TY - THES A1 - Rupp, Michael T1 - „Probably the Finest Organisation of its Kind“ T1 - „Probably the Finest Organisation of its Kind“ BT - öffentliche und fachöffentliche Diskurse über Nachrichtendienste in Großbritannien 1900 – 1939 BT - public and expert discourses on intelligence in Great Britain 1900 – 1939 N2 - Die Entstehung der modernen britischen Nachrichtendienstarchitektur fiel in die erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Zeitgleich erfuhr die britische Gesellschaft eine nie dagewesene Demokratisierung. Die Arbeit versucht darzulegen, wie auch vermeintlich arkane Bereiche staatlichen Handelns in öffentliche Aushandlungsprozesse eingebettet sind und rekonstruiert deshalb erstmals systematisch öffentliche und fachöffentliche Diskurse über Nachrichtendienste Großbritanniens im Zeitalter der Weltkriege. N2 - The modern British intelligence system emerged in the first half of the 20th century. During the same period, British society experienced an unparralelled democratisation. This thesis seeks to demonstrate, how seemingly arcane fields of statal activity – such as intelligence – are embedded in processess of public bargaining. Thus the thesis systematically reconstructs discourses on British intelligence within the public and expert sphere in the age of world wars. KW - Nachrichtendienste KW - Großbritannien KW - Öffentlichkeit KW - intelligence KW - Great Britain KW - public Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-429851 ER - TY - THES A1 - Rabacher, Gerald T1 - „Man ist nie irgendwie fertig“ Über Teilnahme- und Lernbegründungen von Primarstufenlehrer*innen in bewegungsorientierten Weiterbildungsprozessen N2 - Pädagog*innen der Primarstufe nehmen an spezifischen bewegungsorientierten Weiterbildungen teil. Zahlreiche Untersuchungen im Kontext von Fort- und Weiterbildungen stellen dar, unter welchen Bedingungen sich Teilnahmen förderlich oder hinderlich auswirken. In didaktisch-konzeptionellen Überlegungen werden häufig Fragen diskutiert, wie äußere Umstände, etwa in Bezug auf zeitliche, räumliche oder inhaltliche Dimensionen, zu gestalten sind, damit Bildungsangebote im Schulsystem bestimmte Wirkungen erzielen. Unter welchen Bedingungen erfolgt sozusagen günstiger Weise eine Vermittlung von spezifischen Inhalten an Lehrer*innen, damit über diese ein Transfereffekt von (system-)relevantem Wissen in das Schulsystem erfolgen kann? In dieser Forschungsarbeit soll nicht ein Bedingungsdiskurs im Vordergrund stehen, auf dessen Grundlage wirkungsvolle Vermittlungsstrategien für Bildungsangebote diskutiert werden. Im Zentrum steht die Frage nach je eigenen Teilnahme- und Lernbegründungen von Pädagog*innen, und wie sie sich zu ihrer Weiterbildung ins Verhältnis setzen. Dieser Zugang verändert die Perspektive auf die Thematik und erlaubt die Auseinandersetzung mit Subjekten im Rahmen eines Begründungsdiskurses. Im Zuge einer empirisch-qualitativen Studie werden narrative Interviews mit elf Absolvent*innen einer bewegungsorientierten Weiterbildung geführt, die Auswertung der Daten erfolgt mit der Dokumentarischen Methode. Die Rekonstruktionsergebnisse werden in Form von zwei Fallbeschreibungen und durch vier typische, in der Studie entwickelte, Begründungsfiguren dargestellt: die Figur Lernen, die Figur Wissensmanagement, die Figur Neugierige Suche und die Figur Körperliche Aktivität. Neben der Rekonstruktion von Teilnahme- und Lernbegründungsmustern wird deutlich, dass Teilnehmen und Lernen keine unterschiedlichen Zugangslogiken in Bezug auf Bedeutungs-Begründungs-Zusammenhänge verfolgen. Vielmehr sind sowohl expansive als auch defensive Lernbegründungen im Zuge von Teilnahmebegründungen identifizierbar. N2 - Educators at primary school level engage in specific movement-oriented professional development programmes. There is ample research which discusses encouraging as well as inhibiting conditions for the participation in such programmes. Didactic-methodological considerations for professional development frequently discuss external factors such as temporal, spatial, and content-related dimensions in order to establish positive impact on the educational system at school level. However, which conditions really support the transmission of content to teachers, simultaneously creating a transfer of systemically relevant knowledge into the school system? This