Gespiegelte Fassung der elektronischen Zeitschrift auf dem Publikationsserver der Universität Potsdam, Stand: 18. August 2009 |
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Bernd Kölbel, Lucie Terken,
Martin Sauerwein, Katrin Sauerwein, Steffen KölbelAlexander von Humboldt
und seine geognostischen Studien in Göttingen3. Physikalische Privat-Gesellschaft zu Göttingen
Eine nicht unwesentliche Rolle im wissenschaftlichen Leben der Universität Göttingen spielte die 1789 auf Initiative von Humboldt und van Geuns gegründete „Societas physica privata Gottingensis“. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Seetzen, Link, Meyer, Deimann, Kries, Kels, Schrader und Hoffmann. Bislang gab es keinen sicheren Anhaltspunkt, ob und wann Humboldt in dieser Gesellschaft einen Vortrag gehalten hat. Nach den Statuten sollen „...von den hiesigen Mitgliedern unter einander abwechselnd jedes Mal eine schriftliche Abhandlung über naturhistorische Gegenstände überreicht und vorgelesen...“ werden. Ferner: „Das Präsidium der Gesellschaft wird von zeit zu zeit unter die hiesigen Mitglieder abwechselnd geführt“[1]. In den Briefen aus der Göttinger Zeit konnte nicht ermittelt werden, ob Humboldt in dieser Gesellschaft einen Vortrag gehalten hat. In einem Briefentwurf von Wolfert Abraham van Geuns von 1859[2], in dem auf einen Brief Alexander von Humboldts an Steven Jan van Geuns Bezug genommen wird, heißt es jedoch u. a.: „... aber den fünften Sonntag nach dem 16. November 1789, also kurz vor Weihnachten, war er noch in Göttingen und las dort über die Basalte am Rhein. Wahrscheinlich ist er dann vor Weihnachten noch abgereist und hat aus London im Frühjahr 1790 einen Brief an S. J. v. Geuns geschrieben, der diesen nicht mehr erreicht hat. Als er später im Jahr aus Paris nach Göttingen zurückgekommen ist, fand Humboldt seinen eigenen Brief; - verbrachte dann den Winter von 1790 – 1791 in Hamburg und schrieb von dort am 7. April 1791 an van Geuns den mir vorliegenden Brief.“ Daraus folgt, dass Humboldt am 16. Dezember 1789 in der Gesellschaft vorgetragen hat[3], ein gesonderter Abdruck dieser Rede konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Man kann aber annehmen, dass die Ausführungen im wesentlichen mit den Aussagen des Buches „Mineralogische Beobachtungen über einige Basalte am Rhein“ übereingestimmt haben.
Zu insgesamt 15 Mitgliedern der Gesellschaft hat Humboldt langfristige wissenschaftliche Beziehungen und Briefverbindungen unterhalten. Einige Mitglieder der Gesellschaft wurden von Humboldt auch bei der Erarbeitung des „Kosmos“ erwähnt bzw. zur Mitarbeit gewonnen, so Ludwig Wilhelm Gilbert, Friedrich Wilhelm Herschel, Johann Kaspar Horner, Johann Wilhelm Ludwig von Luce, Friedrich Ludwig Georg von Raumer, Johann Barholomäus Trommsdorf, Heinrich Friedrich Link, Johann Friedrich Gmelin.
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