@phdthesis{Bethmann2012, author = {Bethmann, Anja}, title = {Die supramodale Verarbeitung individueller Konzepte am Beispiel menschlicher Stimmen und visuell pr{\"a}sentierter Comicfiguren : eine fMRT-Studie der Temporallappen}, publisher = {Universit{\"a}tsverlag Potsdam}, address = {Potsdam}, isbn = {978-3-86956-206-3}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-59856}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {xvi, 291}, year = {2012}, abstract = {Ausgehend von den prim{\"a}rsensorischen Arealen verlaufen Verarbeitungswege nach anterior durch die Temporallappen, die der Objekterkennung dienen. Besonders die vorderste Spitze der Temporallappen, der anteriore Temporalkortex, wird mit Funktionen der Objektidentifizierung assoziiert. Es existieren jedoch mehrere Vermutungen, welcher Art die Objekte sind, die in dieser Region verarbeitet werden. Es gibt Annahmen {\"u}ber die Verarbeitung von Sprache, von menschlichen Stimmen, semantischen Informationen oder individuellen Konzepten. Um zwischen diesen Theorien zu differenzieren, wurden vier ereigniskorrelierte fMRT-Messungen an jungen gesunden Erwachsenen durchgef{\"u}hrt. Die Probanden h{\"o}rten in drei Experimenten die Stimmen ber{\"u}hmter und unbekannter Personen und in einem der Experimente zus{\"a}tzlich Ger{\"a}usche von Tieren und Musikinstrumenten. Im vierten Experiment wurden Zeichnungen von Comicfiguren gezeigt sowie von Tieren und Obst- und Gem{\"u}sesorten. Die neuronale Aktivit{\"a}t bei der Verarbeitung dieser Reize im Vergleich zu Zeiten ohne Stimulation wurde mit Hilfe von Interesseregionen untersucht, die nahezu die gesamten Temporallappen abdeckten und diese in jeweils zw{\"o}lf Areale untergliederten. In den anterioren Temporallappen waren sowohl mit auditiven als auch mit visuellen Stimuli deutliche Aktivierungsunterschiede in Abh{\"a}ngigkeit von der semantischen Kategorie festzustellen. Individuelle Konzepte (menschliche Stimmen und Zeichentrickfiguren) riefen eine signifikant st{\"a}rkere Aktivierung hervor als kategoriale Konzepte (Tiere, Musikinstrumente, Obst- und Gem{\"u}se). Außerdem war das Signal, dass durch die Stimmen der bekannten Personen ausgel{\"o}st wurde, deutlich st{\"a}rker als das Signal der unbekannten Stimmen. Damit sind die Daten am ehesten kompatibel mit der Annahme, dass die anterioren Temporallappen, bekannte individuelle Konzepte verarbeiten. Da die beschriebenen Signalunterschiede zwischen den verschiedenen Bedingungen ausgehend von den transversalen Temporalgyri nach anterior zum Temporalpol zunahmen, unterst{\"u}tzen die Ergebnisse zudem die Theorie von einem ventralen Verarbeitungsweg, der die Temporallappen nach anterior durchquert und zur Objekterkennung beitr{\"a}gt. In {\"U}bereinstimmung mit den Annahmen der Konvergenzzonentheorie von A. R. Damasio scheint die spezifische Funktion dieses rostral gerichteten Verarbeitungsweges aus der sukzessiven Kombination immer mehr sensomotorischer Merkmale von Objekten zu bestehen. Da bekannte individuelle Konzepte eine besonders hohe Anzahl von Merkmalen aufweisen, ist eine weiter nach anterior verlaufende Verarbeitung zu beobachten als bei unbekannten oder kategorialen Konzepten.}, language = {de} }