@phdthesis{Booker2016, author = {Booker, Anke}, title = {Datenbankbasierte epidemiologische Untersuchung {\"u}ber die Versorgung demenzerkrankter Patienten}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2016}, abstract = {Hintergrund: Demenz wird von der Weltgesundheitsorganisation als ein in der Regel chronisch oder progressiv verlaufendes Syndrom definiert, das von einer Vielzahl von Hirnerkrankungen verursacht wird, welche das Ged{\"a}chtnis, das Denkverm{\"o}gen, das Verhalten und die F{\"a}higkeit, allt{\"a}gliche T{\"a}tigkeiten auszuf{\"u}hren, beeinflussen. Weltweit leiden 47,5 Millionen Menschen unter Demenz und diese Zahl wird sich voraussichtlich bis zum Jahr 2050 verdreifachen. In den vorliegenden Studien wurden zum Einem die Faktoren, welche mit dem Risiko einhergehen eine Demenz zu entwickeln, analysiert. Zum Anderen wurde die Persistenz der medikament{\"o}sen Behandlung von depressiven Zust{\"a}nden mit Antidepressiva sowie die Persistenz der medikament{\"o}sen Behandlung von Verhaltensst{\"o}rungen, therapiert mit Antipsychotika, bei Demenzpatienten untersucht. Durchf{\"u}hrung: Alle drei Studien basieren auf den Daten der IMS Disease Analyzer-Datenbank. Die Daten der Disease Analyzer-Datenbank werden {\"u}ber standardisierte Schnittstellen direkt monatlich aus dem Praxiscomputer generiert. Die Daten werden vor der {\"U}bertragung verschl{\"u}sselt und entsprechen in Umfang und Detaillierungsgrad der Patientenakte. Risikofaktoren f{\"u}r eine Demenzdiagnose Methode: Insgesamt wurden in die Studie 11.956 Patienten mit einer Erstdiagnose (Indexdatum) einer Demenz (ICD 10: F01, F03, G30) zwischen Januar 2010 und Dezember 2014 eingeschlossen. 11.956 Kontrollpatienten (ohne Demenz) wurden den Patienten nach Alter, Geschlecht, Art der Krankenversicherung und Arzt zugeordnet. In beiden F{\"a}llen wurden die Praxisaufzeichnungen dazu verwendet, sicherzustellen, dass die Patienten vor dem Indexdatum jeweils 10 Jahre kontinuierlich beobachtet worden waren. Insgesamt wurden 23.912 Personen betrachtet. Mehrere Erkrankungen, die m{\"o}glicherweise mit Demenz assoziiert sind, wurden anhand von allgemein{\"a}rztlichen Diagnosen bestimmt (ICD-10-Codes): Diabetes (E10-E14), Hypertonie (I10), Adipositas (E66), Hyperlipid{\"a}mie (E78), Schlaganfall (einschließlich transitorische isch{\"a}mische Attacke, TIA) (I63, I64, G45), Parkinson-Krankheit (G20, G21), intrakranielle Verletzung (S06), koronare Herzkrankheit (I20-I25), leichte kognitive Beeintr{\"a}chtigung (F06) und psychische und Verhaltensst{\"o}rungen durch Alkohol (F10). Das Vorhandensein mehrerer Medikamente, wie z. B. Statine, Protonenpumpenhemmer und Antihypertensiva (einschließlich Diuretika, Beta-Blocker, Calciumkanalblocker, ACE-Hemmer und Angiotensin-II), wurde ebenfalls bemessen. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter f{\"u}r die 11.956 Demenzpatienten und die 11.956 der Kontrollkohorte war 80,4 (SD 5,3) Jahre. 39,0\% der waren m{\"a}nnlich. In dem multivariaten Regressionsmodell, wurden folgende Variablen mit einem erh{\"o}hten Risiko von Demenz in einem signifikanten Einfluß assoziiert: milde kognitive Beeintr{\"a}chtigung (MCI) (OR: 2,12), psychische und Verhaltensst{\"o}rungen durch Alkohol (1,96), Parkinson-Krankheit (PD) (1,89), Schlaganfall (1,68), intrakranielle Verletzung (1,30), Diabetes (1,17), Fettstoffwechselst{\"o}rung (1,07), koronare Herzkrankheit (1,06). Der Einsatz von Antihypertensiva (0,96), Statinen (OR: 0,94) und Protonen-Pumpen-Inhibitoren (PPI) (0,93) wurden mit einem verringerten Risiko der Entwicklung von Demenz. Schlussfolgerung: Die gefundenen Risikofaktoren f{\"u}r Demenz stehen in Einklang mit der Literatur. Nichtsdestotrotz bed{\"u}rfen die Zusammenh{\"a}nge zwischen der Verwendung von Statinen, PPI und Antihypertensiva und einem verringerten Demenzrisiko weiterer Untersuchungen. Persistenz der Behandlung mit Antidepressiva bei Patienten mit Demenz Methode: Patienten wurden ausgew{\"a}hlt, wenn bei ihnen im Zeitraum zwischen Januar 2004 und Dezember 2013 eine Demenzdiagnose (ICD 10: F01, F03, G30) und eine erste Verordnung eines trizyklischen