@article{DordanasKalogrias2011, author = {Dordanas, Stratos N. and Kalogrias, Vaios}, title = {Die j{\"u}dische Gemeinde von Thessaloniki w{\"a}hrend der deutschen Besatzungszeit 1941-1944}, series = {PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung f{\"u}r J{\"u}dische Studien e.V.}, journal = {PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung f{\"u}r J{\"u}dische Studien e.V.}, number = {17}, issn = {1614-6492}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-53263}, pages = {97 -- 118}, year = {2011}, abstract = {Die Beziehungen zwischen Juden und Christen in Thessaloniki waren nicht immer konfliktfrei; in der Zwischenkriegszeit herrschten gegenseitiges Misstrauen und Spannungen, die religi{\"o}s, kulturell und wirtschaftlich motiviert waren. Vor allem der wirtschaftliche Antagonismus zwischen Juden und kleinasiatischen Fl{\"u}chtlingen n{\"a}hrte den Antisemitismus kleiner extremnationalistischer Gruppen wie der „Nationalen Union Griechenlands" (EEE), die ihre Feindschaft gegen den „j{\"u}dischen Bolschewismus" offen demonstrierten und deren Aktivit{\"a}ten vom Staat toleriert wurden. Obwohl sich die Lage seit Mitte der dreißiger Jahre entspannte, waren die alten Ressentiments nicht aus der Welt geschaffen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland im April 1941 war die j{\"u}dische Gemeinde den repressiven Maßnahmen der deutschen Besatzungsmacht unterworfen. Die systematische nationalsozialistische Propaganda, gest{\"u}tzt auf die zensierte griechische Presse und {\"o}rtliche ideologische Kollaborateure, zielte auf die Reaktivierung der alten Gegens{\"a}tze, um die griechischen Juden zu isolieren. Die Beziehungen zwischen der j{\"u}dischen und der christlichen Bev{\"o}lkerung wurden somit erneut auf die Probe gestellt. Die Errichtung von Ghettobezirken um das Zentrum der Stadt im Fr{\"u}hjahr 1943 bedeutete die Trennung der Juden von der {\"u}brigen Bev{\"o}lkerung. Die Ghettoisierung schuf zwischen ihnen und den Christen eine „Mauer", die kulturelle und wirtschaftliche Auswirkungen auf das Leben aller Bewohner hatte und letztlich ihre jahrhundertealte Symbiose beendete. In der Alltagspraxis offenbarte sich zugleich, dass diese „Mauer" nicht ganz un{\"u}berwindlich war und neue Formen des Zusammenlebens pr{\"a}gte.}, language = {de} } @misc{AlbeckGidronBaraldiBethkeetal.2011, author = {Albeck-Gidron, Rachel and Baraldi, Luca and Bethke, Svenja and Dallapiazza, Michael and Denz, Rebekka and Dordanas, Stratos N. and Dubrau, Alexander and Feinberg, Anat and Gerhardt, Kristiane and Gr{\"o}zinger, Elvira and Gr{\"o}zinger, Karl E. and Hiscott, William and J{\"u}tte, Robert and Kalogrias, Vaios and Kinzel, Tanja and Knufinke, Ulrich and Lewy, Mordechay and Liska, Vivian and Riemer, Nathanael and Schmidt Holl{\"a}nder, Hanna and Solomon, Francisca and Szulc, Michał and Talabardon, Susanne and Ulmer, Martin and Wagner, Birgitt}, title = {PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung f{\"u}r J{\"u}dische Studien e.V. = Ghetto : R{\"a}ume und Grenzen im Judentum}, number = {17}, editor = {Denz, Rebekka and Jurewicz, Grażyna}, publisher = {Universit{\"a}tsverlag Potsdam}, address = {Potsdam}, isbn = {978-3-86956-132-5}, issn = {1614-6492}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-49387}, year = {2011}, abstract = {Unter Rekurs auf zwei historische Erscheinungsformen des Ghettos - auf j{\"u}dische Wohnviertel der Fr{\"u}hen Neuzeit und nationalsozialistische Ghettos - wurde der Begriff ‚Ghetto' zum Symbol von Joch und Verfolgung stilisiert. Diese Sprachpraxis etablierte eine einseitige Forschungsperspektive, die sich ihrem Gegenstand aus dem T{\"a}ter-Opfer-Paradigma heraus n{\"a}herte. In der j{\"u}ngsten Zeit unternahm man jedoch Versuche, diese Perspektive zu brechen, indem man das Ghetto-Ph{\"a}nomen anhand solcher Untersuchungskategorien wie ‚Lebenswelt', ‚Erfahrung' und ‚Konstruktion von Raum' sowie ‚Ambivalenz von Raum und Grenze' befragte. Das stetig wachsende Interesse an begrifflicher Reflexion {\"u}ber den Sprachk{\"o}rper ‚Ghetto' und an den von ihm bezeichneten historischen Ph{\"a}nomenen samt ihren Widerspiegelungen in der Literatur und bildenden K{\"u}nsten ist ein starkes Indiz f{\"u}r einen Wandel der Sehgewohnheiten innerhalb der Forschung. In Folge der vorgenommenen Differenzierungen entwickeln sich neue Fragestellungen und Ans{\"a}tze, die die Reduktion der Wissenschaft von der j{\"u}dischen Geschichte und Kultur auf die Kategorien von ‚Unterdr{\"u}ckung' und ‚Verfolgung' zu {\"u}berwinden erlauben. Mit dem vorliegenden Heft m{\"o}chten wir einen Beitrag zu diesem Fachgespr{\"a}ch leisten. Die hier abgedruckten Beitr{\"a}ge lassen sich in zwei Kategorien unterteilen. Zum einen sind es explizite Befragungen des Ghetto-Begriffs im Dienste wissenschaftsgeschichtlicher Reflexionen oder neuer Verfahren zur Erforschung historischer Erscheinungsformen des Ghettos. Hierzu geh{\"o}ren die Artikel von Kristiane Gerhardt, Svenja Bethke und Hanna Schmidt Holl{\"a}nder sowie Birgitt Wagner. In ihren historiographiegeschichtlich bzw. methodologisch orientierten Er{\"o}rterungen zeigen die Autorinnen die normative Dimension und die daraus resultierende semantische Wandelbarkeit des Ghetto-Begriffs samt ihren Konsequenzen f{\"u}r die Forschungspraxis. In die zweite Kategorie lassen sich wiederum ph{\"a}nomenologisch interessierte Untersuchungen einreihen, die entweder geschichtliche Fallstudien oder Betrachtungen literarischer Repr{\"a}sentationen des Themas sind. Hierzu geh{\"o}ren die Beitr{\"a}ge von Luca Baraldi, Stratos N. Dordanas und Vaios Kalogrias, Tanja Kinzel, Francisca Solomon und Elvira Gr{\"o}zinger.}, language = {de} }