TY - JOUR A1 - Kotowski, Elke-Vera T1 - „Heimat“-Objekte BT - Digitale Reise in eine analoge Welt der deutsch-jüdischen Immigration in Lateinamerika JF - Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte N2 - Bei ihrer zumeist erzwungenen Emigration aus der deutschsprachigen Heimat nach Lateinamerika konnten bei weitem nicht alle ihren gesamten Hausstand mit in das neue Heimatland nehmen. Vielmehr war es der Mehrzahl der Emigranten nicht möglich, mehr als ein paar Kofffer aus ihrem alten Leben in das neue zu retten. Verkauft oder beschlagnahmt, vieles musste zurückbleiben, was über Jahre die Wohnungen und Häuser der deutschen Juden gefüllt hatte. Das Wenige, was doch mitgenommen werden konnte, hatte somit umso mehr persönlichen Wert für den Besitzer. Was also hatten die deutsch-jüdischen Emigranten und Exilanten in ihren Kofffern und weshalb waren gerade diese Objekte für sie bedeutend genug, um sie auf den beschwerlichen Weg über den Atlantik und auf einen neuen Kontinent in eine unbekannte Zukunft mitzunehmen?Eine Antwort auf diese Frage können die Objekte selbst geben, welche bis heute in den Familien der einstigen Emigranten aufbewahrt und benutzt werden. Sie repräsentieren die verlorene Heimat, ein Stück Geschichte des Ursprungslandes und der eigenen Familie. Diese Gegenstände sind mehr als nur Gebrauchsobjekte, welche ihren monetären Wert hatten und daher nicht zurückgelassen werden sollten. Es sind vielmehr Träger von gegebenen und zugeschriebenen Bedeutungen und Erinnerungen an Heimat, die ihnen anhaften und über Generationen hinweg weitergegeben und in ihrem Sym-bolgehalt ergänzt und erweitert werden. Y1 - 2018 U6 - https://doi.org/10.1163/15700739-07004004 SN - 0044-3441 VL - 70 IS - 4 SP - 324 EP - 347 PB - Brill CY - Leiden ER - TY - JOUR A1 - Peitsch, Helmut T1 - Rezension zu: Korbb, Florian: Vorkoloniale Afrika-Penetrationen. Diskursive Vorstöße ins ,,Herz des großen Continents“ in der deutschen Reiseliteratur (ca. 1850–1890). - Frankfurt am Main: Peter Lang, 2017 T1 - Rezension zu: Korbb, Florian: Pre-colonial Africa Penetrations. Discursive Violations into the "Heart of the Great Continent" in German Travel Literature (approx. 1850- 1890). - Frankfurt am Main: Peter Lang, 2017 JF - Monatshefte Y1 - 2018 U6 - https://doi.org/10.3368/m.110.3.465 SN - 0026-9271 SN - 1934-2810 VL - 110 IS - 3 SP - 465 EP - 468 PB - UNIV WISCONSIN PRESS CY - Madison ER - TY - GEN A1 - Lenzi, Roland A1 - Neugebauer, Jonas A1 - Weißflog, Clemens T1 - Militärhistorische Geländebegehung im Rahmen eines Seminars des Lehrstuhls »War and Conflict Studies« an der Universität Potsdam, Königgrätz, 8. bis 11. Mai 2017 T1 - "Operation History 2017" Military History Field Examination in the Context of the Chair Seminars "War and Conflict Studies" at the University of Potsdam, Koeniggratz, 8th till 11th May 2017 T2 - Militärgeschichtliche Zeitschrift Y1 - 2018 U6 - https://doi.org/10.1515/mgzs-2018-0006 SN - 2193-2336 SN - 2196-6850 VL - 77 IS - 1 SP - 122 EP - 127 PB - De Gruyter CY - Berlin ER - TY - JOUR A1 - Scianna, Bastian Matteo T1 - Rezension zu: Campbell, Ian: The Addis Ababa Massacre: Italy’s National Shame JF - Journal of Military History Y1 - 2018 SN - 0899-3718 SN - 1543-7795 VL - 82 IS - 3 SP - 983 EP - 984 PB - Society Military History CY - Lexington ER - TY - THES A1 - Winter, Alix T1 - Protektionismus und Freihandel BT - europäische Pressedebatten um globale Märkte zur Zeit Napoleons T2 - Schriften des Frühneuzeitzentrums Potsdam ; 7 N2 - Ab 1806 versuchte Napoleon über sieben Jahre hinweg, den europäischen Kontinent gegen jegliche Importe aus Großbritannien abzuschotten. Dieses protektionistische Großexperiment löste in der zeitgenössischen Presse intensive Debatten zu wirtschaftstheoretischen