TY - THES A1 - Schlegel, Theresa T1 - Deutungsmuster des Geschlechterverhältnisses im „anti-genderistischen“ Diskurs am Beispiel der Proteste („Demo für Alle“) gegen den Bildungsplan von Baden-Württemberg 2015 N2 - Im Kontext gegenwärtiger, europaweiter Proteste und Mobilisierung gegen Gender und Gender Studies haben Sabine Hark und Paula-Irene Villa (2015) den Begriff des „Anti-Genderismus“ vorgeschlagen, um jene „Anti“-Haltung zu beschreiben, die sich gegen konstruktivistische, postessentialistische Auffassungen von Geschlecht wendet. Die Masterarbeit untersucht dieses empirische Phänomen, das in aktuellen Diskussionen um den Begriff Gender, Gender Studies, Gleichstellungsmaßnahmen oder etwa den Bildungsplanprotesten zur „sexuellen Vielfalt“ in Form von Delegitimierungsstrategien und spezifischen Argumentationsmustern auftritt, die hauptsächlich zum Ziel haben, den Begriff Gender zu diskreditieren sowie Gender Studies ihre Wissenschaftlichkeit abzusprechen. Bislang wurde der „Anti-Genderismus“ im Sammelband von Sabine Hark und Paula-Irene Villa (2015) in die Fachdiskussion eingeführt, jedoch noch nicht ausreichend untersucht. Umfassende empirische Analysen, die das Phänomen aus dezidiert soziologischer Perspektive betrachten, stehen noch aus; bisherige Untersuchungen konzentrieren sich auf die Erarbeitung von Definitionen und Merkmalen des „Anti-Genderismus“ sowie auf die Entkräftung anti-genderistischer Argumentationen. Hierbei stehen die heterogenen Akteursgruppen, wie zum Beispiel fundamentalchristliche Gruppen, antifeministische Männerrechtsbewegungen oder rechte Gruppierungen im Fokus, sowie spezifische Argumentationsmuster, wie zum Beispiel der Ideologie-Vorwurf, die im anti-genderistischen Diskus immer wieder aufgegriffen werden. Das Phänomen „Anti-Genderismus“ wird in der Masterarbeit nicht nur über die spezifischen Argumentationsmuster und Akteursgruppen definiert, sondern es wird die strukturelle Logik der Artikulationsweise (Laclau) des „Anti-Genderismus“ in den Blick genommen, die Ähnlichkeiten zur populistischen Artikulation aufweist. So kann gezeigt werden, wie der Begriff Gender im politischen Protest des hier untersuchten empirischen Beispiels der „Demo für Alle“ durch Neudefinitionen und Bedeutungserweiterung zu einem strategischen Begriff wird, an und mit dem um Bedeutungen des Geschlechterverhältnisses gestritten wird und politische Forderungen aufgestellt werden. In dem aufgezeigten Analysezugang stehen weniger Delegitimierungsstrategien des „Anti-Genderismus“ im Fokus, sondern die Funktionsweise der Umdeutungen von Gender im politischen Protest. Durch einen dezidiert soziologischen Analysezugang kann außerdem das Phänomen für geschlechtersoziologische Fragestellungen geöffnet werden: Welche Vorannahmen über das Geschlechterverhältnis und welche „gender beliefs“ (Goffman) können anhand „anti-genderistischer“ Äußerungen rekonstruiert werden? In welchen Deutungsrahmen wird der Begriff Gender im hier untersuchten politischen Protest gestellt? Hierzu werden acht Redebeiträge der „Demo für Alle“ von der Demonstration am 28.02.2015 in Stuttgart transkribiert und in einem sequenzanalytischen Verfahren und offenen Kodieren analysiert und ausgewertet. KW - Anti-Genderismus KW - Demo für Alle KW - gender beliefs KW - Populismus KW - populism KW - Deutungsmuster KW - Laclau KW - Goffman KW - antigenderism KW - antifeminism KW - Gender KW - gender belief system Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-410190 ER - TY - THES A1 - Elsässer, Joshua Philipp T1 - Institutional interplay in global environmental governance T1 - Institutionelles Zusammenspiel im Bereich Global Environmental Governance BT - an analysis and assessment of the Rio conventions’ interplay activities BT - eine Analyse und Beurteilung des Zusammenspiels zwischen den Rio Konventionen N2 - The Rio Conventions stand at the centerpiece of international cooperation within the governance area of climate change, biodiversity, and desertification. Due to substantial environmental and political linkages, there are interrelations between the three regimes. This study seeks to examine the inter-institutional relationship between the United Nations Framework Convention on Climate Change, the Convention on Biological Diversity and the United Nations Convention to Combat Desertification by analyzing and assessing their horizontal interplay activities from the starting point of their genesis at Earth Summit in 1992 until today. In this research, I address the connections between the three conventions and identify the conflicting, cooperative, and synergetic aspects of inter-institutional relationship. While the overall empirical analysis suggests weak indications of a conflictive type, this research asserts that the interplay activities have thus far led to a cooperative relationship between the Rio Conventions. Moreover, increasing coordination and collaboration between the conventions’ treaty secretariats signals characteristics of a synergetic relationship, which could open up a potential window of opportunity for these actors to further engage and progress in institutional management in the future. In a conclusion, this study explores the possibility of the formation of an overarching environmental institution as a result of joint institutional management within the complex of climate change, biodiversity, and desertification. N2 - Die Rio-Konventionen stehen im Mittelpunkt internationaler Kooperation im Bezug auf den Governance-Bereich Klimawandel, Biodiversität und Desertifikation. Aufgrund von substantiellen ökologischen und politischen Verknüpfungen herrschen Wechselwirkungen zwischen den drei Regelungswerken. Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, die aus den institutionellen Interaktionen resultierende Relation zwischen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, der Biodiversitätskonvention und dem Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung über einen Zeitraum von deren Entstehung 1992 bis heute zu analysieren und zu beurteilen. Diese Forschungsarbeit untersucht die interinstitutionellen Beziehungen zwischen den drei Konventionen und identifiziert dabei konfliktträchtige, kooperative und synergetische Aspekte. Während in einer empirische Analyse insgesamt nur schwache Indikatoren für einen konfliktträchtigen Beziehungstyp gefunden wurden, kann in der Gesamtbetrachtung konstatiert werden, dass die bisherigen interinstitutionellen Interaktionen zu einer kooperativen Beziehung zwischen den Rio-Konventionen geführt haben. Darüberhinaus weisen die zunehmende Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen den Sekretariaten der Konventionen Charakteristika einer synergetischen Beziehung auf. Das intensive Zusammenwirken dieser Akteure könnte sich in der Zukunft als Gelegenheit herausstellen, institutionelles Management aktiver zu gestalten und voranzubringen. In einem Fazit spielt die Arbeit das Szenario der Entstehung einer allumfassenden Umweltorganisation durch, die sich als Folgewirkung aus der gemeinsamen Steuerung des institutionellen Komplexes Klimawandel, Biodiversität und Desertifikation entwickeln könnte. KW - Global Environmental Governance KW - institutional interplay KW - institutional complexity KW - international institutions KW - Global Environmental Governance KW - institutionelle Komplexität KW - internationale Institutionen Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-406183 ER - TY - THES A1 - Rutjes, Henriette T1 - Die gesellschaftliche Wahrnehmung des Eschentriebsterbens BT - Eine Wissenssoziologische Diskursanalyse N2 - Die Esche ist nicht nur als Weltenbaum Yggdrasil aus der germanischen Mythologie bekannt. Ihr Holz wird für Möbel, Parkett und Werkzeuge genutzt, und sie ist ein wichtiger Faktor für die Neuaufforstung. Doch die Esche ist vom Aussterben bedroht. Das Eschentriebsterben wird ausgelöst durch einen Pilz (Falsches Weißes Stengelbecherchen) und verursacht ein großflächiges Absterben von Altbeständen und jungen Bäumen in allen Teilen Deutschlands. Diese umweltsoziologische Untersuchung geht der Frage nach, ob die Diskrepanz zwischen der gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Bedeutung dieser Baumgattung und ihrem möglichen Verlust zu gesellschaftlichen Diskussionsprozessen über die Esche und das Eschentriebsterben führt. Anhand der Wissenssoziologischen Diskursanalyse und der Grounded Theory Method wird gezeigt, dass sich zwar Expertinnen und Experten einig sind, dass die Esche vermutlich aussterben wird, ihre gesellschaftliche Bedeutung jedoch nicht groß genug ist, sodass ihr Aussterben als hinreichend problematisch eingestuft wird und folglich politische Handlungskonsequenzen gefordert werden. N2 - The ash tree is not known only as the mythical tree Yggdrasil in Norse mythology. It's wood is used for furniture, parquet and tools and the ash tree is an important factor for reforestation. But the ash tree is threatened to extinction. The ash die-back is caused by a fungus (Hymenoscyphus pseudoalbidus), causing a large-scale death of old growth and young trees in all parts of Germany. This eco-sociological study is asking whether the discrepancy between the social, economic and ecological importance of these trees and their possible loss leads to social discussions on the ash tree and the ash die-back. With the Sociology of knowledge approach to discourse and the Grounded Theory Method it is shown that although experts agree that the ash will probably die out, their social significance is not great enough that their extinction is considered sufficiently problematic and hence political consequences or actions are demanded. T3 - Soziologische Theorie und Organization Studies - 3 KW - Eschentriebsterben KW - Chalara dieback of ash KW - Wissenssoziologische Diskursanalyse KW - Sociology of knowledge approach to discourse KW - Falsche Weiße Stängelbecherchen KW - Hymenoscyphus fraxineus Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-95421 SN - 978-3-86956-383-1 SN - 2363-8168 SN - 2363-8176 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER -