TY - THES A1 - Wollina, Markus T1 - Das Leben in einem ostdeutschen Plattenbaugebiet aus der Perspektive seiner Einwohner : eine qualitative Studie in Strausberg-Hegermühle T1 - Life in an East German Plattenbau estate in the perspective of its inhabitants : a qualitative enquiry in Strausberg-Hegermühle N2 - Architektur und Städtebau des Sozialismus haben nach der politischen Wende der Jahre 1989-1991 einen erheblichen Wertungswandel erfahren. Insbesondere die in industrieller Bauweise errichteten Quartiere des komplexen Wohnungsbaus, die einstmals privilegierte Wohngegenden waren, haben heute oftmals den Ruf von „Ghettos“. Die vorliegende Arbeit möchte einen Beitrag dazu leisten, dieses Bild zu korrigieren und das öffentliche Image von Plattenbausiedlungen zu verbessern. Dazu wurde anhand des ostdeutschen Plattenbaugebietes Strausberg-Hegermühle untersucht, welche Faktoren die positive Identifikation der Bewohner mit ihrem Viertel begünstigen. Ziel der Arbeit ist, damit Anregungen für die Praxis lokal engagierter Bürger, Kommunalpolitiker, Wohnungsgesellschaften und Verwaltungen zu geben. Das Wohngebiet „Hegermühle“ in der brandenburgischen Mittelstadt Strausberg wurde in den 1980er Jahren gebaut. Die Bevölkerung Hegermühles war bis 1990 stark durch Mitarbeiter des Ministeriums für Nationale Verteidigung der Deutschen Demokratischen Republik geprägt. Die Wohnungen im Viertel waren wegen ihres hohen technischen Standards begehrt. Nach dem Ende der DDR erfuhr das Viertel einen starken Wandel seiner Sozialstruktur und bekam ein Image, das zwischen den Polen „graue Schlafstadt“ und „sozialer Brennpunkt“ angesiedelt ist. In diesem Wohngebiet wurde im zweiten Halbjahr 2009 eine qualitative Untersuchung durchgeführt. Neben mehreren in Bild- und Textform dokumentierten Feldexplorationen wurde eine Reihe von Interviews mit Personen geführt, die aktuell in Hegermühle wohnen oder früher dort wohnten. Die Auswahl der Interviewpartner erfolgte nach der Methode des Theoretical Sampling (Glaser/Strauss), wobei eine möglichst große Differenzierung des Samples nach Alter, Herkunft, Geschlecht und Beruf angestrebt wurde. Die Interviews wurden nach der Methode des Problemzentrierten Interviews (Witzel) geführt und auf Grundlage des Konzepts der Grounded Theory (Glaser/Strauss) ausgewertet. Für die Arbeit wurden acht Interviews ausgewählt, in denen die Interviewten Auskunft geben über die folgenden Themen: die Umstände ihres Zuzugs nach Hegermühle, die Entwicklung des Wohngebiets seitdem, das Image Hegermühles, ihr eigenes Verhältnis zum Viertel und die Perspektiven des Wohngebiets. Als Ergebnis der Arbeit lässt sich festhalten, dass die positive Identifikation mit dem Wohngebiet am stärksten durch die problematische Sozialstruktur behindert wird, die in hohem Maße von Arbeitslosigkeit und sozialen Desintegrationserscheinungen geprägt ist. Davon abgesehen überwiegen pragmatische Kriterien bei der Bewertung des Wohngebiets. Die gute infrastrukturelle Ausstattung Hegermühles mit Einkaufs-, Betreuungs- und Erholungsmöglichkeiten wurde von allen Befragten positiv hervorgehoben. Diese Faktoren sind jedoch genau so auch in anderen Orten zu finden und damit nicht geeignet, eine Identifikation mit einem spezifischen Ort zu befördern. Von den Befragten wurde daher auch mehrfach auf das Fehlen von Merkmalen hingewiesen, die Hegermühle auszeichnen und es von anderen Vierteln abheben. Dagegen war die Lokalidentität bei den Interviewpartnern am stärksten, die den Aufbau Hegermühles in den 1980er Jahren persönlich miterlebt haben. Die Arbeit schließt darum mit Überlegungen, wie diese Erfahrung einer Ortsgeschichte, die Bedeutung für die eigene Biografie hat, anderen Einwohnern vermittelt werden kann. Zwei mögliche Konzepte werden vorgeschlagen: a) die Erforschung und Vermittlung der Wohngebietsgeschichte, sowie b) die Schaffung und Pflege räumlicher Identifikationspunkte, die die lokale Geschichte, Landschaft und andere Besonderheiten des Viertels im Alltag erfahrbar machen. Beispielsweise können Kunstwerke im öffentlichen Raum oder Gedenktafeln als Anknüpfungspunkte einer ortsbezogenen Identität dienen und ein Gefühl persönlicher Verbundenheit mit dem Wohnort bestärken. Damit könnte unabhängig von pragmatischen Faktoren eine Bindung an den Ort begünstigt und die Bereitschaft der Einwohner erhöht werden, sich für die Verbesserung der Verhältnisse im Wohngebiet einzusetzen. N2 - The judgment on socialism’s architecture and urban design has undergone