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Hochbegabung
(2013)
Das Thema „Hochbegabung“ erfährt seit mehreren Jahren zunehmende Aufmerksamkeit. Um intellektuell hochbegabte Kinder und Jugendliche angemessen fördern zu können, sind eine rechtzeitige Diagnostik und fundierte Beratung unumgänglich. Das vorliegende Buch bietet einen umfassenden und aktuellen Überblick über die theoretischen Grundlagen von Hochbegabung sowie über Möglichkeiten der Diagnostik und Förderung. Durch eine klare Strukturierung und didaktische Aufbereitung der Inhalte eignet es sich ideal für das (Selbst-)Studium und die berufliche Weiterbildung.
Einleitend setzt sich der Band mit den verschiedenen und sich zum Teil scheinbar widersprechenden Modellvorstellungen von Hochbegabung auseinander. Unterschiedliche Forschungszugänge zum Thema werden anhand prominenter Studien aufgezeigt. Weiterhin thematisiert der Band die Entwicklung von Hochbegabung sowie Eigenschaften von Hochbegabten. Hierzu gehören neben leistungsbezogenen Merkmalen bestimmte Temperamentseigenschaften oder soziale Kompetenzen. Erwartungswidrige Minderleistungen (Underachievement) und mögliche Entwicklungsbesonderheiten, die hoch relevante Themen in der pädagogisch-psychologischen Beratung Hochbegabter darstellen, werden ebenfalls berücksichtigt. Ausführlich erörtern die Autorinnen Möglichkeiten der Diagnostik von hochbegabten Kindern und Jugendlichen und stellen geeignete diagnostische Verfahren vor. Den Abschluss bildet ein Kapitel zu konkreten Fördermöglichkeiten in Kindergarten und Schule.
This study examines how often and in which form students use the option of gradeskipping in Germany and what characterizes those students. The database was derived from a sample of N = 4,103 students (grades 8-10), who were tested within the standardisation process of the national educational standards in mathematics. For these students data existed on their mathematical competence (educational standard items) and intelligence (subtests word analogies and figural analogies of the KFT 4-12 + R). Furthermore, we identified n = 33 (0,8%) students by questionnaire, who had already skipped one grade. Those accelerated students are predominantly boys, had skipped the grade during their first years at school and performed only slightly above-average on two cognitive ability scales. At the time the survey was conducted, 39% did not attend a Gymnasium and 34 % had to repeat one grade after having been accelerated. While they report average grades in relation to their peers, their mathematical competence is well above average.
Das Anliegen der vorliegenden Studie ist es, zu prüfen, inwiefern eine differenzierende Unterrichtspraxis in den Fächern Mathematik und Deutsch im Zusammenhang mit der Wahrnehmung von Leistungsheterogenität und der Diagnosegenauigkeit von Lehrkräften steht. Der Untersuchung lagen Leistungsdaten aus den Vergleichsarbeiten (VERA-8) und Lehrerurteile über N = 1803 Schüler/innen der achten Jahrgangsstufe an Gymnasien im Land Brandenburg zugrunde sowie Schülereinschätzungen zur Differenzierung im Unterricht. Hierarchische Regressionsanalysen zeigen, dass Mathematiklehrkräfte aus Sicht der Schüler/innen umso stärker differenzierend unterrichten, je besser sie die Leistungsstände der Schüler/innen einschätzen können. Im Fach Deutsch findet differenzierender Unterricht in geringerem Umfang statt und es zeigen sich keine Zusammenhänge mit der Diagnosegenauigkeit.
The aim of the present study is to examine in how far a differentiating teaching practice in Math and German lessons is linked with the perception of heterogeneity in student performance and with the teachers´ diagnostic accuracy. The study is based on performance data from comparative tests (VERA-8) and teacher assessments of N = 1803 students attending 8th grade at grammar schools in the federal state of Brandenburg and on student assessments on differentiation in teaching. Hierarchical regression analyses show that, from the students´ perspective, Math teachers differentiate the more in their teaching the better they are able to assess the students´ performance level. In German lessons, differentiating forms of teaching are less often applied and there are no links with diagnostic accuracy.
