@phdthesis{Neymeyer2013, author = {Neymeyer, Hanna}, title = {Annexin A1 im chronischen Nierenversagen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-69670}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2013}, abstract = {Die Expansion des renalen Tubulointerstitiums aufgrund einer Akkumulation zellul{\"a}rer Bestandteile und extrazellul{\"a}rer Matrix ist eine charakteristische Eigenschaft der chronischen Nierenerkrankung (CKD) und f{\"u}hrt zu einer Progression der Erkrankung in Richtung eines terminalen Nierenversagens. Die Fibroblasten Proliferation und ihre Transformation hin zum sekretorischen Myofibroblasten-Ph{\"a}notyp stellen hierbei Schl{\"u}sselereignisse dar. Signalprozesse, die zur Induktion der Myofibroblasten f{\"u}hren, werden aktiv beforscht um anti-fibrotische Therapieans{\"a}tze zu identifizieren. Das anti-inflammatorische Protein Annexin A1 und sein Rezeptor Formyl-Peptid Rezeptor 2 (FPR2) wurden in verschiedenen Organsystemen mit der Regulation von Fibroblastenaktivit{\"a}t in Verbindung gebracht, jedoch wurden ihre Expression und Funktion bei renalen fibrotischen Erkrankungen bisher nicht untersucht. Ziel der aktuellen Studie war daher die Untersuchung der renalen Annexin A1- und FPR2-Expression in einem Tiermodell des chronischen Nierenversagens, sowie die Charakterisierung der funktionellen Rolle von Annexin A1 in der Regulation des Fibroblasten Ph{\"a}notyps und ihrer Syntheseleistung. Dazu wurden neugeborene Sprague-Dawley Ratten in den ersten zwei Wochen ihres Lebens entweder mit Vehikel oder mit einem Angiotensin II Typ I Rezeptor Antagonisten behandelt und ohne weitere Intervention bis zu einem Alter von 11 Monaten (CKD Ratten) gehalten. Die Regulation und Lokalisation von Annexin A1 und FPR2 wurden mit Hilfe von Real-Time PCR und Immunhistochemie erfasst. Annexin A1- und FPR2-exprimierende Zellen wurden weiter durch Doppelimmunfluoreszenzf{\"a}rbungen charakterisiert. Gef{\"a}rbt wurde mit Antik{\"o}rpern gegen endotheliale Zellen (rat endothelial cell antigen), Makrophagen (CD 68), Fibroblasten (CD73) und Myofibroblasten (alpha-smooth muscle actin (α-sma)). Zellkulturstudien wurden an immortalisierten renalen kortikalen Fibroblasten aus Wildtyp- und Annexin A1-defizienten M{\"a}usen, sowie an etablierten humanen und murinen renalen Fibrolasten durchgef{\"u}hrt. Eine {\"U}berexpression von Annexin A1 wurde durch eine stabile Transfektion erreicht. Die Expression von Annexin A1, α-sma und Kollagen 1α1 wurde durch Real-Time PCR, Western Blot und Immuhistochemie erfasst. Die Sekretion des Annexin A1 Proteins wurde nach TCA-F{\"a}llung des Zellkultur{\"u}berstandes im Western Blot untersucht. Wie zu erwarten zeigten die CKD Ratten eine geringere Anzahl an Nephronen mit deutlicher glomerul{\"a}ren Hypertrophie. Der tubulointerstitielle Raum war durch fibrill{\"a}res Kollagen, aktivierte Fibroblasten und inflammatorische Zellen expandiert. Parallel dazu war die mRNA Expression von Annexin A1 und Transforming growth factor beta (TGF-β) signifikant erh{\"o}ht. Die Annexin A1-Lokalisation mittels Doppelimmunfluorsezenz identifizierte eine große Anzahl von CD73-positiven kortikalen Fibroblasten und eine Subpopulation von Makrophagen als Annexin A1-positiv. Die Annexin A1-Menge in Myofibroblasten und renalen Endothelien war gering. FPR2 konnte in der Mehrzahl der renalen Fibroblasten, in Myofibroblasten, in einer Subpopulation von Makrophagen und in renalen Epithelzellen nachgewiesen werden. Eine Behandlung der murinen Fibroblasten mit dem pro-fibrotischen Zytokin TGF-β f{\"u}hrte zu einem parallelen Anstieg der α-sma-, Kollagen 1α1- und Annexin A1-Biosynthese und zu einer gesteigerten Sekretion von Annexin A1. Eine {\"U}berexpression von Annexin A1 in murinen Fibroblasten reduzierte das Ausmaß der TGF-β induzierten α-sma- und Kollagen 1α1-Biosynthese. Fibroblasten aus Annexin A1-defizienten M{\"a}usen zeigten einen starken Myofibroblasten-Ph{\"a}notyp mit einer gesteigerten Expression an α-sma und Kollagen 1α1. Der Einsatz eines Peptidantagonisten des FPR2 (WRW4) resultierte in einer Stimulation der α-sma-Biosynthese, was die Vermutung nahe legte, dass Annexin A1 FPR2-vermittelt anti-fibrotische Effekte hat. Zusammenfassend zeigen diese Ergebnisse, dass renale kortikale Fibroblasten eine Hauptquelle des Annexin A1 im renalen Interstitium und einen Ansatzpunkt f{\"u}r Annexin A1-Signalwege in der Niere darstellen. Das Annexin A1/FPR2-System k{\"o}nnte daher eine wichtige Rolle in der Kontrolle des Fibroblasten Ph{\"a}notyp und der Fibroblasten Aktivit{\"a}t spielen und daher einen neuen Ansatz f{\"u}r die anti-fibrotischen pharmakologischen Strategien in der Behandlung des CKD darstellen.}, language = {de} }