TY - THES A1 - Scholta, Tobias T1 - Georg Schneider und die ärztliche Selbstverwaltung in Brandenburg zwischen Deutschem Kaiserreich und Sowjetischer Besatzungszone T1 - Georg Schneider and the medical self-administration in Brandenburg between the German Empire and the Soviet occupation zone N2 - Der am 15. Juni 1875 in Frankfurt (Oder) geborene und langjährig in seiner Wahlheimat Potsdam praktizierende Allgemeinmediziner Georg Otto Schneider war einer der bedeutendsten ärztlichen Standesvertreter der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Eng verknüpft mit seinem Namen sind eine geradlinige, liberale Berufspolitik sowie die Entfaltung und der Erhalt beruflicher Selbstverwaltung in der brandenburgischen und gesamtdeutschen Ärzteschaft. Als führendes Mitglied in mehreren provinzialen und reichsweiten Verbänden engagierte sich Schneider über vier historische Epochen stets im Sinne einer freien Ausübung und autonomen Verwaltung des Arztberufes. Im Deutschen Kaiserreich war Schneiders standespolitisches Handeln zunächst noch regional begrenzt. 1912 initiierte er die Errichtung eines Schutzverbandes für die Ärzte des Bezirks Potsdam, dem er über zehn Jahre vorsaß. In der Weimarer Republik stieg Schneider sodann zu einer Schlüsselfigur der Gesundheits- und ärztlichen Berufspolitik auf. 1920 belebte er den Ärzteverband für die Provinz Brandenburg, ab 1928 leitete er dazu in Personalunion die brandenburgische Ärztekammer. Bereits zwei Jahre zuvor hatte er die Geschäftsführung des Deutschen Ärztevereinsbundes übernommen. Infolge der Machtübernahme der Nationalsozialisten schied Schneider bis Mitte 1934 aus allen Ämtern aus, seine Bemühungen für den Erhalt der Berufsautonomie waren vergebens. Anders sah es zunächst nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus. In der Sowjetischen Besatzungszone saß Schneider der Fachgruppe Ärzte im Freien Deutschen Gewerkschaftsbund Brandenburg vor und verteidigte die Möglichkeiten der selbstständigen Berufsverwaltung. Zudem war er von 1946 an bis zu seinem Tod am 26. Oktober 1949 Fraktionsvorsitzender der Liberal-Demokratischen Partei im brandenburgischen Landtag. Vor dem Hintergrund des Lebens und Wirkens Georg Schneiders untersucht die Dissertation Kontinuitäten und Brüche im ärztlichen Organisationswesen, ausgehend vom Deutschen Kaiserreich über die Weimarer Epoche und den Nationalsozialismus bis hin zur Zeit der sowjetischen Besatzung. Die Arbeit stellt die Auswirkungen der jeweiligen politischen, sozioökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklungen auf den Ärztestand und die entsprechenden Reaktionen der ärztlichen Berufsvertreter, allen voran Georg Schneiders, gegenüber. Dabei hinterfragt sie, inwiefern sich die ärztlichen Organisationsstrukturen dem jeweiligen System anpassten und welchen Einfluss Schneider als einzelne Person in den größeren Institutionen entfalten konnte. N2 - Georg Otto Schneider, who was born on the 15th June 1875 and has worked as a general practitioner in Potsdam, was considered to be one of the most popular representatives of the medical profession in the 20th century. His name stands for a straight and liberal professional policy as well as the development and the maintenance of the professional self-administration of the Brandenburg and whole German medical profession. He supported the free practice and autonomous administration of all medical practitioners as a leading member in different provincial and nationwide associations throughout four historical epochs. Schneider’s political actions were limited to only a few regions in the German Empire. In 1912, he initiated the establishment of a campaigning organization for all medical practitioners of the Potsdam district. For more than ten years he was the head of this organization. In the Weimar Republic Schneider became a central figure of the health and professional policy. In 1920, he put new life into the medical association of the Brandenburg province. From 1928 he, additionally, led the Brandenburg General Medical Council at the same time. Already two years earlier, he took over the