Fragen aus: Fördert ökonomischer Isolationismus den nationalen Wohlstand? Können internationale Rechtsregelungen einem Handelskrieg entgegenwirken? Oder werden nationaler Wohlstand und damit globaler Frieden nicht eher durch allgemeinen Freihandel begünstigt? Alix Winter stellt das wirtschaftspolitische Ereignis der Kontinentalsperre als Kristallisationspunkt öffentlicher Auseinandersetzungen über ökonomische Grundsatzfragen heraus und identifiziert das frühe 19. Jahrhundert als Radikalisierungsphase aufklärerischer liberaler Wirtschaftstheorien.In 1806, Napoleon attempted to seal off the entire European continent from British imports. This ambitious protectionist experiment set off extensive debates about questions of economic theory. Did economic isolation foster the wealth of nations? Could international law prevent the outbreak of a maritime trade war? Or would global free trade promote wealth and peace among all nations? In this book, Alix Winter studies how the continental system served as a focal point for public discussions about fundamental economical questions and how the early nineteenth century witnessed the radicalisation of Enlightenment liberal economic theories. Y1 - 2018 SN - 978-3-8471-0769-9 PB - V&R unipress CY - Göttingen ER - TY - THES A1 - Grötzner, Björn T1 - Nervous allies BT - die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich und die USA, 1969 – 1980 BT - the Federal Republic of Germany, France, and the United States, 1969 – 1980 N2 - Diese Dissertation untersucht die Entwicklung der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich, den USA und der Bundesrepublik Deutschland im Zeitraum von 1969-1980. Auf breiter multiarchivarischer Quellengrundlage rekonstruiert sie die interdependente Außenpolitik dieser drei Staaten im Kontext zentraler Themenkomplexe der 1970er Jahre: des Aufstiegs und Verfalls der Entspannungspolitik, des Streits um den Status quo in Europa, die Deutsche Frage und die Zukunft Berlins, der internationalen Wirtschafts- und Währungskrise, der Debatte um Sicherheit und Zukunft des westlichen Bündnisses und des NATO-Doppelbeschlusses. Ebenso betrachtet werden eine Reihe von regionalen Ereignissen und Konflikten mit weitreichenden Auswirkungen wie der Jom-Kippur-Krieg, die Portugiesische Revolution oder die sowjetische Invasion Afghanistans. Die Untersuchung folgt der zentralen, theoretisch motivierten Fragestellung, in welchem Maß staatliche Außenpolitik und diplomatische Beziehungen von individuellen Akteuren an der Spitze der Regierungen, ihren Agenden, Sichtweisen und persönlichen Beziehungen zu internationalen Partnern geprägt wurden oder in welchem Maß deren Entscheidungsfindung andererseits durch strukturelle Faktoren geopolitischer, ökonomischer oder politischer Natur definiert und limitiert wurde. Um diese Frage zu beantworten, fokussiert sich die Dissertation auf die Analyse von Regierungswechseln und deren Auswirkungen auf Kontinuität und Wandel der Außenpolitik. Die Narrative umfasst sieben solcher Regierungswechsel: von Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger zu Willy Brandt (1969) und von Brandt zu Helmut Schmidt (1974) in Bonn, von Präsident Charles de Gaulle zu Georges Pompidou (1969) und von Pompidou zu Valéry Giscard d’Estaing (1974) in Paris sowie von Lyndon B. Johnson zu Richard M. Nixon (1969), von Nixon zu Gerald R. Ford (1974) und von Ford zu Jimmy Carter (1977) in Washington. Abseits eines Spektrums empirisch fundierter Erkenntnisse über die Geschichte der internationalen Beziehungen der 1970er Jahre belegt diese Arbeit vor allem hochgradig personalisierte und exklusive außenpolitische Entscheidungsstrukturen und eine deutliche Abhängigkeit der Qualität intergouvernementaler Beziehungen