a large change since the political turn of the years 1989-1991. This is especially true for the industrially built housing estates of the complex housing program, which were once privileged residential areas, but which now have a reputation as “ghettos”. This paper is meant to contribute to the correction of this perception and to the improvement of the public image of “Plattenbau” housing estates. In order to achieve this, research was done in the East German housing estate Strausberg-Hegermühle to find factors which promote positive identification of residents with their neighbourhood. The paper aims at giving suggestions for the work of locally committed citizens, community politicians, residential housing companies and local administrations. The housing estate “Hegermühle” in the medium-sized Brandenburg town Strausberg was built in the 1980s. Until 1990, Hegermühle’s population was dominated by employees of the German Democratic Republic’s Ministry of National Defence. Apartments in the neighbourhood were sought after because of their high technical standard. After the GDR’s demise, the neighbourhood’s social structure changed profoundly. Today, its public image is located between the extremes “boring dormitory town” and “deprived area”. In the second half of 2009, a qualitative enquiry was conducted in this housing estate. Apart from field explorations, which were documented in text and image, a number of interviews was conducted with persons who were living or had formerly been living in Hegermühle. Interviewees were selected according to the method of theoretical sampling (Glaser/Strauss) with the goal of achieving a high differentiation of the sample in terms of age, descent, gender and profession. The interviews were conducted according to Witzel’s method of problem-centered interviews, and they were interpreted on the basis of Glaser’s & Strauss’ grounded theory concept. For this paper, eight interviews were selected, in which the interviewees speak about the following topics: the circumstances of their moving to Hegermühle, the neighbourhood’s development since then, the public image of Hegermühle, their own relationship with the neighbourhood and the housing estate’s future perspective. The results of the conducted research show that the largest obstacle for positive identification with the housing estate is its problematic social structure, which is highly dominated by unemployment and social disintegration. Apart from that, the housing estate is mostly judged by pragmatic criteria. The good infrastructure of Hegermühle, which includes facilities for shopping, child care and recreation, was emphasized by all interviewees. These factors though can be found in the same form in other places. Thus they are not able to serve as a base for identification with any specific place. That is why it was remarked by the interviewees that Hegermühle lacked distinguishing features which separate it from other neighbourhoods. In contrast, those interviewees who had personally witnessed the creation of Hegermühle in the 1980s showed the highest level of local identity. Because of this, the paper ends with reflections on how this experience of a local history of significance to one’s own biography can be shared by other residents. Two possible concepts are proposed: a) exploration and presentation of the housing estate’s history, and b) creation and preservation of spatial points of identification, which make the local history, landscape and other distinguishing features of the neighbourhood perceivable in everyday life. Public works of art or commemorative plaques for example could serve as links for a local identity and could strengthen a feeling of personal connection with the place of living. This could promote a local connection independent from pragmatic factors and increase the residents’ willingness to get involved in the improvement of their housing estate. KW - Qualitative Sozialforschung KW - Strausberg KW - Neubaugebiet KW - Regionale Identität KW - Stadtsoziologie KW - Qualitative enquiry KW - Strausberg KW - housing estate KW - local identity KW - urban sociology Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-57913 ER - TY - JOUR A1 - Pipek, Volkmar A1 - Stevens, Gunnar A1 - Veith, Michael A1 - Müller, Claudia A1 - Draxler, Sebastian T1 - Jede Software ist "Social" JF - Analyse Sozialer Netzwerke und Social Software Y1 - 2010 SN - 978-3-940019-26-4 SP - 199 EP - 233 PB - GITO CY - Berlin ER - TY - JOUR A1 - Baumgraß, Anne A1 - Birn, Lukas T1 - Ein Wiki als Intranetablösung JF - Analyse Sozialer Netzwerke und Social Software Y1 - 2010 SN - 978-3-940019-26-4 SP - 303 EP - 318 ER - TY - THES A1 - Alff, Henryk T1 - Zwischen Geburtsort und Land der Vorväter : die sozialen Netzwerke von Kasachen aus der Mongolei und ihre Rolle im postsowjetischen Migrations- und Inkorporationsprozess T1 - Between place of birth and land of forefathers : the social networks of Kazakhs from Mongolia and their role in the post-soviet migration and incorporation process N2 - Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kamen in diesem Raum neue Migrationsprozesse wie die Arbeitsmigration zwischen den südlichen GUS-Republiken und Russland, aber auch grenzüberschreitende Bevölkerungsbewegungen ethnischer Gruppen in ihre „historischen Herkunftsgebiete“ auf. Die in der vorliegenden Arbeit untersuchten, dynamischen Wanderungsprozesse von Kasachen zwischen der Mongolei und Kasachstan weisen Kennzeichen dieses Migrationstypus, aber auch einige Besonderheiten auf. Die vorliegende Arbeit hat längere Forschungsaufenthalte in Kasachstan und der Mongolei von 2006 bis 2009 zur Grundlage. Aus der Mongolei stammende kasachische Migranten im Umland von Almaty und Kasachen im westlichsten aymag der Mongolei, Bayan-Ölgiy, wurden mittels quantitativer und qualitativer Methoden empirischer Sozialforschung befragt. Ergänzend wurden in beiden Staaten Befragungen von Experten aus gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen Institutionen durchgeführt, um eine möglichst ausgeglichene Sicht auf die postsowjetischen Migrations- und Inkorporationsprozesse zwischen beiden Staaten sicherzustellen. Zwischen den Migranten in Kasachstan und ihren – noch bzw. wieder – in der Mongolei lebenden Verwandten haben sich in den letzten Jahrzehnten enge soziale Netzwerke entwickelt. Die Aufrechterhaltung der Bindungen wird durch eine Verbesserung der Transport- und Kommunikationsmöglichkeiten zwischen beiden Staaten gefördert. Zirkuläre Migrationsmuster, regelmäßige Besuche und Telefongespräche sowie grenzüberschreitende sozioökonomische Unterstützungsmechanismen haben sich insbesondere in den vergangenen Jahren intensiviert. Diese Interaktionen sind im Kontext der rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Bedingungen im Migrationssystem Mongolei-Kasachstan – und insbesondere in Wechselwirkung mit der staat¬lichen Migrations- und Inkorpora-tionspolitik – einzuordnen. Die Erkenntnisse der vorliegenden Untersuchung lassen sich in aller Kürze so zusammenfassen: (I) Die in sozialen Netzwerken organisierten Interaktionen der Kasachen aus der Mongolei weisen Merkmale von, aber auch Unterschiede zu Konzepten des Transnationalismus-Ansatzes auf. (II) Die sozialen Bindungen zwischen Verwandten generieren Sozialkapital und tragen zur alltäglichen Unterstützung bei. (III) Die lokalen und grenzüberschreitenden Aktivitäten der Migranten sind als Strategien der sozioökonomischen Eingliederung zu deuten. (IV) Ein wesentlicher Teil der aus der Mongolei stammenden Kasachen artikuliert von der Mehrheitsbevölkerung abweichende, hybride Identifikationsmuster, die die politischen Eliten in Kasachstan bisher zu wenig wahrnehmen. N2 - Since the collapse of the USSR new migration processes such as labour migration between the southern republics of CIS and Russia, and transborder mobility of ethnic groups to their „regions of historical provenance“ emerged on its territory. The dynamic migration processes of ethnic Kazakhs between Mongolia and Kazakhstan analyzed here shows features of the latter type of migration, but also some specific characters. The present dissertation is based on sustained fieldwork carried out in Kazakhstan and Mongolia from 2006 to 2009. Surveys and in-depth interviews were conducted among Mongolian-Kazakh migrants in the environs of Almaty and Kazakhs in Mongolia’s westernmost aymag Bayan-Ölgiy. Additional interviews were held among experts from public, scientific and political institutions to ensure a balanced view on the post-soviet migration and incorporation processes. In the last two decades dense social networks developed between Mongolian-Kazakh migrants in Kazakhstan and their relatives – still or again – living in Mongolia. These networks were perpetuated by the improvement of transportation and communication links connecting both states. Circular migration patterns, regular visits and phone calls as mechanisms of transborder