TY - THES A1 - Herrmann, Tanja T1 - Die Loi Blanquer – eine Chance für die deutsch-französische Lehramtsausbildung im Sekundarbereich II? BT - eine Reflexion am Beispiel der Kooperation Mainz-Dijon T2 - MEGA-Schriftenreihe N2 - „Europäische Bildung beginnt in der Schule.“ Gerade in Zeiten einer Renaissance von Nationalismen und einem spürbaren Rechtsruck in Europa scheint diese Maxime wichtiger denn je zu sein. Die umfassendste Möglichkeit, mittel- und langfristig eine europäische Dimension in den Schulen der EU-Mitgliedsstaaten zu verankern, stellt eine binationale oder sogar internationale Lehramtsausbildung dar. Die Einrichtung derartiger Ausbildungen ist jedoch mit hohen Hürden verbunden. Ihre Anzahl ist überschaubar und allein im deutsch-französischen Kontext vorhanden. Hintergrund hierfür sind erstens die nur schwer zu überwindbaren Hindernisse, die sich aus den stark divergierenden Studien-, Rekrutierungs- und Ausbildungssystemen ergeben. Zweitens ist der Lehramtsbereich besonders stark durch Reformen geprägt. Eine Nutzen-Kosten-Analyse der häufig benötigten und ressourcenintensiven Anpassungen von Programmen auf der einen Seite und der geringen Anzahl der Absolventinnen und Absolventen auf der anderen Seite fällt demnach an vielen Universitäten negativ aus. Ein Rückblick auf die seit 2000 bestehenden Bemühungen der Kooperation Mainz-Dijon hinterlässt eine durchmischte Bilanz. Die Gelegenheit, die lehramtsbezogene binationale Ausbildung dieser Kooperation integrierter zu gestalten, bietet die sich derzeit auf französischer Seite vollziehende Neustrukturierung der französischen Lehramtsausbildung. Die Loi Blanquer vom 26. Juli 2019 führt zu einer Annäherung der beiden Systeme und ermöglicht – auch dank bereits bestehender juristischer Instrumente – eine Verkürzung der Ausbildungszeit sowie eine verbesserte Anerkennungspraxis. N2 - « L'éducation européenne commence à l'école. » Cette maxime semble plus importante que jamais, surtout en cette période de renouveau des nationalismes et de virage à droite en Europe. La manière la plus aboutie d'ancrer à moyen et long terme une dimension européenne dans les écoles des États membres de l'UE est la formation binationale, voire internationale, des enseignants. Cependant, la mise en place de ces programmes rencontre des obstacles importants. Ces formations sont peu nombreuses et n’existent que dans le contexte franco-allemand. Cela est dû premièrement aux nombreux obstacles, difficiles à surmonter, résultant de la forte divergence entre les systèmes d’études, de recrutement et de formation. Deuxièmement, la formation des enseignants est un domaine particulièrement touché par les réformes. Par conséquent, les programmes doivent être fréquemment ajustés, ce qui demande beaucoup de ressources, et ne concernent qu’un faible nombre de diplômés. Une analyse coûts-avantages s’avère donc négative dans de nombreuses universités. Un retour sur les efforts de la coopération Mayence-Dijon, réalisés depuis 2000, conduit à un bilan mitigé. La restructuration de la formation des enseignants, qui se déroule actuellement du côté français, offre l'opportunité de rendre cette formation plus intégrée. La Loi Blanquer du 26 juillet 2019 conduit à un rapprochement des deux systèmes et permet – également grâce à des instruments juridiques déjà existants – de raccourcir la période de formation ainsi que d'améliorer la reconnaissance des crédits ECTS. N2 - "European education starts at school". This motto seems more important than ever, especially in times of renewed nationalism and a shift to the right in Europe. The most successful way of anchoring a European dimension in the schools of the EU member states in the mid and long term is through bi-national or even international teacher training. However, there are significant obstacles to the establishment of such programmes. They are few in number and exist only in the Franco-German context. This is due, firstly, to the many obstacles, which are difficult to overcome, resulting from the strong divergence between studies, recruitment and training systems. Secondly, teacher education is an area particularly affected by reforms. Consequently, a benefit-cost analysis of the frequently required and