management of the “Deutscher Ärzteverband”. As a result of the takeover of power by the National Socialists, Schneider retired from all his duties until the end of 1934. His efforts for the maintenance of the autonomy of professions were in vain. This changed at the end of World War II. Within the Soviet occupation zone Schneider was the head of a team of specialists as a part of the “Freier Deutscher Gewerkschaftsbund” (Free German Trade Union Federation) of Brandenburg. His job was to defend all different options of independent job administration. Moreover, he was the chairman of Germany’s Liberal Democratic Party of the Brandenburg federal state parliament from 1946 until his death on the 26th October 1949. Viewed in the context of Georg Schneider’s life and work, this dissertation examines the continuities and breaks in the medical organization management, starting from the German Empire, followed by the Weimar Republic and the National Socialism until the Soviet occupation. This work deals with the impact of the prevailing political, socio-economic and social development on the medical profession. Furthermore, it shows the response of different medical representatives, especially of Georg Schneider, in reference to this. This work analyses in how far the medical organizational structure adapted to the particular system. Additionally, it discusses the power of Schneider’s influence within bigger institutions. KW - Georg Schneider KW - Selbstverwaltung KW - Ärztekammer KW - Standespolitik KW - LDP (Liberal-Demokratische Partei Deutschlands) KW - Georg Schneider KW - self-administration KW - medical association KW - professional policy KW - LDP (Liberal Democratic Party) Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-430209 ER - TY - THES A1 - Rupp, Michael T1 - „Probably the Finest Organisation of its Kind“ T1 - „Probably the Finest Organisation of its Kind“ BT - öffentliche und fachöffentliche Diskurse über Nachrichtendienste in Großbritannien 1900 – 1939 BT - public and expert discourses on intelligence in Great Britain 1900 – 1939 N2 - Die Entstehung der modernen britischen Nachrichtendienstarchitektur fiel in die erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Zeitgleich erfuhr die britische Gesellschaft eine nie dagewesene Demokratisierung. Die Arbeit versucht darzulegen, wie auch vermeintlich arkane Bereiche staatlichen Handelns in öffentliche Aushandlungsprozesse eingebettet sind und rekonstruiert deshalb erstmals systematisch öffentliche und fachöffentliche Diskurse über Nachrichtendienste Großbritanniens im Zeitalter der Weltkriege. N2 - The modern British intelligence system emerged in the first half of the 20th century. During the same period, British society experienced an unparralelled democratisation. This thesis seeks to demonstrate, how seemingly arcane fields of statal activity – such as intelligence – are embedded in processess of public bargaining. Thus the thesis systematically reconstructs discourses on British intelligence within the public and expert sphere in the age of world wars. KW - Nachrichtendienste KW - Großbritannien KW - Öffentlichkeit KW - intelligence KW - Great Britain KW - public Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-429851 ER - TY - JOUR A1 - Giere, Daniel T1 - Beworbene Vergangenheit BT - Eine terminologische Annäherung an Geschichte in digitalen Spielen JF - Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-408278 SN - 1617-9722 SN - 1861-910X VL - 20 SP - 13 EP - 51 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - JOUR A1 - Struck, Oliver T1 - Age of Empires 3 BT - Koloniale Phantasien und die Problematik ihrer Darstellung JF - Militär und Gesellschaft in der frühen Neuzeit Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-408290 SN - 1617-9722 SN - 1861-910X VL - 20 SP - 83 EP - 115 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - JOUR A1 - Mayar, Mahshid T1 - A Case for Serious Play BT - Virtual Pacifism in Historical Digital Games JF - Militär und Gesellschaft in der frühen Neuzeit Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-408309 SN - 1617-9722 SN - 1861-910X VL - 20 SP - 117 EP - 135 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - JOUR A1 - Droste, Stefan T1 - After Action Reports BT - Zur Narrativierung des Strategiespielens JF - Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-408280 SN - 1617-9722 SN - 1861-910X VL - 20 SP - 53 EP - 81 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - JOUR A1 - Winnerling, Tobias T1 - Einleitung JF - Militär und Gesellschaft in der frühen Neuzeit Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-408269 SN - 1617-9722 SN - 1861-910X VL - 20 SP - 5 EP - 12 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Westphal, Tim T1 - Die Moabiter Streikunruhen und ihr Echo in der zeitgenössischen Berichterstattung T1 - The Moabit strike unrest and its echo in contemporary newspapers N2 - Ende September 1910 erschütterten schwere Straßenkämpfe zwischen Bevölkerung und Polizei den Berliner Stadtteil Moabit. Die mehrtägigen Unruhen hatten unter anderem eine Vielzahl Verletzter auf beiden Seiten, zwei Tote, diplomatische Beschwerden und zwei Mammutprozesse vor Berliner Gerichten zur Folge. Ausgehend von dem Gedanken Wilhelm Mommsens „nichts versetzt so leicht in die Atmosphäre einer Zeit als ihre Zeitungen und nichts zeigt so gut, was die Zeitgenossen beschäftigt und hauptsächlich interessiert hat,“ soll in dieser Arbeit der Versuch unternommen werden, den die Moabiter Unruhen begleitenden Diskurs in den Tageszeitungen nachzuzeichnen, um somit anhand der zeitnahen zeitgenössischen Rezeption dieser zugespitzten Ausnahmesituation Wesen und Charakter der öffentlichen Diskussion in der wilhelminischen Gesellschaft sichtbar zu machen. In der vorliegenden Arbeit sollen zunächst kurz der Bezirk Moabit sowie seine Bewohner vorgestellt werden, ehe daran anknüpfend der Verlauf von Streik und Auseinandersetzungen überblicksartig vorgestellt werden. Daran anschließend soll ein Bild der zeitnahen Berichterstattung während der Entwicklung der Ereignisse in der deutschen Presselandschaft entworfen werden. Um ein detailliertes Bild des die in dieser Arbeit vorgestellten Ereignisse begleitenden Diskurses zu erhalten, wurden für diese Arbeit die Ausgaben der nachstehenden deutschen Tageszeitung von Beginn des die Unruhen auslösenden Streiks am 19. September bis zum Ende der Prozesse im Februar 1911 systematisch durchgesehen. Die detaillierte Diskussion der Berichterstattung beschränkt sich in dieser Arbeit jedoch auf den Zeitraum von Beginn des Streiks bis zu dessen Ende im Oktober 1910. Seitens der liberal ausgerichteten Blätter wurden das liberal-bürgerliche Berliner Tageblatt sowie die Frankfurter Zeitung gesichtet. Als Vertreter der katholischen Zentrumspartei wurde die Germania durchgesehen. Als führendes Organ der Sozialdemokratie wurde der Vorwärts hinzugezogen. Von der konservativen Presse wurden der Berliner Lokal‑Anzeiger und die protestantische Neue Preußische Zeitung begutachtet. N2 - In September 1910 heavy street fighting between population and police escalated in the Berlin district Moabit. The multi-day riots resulted among other things in a high number of injured on both sides, two dead workers, diplomatic complaints and two mammoth processes before the Berlin courts. This text attempts to trace the discourse which accompanied the unrest in Moabit in the daily newspapers to make note of the timely contemporary reception of domestically unrest and to show the nature and character of the public debate in the wilhelminian society. In the present study first briefly the district Moabit and its inhabitants will be presented, which will be followed by an overview of the strike which triggered the unrest. Thereafter an image of the timely reporting during the development of the events in the German press will be laid out. To obtain a detailed picture of the reporting presented in this work every issue of the following newspapers published betweeen the beginning of the strike on September 19 to the end of the following processes in February 1911 was analyzed. The detailed discussion of the reporting of the unrest in this work is