TY - JOUR A1 - Richter, Eric A1 - Marx, Alexandra A1 - Huang, Yizhen A1 - Richter, Dirk T1 - Zeiten zum beruflichen Lernen BT - eine empirische Untersuchung zum Zeitpunkt und der Dauer von Fortbildungsangeboten für Lehrkräfte BT - an empirical study about timing and duration of teacher training JF - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft N2 - Die Forschung zur Lehrerfortbildung weist darauf hin, dass zeitliche Einschränkungen eine Barriere für die Teilnahme an Fortbildungen darstellen. Insbesondere die Unvereinbarkeit der Arbeitszeit mit dem Zeitpunkt des Fortbildungsangebotes wird von Lehrkräften als hinderlich wahrgenommen. Welche zeitlichen Merkmale das Fortbildungsangebot für Lehrkräfte aufweist und ob diese im Zusammenhang mit der Fortbildungsteilnahme von Lehrkräften stehen, fand bisher wenig Berücksichtigung. Die vorliegende Studie verfolgt daher das Ziel, zeitliche Merkmale des Fortbildungsangebotes für Lehrkräfte zu beschreiben und ihre Vorhersagekraft für die Fortbildungsteilnahme zu untersuchen. Die Daten hierfür stammen aus der elektronischen Datenbankfür Lehrerfortbildungen des Landes Brandenburg im akademischen Jahr 2016/2017. Der Datensatz umfasst 1330 schulexterne Lehrerfortbildungen staatlicher Anbieter. Die Ergebnisse zeigen, dass Dauer und Zeitpunkt einer Fortbildungsveranstaltung prädiktiv für die Teilnahme der Lehrkräfte sind. Die Befunde erweitern damit den Diskurs zu Bedingungen des beruflichen Lernens von Lehrkräften und liefern Implikationen für eine passgenaue Fortbildungsplanung. N2 - Research on teachers’ professional development suggests that time constraints often prevent teachers from participating in in-service trainings. In particular, a time conflict between work and in-service training seems to be an obstacle for many teachers. However, little empirical evidence exists that investigates effects of temporal variables such as timing and duration of the training session on teachers’ participation rate. The present study aims to describe time and duration of professional development activities and its relationship with the number of attendees in the respective courses. The data of the study were provided from the electronic database on teachers’ professional development activities in the state of Brandenburg during the academic year 2016–2017. The data set comprises 1330 professional development activities provided by state agencies. The results show that both time and duration significantly predict the participation rate in the training courses. The findings broaden the scope of the discussion about conditions of teachers’ professional learning and provide implications for a well-fitting in-service training schedule. T2 - Time for professional learning KW - berufliches Lernen · Lehrerbildung · Lehrerfortbildung ·Lernzeit · Polynomial Regression KW - Lehrerbildung KW - Lehrerfortbildung KW - Lernzeit KW - polynomial regression KW - Continuing education KW - Learning time KW - Polynomial regression KW - Professional development KW - Teacher training Y1 - 2020 U6 - https://doi.org/10.1007/s11618-019-00924-x SN - 1434-663X SN - 1862-5215 VL - 23 IS - 1 SP - 145 EP - 173 PB - Springer VS/Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH CY - Wiesbaden ER - TY - JOUR A1 - Richter, Eric A1 - Marx, Alexandra A1 - Huang, Yizhen A1 - Richter, Dirk T1 - Zeiten zum beruflichen Lernen BT - eine empirische Untersuchung zum Zeitpunkt und der Dauer von Fortbildungsangeboten für Lehrkräfte JF - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft N2 - Die Forschung zur Lehrerfortbildung weist darauf hin, dass zeitliche Einschränkungen eine Barriere für die Teilnahme an Fortbildungen darstellen. Insbesondere die Unvereinbarkeit der Arbeitszeit mit dem Zeitpunkt des Fortbildungsangebotes wird von Lehrkräften als hinderlich wahrgenommen. Welche zeitlichen Merkmale das Fortbildungsangebot für Lehrkräfte aufweist und ob diese im Zusammenhang mit der Fortbildungsteilnahme von Lehrkräften stehen, fand bisher