Gespiegelte Fassung der elektronischen Zeitschrift auf dem Publikationsserver der Universität Potsdam, Stand: 5. Januar 2015 |
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Frank Holl „Zur Freiheit bestimmt“ – Alexander von Humboldts Blick auf die Kulturen der Welt
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Im Zuge der Diskussion um das Berliner Humboldt-Forum wurde kürzlich die Initiative NoHumboldt21 gegründet.[1] In deren Resolution vom 3. Juni 2013 heißt es unter anderem: Die Erkundung der Welt und ihrer Menschen durch europäische „Forscher“ war über Jahrhunderte hinweg ein koloniales Projekt und trägt bis heute zur Kontrolle und Ausbeutung des Globalen Südens bei. An diesem Projekt war auch einer der beiden Namensgeber des geplanten Forums, Alexander von Humboldt, wesentlich beteiligt. Denn an den Ergebnissen seiner Reisen in Süd- und Mittelamerika waren vor allem das spanische Königshaus und das auf Völkermord und Sklaverei basierende Kolonialregime vor Ort interessiert, die ihn nach Kräften unterstützten. Entsprechend verkörpert Preußens „wahrer Entdecker Amerikas“, der sogar bestattete Menschen raubte und nach Europa verschiffte, koloniale Dominanz. Als Namensgeber für ein interkulturelles Zentrum ist Humboldt nicht geeignet.[2] Offenbar haben sich die Verfasser nie mit der politischen Haltung Alexander von Humboldts und seinen antikolonialen Texten beschäftigt.[3] Ihr Wissen scheinen sie primär aus dem Roman Die Vermessung der Welt zu beziehen. In welcher Weise Daniel Kehlmann ein Humboldt-Bild geprägt hat, das eine solche Missinterpretation zulässt, habe ich an anderer Stelle erläutert.[4] Im Zentrum dieses Beitrags steht die Frage nach Humboldts Menschenbild und seiner Sicht auf die Kulturen der Welt. In gewisser Weise ist er eine Weiterführung und Ergänzung meiner Auseinandersetzung mit der Initiative „NoHumboldt21“[5]. Zuerst möchte ich auf Humboldts Sicht auf die amerikanischen Kulturen eingehen. Sie ist auch stark mit seiner Kritik am europäischen Kolonialismus und seiner Kritik an der Sklaverei verbunden. Dann möchte ich einen Blick auf seine Sicht auf andere Kulturen der Welt werfen und letztendlich sein Verhältnis zu den Juden erläutern. Bekanntlich bereiste Humboldt zwischen 1799 und 1804 die spanischen Kolonien in Lateinamerika. Geprägt war seine Haltung von der Aufklärung und den Idealen der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Diese drei Ideale hatten in seinem Leben und seinem Werk eine ganz zentrale Bedeutung. Vor allem der Begriff Freiheit war für ihn, der sich in seiner Jugend permanent „gemisshandelt“ und in der dürftigen Sandnatur Berlins „eingezwängt“[6] fühlte, persönlich und für andere entscheidend. „Die Natur aber ist das Reich der Freiheit“[7], schreibt er später in seinem Kosmos. In seinen Naturstudien suchte er seine persönliche Freiheit. Und er verteidigte sie auch für andere. In Amerika begegnete er verschiedenen Volksgruppen: einerseits den Indios, die oft auch Teil seiner Reisegruppe bildeten, afrikanischen Sklaven, vor allem in Venezuela und auf Kuba, sowie den Weißen: Repräsentanten des Kolonialsystems, das sich allmählich nach der Entdeckung Amerikas und der anschließenden Conquista auf dem amerikanischen Kontinent etabliert hatte. Eine der wichtigsten Gruppen unter den Weißen waren für ihn die Missionare. Sie bildeten die Brücke in die wenig erschlossenen Regionen des Kontinents und zu den Indianern, vor allem im Gebiet, das heute den Namen Venezuela trägt. Allen diesen Volksgruppen begegnete Humboldt mit Respekt. Dies war für den Erfolg seiner kleinen Zwei-Mann-Expedition – mit ihm reiste von Beginn bis Ende der Franzose Aimé Bonpland – entscheidend. In einem Brief schreibt Humboldt: Ich habe nun zwei Jahre lang vom Kapuziner an (denn ich war lange in ihren Missionen, unter den Chaimas-Indianern) bis zum Vizekönig mit allen Menschenklassen genau verbunden gelebt, ich bin der spanischen Sprache jetzt fast so gut wie meiner Muttersprache mächtig, und bei dieser genauen Kenntnis kann ich versichern, dass diese Nation trotz des Staats- und Pfaffenzwangs mit Riesenschritten ihrer Bildung entgegengeht, dass ein großer Charakter sich in ihr entwickelt.[8] Zwei elementare Faktoren des Kolonialsystems werden hier genannt: einerseits „der Staats- und Pfaffenzwang“, dem Humboldt wie wir noch genauer sehen werden, sehr kritisch gegenübersteht, und andererseits die Bildung, die für ihn eines der wichtigsten Elemente eines Staatswesens ist. Diese kann sich im Kolonialsystem nicht richtig entfalten. Auch dazu später mehr. Zum Staatszwang: „Die Idee der Kolonie selbst“, schreibt Humboldt im Jahr 1803 in sein Reisetagebuch, „ist eine unmoralische, diese Idee eines Landes, das einem anderen zu Abgaben verpflichtet ist, eines Landes, in dem man nur zu einem bestimmten Grad an Wohlstand gelangen soll, in welchem der Gewerbefleiß, die Aufklärung sich nur zu einem bestimmten Punkt ausbreiten dürfen“[9]. Mit anderen Worten: die Entwicklung der Staaten in Amerika ist eingeschränkt durch einen Mangel an Freiheit. Und er notierte: „Je größer die Kolonien sind, je konsequenter die europäischen Regierungen in ihrer politischen Bosheit sind, umso stärker muss sich die Unmoral der Kolonien vermehren.“[10] Ein starker Arm des Kolonialsystems ist der „Pfaffenzwang“. Die Religion ist sozusagen die Speerspitze des Kolonialismus. In sein Tagebuch notiert er: Keine Religion predigt die Unmoral, aber was sicher ist, ist, dass von allen existierenden die christliche Religion diejenige ist, unter deren Maske die Menschen am unglücklichsten werden. Dass man doch die Missionen besuchte, dass man in die Hütten der unglücklichen Amerikaner einträte, die unter der Fuchtel von Franziskaner- oder Kapuzinermönchen leben; man würde wünschen, auf einer verlassenen Insel zu leben, um niemals von den Europäern und ihrer Theokratie sprechen zu hören.[11] Diese Kritik äußert er später auch in seinen Publikationen. So schreibt er in seiner Relation Historique, die später auf Deutsch unter dem Titel Reise in die Äquinoktialgegenden des Neuen Kontinents erschien: Weil der Indianer aus den Wäldern in den meisten Missionen als ein Leibeigener behandelt wird, weil er der Früchte seiner Arbeit nicht froh wird, veröden die christlichen Niederlassungen am Orinoco. Ein Regiment, das sich auf die Vernichtung der Freiheit der Eingeborenen gründet, tötet die Geisteskräfte oder hemmt ihre Entwicklung.[12] In sein Reisetagebuch notierte er im Jahr 1802: Es gibt nichts Widerlicheres als in den Kariben-Missionen den Priester nach der Messe im Ornat vor der Kirchentür Aufstellung nehmen zu sehen, um die Geschenke (Abgaben) der Indios zu empfangen […]. Nach diesem Akt der Huldigung befiehlt der Priester, die Indios auszupeitschen, die seinem Despotismus Widerstand geleistet haben. Man peitscht oft dreiviertel Stunden lang sieben bis acht bis neun Indios; der Priester kehrt in die Sakristei zurück und legt sein »geistliches Ehrenkleid« ab.[13] Auch in seinem öffentlichen Reisebericht sparte er nicht mit Kritik an den Vertretern der europäischen Kirche: Man brachte um, was Widerstand zu leisten wagte, man brannte die Hütten nieder, zerstörte die Pflanzungen und schleppte Greise, Frauen und Kinder als Gefangene fort. […] »Die Stimme des Evangeliums«, sagt ein Jesuit vom Orinoco in den Erbaulichen Briefen äußerst naiv, »wird nur da vernommen, wo die Indianer Pulver haben knallen hören. Sanftmut ist ein gar langsames Mittel. Durch Züchtigung erleichtert man sich die Bekehrung der Eingeborenen«.[14] Und an anderer Stelle schrieb er in seiner Reise in die Äquinoktialgegenden des Neuen Kontinents: Die Mönchszucht […] in die Wildnisse der Neuen Welt verpflanzt […], muss desto verderblicher wirken, je länger sie andauert. Sie hält von Generation zu Generation die geistige Entwicklung nieder, sie hemmt den Verkehr unter den Völkern, sie weist alles ab, was die Seele erhebt und den Vorstellungskreis erweitert. Aus all diesen Ursachen zusammen verharren die Indianer in den Missionen in einem Zustand von Unkultur, der Stillstand heißen müsste, wenn die Gesellschaften nicht dem Marsche des menschlichen Geistes folgten, wenn sie nicht Rückschritte machten, eben weil sie nicht fortschreiten.[15] Mit anderen Worten, Humboldt forderte die Respektierung der Kultur der Eingeborenen, ihre Freiheit und ihre Bildung durch „den Verkehr unter den Völkern“. Dies zeigt sich auch an seinem persönlichen Umgang mit den Indianern. Im Gegensatz zu den meisten anderen Weißen behandelte Humboldt seine indianischen Begleiter mit Achtung und Respekt. Auf dem Weg von Bogotá nach Quito beispielsweise hatte er am Quindío-Paß die Art und Weise kennengelernt, in der sich Reisende von Indianern mit Hilfe von auf deren Rücken geschnallten Stühlen über den Pass tragen ließen. Humboldt war empört: Mir ist es unmöglich gewesen, auf Menschen zu reiten, und ich habe mich gefragt, ob in einer Republik das ganze Tragen nicht durch Gesetze eingeschränkt werden sollte, zum Beispiel auf Kranke und Hilflose oder Weiber.[16] Um sich auch körperlich eine Vorstellung von der Arbeit eines der Träger, eines sogenannten Silleros, zu machen, schlüpfte er selbst in dessen Rolle: Diese Probe im Zimmer war das einzige Mal, dass ich mich tragen ließ. Als ich abstieg, bat ich den Sillero, mir den Stuhl zu geben und sich tragen zu lassen. Der Mensch machte große Augen und glaubte, ich sei verrückt. Er erfüllte indes meine Bitte. Der Kerl war nicht schwer. Ich trug ihn leicht in den Armen, aber im Stuhl hatte ich Mühe, drei Schritte weit mit ihm zu gehen. Man wird wundersam zurückgezogen und schwiemelt von einer Seite zur anderen. Ich wechselte den großen Sillero mit einem 15-jährigen Knaben und hatte nun eine deutliche Idee von der Bequemlichkeit, auf welche in der Befestigung der Kreuzriemen gedacht ist. Man kann in der Tat nichts Geschickteres ersinnen, um die Last recht gleichförmig zu verteilen. Es ist sehr, sehr selten, dass die Cargueros fallen, und sie raten im Voraus, falls sie fallen, nicht herabzuspringen, weil der Sprung gefährlich ist, oft nicht gelingt und dem Sillero einen Schwung gibt, der den Fall doppelt gefahrvoll macht.[17] Auch bei seiner Begegnung mit den Jíbaros in Peru zeigt sich Humboldts respektvolles Verhalten: Welcher Unterschied zwischen dem freien Indio und dem der Missionen, der Sklave der priesterlichen Ansichten und Unterdrückung ist! Welche Lebhaftigkeit, welche Wissbegierde, welches Gedächtnis, welch leidenschaftlicher Drang, die spanische Sprache lernen zu wollen und sich in ihrer eigenen verständlich zu machen! […] Ich ließ die Jíbaros durch das Fernrohr meines Sextanten sehen. Die Umkehrung dieser astronomischen Brille amüsierte sie sehr und sie lachten aus vollem Halse darüber. An dem Chronometer erkannten sie im Augenblick die Uhr, die sie vor vielen Monaten gesehen hatten. Sie nannten meinen kleinen Taschenkompass, der einer Uhr sehr ähnlich sieht, einen Tactac und forderten, dass man ihn ihnen ans Ohr hielte. Trotz dieser Wissbegierde zeigten sie eine gewisse Zurückhaltung, den Wunsch, nicht lästig zu werden; sie hielten sich gegenseitig zurück, wenn einer zur Last zu fallen schien, indem sie ihm zum Beispiel einen Gegenstand wegnahmen, den man ihnen nicht anvertrauen wollte.[18] Mit welcher Empathie Humboldt den Eingeborenen begegnete, wird auch aus seinem Bericht über den jungen Astorpilco, einen Nachfahren des vom spanischen Conquistador Pizarro ermordeten Inkafürsten Atahualpa in den Ruinen dessen Palastes in Cajamarca deutlich. Humboldt veröffentlichte ihn in seinen Ansichten der Natur. Es bewegte der Forscher sehr, als ihm der völlig verarmte junge Inka von unterirdischen Goldschätzen erzählte, die sein Volk so lange unberührt lasse, bis die Zeit der Wiederherstellung des Inka-Reiches gekommen wäre.[19] Während seiner Reise traf Humboldt auf zahlreiche Bauten und Kunstwerken der altamerikanischen Kulturen, vor allem der Inkas und der Azteken. Er betrachtete sie mit Respekt, sah in ihnen aber eine weniger entwickelte Ästhetik als im griechischen Altertum. So berichtet er von den „unförmigen Idolen“ des mexikanischen Tempels von Mitla, die in keinem Verhältnis „zu den gemeißelten Meisterwerken des Praxiteles und des Lysippos“[20] stehen würden. In seinen Vues des Cordillères schreibt er: Wundern wir uns nicht über die Rohheit des Stils und die Fehlerhaftigkeit der Umrisse in den Werken der Völker Amerikas. Vielleicht frühzeitig vom Rest der menschlichen Gattung getrennt, umherirrend in einem Land, wo der Mensch lange gegen eine wilde, stets bewegte Natur zu kämpfen hatte, haben sich diese sich selbst überlassenen Völker nur langsam entwickeln können. Der Osten Asiens, der Westen und der Norden Europas zeigen uns ähnliche Phänomene.[21] „Die Monumente“, schreibt Humboldt, „die von halbbarbarischen Völkern errichtet worden sind, [...] bieten unseren Augen das Gemälde des gleichförmigen Fortschreitens des menschlichen Geistes dar.“[22] Er sah diese Kulturen auf einer anderen Entwicklungsstufe als die europäischen und stellte deshalb die These auf, deren Bauwerke könnten, da sie „keine hohe Stufe geistiger Kultur erlangt haben“, „nur als historische Monumente Beachtung finden“[23]. Die indigenen Werke hätten demnach lediglich einen dokumentarischen, nicht aber einen ästhetischen Wert. Trotzdem betrachtet er sie mit Achtung und bezeichnet sie, wie beispielsweise die Ruinen von Chan-Chan, die größte präkolumbianische Stadt in Amerika, als „Denkmäler [einer] großartigen Zivilisation“.[24] Vor allem aus seinen Vues des Cordillères wird ersichtlich, welchen Einfluss er der Landschaft auf die verschiedenen Kulturen gab. Dort stellt er fest: Die einzigen amerikanischen Völker, bei denen wir bedeutende Monumente finden, sind Bergvölker. Abgesondert in den Wolkenregionen, auf den höchsten Plateaus des Globus, umringt von Vulkanen, deren Krater vom ewigen Eis bedeckt sind, scheinen sie in der Einsamkeit dieser Wüsten nur das zu bewundern, was die Einbildungskraft durch Größe und Masse ergreift. Die Werke, die sie hervorgebracht haben, tragen das Gepräge der wilden Natur der Kordilleren.[25] Über die Azteken schreibt er: Ein Volk, das seine Feste nach den Bewegungen der Gestirne richtete und seinen Festkalender in ein öffentliches Monument [den Sonnenstein] gravierte, hatte zweifellos einen höheren Zivilisationsgrad erreicht, als [andere europäische Forscher] ihm haben zubilligen wollen. Diese Autoren betrachten alle menschlichen Zustände für barbarisch, die in das Bild von der Kultur nicht passen wollen, welches sie sich aus ihren systematischen Ideen entworfen haben. Diese scharfen Unterscheidungen zwischen barbarischen und zivilisierten Nationen können wir nicht gelten lassen.[26] Trotzdem stehen die amerikanischen Kulturen für ihn nicht auf der selben Stufe wie die klassischen europäischen: Nichts ist schwieriger, als Nationen zu vergleichen, die in ihrer gesellschaftlichen Vervollkommnung verschiedenen Wegen gefolgt sind. Die Mexikaner [Azteken] und Peruaner [Inkas] dürfen keinesfalls nach Prinzipien aus der Geschichte der Völker beurteilt werden, die unsere Bildung unablässig in uns wachruft. Sie sind ebensosehr von den Griechen und Römern entfernt, wie sie den Etruskern und Tibetanern nahestehen. [...] Die peruanische Theokratie war wohl weniger drückend als die Herrschaft der mexikanischen Könige; doch die eine wie die andere haben dazu beigetragen, den Monumenten, dem Kultus und der Mythologie zweier Bergvölker jenen trüben, dunklen Charakter zu verleihen, der im Gegensatz zu den Künsten und den süßen Fiktionen der Völker Griechenlands steht.[27] War Humboldts Blick eurozentristisch? Die Antwort ist: Ja und nein. Natürlich kann er seine Herkunft, die europäische Tradition des Humanismus, der griechischen Antike, der Aufklärung und der Ideale der Französischen Revolution nicht verleugnen. Aber er kommt nach Amerika auch mit dem Ideal der Toleranz und dem Respekt gegenüber anderen Kulturen. Überheblichkeit ist ihm fremd. Er kommt mit dem neutralen, objektiven Blick des Forschers. Und er kommt mit der aufklärerischen Idee der Einheit des Menschengeschlechts, das nur dem Grad der Entwicklung nach verschieden ist.[28] Sein Kosmopolitismus ist zwar zutiefst europäisch geprägt, er ist aber zugleich auch offen für den Dialog mit den außereuropäischen Kulturen. Auch er sieht sich in einer Position, die entwicklungsfähig ist. Und er ist alles andere als chauvinistisch: „Prüfen Sie von Neuem, was ich veröffentlicht habe, betrachten Sie alles als falsch, das ist das Mittel, die Wahrheit zu entdecken“ [29], rät er später einem jungen Kollegen. Und im Kosmos schreibt er: „Im wundervollen Gewebe des Organismus, im ewigen Treiben und Wirken der lebendigen Kräfte führt jedes tiefere Forschen an den Eingang neuer Labyrinthe.“[30] Eurozentristische Überheblichkeit kritisierte er bis zu seinem Lebensende. Im Jahr 1857 äußerte der 87-Jährige: Ich habe bei den sogenannten »wilden« Völkern die erhabensten Begriffe von Gott, Tugend, Freundschaft in den Anfängen ihrer Sprache gefunden, in deren tiefe Wahrheit mich hineinzudenken mir nur gelang, wenn ich mich ganz von europäischen Anschauungen, zumal von Äußerlichkeiten, im Geiste losmachte.[31] Es ist die Freiheit des Andersdenkenden, die er zeitlebens respektierte. In seinem Kosmos erläutert er die Idee des Respektes zwischen den Kulturen, der in einer höheren menschlichen Gemeinsamkeit gegründet liegt: Die Idee der Menschlichkeit [ist] das Bestreben, die Grenzen, welche Vorurteile und einseitige Ansichten aller Art feindselig zwischen die Menschen gestellt [haben], aufzuheben und die gesamte Menschheit ohne Rücksicht auf Religion, Nation und Farbe, als Einen großen, nahe verbrüderten Stamm, als ein zur Erreichung Eines Zweckes, der freien Entwicklung innerlicher Kraft, bestehendes Ganzes zu behandeln.[32] Diese Gemeinsamkeit besteht auch in der Grundannahme einer Gleichwertigkeit der Menschenrassen: Indem wir die Einheit des Menschengeschlechts behaupten, widerstreben wir auch jeder unerfreulichen Annahme von höheren und niederen Menschenrassen. Es gibt bildsamere, höhergebildete, durch geistige Kultur veredelte, aber keine edleren Volksstämme. Alle sind gleichmäßig zur Freiheit bestimmt.[33] In seinem Reisetagebuch kritisierte Humboldt auch scharf die Sklaverei, die ihm in den spanischen Kolonien fast überall begegnete. Vor allem auf Kuba traf er auf „die großen Neger-Haciendas, in denen jeder Tropfen Zuckersaft Blut und Ächzen kostet“[34]. Die Ursache für die Unterdrückung sah er im Kolonialismus: „Die Kolonie ist ein Land, wo man behauptet, in Freiheit leben zu können, weil man dort seine Sklaven straflos misshandeln und die Weißen beleidigen kann, wenn sie arm sind.“[35] Die Eingeborenen des amerikanischen Kontinents und die verschleppten Afrikaner waren die großen Opfer des europäischen Kolonialismus: „Den Indios geht es wie den Afrikanern: Werden sie nicht gerade totgeschlagen, heißt es, es gehe ihnen gut.“[36] In seinen Tagebüchern finden sich zahlreiche Dokumente über der Grausamkeit gegenüber den afrikanischen Sklaven: Don Valentin Riva in Caracas lässt seine Sklaven zur Strafe einen großen Haufen Scheiße fressen; die Damen in Caracas stechen sie nach altrömischer Sitte mit Nadeln; die Majordomi [Haus- und Grundverwalter] setzen sie nackt im nächtlichen Urwald aus, damit das Ungeziefer sie frisst. […] Die Gesetze verbieten es nicht, und es geschieht bisweilen, dass arme oder liederliche Haciendados [Hacienda-Besitzer] den Negermüttern ihre kleinen zwei-, dreijährigen Kinder nehmen und sie dem ersten besten Vorübergehenden verkaufen. Die Negerinnen lieben ihre Kinder sehr zärtlich (überhaupt weit regere Empfindungen als Indianer), und man hat Beispiele, dass Mütter ihre Kinder morden aus Liebe, damit sie minder unglücklich als ihre Eltern werden.[37] Wie lässt sich die Sklaverei verhindern? Humboldt denkt über staatliche Maßnahmen nach und notiert in sein Tagebuch: Warum erlässt man nicht ein Gesetz, durch das jedem, der Negerhandel betreibt, verboten würde, französisches Territorium zu betreten, warum nicht die Ehrenrechte aberkennende Gesetze …? Warum ruft man nicht die Autorität des Papstes für die katholischen Länder an …?[38] Vor Ort allerdings konnte Humboldt diese Kritik nicht offen äußern. Er hätte sonst seine Expedition in Gefahr gebracht. Trotzdem schritt der Forscher auch selbst während seiner Reise persönlich gegen Unrecht und Grausamkeiten ein. So verhinderte er kurz vor der Ankunft in Cartagena, dass Mitglieder der Mannschaft des Schiffes, auf dem er als Passagier mitfuhr, entlaufenden Sklaven „ein Dutzend Kugeln in den Leib“ [39] jagten. In sein Tagebuch notierte er damals: „Wie unwirtbar macht europäische Grausamkeit die Welt.“[40] Später jedoch, nach seiner Rückkehr nach Europa, begann er, sich in seinem gedruckten Werk auch öffentlich gegen die Unterdrückung aller Menschen – seien es die Indios, verarmte Weiße oder die nach Amerika verschleppten und entrechteten Afrikaner – einzusetzen: Die Europäer haben hier Zuckerrohr, Indigo und Kaffee eingeführt – neue Zweige des Pflanzenbaus, welche, statt wohltätig zu werden, vielmehr Unmoralität und grenzenloses Elend über das Menschengeschlecht verbreitet haben: denn die Einführung afrikanischer Sklaven, indem sie einen Teil des alten Kontinents entvölkert, bereitet dem neuen blutige Schauspiele der Zwietracht und Rachgier.[41] Diese Anklage findet sich erstaunlicherweise in einem ansonsten rein wissenschaftlichen Text, nämlich in der Erläuterung eines seiner Hauptwerke, der Geographie der Pflanzen, das bereits kurz nach seiner Rückkehr nach Europa erschien. „Wenn der Sklavenhandel ganz aufhört“, schrieb Humboldt später in seinem Politischen Essay über die Insel Kuba, „so werden die Sklaven nach und nach in die Klasse der freien Menschen übertreten, und eine aus neuen Elementen gebildete Gesellschaft wird, ohne die Erschütterungen bürgerlicher Zwiste zu erleiden, in jene Bahnen übergehen, welche die Natur allen zahlreichen und aufgeklärten Gesellschaften vorgezeichnet hat“[42]. Für die Abschaffung der Sklaverei führte er nicht nur humanistische, sondern auch wirtschaftliche und politische Argumente ins Feld. So sah er die Gefahr, dass sich auf Kuba ein Sklavenaufstand wie in Haiti wiederholen könnte, wenn „nicht in Bälde die Gesetzgebung der Antillen und der Rechtsstand der farbigen Menschen günstige Veränderungen erhalten“[43]. Im zentralen Abschnitt des Buches heißt es: Ohne Zweifel ist die Sklaverei das größte aller Übel, welche die Menschheit gepeinigt haben, sei es, dass man den Sklaven betrachtet, wie er seiner Familie in der Heimat entrissen und in die Schiffsräume eines für den Negerhandel zugerichteten Fahrzeugs geworfen wird, oder dass man ihn als einen Teil der Herde schwarzer Menschen, die auf dem Boden der Antillen zusammengepfercht wird, betrachtet.[44] Als im Jahr 1856 in den USA eine englischsprachige Ausgabe von Humboldts Kuba-Essay erschien, in der der Herausgeber, der US-Amerikaner John Sidney Thrasher, alle Äußerungen gegen die Sklaverei getilgt hatte, protestierte der Autor im Juli 1856 in einer Presseerklärung, die in den USA und Deutschland erschien, aufs schärfste. Unter anderem heißt es darin: Auf diesen Teil meiner Schrift lege ich eine weit größere Wichtigkeit als auf die mühevollen Arbeiten astronomischer Ortsbestimmungen, magnetischer Intensitäts-Versuche oder statistischer Angaben.[45] In Preußen erreichte Humboldt es im Jahr 1857, dass König Friedrich Wilhelm IV. durch seine Initiative ein Gesetz unterzeichnete, in dem es hieß: „Sklaven werden von dem Augenblicke an, wo sie Preußisches Gebiet betreten, frei. Das Eigentumsrecht des Herrn ist von diesem Zeitpunkte ab erloschen.“[46] Und ein Jahr später schreibt er, man solle nie vergessen, „dass die älteste Kultur der Menschheit vor der weißen, hellenischen in Assyrien, in Babylon, im Niltale, in China das Werk farbiger Menschen war“[47]. Humboldts politisches Ideal ist eine Welt von selbstbestimmten, freien Individuen, die über einen respektvollen friedlichen Austausch miteinander in Verbindung stehen. Sein Blick auf die anderen Kulturen der Welt wird vor allem in seinem zweiten Band des Kosmos deutlich, einerseits im Abschnitt „Anregungsmittel zum Naturstudium“, andererseits Abschnitt zur „Geschichte der physischen Weltanschauung“. Im ersten Abschnitt nennt er drei Kategorien: Die „dichterische Naturbeschreibung“, die „Landschaftsmalerei“ und die „Kultur exotischer Gewächse in Gewächshäusern und botanischen Gärten“. Im anderen, zur „Geschichte der physischen Weltanschauung“, entwirft er unter wissenschaftlicher Perspektive ein Panorama, in dem er beschreibt, wie die verschiedenen Weltkulturen die Natur und den Kosmos betrachten. In der Dichtung, die tiefes Naturgefühl vermittelt, nennt er, neben den Griechen des Altertums, vor allem die „ältesten Dichtungen der Hebräer und Inder“, also, wie er sagt Volksstämme „sehr verschiedener, semitischer und indogermanischer Abkunft“[48]. In der Kultur der Gärten, vor allem die Chinesen und Japaner. In der Wissenschaft, besonders in den Disziplinen der Mathematik, Astronomie, Chemie und der Arzneimittelkunde vor allem die Araber. Beim Blick auf die Weltkulturen zeichnet er ein Netzwerk, das durch Kommunikation, Verkehr, Handel, Nutzen und Neubau von Wasserstraßen – z. B. dem Panamakanal – zu einer friedlichen globalen Wissensgemeinschaft beitragen soll. Sein Ideal ist die „Erweiterung des Wissens“ durch „zunehmenden Völkerverkehr“[49]. Dabei ist er sich aber auch bewusst, dass „die Fortschritte des kosmischen Wissens durch alle Gewalttätigkeiten und Gräuel erkauft [wurden], welche die sogenannten zivilisierenden Eroberer über den Erdball verbreiten“[50]. Sein Ideal jedoch ist eine Welt von selbstbestimmten, freien Individuen, die in friedlichem Austausch ihr Wissen verbreiten. Dabei spielt die Wissenschaft eine entscheidende Rolle. Er entwirft eine globale Gelehrtenrepublik, die im kollegialen, respektvollen Austausch ihres Wissens zu einer friedlichen und immer weiter fortschreitenden Welt beitragen soll. „Man muss darauf halten, diese Unabhängigkeit des wissenschaftlichen Verkehrs als Grundsatz zu bekräftigen.“[51] Aber er warnt auch vor zu viel Optimismus: Schwache Geister glauben in jeder Epoche wohlgefällig, dass die Menschheit auf den Kulminationspunkt intellektueller Fortschritte gelangt sei; sie vergessen, dass [das Wissen] in dem Maße als man voranschreitet, [...] eine größere Ausdehnung gewinnt, dass es von einem Gesichtskreise begrenzt ist, der unaufhörlich vor dem Forscher zurückweicht. [52] Sein globales Kommunikationsnetzwerk, das er mit seiner Korrespondenz aufgebaut hatte – er schrieb um die 50 000 Briefe – im Grunde ein spezieller Vorläufer des Internet – war Ausdruck dieser von ihm geschaffenen internationalen Gelehrtenrepublik. Humboldts Eintreten für die Gleichberechtigung der Juden ist, wenn man seine Haltung gegenüber den Kulturen der Welt kennt, im Grunde eine Selbstverständlichkeit. Es war der Grundgedanke der „Einheit des Menschengeschlechts“ [53], der ihn leitete. Als der preußische König Friedrich Wilhelm IV. 1842 Pläne zur Wiederbelebung der Ständeordnung entwarf, protestierte Humboldt heftig und warnte vor der damit verbundenen erneuten Ausschließung der Juden. An den Minister Graf Stolberg-Wernigerode schieb er: Es ist eine gefahrvolle Anmaßung der schwachen Menschheit, die alten Gesetze Gottes auslegen zu wollen. Die Geschichte finsterer Jahrhunderte lehrt, zu welchen Abwegen solche Deutungen den Mut geben. Die Besorgnis, mir zu schaden, muss Sie nicht abhalten, von diesen Zeilen Gebrauch zu machen; man muss vor allen Dingen den Mut haben, seine Meinung zu sagen.[54] Es war Alexander von Humboldts Verdienst, dass 1842 in die Berliner Akademie der Wissenschaften zum ersten Mal ein Jude, der nicht zum Christentum übergetreten war, als Mitglied aufgenommen wurde. Es war der Mathematiker und Physiker Peter Theophil Rieß. Begeistert berichtete Humboldt am 7. April 1842 seinem Freund Karl August von Varnhagen, dass er es heute unterlassen habe, zum König nach Potsdam zu fahren. Lieber sei er in die Akademie gegangen, um dort die Wahl dieses Gelehrten betreiben zu können: „Sie ist für die Akademie sehr ehrenvoll ausgefallen: nur drei schwarze Kugeln“[55], triumphierte er. Und dieses Mal gelang es Alexander von Humboldt mit Erfolg, sich dafür einzusetzen, dass der König nicht, wie nach der Wahl Moses Mendelssohns, wieder die Bestätigung versagte. Auch dem jüdischen Mediziner Robert Remark verhalf Humboldt 1847 zur Privatdozentur an der Berliner Universität, was ebenfalls als Präzendenzfall gilt.[56] Erst in Humboldts Todesjahr, 1859, wurde in Deutschland zum ersten Mal ein Lehrstuhl an einen Juden vergeben, ohne dass dieser sich zur Taufe bereit gefunden hatte. Zum Orden „Pour le mérite für Wissenschaftler und Künstler“, den der König Friedrich Wilhelm IV. 1842 auf Anregung Humboldts stiftete, schlug der Forscher nicht nur den als Kind christlich getauften Felix Mendelssohn-Bartholdy, sondern auch den nicht zum Christentum konvertierten Juden Giacomo Meyerbeer vor. Seine Begründung: der König solle dem Volk das Gefühl geben, „dass der Monarch über alle kleinlichen Ansichten erhaben steht“[57]. Humboldt ist es auch, der dem Astronomen und Redakteur der ersten hebräischen Zeitung Hazefirah, Chaim Selig Slonimski aus Warschau, eine Einladung zu Friedrich Wilhelm IV. verschafft. Als Humboldt Slonimski zur Audienz abholt, findet er ihn im Frack, den er sich zu diesem Zweck für teures Geld – genauer gesagt: für sein letztes Geld – hatte nähen lassen. Humboldt zwingt Slonimski, den Frack auszuziehen und in seiner gewohnten Kleidung, in Kaftan und hohen Stiefeln, beim König zu erscheinen, damit General Gerlach und die anderen Frömmler im Schloss lernen, die Juden zu achten.[58] Von dieser Begebenheit erzählt der Emigrant Egon Erwin Kisch im mexikanischen Exil. Kisch hat sich dort viel mit Humboldt befasst. Kisch war einer der bedeutendsten Reporter in der Geschichte des Journalismus. Nach dem Titel einer seiner Reportagebände ist er auch als „der rasende Reporter“ bekannt. Mexiko war in den Jahren des Zweiten Weltkriegs ein reges Zentrum des kulturellen Lebens der deutschen Emigration. Zu den deutschsprachigen Schriftstellern die dort Zuflucht suchten, gehörten Anna Seghers, Walter Reuter, Paul und Mariana Westheim, B. Traven, Max Aub, Alexander Abusch und Ludwig Renn. Auch Kisch kam 1940 nach Mexiko. Im November 1941 gründeten die deutschen Emigranten in Mexiko-Stadt den Heinrich-Heine-Klub. Seine Präsidentin war Anna Seghers, zum Vize-Präsidenten wurde Kisch gewählt. Kisch hielt dort mehrere Vorträge über Alexander von Humboldt. Für die Emigranten in Mexiko war Humboldt die wichtigste Identifikationsfigur der deutschen Geschichte. Egon Erwin Kisch stand Humboldt jedoch nicht unkritisch gegenüber, vor allem, weil dieser durch seine Publikationen über Mexiko, wie Kisch schrieb, die „Begierde des beginnenden Kolonialimperialismus“[59] auf dieses Land gelenkt hat. Einer von Kischs Vorträgen trug den Titel „Humboldt, politisch und privat“ [60]. Darin geht es in erster Linie um Humboldts Verhältnis zu den Juden. Kisch schreibt darin: „Die gleichen Triebkräfte, die ihn zum europäischen Benjamin Franklin machen, zum europäischen Vorkämpfer der Sklavenbefreiung, bewegen jedes öffentliche Auftreten Humboldts für die Juden.“[61] Kisch nennt Humboldt den „den größten Philosemiten“[62], merkt dazu aber auch an, dass Humboldts Sympathie für die Juden, sich aus seiner „Antipathie gegen jedwede Unterdrückung“[63] gründet. Er nennt als Beleg eine Stelle seiner Werke, in der sich Humboldt gegen Ausbeutung der Juden durch Juden ausspricht. Diese Passage findet sich in dessen Essai politique sur le Royaume de la Nouvelle Espagne, und wendet sich im Hauptsatz gegen die Kaziken, die Angehörigen der indianischen Adelskaste, die von ihren Landsleuten Summen zum eigenen Vorteil erpressen, schlimmer als die Weißen, und er zitiert Humboldt: „Die Kaziken drücken sehr schwer auf die tributären Indianer, gerade wie in verschiedenen Teilen von Europa, wo die Juden noch kein Bürgerrecht genießen, die Rabbiner den Gemeinden, welche ihnen anvertraut sind, zur Last werden.“[64] Auch in dieser Passage kritisiert Humboldt die Unterdrückung des Menschen durch den Menschen. Grundlage seiner Kritik bilden seine Ideale Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Kisch nennt als „das wohl das tragischste Detail in der Biographie Alexander von Humboldts, dass gerade vor seinem Berliner Monument Bücher überhaupt und vornehmlich jene Bücher verbrannt wurden, die seinen Geist der Universalität und Menschenverbrüderung atmeten“[65]. Und er fordert das Anbringen einer Tafel zu seinem Andenken, „auf der seine Lieblingsworte stehen: Wechawtu wereachu kamochu - Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“[66] Wie gut Humboldts Netzwerk der Toleranz, Freiheit und Freundschaft funktionierte, zeigt eine Episode, die Egon Erwin Kisch erzählt. Er entnimmt sie einem Brief Alexander von Humboldts an den französischen Physiker Francois Arago: Eines Tages kündigt der Berliner Branntweinbrenner George, Besitzer des Hauses Oranienburger Straße Nr. 67, in dem Alexander von Humboldt seit langen Jahren wohnte, den Mietsvertrag. Der Gedanke, seine enormen Sammlungen, seine Archive und seine Bibliothek zu übersiedeln, erfüllt Humboldt mit Schrecken. Allen Freunden klagt er sein Leid, darunter einmal auch Joseph Mendelssohn der seit sie sich im Herz‘schen Hause kennengelernt hatten, sein Berater und Helfer in Finanznöten ist.·Am Abend·des gleichen Tages erhält Humboldt ein Schreiben Mendelssohns. In diesem heißt es: Sie können ungestört in der alten Wohnung bleiben. Ihr Hauswirt wird Ihnen niemals kündigen. Der Hauswirt ist nämlich seit heute Ihr herzlich ergebener Joseph Mendelssohn.[67] Literatur Dove 1872 Dove, Alfred: Alexander von Humboldt auf der Höhe seiner Jahre (Berlin 1827–59). In: Alexander von Humboldt. Eine wissenschaftliche Biographie, Bd. 2. Hrsg. von Karl Bruhns Leipzig 1872. Holl 2001 Frank Holl: Alexander von Humboldt – „Geschichtsschreiber der Kolonien“. In: Ansichten Amerikas. Neuere Studien zu Alexander von Humboldt. Hrsg. von Ottmar Ette / Walther R. Bernecker. Frankfurt a. M. 2001, S. 51–78. Online unter: http://www.goethezeitportal.de/fileadmin/PDF/db/wiss/ahumboldt/holl_kolonialismus.pdf (letzter Zugriff: 9.4.2014) Holl 2012 Frank Holl: „Die zweitgrößte Beleidigung des Menschen sei die Sklaverei ...“ – Daniel Kehlmanns neu erfundener Alexander von Humboldt. In: HiN - Humboldt im Netz. Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien XIII, 25 (2012), S. 46-62. Online unter: http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin25/holl.htm (letzter Zugriff: 9.4.2014) Honigmann 1997 Honigmann, Peter: Alexander von Humboldt und die Juden. In: Chaim Selig Slonimski. Zur Freiheit bestimmt. Alexander von Humboldt − eine hebräische Lebensbeschreibung. Hrsg. von Kurt-Jürgen Maaß. Bonn 1997. Humboldt/Bonpland 1807 Humboldt, Alexander/Aimé Bonpland: Ideen zu einer Geographie der Pflanzen nebst einem Naturgemälde der Tropenländer. Tübingen/Paris 1807. Humboldt 1809 Alexander von Humboldt: Versuch über den politischen Zustand Neu-Spaniens. Tübingen 1809. Humboldt 1845–62 Alexander von Humboldt: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. 5 Bde. Stuttgart/Tübingen 1845-1862. Humboldt 1849 Humboldt, Alexander von: Ansichten der Natur, mit wissenschaftlichen Erläuterungen. 3. vermehrte und verbesserte Auflage. 2 Bde. Stuttgart/Tübingen 1849. Humboldt 1860a Alexander von Humboldt. Sein Leben und Wollen für Volk und Wissenschaft. Nach Originalien. Hrsg. von Wilhelm Hornay. Hamburg 1860. Humboldt 1860b Briefe von Alexander von Humboldt an Varnhagen von Ense. 3. Aufl. Hrsg. von Ludmilla Assing. Leipzig 1860. Humboldt 1987 Alexander von Humboldt: Aus meinem Leben. Autobiographische Bekenntnisse. Zusammengestellt und erläutert von Kurt-R. Biermann. Leipzig/Jena/Berlin 1987. Humboldt 1991 Humboldt, Alexander von: Reise in die Äquinoktial-Gegenden des Neuen Kontinents. Hrsg. von Ottmar Ette. Frankfurt a. M. 2 Bde. 1991. Humboldt 1992 Humboldt, Alexander von: Cuba-Werk. Hrsg. von Hanno Beck Darmstadt 1992 („Darmstädter Ausgabe“/Studienausgabe, Bd. 3). Humboldt 1993 Alexander von Humboldt: Briefe aus Amerika 1799–1804. Hrsg. von Ulrike Moheit. Berlin 1993 (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd. 16). Humboldt 2003 a Humboldt, Alexander von: Lateinamerika am Vorabend der Unabhängigkeitsrevolution. 2. durchges. und verb. Aufl. Hrsg. von Margot Faak. Berlin 2003 (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd. 5). Humboldt 2003b Alexander von Humboldt. Reise auf dem Río Magdalena, durch die Anden und Mexico. Teil I: Texte. Aus seinen Reisetagebüchern zusammengestellt und erläutert durch Margot Faak. 2. durchgesehene Aufl. Berlin 2003 (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd. 8). Humboldt 2003c Alexander von Humboldt. Reise auf dem Río Magdalena, durch die Anden und Mexico. Teil II: Übersetzung, Anmerkungen, Register. Übersetzt und bearbeitet von Margot Faak. 2. durchgesehene Aufl. Berlin 2003 (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd. 9). Humboldt 2004a Humboldt, Alexander von: Ansichten der Kordilleren und Monumente der eingeborenen Völker Amerikas. Aus dem Französischen von Claudia Kalscheuer. Ediert und mit einem Nachwort versehen von Ottmar Ette und Oliver Lubrich. Frankfurt a. M. 2004. Humboldt 2004b Alexander von Humboldt und die Vereinigten Staaten von Amerika. Briefwechsel. Hrsg. von Ingo Schwarz. Berlin 2004 (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd. 19). Humboldt 2007 Alexander von Humboldt – Samuel Heinrich Spiker: Briefwechsel. Hrsg. von Ingo Schwarz unter Mitarbeit von Eberhard Knobloch. Berlin 2007 (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd. 27). Humboldt 2009 Alexander von Humboldt – Es ist ein Treiben in mir. Entdeckungen und Einsichten. Hrsg. von Frank Holl. München 2009. Humboldt 2011 Alexander von Humboldt – Familie Mendelssohn: Briefwechsel. Hrsg. von Sebastian Panwitz und Ingo Schwarz unter Mitarbeit von Eberhard Knobloch. Berlin 2011 (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd. 34). Kisch 1983a Kisch, Egon Erwin: Humboldt, politisch und privat. In: Ders.: Gesammelte Werke in Einzelausgaben: Mein Leben für die Zeitung, 1906-1947. Journalistische Texte 2, Berlin u. a. 1983. Kisch 1983b Kisch, Egon Erwin: Gesammelte Werke in Einzelausgaben: Läuse auf dem Markt. Vermischte Prosa. Berlin u. a. 1983. Zitierweise Holl, Frank (2014): „Zur Freiheit bestimmt“ – Alexander von Humboldts Blick auf die Kulturen der Welt. In: HiN - Humboldt im Netz. Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien (Potsdam - Berlin) XV, 29, S. 122-133. Online verfügbar unter: <http://www.uni-potsdam.de/romanistik/hin/hin29/holl.htm> Permanent URL unter <http://opus.kobv.de/ubp/abfrage_collections.php?coll_id=594&la=de> [1] Dieser Text ist die erweiterte Fassung eines Vortrags, gehalten am 27. Juli 2013 im Alexander von Humboldt Kulturforum Schloss Goldkronach im Rahmen des Historischen Symposiums zum Beziehungsgeflecht zwischen Alexander von Humboldt, Felix Mendelssohn Bartholdy, Giacomo Meyerbeer und Richard Wagner. [2] http://www.no-humboldt21.de/resolution/ [3] Zu Humboldts politischer Haltung Alexander und seinen antikolonialen Texten vgl. ausführlich: Frank Holl: Alexander von Humboldt -»Geschichtsschreiber der Kolonien«. In: Ottmar Ette und Walther R. Bernecker (Hg.): Ansichten Amerikas. Neuere Studien zu Alexander von Humboldt, Frankfurt a. M.: Vervuert, 2001, S. 51-78. Online unter: http://www.goethezeitportal.de/fileadmin/PDF/db/wiss/ahumboldt/holl_kolonialismus.pdf [4] Frank Holl: „Die zweitgrößte Beleidigung des Menschen sei die Sklaverei ...“ – Daniel Kehlmanns neu erfundener Alexander von Humboldt. In: HiN - Humboldt im Netz. Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien (Potsdam - Berlin) XIII, 25, 2012, S. 46-62. Online verfügbar unter <http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin25/holl.htm [5] Meine Auseinandersetzung mit der Initiative NoHumboldt21 unter http://www.avhumboldt.de/?p=9008 und http://www.avhumboldt.de/?p=9055. [6] Autobiographische Skizze Humboldts, Santa Fé de Bogotá, 4. August 1801. In: Alexander von Humboldt: Aus meinem Leben. Autobiographische Bekenntnisse. Zusammengestellt und erläutert von Kurt-R. Biermann. Leipzig, Jena und Berlin: Urania 1987, S. 38. [7] Alexander von Humboldt: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. 5 Bände, 1845-1862. Hier Bd. 1, S. 4. Zit. nach der Ausgabe der Anderen Bibliothek, ediert von Ottmar Ette und Oliver Lubrich. Frankfurt am Main: Eichborn, 2004 [im Folgenden zitiert: Kosmos], S. 9. [8] Humboldt an Karl Ludwig Willdenow, Havanna, 21. Februar 1801, in: Alexander von Humboldt: Briefe aus Amerika 1799-1804. Hg. von Ulrike Moheit. Berlin: Akademie-Verlag 1993, S. 127. [9] Reisetagebuch, Guayaquil (Ecuador), 4. Januar–17. Februar 1803, in: Margot Faak (Hg.): Alexander von Humboldt: Lateinamerika am Vorabend der Unabhängigkeitsrevolution. 2., durchges. und verb. Auflage. Berlin: Akademie-Verlag, 2003 [im Folgenden: Vorabend], S. 65. [10] Reisetagebuch, Guayaquil (Ecuador), 4. Januar–17. Februar 1803, in: Vorabend, S. 65. [11] Reisetagebuch, Lima (Peru), 23. Oktober–24. Dezember 1802, in: Vorabend, S. 142. [12] Alexander von Humboldt: Reise in die Äquinoktial-Gegenden des Neuen Kontinents. Hg. von Ottmar Ette: Insel, Frankfurt am Main, 1999 [im Folgenden: Äquinoktial-Gegenden], hier Bd. 2, S. 859 f. [13] Reisetagebuch, Lima (Peru), 23. Oktober–24. Dezember 1802, Vorabend, S. 145 f. [14] Äquinoktial-Gegenden, Bd. 2, S. 864 f. [15] Äquinoktial-Gegenden Bd. 1, S. 294. [16] In: Margot Faak (Hg.): Alexander von Humboldt: Reise auf dem Río Magdalena, durch die Anden und Mexiko. Aus seinen Reisetagebüchern. 2., durchgesehene Aufl., 2 Bde. Berlin: Akademie-Verlag 2003 [im Folgenden zitiert: Reisetagebücher], hier Bd. 1, S. 134. [17] Reisetagebücher, Bd. 1, 133 f. [18] Reisetagebücher, Bd. 2, S. 146. [19] Alexander von Humboldt: Ansichten der Natur. Dritte vermehrte und verbesserte Auflage, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1849. In der Ausgabe der Anderen Bibliothek (Berlin: Eichborn, 2004), S. 460–462. [20] Alexander von Humboldt: Vues des Cordillères et monumens des peuples indigènes de l’Amérique, Paris: Schoell, 1810-1813, Original in Französisch. Übersetzung nach Alexander von Humboldt: Ansichten der Kordilleren und Monumente der eingeborenen Völker Amerikas. Aus dem Französischen von Claudia Kalscheuer. Ediert und mit einem Nachwort versehen von Oliver Lubrich und Ottmar Ette. Frankfurt a. M.: Eichborn 2004 [im Folgenden zitiert: Vues], S. 18. [21] Ebd. S. 19. [22] Ebd. S. 18. [23] Ebd. S. 17. [24] Reisetagebücher Bd. 2, S. 170. [25] Vues S. 20.
[26] Vues S. 233.
[27] Vues S. 15 f.
[28] Vgl. Kosmos Bd. 1, S. 385 bzw. S. 187.
[29] An Jean-Baptiste Boussingault, Paris, 21. Februar 1825. Handschrift in der SB Berlin. Zit. nach Frank Holl (Hg.): Alexander von Humboldt – Es ist ein Treiben in mir. Entdeckungen und Einsichten. München: dtv, 2009, S. 110. [30] Kosmos Bd. 1, S. 21 bzw. S. 18. [31] Zu Wilhelm Hornay, Berlin, 25. August 1857. In: Wilhelm Hornay: Alexander von Humboldt. Sein Leben und Wollen fur Volk und Wissenschaft. Nach Originalien. Hamburg: Hoffmann und Campe, 1860, S. 12 f. [32] Alexander zitiert hier seinen Bruder Wilhelm. In: Kosmos Bd. 1, S. 385 bzw. S. 187. Hervorhebungen ebd. [33] Kosmos Bd. 1, S. 385 bzw. S. 187. [34] Reisetagebuch, Reise von Honda nach Bogotá (Kolumbien), 23. Juni–8. Juli 1801. In: Reisetagebücher Bd. 1, S. 87. [35] Reisetagebuch, Guayaquil (Ecuador), 4. Januar–17. Februar 1803. In: Vorabend, S. 65. [36] Reisetagebuch, Lima (Peru), 23. Oktober–24. Dezember 1802. In: Vorabend, S. 139. [37] Reisetagebuch, Tal des Río Tuy (Venezuela), 9.–11. Februar 1800, und Cumaná (Venezuela), Herbst 1800. In: Vorabend, S. 254 und 245. [38] Reisetagebuch, während der Überfahrt von Guayaquil (Ecuador) nach Acapulco (Mexiko) an Bord der Fregatte »Orue« oder »Atlantica«, 4. März 1803. In: Vorabend, S. 253. [39] Reisetagebuch, Überfahrt von Cuba nach Cartagena, 29. März 1801. In: Reisetagebücher Bd. 1, S. 55. [40] Ebd. [41] Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland: Ideen zu einer Geographie der Pflanzen nebst einem Naturgemälde der Tropenländer, Tübingen: Cotta, Paris: Schoell, 1807, S. 171. [42] Alexander von Humboldt:Cuba-Werk. Hg. von Hanno Beck. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgemeinschaft, 1992 [im Folgenden: Cuba], S. 140. [43] Ebd. S. 64. [44] Ebd. S. 156. [45] Alexander von Humboldt: »Insel Cuba«. In: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, Nr. 172, 25. Juli 1856, S. 4. Zit. nach: Alexander von Humboldt – Samuel Heinrich Spiker: Briefwechsel. Hg. von Ingo Schwarz unter Mitarbeit von Eberhard Knobloch. Berlin: Akademie Verlag, 2007, S. 383. [46] Ebd. S. 387. [47] Humboldt an Julius Fröbel, Berlin, 11. Januar 1858. Zit. nach Ingo Schwarz (Hg.): Alexander von Humboldt und die Vereinigten Staaten von Amerika. Briefwechsel. Berlin: Akademie-Verlag 2004, S. 434. [48] Kosmos Bd. 1, S. 385 bzw. S. 187. [49] Kosmos Bd. 2, S. 400 bzw. S. 385. [50] Kosmos Bd. 2, S. 337 bzw. S. 349. [51] An Christian Gottfried Ehrenberg, Potsdam, um 1854. Handschrift im Archiv der BBAW. Zit. nach Frank Holl (Hg.): Alexander von Humboldt – Es ist ein Treiben in mir. Entdeckungen und Einsichten. München: dtv, 2009, S. 111. [52] Kosmos Bd. 2, S. 337 bzw. S. 349. [53] Kosmos Bd. 1, S. 385 bzw. S. 187. [54] Humboldt an Graf Anton zu Stolberg-Wernigerode, Berlin, März 1842. In: Sebastian Panwitz und Ingo Schwarz unter Mitarbeit von Eberhard Knobloch (Hg.): Alexander von Humboldt – Familie Mendelssohn: Briefwechsel. Berlin: Akademie-Verlag 2011, S. 119. [55] In: Briefe von Alexander von Humboldt an Varnhagen von Ense. Hg. von Ludmilla Assing. 3. Auflage, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1860, S. 119. [56] Vgl. Peter Honigmann: „Alexander von Humboldt und die Juden“. In: Chaim Selig Slonimski: Zur Freiheit bestimmt. Alexander von Humboldt − eine hebräische Lebensbeschreibung. Hg. von Kurt-Jürgen Maaß. Bonn: Bouvier 1997, S. 52. [57] Zit. nach Alfred Dove: Alexander von Humboldt auf der Höhe seiner Jahre (Berlin 1827 -59).In: Karl Bruhns (Hg.): Alexander von Humboldt. Eine wissenschaftliche Biographie, Bd. 2, Leipzig: Brockhaus, S.288. [58] Egon Erwin Kisch: „Humboldt, politisch und privat“. In ders.: Gesammelte Werke in Einzelausgaben: Mein Leben für die Zeitung, 1906-1947. Journalistische Texte 2, Berlin u. a.: Aufbau-Verlag, 1983 [im Folgenden: Kisch: Humboldt, politisch], S. 467-476, hier S. 472. Der Bericht findet sich in: Chajim Bloch: Das jüdische Volk in seiner Anekdote. Berlin: Verlag f. Kulturpolitik, 1931, S. 31. [59] Egon Erwin Kisch: Gesammelte Werke in Einzelausgaben: Läuse auf dem Markt. Vermischte Prosa. Berlin u. a.: Aufbau-Verlag, 1983, S. 119. [60] Kisch: Humboldt, politisch, S. 467-476. [61] Ebd. S. 471. [62] So in einem bislang unpublizierten Typoskript Kischs zu seinem dann unter dem Titel „Humboldt, politisch und privat“ veröffentlichten Vortrag. Archiv Familie Bodek, Mexiko-Stadt [im Folgenden: Kisch: Typoskript], S. 14. Dieses unterscheidet sich erheblich von der veröffentlichten Fassung. Ich danke Claudia Bodek für die Erlaubnis, aus diesem Dokument zitieren zu dürfen. [63] Kisch: Humboldt, politisch, S. 471. [64] Vgl. Alexander von Humboldt: Versuch über den politischen Zustand Neu-Spaniens. Tübingen: Cotta, 1809, Bd. 1, S. 142. [65] Kisch: Humboldt, politisch, S. 474. [66] Kisch: Typoskript, S. 14. [67] Kisch: Humboldt, politisch, S. 470 f.
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