Ein diagnostisches Ziel der „Profilanalyse nach Grießhaber“ ist die Testung der grammatischen Fähigkeit zur Verbstellung im Deutschen. Zur erstmaligen Evaluation der Testgüte wurden 403 ein- und mehrsprachige Grundschulkinder randomisiert drei verschiedenen Testmaterialien zugewiesen: Testmaterial, das die Zielkompetenz spezifisch stimulierte, führte zu den besten Testergebnissen. Dies spricht für eine geringe Durchführungsobjektivität. Zudem wurden Deckeneffekte für Grundschulkinder nachgewiesen, weshalb die Profilanalyse nur wenig zwischen den Grammatikfähigkeiten der Kinder differenzieren kann. Auch die Retest-Reliabilität und Auswertungsobjektivität sind noch zu gering. Zusammenfassend wird die Testgüte hinsichtlich aller betrachteten Testgütekriterien als verbesserungswürdig bewertet. Daraus werden die Empfehlungen abgeleitet, die Profilanalyse stärker zu standardisieren und um sensitivere diagnostische Kriterien für das Grundschulalter zu ergänzen. Weitere Ziele der Profilanalyse, z. B. die Verbesserung diagnostischer Kompetenzen von Lehrkräften, sind in Folgeprojekten zu evaluieren.
Inklusion
(2018)
Zielsetzung: In diesem Beitrag werden Ergebnisse der EKipeE-Studie vorgestellt, in der erwachsene Kinder psychisch kranker Eltern befragt wurden. Ziel war es, die von den Befragten wahrgenommenen langfristigen Auswirkungen auf ihre Biographie, ihre Persönlichkeit und ihre Sozialbeziehungen zu beschreiben. Außerdem sollten Zusammenhänge zwischen ausgewählten belastenden Kindheitserfahrungen und Problemen im Erwachsenenalter untersucht werden. Ferner sollten die Unterstützungsbedürfnisse und -wünsche der erwachsenen Kinder erfasst werden. Methode: Im Rahmen einer online-Fragebogenstudie wurden N=561 erwachsene Kinder psychisch kranker Eltern befragt. Die quantitativen Fragebogendaten wurden mit SPSS 23.0 statistisch ausgewertet; die freien Antworten und Kommentare wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Ergebnisse: Die Studienteilnehmer berichteten vielfältige emotionale und soziale Probleme, die sie als Folgen ihrer Kindheitserfahrungen wahrnehmen. Sehr häufig haben sie das Gefühl, in ihrer Identität und ihrem Verhalten negativ geprägt zu sein. Viele äußern deswegen einen Bedarf an professioneller Beratung und Unterstützung. Diskussion: Es handelt sich um die bislang umfangreichste Studie zu den langfristigen Folgen einer Kindheit mit einem psychisch kranken Elternteil im deutschsprachigen Raum. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass frühzeitige Hilfe- und Präventionsangebote für betroffene Kinder, Eltern und Familien notwendig sind. Auch die Bereitstellung spezifischer Beratungsangebote für erwachsene Kinder psychisch kranker Eltern wird empfohlen.
Brandenburg startete im Schuljahr 2012/2013 das Pilotprojekt „Inklusive Grundschule“ (PING). 35 dieser Pilot-Grundschulen wurden wissenschaftlich begleitet (vgl. Spörer, Schründer-Lenzen, Vock & Maaz, 2015). In diesem Beitrag berichten wir Befunde zum sozialen Selbstkonzept, wie die Kinder das Klassenklima erleben und wie sie sich von ihrer Lehrkraft angenommen fühlen. Untersucht wurden 1.435 Kinder in 61 inklusiven Klassen der Jahrgangsstufen 2 und 3. Es finden sich keine durchgängigen Nachteile bei Selbstkonzept und erlebtem Klassenklima für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF), jedoch fühlen sich diese weniger von ihren Lehrkräften angenommen.
Wiedereinstieg in den Lehrerberuf nach der Flucht mit dem Refugee Teachers Program in Brandenburg
(2019)
Die durch die Fluchtmigration ausgelösten aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen erfordern auch in der Lehrer*innenbildung institutionelle Weiterentwicklungsprozesse. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Bedeutung der Fluchtmigration für die Lehrer*innenbildung. Am Beispiel des Refugee Teachers Program an der Universität Potsdam wird ein universitäres Bildungsangebot zur Nachqualifizierung für geflüchtete Lehrkräfte vorgestellt. Dabei fokussieren wir die konzeptionellen Grundlagen, die Struktur und die Inhalte des Programms und diskutieren es im Kontext aktueller Fragestellungen der Lehrer*innenbildung.