Antidepressivums oder selektiven Serotonin- Wiederaufnahmehemmers (SSRI) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmers (SSNRI) vorlagen. Ausgew{\"a}hlte Patienten wurden {\"u}ber einen Zeitraum von bis zu zwei Jahre nach dem Indexdatum beobachtet. Das letzte Nachbeobachtungsdatum eines Patienten war der 31. Dezember 2014. Insgesamt standen 12.281 Patienten f{\"u}r die Persistenzanalyse zur Verf{\"u}gung. Der Hauptzielparameter war die Abbruchrate der Antidepressivabehandlung innerhalb von sechs Monaten nach dem Indexdatum. Behandlungsabbruch wurde definiert als ein Zeitraum von 90 Tagen ohne diese Therapie. Als demographische Daten wurden Alter, Art der Krankenversicherung (privat oder gesetzlich), Art der Praxis (Neurologe oder Allgemeinmediziner) und Praxisregion (Ost- oder Westdeutschland) erhoben. Die folgenden Demenzdiagnosen wurden ber{\"u}cksichtigt: Alzheimer-Krankheit (G30), vaskul{\"a}re Demenz (F01) und nicht n{\"a}her bezeichnete Demenz (F03). Dar{\"u}ber hinaus wurde der Charlson-Komorbidit{\"a}ts-Index als allgemeiner Marker f{\"u}r Komorbidit{\"a}t verwendet. Dar{\"u}ber hinaus wurden die folgenden Diagnosen als Komorbidit{\"a}ten in die Studie aufgenommen: Depression (ICD 10: F32-33), Delir (F05), Typ-2-Diabetes mellitus (E11, E14), Hypertonie (I10), koronare Herzkrankheit (I24, I25), Schlaganfall (I63, I64), Myokardinfarkt (I21-23) und Herzinsuffizienz (I50). Ergebnisse: Nach sechs Monaten Nachbeobachtung hatten 52,7 \% (von 12,281 Demenzpatienten) der mit Antidepressiva behandelten Demenzpatienten die Medikamenteneinnahme abgebrochen. Die multivariaten Regressionsanalysen zeigten ein signifikant geringeres Risiko f{\"u}r einen Behandlungsabbruch bei mit SSRRI oder SSNRI behandelten Patienten verglichen mit Patienten, die trizyklische Antidepressiva einnahmen. Es zeigte sich ein signifikant geringeres Risiko eines Behandlungsabbruchs bei j{\"u}ngeren Patienten. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen eine unzureichende Persistenz mit Antipsychotika bei Demenzpatienten unter Alltagsbedingungen. Es muss eine Verbesserung erreicht werden, um die in den Richtlinien empfohlene Behandlung sicherzustellen. Persistenz der Behandlung mit Antipsychotika bei Patienten mit Demenz Methode: Diese Studie umfasste Patienten im Alter ab 60 Jahren mit Demenz beliebigen Ursprungs, die zwischen Januar 2009 und Dezember 2013 (Indexdatum) zum ersten Mal Antipsychotikaverordnungen (ATC: N05A) von deutschen Psychiatern erhielten. Der Nachbeobachtungszeitraum endete im Oktober 2015. Die Demenz wurde auf Grundlage der ICD-10-Codes f{\"u}r vaskul{\"a}re Demenz (F01), nicht n{\"a}her bezeichnete Demenz (F03) und Alzheimer-Krankheit (G30) bewertet. Der Hauptzielparameter war die Behandlungspersistenzrate {\"u}ber einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten nach dem Indexdatum. Die Persistenz wurde als Therapiezeit ohne Absetzen der Behandlung, definiert als mindestens 180 Tage ohne Antipsychotikatherapie, gesch{\"a}tzt. Alle Patienten wurden f{\"u}r eine Dauer von bis zu zwei Jahren ab ihrem Indexdatum beobachtet. Gleichzeitig auftretende Erkrankungen wurden anhand von Diagnosen (ICD-10-Codes) von Depression (F32, F33), Parkinson-Krankheit (G20), psychischer St{\"o}rungen aufgrund bekannter physiologischer Erkrankungen (F06) und Pers{\"o}nlichkeits- und Verhaltensst{\"o}rungen aufgrund physiologischer Erkrankungen (F07) bestimmt. Als demographische Daten wurden Alter, Geschlecht und Art der Krankenversicherung (privat/gesetzlich) erhoben. Ergebnisse: 12,979 Demenzpatienten mit einem Durchschnittsalter von 82 Jahre (52.1\% leben in Pflegeheimen) wurden in diese Studie analysiert. Nach zwei Jahren Nachbeobachtung hatten 54,8 \%, 57,2 \%, 61,1 \% bzw. 65,4 \% der Patienten zwischen 60-69, 70-79, 80-89 bzw. 90-99 Jahren Antipsychotikaverordnungen erhalten (p<0,001). 82,6 \% der in Pflegeheimen lebenden Patienten und 76,2 \% der Patienten in h{\"a}uslicher Pflege setzten ihre Behandlung ebenfalls l{\"a}nger als 6 Monate fort; nach zwei Jahren lag der Anteil bei 63,9 \% (in Pflegeheimen) bzw. 55,0 \% (in h{\"a}uslicher Pflege) (p<0,001). Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass der Anteil der mit Antipsychotika behandelten Demenzpatienten sehr hoch ist. Weitere Studien, einschließlich qualitativer Untersuchungen, sind n{\"o}tig, um die Gr{\"u}nde f{\"u}r dieses Verschreibungsverhalten zu verstehen und zu erkl{\"a}ren.}, language = {de} } @phdthesis{Fiedler2016, author = {Fiedler, Dorothea}, title = {Impact of Dissolved Organic Nitrogen on Freshwater Phytoplankton}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {XIII, 92}, year = {2016}, abstract = {In freshwater sciences, nitrogen gained increasing attention in the past as an important resource potentially influencing phytoplankton growth and thus eutrophication. Most studies and all management approaches, however, are still restricted to dissolved inorganic nitrogen (DIN = nitrate + nitrite + ammonium) since dissolved organic nitrogen (DON) was considered to be refractory for most of the photoautotrophs. In the meantime this assumption has been disproved for all aquatic systems. While research on DON in marine ecosystems substantially increased, in freshwater a surprisingly small number of investigations has been carried out on DON utilization by phytoplankton or even the occurrence and seasonal development of total DON or its compounds in lakes. Therefore, our present knowledge on DON utilization by phytoplankton is often based on single species experiments using a sole, usually low molecular weight DON component, often in unnaturally high amounts mainly carried out with marine phytoplankton species. Thus, we know that some phytoplankton species can take up different DON fractions if they are available in high concentrations and as sole nitrogen source. This does not necessarily imply that phytoplankton would perform likewise in natural environments. In addition, it will be difficult to draw conclusions on the behavior of freshwater phytoplankton from experiments with marine phytoplankton since the nutrient regime in marine environments differs from that of freshwater. In the light of the parallel availability of inorganic and organic nitrogen species in natural freshwater ecosystems, several questions must be raised: "If inorganic nitrogen is available, would phytoplankton really rely on an organic nitrogen source? Could a connection be detected between the seasonal development of DON and changes in the phytoplankton community composition as found for inorganic nitrogen? And if we reduce the input of inorganic nitrogen in lakes and rivers would the importance of DON as nitrogen source for phytoplankton increase, counteracting all management efforts or even leading to undesired effects due to changes in phytoplankton physiology and biodiversity?" I experimentally addressed the questions whether those DON compounds differentially influence growth, physiology and composition of phytoplankton both as sole available nitrogen source and in combination with other nitrogen compounds. I hypothesized that all offered DON - compounds (urea, natural organic matter (NOM), dissolved free and combined amino acids (DFAA, DCAA)) could be utilized by phytoplankton at natural concentrations. However, I assumed that the availability would decrease with increasing compound complexity. I furthermore hypothesized that the occurrence of low DIN concentrations would not affect the utilization of DON negatively. The nitrogen source, whatsoever, would have an impact on phytoplankton physiology as well as community composition. To investigate these questions and assumptions I conducted bioassays with algae monocultures as well as phytoplankton communities testing the utilization of various DON compounds by several freshwater phytoplankton species. Especially the potential utilization of NOM, a complex DON compound mainly consisting of humic substances is of interest, since it is usually regarded to be refractory. In order to be able to use natural concentrations of DON - compounds for my experiments the concentration of total DON and some DON - compounds (urea, humic substances, heigh molecular weight substances) was assessed in Lake M{\"u}ggelsee. All compounds were able to support algae growth in the low natural concentrations supplied. However, I found that the offered DON compounds differ in their availability to various algae species, both, as sole nitrogen source or in combination with low DIN concentrations. As expected, the availability decreased with increasing complexity of the nitrogen compound. Furthermore, I could show that changes in algal physiology (nitrogen storage, metabolism) occur depending on the utilized nitrogen source. Especially the secondary photosynthetic pigment composition, heterocyst frequency and C:N - ratio of the algae were affected. The uptake and usage of certain nitrogen compounds might be more costly, potentially resulting in those physiology changes. Whereas laboratory experiments with single species revealed strong effects of DON, algal responses to DON in a multi-species situation remain unclear. Experiments with phytoplankton communities from Lake M{\"u}ggelsee revealed that the nitrogen pool composition does influence the phytoplankton community structure. The findings furthermore show that several species combined might utilize the supplied nitrogen completely different than monocultures in the laboratory. Thus, besides the actual ability of algae to use the offered nitrogen sources other factors, such as interspecific competition, may be of importance. I further investigated, if the results of the laboratory experiments, can be verified in the field. Here, I surveyed the seasonal development of several dissolved organic matter (DOM) components (urea, high molecular weight substances (HMWS), humic substances (HS)) and associated parameters (Specific UV-absorption (SUVA), C:N - ratio) in Lake M{\"u}ggelsee between 2011 and 2013. Furthermore, data from the long term measurements series of Lake M{\"u}ggelsee such as physical (temperature, light, pH, O2) and chemical parameters (nitrogen, phosphorous, silica, inorganic carbon), zooplankton and phytoplankton data were used to investigate how much of the variability of the phytoplankton composition in Lake M{\"u}ggelsee can be explained by DON/DOM concentration and composition, relative to the other groups of explanatory variables. The results show that DON mainly consists of rather complex compounds such as humic substances and biopolymers (80 \%) and that only slight seasonal trends are detectable. Using variance partitioning I could show, that the usually investigated nutrients (DIN, silica, inorganic carbon, phosphorous) and abiotic factors together explain most of the algae composition as was to be expected (57.1 \% of modeled variance). However, DOM and the associated parameters uniquely explain 10.3 \% of the variance and thus slightly more than zooplankton with 9.3 \%. I could therefore prove, that the composition of DOM (nitrogen and carbon) is connected to the algae composition in an eutrophic lake such as Lake M{\"u}ggelsee. DON - compounds such as urea, however, could not be correlated with the occurrence of specific phytoplankton species. Overall, the results of this study imply that DON can be a valuable nitrogen source for freshwater phytoplankton. DON is used by various species even when DIN is available in low concentrations. Through the reduction of DIN in lakes and rivers, the DON:DIN ratio might be changed, resulting even in an increased importance of DON as phytoplankton nitrogen source. My work suggests that not only N2-fixation but also DON utilization might compensate for reduced N - input. Changes from DIN to DON as main nitrogen source might also promote certain, potentially undesired algae species and influence the biodiversity of a limnic ecosystem through changes in the phytoplankton community structure. Thus, DON, especially urea, should be included in calculations concerning total available nitrogen and when determining nitrogen threshold values. Furthermore, the input-reduction of DON, for example from waste-water treatment plants should also be evaluated and the results of my thesis should find consideration when planning to reduce the nitrogen input in freshwater.}, language = {en} }