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Die Reiseroute
und die Ergebnisformen
- Ankunft und Rückflug über Caracas, um mit den Fachkollegen
der dortigen Nationaluniversität, Universidad Central de Venezuela, sowie der Asociación
Alejandro de Humboldt in gedanklichen Austausch treten zu können und die Nutzung der
Ergebnisse in Venezuela zu diskutieren. Vorgesehen ist ein zu filmender wissenschaftlicher
Disput mit M. A. Perera, Universität Central de Venezuela, Caracas, der als Anthropologe
und Spezialist für venezolanische Petroglyphen und für Fragen der anthropogenen
Veränderungen des Regenwaldes: "Antropobosques" Kompetenz hat
- Besuch von Cumaná und Umgebung sowie der Halbinsel Araya
/Paria: Dokumentation der Salinen in Araya im Vergleich zu Humboldts Beobachtungen unter
dem Aspekt der Bedeutung für eine D "Industrie-Archäologie", Besuch der
Paria-Halbinsel unter dem Aspekt eines nachhaltigen Landwirtschaftsprojektes unter
Einbeziehung kunsthandwerklicher Produktion (durch W. Wehrle) für die dort lebende
Bevölkerung, Besuch von Christoph Kolumbus' "irdischem Paradies", das er vor
genau 500 Jahren (er landete in Ost-Venezuela erstmals am 5.8.1498) von der Boca del
Dragón aus zu sehen glaubte - wie "paradiesisch" erscheint es heute? Es geht in
diesem Abschnitt der Reise um Probleme der Ökologie und der Auswirkungen auf die dortige
Bevölkerung.
- Gebiet von Cariaco und Caripe: Problematik heutiger
Erdbebenschäden im Vergleich zu Humboldts Diskussion des Erdbebenproblems anhand der
Erscheinungen nach dem Erdbeben im Jahre 1797 in diesem Gebiet (Dorf Cariaco,
Zerstörungen des Erdbebens vom Sommer 1997- Fragen der katastrophalen wirtschaftlichen
Folgen und deren Überwindung) und Besuch der Guächaro-Höhle: der Schwerpunkt soll nicht
auf filmischer Dokumentation der Vögel dieser Höhle liegen, da entsprechende Filme
bereits mehrfach existieren, es soll um die Dokumentation der von Humboldt diskutierten
weiteren Naturumwelt dieses Gebietes und deren bäuerlicher Bevölkerung gehen, deren eine
Wurzel die von Humboldt beobachteten Missionsindianer darstellten.
- Besuch ausgewählter Punkte im Orinokodelta: Markt von
Tucupita, Indianermarkt, sowie Projekte der Palmherzengewinnung, des Holzeinschlages und
der Neuerschließung von Erdölquellen mit deutlich zutagetretenden ökologischen
Problemen. Besuch der ehemaligen spanischen Forts "Los Castillos" am Beginn des
Orinoko-Deltas, Problematik des einstigen Kampfes der Kolonialmächte um die Beherrschung
des Gebietes (unter Einbeziehung der Beobachtungen von Humboldt) und deren
archäologischer Erkundung und musealer Aufbereitung vor Ort sowie der heutigen Fragen des
Zugangs zu den Ressourcen.
- Flug über den Stausee von Guri- Dokumentation von
prähistorischen Felsritzungen - Fragen des Kulturerbes (im Gebiet und der geretteten
Steine im Nationalmuseum in Caracas) und die Problematik der Sintflutsagen der Indianer
und deren Diskussion bei Humboldt-, heutige Problematik der Anlage von Stauseen.
- Gegenwärtige Problematik der Minen: Besuch der alten und
neuen Goldwäschen im Gebiet von EI Dorado und der Invasion von Goldwäschern aus Guyana
und Brasilien in der Sierra Imataca, einer "Reserva forestal", südlich des
Orinoko Deltas: Umweltbelastung und Beeinflussung der einheimischen Bevölkerung.
Die Ergebnisformen
Die Vorbereitung der Expedition schließt die filmische Dokumentation sowohl von
Objekten des Botanischen Museums der Freien Universität als auch von Dokumenten Alexander
von Humboldts (Tagebuchaufzeichnungen - Texte und Skizzen -, aufbewahrt in der Deutschen
Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz) und von Abbildungen des Surinam-Werkes der
Maria Sibylla Merian (Faksimiles) ein, um sie mit Aufnahmen aus der heutigen
venezolanischen Realität überblenden zu können. Auch werden die
Venezuela-Landschafts-Bilder des deutschen Malers Ferdinand Bellermann (Schloß
Charlottenburg, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz-, Ibero-Amerikanisches Insitut
PK) in diese Vorbereitung einbezogen. Als filmisch zu dokumentierende Porträts des
großen deutschen Forschungsreisenden Alexander von Humboldt sollen solche gewählt
werden, die nicht ständig zur Dokumentation benutzt werden, zur Auswahl stehen die
Porträts im Schloß Charlottenburg PK und in der Gemäldegalerie der Römischen Bäder
(Potsdamer Schlösser und Gärten).
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