research paper does not intend to prioritise an educational discourse on effective strategies for professional development. Rather, it concentrates on the question how educators explain their participation and learning, and it discusses their relationship with their professional development. This approach not only changes the view of the topic, but it also encourages a mutual discourse about justifications with the participants. In the context of an empirical-qualitative study, narrative interviews with eleven participants of a movement-oriented professional development course were conducted. Data analysis made use of the documentary method of interpretation. Two case descriptions and four typical figures of justification – learning, management of knowledge, inquisitive search and physical activity – illustrate the reconstructive results. Regarding the correlation of meaning and justification, the reconstruction of patterns of participation and learning do not appear to be embedded in different reasoning. Instead, expansive as well as defensive learning justifications could be identified in varying justifications for participation. T2 - "One is never somehow finished" about participation and learning justifications of primary school teachers in movement-oriented professional development programmes KW - Subjektwissenschaftliche Lerntheorie KW - Lernbegründungen KW - Teilnahmebegründungen KW - Bewegungsorientierte Weiterbildung KW - Bildungspolitische Programme KW - Qualitative Sozialforschung KW - Dokumentarische Methode KW - Fallbeschreibungen KW - Typenbildung KW - Begründungsfiguren KW - justification figures KW - movement-oriented professional development programmes KW - educational programs KW - documentary method KW - case descriptions KW - learning justifications KW - qualitative social research KW - subject-scientific learning theory KW - participation justifications KW - typing Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-546223 ER - TY - THES A1 - Schaefer, Christin T1 - „Gestärkt für den Lehrerberuf“ T1 - "Strengthened for the teaching profession" BT - psychische Gesundheit durch Förderung berufsbezogener Kompetenzen ; Entwicklung und Evaluation eines stärkenfokussierten Interventionsprogramms für Lehramtsstudierende BT - mental health by promoting professional skills ; development and evaluation of a strengths-based intervention program for student teachers N2 - In einer quasiexperimentellen Längsschnittstudie mit 380 Lehramtsstudierenden wurde das Interventionsprogramm „Gestärkt für den Lehrerberuf“, welches Elemente eines Self-Assessments der berufsrelevanten Kompetenzen mit konkreten Beratungsmöglichkeiten und einem Zieleffektivitätstraining (Dargel, 2006) zur Entwicklung individueller berufsbezogener Kompetenzen verbindet, auf seine Wirksamkeit (Reflexionskompetenz, Lehrerselbstwirksamkeit, berufsbezogene Kompetenzen, Beanspruchungserleben, Widerstandsfähigkeit) und den Wirkungsprozess (Zielbindung, Zielrealisierbarkeit, Zieleffektivität) hin überprüft. In dem Prä-Post-Follow-up-Test-Vergleichsgruppen-Design wurden eine Interventionsgruppe, deren Treatment auf dem Stärkenansatz basiert (1), eine defizitorientierte Interventionsgruppe (2), sowie eine kombinierte Interventionsgruppe, bei der der Stärkenansatz durch den Defizitansatz ergänzt wird (3), einer unbehandelten Kontrollgruppe sowie einer alternativ behandelten Kontrollgruppe, die ausschließlich in ihren sozial-kommunikativer Kompetenzen geschult wurde, gegenübergestellt. Es gelang zum Post- und Follow-up-Test, sowohl die individuellen beruflichen Kompetenzen als auch die Reflexionskompetenz von Teilnehmern der Interventionsgruppen im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe zu fördern. Die Teilnehmer der kombinierten Intervention profitierten im Vergleich zu den Teilnehmern der anderen beiden Interventionsgruppen stärker im Bereich Lehrerselbstwirksamkeit, Widerstandsfähigkeit und Zieleffektivität. Gegenüber der alternativen Kontrollgruppe zeigten sie ebenfalls einen stärkeren Zuwachs in der Entwicklung ihrer berufsrelevanten Kompetenzen und in ihrer Widerstandsfähigkeit. Die Studie liefert erste Hinweise darauf, dass ein Ansatz, welcher Stärkenfokussierung und Defizitorientierung integriert, besonders effektiv wirkt. N2 - In a sample of 380 student teachers this longitudinal study examined