- 5. Zusammenfassung
-
- Diese Untersuchung zur
brandenburgischen Umgangssprache zielt in erster Linie darauf,
Einstellungen zur Sprache und zum Sprachgebrauch zu erfassen. In
Brandenburg werden heute verschiedene Sprachen und Varietäten
nebeneinander verwendet. Besonders wichtig für die alltägliche
Kommunikation ist eine stark berlinisch geprägte regionale
Umgangssprache, die eine Reihe von regionalen Abstufungen aufweist.
Zudem hängt die Entscheidung für ein bestimmtes
sprachliches Register von der Verwendungssituation, vom Alter, von
der Bildung, vom Sozialstatus und dem Geschlecht der Sprecherinnen
bzw. Sprecher ab. Vor allem die jüngeren Sprecherinnen und
Sprecher können als Träger des Berlinischen in Brandenburg
identifiziert werden. Plattdeutsch dagegen wird fast nur noch von
der älteren Generation auf dem Land in privaten Situationen
verwendet. Vielerorts hat die berlinisch geprägte
Umgangssprache die kleinräumigen Mundarten bereits völlig
verdrängt. Diese Entwicklung, die im 19. Jahrhundert ihren
Anfang genommen hat, ist bis heute nicht abgeschlossen.
- Weitergehende Studien zur
Umgangssprache in Brandenburg, die auf unserer Umfrage aufbauen,
werden die Dynamik dieses Sprachenwechsels und die regionale
Differenzierung des umgangssprachlichen Spektrums genauer
beschreiben.
Die Untersuchung zur
brandenburgischen Umgangssprache bietet für Studien mit
überregionaler Ausrichtung Möglichkeiten des Vergleichs mit
ähnlichen Forschungsprojekten im westniederdeutschen Raum
(Institut
für niederdeutsche Sprache, Bremen, 1984), in Sachsen-Anhalt
(Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg) und in
Mecklenburg-Vorpommern (Ernst-Moritz-Arndt-Universität,
Greifswald).
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<-> Anhang: Fragebogen,
Diagramme