in der
-
Granitgruppe und in der Trachytgruppe
-
[viii]Quarz
(in den Trachyten sehr selten)
-
Feldspath
-
Oligoklas
-
Weisser (Kali-) Glimmer
-
[ix]
Grüner (Magnesia-) Glimmer
-
Hornblende
-
[x]Augit
(in der Granitgruppe nie)
-
Grünsteingruppe
Basaltgruppe
-
[xi]
Labrador
-
Augit
(incl. Hypersthen)
-
Diallag
-
Olivinx)
-
x)In der Basaltgruppe noch
Leucit, Anorthit etc.
-
[xii]
-
Quarz ist also durchaus fremd
der Grünstein-
-
u[nd] Basaltgruppe; Labrador[xiii]
der Granit- und
-
[xiv]Trachytgruppe;
auch Augit ist
[xv]dieser
selten, es
-
findet sich wesentlich nur in
einer Abtheilung
-
des Trachyts, wozu das
Chimborazo-Gestein5
-
gehört.
-
Nun enthält allerdings der
Diorit z.b. vom
-
Pawdinskoj- und
Konschekowskoi-Kamen6
im Ural;
-
Oligoklas und Hornblende wie die
Trachyte
-
von Toluca7,
Schemnitz8,
Aegina9
etc., aber der Oli-
-
goklas der Trachytgruppe zeigt
denselben Un-
-
terschied im Ansehen von dem der
Granitgruppe
-
wie der Feldspath dieser beiden
Gruppen; er
-
ist nur an den Kanten schwach
durchscheinend
-
u[nd] wenig glänzend, dagegen
der Oligoklas
-
der Trachyte von glasigem
Ansehen wie der
-
Feldspath der Trachyte ist. Auch
ein chemischer
-
Unterschied findet sich in so
fern, als der Oligoklas
-
der Trachyte etwas mehr Kalkerde
enthält
-
als der der Granite. Weiter
findet sich Oligoklas
-
u[nd] Hornblende in dem Diorite
in einem körnigen Gemenge
-
[xvi]
-
das zuweilen sehr grobkörnig
ist, wie in dem
-
von Konschekowskoj- u[nd]
Pawdinskoj-Kamen, dagegen
-
in dem Trachyte beide
Gemengtheile in einer
-
Grundmasse10
porphyrartig11
eingewachsen sind,
-
doch ist hierauf in so fern
nicht so viel Gewicht
-
zu legen, als es[xvii]
Dioritporphyre (z.b. bei Bo-
-
goslowsk12
im Ural) giebt, wo auch beide Gemeng-
-
theile in einer Grundmasse
eingewachsen sind.
-
Endlich kommen Diorit u[nd]
Dioritporphyr in Ge-
-
genden vor, wo Granite, Syenite,
Quarzporphyr
-
etc. herrschen, nicht wie die
Trachyte in Gegenden
-
wo sich die neuern vulkanischen
Formationen
-
finden. Dennoch kann es zuweilen
recht schwer
-
oder ganz unmöglich sein zu
bestimmen, ob ein Ge-
-
stein Dioritporphyr oder Trachyt
ist, wenn man
-
nichts als ein Handstück13
vor sich hat, u[nd] über sein
-
geognostisches14
Vorkommen gar nichts weiss. Man
-
wird noch lange zu thun haben,
[xviii]bis man
bei
-
den Gebirgsarten für ihre
richtige Bestimmung
-
die Kenntniss ihres
geognostischen Vorkommens ganz
-
entbehren kann.
-
Mit inniger Liebe u[nd]
Verehrung
-
Ihr erge[bener]
-
G[. Rose][xix]
-
Den gewünschten Katalog werde
ich gleich schicken.[xx]
-
-
-
Erläuterungen
1 Verhältnis des
Gewichtes eines Stoffs zu einer gleichen Menge
Wasser, sG <1 bedeutet, dass der Stoff auf dem
Wasser schwimmt, >1 bedeutet, dass er absinkt,
teilweise synonym zum Begriff Dichte
2
Sammelbezeichnung für Sauerstoffsäuren des
Siliciums, oft (auch hier) fälschliche Verwendung
für Siliciumdioxid, das Anhydrid der Kieselsäure
3
Calciumoxid, auch Branntkalk, weißes Pulver, welches
mit Wasser exotherm reagiert, dabei entsteht
Calciumhydroxid (gelöschter Kalk)
4
Veralteter Begriff für »Gesteinsarten«
5
Proben des Trachytgesteins vom inaktiven Vulkan
Chimborazo, den Humboldt 1802 auf seiner
Amerikareise erklomm; zur Analyse ders. vgl.