the effectiveness of a strengths-based intervention program that combined elements from a self-assessment of work related competencies with peer-coaching and a goal effectiveness training (Dargel, 2006). The intervention intended to improve work related competencies, reflectivity, teacher self-efficacy, strategies to cope with occupational stress, hardiness and the process of competence development (goal commitment, goal planning, goal accomplishment). The participants were assigned to three treatment conditions: (1) focus on their individual work related strengths, (2) focus on work related weaknesses or (3) integration of strengths and weaknesses and compared to a no-treatment control group and an alternative control group that focused on developing social-communicative competencies. Both at posttest and at follow-up-test the students in the three intervention conditions outperformed control students in measures of reflexivity and work related competencies. Relative to students, who focused on strengths or weaknesses only, students in the combined intervention were better able to maintain training induced teacher self-efficacy, hardiness and goal attainment. Compared to the alternative control group they showed a greater increase of work related competencies and hardiness. The study provides preliminary results that a combined treatment that integrated the training of work related strengths and weaknesses is more effective than a training that focuses either on strengths or relative weaknesses. KW - Lehrergesundheit KW - Lehrertraining KW - stärkenbasierte Intervention KW - Kompetenzentwicklung KW - Trainingsevaluation KW - Zieleffektivitätstraining KW - teachers health KW - teacher training KW - strengths-based intervention KW - competence development KW - training evaluation KW - goal effectiveness training Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-63487 ER - TY - THES A1 - Brandt, Christopher Georg T1 - “… when the legend becomes fact …” BT - Geschichtsdidaktische Überlegungen zur Medialität, Authentizität und Narrativität des historischen Spielfilms N2 - Der historische Spielfilm zählt zu den populärsten Formen geschichtskultureller Artikulation. Als solche ist er Gegenstand kontroverser Diskussionen über einen angemessenen didaktischen Umgang. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel der vorliegenden Arbeit, ein integratives, theoretisch und empirisch abgesichertes Analysemodell zu entwickeln, das nach den Tiefenstrukturen historischen Erzählens im Medium des Spielfilms fragt und dabei unterschiedliche Erscheinungsformen historischer Spielfilme berücksichtigt. Die Überlegungen bewegen sich deshalb in einem interdisziplinären Spannungsfeld von Theorien zum historischen Erzählen und Konzepten der Literatur- und Filmwissenschaft. Die Diskussion und Synthese dieser unterschiedlichen Konzepte geht dabei – auf der Grundlage einer großen Materialbasis – vom Gegenstand aus und ist induktiv angelegt. Als Orientierung für die praktische Arbeit werden am Ende der einzelnen Kapitel Toolkits entwickelt, die zu einer vertieften Auseinandersetzung mit historischen Spielfilmen anregen sollen. KW - historischer Spielfilm KW - Geschichtsunterricht KW - Narrativität KW - Authentizität KW - Medialität Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-410441 SN - 978-3-86956-429-6 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Schallau, Juliane T1 - “Maybe Happen Is Never Once” – temporalities of guilt in William Faulkner T1 - Zeitlichkeiten von Schuld bei William Faulkner N2 - This study focuses on William Faulkner, whose works explore the demise of the slavery-based Old South during the Civil War in a highly experimental narrative style. Central to this investigation is the analysis of the temporal dimensions of both individual and collective guilt, thus offering a new approach to the often-discussed problem of Faulkner’s portrayal of social decay. The thesis examines how Faulkner re-narrates the legacy of the Old South as a guilt narrative and argues that Faulkner uses guilt in order to corroborate his concept of time and the idea of the continuity of the past. The focus of the analysis is on three of Faulkner’s arguably most important novels: The Sound and the Fury, Absalom, Absalom!, and Go Down, Moses. Each of these novels features a main character deeply