wenig Berücksichtigung. Die vorliegende Studie verfolgt daher das Ziel, zeitliche Merkmale des Fortbildungsangebotes für Lehrkräfte zu beschreiben und ihre Vorhersagekraft für die Fortbildungsteilnahme zu untersuchen. Die Daten hierfür stammen aus der elektronischen Datenbank für Lehrerfortbildungen des Landes Brandenburg im akademischen Jahr 2016/2017. Der Datensatz umfasst 1330 schulexterne Lehrerfortbildungen staatlicher Anbieter. Die Ergebnisse zeigen, dass Dauer und Zeitpunkt einer Fortbildungsveranstaltung prädiktiv für die Teilnahme der Lehrkräfte sind. Die Befunde erweitern damit den Diskurs zu Bedingungen des beruflichen Lernens von Lehrkräften und liefern Implikationen für eine passgenaue Fortbildungsplanung. N2 - Research on teachers’ professional development suggests that time constraints often prevent teachers from participating in in-service trainings. In particular, a time conflict between work and in-service training seems to be an obstacle for many teachers. However, little empirical evidence exists that investigates effects of temporal variables such as timing and duration of the training session on teachers’ participation rate. The present study aims to describe time and duration of professional development activities and its relationship with the number of attendees in the respective courses. The data of the study were provided from the electronic database on teachers’ professional development activities in the state of Brandenburg during the academic year 2016–2017. The data set comprises 1330 professional development activities provided by state agencies. The results show that both time and duration significantly predict the participation rate in the training courses. The findings broaden the scope of the discussion about conditions of teachers’ professional learning and provide implications for a well-fitting in-service training schedule. KW - berufliches Lernen KW - Lehrerbildung KW - Lehrerfortbildung KW - Lernzeit KW - Polynomial Regression KW - Continuing education KW - Learning time KW - Polynomial regression KW - Professional development KW - Teacher training Y1 - 2020 U6 - https://doi.org/10.1007/s11618-019-00924-x SN - 1434-663X SN - 1862-5215 VL - 23 IS - 1 SP - 145 EP - 173 PB - Springer VS/Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH CY - Wiesbaden ER - TY - THES A1 - Erdmann, Melinda T1 - Von der Studienaufnahme bis zum Studienabbruch BT - die zeitliche Veränderung des studentischen Frames in der Studieneingangsphase und ihre Wirkung auf den Studienverbleib N2 - In der Arbeit „Von der Studienaufnahme bis zum Studienabbruch“ strebt die Autorin an, das Phänomen des Studienabbruchs sowohl handlungstheoretisch einzubetten als auch längsschnittlich zu untersuchen und damit einen wichtigen Beitrag für die Hochschulforschung zu leisten. Die übergeordneten Fragestellungen der Arbeit lauten „Wie kann der Entscheidungsprozess zum Studienabbruch handlungstheoretisch beschrieben werden?“ und „Inwieweit kann ein Studienabbruch durch die Veränderung wesentlicher Einflussfaktoren, wie des studentischen Frames, empirisch erklärt werden?“. Zur Beantwortung dieser zwei übergeordneten Fragen wählt die Autorin die integrative Handlungstheorie und das Modell der Frame-Selektion von Hartmut Esser und Clemens Kroneberg. Anhand dieser entwickelt die Autorin im theoretischen Teil ihrer Arbeit ein Modell des Reframings in der Studieneingangsphase, was den Prozess der Entscheidung zum Studienabbruch bzw. Studienverbleib beschreibt. Die Wahl der Theorie begründet sie durch den aktuellen Forschungsstand zu Bildungsentscheidungen aus der soziologischen Bildungsforschung. Im Rahmen des abgeleiteten Modells stellt der Studienabbruch eine weitere allgemeine Bildungsentscheidung dar, die durch ein Reframing des Interpretationsrahmens der Studierenden (das sogenannte Frame) in der Studieneingangsphase verursacht werden kann. Dabei liegt der Fokus des Modells auf dem Prozess der Entscheidung, indem beschrieben wird, wie und durch