@phdthesis{Lange2008, author = {Lange, Dietrich}, title = {The South Chilean subduction zone between 41° and 43.5°S : seismicity, structure and state of stress}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-18948}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2008}, abstract = {Die st{\"a}rksten Erdbeben treten an Subduktionszonen auf, so z.B. das st{\"a}rkste instrumentell jemals gemessene Erdbeben vom 22. Mai 1960 mit einer Magnitude von 9,5 Mw in S{\"u}d Chile. In dieser Arbeit werden lokal gewonnene seismologische Daten aus dem zentralen Bereich des 1960er-Bebens vorgestellt. Das seismologische Netzwerk umfasste den chilenischen Forearc zwischen Tiefseegraben und den vulkanischen Bogen zwischen 41,5°-43,5°S und {\"u}berdeckte sowohl die Insel Chilo{\´e} als auch die Nord-S{\"u}d-streichende Liqui{\~n}e-Ofqui St{\"o}rungszone (LOFZ). Zwischen November 2004 und Oktober 2005 konnten 364 lokale Ereignisse registriert werden. Die gewonnen Aufzeichnungen erlauben Aussagen sowohl {\"u}ber das aktuelle Spannungsfeld im Forearc als auch {\"u}ber das lokale Geschwindigkeitsmodell und die Geometrie der subduzierten Benioff-Zone. Mit einer Auswahl von P- und S-Laufzeiten von gut lokalisierbaren Erdbeben wurden ein Minimum 1-D Geschwindigkeitsmodell, Stationsresiduen und die Hypozentralparameter invertiert. Dieses Geschwindigkeitsmodell diente als Startmodell f{\"u}r die 2-D Tomographie. Das 2-D vp-Modell zeigt eine Zone erh{\"o}hter Geschwindigkeiten unterhalb des L{\"a}ngstals und des {\"o}stlichen Bereiches der Insel Chilo{\´e}, die als Mantelaufw{\"o}lbung interpretiert werden kann. Die Benioff-Zone wird als eine mit ca. 30° ostw{\"a}rts einfallende Struktur abgebildet. Die seismische Hauptaktivit{\"a}t findet parallel zur K{\"u}ste der Insel Chilo{\´e} in Tiefen zwischen 12 und 30 km statt; es handelt sich um Beben, die wahrscheinlich auf der Plattengrenzfl{\"a}che stattfinden. In Tiefen {\"u}ber 70 km l{\"a}sst die Seismizit{\"a}t bereits stark nach, die tiefsten Beben wurden in 120 km Tiefe registriert. Die Abwesenheit tieferer Seismizit{\"a}t wird auf das junge Alter (und eine damit verbundene hohe Temperatur) der ozeanischen Platte zur{\"u}ckgef{\"u}hrt. Neben der Seismizit{\"a}t in der Benioff-Zone treten flache, krustale Beben in verschiedenen H{\"a}ufungen entlang des magmatischen Bogens auf. Diese Bereiche erh{\"o}hter Seismizit{\"a}t sind r{\"a}umlich mit der LOFZ und den Vulkanen Chait{\´e}n, Michinmahuida und Corcovado verkn{\"u}pft. Beben bis zu einer Magnitude von 3,8 Mw zeigen die gegenw{\"a}rtige Aktivit{\"a}t der LOFZ. Herdfl{\"a}chen entlang der LOFZ wurden aus Momententensor-Inversion anhand von Amplitudenspektren von Raumwellen gewonnen. Ergebnisse einer Spannungsfeldinversion zeigen ein Blattverschiebungsregime f{\"u}r den magmatischen Bogen und ein {\"U}berschiebungsregime f{\"u}r Beben in der Benioff-Zone auf. Die hier gemachten seismologischen Beobachtungen, zusammen mit teleseismischen Erdbeben und geologischen Befunden, unterst{\"u}tzen die Modellvorstellung eines sich nordw{\"a}rts bewegenden kontinentalen Forearc-Blocks f{\"u}r S{\"u}d Chile.}, language = {en} }