limited, however, to the period from the beginning of the strike to its end in October 1910. On the part of liberal aligned newspapers the liberal-bourgeois Berliner Tageblatt and the Frankfurter Zeitung were examined. As a representative of the catholic Zentrumspartei the Germania was surveyed. As a leading member of the Social Democrats, the Vorwärts was read and from the conservative press the Berliner Lokal-Anzeiger and the protestant Neue Preußische Zeitung were sighted. KW - Streik KW - Unruhen KW - Streikunruhen KW - Berlin-Moabit KW - Moabit KW - Ausschreitungen KW - Berichterstattung KW - Tageszeitungen KW - strike KW - unrest KW - riot KW - newspapers KW - reporting Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-94522 ER - TY - THES A1 - Bosch, Daniel T1 - Zersplitterung statt Einheit T1 - Fragmentation instead of unity BT - ein Vergleich der faschistischen Bewegungen in Großbritannien und deren Akzeptanz in der britischen Gesellschaft der Zwischenkriegszeit BT - a comparison of the fascist movements in Great Britain and their acceptance in the British society of the interwar period N2 - Das frühe 20. Jahrhundert brachte in Europa eine politische Ideologie hervor, die sich rasch auf dem Kontinent ausbreitete und ihn nachhaltig prägte: den Faschismus. In den Fokus der Geschichtswissenschaft, aber auch der Medien und der Unterhaltungsindustrie rückten dabei vor allem der italienische Faschismus und der deutsche Nationalsozialismus. Doch auch in anderen europäischen Staaten formierten sich in der Zwischenkriegszeit faschistische Bewegungen, die in einigen Fällen mehr, in anderen Fällen weniger Erfolg hatten. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen Faschismus in einem dieser Staaten, der oft als Vorreiter der modernen Demokratie angesehen wird: Großbritannien. Den Untersuchungen liegt die zentrale Frage zugrunde, warum der britische Faschismus in den turbulenten Jahren zwischen den beiden Weltkriegen nicht denselben Erfolg wie in Deutschland oder Italien erringen und zu einer bestimmenden politischen Kraft aufsteigen konnte. Zur Klärung dieser Frage werden zwei Aspekte betrachtet. Zum einen untersucht die Arbeit eine Auswahl an faschistischen Bewegungen, die sich in dieser Zeit gebildet hatten und politisch aktiv wurden. Die persönlichen Einstellungen, politischen Ambitionen und gegenseitigen Differenzen der jeweiligen Führungsfiguren spielen dabei ebenso eine Rolle wie das politische Programm und die Erfolgsgeschichte ihrer Bewegungen. Der zweite Teil fokussiert die britische Gesellschaft und beleuchtet die Rolle der Bevölkerung sowie die politischen und soziokulturellen Umstände in Großbritannien. Mithilfe dieser personenbezogenen sowie politik- und gesellschaftszentrierten Analyse sollen die Gründe für den Misserfolg des britischen Faschismus in der Zwischenkriegszeit ermittelt werden. Neben einschlägiger Sekundärliteratur stützt sich die Arbeit auch auf ausgewähltes Quellenmaterial. Zeitgenössische Zeitungsartikel sowie die von den zu untersuchenden Personen verfassten Werke sollen einen detaillierteren Einblick in die politischen Absichten und persönlichen Intentionen der Bewegungen und ihrer Protagonisten liefern. N2 - The early twentieth century originated a political ideology in Europe, which spread rapidly on the continent and shaped it permanently: fascism. In the focus of history, but also the media and the entertainment industry, the main focus was on Italian fascism and German National Socialism. But even in other European countries, fascist movements formed up during the interwar period, some of which were more successful, and in other cases less successful. The present work deals with the phenomenon of fascism in one of these states, which is often regarded as a pioneer of modern democracy: Great Britain. The studies are based on the central question of why British fascism did not achieve the same success as in Germany or Italy during the turbulent years between the two world wars and could not rise to a definite political force. Two aspects are considered to clarify this question. On the one