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Institut
-Ottmar Ette, Ingo Schwarz: „Ein junges, neues Geschlecht wird besseres liefern als das alte“. Ein Empfehlungsbrief Alexander von Humboldts für Carl Ludwig
-GAO Hong: Nachgedanken zur Übersetzung des ersten Bandes von Humboldts Kosmos
-Tobias Kraft: Neue Quellen zu Humboldts Kuba-Forschung. Das „Digitale Dossier“ des Proyecto Humboldt Digital (2019 – 2023)
-Vera Kutzinski: Off-Road Adventures: Reading Statistics in Alexander von Humboldt’s Political Essay on the Kingdom of New Spain
-Krzysztof Zielnica: Alexander von Humboldt und Polen – zum 150. Jahrestag seiner Reise nach Warschau. Mit einleitenden Worten von Ingo Schwarz
La traduction en langue chinoise du premier volume du monumental ouvrage scientifique d'Alexander von Humboldt, intitulé «Cosmos», a vu le jour en 2023 sous l՚égide de la prestigieuse maison d՚édition de l՚Université de Pékin. Dans sa postface éclairée, la traductrice émérite, Gao Hong, éclaire la lanterne des lecteurs chinois sur la fresque cosmique esquissée par Humboldt, révélant ainsi les intrications entre les phénomènes naturels et leur pertinence à l՚échelle de l'univers tout entier. Gao Hong narre son propre périple aux côtés de Humboldt, tout en distillant ses réflexions personnelles sur cette fresque cosmique. «Cosmos» d՚Humboldt, œuvre scientifique par excellence, transcende également les sphères esthétiques et artistiques, exprimant invariablement une profonde vénération pour l՚univers. Restituer en chinois la «beauté géométrique» de la langue allemande, empreinte d՚une rigueur structurelle, constitue un défi singulier, le chinois se caractérisant par sa fluidité, sa souplesse et sa poésie imagée, en totale antithèse avec l՚allemand. En qualité de traducteur, il importe de naviguer librement entre ces deux mondes linguistiques distincts.
In dieser vorliegenden Untersuchung habe ich versucht, mit den narratologischen Methoden die spezifische Erzählweise in Alexander von Humboldts Kosmos herauszufinden und sie auf ihre naturanschaulichen Implikationen hin zu deuten. Wir konnten im Kosmos einen Erzähler feststellen, den man in der Literaturwissenschaft als einen auktorialen Erzähler bezeichnen würde. Dieser Erzähler verwandelt sich im Laufe der Zeit in andere Erzählfiguren wie in die „denkende Betrachtung“, den „ordnenden Geist“ usw. Die Natur wird von ihrem Standpunkt aus erlebend beschrieben. In konkreten Textteilen tritt ein Textsubjekt auf, das sich mithilfe der „Analogien“, „Person als Authentizität“ und „modaler Werte“ als kompetentes Diskurs-Subjekt des jeweiligen naturwissenschaftlichen Bereichs konstituiert. Die erzählstrategischen oder epistemischen Stichworte im Kosmos sind naturwissenschaftliches Wissen, Experimente, Messen, Beobachten und die neuesten Messinstrumente. Neben ihnen sind Analogie, Authentizität und modale Werte wichtige erzählerische Episteme.
-Karin Reich, Elena Roussanova: Der 2019 wiederaufgefundene Brief von Gauß an Humboldt vom 17. August 1832 im Umfeld der Erforschung des Magnetismus und des Erdmagnetismus
-Dagmar Hülsenberg: Anwendung naturwissenschaftlicher und kameralistischer Erkenntnisse auf die Verarbeitung von Rohstoffen durch den jungen Alexander von Humboldt
-Peter Korneffel: Alexander von Humboldt postfrisch: Die Rezeption des deutschen Naturforschers in der weltweiten Philatelie
-Jie-Oun Lee: Erzählstrategien eines transdisziplinären Naturforschers
-Eberhard Schulz-Lüpertz: Alexander von Humboldt und Ulrich Jasper Seetzen – Auf den Spuren eines Helgoland-Briefs
-Ulrich Stottmeister: Der Mineraloge August Schmidt und die Entdeckung der Ural-Diamanten 1829 Teil II: Schmidts wissenschaftlicher Diamanten-Beweis und sein weiteres Schicksal im Ural
-Petra Werner: Ernste Kunst kann nicht gedeihen ohne Gunst. Mäzene und Unterstützer des Malers Albert Berg (1825 – 1884)
-Frank Holl: Hinweis zum Beitrag von Irene Prüfer Leske in HiN, Bd. 22, Nr. 43 (2021)
Der erste Band von Humboldts Kosmos regte den preußischen Offizier und Dichter Bernhard von Lepel zu der Ode An Humboldt (1847) an. Der Dichter sandte Humboldt eine handschriftliche Kopie seines Werkes zu dessen 78. Geburtstag. Humboldt reagierte auf dieses Geschenk mit einer Einladung Lepels, den das persönliche Treffen mit dem berühmten Gelehrten ehrte aber auch enttäuschte, denn Humboldt ging nur oberflächlich auf die Ode ein, stattdessen las er seinem Gast aus dem zweiten Band des Kosmos vor. Allerdings erhielt Lepel Empfehlungsbriefe für Ludwig Tieck. Die Begegnung des Dichters mit Humboldt hat ihren Niederschlag vor allem in der Korrespondenz zwischen Bernhard von Lepel und seinem engen Freund Theodor Fontane gefunden.