resource-intensive adjustments to programmes on the one hand and the low number of graduates on the other, is negative at many universities. A review of the Mainz-Dijon cooperation efforts since 2000 leads to a mixed picture. The reorganisation of teacher training, which is currently taking place on the French side, offers an opportunity to make teacher training more integrated. The Loi Blanquer of 26 July 2019 brings the two systems closer together and makes it possible – also through already existing legal instruments – to shorten the training period and improve recognition practices. T3 - MEGA-Schriftenreihe - 8 KW - internationale Kooperation KW - Lehramtsausbildung KW - deutsch-französische Zusammenarbeit KW - Franco-German cooperation KW - teacher training KW - international cooperation KW - coopération franco-allemande KW - formation des enseignants KW - coopération internationale Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-559423 SN - 2701-391X IS - 8 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - JOUR A1 - Yaldiz, Yunus T1 - Die Muslime Berlins und Brandenburgs BT - Diplomatische Beziehungen, islamische Bauten, Kriegsgefangene, Propaganda im Umfeld des Ersten Weltkriegs JF - Hier geblieben? Brandenburg als Einwanderungsland vom Mittelalter bis heute Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-546843 SN - 978-3-86956-506-4 SP - 177 EP - 192 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - JOUR A1 - Wienfort, Monika ED - Wienfort, Monika T1 - Die Preußische Seehandlung im Lexikon im 19. Jahrhundert JF - Die Preußische Seehandlung zwischen Markt, Staat und Kultur : 40 Jahre Stiftung Preußische Seehandlung N2 - Im 19. Jahrhundert waren Konversationslexika, wie der Name schon andeutet, dazu gedacht, die Konversation in Salon und Vereinen mit Informationen zu bereichern. In den einzelnen Artikeln wurde auf Präzision, Genauigkeit und Überprüfbarkeit gesetzt, um der Leserschaft auch ein eigenes Urteil zu ermöglichen. Die „Seehandlungs-Societät in Preußen“ oder „Seehandlung, preußische“, wie sie in deutschen Lexika vorkommt, wandelte sich im 19. Jahrhundert zur Staatsbank. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fielen die Urteile der Lexika meist ablehnend aus: Die Seehandlung erschien als eine wirtschaftspolitisch katastrophale Fehlentwicklung. Eine besondere Rolle spielte der Präsident Christian (von) Rother, der die Seehandlung zum selbständigen Unternehmen gemacht hatte. Der Wandel der allgemeinen Lexika in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veränderte auch die Sicht auf die Seehandlung. Die Geschäfte der Bank wurden positiv hervorgehoben, die Beurteilungen verwiesen auf Statistiken und Bilanzen. Der Fokus rückte von den leitenden Personen der Seehandlung hin zum Kampf um Handelsmonopole und den preußischen Landtag als öffentlichem Forum. Das vernichtende Urteil der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war einer differenzierten Bewertung der Bankentätigkeit gewichen. N2 - In the 19th century, German Konversationslexika, as the name suggests, were intended to help with conversation in salons and private clubs for an educated public. Precision, accuracy and verifiability were emphasised in the descriptions of these works in order to enable the readership to come to comprehensive conclusions. Eventually, the Seehandlung was transformed into a state bank. During the first half of the 19th century, judgements by the encyclopedias tended to be quite negative, and the Seehandlung was portrayed as an economic-political catastrophe, severely damaging commerce. Particularly frequent reference was made to president Christian Rother, who was mainly responsible for turning the Seehandlung into an independent company. In the second half of the 19th century, public perception was thoroughly altered. By referring to statistics and balance sheets, the characteristics of the bank were emphasized. The focus of many articles shifted away from the leading figures onto the fight against trade monopolies and to the Prussian parliament as decisive actor. The scathing judgement about the Seehandlung of the first half of the 19th century was gradually replaced by a differentiated assessment of the bank’s activity. Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-599907 SN - 978-3-86956-562-0 SP - 129 EP - 150 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - BOOK A1 - Hannesen, Hans Gerhard A1 - Wienfort, Monika A1 - Luh, Jürgen A1 - D'Aprile, Iwan-Michelangelo A1 - Radtke, Wolfgang A1 - Bredekamp, Horst A1 - Usenbinz, Kay A1 - Parzinger, Hermann ED - Wienfort, Monika T1 - Die Preußische Seehandlung zwischen Markt, Staat und Kultur BT - 40 Jahre Stiftung Preußische Seehandlung N2 - Die Königlich Preußische Seehandlung, nach der heute die „Stiftung Preußische Seehandlung“ benannt ist, besitzt eine lange und vielseitige Geschichte. Der anlässlich des Stiftungsjubiläums erscheinende Band wirft einen Blick auf die Gründungskonstellation 1772, als König Friedrich II. die Gewerbe in Preußen fördern wollte. Er zeichnet die Aktivitäten von Männern an der Spitze der Seehandlung nach, wie Finanzminister Carl August von Struensee und dem unternehmerisch denkenden Karrierebeamten Christian Rother. Das Gebäude der Seehandlung wurde nach 1900 neu erbaut und ist heute in der Berlin-Brandenburgischen Akademie am Gendarmenmarkt lebendige Gegenwart. Die Seehandlung erhielt von ihren Zeitgenossen im 19. Jahrhundert ambivalente Urteile. Ein Ausblick auf die Geschichte der Stiftung Preußische Seehandlung seit 1983 zeigt das Bemühen um Kunst- und Kulturförderung als zentrale Aufgabe. KW - Friedrich II. KW - Preußen KW - Seehandlung KW - 19. Jahrhundert KW - Stiftung KW - Frederick II. KW - Prussia KW - Seehandlung KW - 19th century KW - foundation Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-592521 SN - 978-3-86956-562-0 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Eichel, Benjamin T1 - Die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems T1 - La réforme du régime d'asile européen commun (RAEC) T1 - The reform of the Common European Asylum System (CEAS) BT - Wie sind die Interessen der EU-Mitgliedstaaten hinsichtlich Aufnahme und Verteilung von Geflüchteten und des Grundsatzes der Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten zu bewerten und welche Rückschlüsse lassen sich daraus für die Erfolgsaussichten der Reform ziehen? BT - Comment faut-il interpréter les intérêts des États membres de l’UE en ce qui concerne l’accueil et la répartition des réfugiés et le principe de solidarité entre États membres, et quelles conclusions peut-on en tirer sur les perspectives de succès de la réforme ? BT - How are the interests of the EU Member States with regard to the admission and relocation of refugees and the principle of solidarity between the Member States to be assessed and what conclusions can be drawn from this for the potential success of the reform? T2 - MEGA-Schriftenreihe N2 - Die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) ist eine der größten Herausforderungen und eine der drängendsten Aufgaben der EU und ihrer Mitgliedstaaten. Dabei stellt die Frage der „gerechten Lastenteilung“ in der Asyl- und Migrationspolitik den Zusammenhalt der EU auf eine Zerreißprobe. Seit den gescheiterten Verhandlungen über die GEAS-Reform 2016/2017 versuchen die Mitgliedstaaten, einen Ausgleich zwischen den Grundsätzen der Solidarität und Verantwortlichkeit zu finden, wie es Art. 80 AEUV für das GEAS vorgibt. Je nach Interessenlage verbirgt sich dahinter aber ein sehr unterschiedliches Verständnis. Diese Arbeit untersucht die Reformbemühungen beim GEAS nach Vorlage der Kommissionsvorschläge im September 2020 und beleuchtet die divergierenden Interessenlagen der Mitgliedstaaten hinsichtlich Aufnahme und Verteilung von Geflüchteten. Ziel der Arbeit ist, eine Aussage über die Erfolgsaussichten einer Einigung über die Grundsätze der Solidarität und Verantwortung zu treffen. Dazu werden zunächst die Verpflichtungen im Asylrecht basierend auf internationalen Übereinkommen wie der Genfer Flüchtlingskonvention dargestellt. An-schließend werden GEAS und Dublin-System, das dem Ersteinreisestaat die Zuständigkeit für die Asylverfahren zuschreibt, und die Ursachen für sein Scheitern analysiert. Diese Verantwortungsteilung, die zu einer überproportionalen Belastung der Mitgliedstaaten im Süden führt, ist Kristallisationspunkt für Konflikte, gegenseitigen Vorwürfe und Misstrau-en zwischen den