hand, the work examines a selection of fascist movements which had formed during this period and became politically active. The personal attitudes, political ambitions and mutual differences of the respective leaders play just as much a role as the political program and the success story of their movements. The second part focusses on British society and illuminates the role of the population as well as the political and socio-cultural circumstances in Great Britain. This personal, political and socio-centric analysis is intended to identify the reasons for the failure of British fascism during the inter-war period. In addition to relevant secondary literature, the work is also based on selected source material. Contemporary newspaper articles, as well as the works written by the persons to be examined, are intended to provide a more detailed look at the political and personal intentions of the movements and their protagonists. KW - Faschismus KW - faschistische Bewegungen KW - Europa KW - Großbritannien KW - Zwischenkriegszeit KW - 20. Jahrhundert KW - Nationalsozialismus KW - Zeitungsartikel KW - fascism KW - fascist movements KW - Europe KW - Great Britain KW - interwar period KW - twentieth century KW - National Socialism KW - newspaper articles KW - britische Gesellschaft KW - British society Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-97417 ER - TY - THES A1 - Opel, Kim-Holger T1 - Faktor Mensch T1 - The human factor BT - der Bedeutungszuwachs betrieblicher humaner und sozialer Ressourcen im Lichte der Krisensituation der 1970er und 1980er Jahre BT - the meaning increase of operational humane and social resources in the light of the crisis situation of the 1970s and 1980s N2 - Eine Krisensituation ist eine Umbruchssituation. Sie kann als Chance, als Herausforderung sowie im Sinne einer SCHUMPETER’SCHEN „schöpferischen Zerstörung“ als Ausgangspunkt von bedeutsamen Veränderungen und neuen Entwicklungsmöglichkeiten begriffen werden. Die Krisensituation der 1970er und 1980er Jahre bildet dahingehend durch ihre Einzigartigkeit einen herausragenden wirtschaftshistorischen Untersuchungsgegenstand. Für die westeuropäischen Staaten waren es nicht nur Jahre einer, nach der außergewöhnlich langen Boomzeit der „Wirtschaftswunderjahre“, problematischen sozialen und wirtschaftliche Situation. Es war auch eine Zeit eines bedeutungsvollen und beschleunigten Wandels. Die Gleichzeitigkeit vieler Veränderungen, das zeitliche Zusammentreffen von konjunkturellen und strukturellen Problemlagen sowie die äußerst kritische Situation an den westeuropäischen Arbeitsmärkten bildete eine multiple Krisensituation. Deren Auswirkungen waren weitreichender, als es von den Zeitgenossen erahnt werden konnte. Es gab nicht nur Änderungen im (wirtschafts-)politischen Makrogefüge vieler Volkswirtschaften, auch bedeutende Einflüsse waren auf der Mikroebene feststellbar. Marktorientierte Unternehmen mussten sich auf die neue Situation einstellen und im Rahmen einer Neupositionierung von Betriebsstrategien, organisatorischen Umgestaltungen und einer stärkeren Ressourcenorientierung betriebswirtschaftlich handeln. Das schien letztlich zu einer stärkeren Beachtung und Entwicklung der in den Unternehmen vorhandenen humanen und sozialen Ressourcen zu führen. Diese Arbeit stellt die Hypothese auf, dass umfassende organisatorische Veränderungen und strategische Neupositionierungen, insbesondere die effektivere Nutzung sowie der intensive Auf- und Ausbau betriebsinterner Personalressourcen Unternehmen maßgeblich halfen, die Krisensituation der 1970er und 1980er Jahre besser und nachhaltiger überwinden zu können. Anders als die bisherige wirtschaftshistorische Forschungsliteratur nimmt diese Dissertation nicht die makroökonomisch Perspektive in den Fokus, sondern untersucht die Hypothese anhand mehrerer Unternehmensfallstudien. Ausgewählt sind drei Großunternehmen der westeuropäischen Elektroindustrie. Diese Arbeit liefert mit dieser Untersuchung einen weiteren Baustein zur wirtschaftshistorischen Annäherung an die 1970er und 1980er Jahre und leistet ebenso einen