Humboldt 1845-62, IV, 626-627
6
Russisch Пaвдински Камень (Pavdinskiî Kamen‘) sowie
Конжаковский Камень (Konžakovskiî Kamen‘), zwei
Berge im mittleren Ural; vgl. Rose 1837, S. 381ff.
7 1803
von Humboldt besuchter Vulkan in der Nähe von
Mexiko-Stadt
8 Heute
Banská Štiavnica, alte Bergbaustadt, auf dem Gebiet
der heutigen Slowakei gelegen
9
Griechische Insel im Saronischen Golf, einem Teil
der Ägäis
10 Dem
bloßen Auge homogen scheinendes, tatsächlich aber
heterogenes Gemenge von Mineralien
11
Porphyr, weit verbreiteter Sammelbegriff für
Gesteine, die gut ausgebildete Kristalle in einer
feinkörnigen Grundmasse enthalten
12
Siedlung 80km östlich des Ural, nördlichster Punkt
von Humboldts Russlandreise, bis 1941 Bogoslovsk
(russisch Богословск),
dann Karpinsk (russisch
Карпинск) nach dem dort
geborenen Geologen Alexander Karpinski
13
Gesteinsprobe in Handgröße (ca. 10×15cm), wird
mittels Hammer aus einem Rohling hergestellt, soll
typische Eigenschaften des Gesteins zeigen
14
Geognosie, alte Bezeichnung für die Geologie
[ii]
sehr schön
Humboldt (Feder)
[iii]
Warum ich nicht // Diorit-Trachyt //
sagen soll.
Humboldt (Feder)
[iv]
Unterschiede von Feldsp[ath], //
Oligok[las], // Labrad[or] // Anorthit
Humboldt (Feder)
[v]
Vergl.
Brief IV,
c
Humboldt (Feder)
[vi]
Trachyt?
Humboldt (Feder)
[ix]
in Brief ¿
Humboldt (Bleistift)
[x]
+
Humboldt (Bleistift)
[xi]
Basa[l]t // mit Glimmer
Humboldt (erst Bleistift, dann Feder)
[xii]
VI
Humboldt (Feder)
[xiv]
#
Humboldt (Feder) Labra
Humboldt (Schrift mit Bleistift, Streichung
mit Feder)
[xvi]
(1) VI. (2)
darunter Brief VI.
Humboldt (Feder)
[xix]
häufig anzutreffende Abschiedsformel Roses
in Briefen an Humboldt
[xx]
Ergänzung Rose, linker Seitenrand,
orthogonal zum Text
5. Literaturverzeichnis
Beck 1958:
Beck,
Hanno: Alexander von Humboldts »Essay de Pasigraphie«,
Mexico 1803/04, in: Forschungen und Fortschritte, Nr. 32,
Berlin: 1958, 35-39
Biermann 1989:
Biermann,
Kurt-R.: War Alexander von Humboldt ein »Freiherr« (oder
»Baron«)?, in: NTM-Schriftenreihe für Geschichte der
Naturwissenschaft, Medizin und Technik, Nr. 26, Leipzig:
1989, S. 1-3; digital veröffentlicht als Biermann, Kurt-R. (2011):
War Alexander von Humboldt ein »Freiherr« (oder »Baron«)? In:
HiN -
Humboldt im Netz. Internationale Zeitschrift für
Humboldt-Studien (Potsdam -
Berlin) XII, 23, S. 46-58. Online verfügbar unter <http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin23/biermann.htm>.
Humboldt 1823:
Humboldt,
Alexander von: Geognostischer Versuch über die Lagerung der
Gebirgsarten in beiden Erdhälften. Deutsch bearbeitet von
Karl Cäsar Ritter von Leonhard, Straßburg: 1823
Humboldt 1845-62:
Humboldt,
Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen
Weltbeschreibung, 5 Bände, Stuttgart: 1845-62
Leitner 2009:
Leitner,
Ulrike (Hrsg.), unter Mitarbeit von Eberhard Knobloch:
Alexander von Humboldt und Cotta. Briefwechsel, Berlin: 2009
(Schriftenreihe zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd.
