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Aporien des Rechts
(2021)
Im Auftrag des Staates
(2011)
Folter ist ein Akt extremer kollektiver Gewalt, der im Auftrag eines Staates im Geheimen ausgeübt wird. Die Frage, was Menschen dazu bringt, anderen Menschen diese extreme Gewalt anzutun, verengt den Blick für ein Verständnis der Folter allzu schnell auf individualistische Erklärungsversuche. Der vorliegende Aufsatz geht im Gegensatz dazu von der Gruppe der Folterer aus und rückt die sozialen Beziehungen dieser Form der Vergesellschaftung und die von ihnen ausgehenden sozialen Dynamiken und Effekte in den Mittelpunkt. In einem ersten Schritt werden Georg Simmels formale Bestimmungen der geheimen Gesellschaft rekonstruiert und auf die geheime Gesellschaft der Folterer angewandt und spezifiziert; auf dieser Grundlage werden im zweiten Schritt Handlungsbedingungen der Mitglieder der geheimen Gesellschaft der Folterer herausgearbeitet; der dritte Schritt bestimmt die eigendynamischen Prozesse des Phänomens der Folter, die aus der Eskalation politischer Konflikte, der Gruppe der Folterer und der Situation der Folter erwachsen. Die These lautet, dass sich aus der Perspektive einer relationalen Soziologie ein theoretischer Zugriff auf das Problem der Folter ergibt, der weiterführende Erklärungen des Phänomens ermöglicht.
Das vorliegende Heft 16 der Reihe Studien zu Grund- und Menschenrechten enthält den Tagungsband zum Workshop „Mechanismen zur Folterverhütung im Vergleich“, welcher am 6. und 7. Oktober 2010 in Potsdam stattfand und die unterschiedlichen Mechanismen zur Folterprävention auf universeller, regionaler und nationaler Ebene beleuchtete.