overwhelmed by the crimes of the past, whether private, familial, or societal. As a result, guilt is explored both from a domestic as well as a social perspective. In order to show how Faulkner blends past and present by means of guilt, this work examines several methods and motifs borrowed from different fields and genres with which Faulkner narratively negotiates guilt. These include religious notions of original sin, the motif of the ancestral curse prevalent in the Southern Gothic genre, and the psychological concept of trauma. Each of these motifs emphasizes the temporal dimensions of guilt, which are the core of this study, and makes clear that guilt in Faulkner’s work is primarily to be understood as a temporal rather than a moral problem. N2 - Die vorliegende Arbeit widmet sich William Faulkner, der in seinen Werken den Untergang des auf Sklaverei begründeten „Alten Südens“ während des Bürgerkriegs in einer höchst experimentellen Erzählweise verhandelt. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht die Analyse der zeitlichen Dimensionen von individueller und kollektiver Schuld, die einen neuen Zugang zu Faulkners vielfach erörterter Darstellung des gesellschaftlichen Verfalls bietet. Im Verlauf der Arbeit wird untersucht, wie Faulkner das Erbe des „Alten Südens“ als Schuld-Narrativ neu erzählt, wodurch Schuld als eine Untermauerung von Faulkners grundsätzlichem Zeitverständnis und der Idee von der Kontinuität der Vergangenheit dient. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf drei von Faulkners wohl bedeutendsten Romanen: The Sound and the Fury, Absalom, Absalom! und Go Down, Moses. Jeder dieser Romane verfügt über eine Hauptfigur, die zutiefst überwältigt von den Verbrechen der Vergangenheit ist, seien sie privater, familiärer oder gesellschaftlicher Natur. Dadurch wird Schuld sowohl aus familiärer als auch aus sozialer Perspektive beleuchtet. Um aufzuzeigen, wie Vergangenheit und Gegenwart bei Faulkner anhand von Schuld verschmelzen, werden im Verlauf der Arbeit die aus unterschiedlichen Feldern und Genres entlehnten Methoden und Motive untersucht, mit denen Faulkner Schuld narrativ verhandelt. Dazu zählen religiöse Vorstellungen der Ursünde, das insbesondere im Genre der Southern Gothic verwendete Motiv des Fluches sowie das psychologische Konzept des Traumas. Jedes dieser Motive unterstreicht die zeitlichen Dimensionen von Schuld, deren Untersuchung Kern dieser Arbeit ist, und verdeutlicht, dass Schuld bei Faulkner vordergründig als zeitliches und nicht als moralisches Problem zu verstehen ist. KW - William Faulkner KW - guilt KW - Faulkner studies KW - Faulknerforschung KW - William Faulkner KW - Schuld Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-628858 ER - TY - THES A1 - Altman Doron, Ilana T1 - שאלת ההזרעה המלאכותית בספרות השו"ת T1 - Artificial Insemination in the Rabbinic Discussion T1 - Künstliche Befruchtung in der rabbinischen Diskussion N2 - This research concentrates on the investigation of the Responsa literature and the examination of attitudes of Jewish religious decisors towards artificial insemination (AI), as well as other reproductive technologies such as in-vitro fertilization (IVF), surrogacy and egg donation. The study attempts to elucidate the formation of Halacha on this question according to the Responsa literature starting from the Rishonim (the early authorities) period (11th till 15th centuries) and up to the Acharonim (the later authorities) period (from the 16th century and onwards), and concentrating primarily on the modern era and last century. The aim of this research is to examine the process of reasoning and decision making of religious authorities, dealing with the penetration of technological and scientific advancements into a closed and conservative society. Our analysis shows how rabbis are facing the conflict between medical and social necessity to access advanced medical treatments and fear of social transitions and religious implications, caused by such technologies. In addition to analysis of the Orthodox Responsa, this study surveys also the opinion of rabbis in Reform and Conservative Judaism. N2 - תקציר מצוות הפריון הינה אחת מן המצוות החשובות ביהדות ומגדירה במובנים רבים את מהות קיומו של האדם היהודי הדתי. זוגות דתיים אשר סובלים מבעיית פריון נקרעים לא פעם בין מחוייבותם הדתית והלחץ החברתי בקהילתם