29)
Lueger 1909:
Lueger,
Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer
Hilfswissenschaften, Bd. 7, Stuttgart/Leipzig: 1909
Rose 1837:
Rose,
Gustav: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem kaspischen
Meere. Mineralogisch-geognostischer Theil und historischer
Bericht der Reise, Berlin: 1837
Werner 2004:
Werner,
Petra: Himmel und Erde. Alexander von Humboldt und sein
Kosmos, Berlin: 2004
(Schriftenreihe zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd.
24)
Zitierweise
Treuber, Konstantin (2014): „Warum ich nicht Diorit-Trachyt
sagen soll.“ Ein geologischer Brief Gustav Roses an
Alexander von Humboldt. In:
HiN -
Humboldt im Netz. Internationale Zeitschrift für
Humboldt-Studien (Potsdam -
Berlin) XV, 28, S. 46-58. Online verfügbar unter <http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin28/treuber.html>
Permanent URL unter <https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/solrsearch/index/search/searchtype/collection/id/16692>
[1]
Aufzufinden unter der Signatur »Nachlass Alexander
von Humboldt, großer Kasten 2, Mappe 4, Nr. 52,
Rose, Gustav«
[5]
Humboldt 1845-62, IV 467ff.
[6]
Humboldt 1845-62, IV 475
[7]
veraltet für ›mineralogisch‹
[9]
Humboldt 1845-62, IV 477
[10]
Humboldt verweist auf Laplace: Traité de mécanique
céleste. in: Humboldt 1845-62, IV 33; Endnote ebd.,
163
[11]
Humboldt 1845-62, IV 369; ausführlicher in
dazugehöriger Endnote, ebd., 579f.
[12]
Humboldt verweist auf Quatrefages de Bréau:
Souvenirs d’un Naturaliste. in: Humboldt 1845-62, IV
579f.
[13]
Quarz wird verstanden als reines Kieselsäureanhydrid
(d.h. entwässerte Kieselsäure), vgl. Lueger 1909,
313
[14]
Humboldt 1845-62, V 75
[15]
Humboldt 1845-62, I 261ff.
[16]
Humboldt führte außerdem die Gruppe der
Conglomeratgesteine. Diese definierte er als grob-
oder feinkörnige Trümmergesteine, die sich aus
mechanisch zerteilten Massen der anderen drei
Gesteinsarten zusammensetzen. Heute werden die sog.
Klastika oder Trümmergesteine als Untergruppe der
Sedimentgesteine definiert.
[17]
Humboldt 1845-62, V 59
[18]
vgl. dazu Beck 1958, 35
[20]
russisch Бухтaрминская крепость (Buchtarminskaja
Krepost’), nahe der Mündung der Buchtarma in den
Irtysch gelegene Befestigungsanlage, wurde bei der
Anlegung des Buchtarmastausees überschwemmt; wurde
von Humboldt und Rose auf der Russlandreise besucht,
vgl. dazu Rose 1837, 585
[21]
Humboldt 1845-62, I 273
[22]
Im fünften Band des Kosmos leitet Humboldt aus
dieser Beobachtung Roses induktiv folgende
Schlussfolgerung ab: »Die Oligoklase der älteren
Gesteine sind gefärbt und nur an den Kanten
durchscheinend: während die neueren ungefärbt,
glasig und kalkhaltiger als der Oligoklas des
Granits sind…«, Humboldt 1845-62, V 76
[23]
Humboldt 1845-62, I 264
[24]
Humboldt 1845-62, V 75
[25]
Also die Position innerhalb von Gesteinsformationen
und die Art und Beschaffenheit der umgebenden
Gesteine.
[27]
Humboldt 1845-62, V 76, kursiv gesetzter Text ist im
Original durch Sperrung hervorgehoben
[28]
Humboldt 1845-62, I 261ff.
[31]
Leitner 2009, 646, Vertrag vom 1. November 1849
zwischen dem Verlagshaus Cotta und Alexander von
Humboldt, auch zitiert in: Werner 2004, 24
[34]
Zur Frage, ob Alexander von Humboldt zur Führung des
Titels berechtigt war, siehe: Biermann 1989; digital
veröffentlicht und abrufbar in: Humboldt im Netz
XII, 23 (2011),
Link,
abgerufen am 12. September 2013.
[39]
rechter Rand, neben Z. 9
[42]
Z. 22, 28, 34 sowie zwischen den Z. 43 & 44
[46]
Übermittlung eines Katalogs