welche Faktoren das ursprüngliche Frame, mit dem die Studienentscheidung getroffen wurde, in der Studieneingangsphase sich verändert und infolgedessen es zu einer wiederholten Bildungsentscheidung kommt. Mit dem empirischen Teil der Arbeit verfolgt die Autorin zwei Ziele. Zum einen werden die theoretischen Annahmen aus dem Modell zum Reframing in der Studieneingangsphase anhand von Wiederholungsbefragungen von Studierenden überprüft. Zum anderen untersucht die Autorin mithilfe dieser Daten die Entscheidung zum Studienabbruch für den deutschen Kontext erstmalig im Längsschnitt. Die empirischen Untersuchungen umfassen vier Teilstudien und orientieren sich chronologisch am theoretischen Modell. So wird zunächst in der Teilstudie I die messtheoretische Güte der Operationalisierung des studentischen Frames überprüft und anschließend Bestimmungsfaktoren des anfänglichen studentischen Frames zur Studienaufnahme betrachtet. Die Teilstudie II bietet eine Untersuchung zum Match zwischen den anfänglichen Erwartungen und der vorgefundenen Studienrealität in der Studieneingangsphase, wobei das Match anhand von individuellen und institutionellen Faktoren erklärt wird. Der Fokus der Teilstudie III liegt auf dem Ausmaß und den Bedingungsfaktoren der Veränderungen des Frames in der Studieneingangsphase. Letztlich bietet die Teilstudie IV erstmalig für die deutsche Hochschulforschung eine längsschnittliche Perspektive mit dem Fokus auf die zeitliche Veränderung des studentischen Frames zur Erklärung des Studienabbruchs und Studienverbleibs. Im Fazit diskutiert die Autorin Implikationen für die Weiterentwicklung des vorgeschlagenen theoretischen Modells, Implikationen für die zukünftige Forschung zum Studienabbruch und Implikationen für die Praxis an den Hochschulen zur Gestaltung der Studieneingangsphase und Prävention von Studienabbrüchen. Dabei kann sie vor allem für die Hochschulpraxis fünf große Themenbereiche identifizieren: der Umfang von unerfüllten Erwartungen der Studierenden; die Heterogenität der studentischen Frames bei der Studienaufnahme; der große Anteil an Studierenden, die mindestens einen Studiengangwechsel vollzogen haben; die phasenspezifische Veränderung des studentischen Frames und ihre Bedeutung für die Stabilisierung bzw. Destabilisierung der Studienentscheidung sowie die Bedeutung der inhaltlichen und qualitativen Gestaltung der Studieneingangsphase und des Studiums. Letztlich spricht sich die Autorin auch für eine Entstigmatisierung des Studienabbruchs aus. KW - Studieneingangsphase KW - Studienabbruch KW - Hochschulforschung KW - Bildungsentscheidungen KW - Modell der Frame-Selektion Y1 - 2020 ER - TY - JOUR A1 - Meyer, André A1 - Richter, Eric A1 - Richter, Dirk A1 - Gronostaj, Anna T1 - Professionalisierung von Schulleitungen am Beispiel der Werkstatt „Schule leiten“ T1 - Evaluation of the professional development program “Schule leiten” [“School Leadership”] for principals BT - Evaluationsergebnisse einer Fortbildungsreihe für Schulleitungen zum Thema Schulentwicklung BT - results from a program on school improvement JF - Die deutsche Schule N2 - Empirische Studien und schulische Rechtsvorschriften betonen die Relevanz von Schulleiter*innen für die Schulentwicklung. Auf diese Aufgabe müssen Schulleiter*innen in Aus- und Fortbildungen vorbereitet werden. Der vorliegende Beitrag untersucht in einem längsschnittlichen Design Effekte der Fortbildungsreihe Werkstatt „Schule leiten“. Die Teilnehmer*innen bewerten die Werkstatt zumeist positiv und es zeigen sich geringe bis moderate Veränderungen in ihrem selbstberichteten beruflichen Handeln. Schulleiter*innen mit wenigen Jahren Leitungserfahrung berichten dabei über die größten Zuwächse. Der Beitrag diskutiert Implikationen für die Forschung und Fortbildung von Schulleiter*innen. N2 - Empirical studies and legal documents of school law highlight the importance of principals for school improvement. Professional development (PD) needs to be provided for principals in this field accordingly. This