Mitgliedstaaten. Infolge einer tatsächlichen Überlastung und teilweise selbst verschuldeten Unmöglichkeit, die GEAS-Verpflichtungen zu erfüllen, rufen die Südstaaten nach Unterstützung aus dem Norden und betreiben teilweise sogar eine Politik des Laissez-Passer. Durch teilweise katastrophale Zustände bei Verfahren, Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten entstehen Rückführungshindernisse und Druck auf die Zielstaaten, mehr Solidarität zu leisten. Ausgehend von diesem Befund wird der Bedeutungsgehalt des Solidaritätsprinzips in Art. 80 AEUV in normativer und deskriptiver Hinsicht untersucht. Normativ handelt es sich dabei um eine abstrakte Rechtspflicht zur gegenseitigen Unterstützung, deren Ausgestaltung im politischen Ermessen der Mitgliedstaaten liegt. Deskriptiv kann unter „Solidarität“ der Zweck verstanden werden, dass die Verwirklichung individueller Interessen einer kollektiven Anstrengung bedarf, die wiederum das Gemeinwohl fördert und somit im Interesse aller liegt. Dem folgend müssten alle Mitgliedstaaten ein Interesse an der Bewältigung der Herausforderungen der Migration nach Europa haben. Die Interessen der Mitgliedstaten deuten aber auf etwas anderes hin. Die durch die Ankünfte von Schutzsuchenden aus dem Süden stark belasteten Mittelmeeranrainer wie Griechenland und Italien fordern eine Abkehr vom Dublin-System. Die migrationskritischen Visegrád-Staaten verweigern im Grunde jede Unterstützung bei der Aufnahme und berufen sich darauf, dass sie ihre rechtlichen Verpflichtungen erfüllen. Staaten, die lange Zeit eine liberale Migrationspolitik verfolgten und beliebte Zielländer waren wie Schweden, ringen nach der Migrationskrise 2015/2016 mit sich auf der Suche nach einem migrationspolitischen Kurs, der rechts-populistische Kräfte nicht noch weiter erstarken lässt. Auch die Hauptzielländer Deutschland und Frankreich versuchen den jeweiligen innenpolitischen Diskursen entsprechend, die Sekundärmigration zu verhindern und wollen auf unterschiedliche Weise die Außengrenzstaaten unterstützen, wobei Deutschland die Umverteilung aller unterstützt. Die im September 2020 vorgelegten Vorschläge der Kommission versuchen, den unterschiedlichen Interessen Rechnung zu tragen. Durch die Schaffung eines Grenzverfahrens soll die Anzahl der in die EU einreisenden und zu verteilenden Geflüchteten reduziert werden. Durch Änderung der Dublin-Kriterien soll die Zuständigkeit der potentiellen Zielländer erweitert werden, um die Südländer zu entlasten und der Sekundärmigration entgegenzuwirken. Mit der gleichen Zielrichtung soll auf Grundlage eines neuen Solidaritätsmechanismus eine Umverteilung unbegleiteter Minderjähriger und aus Seenot Geretteter erfolgen. In Krisenzeiten soll daraus eine generelle Umverteilung aller Schutzsuchenden erwachsen, wobei Solidarität weiterhin auf verschiedene Art und Weise geleistet werden können soll. Angesichts der Verhandlungen während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und des er-reichten Zwischenergebnisses besteht Skepsis, dass die Mitgliedstaaten sich bald auf eine GEAS-Reform einigen werden. Dazu liegen die Interessen der Mitgliedstaaten auch hinsichtlich der Solidarität zu weit auseinander. Zudem stellt sich die in Hinblick auf die europäische Integration und die Zukunft der EU besorgniserregende Frage, worin das im Interesse aller liegende Gemeinwohl in der Asylpolitik liegen soll, das die gemeinsame Kraftanstrengung zu einem individuellen Interesse jedes Einzelnen werden lässt. Denn anders als bei der Schaffung des Schengen-Raums als Raum ohne Binnengrenzen sind Wohlstandsgewinne von der Aufnahme Geflüchteter vorerst nicht zu erwarten. N2 - La réforme du régime d'asile européen commun (RAEC) compte parmi les plus grands défis et les tâches les plus urgentes de l’UE et de ses États membres. La question de la « juste répartition des charges » dans la politique d’asile et de migration met la cohésion de l’UE à rude épreuve. Depuis l’échec des négociations sur la réforme du RAEC en 2016/17, les États membres tentent de trouver un équilibre entre les principes de solidarité et de responsabilité que l’article 80 TFUE stipule pour le RAEC. Toutefois, la conception en diffère fortement selon les intérêts en question. Le présent