von den persönlichen Beziehungen außenpolitischer Führungspersönlichkeiten. Zugleich werden jedoch strukturelle Grenzen ihres Handlungsspielraums im internationalen System deutlich, die von Faktoren wie militärischer Sicherheit und geopolitischer Lage, Zugang zu Ressourcen und ökonomischer Leistungsfähigkeit sowie politischem Druck aus dem In- und Ausland abhängen. Die Dissertation kommt zu dem zentralen Ergebnis, dass Regierungswechsel zwar bisweilen drastische Einschnitte in Inhalt und Stil der auswärtigen Beziehungen nach sich zogen und Bonn, Paris und Washington im Laufe der Dekade mit vielerlei neuen Herausforderungen konfrontiert wurden, dass in der Gesamtschau jedoch pfadabhängige strukturelle Druckszenarien zu höherer politischer Kontinuität im internationalen System führten, als oft mit den für tiefgreifenden historischen Wandel bekannten 1970er Jahren assoziiert wird. N2 - This dissertation researches the evolving diplomatic relationship between France, the United States, and the Federal Republic of Germany in the years from 1969 to 1980. Based on a broad range of archival sources from all three States, it reconstructs their interdependent foreign policy in the context of the great issues of the 1970s: the rise and fall of détente, the fight for the European status quo, the German question and the future of Berlin, the international economic and monetary crisis, the security and future of the Western Alliance, the NATO dual track decision, as well as a spectrum of regional events and conflicts with far-reaching consequences, such as the Yom Kippur war, the Portuguese Revolution, or the Soviet invasion of Afghanistan. At the heart of the inquiry lies the theoretically motivated question to which degree foreign policy and diplomatic relations were shaped by individual actors on the highest level of Government and their personal agendas, perspectives, and relations with their international partners, or to which degree, on the other hand, their decision-making was defined and limited by structural factors of geostrategic, economic or political nature. To answer this question, the dissertation focuses on analyzing government change and its impact on foreign policy. The narrative encompasses seven such changes of Government: in Bonn, from Chancellor Kurt Georg Kiesinger to Willy Brandt (1969) and from Brandt to Helmut Schmidt (1974), in Paris, from President Charles de Gaulle to Georges Pompidou (1969) and from Pompidou to Valéry Giscard d’Estaing (1974), and in Washington, from President Lyndon B. Johnson to Richard M. Nixon (1969), from Nixon to Gerald R. Ford (1974), and from Ford to Jimmy Carter (1977). Apart from a range of empirically founded insights into the history of international relations of the 1970s, findings of this work include a highly personalized and exclusive mode of foreign policy decision-making, a high dependence of the quality of intergovernmental relations on the personal relations of foreign policy leaders, and yet, at the same time, clear structural limitations to their maneuverability in the international system, depending on factors such as military security and geopolitical positioning, access to resources and economic capability, and political pressures from the domestic and international levels. This dissertation argues that, while government changes sometimes drastically altered the content and tone of foreign relations, and while many new challenges arose for Bonn, Paris, and Washington throughout the decade, path-dependent structural pressures led to a higher degree of political continuity in the international system than is often associated with the famously transformative 1970s. KW - Außenpolitik KW - Internationale Beziehungen KW - Transatlantische