longitudinal study investigates effects of a PD program addressing principals’ self-reported skills that are related to school improvement. Participants are highly satisfied with the PD program and they report small to moderate changes of their leadership behaviour. Principals with little experience on the job report higher gains of their leadership than highly experienced principals. Implications for future research and professional development are discussed. KW - Schulleitungsfortbildung KW - Evaluation KW - Wirkungen von Fortbildungen KW - Längsschnittstudie KW - principal professional development KW - evaluation research KW - ffects of professional developmen KW - longitudinal study KW - multiple regression Y1 - 2020 UR - https://www.waxmann.com/artikelART104135 U6 - https://doi.org/10.31244/dds.2020.03.03 SN - 0012-0731 SN - 2699-5379 VL - 112 IS - 3 SP - 277 EP - 295 PB - Waxmann CY - Münster ER - TY - JOUR A1 - Scharf, Jan A1 - Becker, Michael A1 - Stallasch, Sophie E. A1 - Neumann, Marko A1 - Maaz, Kai T1 - Primary and secondary effects of social background across secondary education T1 - Primäre und sekundäre Herkunftseffekte über den Verlauf der Sekundarstufe BT - eine Dekomposition an drei Bildungsübergängen BT - decomposing effects at three educational transitions JF - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft N2 - Secondary education is characterised by a sequence of transitions that are linked to educational inequality. Regarding social background effects, inequalities relate to disparities in educational achievement (primary effects) and educational decisions (secondary effects). In the present study, both primary and secondary effects are analysed based on an entire student cohort in the Hamburg school system (KESS study) across the course of secondary education, i.e. from entering secondary school to aiming for higher education. The KHB method is applied in order to decompose the effects, including transitions to upper secondary education. In line with previous research, total social background effects decrease across educational trajectories. No clear pattern emerges concerning an assumed increase in the relative importance of secondary effects. Primary effects operationalised by school grades are slightly predominant in the transition to lower secondary education, and nearly the same ratio is found for the transition to upper secondary education. However, regarding the aim to enter higher education, the relative importance of secondary effects is more clearly discernible. N2 - Die Sekundarstufe ist gekennzeichnet durch eine Sequenz von Übergängen, an denen Ungleichheiten durch Leistungsdisparitäten (primäre Effekte) und Bildungsentscheidungen (sekundäre Effekte) nach sozialer Herkunft relevant werden. Diese Herkunftseffekte werden mit dem vorliegenden Beitrag erstmals anhand von Daten einer vollständigen Schülerkohorte (Hamburger KESS-Studie) über den gesamten Verlauf der Sekundarstufe vom Übergang ins Gymnasium bis zur Studienintention analysiert. Eine Dekomposition und Quantifizierung primärer und sekundärer Effekte mit der KHB-Methode erfolgt dabei erstmals auch für den Eintritt in die Oberstufe. Abnehmende absolute Herkunftseffekte über den Bildungsverlauf, auf die bisherige Befunde verschiedener Stichproben verweisen, können mit dieser Studie zum Teil bestätigt werden. Zum vermuteten relativen Bedeutungszuwachs sekundärer Effekte zeigen die Ergebnisse kein eindeutiges Muster: Beim Wechsel ins Gymnasium überwiegen primäre Effekte leicht, wenn Noten als Leistungsindikator verwendet werden. Beim Eintritt in die Oberstufe bleibt die Relation nahezu unverändert. Erst bei der Studienintention fällt die relative Bedeutung sekundärer Effekte größer aus. KW - Complete survey KW - Decomposition KW - Educational transitions KW - Primary and KW - secondary effects KW - Social inequality KW - Bildungsübergänge KW - primäre und sekundäre Herkunftseffekte KW - Effektdekomposition KW - Vollerhebung KW - soziale