TY - THES A1 - Fließer, Michael T1 - Der Einfluss unterschiedlicher Indikatoren des sozioökonomischen Status auf Rückenschmerz T1 - The influence of different socioeconomic status indicators on back pain N2 - Obwohl der sozioökonomische Status (SES) eine in der Sozialepidemiologie häufig gebrauchte Variable darstellt, ist seine Verwendung mit methodischen Problemen verknüpft: Seine latente Struktur führt dazu, dass sich verschiedene Möglichkeiten der Operationalisierung eröffnen. Diese reichen von klassischen Ungleichheitsindikatoren wie Bildung, Einkommen oder Berufsposition, über multidimensionale oder über Nachbarschaftsmerkmale konstruierte Indizes, bis hin zu subjektiven Statuseinschätzungen. Problematisch ist dies insofern, als verschiedene Indikatoren auf unterschiedlichen theoretischen Konstrukten beruhen und unterschiedliche Schlussfolgerungen erlauben. In dieser Arbeit wird deshalb in einem ersten Schritt anhand eines systematischen Reviews zum Zusammenhang von SES und Rückenschmerzen überprüft, welche Indikatoren in wissenschaftlichen Publikationen eingesetzt werden und wie die Auswahl begründet wird. Das Ergebnis zeigt eine klare Präferenz für klassische Indikatoren (Bildung, Einkommen und Berufsposition). Erläutert wurde die jeweilige Auswahl allerdings nur in einem geringen Prozentsatz der untersuchten Artikel, obwohl die unterschiedlichen Studienergebnisse nahelegen, dass der gewählte Indikator einen Einfluss auf den gefundenen Zusammenhang ausüben könnte. Deshalb wurde in einem weiteren Schritt überprüft, wie unterschiedliche SES-Indikatoren mit der Verbesserung von Rückenschmerzen nach einer Rehabilitation (Studie 1) und der Neuentstehung von Rückenschmerzen (Studie 2) zusammenhängen. Außerdem wurde untersucht, ob ein einfaches Modell den Zusammenhang von SES und Gesundheit so darstellen kann, dass a priori abzuschätzen ist, wie hoch der Einfluss unterschiedlicher Indikatoren auf einen bestimmten Gesundheitsoutput sein könnte. Es zeigt sich, dass sich der errechnete Zusammenhang zwischen den verschiedenen Indikatoren und chronischen Rückenschmerzen erheblich unterscheidet: Für Menschen, die bereits wegen Rückenschmerzen in Rehabilitation waren, erwiesen sich Bildung und Berufsposition als ähnlich einflussreiche Einflussfaktoren, während für das Einkommen kein bedeutender Zusammenhang festgestellt werden konnte. Für die Neuentstehung chronischer Rückenschmerzen zeigte sich die Berufsposition als wichtigster Indikator, gefolgt von Bildung, während für Einkommen kein signifikanter Zusammenhang gefunden werden konnte. Folglich bestimmt die Wahl des Indikators die Höhe des festgestellten Zusammenhangs stark mit. Unterschiedliche Indikatoren dürfen deshalb nicht als austauschbar betrachtet werden und es muss bei jeder Forschungsfrage genau überlegt werden, welcher Indikator für die jeweilige Fragestellung am besten verwendet werden kann. Das vorgeschlagene theoretische Modell kann dabei als Unterstützung dienen. N2 - Despite the fact that the socioeconomic status (SES) is a widely used variable in social epidemiology, its use is inflicted with methodological difficulties: Its latent structure allows different possibilities of operationalisation (for example education, income, job position, multidimensional indices, or subjective social status). This is problematical since different indicators are based on different theoretical considerations. In this doctoral thesis, it was first examined, which indicators of the SES are used in scientific publications investigating the relationship between SES and back pain. Results show a strong preference for classical indicators, especially education, income and job position. In a second step, it was examined how strong different indicators of SES are connected to the development of chronic back pain (study 1) and the onset of chronic back pain (study 2). Furthermore, it was tested if it is possible to use theoretical models to estimate a priori the indicator with the strongest influence on a given health outcome. Results show that the calculated association between the indicators and the outcomes differ considerably: The progress of chronic back pain was best predicted by education and job position, while income had no significant influence. New onset of back pain was best predicted by job position followed by education. Income, again, had no influence. This indicates that indeed the chosen indicator influences the association. Therefore different indicators should not be used interchangeably. Before starting a scientific survey, researchers should consider very carefully which indicator(s) they want to use. The suggested theoretical