Beziehungen KW - Entspannungspolitik KW - 1970er Jahre KW - Foreign Policy KW - International Relations KW - Transatlantic Relations KW - Détente KW - 1970s Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-470894 ER - TY - BOOK ED - Ananka, Yaraslava ED - Marszałek, Magdalena T1 - Potemkinsche Dörfer der Idylle BT - Imaginationen und Imitationen des Ruralen in den europäischen Literaturen T3 - Rurale Topografien ; 5 Y1 - 2018 SN - 978-3-8376-4281-0 PB - transcript CY - Bielefeld ER - TY - JOUR A1 - Görtemaker, Manfred T1 - Die heile Welt der Rosenburg BT - Das Bundesministerium der Justiz und die NS-Vergangenheit JF - Die Ämter und ihre Vergangenheit : Ministerien und Behörden im geteilten Deutschland 1949-1972 Y1 - 2018 SN - 978-3-7425-0320-6 SP - 47 EP - 69 PB - bpb, Bundeszentrale für politische Bildung CY - Berlin ER - TY - JOUR A1 - Fischer, Stefanie T1 - Rezension zu: Langenthaler, Ernst: Battlefields: Everyday Business in the National Socialist Agrarian Society, 1938-1945. - Vienna : Böhlau Verlag, 2016. - 940 S. - (Sozial- und wirtschaftshistorische Studien, 38) JF - The American historical review T2 - Rezension zu: Langthaler, Ernst: Schlachtfelder: Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft, 1938–1945. - Vienna : Böhlau Verlag, 2016. - 940 S. - (Sozial- und wirtschaftshistorische Studien, 38) Y1 - 2018 U6 - https://doi.org/10.1093/ahr/123.3.1038 SN - 0002-8762 SN - 1937-5239 VL - 123 IS - 3 SP - 1038 EP - 1039 PB - Oxford Univ. Press CY - Oxford ER - TY - JOUR A1 - Scianna, Bastian Matteo T1 - A prelude to total war? BT - the Abyssinian War (1935-36) in the Eyes of Foreign Military Observers JF - International Journal of Military History and Historiography N2 - The conflict between Italy and Ethiopia in 1935–36 has been framed as a prelude to the Second World War and as a watershed towards ‘Total War’. One perspective has so far been neglected: the assessments of foreign military observers. This article examines American, British, German, and Austrian views on the operations and thereby also analyses the mindset of European officers at the time. The core argument emerging from these reports is that the war was perceived as a rather ‘normal’ colonial conflict. Neither the use of gas, nor the employment of aircraft against civilians was seen as a taboo or created significant outrage among the military observers. Instead, they lauded the Italians’ steady logistical efforts and employment of artillery and airpower to overcome nature and the enemy’s resistance. KW - Italy KW - Ethiopia KW - Abyssinian War KW - Fascism KW - Military Attaches Y1 - 2018 U6 - https://doi.org/10.1163/24683302-03801001 SN - 2468-3299 SN - 2468-3302 VL - 38 IS - 1 SP - 5 EP - 33 PB - Brill CY - Leiden ER - TY - JOUR A1 - Wentker, Hermann T1 - Von der Deutschen Zentralverwaltung für Justiz zum Ministerium der Justiz BT - Personalpolitik im Übergang von der SBZ zur DDR (1945-1953) JF - Die Ämter und ihre Vergangenheit : Ministerien und Behörden im geteilten Deutschland 1949-1972 Y1 - 2018 SN - 978-3-7425-0320-6 SP - 71 EP - 86 PB - bpb, Bundeszentrale für politische Bildung CY - Berlin ER - TY - JOUR A1 - Hornung, Jessica A1 - Nitezki, Tina A1 - Kraemer, Stephanie T1 - Zieht die Schubladen auf! Ein Appell zur Veröffentlichung von Negativ-Ergebnissen in der tierbasierten Forschung T1 - Pull the drawers open! Call-up to come out with negative results in animal-based research JF - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift N2 - In der Humanmedizin stellt die sogenannte evidenzbasierte Medizin nach Einführung des Begriffs durch D.L. Sackett (Sackett et al. 1996) und der Gründung des Cochrane Instituts (1972) einen wichtigen Standard in der Aufbereitung und dem Transfer von Ergebnissen