socioeconomic support have intensified during the last years. This interaction has to be classified in the context of legal, political and economical conditions, and, especially, in interdependency with the migration and incorporation policies of the state. The insight of the present analysis can be summarized in short in the following way: (I) The transborder interaction of the Mongolian Kazakhs, which is organized in social networks, is characterized by features of, but in the same way differs from concepts of transnationalism theory. (II) The social relations among Mongolian-Kazakh relatives generate social capital and contribute to everyday support. (III) The local and transborder activities of the Mongolian Kazakhs are to be explained as strategies of socioeconomic incorporation. (IV) A significant part of Mongolian Kazakhs articulate hybrid identification patterns that differ from the majority population and that are yet insufficiently perceived by the political elites in Kazakhstan. KW - Mongolei KW - Kasachstan KW - transnationale Migration KW - Inkorporation KW - soziale Netzwerke KW - Mongolia KW - Kazakhstan KW - transnational migration KW - inkorporation KW - social networks Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-49886 ER - TY - BOOK A1 - Holtmann, Dieter T1 - Grundlegende multivariate Modelle der sozialwissenschaftlichen Datenanalyse. - 3., veränd. Aufl. N2 - Zur adäquaten Analyse sozialwissenschaftlicher Phänomene ist die Anwendung multivariater Modelle hilfreich, die die Analyse von Zusammenhängen und Abhängigkeiten zwischen vielen Merkmalen ermöglichen. Als grundlegende Modelle werden im folgenden Band behandelt: Die Elaboration von Zusammenhängen lässt sich durch Teilgruppenvergleich (­Tabellenanalyse) auf nominalem Messniveau und durch partielle Korrelation auf metrischem Messniveau durchführen. In der multiplen Regression wird die ­Variation eines interessierenden Phänomens auf die Variation einer Reihe von Erklärungsfaktoren zurückgeführt. Die wichtigsten Interpretationshilfen dabei sind der Anteil der erklärten Varianz und die Effekte. In der Pfadanalyse werden alle Mechanismen herausgearbeitet, durch deren Zusammenwirken die Höhe ­jedes statistischen Zusammenhangs bestimmt wird: Direkte und indirekte Kausal­effekte, scheinkausale Komponenten und Assoziationseffekte. In der Varianz­analyse wird die Variation eines interessierenden Phänomens auf Haupteffekte und Interaktionseffekte einer Reihe von Erklärungsfaktoren zurückgeführt. Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-45931 SN - 978-3-86956-084-7 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - BOOK A1 - Holtmann, Dieter T1 - Die Sozialstruktur der Bundesrepublik Deutschland im internationalen Vergleich N2 - Für den internationalen Vergleich von Gesellschaften wird ein System gesellschaftlicher Dauerbeobachtung vorgeschlagen, indem aufgrund einer Auseinandersetzung mit der sozialphilosophischen Diskussion acht Performanzkriterien für den internationalen Vergleich von Lebensbedingungen entwickelt werden: Wohlstand und Wachstum; ökologische Nachhaltigkeit; Innovation; soziale Sicherung durch Unterstützungsleistungen im Risikofall sowie vorsorgend durch Bildungsinvestitionen; Anerkennung der Besonderheiten (Frauenfreundlichkeit und Migrantenfreundlichkeit); Gleichheit der Teilhabe; soziale Integration; Autonomie („freedom of choice and capabilities”). In unserem Ansatz gehen wir nicht von einem einheitlichen Pfad der Modernisierung in Richtung Wachstum, Partizipation und Inklusion aus, sondern unterscheiden in Erweiterung der „drei Welten des Wohlfahrtskapitalismus“ von Esping-Andersen (mindestens) fünf verschiedene institutionelle Entwicklungspfade der Modernisierung: Der sozialdemokratisch-universalistische Pfad, der wirtschaftsliberale Pfad, der Status-konservierende Pfad, der „familistische“ Pfad und die Entwicklung der Gruppe der ex-sozialistischen Länder, die sich in einem Prozess der Ausdifferenzierung befinden. Ab der 3. Auflage werden nun 36 Länder verglichen (incl. aller EU-Mitglieder) statt wie zuvor 28 Länder, in der 6. Auflage auf dem Stand von März 2010. Zur Analyse der Sozialstrukturen werden als Modelle sozialer Lagen berücksichtigt: Marx, Weber, Roemer/Wright; soziale Schichten, berufliche Lagen, Goldthorpe-Modell; Bourdieu, Vester, Hradil. Als Anwendungsbereiche werden behandelt: Dienstleistungsgesellschaften und Erwerbstätigkeit, Bildung; Wohlfahrtsregime und soziale Sicherung; Wohlstand, Einkommen, Vermögen und Armut; soziale Mobilität; soziale Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern; Bevölkerungsstruktur und Lebensformen; Lebensstile; Individualisierung und ihre Gegenbewegungen; zusammenfassender Vergleich von Lebensbedingungen in verschiedenen Ländern und Wohlfahrtsregimen. Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-41801 SN - 978-3-86956-057-1 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ET - 6., veränd. Aufl. ER - TY - BOOK A1 - Eggert, Adina T1 - Kinderarmut in der Bundesrepublik Deutschland BT - Ursachen, Folgen und der Einfluss des Wohlfahrtsstaates N2 - Aus dem Inhalt: 1. Einleitung 2. Der deutsche Wohlfahrtsstaat im internationalen Vergleich 2.1 Das liberale Wohlfahrtsregime und der Prototyp USA 2.2 Das sozialdemokratische Wohlfahrtsregime und der Prototyp Schweden 2.3 Das konservative Wohlfahrtsregime und der Prototyp Deutschland 3. Kinderarmut im Spiegel der Sozialpolitik 4. Kinderarmut als familienpolitische Herausforderung 5. Fazit und Ausblick T3 - Potsdamer Beiträge zur Sozialforschung - 31 Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-51109 ER - TY - THES A1 - Glöckner, Olaf T1 - Immigrated Russian Jewish elites in Israel and Germany after 1990 T1 - Russisch-jüdische Eliten in Israel und Deutschland nach 1990 BT - their integration, self image and role in community building BT - Integration, Selbstbild und Rolle in Immigranten-Netzwerken N2 - Russian Jews who left the Former Soviet Union (FSU) and its Successor States after 1989 are considered as one of the best qualified migrants group worldwide. In the preferred countries of destination (Israel, the United States and Germany) they are well-known for cultural self-assertion, strong social upward mobility and manifold forms of self organisation and empowerment. Using Suzanne Kellers sociological model of “Strategic Elites”, it easily becomes clear that a huge share of the Russian Jewish Immigrants in Germany and Israel are part of various elites due to their qualification and high positions in the FSU – first of all professional, cultural and intellectual elites (“Intelligentsija”). The study aimed to find out to what extent developments of cultural self-assertion, of local and transnational networking and of ethno-cultural empowerment are supported or even initiated by the immigrated (Russian Jewish) Elites. The empirical basis for this study have been 35 half-structured expert interviews with Russian Jews in both countries (Israel, Germany) – most of them scholars, artists, writers, journalists/publicists, teachers, engineers, social workers, students and politicians. The qualitative analysis of the interview material in Israel and Germany revealed that there are a lot of commonalities but also significant differences. It was obvious that almost all of the interview partners remained to be linked with Russian speaking networks and communities, irrespective of their success (or failure) in integration into the host societies. Many of them showed self-confidence with regard to the groups’ amazing professional resources (70% of the adults with academic degree), and the cultural, professional and political potential of the FSU immigrants was usually considered as equal to those of the host population(s). Thus, the immigrants’ interest in direct societal participation and social acceptance was accordingly high. Assimilation was no option. For the Russian Jewish “sense of community” in Israel and Germany, Russian Language, Arts and general Russian culture have remained of key importance. The Immigrants do not feel an insuperable contradiction when feeling “Russian” in cultural terms, “Jewish” in ethnical terms and “Israeli” / “German” in national terms – in that a typical case of additive identity shaping what is also significant for the Elites of these Immigrants. Tendencies of ethno-cultural self organisation – which do not necessarily hinder impressing individual careers in the new surroundings – are more noticeable in Israel. Thus, a part of the Russian Jewish Elites has responded to social exclusion, discrimination or blocking by local population (and by local elites) with intense efforts to build (Russian Jewish) Associations, Media, Educational Institutions and even Political Parties. All in all, the results of this study do very much contradict popular stereotypes of the Russian Jewish Immigrant as a pragmatic, passive “Homo Sovieticus”. Among the Interview Partners in this study, civil-societal