@phdthesis{Gall2007, author = {Gall, Beate}, title = {Sicherung und Entwicklung von B{\"o}den und ihren Funktionen in Niederungen durch Naturschutzmaßnahmen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-14782}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2007}, abstract = {Mit dem 1999 in Kraft getretenen Bundesbodenschutzgesetz ist eine wichtige Grundlage geschaffen, den Boden u. a. st{\"a}rker in Planungs- und Zulassungsverfahren zu ber{\"u}cksichtigen. Die Ziele des Gesetzes, die nachhaltige Sicherung und Wiederherstellung von Bodenfunktionen, k{\"o}nnen wegen fehlender gesetzlicher Instrumente allerdings nicht eigenst{\"a}ndig umgesetzt werden. Eine Schnittstelle zur Realisierung bodenbezogener Erhaltungs- und Entwicklungsziele bieten deshalb naturschutzrechtliche Instrumente wie die Landschaftsplanung, die Eingriffsregelung und Pflege- und Entwicklungspl{\"a}ne von Schutzgebieten. Am Beispiel beeintr{\"a}chtigter Niederungsb{\"o}den wird in der Arbeit hinterfragt und aufgezeigt, inwieweit auf das Schutzgut Boden bezogene Maßnahmenplanungen wie Wiedervern{\"a}ssung und Extensivierung mit naturschutzrechtlichen Instrumenten effektiv erstellt und umgesetzt werden k{\"o}nnen. Es liegt die Hypothese zugrunde, dass eine genaue Ist-Zustandserfassung von Niederungsb{\"o}den auf Grundlage der in der naturschutzfachlichen Planungspraxis g{\"a}ngig herangezogenen Kartengrundlagen nicht m{\"o}glich ist. F{\"u}r die Bestimmung der Entwicklungspotenziale von Niederungsb{\"o}den sowie die Erarbeitung detaillierter Maßnahmenplanungen ist eine gezielte Vor-Ort-Erhebung planungsrelevanter Bodenmerkmale erforderlich, auf die jedoch h{\"a}ufig verzichtet wird. Zudem wird bisher den Wirkungen von Maßnahmen auf das Leistungsverm{\"o}gen und die Funktionsf{\"a}higkeit sowie den erforderlichen Ausgangsvoraussetzungen zu wenig Beachtung geschenkt. Dies erschwert die Umsetzung mit naturschutzrechtlichen Instrumenten. Ziel der Arbeit ist es, verallgemeinerbare Handlungsempfehlungen f{\"u}r die Durchf{\"u}hrung von Vor-Ort-Erhebungen und die Ableitung von Aufwertungspotenzialen von Niederungsb{\"o}den f{\"u}r eine zielgerichtete Maßnahmenkonzeption und sachgerechte Umsetzung zu formulieren. Auf der Basis einer Literaturanalyse und einer Untersuchung der aktuellen Standortauspr{\"a}gung in einem Beispielgebiet, dem Polder "G{\"o}tz-Gollwitz", der in der entw{\"a}sserten Niederung der "Mittleren Havel" (Bundesland Brandenburg)liegt, - wird untersucht, wie die Maßnahmen Wiedervern{\"a}ssung und Extensivierung auf die Bodeneigenschaften wirken und welche Ver{\"a}nderungen zum Erhalt und zur Verbesserung der Funktionsf{\"a}higkeit der B{\"o}den f{\"u}hren. - werden die aktuellen Substrat- und Bodentypen, die hydromorphen Verh{\"a}ltnisse sowie die Vegetationsauspr{\"a}gung gekennzeichnet. Es erfolgt ein Vergleich der Ergebnisse mit der Aussagekraft von standortkundlichen Kartenwerken. - werden Entwicklungsszenarien skizziert. Es wird aufgezeigt, welche Ausgangsvoraussetzungen und durchzuf{\"u}hrenden Maßnahmen f{\"u}r die Erreichung bodenbezogener Ziele im Polder "G{\"o}tz-Gollwitz" erforderlich und welche Wirkungen dabei auf den Boden, die derzeitige Fl{\"a}chennutzung sowie auf die Biotop- und Artenausstattung zu erwarten sind. Auf Basis der prognostizierten Standortver{\"a}nderungen erfolgt die Diskussion, inwieweit es in Abh{\"a}ngigkeit der Szenarien bzw. der dabei get{\"a}tigten Maßnahmen im Einzelnen zum Erhalt bzw. zur Verbesserung der Funktionsf{\"a}higkeit von B{\"o}den kommt. F{\"u}r die Formulierung von Handlungsempfehlungen - wird anhand dreier h{\"a}ufig auftretender Ausgangszust{\"a}nde eine vom Beispielgebiet losgel{\"o}ste Diskussion zum Erhalt und zu Verbesserungsm{\"o}glichkeiten der Leistungs- und Funktionsf{\"a}higkeit von B{\"o}den gef{\"u}hrt. Dabei erfolgt die Unterscheidung, ob konkrete Maßnahmen als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen aus der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung oder durch Pflege- und Entwicklungspl{\"a}ne als sonstige Minderungs-, Erhaltungs- oder Entwicklungsmaßnahmen umgesetzt werden k{\"o}nnen. - werden die Aktualit{\"a}t sowie Fl{\"a}chen- und Aussagensch{\"a}rfe von Kartengrundlagen bewertet und ein Teil der Bodenparameter bestimmt, die unbedingt im Gel{\"a}nde zu erheben sind, um Ziele und Maßnahmen gezielter abzuleiten. - wird aus den Untersuchungen abgeleitet, mit welchem Aufwand und Methoden eine {\"U}berpr{\"u}fung der aktuellen Standortauspr{\"a}gung zu erfolgen hat. Die Herleitung eines vertretbaren Erhebungsaufwandes (Punktdichte und -anordnung) wird durch verschiedene Rechenbeispiele unterst{\"u}tzt, die auf Basis der Honorarordnung f{\"u}r Architekten und Ingenieure (HOAI) und der im Beispielgebiet aufgebrachten Arbeitszeit kalkuliert werden. Die Vorgehensweise f{\"u}r die Pr{\"u}fung und Erhebung des aktuellen Bodenzustandes sowie Ableitung der Aufwertungspotenziale von Bodenfunktionen wird in einem Ablaufschema dargestellt. Schlussfolgerungen beziehen sich auf Erreichung bodenbezogener Zielvorstellung in Abh{\"a}ngigkeit von den Anforderungen naturschutzrechtlicher Planungsinstrumente. Es wird die Bedeutung von Vor-Ort-Erhebungen als wertvollen Planungsbeitrag herausgestellt und die Notwendigkeit und M{\"o}glichkeiten aufgezeigt, f{\"u}r die Ebene der Maßnahmenplanung finanzielle Mittel zur Begleichung der Kosten von Vor-Ort-Erhebungen aufzubringen. Die vorliegende Arbeit leistet einen substanziellen Beitrag dazu, bodenbezogene Maßnahmenplanungen in Niederungsgebieten k{\"u}nftig realistischer und sachgerecht mit Instrumenten des Naturschutzes durchf{\"u}hren zu k{\"o}nnen.}, language = {de} }