aus klinischen Studien in den ärztlichen Alltag dar. Ziel ist es, die Vermittlung von Erkenntnissen aus der Wissenschaft für die praktizierenden Ärzte zu erleichtern. Dabei werden Studienergebnisse in Abhängigkeit von der jeweiligen Fragestellung mittels systematischer Literaturrecherche zusammengetragen und hinsichtlich ihrer Evidenz bewertet, um so dem Arzt ein Instrument an die Hand zu geben, mit dem die gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf eine konkrete klinische Situation abgewogen und angewendet werden können. In den letzten Jahren wurde allerdings vermehrt Kritik laut, dass der Ausgang vieler klinischer Studien in den Übersichtsarbeiten zu positiv dargestellt werde. Ursächlich hierfür ist der Aspekt des Publikationsbias, also die Beobachtung, dass Autoren wissenschaftliche Ergebnisse mit positivem Ausgang bevorzugt publizieren. Überträgt man diesen Sachverhalt auf die präklinische Forschung, die in weiten Teilen auf der Durchführung tierexperimenteller Untersuchungen beruht, so widerspräche das Zurückhalten negativer Ergebnisse in fataler Weise dem 3R-Konzept von Russel und Burch, da dadurch die Gefahr besteht, dass Forschungsvorhaben wiederholt durchgeführt werden. N2 - In human medicine so-called evidence-based medicine represents an important standard to present results and transfer data out of clinical trials into routine medical care, since it was established by D.L. Sackett (Sackett et al. 1996) and the Cochrane Institute was founded (1972). The overall goal is to facilitate transmission of scientific findings to practicing physicians. Depending on respective research questions, study findings are collected via systematical literature review, followed by regarding its evidence. Thus, the physician will be given an instrument, with which he can asses and apply obtained knowledge in view of specific clinical circumstances. In recent years, however, criticism increased since the outcome of many clinical trials was presented too positive in its review. Publication bias is supposed to be one of the main reasons. This may be explained by the observation that authors prefer publishing scientific findings with significant positive results/ output. Transferring these facts to preclinical research, based to a large extend on animal experimental investigations, withholding of negative results would imply fatal contradiction to the 3R-principles of Russel and Burch (Russel and Burch 1959). KW - publication bias KW - evidence-based medicine KW - 3R-principles KW - Publikationsbias KW - evidenzbasierte Medizin KW - 3R-Prinzip Y1 - 2018 U6 - https://doi.org/10.2376/0005-9366-17093 SN - 0005-9366 SN - 1439-0299 VL - 131 IS - 7-8 SP - 279 EP - 283 PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. CY - Hannover ER - TY - JOUR A1 - Scianna, Bastian Matteo T1 - Rezension zu: Gusti, Maria Teresa: The Russia campaign 1941-1943. - Bologna: Il Molino, 2016. - 392 S. (Biblioteca storica). - ISBN: 978-88-15-26648-4 JF - Militärgeschichtliche Zeitschrift N2 - Die Operationen des italienischen Heeres an der Ostfront bleiben auch 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein weitgehend unerschlossenes Forschungsfeld. So sind sowohl der Einsatz der 62 000 Mann des Corpo di Spedizione Italiano in Russia (CSIR) seit August 1941 als auch die nachfolgenden Operationen der auf 229 000 Soldaten aufgestockten Armata Italiana in Russia (ARMIR, oder auch 8. Armee) zur Sicherung des Don während der Schlacht um Stalingrad recht unbekannt geblieben. Eine wegweisende Studie von Thomas Schlemmer konnte vor zehn Jahren erste Impulse geben, die allerdings von der Forschung nicht vollends aufgenommen oder weiterentwickelt wurden. So dominiert neben den offiziellen Werken des italienischen