- Umfragekonzept
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Untersuchungsgebiet
ist das heutige Bundesland Brandenburg.
In diesem Raum werden von alters her germanische
und slawisch, seit dem
Mittelalter auch niederdeutsche
(= plattdeutsche) und hochdeutsche Mundarten gesprochen. Mit der
Industrialisierung im 19. Jahrhundert breitete sich die Stadtsprache
Berlins als Umgangssprache
auch in Brandenburg aus und trat vielerorts an die Stelle der alten
Mundarten (= Dialekte).
Dieser Vorgang dauert bis heute an. Das Forschungsprojekt soll
seinen Stand Mitte der 90er Jahre erfassen und so Material für
Vergleiche mit älteren und mit zukünftigen Erhebungen
liefern.
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Untersuchungsmethode:
Erhebung sprachlicher Daten und Ermittlung von Einstellungen zur
Sprache mittels eines Fragebogens, der in
einer Auflage von 8.000 Stück über Schulen, Pfarrämter,
Heimatpfleger, freiwillige Helfer und Studierende der Universität
Potsdam im ganzen Land Brandenburg verteilt wurde. Im Februar 1996
wurden zudem in ausgewählten Regionen insgesamt 20
Tonbandaufnahmen von Sprechern unterschiedlicher Mundarten und
auch des Berlinischen als aktueller Umgangssprache
aufgezeichnet.
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Erhebungszeitraum:
Pilotstudie 1994, Erhebung 1995, Nacherhebung und Sprachaufnahmen
1996
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Stand der
Untersuchungen: Die Erhebungsphase ist seit Oktober 1996
abgeschlossen. Zur Zeit sind 1266 Fragebögen mit Hilfe eines
speziellen Computerprogramms erfaßt und bilden eine nach
unterschiedlichen Suchkriterien abfragbare Datenbank.
Grundlage der Untersuchungen ist ein um Inkonsistenzen und Dubletten
bereinigtes Sample von 1098 ausgewerteten Fragebögen. Die hier
vorgestellten vorläufigen Ergebnisse
werden mit fortschreitender Auswertung präzisiert und
vervollständigt werden. Zeitgleich ist eine umfassende
Bibliographie zur
Brandenburgisch-Berlinischen Sprachgeschichte erstellt worden, die
fortlaufend ergänzt wird.
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Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter: Prof. Dr. Joachim Gessinger (Leiter), Dr.
Elisabeth Berner, Manuela Böhm, Dr. Christian Fischer.
Zeitweise: Dr. Ulrich Schröter, Jens Warnke, Maria Kröhnke
und Anja Voeste.