TY - THES A1 - Peters, Matthias T1 - Moby-Dick als Leerstelle und romantische Chiffre für die Aporie eines transzendentalen Signifikats T1 - Moby-Dick as a semantic gap and romantic cipher for the aporia of a transcendental signified N2 - Die Arbeit unternimmt den Versuch, Melvilles Moby-Dick als einen Vorboten postmoderner Literarizität in den Blick zu nehmen, der in seiner Autoreferentialität den eigenen textuellen Status kritisch-ironisierend reflektiert und Sprache als einen krisenhaften Zugang zu Welt und Kosmos ins Spiel bringt. Sie legt dar, dass Melvilles opus magnum ein im Verlaufe der abendländischen Philosophie epistemologisch und semiologisch virulent gewordenes Krisenbewusstsein vom "Phantasma der Umfassung der Wirklichkeit" (Lyotard) einerseits auf inhaltlicher und andererseits autoreferentiell auf der Ebene der écriture inszeniert. Entsprechend wird davon ausgegangen, dass die vom Text absorbierten Diskurse in ihrer schieren Vielzahl nicht als partikulare Bezüge hermeneutisch isoliert werden können, sondern stattdessen in ihrer Heterogenität selbst die zentrale Problematik illustrieren, in deren Dienst sie als konstitutive Elemente stehen: Statt positiven Sinn zu stiften, verunmöglichen sie jegliche interpretatorische Direktive und verweisen dadurch auf eine dem Roman inhärente negative Dimension von Sinn – sie sind also vielmehr Bestandteile eines verhandelten Problems als dessen Lösung. Nicht nur in den cetologischen Abschnitten des Romans – gleichwohl dort am offenkundigsten – lässt sich Melvilles spielerisch-dekonstruktiver Umgang mit westlichen Wissens- und Denkmodellen erkennen: Dringt man in ahabischer Manie(r) in das semantische Feld des Romans auf der Suche nach einem letzten Grund, einer inferentiellen Letztbegründung, gerät man in einen infiniten regressiven Strudel, der jede getroffene semantische Arretierung auf die Bedingungen ihrer Möglichkeit hin befragt und dadurch wieder aufbricht. Eine ishmaelische Lektüre des Moby-Dick bestünde darin, den Anspruch auf Letztbegründetheit im Sinne der différance Derridas aufzuschieben und sich damit der Gravitation eines transzendentalen Signifikats zu entziehen. Liest man die cetologischen Kapitel vor diesem Hintergrund, kann man in ihnen – so eine der zentralen Thesen der Arbeit – eine autoreferentielle Kontrastfolie erkennen, eine negative Exemplifikation dessen, wie sich der Moby-Dick nicht erfassen lässt: gewissermaßen eine Lektüreanleitung ex negativo. Wesentliche Merkmale der Melvilleschen écriture sind Ambivalenz, Parodie und Dialogizität. Er verwendet stilistische und motivische Versatzstücke, destruiert sie und unterläuft so permanent die Ernsthaftigkeit der den Roman strukturierenden Schicksalszeichen wie auch die interpretativen Anstrengungen des Lesers. Die Autorität des eigenen Diskurses wird ironisch unterminiert und der Text damit in einer Schwebe zwischen Parodie und Monomanie, Unabschließbarkeit und Universalanspruch gehalten. Als die figurativen Kraftfelder dieser konkurrierenden Paradigmen stehen Ahab und Ishmael auf der Handlungsebene personifizierend für die paradoxe Konstellation des gesamten Textes, der nicht die Auflösung oder Aufhebung seiner konfliktiven Elemente sucht, sondern als ästhetischer Ausdruck des Paradoxen feste Orientierungspunkt vorenthält. Anstatt beide Figuren und die ihnen zugrundeliegenden epistemologischen Strategien antagonistisch in Opposition zueinander zu stellen, begreift diese Arbeit sie als komplementäre Elemente eines romantischen Metatextes, der sie in eine konfliktive Rezeption einfasst. In Analogie zum Konzept der romantischen Ironie Friedrich Schlegels wird Ahab hierbei als prototypischer Allegorisierer begriffen, wohingegen Ishmael als Ironiker für die Relativierung derartig monomanischer Kraftakte steht – zwischen Anspannung und Abspannung, Unbedingtem und Bedingtem baut sich jene Dynamik auf, die den gesamten Text durchwaltet. Im