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Udmurt as an OV language

Das Udmurtische als OV-Sprache

  • This is the first study to investigate Hubert Haider's (2000, 2010, 2013, 2014) proposed systematic differences between OV and VO language in a family other than Germanic. Its aim is to gather evidence on whether basic word order is predictive of further properties of a language. The languages under investigation are the Finno-Ugric languages Udmurt (as an OV language) and Finnish (as a VO language). Counter to Kayne (1994), Haider proposes that the structure of a sentence with a head-final VP is fundamentally different from that of a sentence with a head-initial VP, e.g., OV languages do not exhibit a VP-shell structure, and they do not employ a TP layer with a structural subject position. Haider's proposed structural differences are said to result in the following empirically testable differences: (a) VP: the availability of VP-internal adverbial intervention and scrambling only in OV-VPs; (b) subjects: the lack of certain subject-object asymmetries in OV languages, i.e., lack of the subject condition and lack of superiorityThis is the first study to investigate Hubert Haider's (2000, 2010, 2013, 2014) proposed systematic differences between OV and VO language in a family other than Germanic. Its aim is to gather evidence on whether basic word order is predictive of further properties of a language. The languages under investigation are the Finno-Ugric languages Udmurt (as an OV language) and Finnish (as a VO language). Counter to Kayne (1994), Haider proposes that the structure of a sentence with a head-final VP is fundamentally different from that of a sentence with a head-initial VP, e.g., OV languages do not exhibit a VP-shell structure, and they do not employ a TP layer with a structural subject position. Haider's proposed structural differences are said to result in the following empirically testable differences: (a) VP: the availability of VP-internal adverbial intervention and scrambling only in OV-VPs; (b) subjects: the lack of certain subject-object asymmetries in OV languages, i.e., lack of the subject condition and lack of superiority effects; (c) V-complexes: the availability of partial predicate fronting only in OV languages; different orderings between selecting and selected verbs; the intervention of non-verbal material between verbs only in VO languages; (d) V-particles: differences in the distribution of resultative phrases and verb particles. Udmurt and Finnish behave in line with Haider's predictions with regard to the status of the subject, with regard to the order of selecting and selected verbs, and with regard to the availability of partial predicate fronting. Moreover, Udmurt allows for adverbial intervention and scrambling, as predicted, whereas the status of these properties in Finnish could not be reliably determined due to obligatory V-to-T. There is also counterevidence to Haider's predictions: Udmurt allows for non-verbal material between verbs, and the distribution of resultative phrases and verb particles is essentially as free as the distribution of adverbial phrases in both Finno-Ugric languages. As such, Haider's theory is not falsified by the data from Udmurt and Finnish (except for his theory on verb particles), but it is also not fully supported by the data.show moreshow less
  • Dies ist die erste Studie in der untersucht wird, ob sich die von Hubert Haider (2010, 2013, 2014) festgestellten, syntaktischen Unterschiede zwischen der Objekt-Verb(OV)-Sprache Deutsch und der Verb-Objekt(VO)-Sprache Englisch für eine weitere OV- und eine weitere VO-Sprache einer anderen Sprachfamilie nachweisen lassen. Damit kann gezeigt werden, ob die Grundwortstellung eine syntaktisch relevante Eigenschaft einer Sprache ist. Die zur Untersuchung ausgewählten Sprachen stammen aus der Uralischen/Finno-Ugrischen Sprachfamilie und sind die OV-Sprache Udmurtisch, gesprochen in Udmurtien (Russland), und die VO-Sprache Finnisch. Auf Grundlage der Unterschiede zwischen dem Deutschen und Englischen wurden Vorhersagen für die syntaktischen Eigenschaften des Udmurtischen und Finnischen getroffen. Diese Vorhersagen wurden mithilfe der vorhandenen Literatur zu diesen beiden Sprachen und mithilfe von neu erhobenen Daten überprüft. Für das bisher weniger erforschte Udmurtische überwiegt der Anteil an neu erhobenen Daten während für dasDies ist die erste Studie in der untersucht wird, ob sich die von Hubert Haider (2010, 2013, 2014) festgestellten, syntaktischen Unterschiede zwischen der Objekt-Verb(OV)-Sprache Deutsch und der Verb-Objekt(VO)-Sprache Englisch für eine weitere OV- und eine weitere VO-Sprache einer anderen Sprachfamilie nachweisen lassen. Damit kann gezeigt werden, ob die Grundwortstellung eine syntaktisch relevante Eigenschaft einer Sprache ist. Die zur Untersuchung ausgewählten Sprachen stammen aus der Uralischen/Finno-Ugrischen Sprachfamilie und sind die OV-Sprache Udmurtisch, gesprochen in Udmurtien (Russland), und die VO-Sprache Finnisch. Auf Grundlage der Unterschiede zwischen dem Deutschen und Englischen wurden Vorhersagen für die syntaktischen Eigenschaften des Udmurtischen und Finnischen getroffen. Diese Vorhersagen wurden mithilfe der vorhandenen Literatur zu diesen beiden Sprachen und mithilfe von neu erhobenen Daten überprüft. Für