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Stand: 12. August 2005
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Alexander von Humboldt
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Symposion: Aufbruch in die Moderne 1799-1999
(Mai/ Juni 1999)

 

 

 

Symposium      Teilnehmer/ Tagungsstruktur

Teilnehmer des Symposiums

 

Prof. Ottmar Ette, Potsdam

'Eine Gemütsverfassung von moralischer Unruhe' - Alexander von Humboldt und das Schreiben in der Moderne

 

"Voller Unruhe und Erregung, freue ich mich nie über das Erreichte, und ich bin nur glücklich, wenn ich etwas Neues unternehme, und zwar drei Sachen mit einem Mal. In dieser Gemützsverfassung moralischer Unruhe, Folge eines Nomadenlebens, muß man die Hauptursachen der großen Unvollkommenheit meiner Werke suchen."

Ausgehend von dieser Sebstbetrachtung Alexander von Humboldts sollen die Grundzüge der von ihm bevorzugten und sehr unterschiedlichen wissenschaftlichen wie literarischen Schreibformen in ihrer Entfaltung untersucht, die Beziehungen zwischen autobiographischen und spezifisch reiseliterarischen Elementen beleuchtet und deren Zusammenwirken mit Humboldts Konstituierung des wissenschaftlichen Subjekts herausgearbeitet werden. Moderne Subjektivität wird in Humboldts Schriften zugleich konsitutiert und im Kosmischen aufgehoben. Die für Hulboldts Denken grundlegende Verbindung von Ethik und Ästhetik läßt sich nicht nur auf die Figur des "nomadisierenden" Reisenden beziehen, dem als Vermittlungsinstanz kultureller Alteritätserfahrung eine gattungskonform zentrale Funktion zukommt, sondern erlaubt uach Ausblicke auf eine sich abzeichnende Figur des Intellektuellen, der nicht an die Grenzen wissenschaftlicher Diskures gebunden ist. Die Dynamik der Beziehungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft verleiht den literarisch durchgefeilten Texten Alexander von Humboldts ihre bis heute faszinierende Offenheit, die Raum für unterschiedliche Figuren des Lesens bietet.

 


 

Ottmar Ette * 1956. Seit 1995 Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Potsdam. Gastdozenturen in Mexiko-Stadt und Toluca (Mexiko). 1987 Heinz-Meyer-Leibnitz-Preis für die Bearbeitung und Herausgabe der Relation historique Alexander von Humboldts. 1990 Promotion an der Universität Freiburg mit einer Arbeit über den kubanischen Lyriker und Essayisten José Martí, 1991 ausgezeichnet mit dem Nachwuchswissenschaftler - Preis für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg. 1995 Habilitation an der Katholischen Universität Eichstätt mit einer Arbeit über den französischen Literaturtheoretiker und Essayisten Roland Barthes.

Mehr zu Ottmar Ette, seiner Forschung und seinen Publikationen finden sie auf den Seiten seines Lehrstuhls.

im Netz | Lehrstuhl Prof. Dr. Ottmar Ette

 

Veröffentlichungen (Auswahl): Ottmar Ette (Hg.):Alexander von Humboldt: Reise in die Äquinoktial-Gegenden des Neuen Kontinents. (1991); Ottmar Ette (ed.)La escritura de la memoria. Reinaldo Arenas: Textos estudios y documentación (1992, 2. Auflage 1996) , Ottmar Ette/ Andrea Pagni (eds.): "Crossing the Atlantic: Travel Literature and the Perception of the Other." Sondernummer der Zeitschrift Disposito. Revista Amerianca de Estudios Compardos y Culturales (1992), Guillaume-Thomas Raynal, Alejandro de Humboldt y la imagen del hombre. Viajes y antropología a finales del siglo XVIII y principios del siglo XIX. (1993), José Enrique Rodó: Ariel. Übersetzt, herausgegeben und erläutert von Ottmar Ette (1994), Modernidad, Modernización, Postmodernidad (1994), Roland Barthes oder Ein Weg der Moderne in der Postmoderne (1998).

 

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