TY - THES A1 - Wachsmuth, Stephan T1 - Die tatsächliche Verständigung als Instrument im Besteuerungs- und Steuerstrafverfahren T1 - The tatsächliche Verständigung (factual agreement in German tax law) as an instrument in Geman taxation and criminal tax proceedings N2 - Ziel der Arbeit ist es das für die Steuerpraxis enorm bedeutsame Instrument der tatsächlichen Verständigung dogmatisch einzuordnen und deren Kriterien herauszuarbeiten. Die tatsächliche Verständigung ist insbesondere in Verfahren der steuerlichen Betriebsprüfung und der Steuerfahndung von Bedeutung, wenn über im Nachhinein nicht erforschbare Sachverhalte aufgrund der vorhandenen Beweismittel keine zureichende Bestimmtheit erlangt werden kann. Problematisch erscheint vor diesem Hintergrund, dass die bestehenden rechtlichen Anforderungen nicht im Verhältnis zur praktischen Bedeutung des Instruments stehen und in der Folge zahlreiche offene Fragen bestehen. Insbesondere auch das Verhältnis zum Strafrecht und der dort vorherrschenden - und vom Steuerrecht abweichenden - Verfahrensgrundsätze und Beweisregelungen führen dabei zu Konflikten, welche zu lösen sind. Zentrale Fragestellungen sind dabei, ob eine Verständigung im Besteuerungsverfahren überhaupt möglich ist und wenn ja, welche Voraussetzungen an diese zu stellen sind. Schließlich wird auch auf die Frage eingegangen, ob eine Verknüpfung dieser Verständigung mit einem Steuerstrafverfahren möglich ist. Die Arbeit untersucht die Anforderungen, welche an eine tatsächliche Verständigung als Instrument im Besteuerungsverfahren gestellt werden. Dabei wird insbesondere auf die Zulässigkeit und die Grenzen von Verständigungen und kooperativem Verwaltungshandeln im Steuerrecht eingegangen. Diese werden anhand der verfassungsrechtlichen und abgaberechtlichen Grundlagen bestimmt. Die Entwicklung der Rechtsprechung und der Verwaltungsauffassung wird dabei nachvollzogen und unter Auswertung der hierzu ergangenen Fachliteratur gewürdigt. Schließlich werden auch auf die Anforderungen von Verständigungen im Strafverfahren beleuchtet und die Möglichkeit untersucht inwiefern die steuerrechtliche tatsächliche Verständigung hier verwertet werden kann. N2 - The paper deals with the instrument of factual agreement in German tax law, as a form of cooperative administrative action. It enables tax authorities and taxpayers to reach an agreement on unresolved issues. The thesis examines the prerequisites, requirements and limits of the instrument. In addition, its usability in criminal proceedings for tax evasion is examined. KW - Tatsächliche Verständigung KW - Steuerstrafrecht KW - Besteuerungsverfahren KW - Abgabenordnung KW - Steuerrecht KW - Kooperatives Verwaltungshandeln KW - German tax code KW - taxation procedure KW - cooperative administrative action KW - German tax law KW - criminal tax law KW - factual agreement Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-526381 ER - TY - THES A1 - Hein, Friederike T1 - Das Recht auf Familiennachzug im Ausländerrecht T1 - The right of family reunification in the immigration law BT - Betrachtung von Einzelproblemen unter Gerechtigkeitsaspekten, menschen- und europarechtlichen Gesichtspunkten N2 - Die Arbeit beschäftigt sich mit den aktuellen Regelungen des deutschen Aufenthaltsrechts in Bezug auf die Möglichkeiten des Familiennachzuges. Es werden Schwachstellen der aktuellen Regelungen aufgezeigt, Ursachen, Rechtfertigungsgründe und mögliche Lösungsansätze betrachtet. Schwerpunkt der Betrachtung sind die Konflikte, welche sich unter dem Begriff der Inländerdiskriminierung zusammenfassen lassen. Hierzu wird das Phänomen der Inländerdiskriminierung untersucht und die im Kontext des Familiennachzuges hierzu ergangene Rechtsprechung des EuGH betrachtet. Dabei gilt das Hauptaugenmerk der Figur des grenzüberschreitenden Bezuges, welche der EuGH im Ergebnis mittlerweile aufgelöst hat. Als Ergebnis dieses Abschnittes der Arbeit wird festgestellt, dass eine Unterscheidung von Nachzug zu Deutschen oder zu Unionsbürgern gegen Gleichheitssätze verstößt und aufzuheben ist. Weiterhin betrachtet die Arbeit verschiedene alternative Lebensmodelle neben der klassischen verschiedengeschlechtlichen Ehe. In Bezug auf gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften werden auch nach Einführung der „Ehe für alle“ weitere Schwachstellen verortet, die vor allem darauf fußen, dass Nachzugsrechte vom Bestehen eines Instituts abhängen, welches in großen Teilen der Welt nicht gibt. In Hinblick auf nichtehelichen Lebensgemeinschaften wird hingegen die geltende Rechtslage als ausreichend betrachtet. Zuletzt