TY - THES A1 - Lühe, Josefine T1 - Das Zusammenspiel von Geschlecht und sozialer Herkunft im Bildungserfolg und in den beruflichen Aspirationen T1 - The interaction of gender and social origin in educational success and occupational aspirations N2 - Studien zum Bildungserfolg in Deutschland weisen auf verschiedene Ungleichheitsdimensionen hin. So wurde wiederholt ein enger Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und dem schulischen Bildungserfolg dokumentiert. Des Weiteren stellen auch Geschlechterunterschiede im Bildungserfolg einen vielfach berichteten und sowohl wissenschaftlich als auch gesellschaftlich diskutierten Befund dar. Der großen Anzahl an Studien, die sich jeweils einer dieser Ungleichheitsdimensionen widmen, steht jedoch ein Forschungsbedarf bezüglich des systematischen Wissens über die Wechselwirkung von Geschlecht und sozialer Herkunft im Bildungserfolg gegenüber. Vor diesem Hintergrund hat die vorliegende Arbeit zum Ziel, das Zusammenspiel von Geschlecht und sozialer Herkunft zu untersuchen, wobei sie von zwei übergeordneten Fragestellungen geleitet wird, die im Rahmen von vier Teilstudien untersucht werden.Erstens wurde das Zusammenspiel von Geschlecht und sozioökonomischem Status (SES) in unterschiedlichen Facetten des Bildungserfolges sowie in den Berufsaspirationen analysiert (Teilstudien 1-3). Zweitens wurde untersucht, inwiefern die elterlichen Geschlechterrollenvorstellungen mit den Schulleistungen ihres Kindes assoziiert sind. Vor diesem Hintergrund wurde ebenso der Zusammenhang zwischen den elterlichen Geschlechterrollenvorstellungen und Merkmalen des familiären Hintergrundes analysiert (Teilstudie 4). Zusammenfassend betrachtet weisen die Ergebnisse der Teilstudien auf eine Wechselwirkung von Geschlechtszugehörigkeit und sozialer Herkunft im Bildungserfolg sowie in den beruflichen Aspirationen hin, auch wenn die entsprechenden Effekte eher klein ausfallen. Entgegen der gesellschaftlichen Konnotation von Mathematik als „Jungenfach“ stellen die Befunde damit beispielsweise einen Hinweis darauf dar, dass die vielfach zitierten Geschlechterunterschiede in den mathematischen Kompetenzen nicht als „naturgegeben“ sondern beeinflussbar verstanden werden können. Damit untermauern die Ergebnisse die unter anderem im Rahmen verschiedener Theorien herausgestellte Bedeutsamkeit des Sozialisationskontextes für die Entwicklung der Fähigkeiten und Ziele von Jungen und Mädchen sowie die im internationalen Vergleich gezeigte Variabilität von Geschlechterunterschieden in Schulleistungen. N2 - Research on educational success in Germany has shown the existence of different educational inequalities. Besides social origin, the role of gender has become a much debated and researched issue. Although there is a large amount of studies on social inequalities and gender inequalities, little attention has been paid to the interaction of gender and social origin with regard to educational success. Therefore, the objective of this dissertation was to advance a systematic understanding of multidimensional inequalities regarding educational success by examining the interplay between gender and socio-economic status (SES). Two research questions were addressed by four studies. Firstly, the interplay of gender and SES regarding different aspects of educational success as well as occupational aspirations was investigated (studies 1-3). Secondly, the association between parental gender beliefs and their child’s educational success as well as the association between parental gender beliefs and family background was examined (study 4). All in all, the results of the four studies indicated an interaction between gender and SES in educational success as well as in occupational aspirations, although the effects were relatively small. Contrary to societal beliefs of math as a ‘male’ subject, the results indicate that the often cited gender differences in mathematical competences are not innate but can be influenced. Besides, the results correlate with theories that underline the importance of socialization context for the development of boys’ and girls’ abilities and aspirations as well as the international variability of gender differences in school outcomes. KW - Geschlechterunterschiede KW - Bildungserfolg KW - soziale Herkunft KW - gender differences KW - educational success KW - social origin Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-428870 ER -