לבין אי יכולתם להביא ילדים לעולם בדרך טבעית. החל מאמצע המאה ה 20- הפכו טכנולוגיות פריון רפואיות לנגישות לציבור הרחב בישראל ובעולם והובילו למהפכה חברתית אשר אפשרה לזוגות חשוכי ילדים להגשים את חלומם בפעם הראשונה ולהפוך להורים. פריצת דרך רפואית זו לא נעלמה מעיני הציבור הדתי על זרמיו השונים וגרמה לטלטלה בתפיסת עולמם של מנהיגיהם, אשר נדרשו לתת מענה הלכתי הולם המאזן בין רווחת קהילותיהם לבין שמירה על ערכי ומצוות הדת היהודית. על רקע תמורות אלו התפתח שיח הלכתי ואקדמי חשוב ומעניין באשר למקומה של טכנולוגיה מודרנית בחברה המתנהלת על פי קודים מסורתיים. עם זאת, הדיאלוג החי המתקיים בין מנהיגי היהדות לבין קהילותיהם, אשר מתועד כאוסף שאלות ותשובות (שו"ת) לבעיות הלכתיות אקטואליות בתחום הפריון, לא נחקר דיו. עבודתנו עוסקת במחקר ספרות השו"ת ובגישת פוסקי ההלכה להסתייעות בטכנולוגיית ההזרעה המלאכותית ובטיפולי פוריות חדשניים נוספים שהתפתחו בעקבותיה כגון הפריה חוץ גופית, פונדקאות ותרומת ביציות. העבודה סוקרת את התגבשות ועיצוב ההלכה בשאלה זו, כפי שעולה מספרות השו"ת החל מתקופת הראשונים (המאות ה 11- עד ה- 16 ) ועד לפוסקים מתקופת האחרונים (המאה ה- 16 ואילך), ומתמקדת בעיקר בתקופה המודרנית של המאה האחרונה. במרכז העבודה יעמדו מעמדם ההלכתי של האם והוולד בעקבות שימוש בהזרעה והפריה מלאכותית וכן השלכותיהן ההלכתיות של השימוש הרפואי בזרע. תרומתו של מחקר זה הינה בהצגת וניתוח התמודדות הפוסקים עם העימות הערכי וההלכתי שמעוררות תמורות במבנה המשפחה ובדפוסי הורות מסורתיים כתוצאה משימוש הולך וגובר בטכנולוגיות פריון מתקדמות בחברה המודרנית. יתר על כן, מחקר זה מרחיב את הדיון ההלכתי אל מעבר לעמדות הפוסקים ביהדות האורתודוקסית, הנצמדים לעקרונות ההלכה ההיסטורית, ומציג לראשונה אף את קשת הדעות של רבנים המשתייכים לזרמי היהדות המתקדמת והקונסרבטיבית, הדוגלים בפיתוח ההלכה והתאמתה למציאות החיים המשתנה. כך, מעניקה עבודת מחקר זו תמונה שלמה ומקיפה יותר באשר להתמודדות הרבנים עם שאלת ההזרעה המלאכותית ומציגה את רב גוניותה של ההלכה כפי שמשתקפת בזרמי היהדות השונים בישראל ובתפוצות. העבודה מחולקת לשישה חלקים אשר יפורטו בקצרה להלן. חלק ראשון - מבוא לשאלת ההזרעה המלאכותית בספרות השו"ת חלק זה מהווה מבוא והקדמה תיאורטית ומחקרית לשאלת ההזרעה המלאכותית ומטרתו לצייד את הקורא ברקע ההיסטורי ובכלים המחקריים הדרושים להמשך העבודה. הפרק הראשון סוקר מצוות דתיות והשקפות תרבותיות בנוגע לילודה בחברה היהודית ואילו הפרק השני מניח יסודות מתודולוגיים והיסטוריים הנחוצים לחקר שאלת ההזרעה המלאכותית בספרות השו"ת. פרק ראשון - מצוות דתיות והשקפות תרבותיות בנוגע לילודה בחברה היהודית פרק זה מציג את המשנה האידיאולוגית העומדת בבסיס ההצדקה ההלכתית להתרתם של טיפולי הפוריות. הפרק דן בחשיבות מצוות הפריון כפי שעולה ממקורות הלכתיים קדומים וברקע ההיסטורי והתרבותי למרכזיותה של מצווה זו ומצוות נלוות לה בדת היהודית. הפרק מדגים כיצד עיצבה חשיבות המצווה את דפוס המשפחה היהודית לאורך ההיסטוריה ועד לימינו ומסתיים בדיון קצר בשאלות רפואיות מוסריות העולות מהנגשת טכנולוגיות פריון מתקדמות במדינת ישראל המודרנית. פרק שני - יסודות מתודולוגיים והיסטוריים בחקר שאלת ההזרעה המלאכותית בספרות השו"ת בפרק זה מוצגים תחילה מטרות ושיטות המחקר אשר נבחרו לשם ניתוח הפסיקה בשאלת ההזרעה המלאכותית. מכיוון שהעבודה עוסקת בשאלה רפואית חדשנית והשפעתה על העולם הדתי, יערך מחקר זה תוך שימוש בניתוח רב מימדי המשלב מספר שיטות מחקר ובראשן השיטה הדוגמטית-היסטורית, כמו גם בניתוח ביקורתי של שיקולי המדיניות העומדים בבסיס שיקולי הפוסקים לפי אסוכלת הריאליזים ההלכתי. לאחר מכן נסקרים ונידונים המקורות ההיסטוריים העיקריים אשר עוסקים בהתעברות על טבעית באמבט או באמצעות שכיבה על סדינים והעומדים בבסיס הכרעות הפוסקים בהשלכות הזרעה מלאכותית על מעמדם ההלכתי של האישה והילוד. חלק שני- ספרות השו"ת האורתודוקסית בשאלת הזרעה מלאכותית מן הבעל חלקו שני של המחקר עוסק בניתוח ספרות השו"ת האורתודוקסית בשאלת הזרעה מלאכותית מן הבעל ובוחן את התפתחותו הרעיונית של איסור השחתת זרע ואת עמדות הפוסקים בשאלת הזרעה מלאכותית מן הבעל כפי שנידונה בספרות השו"ת. פרק ראשון - התפתחותו הרעיונית של איסור השחתת זרע בפרק זה נסקרים מקורותיו ההיסטוריים של האיסור להשחתת זרע. איסור זה נושק לכל תחומי חייו של הזוג הדתי ובעיקר לתחום המיניות והפריון ובעל השפעה מהותית על מגבלות הצניעות שהוחלו בעקבותיו על המיניות הגברית. קיים ויכוח בין החוקרים האם נובע האיסור מן המקורות העתיקים כגון התלמוד או לחילופין התעצם בעקבות החמרות הרבנים. מחקרינו מציע כי האפשרות השניה היא הסבירה יותר. חכמי התלמוד מפגינים גישה מקלה כלפי האיסור אך מביעים סלידה מהוצאת זרע לבטלה מתוך חשיבה חסידית או אמונה כי עיסוק בעינוג מיני עצמי עלול להסיט את האדם מקיום מצוות הפריון. לעומת זאת, בספרות הקבלה ובמיוחד בזוהר ניכרת החמרה במימדי האיסור החודרת מאוחר יותר אל עולם ההלכה. פרק שני - דיון בהזרעה מן הבעל בספרות השו"ת הפרק דן בפסיקותיהם