Beitrag zur Fortschreibung der Firmengeschichte der drei Unternehmen. Die Elektrobranche fand bisher wirtschaftshistorisch nur wenig Beachtung, dennoch ist sie ein gutes Beispiel für die umfassende Veränderungssituation jener Jahre. Entsprechende Sekundärquellen sind für diesen Zeitraum für die drei Unternehmen kaum vorhanden. Aus diesem Grund bildet eine Vielzahl von Archivalien das Fundament dieser Arbeit. Sie werden als Primärquellen aus den jeweiligen Unternehmensarchiven als Basis der Fallanalyse herangezogen. Mit Hilfe zahlreicher Dokumente des betrieblichen „Alltagsgeschäfts“, wie beispielsweise Daten des betrieblichen Personal- und Rechnungswesens, Protokolle von Sitzungen der Arbeitsnehmervertreter, des Aufsichtsrats oder des Vorstands sowie interne Strategiepapiere und Statistiken, wird nicht nur der anfangs aufgestellten Hypothese nachgegangen, sondern auch mehrerer sich aus ihr ergebende Fragenkomplexe. Im Rahmen derer wird untersucht, wie die Unternehmen – die Beschäftigten, die Leitungsebenen und die Aufsichtsräte – auf die Krisensituation reagierten, ob sie ggf. ihrerseits Einfluss darauf zu nehmen versuchten und welche betriebswirtschaftlichen Schlüsse daraus gezogen wurden. Es wird hinterfragt, ob eine stärkere Ressourcenorientierung wirklich eine neue Strategieperspektive bot und es diesbezüglich zu einer stärkeren Beachtung humaner und sozialer Ressourcen im Unternehmen kam. Diese Arbeit untersucht, ob gezielt zur Krisenüberwindung in diese Ressourcen investiert wurde und diese Investitionen halfen, die Krisensituation erfolgreich zu überstehen und nachhaltig den Unternehmenserfolg zu sichern. N2 - A crisis situation is a state of upheaval. It can be understood as an opportunity, a challenge or in the sense of a SCHUMPETER’SCHEN "creative destruction" as a starting point for significant changes and new development possibilities. The crisis of the 1970s and 1980s, by its uniqueness, is an outstanding economic research subject. For the Western European states, it was not only years of a problematic social and economic situation after the exceptionally long boon period in the 1950s and 1960s. It was also a significant and accelerated change. The simultaneity of these changes, the temporal coincidence of economic and structural problems as well as the extremely critical situation in the Western European labour markets formed a multiple crisis situation. Their effects were more far-reaching than could be imagined by their contemporaries. There were not only changes in the (economic) political macro structure of many economies. Also, significant influences were observed on the micro level. Market-oriented companies had to adjust to the new situation. This thesis demonstrates that comprehensive organizational changes and a strategic repositioning, particularly the more effective use and development of company-internal personnel resources helped companies to overcome the crisis of the 1970s and 1980s better and more sustainably. In contrast to the previous scientific literature, this dissertation does not focus only on the economic perspective, but examines the hypothesis based on several company case studies. Three major companies of the Western European electrical industry are selected. This study provides a further building block for the economic historical approach to the 1970s and 1980s and makes an important contribution to the updating of the company history of the three companies. The electrical sector has so far received little attention yet, so secondary sources of the three companies are scarce. For this reason, archive documents form as primary sources the foundation of the case studies. With the help of numerous documents of the company's business, such as data on personnel and accounting, minutes of meetings of the employees' representatives, the supervisory board or the board of directors, as well as internal strategy papers statistics, not only the initially hypothesis is investigated but also several question complexes. The study examines how the companies - the employees, the management levels and the supervisory