das bisher weniger erforschte Udmurtische überwiegt der Anteil an neu erhobenen Daten während für das Finnische überwieged auf die Literatur zurückgegriffen wird. Das Udmurtische stimmt bezüglich Haiders Vorhersagen überwieged mit dem Deutschen überein: (a) variable Wortstellung innerhalb der VP ist möglich (scrambling); (b) die VP-interne Trennung von Verb und direktem Objekt ist möglich (adverbial intervention); (c) die Extraktion aus präverbalen Konstituenten und insbesondere Subjekten ist möglich (subject condition); (d) in Fragen mit mehreren Interrogativelementen kann dem Interrogativsubjekt ein anderes Interrogativelement vorangehen (superiority effect); (e) Subkonstituenten der VP können vorangestellt werden (partial VP-fronting); (f) selegierte Verben gehen selektierenden Verben in kanonischer Wortstellung voraus; (g) die Abfolge der Verben in einer Serie selegierender und selektierter Verben ist variabel. Die Beobachtung zu superiority effects ist allerdings nicht aussagekräftig, weil Interrogativphrasen im Udmurtischen nicht obligatorisch vorangestellt werden müssen. Außerdem widerspricht das Udmurtische Haiders Vorhersage darin, dass (h) in sehr viel mehr Kontexten als im Deutschen nicht-verbale Elemente zwischen den Verben einer Serie von Verben auftreten können (verb clustering). Dies ist auch die einzige Gemeinsamkeit, die das Udmurtische in jenen Punkten mit dem Englischen aufweist. Wie vorhergesagt verhält sich das Finnische in den obengenannten Eigenschaften meist gegenteilig zum Udmurtischen und entsprechend zum Englischen: (c) die Extraktion aus präverbalen Konstituenten ist nicht möglich; (d) in Fragen mit mehreren Interrogativelementen kann dem Interrogativsubjekt nicht ein anderes Interrogativelement vorangehen; (e) Subkonstituenten der VP können nicht vorangestellt werden, Ausnahmefälle sind als Fälle der Voranstellung einer 'entleerten' VP zu betrachten (remnant movement); (f) selegierte Verben folgen selektierenden Verben in kanonischer Wortstellung; (g) die Abfolge der Verben in einer Serie selegierender und selektierter Verben ist nicht variabel, Ausnahmefälle sind ebenfalls als remnant movement zu betrachten. Zu Eigenschaften (a) und (b) konnte kein klares Urteil gefällt werden da das Finnische obligatorische Verbanhebung in eine Position oberhalb von VP aufweist. Das Udmurtische und das Finnische unterscheiden sich gemeinsam von den germanischen Sprachen dadurch, dass (i) Resultativphrasen und Verbpartikeln (sekundäre Prädikate) nicht ein von anderen Phrasen (z.B. Adverbialphrasen) unterscheidbarer syntaktischer Status zukommt. Diesbezüglich wird behauptet, dass Haiders Vorhersage auf der falschen Prämisse beruht, dass die syntaktischen Eigenschaften sekundärer Prädikation crosslinguistisch uniform sind. Somit kann dieser Widerspruch zu Haiders Vorhersagen nicht auf die Grundwortstellung zurückgeführt werden. Insgesamt kann anhand der Daten der Schluss gezogen werden, dass sich Haiders Vorhersagen bestätigt haben. Die OV-Sprache Udmurtisch verhält sich in Bezug auf Haiders Kriterien fast gleich der OV-Sprache Deutsch und stimmt in nur einem Punkt mit dem Englischen überein. Die VO-Sprache Finnisch hingegen ist der VO-Sprache Englisch viel ähnlicher als dem Deutschen. Schließlich: obwohl Udmurtisch und Finnisch miteinander verwandt sind und viele Gemeinsamkeiten in augenscheinlicheren Eigenschaften wie dem Lexikon oder der Morphologie aufweisen unterscheiden sie sich bezüglich Haiders syntaktischen Eigenschaften in fast allen Punkten. Die Grundwortstellung hat also einen größeren Einfluss auf die Ausprägung von Haiders Kriterien als die Verwandtschaft der Sprachen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen erste Evidenz dafür, dass sich die Unterschiede zwischen dem Deutschen und dem Englischen auch in anderen Sprachpaaren zeigen können. Dies ist ein erster Schritt dahin die Grundwortstellung als Prädiktor für syntaktische Eigenschaften zu etablieren. Das ist ein Anreiz, weitere Sprachen auf Haiders Kriterien hin zu untersuchen. Es ist außerdem ein Anreiz, die Grundwortstellung in der syntaktischen Theoriebildung zu berücksichtigen. Das bedeutet auch, dass Englisch nur bedingt als Vorbild für die syntaktische Analyse einiger Aspekte von OV-Sprachen angemessen ist.show moreshow less

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Metadaten
Author details:Andreas Schmidt
URN:urn:nbn:de:kobv:517-opus4-89465
Subtitle (English):and Finnish as a VO language
Subtitle (German):und das Finnische als VO-Sprache
Reviewer(s):Gisbert FanselowORCiDGND, Jana Häussler
Supervisor(s):Gisbert Fanselow
Publication type:Master's Thesis
Language:English
Publication year:2016
Publishing institution:Universität Potsdam
Granting institution:Universität Potsdam
Date of final exam:2016/03/14
Release date:2016/05/03
Tag:Finno-Ugrische Sprachen; Syntax; Typologie; Wortstellung
Finno-Ugric languages; scrambling; subject condition; superiority; syntax; typology; word order
Number of pages:iii, 94
Organizational units:Humanwissenschaftliche Fakultät / Strukturbereich Kognitionswissenschaften / Department Linguistik
DDC classification:4 Sprache / 49 Andere Sprachen / 490 Andere Sprachen
License (German):License LogoCC-BY-NC-ND - Namensnennung, nicht kommerziell, keine Bearbeitungen 4.0 International
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