model can help them to do so. KW - sozioökonomischer Status KW - Rückenschmerzen KW - Bildung KW - Beruf KW - Einkommen KW - socioeconomic status KW - back pain KW - education KW - jobposition KW - income Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-423455 ER - TY - THES A1 - He, Yangyang T1 - Extracellular vesicles as the potential mediators of psychosocial stress contribution to osteoporosis T1 - Extrazelluläre Vesikel als potenzielle Mediatoren für den Beitrag von psychosozialem Stress zur Osteoporose BT - a narrative review BT - ein narrativer Überblick N2 - Background: The characteristics of osteoporosis are decreased bone mass and destruction towards the microarchitecture of bone tissue, which raises the risk of fracture. Psychosocialstress and osteoporosis are linked by sympathetic nervous system, hypothalamic-pituitary-adrenal axis, and other endocrine factors. Psychosocial stress causes a series of effects on the organism, and this long-term depletion at the cellular level is considered to be mitochondrial allostatic load, including mitochondrial dysfunction and oxidative stress. Extracellular vesicles (EVs) are involved in the mitochondrial allostatic load process and may as biomarkers in this setting. As critical participants during cell-to-cell communications, EVs serve as transport vehicles for nucleic acid and proteins, alter the phenotypic and functional characteristics of their target cells, and promote cell-to-cell contact. And hence, they play a significant role in the diagnosis and therapy of many diseases, such as osteoporosis. Aim: This narrative review attempts to outline the features of EVs, investigate their involvement in both psychosocial stress and osteoporosis, and analyze if EVs can be potential mediators between both. Methods: The online database from PubMed, Google Scholar, and Science Direct were searched for keywords related to the main topic of this study, and the availability of all the selected studies was verified. Afterward, the findings from the articles were summarized and synthesized. Results: Psychosocial stress affects bone remodeling through increased neurotransmitters such as glucocorticoids and catecholamines, as well as increased glucose metabolism. Furthermore, psychosocial stress leads to mitochondrial allostatic load, including oxidative stress, which may affect bone remodeling. In vitro and in vivo data suggest EVs might involve in the link between psychosocial stress and bone remodeling through the transfer of bioactive substances and thus be a potential mediator of psychosocial stress leading to osteoporosis. Conclusions: According to the included studies, psychosocial stress affects bone remodeling, leading to osteoporosis. By summarizing the specific properties of EVs and the function of EVs in both psychosocial stress and osteoporosis, respectively, it has been demonstrated that EVs are possible mediators of both, and have the prospects to be useful in innovative research areas. N2 - Hintergrund: Kennzeichnend für Osteoporose sind eine verringerte Knochenmasse und die Zerstörung der Mikroarchitektur des Knochengewebes, wodurch sich das Risiko von Knochenbrüchen erhöht. Psychosozialer Stress und Osteoporose sind durch das sympathische Nervensystem, die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse und andere endokrine Faktoren miteinander verbunden. Psychosozialer Stress hat eine Reihe von Auswirkungen auf den Organismus, und diese langfristige Erschöpfung auf zellulärer Ebene wird als mitochondriale allostatische Belastung angesehen, die eine mitochondriale Dysfunktion und oxidativen Stress beinhaltet. Extrazelluläre Vesikel (EVs) sind in den mitochondrialen allostatischen Belastungsprozess involviert und können in diesem Zusammenhang als Biomarker dienen. Als kritische Teilnehmer der Zell-zu-Zell-Kommunikation dienen EVs als Transportmittel für Nukleinsäuren und Proteine, verändern die phänotypischen und funktionellen Eigenschaften ihrer Zielzellen und fördern den Zell-zu-Zell-Kontakt. Daher spielen sie eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Therapie vieler Krankheiten, wie z. B. Osteoporose. Ziel: Diese Übersichtsarbeit soll die Eigenschaften von EVs und ihre Rolle in Hinblick auf den Zusammenhang zwischen psychosozialen Stress und Osteoporose zusammenfassen. Weiterhin wird untersucht, ob EVs in dem Zusammenhang eine potenzielle Mediatorenrolle zukommt. Methoden Die Online-Datenbanken PubMed, Google Scholar und Science Direct wurden anhand thematischer Stichwörter durchsucht und die Verfügbarkeit aller ausgewählten Studien überprüft. Anschließend wurden die Ergebnisse der Artikel zusammengefasst