Ungleichheit Y1 - 2020 U6 - https://doi.org/10.1007/s11618-020-00981-7 SN - 1434-663X SN - 1862-5215 VL - 23 IS - 6 SP - 1251 EP - 1282 PB - Springer CY - Wiesbaden ER - TY - JOUR A1 - Ludwig, Joachim T1 - Geht das unter die Haut? BT - zur Rolle der Gefühle in der Erwachsenenbildung JF - Erwachsenenbildung und Lernen in Zeiten von Globalisierung, Transformation und Entgrenzung Y1 - 2020 SN - 978-3-8474-2345-4 SP - 327 EP - 340 PB - Budrich CY - Opladen ER - TY - THES A1 - Zaruba, Nicole T1 - Die Entwicklung von Lehrerüberzeugungen im Potsdamer Praxissemester Y1 - 2020 ER - TY - BOOK A1 - Müller, Christina A1 - Dinter, Anja T1 - Bewegte Schule für alle BT - Modifizierungen eines Konzeptes der bewegten Schulen für die Förderschwerpunkte Lernen, geistige, motorische, emotionale und soziale Entwicklung, Sprache sowie Hören N2 - Die Forschungsgruppe „Bewegtes Lernen“ der Universität Leipzig arbeitet seit Mitte der 1990er Jahre an der Zielstellung, Kindern und Jugendlichen in der Schule mehr Bewegung zu ermöglichen. Jedoch können viele Ansätze der „Bewegten Schule“ nicht ohne Weiteres auf die Bedürfnisse von Schülern mit Entwicklungsbesonderheiten übertragen werden. Diese spezifischen Modifizierungen finden sich im vorliegenden Band, auch aber nicht nur als Ergänzung zu den Bänden „Bewegte Schule“ und „Bewegte Grundschule“. Zielgruppen sind dabei sowohl Lehrkräfte in inklusiven Klassen als auch an spezifischen Förderschulen. Y1 - 2020 SN - 978-3-89665-880-7 PB - Academia CY - Bade-Baden ET - 2., aktualisiert Aufl. ER - TY - THES A1 - Richter, Eric T1 - Aspekte der Nutzung und des Angebots von Lehrerkräftefortbildung in Deutschland N2 - Lehrkräftefortbildungen werden in der Forschung als vielversprechende Möglichkeit angesehen, Lehrkräfte dabei zu unterstützen, den an sie gestellten Anforderungen gerecht zu werden (Darling-Hammond, Hyler & Gardner, 2017). Über verschiedene Studien hinweg konnte hierbei gezeigt werden, dass die Teilnahme einer Lehrkraft an Fortbildungen positiv mit der Entwicklung ihrer Schüler*innen zusammenhängt (Kalinowski, Egert, Gronostaj & Vock, 2020; Yoon, Duncan, Lee, Scarloss & Shapley, 2007). Während ein Teil der Forschung ihren Fokus auf die Wirksamkeit von Fortbildungsangeboten richtet, nehmen andere Untersuchungen stärker die Nutzung dieser Angebote in den Blick. Die vorliegende Arbeit knüpft an die bisherige Forschung zur Lehrkräftefortbildung an und versucht, Aspekte der Nutzung und des Angebots der Lehrkräftefortbildung in Deutschland im Rahmen des Comprehensive Lifelong Learning Participation Models stärker gemeinsam zu betrachten (Boeren, Nicaise & Baert, 2010). Hierbei handelt es sich um ein Mehrebenen-Modell zur Erklärung von Weiterbildungsverhalten, welches verschiedene Akteursgruppen (z.B. Fortbildungsteilnehmer*innen, Fortbildungsinstitute) auf der Nachfrage- und der Angebotsseite berücksichtigt und deren Interdependenz in den Blick nimmt. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die vorliegende Arbeit in vier Teilstudien mit den Merkmalen der Fortbildungsteilnehmer*innen und des Fortbildungsangebots. Sie untersucht zudem die Prädiktoren für Fortbildungsbeteiligung von Lehrkräften auf der Nachfrage- und Angebotsseite. Studie 1 fokussiert zunächst die Nachfrageseite des Comprehensive Lifelong Learning Participation Models (Boeren et al., 2010) und betrachtet die in der Forschung wenig beachtete Gruppe der Nicht-Teilnehmer*innen. An Befunde der allgemeinen Weiterbildungsforschung anknüpfend, beschäftigt sich diese Teilstudie mit den Teilnahmebarrieren von Lehrkräften an Fortbildungen und untersucht, wie diese mit der Fortbildungsaktivität von Lehrkräften zusammenhängen. Die Beantwortung der Forschungsfragen basiert auf einer Sekundärdatenanalyse des IQB-Ländervergleichs 2012 (Pant et al., 2013), auf dessen Grundlage ein Gruppenvergleich von Teilnehmer*innen und Nicht-Teilnehmer*innen an Fortbildung sowie eine faktoranalytische Betrachtung der berichteten Teilnahmebarrieren durchgeführt wurde. Studie 