commitment was not the exception but rather the rule. Traditional activities of the early, legendary Russian „Intelligentsija“ were marked by smooth transitions from arts, education and societal/political commitment. There seem to be certain continuities of this self-demand in some of the Russian Jewish groups in Israel. Though, nothing comparable could be drawn from the Interviews with the Immigrants in Germany. Thus, the myth and self-demand of Russian “Intelligentsija” is irrelevant for collective discourses among Russian Jews in Germany. N2 - Russischsprachige Juden, die nach 1989 die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten verlassen haben, zählen weltweit zu den bestqualifizierten Migranten. In ihren bevorzugten Zielländern (Israel, USA, Deutschland) zeichnen sie sich durch sichtbare Formen der kulturellen Selbstbehauptung, eine starke Aufstiegsmobilität und einen relativ hohen Grad der Selbstorganisation aus. Auf Grund des hohen Bildungsgrades und der dominierenden Berufsbilder konnte in Anlehnung an das Modell der „Strategic Elites“ von Suzanne Keller ein generell hoher Anteil an Eliten in der untersuchten Gruppe von Immigranten in Deutschland und Israel ausgemacht werden – v.a. professionelle, kulturelle und intellektuelle Eliten. Die Studie fragte danach, inwiefern Prozesse der kulturellen Selbstbehauptung, der lokalen und transnationalen Vernetzung und der ethno-kulturellen Selbstorganisation von den zugewanderten Eliten unterstützt oder sogar selbst befördert werden. Als empirische Grundlage dienten je 35 Experten-Interviews mit russisch-jüdischen Immigranten in beiden Ländern – dabei vorwiegend Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Publizisten/Journalisten, Lehrer, Ingenieure, Sozialarbeiter, Studenten und Politiker. Die qualitative Auswertung des Interviewmaterials in Deutschland und Israel ergab zahlreiche Gemeinsamkeiten, aber auch markante Unterschiede. Auffällig war, dass fast alle Interviewpartner mit russischsprachigen Netzwerken und Community-Strukturen gut verbunden blieben – unabhängig vom bisherigen Erfolg ihrer individuellen Integration. Fast durchweg waren sie sich ihrer überdurchschnittlichen beruflichen Kompetenzen (70% Akademiker) bewusst, die kulturellen, beruflichen und häufig auch politischen Ressourcen wurden mindestens als ebenbürtig zu jenen der Aufnahmegesellschaften betrachtet. Das Interesse an direkter gesellschaftlicher Partizipation und Akzeptanz war entsprechend hoch. Für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Immigranten in Israel und Deutschland bilden russische Sprache, Kunst und (Alltags-) Kultur nach wie vor eine Schlüssel-Rolle. Dabei entsteht für die meisten Immigranten kein zwingender Widerspruch, sich "russisch" im kulturellen, "jüdisch" im ethnischen und "israelisch" / "deutsch" im nationalen Sinne zu fühlen - insofern ein klassischer Fall von additiver Identitätsbildung, der auch die zugewanderten Eliten charakterisiert. Assimilation in die Mehrheitsgesellschaft ist keine Option. Tendenzen ethno-kultureller Selbstorganisation, die erfolgreiche individuelle Integrationsverläufe im neuen Umfeld keineswegs ausschließen, zeigten sich am intensivsten in Israel. So reagiert ein Teil der russisch-jüdischen Eliten auf allgemeine Ausgrenzungserfahrungen und/oder Schließungsprozesse der lokalen Eliten bewusst mit der Bildung eigener Vereine, Medien, Bildungseinrichtungen und sogar politischer Parteien. Insgesamt widersprechen die Ergebnisse der Studie dem weitverbreiteten Stereotyp vom russisch-jüdischen Migranten als eines pragmatisch-passiven „Homo Sovieticus“. Zivilgesellschaftliches Engagement war bei den untersuchten Eliten eher der Regelfall. Zu den Traditionen der frühen, legendären russischen „Intelligentsija“ gehörten fließende Übergänge zwischen Kunst, Bildung und gesellschaftspolitischem Engagement. Dies setzt sich in Israel in einigen Gruppierungen der russisch-jüdischen Immigranten nahtlos fort. Dagegen machten die Experten-Interviews in Deutschland deutlich, dass ein vergleichbarer „Intelligentsija“-Effekt hier nicht zu erwarten ist - und daher für kollektive Orientierungsprozesse der russischen Juden irrelevant bleibt. KW - Immigration KW - Russisch-jüdische Eliten KW - Integration KW - Kollektive Identität KW - Transnationale Diaspora KW - Immigration KW - Russian-Jewish Elites KW - Cultural Integration KW - Collective Identity KW - Transnational Diaspora Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-50369 ER -