und miteinander in Verbindung setzen. Ergebnisse: Psychosozialer Stress führt zu einer Erhöhung der Transmitterkonzentrate wie Glukokortikoide und Katecholamine sowie einen erhöhten Glukosestoffwechsel, was jeweils Einfluss auf den Knochenumbau haben kann. Darüber hinaus führt psychosozialer Stress zu mitochondrialer allostatischer Last, einschließlich oxidativem Stress, was sich ebenfalls auf den Knochenumbau auswirken kann. Sowohl in vitro- als auch in vivo-Daten deuten darauf hin, dass EVs hierbei durch ihre Übertragung von bioaktiven Messengern eine relevante Mediatorenrolle einnehmen. Es ist anzunehmen, dass sie potenzielle Vermittler des Zusammenhangs von psychosozialem Stress und osteoporotischen Veränderungen sein können. Schlussfolgerung: Entlang der eingeschlossenen Studien besteht ein Zusammenhang zwischen psychosozialem Stress, dem Knochenumbau und damit der Entstehung von Osteoporose. In der Genese des negativen Einflusses auf die Knochengesundheit scheint EVs durch ihre Aktivität als Messenger-Transporter eine relevante Mediatorenrolle zuzukommen. Dieses Wissen hat das Potenzial für zukünftige innovative Forschungskonzepte. KW - allostatic load KW - allostatische Belastung KW - bone remodeling KW - microRNA KW - osteoblast KW - osteoclast KW - Knochenumbau KW - microRNA KW - Osteoblast KW - Osteoklast Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-594372 ER - TY - THES A1 - Lin, Chiao-I T1 - The survey of the prevalence of chronic ankle instability in elite Taiwanese basketball athletes T1 - Studie zur Prävalenz von chronischer Sprunggelenkinstabilität bei taiwaneschen Elite-Basketball-Athleten*innen N2 - BACKGROUND: Ankle sprains are common in basketball. It could develop into Chronic Ankle Instability (CAI) causing decreased quality of life, functional performance, early osteoarthritis, and increased risk of other injuries. To develop a strategy of CAI prevention, localized epidemiology data and a valid/reliable tool are essential. However, the epidemiological data of CAI is not conclusive from previous studies and the prevalence of CAI in Taiwanese basketball athletes are not clear. In addition, a valid and reliable tool among the Taiwan-Chinese version to evaluate ankle instability is missing. PURPOSE: The aims were to have an overview of the prevalence of CAI in sports population using a systematic review, to develop a valid and reliable cross-cultural adapted Cumberland Ankle Instability Tool Questionnaire (CAIT) in Taiwan-Chinese (CAIT-TW), and to survey the prevalence of CAI in elite basketball athletes in Taiwan using CAIT-TW. METHODS: Firstly, a systematic search was conducted. Research articles applying CAI related questionnaires in order to survey the prevalence of CAI were included in the review. Second, the English version of CAIT was translated and cross-culturally adapted into the CAIT-TW. The construct validity, test-retest reliability, internal consistency, and cutoff score of CAIT-TW were evaluated in an athletic population (N=135). Finally, the cross-sectional data of CAI prevalence in 388 elite Taiwanese basketball athletes were presented. Demographics, presence of CAI, and difference of prevalence between gender, different competitive levels and play positions were evaluated. RESULTS: The prevalence of CAI was 25%, ranging between 7% and 53%. The prevalence of CAI among participants with a history of ankle sprains was 46%, ranging between 9% and 76%. In addition, the cross-cultural adapted CAIT-TW showed a moderate to strong construct validity, an excellent test-retest reliability, a good internal consistency, and a cutoff score of 21.5 for the Taiwanese athletic population. Finally, 26% of Taiwanese basketball athletes had unilateral CAI while 50% of them had bilateral CAI. In addition, women athletes in the investigated cohort had a higher prevalence of CAI than men. There was no difference in prevalence between competitive levels and among play positions. CONCLUSION: The systematic review shows that the prevalence of CAI has a wide range among included studies. This could be due to the different exclusion criteria, age, sports discipline, or other factors among the included studies. For future studies, standardized criteria to investigate the epidemiology of CAI are required. The CAI epidemiological study should be prospective. Factors affecting the prevalence of CAI ability should be investigated and described. The translated CAIT-TW is a valid and reliable tool to differentiate between stable and unstable ankles in athletes and may further apply for research or daily practice in Taiwan. In the Taiwanese basketball population, CAI is highly