2 greift die Frage auf, welche Lehrkräfte intensiv von Angeboten der Fortbildung Gebrauch machen. Ausgangspunkt der Arbeit ist die Beobachtung eines Matthäus-Effektes durch die allgemeine Weiterbildungsforschung. Demnach beteiligen sich insbesondere jene Personen stärker an beruflichen Lerngelegenheiten, die bereits vor der Maßnahme über günstige Ausgangsvoraussetzungen, etwa in Form eines höheren Kompetenzniveaus im Vergleich zu Personen, die nicht oder weniger an Angeboten der Fort- und Weiterbildung partizipieren, verfügen. In Anlehnung an diese Befunde diskutiert Teilstudie 2 verschiedene Aspekte der Qualität von Lehrkräften und geht anhand bivariater Zusammenhangsanalysen der Frage nach, welche Zusammenhänge zwischen der Voraussetzung der Lehrkraft und der Nutzung von Fortbildung bestehen. Dabei berücksichtigt die Studie das von Boeren et al. (2010) eingeführte Comprehensive Lifelong Learning Participation Model, indem sie die Befunde der Wirksamkeits- und Angebotsforschung aufgreift und differentielle Effekte in Abhängigkeit der Merkmale der Fortbildungen (fachlich vs. nicht-fachlich) in den Blick nimmt. Die durchgeführten Analysen beruhen auf einer Sekundärdatenanalyse des COACTIV-Forschungsprojekts (Kunter, Baumert & Blum, 2011). Auch in Studie 3 steht die Interaktion von Nachfrage- und Angebotsseite im Mittelpunkt. Während in Studie 2 jedoch konzeptionelle Merkmale der Fortbildung fokussiert wurden, liegt der Fokus in Studie 3 auf dem strukturellen Merkmal Zeit. Zeiten zum (beruflichen) Lernen werden hierbei zunächst auf Basis empirischer Befunde als Grundvoraussetzung für das Zustandekommen von Fortbildungsbeteiligung herausgearbeitet. Die Studie geht dann der Frage nach, welche zeitlichen Merkmale das Fortbildungsangebot für Lehrkräfte aufweist und wie diese Merkmale des Angebots im Zusammenhang mit der Nutzung durch Lehrkräfte stehen. Zur Beantwortung der Forschungsfragen werden eine Programmanalyse sowie polynomiale Regressionen durchgeführt. Die der Analyse zugrundeliegenden Daten beruhen hierbei auf den in der elektronischen Datenbank hinterlegten Fortbildungsangebotsdaten für das Land Brandenburg aus dem akademischen Jahr 2016/2017. Studie 4 fokussiert schließlich die Gruppe der Lehrerfortbildner*innen und somit die Angebotsseite des Comprehensive Lifelong Learning Participation Models (Boeren et al., 2010). In Anlehnung an theoretische Arbeiten zur professionellen Identität wird dabei der Frage nachgegangen, wie Lehrerfortbildner*innen ihre Aufgaben wahrnehmen und wie diese Wahrnehmung mit weiteren Aspekten ihrer professionellen Identität und der Gestaltung ihrer Fortbildungsveranstaltungen zusammenhängt. Hierzu wurden selbsterhobene Daten einer schriftlichen Befragung von Lehrerfortbildner*innen im Jahr 2019 zunächst faktoranalytisch betrachtet und anschließend mithilfe bivariater Zusammenhangsanalysen untersucht. Die zentralen Ergebnisse der vorliegenden Arbeit werden abschließend zusammengefasst diskutiert. Sie deuten insgesamt darauf hin, dass das derzeitige Fortbildungssystem in Deutschland nicht dazu geeignet erscheint, alle Lehrkräfte mit qualitativ hochwertigen Fortbildungen so zu erreichen, dass sie an ihren Schwächen arbeiten können. Die Befunde zeigen weiter, dass Fortbildner*innen eine mögliche Stellschraube für die Veränderung von Teilen des Fortbildungsangebots darstellen. Die Befunde bieten somit die Grundlage für zukünftige Forschungsarbeiten und mögliche Implikationen in der Fortbildungspraxis und Bildungspolitik. KW - Fortbildung KW - Lehrkräftebildung KW - Bildungsbeteiligung KW - Dritte Phase KW - Berufliches Lernen KW - Professionalisierung Y1 - 2020 ER - TY - JOUR A1 - Kirchner, Vera A1 - Penning, Isabelle T1 - An Fragen wachsen T1 - Learning through questions BT - forschendes Lernen in der technischen und ökonomischen Bildung BT - research oriented learning in technical and economic educatio JF - Forschendes Lernen Y1 - 2020 SN - 978-3-7815-2420-0 SP - 44 EP - 56 PB - Klinkhardt CY - Bad Heilbrunn ER -