betrachtet die Arbeit Ehemodelle, welche im deutschen Recht nicht vorgesehen und anerkannt sind. Dies sind die Zwangs-, Kinder- und Mehrehe. Es wird beleuchtet, wie das deutsche Recht und insbesondere das Aufenthaltsrecht mit diesen Ehen umgeht und welcher Zweck mit den bestehenden Regelungen verfolgt wird. Während der Gesetzgeber den Schutz der Opfer solcher Eheschließungen vor Augen hatte, kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass vielmehr eine weitere Gefährdung eintritt, welche nur zu vermeiden wäre, wenn auch diese Ehemodelle zunächst anerkannt würden und den Opfern im Inland sodann Hilfe angeboten würde. Insgesamt stellt die Arbeit gravierende Mängel in menschenrechtlicher Hinsicht im bestehenden Recht des Familiennachzugs fest und schlägt eine generelle Neuordnung vor. Die betrachteten Regelungen entsprechen dem Regelungsstand im Juli 2018. N2 - The thesis deals with the current regulations of the german residence law concerning the possibilities of family reunification. Weaknesses of the current regulations are pointed out, causes, justifications and possible solutions are considered. Focus of the thesis is the conflict, which can be summarized under the term of the discrimination of the nationals. To this end, the phenomenon of discriminiation against the nationals and the case law of the ECJ in the context of family reunification is examined. The main focus here is on the figure of crossborder relations, which the ECJ has meanwhile dropped down. As a result of this section of the paper, ist is stated that distinguishing between German and Union citizens is contrary to equality and must be abolished. Furthermore, the work considers various alternative life models in addition to the classic marriage of different sexes. With regard to same-sex partnerships, even after the introduction of „marriage for all“ further weaknesses are located, which are mainly based on the fact that the right of familiy reunification depends on the existence of an institute that does not exist in large parts of the world. With regard to non-martial partnerships, however the current legal situation is considered sufficient. Finaly, the work considers spouses who are not intended and recognized in German law. These are forced, child and plural marriages. It examines how German law, and in particular the right of residence, deals with these marriages and waht purpose ist pursued by the existing regulations. While the legislator had the protection of the victims of such marriages in mind, the thesis concludes that there is a further danger which could only be avoided if these marriages would be recognized. After this, there could be possibilities to offer help to the victims in Germany. Overall, the thesis identifies serious shortcomings in human rights in the existing right of family reunification and proposes a general reorganization. The regulations considered correspond to the regulatory status in July 2018. KW - Ausländerrecht KW - Aufenthaltsrecht KW - Verwaltungsrecht KW - Familiennachzug KW - immigration law KW - right of abode KW - administrative law KW - family reunification Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-432642 ER - TY - THES A1 - Santuber, Joaquin T1 - Designing for digital justice T1 - Designing for Digital Justice T1 - Diseñar para la justicia digital BT - an entanglement of people, law, and technologies in Chilean courts BT - eine Verflechtung von Menschen, Recht und Technologien in chilenischen Gerichten BT - una maraña de personas, leyes y tecnologías en los tribunales chilenos N2 - At the beginning of 2020, with COVID-19, courts of justice worldwide had to move online to continue providing judicial service. Digital technologies materialized the court practices in ways unthinkable shortly before the pandemic creating resonances with judicial and legal regulation, as well as frictions. A better understanding of the dynamics at play in the digitalization of courts is paramount for designing justice systems that serve their users better, ensure fair and timely dispute resolutions, and foster access to justice. Building on three major bodies of literature —e-justice, digitalization and organization studies, and design research— Designing for Digital Justice takes a nuanced approach to account for human and more-than-human agencies. Using a qualitative approach, I have studied in depth the digitalization of Chilean courts during the pandemic, specifically between April 2020 and September 2022. Leveraging a comprehensive source of primary and secondary data, I traced back the genealogy of the novel