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Gespiegelte Fassung auf dem Publikationsserver der Universität Potsdam
Stand: 12. August 2005
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Alexander von Humboldt
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  Auf den Spuren Alexander von Humboldts durch Ost-Venezuela (1998)

Interdisziplinäre deutsch-venezolanische Film-und Forschungs-Expedition 1998   |   Die Reiseroute

 

 

Organisation:

Universitätsprof.  Dr. Ursula Thiemer-Sachse
(utslai@zedat.fu-berlin.de)

Freie Universität Berlin | Lateinamerika - Institut
Rüdesheimer Str. 54 - 56,
14197 Berlin 

Expeditionsleiterin:

Universitätsprof Dr. Ursula Thiemer-Sachse, Altamerikanistin und Ethnologin

Expeditionsteilnehmer:

Die Studenten Claudia Uzcátegui Vega, Oliver Schmitz und Jens Momsen.

Expeditionszeitraum: 10. Juli 1998 - 8. September 1998

Anliegen, Zeilsetzung und geplante Ergebnisformen:

Aus dem wissenschaftsgeschichtlichen Anlaß, 1999 des Beginns der berühmten Forschungsreise Alexander von Humboldts vor zweihundert Jahren nach Amerika ehrend zu gedenken, ergibt sich die interdisziplinäre Aufgabenstellung, auf seinen Spuren einen Teil seiner Reiseroute nachzuvollziehen. Dies soll unter dem Gesichtspunkt der entscheidenden Veränderungen geschehen, die sich in den vergangenen zweihundert Jahren, vor allem aber in den letzten Jahrzehnten vollzogen haben.

Anliegen der Expedition kann es nicht sein und ist es auch nicht, die Reise anhand der in Humboldts Publikationen und seinen in Publikationsvorbereitung befindlichen Tagebuchnotizen herauszufilternden genauen Reiseroute im Detail exakt nachvollziehen zu wollen.

Ziel ist es demzufolge, die heutige natürliche und gesellschaftliche Wirklichkeit anhand einzelner Beispiele im Vergleich zu den Beobachtungen des bedeutenden deutschen Wissenschaftlers und anderer Persönlichkeiten der Ereignis- und Geistesgeschichte zu betrachten, zu dokumentieren und zu interpretieren sowie mittels unterschiedlicher Forschungsergebnisse transparent und allgemein bekannt zu machen.

Vorrangiges Ziel ist es, neben einer interdisziplinären Buchpublikation, wissenschaftlichen Artikeln und den Vorbereitungen für Magisterarbeiten Beiträge für eine wissenschaftliche Tagung in Berlin vorzubereiten. Vor allem soll eine Film - Dokumentation erarbeitet werden. Es ist geplant, die Ergebnisse mit einem Projekttutorium zu Alexander von Humboldt zu kombinieren und in einer universitätseigenen Veranstaltung 1999 auszuwerten. Alle Ergebnisformen können sowohl in deutsch als auch in spanisch vorgelegt werden und so eine breite Rezeption sowohl im deutschsprachigen Raum als auch in Lateinamerika erfahren.

Die Sammlung von ethnographischen Materialien ist beabsichtigt und zugunsten des Museums für Völkerkunde Berlin PK geplant. Eine Fotodokumentation ist zugunsten des Botanischen Museums der Freien Universität Berlin geplant.

Die Expedition wird in Bezug auf das zu feiernde wissenschaftsgeschichtliche Ereignis des Gedenkens der zweihundertjährigen Wiederkehr des Beginns von Humboldts Amerikareise terminlich um ein Jahr vorgezogen, damit die zu erarbeitenden Ergebnisse in die Gedenkveranstaltungen einfließen können. Dazu gehören bereits als thematisch gesicherte Vorhaben die Veranstaltung einer multidisziplinären Gedenkfeier am Iberoamerikanischen Institut PK, verbunden mit einer Ausstellung, sowie die Herausgabe einer Nummer der Zeitschrift "Das Altertum" mit altamerikanistischer Thematik aus Anlaß des Jubiläums.

Aus den genannten Erwägungen heraus ist eine räumliche und zeitliche sowie thematische Beschränkung der geplanten Expedition sinnvoll: So werden Fragen der Biodiversität, der Landwirtschaft und der industriellen Erschließung sowie deren Geschichte, der Stadtanthropologie sowie der ethnohistorischen und ethnologischen Besonderheiten der indianischen Urbevölkerung und deren Mestizisierung mit denen der Veränderungen in der biologischen Naturumwelt verknüpft.

Gewählt wird der Ostteil Venezuelas aus folgenden Gründen:

  • dieses Gebiet ist dasjenige, in dem Alexander von Humboldt erstmalig amerikanischen Boden betrat und mit der dortigen Realität konfrontiert worden ist, dort sammelte er erste Erfahrungen und gelangte zu bemerkenswerten Aussagen, die seine aktive Verbindung der zugrundeliegenden Erziehung und Bildung der Aufklärung mit der Beobachtung der amerikanischen Erlebniswelt widerspiegeln und für die gesamte Erforschung von Amerika bedeutsam geworden sind,
  • der Nordosten Südamerikas war auch Forschungsgebiet anderer bedeutender Persönlichkeiten, eine besondere Rolle wird den bildlichen Darstellungen der biologischen Vielfalt bei Maria Sibylla Merian (1647-1717) zukommen, die genau einhundert Jahre vor Humboldt, nämlich 1699-1701, in Surinam weilte, die Fülle der Tropenwelt in ihren Aquarellen einfing und 1705 in dem Prachtwerk "Metamorphosis Insectorum Surinamensium" in Amsterdam veröffentlichen konnte. Damit kann zugleich dieses dreihundertjährigen Jubiläums würdig gedacht werden,
  • in Ost-Venezuela gibt es heute viele bisher noch nicht in umfänglichem Maße ausgeschöpfte Möglichkeiten, Transformationsprozesse in der Gegenwart zu beobachten und deren Ursachen zu erforschen, die sowohl die menschliche Gesellschaft als auch deren Lebenswelt betreffen. Es ist sicher, daß die geplante Expedition nicht alle Probleme erschöpfend bewältigen kann, sondern auch zur Anregung weiterführender Forschungen dienen soll.

 

Unterstützt von:

Humboldt-Universität Berlin

Freie Universität Berlin, insbesondere: Zentralinstitut Lateinamerika-Institut und Botanisches Museum

Ibero-Amerikanisches Institut Preußischer Kulturbesitz, Berlin

Museum für Völkerkunde Preußischer Kulturbesitz, Berlin

Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Humboldt-Zentrum Berlin der Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Bildung und Kunst e.V.

Alexander-von-Humboldt-Gesellschaft Berlin, e.V.

Universidad Central de Venezuela, Caracas

Asociación Alejandro de Humboldt, Caracas, Venezuela

 

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