travail analyse les efforts visant à réformer le RAEC suite aux propositions faites par la Commission en septembre 2020, et scrute les divergences d’intérêts entre les États membres concernant l’accueil et la répartition des réfugiés, l’objectif étant de faire un pronostic sur les chances d’aboutir à un accord sur les principes de solidarité et de responsabilité. Dans un premier temps, il s’agira de présenter les obligations en matière de droit d’asile, découlant des accords internationaux tels que la Convention de Genève. Ensuite, le RAEC et le système de Dublin attribuant à l’État de première entrée la responsabilité pour la procédure d’asile seront analysés tout comme les causes de son échec. Cette répartition des responsabilités qui entraîne une charge disproportionnée pour les États membres du Sud, opère comme un catalyseur de conflits, de reproches mutuels et de la méfiance entre les États membres. Les États du Sud demandent le soutien des pays du Nord en raison de leur dépassement réel et de leur incapacité, partiellement créée par eux-mêmes, de remplir les obligations du RAEC, et mènent partiellement même une politique de laissez-passer. Les situations parfois catastrophiques dans les procédures, l’hébergement et la prise en charge des réfugiés font naître des obstacles à l’éloignement et une pression pour plus de solidarité sur les États de destination finale. Ce constat est à la base de l’analyse normative et descriptive concernant l’interprétation à apporter au principe de solidarité énoncé à l’article 80 TFUE. Sur le plan des normes, cette notion englobe une obligation juridique abstraite d’assistance mutuelle dont l’organisation concrète est laissée à la discrétion politique des États membres. Quant à son acception descriptive, la « solidarité » peut être interprétée comme la nécessité de réaliser des intérêts individuels par un effort collectif, qui soutient à son tour le bien-être général et est, par là, dans l’intérêt de tous. Il en découle que tous les États membres devraient avoir intérêt à gérer les défis de la migration vers l’Europe. Les intérêts des États membres révèlent toutefois un autre message. Les pays de la Méditerranée, tels que la Grèce et l’Italie, fortement sollicités par les arrivées de personnes en quête de protection en provenance du Sud, réclament l’abolition du système de Dublin. Les États de Visegrad, réfractaires aux questions de migration, refusent en principe tout soutien pour l’accueil en alléguant déjà remplir leurs obligations légales. Et même les pays qui ont longtemps poursuivi une politique migratoire libérale et qui ont été des pays de destination de prédilection tels que la Suède cherchent une orientation politique, après la crise migratoire de 2015/2016, qui ne ferait pas grandir les voix populistes de l’extrême-droite. La France et l’Allemagne, principaux pays de destination, eux aussi, tentent d’endiguer des mouvements secondaires, tenant à cet égard compte des propos de politique intérieure respectives, et entendent soutenir, sous différentes formes, les États aux frontières extérieures, l’Allemagne défendant le principe de relocalisation. Les propositions de la Commission européenne présentées en septembre 2020 tentent de tenir compte des différents intérêts. L’institution d’une procédure à la frontière viserait à réduire le nombre des réfugiés arrivant dans l’UE et à relocaliser. Le changement des critères de Dublin viserait à élargir la responsabilité des pays de destination potentiels afin de soulager les pays du Sud et de lutter contre les mouvements secondaires. Dans la même ligne d’idées, un nouveau mécanisme de solidarité serait appelé à permettre une relocalisation de mineurs non-accompagnés et des personnes sauvées en mer, ce mécanisme ayant, en temps de crise, vocation à devenir un mécanisme de relocalisation générale de toute personne en quête de protection, la solidarité pouvant être apporté sous diverses formes. À la lumière des négociations menées sous présidence allemande du conseil de l’UE et du résultat intermédiaire obtenu, l’on peut être sceptique que les États membres s’accorderont bientôt sur une réforme du RAEC. Les intérêts des États membres sont trop divergents, aussi pour ce qui est de la