materializations of courts’ practices structured by the possibilities offered by digital technologies. In five (5) cases studies, I show in detail how the courts got to 1) work remotely, 2) host hearings via videoconference, 3) engage with users via social media (i.e., Facebook and Chat Messenger), 4) broadcast a show with judges answering questions from users via Facebook Live, and 5) record, stream, and upload judicial hearings to YouTube to fulfil the publicity requirement of criminal hearings. The digitalization of courts during the pandemic is characterized by a suspended normativity, which makes innovation possible yet presents risks. While digital technologies enabled the judiciary to provide services continuously, they also created the risk of displacing traditional judicial and legal regulation. Contributing to liminal innovation and digitalization research, Designing for Digital Justice theorizes four phases: 1) the pre-digitalization phase resulting in the development of regulation, 2) the hotspot of digitalization resulting in the extension of regulation, 3) the digital innovation redeveloping regulation (moving to a new, preliminary phase), and 4) the permanence of temporal practices displacing regulation. Contributing to design research Designing for Digital Justice provides new possibilities for innovation in the courts, focusing at different levels to better address tensions generated by digitalization. Fellow researchers will find in these pages a sound theoretical advancement at the intersection of digitalization and justice with novel methodological references. Practitioners will benefit from the actionable governance framework Designing for Digital Justice Model, which provides three fields of possibilities for action to design better justice systems. Only by taking into account digital, legal, and social factors can we design better systems that promote access to justice, the rule of law, and, ultimately social peace. N2 - Durch COVID-19 mussten zu Beginn des Jahres 2020 die Gerichte weltweit, um ihren Dienst fortzusetzen, Onlinekommunikation und digitale Technologien nutzen. Die digitalen Technologien haben die Gerichtspraktiken in einer Weise verändert, die kurz vor der Pandemie noch undenkbar war, was zu Resonanzen mit der Rechtsprechung und der gesetzlichen Regelung sowie zu Reibungen führte. Ein besseres Verständnis der Dynamik, die bei der Digitalisierung von Gerichten im Spiel ist, ist von entscheidender Bedeutung für die Gestaltung von Justizsystemen, die ihren Nutzern besser dienen, faire und zeitnahe Streitbeilegung gewährleisten und den Zugang zur Justiz und zur Rechtsstaatlichkeit fördern. Aufbauend auf den drei großen Themenkomplexen E-Justiz, Digitalisierung und Organisationen sowie Designforschung verfolgt „Designing for Digital Justice“ einen nuancierten Ansatz, um menschliche und nicht-menschliche Akteure zu berücksichtigen. Mit Hilfe eines qualitativen Forschungsansatzes habe ich die Digitalisierung der chilenischen Gerichte während der Pandemie, insbesondere im Zeitraum von April 2020 und September 2022, eingehend untersucht. Auf der Grundlage einer umfassenden Quelle von Primär- und Sekundärdaten habe ich die Genealogie der neuartigen Materialisierung von Gerichtspraktiken zurückverfolgt, die durch die Möglichkeiten der digitalen Technologien strukturiert wurden. In fünf (5) Fallstudien zeige ich im Detail, wie die Gerichte 1) aus der Ferne arbeiten, 2) Anhörungen per Videokonferenz abhalten, 3) mit Nutzern über soziale Medien (beispielsweise Facebook und Chat Messenger) in Kontakt treten, 4) eine Sendung mit Richtern, die Fragen von Nutzern beantworten, über Facebook Live ausstrahlen und 5) Gerichtsverhandlungen aufzeichnen, streamen und auf YouTube hochladen, um die Anforderungen an die Öffentlichkeit von Strafverhandlungen zu erfüllen. Hierbei zeigt sich, dass digitale Technologien der Justiz zwar eine kontinuierliche Bereitstellung von Dienstleistungen ermöglichten. Sie bergen aber auch die Gefahr, dass sie die traditionelle gerichtliche und rechtliche Regulierung verdrängen. Als Beitrag zum Forschungsstrom zu „Liminal Innovation“ und Digitalisierung theoretisiert „Designing for Digital Justice“ vier Phasen: 1) Vor-Digitalisierung, die zur Entwicklung von Regulierung führt, 2) der Hotspot der Digitalisierung, der zur Ausweitung der Regulierung führt, 3) digitale Innovation, die die Regulierung neu entwickelt (Übergang zu einer neuen, provisorischen Phase) und 4) die Permanenz der temporären Praktiken, die die Regulierung verdrängt. Als Beitrag zur Designforschung bietet „Designing for Digital Justice“ neue Möglichkeiten für die Gestaltung von Justizsystemen, indem es Spannungen und Interventionsebenen miteinander verbindet. Forscherkolleg*innen finden auf diesen Seiten eine fundierte theoretische Weiterentwicklung an der Schnittstelle von Digitalisierung und Gerechtigkeit sowie neue methodische Hinweise. Praktiker sollen von dem Handlungsrahmen „Designing for Digital Justice Model“ profitieren, der drei Handlungsfelder für die Gestaltung besserer Justizsysteme bietet. Nur wenn wir die digitalen, rechtlichen und sozialen Akteure berücksichtigen, können wir bessere Systeme entwerfen, die sich für den Zugang zur Justiz, die Rechtsstaatlichkeit und letztlich den sozialen Frieden einsetzen. N2 - A principios de 2020, con la COVID-19, los tribunales de justicia de todo el mundo tuvieron que ponerse en línea para continuar con el servicio. Las tecnologías digitales materializaron las prácticas de los tribunales de formas impensables poco antes de la pandemia, creando resonancias con la regulación judicial y legal, así como fricciones. Comprender mejor las dinámicas en juego en la digitalización de los tribunales es primordial para diseñar sistemas de justicia que sirvan mejor a sus usuarios, garanticen una resolución de conflictos justa y oportuna y fomenten el acceso a la justicia. Sobre la base de tres grandes temas en la literatura -justicia electrónica, digitalización y organizaciones, e investigación del diseño-, Designing for Digital Justice adopta un enfoque matizado para tener en cuenta los organismos humanos y más que humanos. Utilizando un enfoque cualitativo, he estudiado en profundidad la digitalización de los tribunales chilenos durante la pandemia, concretamente entre abril de 2020 y septiembre de 2022. Aprovechando una amplia fuente de datos primarios y secundarios, he rastreado la genealogía de las nuevas materializaciones de las prácticas de los tribunales estructuradas por las posibilidades que ofrecen las tecnologías digitales. En cinco (5) estudios de caso, muestro en detalle cómo los tribunales llegaron a 1) trabajar a distancia, 2) celebrar audiencias por videoconferencia, 3) relacionarse con los usuarios a través de las redes sociales (es decir, Facebook y Chat Messenger), 4) emitir un espectáculo con jueces que responden a las preguntas de los usuarios a través de Facebook Live, y 5) grabar, transmitir y subir las audiencias judiciales a YouTube para cumplir con el requisito de publicidad de las audiencias penales. La digitalización de los tribunales durante la pandemia se caracteriza por una normatividad suspendida, que posibilita la innovación, pero presenta riesgos. Si bien las tecnologías digitales permitieron al poder judicial prestar servicios de forma continua, también crearon el riesgo de desplazar la normativa judicial y legal tradicional. Contribuyendo a la teoría de la innovación liminar y digitalización, Designing for Digital Justice teoriza cuatro fases: 1) la fase de pre-digitalización que da lugar al desarrollo de la regulación, 2) el hotspot de digitalización que da lugar a la ampliación de la regulación, 3) la innovación liminal que vuelve a desarrollar la regulación (pasando a una nueva fase preliminar), y 4) la permanencia de prácticas temporales que desplaza la regulación. Contribuyendo a la investigación sobre el diseño, Designing for Digital Justice ofrece nuevas posibilidades de intervención para el diseño de la justicia, conectando las tensiones y los niveles para intervenir en ellos. Los colegas investigadores encontrarán en estas páginas un sólido avance teórico en la intersección de la digitalización y la justicia y novedosas referencias metodológicas. Los profesionales se beneficiarán del marco de gobernanza Designing for Digital Justice Model, que ofrece tres campos de posibilidades de actuación para diseñar mejores sistemas de justicia. Sólo teniendo en cuenta las agencias digitales, jurídicas y sociales podremos diseñar mejores sistemas que se comprometan con el acceso a la justicia, el Estado de Derecho y, en última instancia, la paz social. KW - digitalisation KW - courts of justice KW - COVID-19 KW - Chile KW - online courts KW - design KW - law KW - organization studies KW - innovation KW - COVID-19 KW - Chile KW - Gerichtsbarkeit KW - Design KW - Digitalisierung KW - Innovation KW - Recht KW - Online-Gerichte KW - Organisationsstudien KW - COVID-19 KW - Chile KW - tribunales de justicia KW - diseño KW - digitalización KW - innovación KW - Derecho KW - tribunales en línea KW - estudios de organización Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-604178 ER -