Gustav Rose (1798-1873) begleitete Alexander von Humboldt auf seiner Russlandreise und stand bis zu Humboldts Tod persönlich und postalisch zum ihm in Kontakt. Die Edition des vorliegenden Briefs zielt darauf ab, die Bedeutung der Person Gustav Rose in ihrer Beziehung zu Alexander von Humboldt und ihrem Einfluss auf den mineralogisch-geologischen Teil des Kosmos zu beleuchten und dem Leser dieses interessante historische Dokument zugänglich zu machen.
Alexander von Humboldts 1827/28 gehaltene Kosmos-Vorträge stellen ebenso einen kanonischen Bezugspunkt wie einen weißen Fleck in der Rezeption seines Schaffens dar. Zahlreiche Deutungen basieren auf lediglich zwei unkommentierten Leseausgaben von Collegheften anonym gebliebener Zuhörer Humboldts. Seine 2009 wiedergefundenen eigenhändigen Vorlesungsmanuskripte versprechen, diese schmale Quellenbasis zu erweitern. Alfred Dove hatte bereits 1872 auf ihre Existenz verwiesen und interpretierte sie damals als Nukleus der schriftlichen Ausarbeitung des Kosmos. Diese Sichtweise hat sich in der Rezeption gehalten, während die Materialien, die Dove beschrieb, in Vergessenheit gerieten. Der Artikel stellt anhand ausgewählter Beispiele die Vorlesungsmanuskripte Humboldts und Nachschriften seiner Zuhörer in ihrem Zusammenhang vor, entwickelt die These von der Eigenständigkeit der sogenannten Kosmos-Vorträge gegenüber dem fünfbändigen Kosmos und umreißt die wichtigsten Ziele und Inhalte der geplanten digitalen Edition.
Nachlassgeschichten
(2015)
Der Artikel schildert die Geschichte verschiedener Teile des Manuskriptnachlasses Alexander von Humboldts, die sich heute in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (SBB) und in der Biblioteka Jagiellońska in Krakau (BJ) befinden. Dabei wird insbesondere auf den unterschiedlichen ‚Quellenwert‘ der drei großen Nachlassabteilungen – der amerikanischen Reisetagebücher, der Kollektaneen zum Kosmos (beide SBB) und dem sogenannten Nachlass Alexander von Humboldt (BJ) – eingegangen.
Ingo Schwarz: „etwas hervorzubringen, was meines Königs und meines Vaterlandes werth sein kann“ – Briefe von Alexander von Humboldt an Friedrich Wilhelm III., 1805
Ottmar Ette: Tras la huella de la vida. El proyecto de larga duración „Centro Alejandro de Humboldt. Ciencia en movimiento“ edita los apuntes transdisciplinarios de Humboldt
Horst Bredekamp: Die Amerikanischen Reisetagebücher: ein erster Zugang
Julia Bispinck-Roßbacher: „Zwischen den Zeilen …“ Zur kodikologischen Untersuchung der Amerikanischen Reisetagebücher von Alexander von Humboldt
Tobias Kraft: Humboldts Hefte. Geschichte und Gegenwart von Tagebuch-Forschung und -Rezeption
Dominik Erdmann, Jutta Weber: Nachlassgeschichten – Bemerkungen zu Humboldts nachgelassenen Papieren in der Berliner Staatsbibliothek und der Biblioteka Jagiellońska Krakau
Bewegte Systematik. Alexander von Humboldts „Amerikanische Reisetagebücher“ als Problemfelder der Literaturgeschichte und historischen Epistemologie
Markus Alexander Lenz: Bewegte Systematik. Alexander von Humboldts „Amerikanische Reisetagebücher“ als Problemfelder der Literaturgeschichte und historischen Epistemologie
David Blankenstein, Bénédicte Savoy: Frontale Präsenz - Zu einem unbekannten Porträt Alexander von Humboldts im Besitz des französischen Conseil d’État
Margot Faak: Alexander von Humboldts Amerikareise
Der fünfteilige Aufsatz zeigt zunächst Ähnlichkeiten zwischen Humboldts Weltbild und dem Weltbild der Pythagoreer auf und untersucht Humboldts Naturbegriff, der beides umfasst: Die natura naturans und die natura naturata. Zahlen sind Mächte des Kosmos. Sie treten insbesondere in der ‚einzig entscheidenden Methode‘ auf, der Methode der Mittelwerte. Diese ermöglicht, das Gesetz zu erkennen, das der Änderung variabler Größen zugrunde liegt. Beispiele bieten die Arithmetica botanica und der Erdmagnetismus. Abschließend wird gezeigt, wie Humboldt die drei möglichen Weltzugänge Denken, Handeln, Anschauen im Begriff Wissen miteinander verband.