TY - THES A1 - Wienecke, Maik T1 - Wohin mit der sozialistischen Persönlichkeit? T1 - Where did the socialist personality go? BT - Transformatives Lehren und Lernen von Geographielehrkräften in Ostdeutschland BT - Transformative learning and teaching of geography in East Germany T2 - Potsdamer Geographische Praxis N2 - Das Schulfach Geographie war in der DDR eines der Fächer, das sehr stark mit politischen Themen im Sinne des Marxismus-Leninismus bestückt war. Ein anderer Aspekt sind die sozialistischen Erziehungsziele, die in der Schulbildung der DDR hoch im Kurs standen. Im Fokus stand diesbezüglich die Erziehung der Kinder zu sozialistischen Persönlichkeiten. Die Arbeit versucht einen klaren Blick auf diesen Umstand zu werfen, um zu erfahren, was da von den Lehrkräften gefordert wurde und wie es in der Schule umzusetzen war. Durch den Fall der Mauer war natürlich auch eine Umstrukturierung des Bildungssystems im Osten unausweichlich. Hier will die Arbeit Einblicke geben, wie die Geographielehrkräfte diese Transformation mitgetragen und umgesetzt haben. Welche Wesenszüge aus der Sozialisierung in der DDR haben sich bei der Gestaltung des Unterrichtes und dessen Ausrichtung auf die neuen Erziehungsziele erhalten? Hierzu wurden Geographielehrkräfte befragt, die sowohl in der DDR als auch im geeinten Deutschland unterrichtet haben. Die Fragen bezogen sich in erster Linie auf die Art und Weise des Unterrichtens vor, während und nach der Wende und der daraus entstandenen Systemtransformation. Die Befragungen kommen zu dem Ergebnis, dass sich der Geographieunterricht in der DDR thematisch von dem in der BRD nicht sonderlich unterschied. Von daher bedurfte es keiner umfangreichen inhaltlichen Veränderung des Geographieunterrichts. Schon zu DDR-Zeiten wurden durch die Lehrkräfte offenbar eigenmächtig ideologiefreie physisch-geographische Themen oft ausgedehnt, um die Ideologie des Faches zu reduzieren. So fiel den meisten eine Anpassung ihres Unterrichts an das westdeutsche System relativ leicht. Die humanistisch geprägte Werteerziehung des DDR-Bildungssystems wurde unter Ausklammerung des sozialistischen Aspektes ebenso fortgeführt, da es auch hier viele Parallelen zum westdeutschen System gegeben hat. Deutlich wird eine Charakterisierung des Faches als Naturwissenschaft von Seiten der ostdeutschen Lehrkräfte, obwohl das Fach an den Schulen den Gesellschaftswissenschaften zugeordnet wird und auch in der DDR eine starke wirtschaftsgeographische Ausrichtung hatte. Von der Verantwortung sozialistische Persönlichkeiten zu erziehen, wurden die Lehrkräfte mit dem Ende der DDR entbunden und die in dieser Arbeit aufgeführten Interviewauszüge lassen keinen Zweifel daran, dass es dem Großteil der Befragten darum nicht leidtat, sie sich aber bis heute an der Werteorientierung aus DDR-Zeiten orientieren. N2 - In East German schools geography was one of those subjects with an extensive share of political content connected with the communist ideology of Marxism and Leninism. Additionally, pupils’ educational skills oriented toward the same ideological and humanistic parameters were also highly valued. The main focus was creating socialist citizens with socialist personalities. This paper tries to sift out what was demanded from the teachers in former East Germany to make this a reality in schools. Due to the fall of the Berlin wall a reorganization of the East German educational system was necessary. In this case the paper tries to find answers to the questions of how geography teachers managed to handle this shake-up and, ultimately, if or how they were convinced about it. Therefore, interviews were implemented with teachers who taught geography at school both in East Germany and in the reunited Germany. The main questions related to the preferred way of teaching before and after the political system transformation. The results show a low level of differences between geography lessons in East and West German schools. So maybe there was no need or will to change contents and styles of the lessons. It seems that already during the last decade of the GDR most of the interviewed teachers reduced the amount of ideological and political content just to extend the physical geography. So, for them it was possible to continue working after the fall of