@phdthesis{Sarrar2014, author = {Sarrar, Lea}, title = {Kognitive Funktionen bei adoleszenten Patienten mit Anorexia nervosa und unipolaren Affektiven St{\"o}rungen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-72439}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2014}, abstract = {Anorexia nervosa und unipolare Affektive St{\"o}rungen stellen h{\"a}ufige und schwerwiegende kinder- und jugendpsychiatrische St{\"o}rungsbilder dar, deren Pathogenese bislang nicht vollst{\"a}ndig entschl{\"u}sselt ist. Verschiedene Studien zeigen bei erwachsenen Patienten gravierende Auff{\"a}lligkeiten in den kognitiven Funktionen. Dahingegen scheinen bei adoleszenten Patienten lediglich leichtere Einschr{\"a}nkungen in den kognitiven Funktionen vorzuliegen. Die Pr{\"a}valenz der Anorexia nervosa und unipolaren Affektiven St{\"o}rung ist mit Beginn der Adoleszenz deutlich erh{\"o}ht. Es ist anzunehmen, dass kognitive Dysfunktionen, die sich bereits in diesem Alter abzeichnen, den weiteren Krankheitsverlauf bis in das Erwachsenenalter, die Behandlungsergebnisse und die Prognose maßgeblich beeintr{\"a}chtigen k{\"o}nnten. Zudem ist von einem h{\"o}heren Chronifizierungsrisiko auszugehen. In der vorliegenden Arbeit wurden daher kognitive Funktionen bei adoleszenten Patientinnen mit Anorexia nervosa sowie Patienten mit unipolaren Affektiven St{\"o}rungen untersucht. Die {\"U}berpr{\"u}fung der kognitiven Funktionen bei Patientinnen mit Anorexia nervosa erfolgte vor und nach Gewichtszunahme. Weiterhin wurden zugrundeliegende biologische Mechanismen {\"u}berpr{\"u}ft. Zudem wurde die Spezifit{\"a}t kognitiver Dysfunktionen f{\"u}r beide St{\"o}rungsbilder untersucht und bei Patienten mit unipolaren Affektiven St{\"o}rungen geschlechtsbezogene Unterschiede exploriert. Insgesamt gingen 47 Patientinnen mit Anorexia nervosa (mittleres Alter 16,3 + 1,6 Jahre), 39 Patienten mit unipolaren Affektiven St{\"o}rungen (mittleres Alter 15,5 + 1,3 Jahre) sowie 78 Kontrollprobanden (mittleres Alter 16,5 + 1,3 Jahre) in die Untersuchung ein. S{\"a}mtliche Studienteilnehmer durchliefen eine neuropsychologische Testbatterie, bestehend aus Verfahren zur {\"U}berpr{\"u}fung der kognitiven Flexibilit{\"a}t sowie visuellen und psychomotorischen Verarbeitungsgeschwindigkeit. Neben einem Intelligenzscreening wurden zudem das Ausmaß der depressiven Symptomatik sowie die allgemeine psychische Belastung erfasst. Die Ergebnisse legen nahe, dass bei adoleszenten Patientinnen mit Anorexia nervosa, sowohl im akut untergewichtigen Zustand als auch nach Gewichtszunahme, lediglich milde Beeintr{\"a}chtigungen in den kognitiven Funktionen vorliegen. Im akut untergewichtigen Zustand offenbarten sich deutliche Zusammenh{\"a}nge zwischen dem appetitregulierenden Peptid Agouti-related Protein und kognitiver Flexibilit{\"a}t, nicht jedoch zwischen Agouti-related Protein und visueller oder psychomotorischer Verarbeitungsgeschwindigkeit. Bei dem Vergleich von Anorexia nervosa und unipolaren Affektiven St{\"o}rungen pr{\"a}dizierte die Zugeh{\"o}rigkeit zu der Patientengruppe Anorexia nervosa ein Risiko f{\"u}r das Vorliegen kognitiver Dysfunktionen. Es zeigte sich zudem, dass adoleszente Patienten mit unipolaren Affektiven St{\"o}rungen lediglich in der psychomotorischen Verarbeitungsgeschwindigkeit tendenziell schw{\"a}chere Leistungen offenbarten als gesunde Kontrollprobanden. Es ergab sich jedoch ein genereller geschlechtsbezogener Vorteil f{\"u}r weibliche Probanden in der visuellen und psychomotorischen Verarbeitungsgeschwindigkeit. Die vorliegenden Befunde unterstreichen die Notwendigkeit der {\"U}berpr{\"u}fung kognitiver Funktionen bei adoleszenten Patienten mit Anorexia nervosa sowie unipolaren Affektiven St{\"o}rungen in der klinischen Routinediagnostik. Die Patienten k{\"o}nnten von spezifischen Therapieprogrammen profitieren, die Beeintr{\"a}chtigungen in den kognitiven Funktionen mildern bzw. pr{\"a}ventiv behandeln.}, language = {de} }