solidarité. En outre, se pose une question préoccupante pour l’intégration européenne et l’avenir de l’UE : Où trouverait-on un intérêt général de tous en matière de politique d’asile faisant de l’effort commun un intérêt individuel de chacun ? En effet, contrairement à la création de l’espace Schengen en tant qu’espace sans frontières intérieures, l’accueil de réfugiés ne promet pas des gains de prospérité. N2 - The reform of the Common European Asylum System (CEAS) is one of the greatest challenges and one of the most urgent tasks facing the EU and its member states. In this context, the question of "fair burden-sharing" in asylum and migration policy is putting the cohesion of the EU to the test. Since the failed negotiations on the CEAS reform in 2016/2017, the member states have been trying to find a balance between the principles of solidarity and responsibility, as stipulated by Art. 80 TFEU for the CEAS. Depending on the interests at stake, however, the understanding behind this varies greatly. This paper examines the reform efforts of the CEAS after the presentation of the Commission's proposals in September 2020 and sheds light on the diverging interests of the Member States with regard to the reception and distribution of refugees. The aim of the work is to make a statement about the chances of success of an agreement on the principles of solidarity and responsibility. To this end, the obligations in asylum law based on international conventions such as the Geneva Refugee Convention are first presented. GEAS and the Dublin system, which assigns responsibility for asylum procedures to the first country of entry, and the reasons for its failure are then analysed. This division of responsibility, which leads to a disproportionate burden on member states in the South, is a focal point for conflicts, mutual accusations and mistrust between member states. As a result of an actual overload and partly self-inflicted impossibility to fulfil the CEAS obligations, the Southern states call for support from the North and at the same time pursue a policy of laissez-passer. Partly catastrophic conditions in the procedures, accommodation and care of refugees create obstacles to repatriation and pressure on the destination states to provide more solidarity. Based on this finding, the meaning of the principle of solidarity in Article 80 TFEU is examined from a normative and descriptive perspective. Normatively, it is an abstract legal obligation to provide mutual support, the form of which is left to the political discretion of the Member States. Descriptively, "solidarity" can be understood as the purpose that the realisation of individual interests requires a collective effort, which in turn promotes the common good and is thus in the interest of all. Following this, all member states would have to have an interest in addressing the challenges of migration to Europe. However, the interests of the member states indicate otherwise. The Mediterranean countries such as Greece and Italy, which are heavily burdened by the arrivals of protection seekers from the south, are demanding a departure from the Dublin system. The Visegrád states, which are critical of migration, are basically refusing to provide any support in terms of reception, citing that they are fulfilling their legal obligations. States that for a long time pursued a liberal migration policy and were popular destination countries, such as Sweden, are wrestling with themselves after the migration crisis of 2015/2016 in search of a migration policy course that will not allow right-wing populist forces to grow even stronger. The main target countries, Germany and France, are also trying to prevent secondary migration in line with their respective domestic political discourses and want to support the external border countries in different ways, with Germany supporting the redistribution of all. The Commission's proposals presented in September 2020 attempt to accommodate the different interests. By creating a border procedure, the number of refugees entering the EU and having to be relocated should be reduced. By amending the Dublin criteria, the responsibility of potential countries of destination is to be expanded in order to relieve southern countries and counter secondary migration. With the same goal in mind, a new solidarity mechanism should be used to relocate unaccompanied minors and those rescued from distress at sea. In times of crisis, this should result in a general relocation of all those seeking protection, whereby solidarity can continue to be provided in various ways. In view of the negotiations during the German EU Council Presidency and the interim result achieved, there is scepticism that the member states will soon agree on a CEAS reform. The interests of the member states are too far apart for this, also with regard to solidarity. In addition, the question arises, which is worrying with regard to European integration and the future of the EU, as to what the common good in asylum policy, which is in the interest of all, is supposed to be, which turns the joint effort into an individual interest of each individual. For unlike the creation of the Schengen area as an area without internal borders, no gains in prosperity are to be expected from the admission of refugees for the time being. T3 - MEGA-Schriftenreihe - 7 KW - Migrationspolitik KW - Gemeinsames Europäisches Asylsystem KW - Europäische Union KW - Solidaritätsprinzip KW - Politique migratoire KW - Régime d'asile européen commun KW - Union européenne KW - Principe de solidarité KW - Migration policy KW - Common European Asylum System KW - European Union KW - Principle of solidarity Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-557675 SN - 2701-391X IS - 7 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Kabaali, Daphne T1 - Die Rolle von Street-Level Bureaucrats bei der Erbringung von öffentlichen Leistungen – eine empirische Untersuchung T1 - The role of street-level bureaucrats in the delivery of public services - an empirical study N2 - Die Transformation der öffentlichen Verantwortung im Bereich der sozialen Wohlfahrt führte in den letzten Jahren zu einem gestiegenen Forschungsinteresse an Mitarbeiten-den, die sich an der Schnittstelle zwischen öffentlicher Verwaltung und direktem Kontakt zu Klient*innen befinden. Die vorliegende Arbeit geht am Beispiel der Schulsozialarbeit an Potsdamer Grundschulen der Frage nach, inwieweit Vertrauen in Klient*innen die Nutzung von Ermessensspielräumen durch Schulsozialarbeiter*innen beeinflusst. Das Street-Level Bureaucracy Framework nach Michael Lipsky spannt dabei den theoretischen Rahmen, während qualitative Interviews mit Schulsozialarbei-ter*innen die Basis für die Beantwortung der Forschungsfrage darstellen. Die Ergebnis-se zeigen, dass ein geringeres Maß an Vertrauen in Klient*innen dafür sorgt, dass Schulsozialarbeiter*innen durch Bewältigungsstrategien wie der Rationierung von Res-sourcen und dem gedanklichen Rückzug von Klient*innen versuchen, ihre Arbeitslast zu verringern. Ein höheres Maß an Vertrauen in Klient*innen sorgt hingegen dafür, dass sie ihre Ermessensspielräume zu Gunsten dieser Klient*innen nutzen, zum Beispiel durch das Umgehen von Datenschutzregeln zur effektiveren Fallbearbeitung. N2 - In recent years, the transformation of public accountability in the field of social welfare has led to an increased research interest in employees who, as decision-makers about the allocation of services, find themselves at the interface between public administration and direct contact with clients. Using the example of school social work at Potsdam's elementary schools, this paper examines the extent to which trust in clients influences the use of discretionary powers by school social workers. The street-level bureaucracy framework according to Michael Lipsky provides the theoretical framework, while qualita-tive interviews with school social workers form the basis for answering the research question. The results show that a lower level of trust in clients ensures that school social workers attempt to reduce their workload through coping strategies such as rationing resources and mentally withdrawing from clients. A higher level of trust in clients, on the other hand, ensures that they use their discretionary powers in favor of these clients, for example by circumventing data protection rules for a more effective case processing. T3 - Schriftenreihe für Public und Nonprofit Management - 32 KW - Street-level bureaucrats KW - Vertrauen KW - öffentliche Leistungen KW - Ermessen KW - street-Level bureaucrats KW - trust KW - public services KW - discretion Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-563555 SN - 2190-4561 ER - TY - JOUR A1 - Mihaescu, Vlad A1 - Andone, Diana A1 - Vasiu, Radu T1 - DigiCulture MOOC Courses Piloting with Students JF - EMOOCs 2021 Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-517339 SN - 978-3-86956-512-5 VL - 2021 SP - 275 EP - 279 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - BOOK A1 - Meinel, Christoph A1 - Galbas, Michael A1 - Hagebölling, David T1 - Digital sovereignty: insights from Germany’s education sector T1 - Digitale Souveränität: Erkenntnisse aus dem deutschen Bildungssektor N2 - Digital technology offers significant political, economic, and societal opportunities. At the same time, the notion of digital sovereignty has become a leitmotif in German discourse: the state’s capacity to assume its responsibilities and safeguard society’s – and individuals’ – ability to shape the digital transformation in a self-determined way. The education sector is exemplary for the challenge faced by Germany, and indeed Europe, of harnessing the benefits of digital technology while navigating concerns around sovereignty. It encompasses education as a core public good, a rapidly growing field of business, and growing pools of highly sensitive personal data. The report describes pathways to mitigating the tension between digitalization and sovereignty at three different levels – state, economy, and individual – through the lens of concrete technical projects in the education sector: the HPI Schul-Cloud (state sovereignty), the MERLOT data spaces (economic sovereignty), and the openHPI platform (individual sovereignty). N2 - Digitale Technologien bieten erhebliche politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen. Zugleich ist der Begriff digitale Souveränität zu einem Leitmotiv im deutschen Diskurs über digitale Technologien geworden: das heißt, die Fähigkeit des Staates, seine Verantwortung wahrzunehmen und die Befähigung der Gesellschaft – und des Einzelnen – sicherzustellen, die digitale Transformation selbstbestimmt zu gestalten. Exemplarisch für die Herausforderung in Deutschland und Europa, die Vorteile digitaler Technologien zu nutzen und gleichzeitig Souveränitätsbedenken zu berücksichtigen, steht der Bildungssektor. Er umfasst Bildung als zentrales öffentliches Gut, ein schnell aufkommendes Geschäftsfeld und wachsende Bestände an hochsensiblen personenbezogenen Daten. Davon ausgehend beschreibt der Bericht Wege zur Entschärfung des Spannungsverhältnisses zwischen Digitalisierung und Souveränität auf drei verschiedenen Ebenen – Staat, Wirtschaft und Individuum – anhand konkreter technischer Projekte im Bildungsbereich: die HPI Schul-Cloud (staatliche Souveränität), die MERLOT-Datenräume (wirtschaftliche Souveränität) und die openHPI-Plattform (individuelle Souveränität). T3 - Technische Berichte des Hasso-Plattner-Instituts für Digital Engineering an der Universität Potsdam - 157 KW - digitalization KW - digital sovereignty KW - digital education KW - HPI Schul-Cloud KW - MERLOT KW - openHPI KW - European Union KW - Digitalisierung KW - digitale Souveränität KW - digitale Bildung KW - HPI Schul-Cloud KW - MERLOT KW - openHPI KW - Europäische Union Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-597723 SN - 978-3-86956-561-3 SN - 1613-5652 SN - 2191-1665 IS - 157 SP - 1 EP - 27 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - JOUR A1 - Jonas, Kristina A1 - Jaecks, Petra T1 - Digitale Diagnostik BT - Innovative Wege für die Sprachtherapie JF - Spektrum Patholinguistik Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-510153 SN - 978-3-86956-507-1 SN - 1866-9433 SN - 1869-3822 IS - 14 SP - 1 EP - 29 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - JOUR A1 - Bilda, Kerstin T1 - Digitale Logopädie BT - Neue Wege in Diagnostik und Therapie JF - Spektrum Patholinguistik Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-510328 SN - 978-3-86956-507-1 SN - 1866-9085 SN - 1866-9433 IS - 14 SP - 77 EP - 82 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER -