Symposium |
Teilnehmer/ Tagungsstruktur
Teilnehmer
des Symposiums
Leopoldo Zea
Humboldt und die neue Entdeckung
Im Jahre 1498 betritt Christoph Kolumbus während seiner
dritten Reise Festland auf dem Neuen Kontinent. Alexander von Humboldt betritt das gleiche
Festland im Jahre 1799. Drei Jahrhunderte trennen sie. Kolumbus überwindet die bitteren
Erfahrungen seiner früheren Reisen. Endlich kommt er im Paradies an! Er weiß, daß es
keinen Besitzer hat und er übergibt es seinen katholischen Herren aus Spanien. Die
Zukunft und Utopie Europas liegt dort.
Humboldt sucht und trifft das Paradies und seine Besitzer. Ihn treibt nicht die
Gier nach Eroberung und Kolonialisierung. Er möchte Amerika nur kennenlernen, über das
Museum der Geschichte, das Europa für ihn darstellt, hinausgehen. Humboldt entdeckt für
die Amerikaner den Reichtum ihrer Erde und die Fähigkeit ihrer Besitzer, sie in ihre
Dienste zu nehmen. Er lebt mit den Gelehrten der Region, die fleißig versuchen, die Erde
des verleumdeten Kontinents kennenzulernen, seine Flora und Fauna. Er ist reich, er
gehört ihnen und sie verfolgen über die Fähigkeit, ihn in ihre Dienste zu nehmen. Er
bestätigt das Prinzip der Einheit der menschlichen Rasse und verneint die Existenz von
überlegenen und unterlegenen Rassen und Völkern in Europa erfährt er von den Wirkungen
seiner Reise.
Seine Freunde haben die wissenschaftlichen Geräte durch Schwerter und Arkebusen
ausgetauscht. Sie kämpfen und fallen gegen die Kolonialherrschaft, ihr Recht auf das
Paradies und auf ihre eigene Utopie behauptend. Bei seiner Rückkehr nach Paris besucht
ihn ein junger Mann, der ihn über die Zukunft dieser Region befragt. Eine große Zukunft,
aber er sieht noch nicht den Menschen, der sie zu ermöglichen versteht. Dieser junge Mann
ist Simón Bolívar, der bei seinem Triumph erklärt: "Baron von Humboldt hat mehr
Gutes für Amerika getan, als alle Eroberer zusammen."

Leopoldo Zea, Prof. Dr. * 1912. Seit 1975 Professor
für Philosophie (em.) der Philosophischen und Literaturwissenschaftlichen Fakultät der
UNAM. Studium der Literaturwissenschaften und Philosophie, Promotion an der UNAM,
Rockefellerstipendiat in den USA und verschiedenen Ländern Lateinamerikas. Herausgeber
der Zeitschrift Cuadernos Americanos, Mexiko seit 1986, Koordinator des
Universitären Programms zu Verbreitung von Lateinamerikastudien der UNAM. Mehrfache
Ehrendoktorwürde und Auszeichnungen.
Veröffentlichungen(Auswahl):
El Positivismo en Mexico (1943,1953,1968); America como Conciencia (1953); America
en la Historia (1957,1970); El Pensamiento Latinoamericano (1965); Simon Bolivar (1980);
Filosofia de lo Americano (1983); Discurso deses la Marginacion y La Barbarie (1988);
500 Años despues. Descubrimiento e Identidad Lationamericana (1990); Fuente de la
Cultura Latinoamericana (1993); Fin del Siglo XX¿Centuria Perdida? (1996); Übersetzungen
(Auswahl): The Latin American Mind (1960); Amerique dans l'Histoire
(1966); Signale aus dem Abseits, Grenzen und Horizonte (1989); The Role of the
Americas in History (1990); L'Amérique Latine face à l'histoire (1991).
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