@misc{Esther2002, type = {Master Thesis}, author = {Esther, Alexandra}, title = {Modellgest{\"u}tzte Untersuchungen zum {\"U}berleben einer Steinkauzpopulation (Athene noctua) in Th{\"u}ringen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-44519}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2002}, abstract = {Der R{\"u}ckgang des Steinkauzes (Athene noctua) hat in Th{\"u}ringen und Sachsen seit den 60er Jahren dramatische Ausmaße angenommen. In den 50er Jahren noch fl{\"a}chendeckend beobachtet, wurden f{\"u}r das Jahr 2000 nur noch 18 Individuen durch Bestandserfassungen registriert. Die vielfach diskutierten R{\"u}ckgangsursachen beziehen sich vor Allem auf die großfl{\"a}chige {\"A}nderung der Landschaftsstrukturen, die zum Verlust der Lebensgrundlagen des Steinkauzes f{\"u}hrten. So haben u.a. der Verlust an Brut- und Vorratsh{\"o}hlen und an ganzj{\"a}hrig kurzgehaltenen Gr{\"u}nlandfl{\"a}chen, sowie der zunehmende Einfluss von Pr{\"a}datoren erheblich zum R{\"u}ckgang beigetragen. Eingeleitete Schutzmaßnahmen, ehrenamtlich oder auf dem allgemeinen Naturschutzprogramm des Freistaates Th{\"u}ringen beruhend, wie das Anbringen von Nisthilfen mit Marderschutz oder Pflegevertr{\"a}ge f{\"u}r Streuobstwiesen, zeigen bisher keine sichtbare Wirkung. Als weitergehende Maßnahmen stehen die Reduzierung von F{\"u}chsen (Vulpes vulpes) und Steinmardern (Martes foina), Ausbreitungskorridore f{\"u}r Steink{\"a}uze und ein Auswilderungsprogramm zur Diskussion. Angesichts des Populationsr{\"u}ckgangs des Steinkauz war es Aufgabe dieser Arbeit durch ein Simulationsmodell Untersuchungen zum {\"U}berleben einer Steinkauzpopulation (Athene noctua) in Th{\"u}ringen durchzuf{\"u}hren. Die zusammengetragenen Bestandszahlen ergaben geringe Individuenzahlen in den th{\"u}ringischen Landkreisen Altenburger Land, Greiz und der Stadt Gera sowie in den s{\"a}chsischen Landkreisen Chemnitzer Land und Mittweida. Die Bestandszahlen der Jahre 1989-2001, sowie weitere der Literatur entnommene Daten zum populations{\"o}kologischen Hintergrund, wie auch Analysen des Gebietes in Th{\"u}ringen und Sachsen und dessen besetzter Reviere der Jahre 1989- 2001, wurden in ein stochastisches, r{\"a}umlich-explizites, auf Individuen basierendes Simulationsmodell eingebracht. Es wurde eine Sensitivit{\"a}tsanalyse durchgef{\"u}hrt, die beruhend auf den erfassten Populationsentwicklungen in Th{\"u}ringen und Sachsen und auf Literaturangaben, ausgew{\"a}hlte Parameterkonstellationen f{\"u}r die Untersuchungenergab. Die Untersuchungen zum {\"U}berleben vor dem Hintergrund m{\"o}glicher Gef{\"a}hrdungsfaktoren und zur Ermittelung des Nutzens von Managementoptionen, wurden mit Schwerpunkten auf „Pr{\"a}dation", „Habitatverbesserung" und „Auswilderung" durchgef{\"u}hrt. Als Ergebnis der Simulationen kam heraus, dass die Pr{\"a}dation keinen großen Einfluss auf das {\"U}berleben der Population hat, und Schutzmaßnahmen die Chancen f{\"u}r das {\"U}berleben der Population nicht erh{\"o}hen w{\"u}rden. Habitatverbesserungen, die die Juvenilen animieren sich im Umkreis von bis zu 5 km vom elterlichen Revier anzusiedeln, w{\"u}rden aber deutlich zum {\"U}berleben der Population, auch in l{\"a}ngerfristiger Perspektive, beitragen. Habitatverbesserungen, die zu weiter entfernteren Ansiedlungen animieren, k{\"o}nnten sich dagegen ung{\"u}nstig auf das {\"U}berleben der Population auswirken. F{\"u}r eine m{\"o}gliche Auswilderung als Schutzmaßnahme ergab sich im Modell, dass eine Auswilderung von 5 Individuen pro Jahr {\"u}ber einen Zeitraum von 5 Jahren, die {\"U}berlebenswahrscheinlichkeit kurzfristig deutlich verbessern w{\"u}rde. Es ergab sich allerdings kein Unterschied, ob 5, 10 oder 15 Individuen ausgewildert werden. Eine l{\"a}nger durchgef{\"u}hrte Auswilderung w{\"u}rde vermutlich die {\"U}berlebenswahrscheinlichkeit entsprechend langfristiger verbessern.}, language = {de} }