TY - JOUR A1 - Wels, Volkhard T1 - Der theologische Horizont von Andreas Gryphius' "Absurda comica" JF - Anthropologie und Medialität des Komischen im 17. Jahrhundert (1580-1730) ; (Chloe ; Bd. 40) N2 - Der Beitrag zeigt in einem ersten Schritt, dass die "Absurda comica" ein theologisches Gleichnis darstellt, in dem der König die Rolle Gottes, Pickelhäring die Rolle des Teufels und die Handwerker die Rolle des Menschen übernehmen. Schlüssel für dieses Gleichnis ist Lk 9.60 und Mt 8.22, wo Christus von seinen Jüngern fordert, "die Toten ihre Toten begraben zu lassen", d.h. sich vom Reich der Welt abzuwenden. Auf die "Absurda comica" übertragen, besagt dies, dass die Handwerker die Rollenhaftigkeit und die Narrheit ihrer Existenz erkennen müssen, wenn sie vor Gott gerechtfertigt werden wollen. In einem zweiten Schritt wird gezeigt, dass die "Absurda comica" als ein solches Gleichnis in der Tradition der Fastnachtspiele steht, deren Funktion eben dieser Aufweis der menschlichen Narrheit war. Das protestantische Schuldrama trat dabei bewusst in die Tradition dieser Fastnachtspiele, wie sich gerade an der "Absurda comica" zeigen lässt. In einem dritten Schritt wird diese These in einem Vergleich mit Jacob Masens "Rusticus imperans" und Christian Weises "Tobias und die Schwalbe" bestätigt. KW - Frühe Neuzeit KW - Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit KW - Drama KW - Andreas Gryphius KW - Absurda comica Oder Herr Peter Squentz KW - Jacob Masen KW - Christian Weise KW - Fastnachtspiele KW - lutherische Theologie KW - Pickelhäring KW - Schultheater Y1 - 2008 SN - 9789042024175 SN - 0168-9878 VL - 40 SP - 371 EP - 402 PB - Brill , Rodopi CY - Amsterdam ER - TY - JOUR A1 - Wels, Volkhard T1 - imaginatio oder inventio BT - Das dichterische Schaffen und sein Gegenstand bei Puttenham, Sidney und Temple JF - Poetica : Zeitschrift für Sprach- und Literaturwissenschaft N2 - Der Aufsatz analysiert die Begriffe der imaginatio und inventio und deren Verhältnis zueinander in den Poetiken von George Puttenham („Arte of English Poesie“, 1589), Philip Sidney („Defense of Poetry“, 1595) und William Temple („Analysis tractationis de poesi“, um 1595). Anders als zu erwarten wird in allen drei Fällen das dichterische Vermögen nicht im Sinne eines modernen Begriffs von kreativer Phantasie gedeutet. Weil der Begriff der imaginatio eine gefährliche Nähe zu den Wahnvorstellungen eines Verrückten impliziert, es Puttenham und Sidney aber vor allem um eine soziale Aufwertung der Dichtung als einer höfisch angemessenen Tätigkeit geht, wird der Begriff der imaginatio nur in einem sehr eingeschränkten Sinne verwendet. Das impliziert auch eine Ablehnung des Begriffs eines Enthusiasmus oder furor poeticus, also einer göttlichen Inspiration des Dichters, wie er insbesondere mit dem Neuplatonismus Ficinos assoziiert wurde. KW - George Puttenham KW - Philip Sidney KW - William Temple KW - Geschichte der Poetik KW - imaginatio KW - inventio KW - göttliche Inspiration KW - Enthusiasmus Y1 - 2005 SN - 0303-4178 VL - 37 IS - 1/2 SP - 65 EP - 91 PB - Fink CY - München ER - TY - JOUR A1 - Wels, Volkhard T1 - Rationalistische Begründung der Dichtung und Kritik des Enthusiasmus BT - Die Poetik Campanellas in ihren historischen Bezügen JF - Scientia poetica : Jahrbuch für Geschichte der Literatur und der Wissenschaften N2 - Die „Poetica“ Tommaso Campanellas ist Ausdruck einer starken Rationalisierung und didaktischer Instrumentalisierung der Dichtung. Diese Rationalisierung kann als Reaktion auf die Inspirationstheorien von Marsilio Ficino und Pietro Pomponazzi erklärt werden, die beide (mit je ganz unterschiedlichen Begründungen) den poetischen Enthusiasmus neben die Offenbarungen des Propheten gestellt und damit den ausschließlichen Offenbarungsanspruch der Prophetie herausgefordert hatten. KW - Tommaso Campanella KW - Marsilio Ficino KW - Pietro Pomponazzi KW - Enthusiasmus KW - Inspiration KW - Aristotelismus KW - Geschichte der Poetik Y1 - 2005 SN - 1431-5041 SN - 1868-9418 VL - 9 SP - 14 EP - 38 PB - de Gruyter CY - Berlin ER - TY - JOUR A1 - Wels, Volkhard T1 - Zwischen Spiritualismus, Hermetik und lutherischer "Orthodoxie" BT - Zu Hans-Georg Kempers Vorgeschichte der Naturlyrik JF - Zeitsprünge : Forschungen zur Frühen Neuzeit N2 - Der Aufsatz bietet eine kritische Auseinandersetzung mit Hans-Georg Kempers Konzeption der Geschichte der Lyrik in der Frühen Neuzeit. Im Mittelpunkt steht dabei die Bedeutung der lutherischen "Orthodoxie" und der Hermetik. KW - Hans-Georg Kemper KW - Frühe Neuzeit KW - Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit KW - Lyrik KW - Naturlyrik KW - lutherische