של רבנים בולטים בזרם האורתודוקסי בשאלת ההזרעה מן הבעל. בספרות השו"ת האורתודוקסית ניכרת השפעתו של איסור הוצאת זרע לבטלה על שיקולי הפוסקים באם להתיר את הטיפול בהזרעה מלאכותית מן הבעל. פוסקים מקלים כגון הרבנים פיינשטיין, נבנצל ויוסף מייחסים משקל רב יותר לחשיבות מצוות הפריון ומצמצמים בשל כך את תחולת האיסור. לעומתם, פוסקים מחמירים ובראשם הרבנים טננבוים, קוק, עוזיאל, הדאיה ולדנברג מתנגדים לטיפולי פוריות מחשש השחתת זרע ובשל השלכותיה הרוחניות של העבירה על האיסור. שאלה מהותית נוספת בשיח ההלכתי בה נחלקו הרבנים הינה באשר לאפשרות קיומה של מצוות הפריה והרביה באמצעות הריון שהושג בסיוע רפואי. פוסקים מדור האחרונים, כגון הרבנים טננבוים, סגל ואזולאי (החיד"א), ובעקבותיהם פוסקים בולטים במאה ה- 20 וה- 21 כמו הרבנים עוזיאל, הדאיה, ולדנברג וקניבסקי סברו כי ניתן לקיים את המצווה באופן טבעי בלבד. לעומת זאת, הרבנים נבנצל, יוסף, וינברג ואוירבך ייחסו חשיבות רבה יותר לכוונת העושה ולתוצאה המיוחלת של ההריון אשר מגשימה לדעתם את הרציונל העומד בבסיס מצוות הפרייה הרבייה ובמצוות ישוב העולם. שאלה נוספת המתעוררת בעניין הזרעה מן הבעל ונידונה בפרק זה עוסקת בבעיית העקרות ההלכתית. התעקשות הרבנים לשמור על הלכות הנידה במתכונתן המסורתית חושפת נשים דתיות לאי ודאות באשר לטהרתן ומכפיפה את חיי המין והפריון של משפחות שלמות למרות הסמכות הרבנית. חלק שלישי- ספרות השו"ת האורתודוקסית בשאלת הזרעה מלאכותית מתורם חלקו השלישי של המחקר עוסק בדיון ההלכתי האורתודוקסי בשאלת ההזרעה המלאכותית מתורם יהודי או נוכרי לאישה נשואה. מרבית הפוסקים הסתייגו מתרומת זרע לאישה נשואה מתורם יהודי כמו גם מנוכרי משיקולים הלכתיים ואידיאולוגיים. פרק ראשון - שאלת ההזרעה המלאכותית מתורם יהודי תרומת זרע מתורם יהודי זר מעלה חששות הלכתיים רבים לגבי מעמדה ההלכתי של האישה כגון ניאוף וקיום מצוות הייבום והחליצה. כמו כן הועלו חששות לגבי יחוסו וכשרותו ההלכתית של הקטין כגון חשש ממזרות, גילוי עריות בין ילדי התורם, פגיעה במעמד הכהונה ובעיות בתחום המעמד האישי בשל אי ודאות לגבי זהות התורם. בנוסף, משליכה הכרעה בשאלות אלה על זכאות הקטין לזכויות סוציאליות המגיעות לו מאביו, כגון הזכות למזונות ולירושה. פסיקת ההלכה במאה האחרונה אימצה את עמדתו של הרב פיינשטיין, לפיה רק הריון הנובע ממגע מיני ישיר בין אישה נשואה לגבר זר, בניגוד להזרעה מלאכותית, יכול לפגוע במעמד האישה והילוד. עם זאת, פוסקים רבים אסרו לבצע הזרעה מלאכותית מגבר יהודי מטעמי זהירות, בגין חששות אלו. פרק שני - הזרעה מלאכותית מתורם לא יהודי לאישה נשואה על אף שבמקרה של תרומת זרע מנוכרי נעדר הילוד יחוס לאביו הנוכרי וכשרותו נקבעת על פי מעמד האם בלבד, מסתייגים פוסקים רבים מן הפעולה. הפוסקים מונים טיעונים רבים לאיסור תרומת זרע מגבר נוכרי וביניהם חילול השם, פגיעה בביצוע מנהג הייבום והחליצה, ספקות לגבי זכויות הירושה, עידוד ההפקרות המינית ופגיעה ביציבות התא המשפחתי המסורתי. בנוסף חוששים הם מבלבול לגבי זהות אבי הילוד ופגיעה במעמד הכהונה. במהלך המאה ה- 20 ניכרת מגמה בקרב פוסקים העוסקים בקבלה לייחוס תכונות שליליות לזרע נוכרי, אשר עוברות לילוד ובאופן זה פוגעות בקדושת העם היהודי. מעבר לשאלות ההלכתיות מועלים בפרק זה קשיים אתיים אשר מעוררת תרומת זרע אנונימית, המונעת מן הילוד לברר את שורשיו הביולוגיים. חלק רביעי- יחס הפסיקה האורתודוקסית לשינויים במבנה המשפחה המסורתית בעקבות שימוש בטכנולוגיות פריון חלק זה מנתח את יחס הפסיקה האורתודוקסית לשינויים במבנה המשפחה המסורתית בעקבות שימוש בטכנולוגיות פריון ומורכב משלושה פרקים: הזרעה מלאכותית לאישה פנויה, הפריה חוץ גופית והקמת משפחה אלטרנטיבית בפרספקטיבה הלכתית אורתודוקסית. פרק ראשון - הזרעה מלאכותית לאישה פנויה המוסכמה ההלכתית הינה כי ילדה של אישה פנויה לא ייחשב לממזר, אפילו אם אביו הביולוגי הוא יהודי. למרות זאת אסרו פוסקים מסויימים על הזרעה מלאכותית במקרה זה בגין חששות לייחוס הילוד, גילוי עריות וגזילת ירושת שאר האחים. חלק מן הפוסקים קוראים לאסור הזרעה מלאכותית לאישה פנויה בשם טובת הילד ולא מסיבות הלכתיות. אפשרות נוספת אשר השלכותיה ההלכתיות נידונות בפרק זה הינה ביצוע הזרעה מלאכותית באישה רווקה או אלמנה באמצעות שימוש בזרעו של אדם שנפטר. חשוב לציין כי השימוש בטכנולוגיה זו שנוי במחלוקת בקרב הרבנים בגין החשיבות אותה מייחסת היהדות לערך כבוד המת. פרק שני - הפריה חוץ גופית הפריית מבחנה יכולה להתבצע בין בני זוג נשואים בסיוע או ללא היזקקות לתרומת ביצית או זרע. פוסקים אשר התירו את השימוש בטכנולוגיה זו הביעו את חששותיהם בנוגע להשלכותיה ההלכתיות של הפריה החוץ גופית בשל הקושי לפקח על התהליך, הנעשה מחוץ לגוף האדם. מתנגדי הפריית המבחנה סברו כי היא מתערבת במלאכת הבריאה האלוהית ועשויה לדרדר את האנושות מבחינה מוסרית לתכנון ולשיבוט בני אדם. הפריה חוץ גופית מעוררות שאלות הלכתיות חדשניות ובראשן שאלת הגדרת האמהות, כגון במקרי פונדקאות ותרומת ביציות, מהן הסתייגו מרבית פוסקי הדור במאה ה 20- . הקביעה שאומצה בשיח ההלכתי העכשווי גורסת