prevalent. This might relate to the research method, preexisting ankle instability, and training-related issues. Women showed a higher prevalence of CAI than men. When applying the preventive measure, gender should be taken into consideration. N2 - HINTERGRUND: Verstauchungen des Sprunggelenks sind beim Basketball häufig. Daraus kann sich eine chronische Sprunggelenkinstabilität (Chronic Ankle Instability, CAI) entwickeln, die zu verminderter Lebensqualität, funktioneller Leistung, früher Arthrose und einem erhöhten Risiko für andere Verletzungen führt. Um eine Strategie zur CAI-Prävention zu entwickeln, sind lokalisierte epidemiologische Daten und ein valides/zuverlässiges Instrument erforderlich. Allerdings sind die epidemiologischen Daten von CAI aus früheren Studien nicht schlüssig und die Prävalenz von CAI bei taiwanesischen BasketballsportlerInnen ist nicht klar. Darüber hinaus fehlt ein valides und zuverlässiges Werkzeug in der taiwanesisch-chinesischen Version zur Beurteilung der Sprunggelenkinstabilität. ZIEL: Die Ziele waren, anhand einer systematischen Übersichtsarbeit einen Überblick über die Prävalenz von CAI in der Leistungssportlerpopulation zu erhalten. Zudem sollte ein valides, reliables und kulturübergreifendes Tool für Umfragen der Sprunggelenkinstabilität, in Form des Cumberland Ankle Instability Tool Questionnaire (CAIT) in Taiwan-Chinesisch (CAIT-TW) entwickelt, sowie die Prävalenz von CAI bei Elite-Basketball- Athleten*innen in Taiwan mit Hilfe des CAIT-TW erhoben werden. METHODEN: Zunächst wurde eine systematische Suche durchgeführt. Forschungsartikel, die CAI-bezogene Fragebögen verwenden, um die Prävalenz von CAI zu erheben, wurden in den Reviews aufgenommen. Als nächster Schritt wurde die englische Version des CAIT übersetzt und kulturübergreifend in den CAIT-TW adaptiert. Die Konstruktvalidität, die Test-Retest-Reliabilität, die interne Konsistenz und der Schwellenwert des CAIT-TW wurden in einer Leistungssportlerpopulation (N=135) evaluiert. Schließlich wurden die Querschnittsdaten der CAI-Prävalenz bei 388 taiwanesischen Elite-Basketball-Athleten vorgestellt. Es wurden demografische Daten, das Vorhandensein von CAI und der Unterschied der Prävalenz zwischen den Geschlechtern in verschiedenen Wettkampfniveaus und Spielpositionen ausgewertet. ERGEBNISSE: Die Prävalenz von CAI betrug 25 % und lag zwischen 7 % und 53 %. Die Prävalenz von CAI unter den Teilnehmern mit einer Vorgeschichte von Sprunggelenksverstauchungen lag bei 46 % und reichte von 9 % bis 76 %. Darüber hinaus zeigte der kulturübergreifend adaptierte CAIT-TW eine mäßige bis starke Konstruktvalidität, eine ausgezeichnete Test-Retest-Reliabilität, eine gute interne Konsistenz und einen Grenzwert von 21,5 für die taiwanesische Sportlerpopulation. Schließlich wiesen 26% der taiwanesischen Basketball-Athletinnen ein unilaterales CAI auf, während 50% von ihnen ein bilaterales CAI hatten. Darüber hinaus hatten weibliche Sportler in der untersuchten Kohorte eine höhere Prävalenz von CAI als Männer. Es gab keinen Unterschied in der Prävalenz zwischen den Leistungsniveaus und zwischen den Spielpositionen. SCHLUSSFOLGERUNG: Der systematische Review zeigt, dass die Prävalenz von CAI unter den eingeschlossenen Studien eine große Bandbreite aufweist. Dies könnte auf die unterschiedlichen Ausschlusskriterien, das Alter, die Sportdisziplin oder andere Faktoren in den berücksichtigten Studien zurückzuführen sein. Für zukünftige Studien werden standardisierte Kriterien zur Untersuchung der Epidemiologie von CAI benötigt. Epidemiologische Studien zu CAI sollten daher prospektiv angelegt sein. Zudem sollten Faktoren, die die Prävalenz der CAI-Fähigkeit beeinflussen, untersucht und beschrieben werden. Der übersetzte CAIT-TW ist ein valides und zuverlässiges Instrument zur Unterscheidung zwischen stabilen und instabilen Sprunggelenken bei Sportlerinnen und kann für die Forschung oder die tägliche Praxis in Taiwan weiterverwendet werden. In der taiwanesischen Basketballpopulation ist CAI stark verbreitet. Dies könnte mit der Untersuchungsmethode, einer vorbestehenden Sprunggelenksinstabilität und trainingsbedingten Problemen zusammenhängen. Frauen zeigten eine höhere Prävalenz von CAI als Männer. Bei der Anwendung der Präventionsmaßnahme sollte das Geschlecht berücksichtigt werden. KW - chronic ankle instability KW - ankle sprain KW - sports injury KW - Cumberland Ankle Instability Tool KW - prevalence KW - chronische Sprunggelenkinstabilität KW - Verstauchungen des Sprunggelenks KW - Sportverletzung KW - Cumberland Ankle Instability Tool KW - Prävalenz Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-535534 ER -