Militärs vor allem die Memoirenliteratur weiterhin das Forschungsfeld und die Erzählmuster. Nun hat Maria Teresa Giusti im renommierten Il Mulino Verlag eine Gesamtdarstellung vorgelegt. Dass Giusti Primärquellen aus italienischen und russischen Archiven verwendet, ist vor dem Hintergrund der italienischen Wissenschaftspraxis und des schwierigen Archivzugangs besonders anerkennenswert. Ihre Archivarbeit in Moskau – und die umfassende Heranziehung der russischen Sekundärliteratur – sind sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal. Zudem hat Giusti bereits viel beachtete Werke zu den italienischen Kriegsgefangenen in sowjetischer Hand und der Besatzungszeit auf dem Balkan vorgelegt. Giustis Buch erhebt den Anspruch, eine Gesamtdarstellung des »Krieges im Osten« zu bieten. Beginn und Ende des Werkes erfüllen dies jedoch nicht umfassend: Die Einleitung enthält keinen Abriss des Forschungsstandes und wirkt oft zerfahren. Gut ein Drittel der gesamten Arbeit wird dazu verwendet, die Vorgeschichte des Ostkrieges zu erklären – ohne Berücksichtigung der hinlänglich bekannten Standardwerke oder Debatten. Die »Conclusio« ist eher ein Epilog, als dass sie eine Zusammenfassung der Erkenntnisse bietet. Auch die übrigen Kapitel sind teilweise kleinteilig und sorgen mitunter für Irrungen und Wirrungen: So wird nach der Beschreibung des CSIR-Aufmarsches und der ersten Operationen bis September 1941 ein ausschweifender Abschnitt (20 Seiten) über die Belagerung Leningrads, die gescheiterte Offensive auf Moskau und die US-Hilfen nach dem Lend-Lease Act eingeschoben. Hier überzeugt Giusti durch ihre weitreichenden Kenntnisse der russischen Perspektive. Doch ein Problem des Buches bleibt: Es wird selten deutlich, was das eigentliche Kernthema oder die Kernthesen sind. Die italienische Armee an der Ostfront? Die deutsche Idee des Lebensraums? Stalins Herrschaft in der Sowjetunion? Da ein Spagat zwischen allen Themenfeldern nicht gelingt, kann Giustis Darstellung nicht in allen Punkten überzeugen. Giusti vergleicht ausführlich das italienische und deutsche Okkupationsmodell: Während Mussolinis Konzept des spazio vitale eine Kooptierung der lokalen Bevölkerung, »humane« Behandlung durch den »Zivilisierenden« und daher keine »barbarische« Bestrafungen vorgesehen habe, wird Hitlers Idee des Lebensraums als Gegenentwurf skizziert, der zu den Massenverbrechen und einer fundamental unterschiedlichen Haltung der Wehrmacht in den besetzten Gebieten führte. Eine Differenzierung der Wehrmachtverbrechen sowie anderer deutscher Behörden unterbleibt. Giusti führt das Verhalten der Wehrmachtsoldaten – auf Omer Bartov Bezug nehmend – auf deren Beeinflussung durch die NS-Ideologie und ‑propaganda zurück und stellt dem den wenig politischen und nicht »fanatisierten« Einsatz der Italiener gegenüber. Dieser Teil des Buches wird wohl besonders und speziell in Deutschland zu einigen Debatten führen. Die Heranziehung der neueren italienischen Forschungsliteratur zur Besatzung am Don stützt allerdings Giustis Thesen einer weniger brutal ausgeprägten italienischen Besatzungsherrschaft. Das Verhältnis zum deutschen Bündnispartner wird entlang der gängigen Erklärungsmustern dargestellt. Italienische Quellen aus der Nachkriegszeit, die auf mangelnde Unterstützung der deutschen Stellen am Don hinweisen, werden jedoch zu unkritisch übernommen und dies, ohne die Gesamtlage der Ostfront im Winter 1942/43 einzubeziehen. Bei der Analyse von Operationen und den beteiligten Streitkräften fehlt oft die Tiefe. Giusti erklärt kurzerhand, dass es in der italienischen und sowjetischen Armee kein eigenständiges Handeln gegeben habe, da niemand sich traute, Mussolini bzw. Stalin zu widersprechen. Das Durcheinanderwerfen der taktischen, operativen und politischen Ebenen wird dabei ebenso in Kauf genommen, wie das Fehlen einer stringenten Beweisführung für diese Thesen. Neben kleineren Mängeln in militärhistorischen Fragen oder im Umgang mit den Verbündeten (Günther Blumentritt wird ad hoc geadelt, während Friedrich Paulus schon während des Vormarschs an die Wolga als Feldmarschall auftritt) ist zudem das Fehlen von Kartenmaterial als Manko anzusehen. Nur eine sehr grob gefasste Übersicht stellt den Frontverlauf im Winter 1942/43 dar, ansonsten verliert sich die Leserin oder der Leser zwangsläufig in der ukrainischen bzw. russischen Provinz. Zudem erschweren lange Blockzitate den Lesefluss. Häufig führt Giusti Memoiren und Feldpostbriefe als Belege an, ohne quellenkritisch auf mögliche Probleme bei der Auswertung dieser Selbstzeugnisse hinzuweisen. Giustis Werk zeigt, wie viel Forschung zur Geschichte Italiens im Zweiten Weltkrieg noch geleistet werden muss und wie wichtig hierbei der internationale Vergleich und Austausch ist. Ihr Buch stellt einerseits eine wichtige Ergänzung der Forschung dar, wirft aber andererseits viele Fragen für weitere Studien auf: Wie stand es um die Kampfkraft der italienischen Armee jenseits von Klischee und anekdotischer Evidenz? Worin und warum unterschied sich die deutsche und italienische Besatzungspolitik? Wie lässt sich die Ostfront als italienischer Erinnerungsort klassifizieren? Y1 - 2018 U6 - https://doi.org/10.1515/mgzs-2018-0127 SN - 2193-2336 SN - 2196-6850 VL - 77 IS - 2 SP - 607 EP - 609 PB - De Gruyter CY - Berlin ER - TY - JOUR A1 - Wyrwa, Ulrich T1 - Rezension zu: Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur, ed. Dan Diner, Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, (Stuttgart –Weimar: Metzler, 2011-2017), 7 Vol T1 - Encyclopedia of Jewish History and Culture JF - Quest-Issues in Contemporary Jewish History Y1 - 2018 U6 - https://doi.org/10.48248/issn.2037-741X/682 SN - 2037-741X VL - 2018 IS - 14 SP - 123 EP - 131 PB - Fondazione Centro Documentazione Ebraica Contemporanea CY - Milano ER - TY - JOUR A1 - Scianna, Bastian Matteo T1 - Rommel Almighty? BT - Italian Assessments of the "Desert Fox" during and after the Second World War JF - The Journal of Military History N2 - Erwin Rommel is by any standard a mythical figure. He has been the subject of countless studies in English and German. However, the "Italian side of the hill" has been largely neglected, despite the fact that the foundation of the myth around him lies in the North African campaign, where, after all, thousands of soldiers of the Italian army fought alongside the african campaign, where, after all, thousands of soldiers of the Italian army fought along-side the Afrika Korps. This article will provide an Italian view of the "Desert Fox," using new primary material that provides insights into Italian assessments during the war. A major source is material gathered by way of eavesdropping by British intelligence on Italian officers held as POWs in Cairo and in England. Y1 - 2018 SN - 0899-3718 SN - 1543-7795 VL - 82 IS - 1 SP - 125 EP - 145 PB - Society for Military History CY - Lexington ER - TY - JOUR A1 - Gärtner, Ursula T1 - nempe exemplis discimus BT - tradition and example in Phaedrus (3.9) JF - Antike Erzähl- und Deutungsmuster : Zwischen Exemplarität und Transformation N2 - ‘Tradition’ and ‘example’ are key concepts of the ancient fable. The fable has not only developed a literary tradition of its own, but from the beginning, it was also used as a rhetorical device, the exemplum. A diachronic overview of the genre and especially the use of the fable as exemplum reveals that Phaedrus adapts these terms in a new and ingenious way. In a case study of fable 3.9 this paper demonstrates how