the Berlin wall without big difficulties. Also, there seemed to be many similarities between the value educations in East and West Germany. Only the main difference – the socialist ideology – was cancelled. Today the subject geography belongs to the department of social sciences at school, but during the interviews a lot of the teachers made clear that in their point of view geography is a part of the natural sciences section. That is surprising because even in East Germany most of the content was related to the social part as well. The responsibility to educate children in the communist way had of course vanished and nearly all of the interviewed teachers are happy with that. But still today they continue to emphasize the East German value education with its humanistic foundation. T3 - Potsdamer Geographische Praxis - 16 KW - DDR KW - Ideologie KW - Geographieunterricht KW - Sozialismus KW - Transformation KW - GDR KW - East Germany KW - ideology KW - teaching geography KW - socialism KW - transformation Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-515911 SN - 978-3-86956-518-7 SN - 2194-1599 SN - 2194-1602 IS - 16 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Serwene, Pola T1 - Geographie verstehen durch Zweisprachigkeit BT - Eine Design-Based-Research-Studie im bilingualen Geographieunterricht am Beispiel des Fachkonzepts Wandel T2 - Potsdamer Geographische Praxis N2 - Bilingualer Unterricht gilt als das Erfolgsmodell für den schulischen Fremdsprachenerwerb in Deutschland und die Beherrschung einer Fremdsprache in Wort und Schrift ist eine entscheidende berufsqualifizierende Kompetenz in unserer globalisierten Welt. Insbesondere die Verzahnung fachlicher und sprachlicher Inhalte im Kontext Bilingualen Unterrichts scheint gewinnbringend für den Fremdspracherwerb zu sein. Dabei ist die Diskrepanz zwischen den zumeist noch geringen fremdsprachlichen Fähigkeiten der Lernenden und den fachlichen Ansprüchen des Geographieunterrichts eine große Herausforderung für fachliches Lernen im bilingualen Sachfachunterricht. Es stellt sich die Frage, wie der Bilinguale Unterricht gestaltet sein muss, um einerseits geographische Themen fachlich komplex behandeln zu können und andererseits die Lernenden fremdsprachlich nicht zu überfordern. Im Rahmen einer Design-Based-Research-Studie im bilingualen Geographieunterricht wurde untersucht, wie fachliches Lernen im bilingualen Geographieunterricht durch den Einsatz beider beteiligter Sprachen (Englisch/Deutsch) gefördert werden kann. Auf Grundlage eines theoretisch fundierten Kenntnisstands zum Bilingualen Unterricht und zum Lernen mit Fachkonzepten im Geographieunterricht wurde eine Lernumgebung konzipiert, im Unterricht erprobt und weiterentwickelt, in der Strategien des Sprachwechsels zum Einsatz kommen. Die Ergebnisse der Studie sind kontextbezogene Theorien einer zweisprachigen Didaktik für den bilingualen Geographieunterricht und Erkenntnisse zum Lernen mit Fachkonzepten im Geographieunterricht am Beispiel des geographischen Konzepts Wandel. Produkt der Studie ist eine unterrichtstaugliche Lernumgebung zum Thema Wandlungsprozesse an ausgewählten Orten für den bilingualen Geographieunterricht mit didaktischem Konzept, Unterrichtsmaterialien und -medien. N2 - Bilingual teaching is considered to be the most successful model for foreign language acquisition in German classrooms. Being proficient in at least one foreign language, both orally and in writing, is an essential capability for vocational education in a world shaped by globalization. Foreign language acquisition especially profits from merging subject-specific learning and language skills in bilingual learning settings. At the same time, the discrepancy between foreign language skills and subject-specific capabilities of the learners in bilingual subject teaching is a great challenge for subject-specific learning. Educators face the challenge of designing bilingual learning settings that allow students to deal with complex geographical problems while at the same time ensure that students do not feel overwhelmed in regard to their foreign language abilities. Using a Design-Based-Research approach, this study investigated how subject-specific learning can be promoted by using both languages involved (English/German) in