@incollection{Krah2022, author = {Krah, Markus}, title = {Ein transnationaler j{\"u}discher Kanon als Verlagsprogramm}, series = {Juden und ihre Nachbarn : die Wissenschaft des Judentums im Kontext von Diaspora und Migration}, booktitle = {Juden und ihre Nachbarn : die Wissenschaft des Judentums im Kontext von Diaspora und Migration}, publisher = {de Gruyter}, address = {Berlin}, isbn = {978-3-11-077070-4}, doi = {10.1515/9783110772388-011}, pages = {193 -- 212}, year = {2022}, abstract = {Der Verleger, Kaufhausunternehmer und M{\"a}zen Salman Schocken (1877- 1959)neigte nicht zu {\"u}bertriebener Bescheidenheit. Als er 1945 in New York seinen amerikanischen Verlag ins Leben rief, k{\"u}ndigte er ihn mit folgenden Worten an: Schocken ignorierte damit die Arbeit der zahlreichen bestehenden amerikanisch-j{\"u}dischen Verlagsh{\"a}user, da diese seiner Meinung nach nicht die Aufgabe erf{\"u}llten, die ihm vorschwebte: die R{\"u}ckf{\"u}hrung traditionsferner und damit in ihrer Identit{\"a}t unsicherer Juden durch Auseinandersetzung mit ihrem kulturellen Erbe. Dieses Ziel hatte bereits das Programm des Berliner Schocken Verlags (1931- 1938) bestimmt, der die vom Gr{\"u}nder genannten „repr{\"a}sentative[n] Kostproben des Judentums" ver{\"o}ffentlicht und damit zur „j{\"u}dischen Kulturrenaissance" der 1930er Jahre beigetragen hatte.² Auch nach seiner Emigration nach Pal{\"a}stina 1934 blieb Schocken einer deutsch-j{\"u}dischen Wissenskultur zeitlebens verhaftet. Mit seiner verlegerischen Arbeit in den USA wollte Schocken das Programm seines Berliner Verlags f{\"u}r das amerikanische Nachkriegsjudentum neu auflegen, da sich dieses - seiner Meinung nach - in einer {\"a}hnlichen geistigen Situation befand wie das deutsche Judentum der Weimarer Republik. Entsprechend verk{\"u}ndete er 1945 in einer Rede in Jerusalem: „Sie wissen, dass ich jetzt daran arbeite, den Schockenverlag in Amerika zu machen. Das ist eine Imitation des deutschen Verlages. [...] Entfernungen existieren nicht mehr und Einfluss von hier nach dort und dort nach hier ist nicht mehr zu {\"u}bersehen."³ In diesen Aussagen klingen bereits verschiedene Schl{\"u}sselthemen der Rolle von Schocken Books New York an, dessen Geschichte bisher nur ansatzweise erforscht ist: Der Bezug auf Schockens Erfahrungen in Deutschland und das davon gepr{\"a}gte kulturpolitische Programm, das Kontinuit{\"a}ten zwischen zwei r{\"a}umlich und zeitlich fundamental getrennten j{\"u}dischen Gemeinschaften postulierte und auf einen transnationalen Kanon j{\"u}dischen Wissens zielte. Schocken wirkte mit seinen Verlagen, die er in Deutschland, Pal{\"a}stina/Israel und den USA gr{\"u}ndete, nicht nur an drei Schl{\"u}sselorten der j{\"u}dischen Moderne. Sein Verlagsprogramm stand zudem im Kontext eines Schl{\"u}sselprozesses j{\"u}discher Modernisierung: der Transformation traditionell-religi{\"o}sen Wissens in posttraditionell-kulturelle Formen. Dieser Beitrag stellt anhand von Quellen aus dem Verlagsarchiv, der Nachl{\"a}sse von Schockens Lektoren in den USA und der Rezeption von Schocken Books in den USA den Verlagsgr{\"u}nder Salman Schocken und die beiden Verlage in Berlin und New York vor. Im Zentrum der Analyse stehen die transnationale Verflechtung der Verlagsh{\"a}user und die Frage nach dem in den Publikationsprogrammen angestrebten transnationalen Kanon j{\"u}dischen Wissens in der Moderne.}, language = {de} } @article{BoegeleinEppertRothetal.2022, author = {B{\"o}gelein, Nicole and Eppert, Kerstin and Roth, Viktoria and Schmidt-Kleinert, Anja}, title = {Courtroom ethnography in the context of terrorism}, series = {International journal of qualitative methods : IJQM}, volume = {21}, journal = {International journal of qualitative methods : IJQM}, publisher = {Sage Publishing}, address = {Thousand Oaks}, issn = {1609-4069}, doi = {10.1177/16094069221090059}, pages = {11}, year = {2022}, abstract = {This paper addresses terrorism trials as sites of research and proposes an approach for the analysis of ethnographic data collected during these trials. The suggested approach offers multi-level analytical access, it centers around interactionist conceptions and knowledge discourses. The conceptual framework we suggest is spelled out in terms of how to observe and being sensitive of (re-)production of power structures inside the courtroom as well as in regard to relations imported into the courtroom. For this purpose, we integrate (i) the micro-level of courtroom interactions and (ii) (self-)presentation, (iii) the meso-level of knowledge (re)production and the establishment of knowledge orders and (iv) an intersectional perspective on gender, race, and class in knowledge discourses. By applying a multi-level approach, we open up new explanatory avenues to understand the constitution of terrorism as a socio-legal object. The methodical framework connects hitherto unconnected elements, that is, participants' interactions and negotiation, their (self-)representations, ascriptions and narrative performances, and knowledge (re-)production in order to establish or maintain political and social orders.}, language = {en} } @phdthesis{Holl2022, author = {Holl, Bernhard}, title = {Die Conversos}, series = {Gesellschaften und Kulturen des sephardischen Judentums = Sephardic Societies and Cultures ; 2}, journal = {Gesellschaften und Kulturen des sephardischen Judentums = Sephardic Societies and Cultures ; 2}, number = {2}, publisher = {Ergon Verlag}, address = {Baden-Baden}, isbn = {978-3-95650-965-0}, pages = {343}, year = {2022}, abstract = {Das 15. Jahrhundert ist das Zeitalter der letzten Massenkonversionen zum Christentum auf der Iberischen Halbinsel. Unter starkem Druck und zum Teil mit Gewalt wurde die zuvor große j{\"u}dische Bev{\"o}lkerung gedr{\"a}ngt, sich taufen zu lassen. Gleichwohl akzeptierten große Teile der christlichen Mehrheit die Neubekehrten nicht als gleichwertig und bezweifelten ihre Rechtgl{\"a}ubigkeit. Gegen diese Diskriminierung wandten sich immer wieder Geistliche und Gelehrte mit Predigten, Briefen und Denkschriften. Die vorliegende Studie zeichnet erstmals detailliert die wesentlichen Inhalte ihrer Theologie nach, ihre spezielle Auslegung der Bibel und deren Wurzeln in Recht und Tradition der lateinischen Kirche.}, language = {de} }