the fable finds its place in the literary tradition of the motif, how Socrates is presented as a model for the poet’s persona and how an intricate network of inter- and intratextual references is established between Socrates, Aesop, Phaedrus, and his potential successors. The subtle irony of the poet is particularly evident in the gradual development of the poet’s persona into a caricature, but the message of the fable itself remains unaffected: the value of true friendship. KW - Poetic criticism KW - literary tradition KW - poet-persona KW - fiction and reality KW - reader expectations KW - friendship KW - human behaviour KW - rhetorical exemplum KW - promythion KW - epimythion KW - memoria KW - mos KW - Aesop KW - Socrates KW - Plato Y1 - 2018 SN - 978-3-11-061251-6 SN - 978-3-11-061011-6 U6 - https://doi.org/10.1515/9783110612516-022 SN - 1616-0452 VL - 374 SP - 455 EP - 472 PB - De Gruyter CY - Berlin ER - TY - JOUR A1 - Fischbacher, Thomas T1 - Ein Werk zweier Künstler? T1 - A Work of two Artists? BT - Paul Egell, Johann Peter Benckert und der Kruzifixus mit Maria Magdalena in der Propsteikirche St. Peter und Paul zu Potsdam BT - Paul Egell, Johann Peter Benckert and the Crucifix with Mary Magdalene in the Provost Church St. Peter and Paul in Potsdam JF - Zeitschrift für Kunstgeschichte N2 - The author suggests an attribution for two largely unknown Baroque sculptures inside the Church of St. Peter and Paul at Potsdam. The crucifixus, which has so far not been attributed to an artist, is shown to exhibit parallels to a 1716 work by Paul Egell. It remains unclear, however, whether the Potsdam crucifixus was also created by Egell himself or by Johann Peter Benckert, who congenially completed it in 1763 with a statue of the kneeling Maria Magdalena. The appealing depiction of the saint as an elegant sinner and penitent offers believers various possibilities for identification. Y1 - 2018 SN - 0044-2992 SN - 2569-1619 VL - 81 IS - 2 SP - 268 EP - 281 PB - Deutscher Kunstverlag GMBH CY - München ER - TY - JOUR A1 - Oppermann, Matthias T1 - Neither Condillac nor Bonaparte. Pierre-Paul Royer-Collard and the Rediscovery of Common Sense, 1797-1814 JF - Historisches Jahrbuch Y1 - 2018 SN - 978-3-451-38316-8 SN - 0018-2621 VL - 138 SP - 280 EP - 307 PB - Alber CY - München ER - TY - BOOK A1 - Piper, Ernst T1 - Geschichte des Nationalsozialismus BT - von den Anfängen bis heute Y1 - 2018 SN - 978-3-7425-0291-9 PB - bpb, Bundeszentrale für politische Bildung CY - Bonn ER - TY - JOUR A1 - Scianna, Bastian Matteo T1 - A Blueprint for Successful Peacekeeping? BT - The Italians in Beirut (Lebanon), 1982-1984 JF - The international history review N2 - On 6 June 1982, Israel invaded Lebanon to fight the Palestinian Liberation Organization (PLO). Between August 1982 and February 1984, the US, France, Britain and Italy deployed a Multinational Force (MNF) to Beirut. Its task was to act as an interposition force to bolster the government and to bring peace to the people. The mission is often forgotten or merely remembered in context with the bombing of US Marines’ barracks. However, an analysis of the Italian contingent shows that the MNF was not doomed to fail and could accomplish its task when operational and diplomatic efforts were coordinated. The Italian commander in Beirut, General Franco Angioni, followed a successful approach that sustained neutrality, respectful behaviour and minimal force, which resulted in a qualified success of the Italian efforts. KW - Peacekeeping KW - Italy KW - Lebanon KW - Middle East KW - Beirut Y1 - 2018 U6 - https://doi.org/10.1080/07075332.2018.1431804 SN - 0707-5332 SN - 1949-6540 VL - 41 IS - 3 SP - 650 EP - 672 PB - Routledge, Taylor & Francis Group CY - Abingdon ER -