a bilingual geography classroom setting. Based on current research findings in bilingual teaching and conceptual learning in geography education, we designed a learning environment that implements strategies of language switching to promote subject-specific learning. After implementing this setting in a geography classroom, we re-designed the learning environment according to our findings for a second implementation phase. The study provides relevant findings in terms of veritable bilingual teaching and learning in geography lessons. Moreover, insights are given into conceptual learning by using the geographical concept of change. A set of 6 lessons on the topic of changes at different places have been developed for a geography classroom, including a didactical concept and teaching materials. T3 - Potsdamer Geographische Praxis - 19 KW - bilingualer Unterricht KW - Design-Based-Research KW - DBR KW - Geographieunterricht KW - Wandel KW - Basiskonzepte KW - Fachkonzepte KW - bilingualer Geographieunterricht KW - bilingual teaching KW - Design-Based-Research KW - DBR KW - geography education KW - change KW - geographical key concepts KW - bilingual geography teaching Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-578486 SN - 978-3-86956-557-6 SN - 2194-1599 SN - 2194-1602 IS - 19 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - JOUR A1 - Otto, Magdalena T1 - Der Beteiligungsimperativ BT - Partizipation im Rahmen neoliberaler Stadtpolitik JF - Theorie und Praxis der Diskursforschung N2 - Spätestens seit den 1990-er Jahren erscheint der Begriff Beteiligung in diversen gesellschaftlichen Bereichen als allgemein anerkannter Imperativ, der von unterschiedlichen Akteur*innen als Allheilmittel angepriesen wird. Doch wenn Beteiligung proklamiert wird, bedeutet das mitnichten eine Garantie für gesellschaftliche Teilhabe. Mit Hilfe einer dispositivanalytischen Untersuchung von top-down Beteiligungsmaßnahmen in der Berliner Quartiersentwicklung zeigt Magdalena Otto, wie der Begriff Beteiligung verschiedenartig anschlussfähig ist und dadurch eine kaum hinterfragte Legitimationskraft ausstrahlt. Im Zentrum der hier entwickelten Theorie über den Beteiligungsimperativ steht die Rekonstruktion von vier idealtypisch zu verstehenden Deutungsmustern zur Legitimation von Beteiligungsmaßnahmen sowie ihre intendierten und unbeabsichtigten Folgen. Der konstatierte Beteiligungsimperativ zeigt sich dabei als eine auf Aktivierung setzende, neoliberale Gouvernementalität in Reaktion auf städtische Segregations- und Marginalisierungsprozesse, die Krise des Kommunalstaats und damit einhergehende veränderte Steuerungserfordernisse für Regierungshandeln. N2 - Since the 1990s, the term participation has appeared as a generally recognized imperative in various areas of society, promoted by different actors as a panacea. But proclaiming participation does not guarantee social participation. In her dispositive analysis of top-down participation measures in Berlin's neighbourhood development, Magdalena Otto shows how the term participation develops a legitimizing power that is rarely questioned. The book reconstructs four interpretation patterns that legitimize participation measures. It also explains the intended and unintended consequences of the participation imperative as part of urban neoliberal governance. KW - Quartiersmanagement KW - Dispositivanalyse KW - Neoliberalismus KW - Beteiligung KW - Berlin KW - Gouvernementalität KW - neighbourhood management KW - dispositive analysis KW - neoliberalism KW - participation KW - governmentality Y1 - 2023 SN - 978-3-65843066-5 SN - 978-3-658-43067-2 U6 - https://doi.org/10.1007/978-3-658-43067-2 SN - 2626-2886 SN - 2626-2894 PB - Springer CY - Wiesbaden ER - TY - THES A1 - Burgold, Julia T1 - Erfahrung und Reflexion von Obdachlosigkeit BT - Zur Verständigung über Obdachlosigkeit in der Praxis des Slumming T2 - Potsdamer Geographische Praxis N2 - Die Arbeit gibt einen Einblick in die Verständigungspraxen bei Stadtführungen mit (ehemaligen) Obdachlosen, die in ihrem Selbstverständnis auf die Herstellung von Verständnis, Toleranz und Anerkennung für von Obdachlosigkeit betroffene Personen zielen. Zunächst wird in den Diskurs des Slumtourismus eingeführt und, angesichts der Vielfalt der damit verbundenen Erscheinungsformen, Slumming als organisierte Begegnung mit sozialer Ungleichheit definiert. Die zentralen Diskurslinien und die darin eingewobenen moralischen Positionen werden nachvollzogen und im Rahmen der eigenommenen wissenssoziologischen Perspektive als Ausdruck einer per se polykontexturalen Praxis re-interpretiert. Slumming erscheint dann als eine organisierte Begegnung von Lebensformen, die sich in einer Weise fremd sind, als dass ein unmittelbares Verstehen unwahrscheinlich erscheint und genau aus diesem Grund auf der Basis von gängigen Interpretationen des Common Sense ausgehandelt werden muss. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Arbeit, wie sich Teilnehmer und Stadtführer über die Erfahrung der Obdachlosigkeit praktisch verständigen und welcher Art das hierüber erzeugte Verständnis für die im öffentlichen Diskurs mit vielfältigen stigmatisierenden Zuschreibungen versehenen Obdachlosen ist. Dabei interessiert besonders, in Bezug auf welche Aspekte der Erfahrung von Obdachlosigkeit ein gemeinsames Verständnis möglich wird und an welchen Stellen dieses an Grenzen gerät. Dazu wurden die Gesprächsverläufe auf neun Stadtführungen mit (ehemaligen) obdachlosen Stadtführern unterschiedlicher Anbieter im deutschsprachigen Raum verschriftlicht und mit dem Verfahren der Dokumentarischen Methode ausgewertet. Die vergleichende Betrachtung der Verständigungspraxen eröffnet nicht zuletzt eine differenzierte Perspektive auf die in den Prozessen der Verständigung immer schon eingewobenen Anerkennungspraktiken. Mit Blick auf die moralische Debatte um organisierte Begegnungen mit sozialer Ungleichheit wird dadurch eine ethische Perspektive angeregt, in deren Zentrum Fragen zur Vermittlungsarbeit stehen. N2 - The book provides an insight into the social practices of mutual understanding occurring during city tours with former homeless people, which operate with the goal of increasing understanding, tolerance and recognition for people affected by homelessness. First, the discourse of slum tourism is reviewed and, considering the diversity of this phenomena, the term “slumming” is defined as an organized encounter with social inequality. The central lines of discourse and the moral positions woven into them are thus traced and reinterpreted within the framework of the adopted sociological perspective of knowledge as an expression of a polycontextural practice per se. Through this lens, slumming then appears as an organized encounter of ways of life that are alien to each other in a way that defies immediate understanding, and for this very reason must be negotiated on the basis of common sense interpretations. Against this background, this study examines how participants and city guides communicate about the experience of homelessness and focusses on the thereby generated kind of understanding of homelessness. Of particular interest here are the possibilities and limits of the mutual understanding between the former homeless guides and their predominantly bourgeois attendees. For this purpose, the transcripts of conversations taken during nine city tours from different providers in German-speaking countries were analyzed using the procedure of the documentary method. This comparative examination offers not least a differentiated perspective on the practices of recognition that are always inherent in the processes of understanding. Concerning the moral debate surrounding organized encounters with social inequality, this ultimately suggests a shift in the ethical framework away from the issue of representation toward one of mediation. T3 - Potsdamer Geographische Praxis - 18 KW - Slumming KW - slumming KW - Slumtourismus KW - slum tourism KW - soziale Ungleichheit KW - social inequality KW - Obdachlosigkeit KW - Homelessness KW - Rekonstruktive Sozialforschung KW - reconstructive social research KW - Dokumentarische Methode KW - documentary method KW - Systemtheorie KW - systems theory KW - Polykontexturalität KW - polycontexturality KW - Stadtführungen KW - guided tours KW - Interaktion KW - interaction KW - Stigmatisierung KW - stigmatization Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-553932 SN - 978-3-86956-541-5 SN - 2194-1599 SN - 2194-1602 IS - 18 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER -