• search hit 1 of 1
Back to Result List

Prekäre Männlichkeit : vom höfischen Ritter zum metrosexuellen Mann : Ringvorlesung 2009-05-14

  • Der Vortrag zeichnet den diskursgeschichtlichen Weg nach, der vom höfischen Ritter des Mittelalters zum metrosexuellen Mann der Gegenwart führt. Metrosexualität bezeichnet einen Männlichkeitsdiskurs, der sich auf der Schwelle zum 21. Jahrhundert ausprägte. Der Neologismus, der die Begriffe "Metropole" und "Heterosexualität" in sich vereint, verweist auf einen neuen Männlichkeitstypus, der sich als Effekt einer transnationalen Neuformierung der heteronormativen Geschlechterordnung beschreiben lässt. Der metrosexuelle Mann geht aus der Neuverhandlung männlicher und weiblicher, hetero- und homosexueller Anteile innerhalb der männlichen Geschlechterrolle hervor. Die Pointe des Metrosexualitätsdiskurses besteht darin, dass ein Mann, der Elemente eines angeblich weiblichen und homosexuellen Habitus integriert, seine männlich- heterosexuelle Geschlechterrolle nicht mindert, sondern steigert. Der Metrosexualitätsdiskurs hat eine Vorgeschichte, die in die höfische Kultur des Hochmittelalters zurückreicht. Bereits das literarische Bild desDer Vortrag zeichnet den diskursgeschichtlichen Weg nach, der vom höfischen Ritter des Mittelalters zum metrosexuellen Mann der Gegenwart führt. Metrosexualität bezeichnet einen Männlichkeitsdiskurs, der sich auf der Schwelle zum 21. Jahrhundert ausprägte. Der Neologismus, der die Begriffe "Metropole" und "Heterosexualität" in sich vereint, verweist auf einen neuen Männlichkeitstypus, der sich als Effekt einer transnationalen Neuformierung der heteronormativen Geschlechterordnung beschreiben lässt. Der metrosexuelle Mann geht aus der Neuverhandlung männlicher und weiblicher, hetero- und homosexueller Anteile innerhalb der männlichen Geschlechterrolle hervor. Die Pointe des Metrosexualitätsdiskurses besteht darin, dass ein Mann, der Elemente eines angeblich weiblichen und homosexuellen Habitus integriert, seine männlich- heterosexuelle Geschlechterrolle nicht mindert, sondern steigert. Der Metrosexualitätsdiskurs hat eine Vorgeschichte, die in die höfische Kultur des Hochmittelalters zurückreicht. Bereits das literarische Bild des höfischen Ritters, der sich im Frauendienst nobilitiert und an der höfischen Mode teilhat, verweist auf einen avant la lettre transnationalen Typus kultivierter Männlichkeit, der sich durch die Ausrichtung an Werten und Idealen auszeichnet, die als weiblich kodiert werden. Daher zog der höfische Ritter von Seiten des Klerus den Vorwurf der Effemination und den Verdacht der Homosexualität ("Sodomie") auf sich.show moreshow less

Export metadata

Additional Services

Search Google Scholar Statistics
Metadaten
Author details:Andreas Kraß
URL:http://info.ub.uni-potsdam.de/multimedia/show_projekt.php?projekt_id=28
Publisher:Univ.-Bibl.
Place of publishing:Potsdam
Publication type:Monograph/Edited Volume
Language:German
Year of first publication:2009
Publication year:2009
Release date:2017/03/25
Organizational units:Humanwissenschaftliche Fakultät / Strukturbereich Bildungswissenschaften / Department Erziehungswissenschaft
Institution name at the time of the publication:Humanwissenschaftliche Fakultät / Institut für Erziehungswissenschaft
Accept ✔
This website uses technically necessary session cookies. By continuing to use the website, you agree to this. You can find our privacy policy here.