TY - THES A1 - Haug, Frederik T1 - Verbrannte Erde BT - Die Haltung der Bundesregierung hinsichtlich des kolonialen Gewalthandelns des Deutschen Kaiserreichs in Deutsch-Ostafrika T2 - WeltTrends Thesis N2 - Innerhalb des öffentlichen und politischen Diskurses in Deutschland nehmen die Verbrechen in den ehemaligen Kolonien des Deutschen Kaiserreichs einen kaum wahrnehmbaren Platz ein. Rückt der Völkermord an den Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika seit ein paar Jahren vermehrt ins Licht der Öffentlichkeit, so sind die Kolonialkriege in Deutsch-Ostafrika, die mehrere Hunderttausend Afrikaner das Leben kosteten, nahezu vergessen. Frederik Haug analysiert den erinnerungspolitischen Umgang der Bundesregierung mit den Verbrechen, die die deutsche „Schutztruppe“ in Ostafrika vor über einem Jahrhundert verübte. Er untersucht dabei sowohl die Charakteristika dieser Haltung als auch die Gründe für eine solche Positionierung. T3 - WeltTrends Thesis - 21 KW - Deutschland KW - Kolonialismus KW - Vergangenheitsbewältigung KW - Deutsch-Ostafrika KW - Schutztruppe Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-411237 SN - 978-3-86956-434-0 SN - 1866-0738 SN - 2191-1673 IS - 21 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Steinert, Jule Marie T1 - Ironie in der öffentlich-kritischen Politikrezension T1 - Irony in the public-critical review of policy BT - hilfreiches Ausdrucksmittel oder Symptom gesellschaftlicher Ohnmacht? BT - a helpful mean of expression or a symptom of social impotence? N2 - Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit ist die Untersuchung der Funktion und Wirkung von Ironie in der öffentlich-kritischen Politikrezension. Wie kann eine vermehrte Verwendung von Ironie in der deutschen Berichterstattung das Denken und Sprechen über politisches Geschehen, die freie Meinungs- und Urteilsbildung bis hin zu Entscheidungsfindungen beeinflussen? Als Resultat der qualitativen Dokumentenanalyse wird letztlich ein operationalisiertes Schema konzipiert, welches die genaue Einordnung unterschiedlicher Einsatzmöglichkeiten von Ironie in den öffentlichen Medien auf Textebene erlaubt und in ihrer argumentativen Funktion und komischen Wirkkraft den Einfluss identifiziert, den Ironie auf die jeweilige Sachdebatte nimmt. Um die zwiespältige Rolle von Ironie im Sprachgebrauch genauer zu bestimmen, wo sie sowohl als nützliches Ausdrucksmittel für die Widersprüchlichkeiten im komplexen gesellschaftspolitischen Geschehen als auch als Ohnmachtsreaktion auf deren Unauflösbarkeit erscheinen kann, nähert sich die Arbeit der Ironie zunächst über ihre epistemologische Geschichte und rhetorische Grunddefinition an. Ironie sagt immer etwas und zugleich etwas anderes. Sie eröffnet somit ein Bedeutungsfeld in der Spannung verschiedener oder gar entgegengesetzter Pole und lässt mehrere unvereinbare Interpretationen zu. Dieses besondere Stilmittel kann also zu einer differenzierten, multiperspektivischen Betrachtung genutzt werden. Oder aber gerade dazu, klare Positionen zu vermeiden und den Rückzug in alternative Auslegungsmöglichkeit einer Aussage offen zu halten. Im Weiteren sind drei große, epochale Strömungen zu unterscheiden, die in der Ironie eine umfassende Geisteshaltung und erkenntnistheoretische Position verstanden beziehungsweise entwickelt haben: Einzeln erörtert werden die philosophische Verstellungstechnik der sokratischen Ironie, die poetisch-ästhetischen Darstellungsverfahren der romantischen Ironie sowie die kritische Selbstbetrachtung der modernen Ironie. Diese loten aus, ob sich eine ironische Geisteshaltung als differenzierte Annäherung an die komplexe Wahrheit des Menschen oder im Gegenteil als irrationaler Flucht- oder Irrweg entpuppt. Die zweite Säule der Analyse betrachtet die komische Wirkung von Ironie und die Bedeutung des Lachens für den Menschen, der als einziges Lebewesen zu solch einer Reaktion fähig ist. Wann lacht der Mensch und was drückt er damit aus: Hilflosigkeit an den Grenzen seines sozialen Verhaltensspektrums oder Souveränität im Umgang mit einer ungewohnten Situation? Komik muss in ihrer medialen Anwendung von Unterhaltungskultur bis seriöser Berichterstattung situiert und Ironie klar von anderen komischen Figuren wie der Satire oder dem Sarkasmus unterschieden werden. Ihrer komischen Komponente steht ihr Anteil am Tragischen gegenüber, beide spielen zuweilen zusammen. Im Rückbezug auf den Einfluss einer ironischen Sprachwahl oder Geisteshaltung auf die Rezension und damit auf die Wahrnehmung des politischen Geschehens finden sich beide Eingangsthesen bestätigt: Ironie kann hilfreiches Ausdrucksmittel oder Symptom gesellschaftlicher Ohnmacht sein. Rhetorisch dient sie als Kampfmittel im Politikdiskurs oder zur Ridikülisierung der Gegenposition. Indem sie stets mehrere Bedeutungsebenen eröffnet und andere oder gar gegensätzliche Denk- und Seinsweisen zugleich in den Blick nimmt, hat Ironie das Potential, politische sowie kulturelle Ideale und Richtlinien neu in Frage zu stellen. In ihrer destruktiven Kraft, Widersprüche anzuzeigen, steckt somit eine aufklärerische Funktion zur Entlarvung von Irrtümern oder Erschließung alternativer Ansätze. Andererseits kann eine Ironisierung in der Betrachtung und Bewertung von Politik auch auf den Wirklichkeits- oder Identitätsverlust einer Gesellschaft hinweisen, wenn nämlich die Lebensrealität angesichts gänzlich unterschiedlicher, doch ebenso denkbarer Organisationsformen und Weltbilder ihre Überzeugungskraft einbüßt. In der modernen Ironie bietet sich wiederum die Chance, diese Relativität von Werten und Normen als Schlüsselerlebnis der eigenen Zeit konstruktiv aufzugreifen. Das Unterfangen dieser Bachelorarbeit kulminiert darin, all jene diversen Arten und Ebenen von Ironie in einem einzigen Analyseschema nach operationalisierten Kriterien der Linguistik, Rhetorik, Literaturwissenschaft, Philosophie und Ästhetik bestimmbar zu machen. Im zweiten Schritt wendet das Schema diese Forschungsergebnisse schließlich für eine politikwissenschaftliche Einordnung der Funktion und Wirkung von Ironie bei ihrer Verwendung in der öffentlich-kritischen Politikrezension durch textbasierte Medien an. Hierin könnte ein erster Grundstein für eine politische Theorie der Ironie liegen. Das Schema wäre künftig für eine umfassende, quantitative empirische Untersuchung über den Gebrauch von Ironie in den Pressebeiträgen deutscher Medien in der politikwissenschaftlichen Forschung einsetzbar. N2 - This bachelor thesis aims to examine the function and effect of irony in the public-critical review of policy. How does the increased use of irony in German media coverage influences the thoughts and discussions about political events, the free formation of opinions and judgements in this democracy, and even political decision-making? Finally, as a result of a profound qualitative document analysis, an operationalized schema is conceived that allows the exact classification of various uses of irony in the public media at a textual level and identifies the impact irony has on the respective debate – overall in its argumentative function and comical effect. In order to more precisely determine the ambivalent role of irony in the linguistic usage, where it can appear both as an helpful mean of expression for the contradictions in complex socio-political events and as a fainting reaction to their indissolubility, the work first approaches irony through its epistemological history and rhetorical definition. Irony always says something and at the same time something different. It thus opens up a wide range of meaning and allows several interpretations, that may even be incompatible with or completely opposed to each other. This stylistic particularity can be used to gain a differentiated, multi-perspective view. Or on the contrary conduce to avoid clear positions by keeping open alternative interpretations of the same statement. Furthermore, a distinction must be made between three major epochal movements that have understood or developed a comprehensive mindset and epistemological position in irony: The philosophical disguising technique of socratic irony, the poetic-aesthetic rapprochement methods of romantic irony, and the critical self-reflection of modern irony are discussed individually. These explore whether an ironic attitude of mind turns out to be a differentiated approach to the complex truth of man or rather an irrational escape out of this complicated search. The second pillar of the analysis explores the comical effect of irony and the meaning of laughter for the humans, the only being capable of such a reaction. When does man laugh and what does he express with this behaviour? Helplessness at the limits of his social behaviour spectrum or sovereignty in dealing with an unfamiliar situation? Comical must be contextualized in its media application, from entertainment culture to serious reporting, and irony must be clearly distinguished from other comical figures such as satire or sarcasm. The ironical component of comical is countered by its share in tragic, the two sometimes play together. Regarding the influence of an ironic choice of language or mentality on the media review and thus on the perception of political events, both initial theories finally have to be approved: Irony can be a helpful mean of expression and also a symptom of social impotence. Rhetorically, it serves as a weapon in political discourse or to ridicule the opposite position. By always opening up several levels of meaning and simultaneously looking at other or even contradictory ways of thinking and being, irony has the potential to question political as well as cultural ideals and guidelines anew. In its destructive power to display contradictions, irony thus has an enlightening function in exposing errors or opening up alternative approaches. On the other hand, an ironization in the contemplation and evaluation of politics can also point to the loss of reality or identity of a society, if the reality of life loses its persuasive power recognizing that there are completely different, but equally conceivable forms of organization and views on the world. Modern irony, in turn, offers the opportunity to constructively reflect this relativity of values and norms as a key experience of one's own time. The aim of this bachelor's thesis culminates in making all those diverse types and levels of irony determinable in a single analytical scheme according to operationalized criteria of linguistics, rhetoric, literary studies, philosophy and aesthetics. In a second step, the scheme applies these research results to a political science classification of the function and effect of irony in its use in public-critical political review through text-based media. This could be the first cornerstone for a political theory of irony. In the future, the scheme could be used for a comprehensive, quantitative empirical research of the use of irony in the press articles of German media in political science research. KW - Ironie KW - irony KW - Politik KW - policy KW - Rezension KW - review KW - Politikverdrossenheit KW - political disenchantment KW - Medien KW - media Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-436535 ER - TY - THES A1 - Ihle, Sebastian T1 - Inwiefern wird der Beutelsbacher Konsens in einem ausgewählten Schulbuch für den Politikunterricht in der Sekundarstufe I in Brandenburg berücksichtigt? T1 - To what extent the Beutelsbach consensus is considered in a selected school book for political education in Brandenburg? N2 - Die vorliegende Arbeit geht der Fragestellung nach, inwiefern der Beutelsbacher Konsens in einem ausgewählten Schulbuch für den Politikunterricht in der Sekundarstufe I in Brandenburg berücksichtigt wird. Um sich dieser Frage anzunähern, werden zunächst die drei Grundsätze des Konsenses wiedergegeben: das Überwältigungsverbot, das Kontroversitätsgebot und die Schülerorientierung. Da der Konsens, auch wenn er von einem Großteil der Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker geteilt wird, immer wieder Gegenstand von Diskussionen ist, werden in einem ersten Schritt Ansätze zur Aktualisierung bzw. Erweiterung dargestellt und anschließend aktuelle Streitpunkte aufgezeigt. In einem kurzen Zwischenfazit wird dann ein für die Schulbuchanalyse unabdingliches, eindeutiges Verständnis des Konsenses entwickelt. Im folgenden Schritt wird die Rolle von Schulbüchern als Lehr- und Lernmedien diskutiert. Dabei steht insbesondere die Frage im Zentrum, weshalb sich gerade Schulbücher für eine Analyse im Rahmen der vorliegenden Arbeit eignen. Vor diesem Hintergrund wird das Konzept der Schulbuchanalyse vorgestellt. In diesem Rahmen werden der Untersuchungsschwerpunkt (Kontroversitätsgebot) und der Untersuchungsgegenstand (Kontroverse um Migration und Integration) eingegrenzt. In der Folge wird das Schulbuch Politik und Co. 1 mithilfe des erarbeiteten Untersuchungsinstruments (Kodierleitfaden) analysiert. Zudem werden die Ergebnisse pointiert und die gewählte Vorgehensweise reflektiert. N2 - This thesis investigates the extent to which the Beutelsbach consensus is considered in a selected school book for political education in Brandenburg. To answer this question, the three principles of the consensus are first reproduced: the prohibition of overwhelming the students, the requirement for controversy and the principle of giving weight to the personal interests of students. Since the consensus, even if it is shared by the majority of subject didactics, is always the subject of discussions, approaches to updating or expanding are presented in a first step and then current points of contention are shown. In a short interim conclusion, a clear understanding of the consensus, which is indispensable for the school book analysis, is then developed. In the next step, the role of school books as teaching and learning tool is discussed. The main question here is why school books are particularly suitable for an analysis in the context of the present thesis. Thereafter the concept of school book analysis is presented. Within this framework, the focus of the investigation (principle of controversy) and the object of investigation (controversy about migration and integration) are defined. In the following, the textbook „Politik & Co. 1" will be analyzed with the help of the developed analysis tool (coding guidelines). In addition, the results are pointed out and the chosen procedure is reflected. KW - Schulbuchanalyse KW - Beutelsbacher Konsens KW - Kontroversität KW - Qualitative Inhaltsanalyse KW - Politikunterricht KW - Kontroversitätsgebot KW - Beutelsbach consensus KW - principle of controversy KW - political education KW - qualitative content analysis KW - school book analysis Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-596884 ER -