Theologie KW - Hermetik KW - Esoterik Y1 - 2012 SN - 1431-7451 VL - 16 IS - 3/4 SP - 243 EP - 284 PB - Klostermann CY - Frankfurt, M. ER - TY - JOUR A1 - Wels, Volkhard T1 - Die historische Bedeutung von Melanchthons Rhetorik JF - Fragmenta Melanchthoniana. - Bd. 3: Melanchthons Wirkung in der europäischen Bildungsgeschichte Günter Frank; Sebastian Lalla (Hrsg.) N2 - Rede zur Verleihung des Melanchthon-Preises 2005 in Bretten gehalten. KW - Geschichte der Rhetorik KW - Rhetorik und Philosophie KW - Philipp Melanchthon KW - Humanismus KW - Reformation KW - Argumentationstheorie Y1 - 2007 SN - 978-3-89735-456-2 SP - 229 EP - 237 PB - Verl. Regionalkultur CY - Ubstadt-Weiher , Heidelberg , Neustadt a.d.W. , Basel ER - TY - JOUR A1 - Wels, Volkhard T1 - Dichtung als Argumentationstechnik BT - Eine Interpretation der averroischen Bearbeitung der aristotelischen 'Poetik' in ihren lateinischen Übertragungen JF - Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur N2 - Der Aufsatz zeigt, dass es sich bei der averroischen Bearbeitung der aristotelischen ‚Poetik‘ um eine in sich konsistente Theorie der Dichtung handelt, die allerdings mit der aristotelischen Konzeption der Dichtung nur wenig zu tun hat. Ausgehend von der Übersetzung von ‚Tragödie‘ und ‚Komödie‘ mit ‚Lob‘ und ‚Tadel‘ entwickelt Averroes einen Begriff von Dichtung als moralphilosophisches Argument zum Lob der Tugend und zum Tadel des Lasters. Im Mittelpunkt steht die Interpretation des aristotelischen Begriffs der mimesis als similitudo, das heißt als Gleichnis. Als gleichnishaftes Argument ist Dichtung nur graduell von anderen argumentativen Formen wie der demonstrativen Logik und der Rhetorik unterschieden. N2 - The paper argues that Averroes’ paraphrase of Aristotle’s ‚Poetics‘ is a consistent theory of poetry, though not having much in common with Aristotle’s original conception. Based on the translation of ‚tragedy‘ and ‚comedy‘ as ‚praise‘ and ‚blame‘, Averroes develops a concept of poetry as a moral-philosophical argument to praise virtue and to blame vice. The focus lies on the interpretation of Aristotelian mimesis as similitudo, that is ‚parabolic quality‘. Being a parabolic argument poetry is distinguishable only gradually from other argumentative techniques such as demonstrative logic or rhetoric. KW - Poetik KW - Aristoteles KW - Averroes KW - Argumentationstheorie KW - Logik Y1 - 2011 U6 - https://doi.org/10.1515/bgsl.2011.029 SN - 0005-8076 SN - 1865-9373 VL - 133 IS - 2 SP - 265 EP - 289 PB - de Gruyter CY - Berlin , New York, NY ER - TY - JOUR A1 - Wels, Volkhard T1 - Die Poetik als Teil des aristotelischen Organon JF - Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur N2 - Der Aufsatz umreißt die Wirkung von Averroes’ Bearbeitung der aristotelischen ‚Poetik‘ als argumentativer Disziplin. Beginnend mit Al-Farabi und Al-Gazali im zehnten Jahrhundert wird die ‚Poetik‘ den logischen Disziplinen des ‚Organon‘ zugerechnet. Während die Theorie eines ‚poetischen Syllogismus‘ nicht rezipiert worden ist, wurde der argumentative Status der Dichtung vom zwölften Jahrhundert an auch im lateinischen Westen bekannt. Mit unterschiedlichen Begründungen übernahmen Dominicus Gundissalinus, Vincenz von Beauvais, Albertus Magnus, Roger Bacon und Thomas von Aquin die Klassifizierung der Poetik als argumentative Disziplin. Am Ende des Aufsatzes steht ein Ausblick auf Coluccio Salutatis ‚De laboribus Herculis‘ und die humanistische Rezeption dieser Tradition. N2 - The paper sketches the impact of Averroes’ adaptation of Aristotle’s ‘Poetics’ as an argumentative discipline. Starting from the 10th century with Al-Farabi and Al-Gazali, the ‘Poetics’ is assigned to the logical disciplines of the ‘Organon’. While the theory of a ‘poetic syllogism’ never made its way to the Latin West, from 12th century onwards the logical, argumentative status of poetics became a well-known fact to western philosophers as well. With varying reasons Dominicus Gundissalinus, Vincent of Beauvais, Albertus Magnus, Roger Bacon and Thomas Aquinas adopted the classification of poetics as an argumentative discipline. The paper ends with a prospect on Coluccio Salutati’s ‘Labours of Hercules’ and the humanist reception of this tradition. KW - Poetik KW - Organon KW - Aristoteles KW - Averroes KW - Al-Farabi KW - Al-Gazali KW - Dominicus Gundissalinus KW - Vincenz von Beauvais KW - Albertus Magnus KW - Thomas von Aquin KW - Coluccio Salutati KW - Argumentationstheorie Y1 - 2011 U6 - https://doi.org/10.1515/bgsl.2011.056 SN - 0005-8076 SN - 1865-9373 VL - 133 IS - 3-4 SP - 470 EP - 486 PB - de Gruyter CY - Berlin , New York, NY ER -