„Fake Science“ ― Wissenschaft und Universität in transnationalen Anti-Gender-Diskursen
- Über kaum ein Thema werden so hitzige Debatten geführt wie über Geschlechtsidentität. Das Wissen darum, dass Gender sozial konstruiert ist, wird von Anti-Gender Aktivist*innen häufig als ‚Gender-Ideologie‘ bezeichnet und ruft heftige Gegenreaktionen hervor. Dies gilt nicht nur in Deutschland – sondern länderübergreifend. Auffällig viele der transnationalen Anti- Gender Mobilisierungen der letzten 20 Jahre finden bezogen auf Bildungseinrichtungen statt. Dieser Beitrag widmet sich der besonderen Rolle der Universität und der Wissenschaft für transnationale Anti-Gender Diskurse. Anhand verschiedener Beispiele zeige ich auf, dass das Verhältnis zwischen Anti-Gender Bewegungen und Wissenschaft geprägt ist von widersprüchlichen Dynamiken, von Abgrenzung aber auch Imitation. In ihrem Zusammenspiel wirken beide Dynamiken mobilisierend und tragen zum Erstarken regressiver Rollenbilder und antidemokratischer rechter Bewegungen in der breiteren Gesellschaft bei. Der letzte Teil des Beitrags ruft daher zu mehr Selbstreflexion derÜber kaum ein Thema werden so hitzige Debatten geführt wie über Geschlechtsidentität. Das Wissen darum, dass Gender sozial konstruiert ist, wird von Anti-Gender Aktivist*innen häufig als ‚Gender-Ideologie‘ bezeichnet und ruft heftige Gegenreaktionen hervor. Dies gilt nicht nur in Deutschland – sondern länderübergreifend. Auffällig viele der transnationalen Anti- Gender Mobilisierungen der letzten 20 Jahre finden bezogen auf Bildungseinrichtungen statt. Dieser Beitrag widmet sich der besonderen Rolle der Universität und der Wissenschaft für transnationale Anti-Gender Diskurse. Anhand verschiedener Beispiele zeige ich auf, dass das Verhältnis zwischen Anti-Gender Bewegungen und Wissenschaft geprägt ist von widersprüchlichen Dynamiken, von Abgrenzung aber auch Imitation. In ihrem Zusammenspiel wirken beide Dynamiken mobilisierend und tragen zum Erstarken regressiver Rollenbilder und antidemokratischer rechter Bewegungen in der breiteren Gesellschaft bei. Der letzte Teil des Beitrags ruft daher zu mehr Selbstreflexion der wissenschaftlichen Praxis auf Grundlage feministischer und intersektionaler Ansätze auf.…
Author details: | Ann-Kathrin RothermelORCiDGND |
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URN: | urn:nbn:de:kobv:517-opus4-601325 |
DOI: | https://doi.org/10.25932/publishup-60132 |
ISBN: | 978-3-8474-2679-0 |
ISBN: | 978-3-8474-1852-8 |
ISSN: | 1867-5808 |
Title of parent work (German): | Zweitveröffentlichungen der Universität Potsdam : Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Reihe |
Publication series (Volume number): | Zweitveröffentlichungen der Universität Potsdam : Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Reihe (184) |
Publication type: | Postprint |
Language: | German |
Date of first publication: | 2023/06/19 |
Publication year: | 2023 |
Publishing institution: | Universität Potsdam |
Release date: | 2024/03/06 |
Tag: | Anti-Feminismus; Anti-Gender; Anti-LGBTQI*; Mobilisierungsdynamiken; Neue Rechte; Populismus; Soziale Bewegungen; Wissenschaft |
Number of pages: | 18 |
Source: | Verlag Barbara Budrich, 2023, pp. 165–80. JSTOR, http://www.jstor.org/stable/jj.4163724.12 |
Organizational units: | Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät / Sozialwissenschaften / Fachgruppe Politik- & Verwaltungswissenschaft |
DDC classification: | 3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften |
Peer review: | Referiert |
Publishing method: | Open Access / Green Open-Access |
License (German): | CC-BY - Namensnennung 4.0 International |
External remark: | Bibliographieeintrag der Originalveröffentlichung/Quelle |