Sinne der romantischen Universalpoesie ist der Moby-Dick nicht auf einen systemischen Abschluss hin orientiert, sondern besteht auf/aus seiner Unabschließbarkeit: Heterogenität, Inkonsequenz, Verworrenheit und mitunter Unverständlichkeit sind demnach keine Folgen kompositorischer Nachlässigkeit, sondern in ihrer Gesamtheit als das performative Moment der eigentlichen Mitteilung zu begreifen. KW - Melville KW - Moby-Dick KW - Romantik KW - Postmoderne KW - Metaphorologie KW - Melville KW - Moby-Dick KW - Romanticism KW - Postmodernism KW - Metaphorology Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-43073 ER - TY - JOUR A1 - Steinfath, Matthias A1 - Strehmel, Nadine A1 - Peters, Rolf A1 - Schauer, Nicolas A1 - Groth, Detlef A1 - Hummel, Jan A1 - Steup, Martin A1 - Selbig, Joachim A1 - Kopka, Joachim A1 - Geigenberger, Peter A1 - Dongen, Joost T. van T1 - Discovering plant metabolic biomarkers for phenotype prediction using an untargeted approach N2 - Biomarkers are used to predict phenotypical properties before these features become apparent and, therefore, are valuable tools for both fundamental and applied research. Diagnostic biomarkers have been discovered in medicine many decades ago and are now commonly applied. While this is routine in the field of medicine, it is of surprise that in agriculture this approach has never been investigated. Up to now, the prediction of phenotypes in plants was based on growing plants and assaying the organs of interest in a time intensive process. For the first time, we demonstrate in this study the application of metabolomics to predict agronomic important phenotypes of a crop plant that was grown in different environments. Our procedure consists of established techniques to screen untargeted for a large amount of metabolites in parallel, in combination with machine learning methods. By using this combination of metabolomics and biomathematical tools metabolites were identified that can be used as biomarkers to improve the prediction of traits. The predictive metabolites can be selected and used subsequently to develop fast, targeted and low-cost diagnostic biomarker assays that can be implemented in breeding programs or quality assessment analysis. The identified metabolic biomarkers allow for the prediction of crop product quality. Furthermore, marker-assisted selection can benefit from the discovery of metabolic biomarkers when other molecular markers come to its limitation. The described marker selection method was developed for potato tubers, but is generally applicable to any crop and trait as it functions independently of genomic information. Y1 - 2010 UR - http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/issn?DESCRIPTOR=PRINTISSN&VALUE=1467-7644 U6 - https://doi.org/10.1111/j.1467-7652.2010.00516.x SN - 1467-7644 ER - TY - GEN A1 - Wippert, Pia-Maria A1 - Block, Andrea A1 - Mansuy, Isabelle M. A1 - Peters, Eva M. J. A1 - Rose, Matthias A1 - Rapp, Michael Armin A1 - Huppertz, Alexander A1 - Würtz-Kozak, Karin T1 - Alterations in Bone Homeostasis and Microstructure Related to Depression and Allostatic Load T2 - Psychotherapy and Psychosomatics Y1 - 2019 U6 - https://doi.org/10.1159/000503640 SN - 0033-3190 SN - 1423-0348 VL - 88 IS - 6 SP - 383 EP - 385 PB - Karger CY - Basel ER - TY - GEN A1 - Kalkuhl, Matthias A1 - Steckel, Jan Christoph A1 - Montrone, Lorenzo A1 - Jakob, Michael A1 - Peters, Jörg A1 - Edenhofer, Ottmar T1 - Successful coal phase-out requires new models of development T2 - Nature Energy N2 - Different energy sources have different spillovers on economic development and industrialization. Pathways of economic development based on renewable energy sources might require additional policies to support industrial development. Y1 - 2019 U6 - https://doi.org/10.1038/s41560-019-0500-5 SN - 2058-7546 VL - 4 IS - 11 SP - 897 EP - 900 PB - Nature Publ. Group CY - London ER -