boards - were reacting to the crisis and which conclusions were drawn from it. It is questioned whether a stronger resource orientation really offered a new strategy perspective and if there was more emphasis on human and social resources. This study examines whether investments in these resources were made to overcome the crisis and how these helped to sustainably secure the company's success. N2 - En krissituation innebär omvälvning. Det kan förstås som ett tillfälle, en utmaning eller i en SCHUMPETER’SCHEN "kreativ förstörelse" som utgångspunkt för betydande förändringar och nya utvecklingsmöjligheter. Krissituationen på 1970- och 1980-talet är, på grund av sin unika karaktär, ett enastående ekonomiskt forskningsämne. För de västeuropeiska länderna var det efter den exceptionellt långa boonperioden på 1950- och 1960-talet, en problematisk social och ekonomisk situation. Det var också en tid för långtgående och påskyndad förändring. Samtidigheten av många förändringar, det tillfälliga sammantaget av ekonomiska och strukturella problemer samt den extremt kritiska situationen på västeuropeiska arbetsmarknaderna skapade en krisläge. Deras effekter var mer långtgående än vad de kunde föreställa sig av deras samtidiga. Det fanns inte bara förändringar i den (ekonomiska) politiska makrostrukturen i många ekonomier, men även signifikanta influenser observerades på mikronivå. Marknadsorienterade företag måste anpassa sig till den nya situationen. Det betyder omplacering av operativa strategier, organisatoriska omvandlingar och en starkare resursorientering. I slutändan verkade detta leda till större uppmärksamhet och utveckling av de mänskliga och sociala resurserna som finns i företag. Arbetet hypotesen att organisatoriska förändringar och strategisk ompositionering, särskilt effektiv användning eller intensiv utveckling och expansion av interna personal hjälpt företag - om inte ens avgörande - att övervinna krisen på 1970- och 1980-talet, bättre och mer hållbar att kunna. I motsats till den tidigare vetenskapliga litteraturen om ekonomi fokuserar denna avhandling inte på det makroekonomiska perspektivet, men undersöker hypotesen på grundval av flera företagsstudier. Tre stora företag i västeuropeisk elindustri är utvalda. Denna studie utgör ett ytterligare byggstenar för det ekonomiska historiska tillvägagångssättet på 1970- och 1980-talet och utgör också ett viktigt bidrag till uppdateringen av de tre bolagens historia. Elektriska sektorn har hittills fått liten uppmärksamhet, men det är ett bra exempel på de förändrade situationen för dessa år. Som ett resultat är sekundära källor för de tre företagen knappa. Av detta skäl utgör arkivdokumentet grunden för detta arbete. De används som primära källor från respektive företagsarkiv som grund för fallanalysen. Med hjälp av ett stort antal dokument från företagets "dagliga verksamheten" – såsom data för HR och bokföring, protokoll av möten från arbetstagarrepresentanterna, styrelsen eller interna strategidokument statistik – undersöks hypotesen och flera från deras resulterande frågor. Som en del av vilka undersöks hur företaget - de anställda, de nivåer av förvaltningen och styrelseledamöterna - reagerade på krissituation. Det ifrågasätts om en starkare resursorientering verkligen gav ett nytt strategiskt perspektiv och att det fanns större tonvikt på mänskliga och sociala resurser i företaget. I det här arbetet undersöks om en kris har investerats i dessa resurser och har hjälpt dessa investeringar att framgångsrikt övervinna krissituationen och för att säkra företagets framgång på lång sikt. KW - Humankapital KW - Sozialkapital KW - betriebliche Humanressourcen KW - betriebliche Sozialressourcen KW - Ericsson AB KW - Siemens AG KW - The General Electric Company plc KW - Marconi plc KW - Arbeitsmärkte KW - Krisensituation KW - 1970er Jahre KW - 1980er Jahre KW - human capital KW - social capital KW - operational human resources KW - operational social resources KW - labor markets KW - crisis situation KW - 1970s KW - 1980s Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-404767 ER -