כי אמו של התינוק תהיה האישה שילדה אותו, גם אם נולד מתרומת ביצית. הכרעה זו מובלעת ברציונל החוקים המסדירים את הפונדקאות במדינת ישראל ואשר מטילים מגבלות הלכתיות על בחירת הפונדקאית לשם מניעת חשש ממזרות או שאלה לגבי יהדותו של הילוד. פרק שלישי - הקמת משפחה אלטרנטיבית בפרספקטיבה הלכתית אורתודוקסית קיימת בעיה הלכתית מהותית במיסוד הקשר החד-מיני ביהדות האורתודוקסית. ספרות השו"ת האורתודוקסית אינה עוסקת במפורש בשאלת השימוש בהזרעה מלאכותית לצורך הקמת המשפחה החד- מינית. עם זאת, ניתן ללמוד רבות על גישת האורתודוקסיה משו"תים עכשוויים העוסקים בתופעת ההומוסקסואליות ובקיום מצוות הפריון במקרה זה. הדעה הרווחת היום בקרב הפוסקים הינה כי קשר חד- מיני אסור, כמו גם מיסודו וקיום מצוות פרו ורבו במסגרת זו. בשל כך ניתן להסיק כי הרבנים לא יתירו שימוש בהזרעה מלאכותית לצורך קיום מצוות הפריון במשפחה חד-מינית. חלק חמישי- עמדת רבני הזרם רפורמי והקונסרבטיבי בשאלת ההזרעה המלאכותית חלק זה מתמקד בזרמי היהדות הרפורמית והקונסרבטיבית ומציג את עמדות רבני זרמים אלו בעניין ההזרעה המלאכותית תוך עימותן עם עמדות פוסקים אורתודוקסיים. פרק ראשון - עמדת הרבנות הרפורמית בשאלת ההזרעה המלאכותית חשיבות מצוות הפריון מודגשת בספרות השו"ת הרפורמית, אולם טיפולי פוריות אינם מתפרשים כדרך היחידה לקיומה. על מנת שלא לפגוע במרקם החיים המשפחתי מוצעת לא אחת חלופת האימוץ לטיפולי פוריות מייגעים, תרומת זרע והיזקקות לפונדקאות ותרומת ביציות. שאלת השחתת הזרע, המעסיקה רבות את רבני הזרם האורתודוקסי, כמעט שאינה נידונה על ידי רבני הזרם הרפורמי. באשר לשאלות של כשרות וייחוס, רווחת הדעה בקרב רבנים רפורמיים בולטים כגון הרב הומולקה ורומיין, כי מעמד הממזרות איננו רלוונטי עוד בימינו ולכן ממילא לא נשקפת לילד הסכנה שזכויותיו הדתיות ייפגעו. ועד הרבנים הרפורמיים התיר לחבריו לפעול לפי שיקול דעתם בעניין עריכת טקס נישואין דתי בין בני זוג בני אותו המין, תוך הדגשת הויכוח הפנימי בתנועה ומורת הרוח הקיימת מצד הזרמים האחרים ביהדות. פרק שני - עמדת הרבנות הקונסרבטיבית בשאלת ההזרעה המלאכותית עמדת רבני היהדות הקונסרבטיבית גורסת כי טיפולי פוריות מהווים רשות, אך אינם בגדר חובה עבור זוגות הרוצים לקיים את מצוות הפריה והרבייה ומתקשים בכך. בדומה לביטולה של גזירת הממזרות בזרם הרפורמי, בוטל מעמד זה לאחרונה גם ביהדות הקונסרבטיבית. אוננות במסגרת טיפולי פוריות הינה מותרת ואיננה מוגדרת כהשחתת זרע לבטלה ואף מותרת גם לשם תרומת זרע של יהודי לאישה לא יהודיה. כמו בזרם הרפורמי גם כאן מונחת אופציית האימוץ על סדר היום. כנסת הרבנים הקונסרבטיבים בארצות הברית קיבלה החלטה ברוב זעום להכרה אזרחית בהומוסקסואלים, אך עם זאת השאירה על כנו את האיסור לקדש זוגות אלה. אין בהחלטה זו הכרה הלכתית בזוגיות החד-מינית אלא קבלתם החברתית של זוגות אלה ועידודם להשתלב בקהילות הקונסרבטיביות. חלק שישי - סיכום ודיון בהשלכות המחקר בחלקו השישי והאחרון בעבודת מחקר זו נסכם ונדון בהשלכותיה האתיות והגלובליולת של הפסיקה ההלכית בשאלה הנידונה. כפי שניתן לראות מעבודת מחקר זו, הרבנים האורתודוקסיים מסתמכים בהכרעותיהם בעיקר על שיקולים הלכתיים ופחות על שיקולים אתיים ואוניברסליים. מחד, מסתייגים פוסקים אורתודוקסיים מסויימים משימוש לרעה בטיפולי פוריות, אך מאידך מוכנים הם בשם עקרונות דתיים להתיר שימוש בטכנולוגיות אלו במקרים שאינם מצריכים זאת משיקולים רפואיים. במיוחד בולט העדר התייחסותם של הפוסקים האורתודוקסיים לשיקולים מוסריים חברתיים, כמו גם לרצונה ולרווחתה של האישה העוברת טיפולי פוריות. לעומתם מביעים רבני הזרם הרפורמי והקונסרבטיבי את דאגתם להשלכותיהם של טיפולים אלו על נשים הנזקקות להתערבות רפואית מעין זו לשם התעברות ואלו העובדות בתעשיית הפריון. יש לציין כי הדיון ההלכתי עוסק בהיבט צר בלבד של שאלת ההזרעה המלאכותית ואינו נוגע ברבות מן השאלות המורכבות שמעוררות טכנולוגיות פריון מתקדמות. עם זאת הדיון ההלכתי הינו חשוב ביותר ומציף אף שאלות נוספות בדבר הסכנה הצפויה מהפיכתן של טכנולוגיות אלה לכלי שרת בידי אידאולוגיות דתיות או פוליטיות. KW - artificial Insemination KW - rabbinic discussion KW - reproductive technologies KW - responsa KW - פריון KW - ספרות השו"ת KW - הזרעה מלאכותית KW - טכנולוגיה Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-103582 ER - TY - THES A1 - Zur, Avichai T1 - פרדוקס 'הידיעה והבחירה' במשנת ר' צדוק הכהן מלובלין T1 - The Paradox of Divine Foreknowledge ('Yediah') and Human Free Will ('Bechira') in the Theosophy of Rabbi Zadok Ha-Kohen of Lublin T1 - Das Paradox des göttlichen Vorwissens ('Yediah') und der menschliche freie Wille ('Bechira') in der Theosophie von Rabbi Zadok Ha-Kohen von Lublin N2 - This research deals with R. Zadok's innovative writings. According to most scholars R. Zadok continues the doctrine of his rabbi R. Mordechai Yosef Leiner of Izbica and introduces existential fatalism: man has the freedom to act against the customary law, according to God's will which is revealed in his heart, even in his passions, which exceed the Halacha; however, man does not determine the will that is revealed in the root of his soul, but only uncovers it. Many expressions, in content and form, of this fatalism can be found in R. Zadok's writings; yet, he also introduces many remarks about human free choice and its creative power to establish and determine man's root and re-establish and influence the Divine worlds and this world. This research focuses on these passages whose centrality has been so far neglected by research. Hence, its renewed understanding of his doctrine. R. Zadok's position can be explained by means of the paradoxical perception, which claims the full strength of the two opposites and even a mutual influence between them, which creates a difficult yet fertile tension: as opposed to the a priori intellectual and formal process of fatalism where Divine Foreknowledge eliminates free choice, R. Zadok introduces fatality which identifies in reality itself the Divine foreknowledge and will that exist in all things. In R. Zadok's fatality, Divine foreknowledge does not eliminate free choice; on the contrary, without Divine foreknowledge, nothing has existence. Therefore, only the existence of Divine foreknowledge within free choice enables its true and indeed free fulfillment. R. Zadok's ontological perception is realized not only in the direct content of his words but also indirectly, in the method of his exegesis and the sense he gives to the concepts he discusses. Therefore the fatality is revealed in other areas in which there is a gap between the absolute dimension ('Yedi'ah') and the contingent dimension ('Bechirah'): the lie, imagination, evil, sin, suffering etc., indeed contingent compared with the absoluteness of truth, good, etc.; however, according to R. Zadok, God wants them as such – that is to say, they have an essential existence and actuality that are not absolute, but rather as such: as contingent, temporary and relative. However, these essential existence and actuality do not confirm them as they are but create a transformation within them. For example, evil does not become absolute good or remains evil but rather turns into 'Very Good' (Tov Me'od) which includes evil and according to Rabbi Zadok is greater than regular good. From this, rises also the opposite influence: that of free choice, or contingent Bechira in general, on Divine Foreknowledge, or absolute Yediah in general. According to R. Zadok, when the contingency and relativity of "Bechirah" received its essential existence and actuality, it has the power so to speak, to add dynamism to the permanent Divine absoluteness of the 'Yedi'ah': the affliction (Nega; נגע) of sin or suffering turns by itself, by interchanging its letters, into pleasure (Oneg; ענג) which is greater than regular delight. Man has the power to influence the upper worlds by decreeing decrees or by canceling Divine decrees; he also has the power to influence the daily novelties of this world, by the novellaes of the Oral Law and the sanctification of the new month which is capable of changing the movement of the zodiac. The human creativity of the novellae of the Oral Law is included in the Divine truth which is hidden in the Written Law and it only reveals and interprets the latter; but on the other hand, according to R. Zadok, the source of the dynamic vital novellaes of the Oral Law is higher than the source of the permanent absoluteness of Written Law and they are those which create and determine the latter. R. Zadok introduces two main concepts for his paradox: On the ontological perception – Yichud Gamur, the Ultimate Unification of God, in which the contingent duality (between God and His creation, and the choice it enables) of the Lower Unification paradoxically exists with the absolute unification and Divine Foreknowledge of the Upper Unification. On the perception of man's existential situation – HaShoresh HaNe'elam, The Hidden Root: unlike Rabbi Mordechai Yosef, his rabbi, rabbi Zadok claims that man determines his destiny by his willful contingent actions – yet, simultaneously, like his rabbi, he also claims that the man's permanent root is determined by God and His Foreknowledge and it is what determines his actions for better or worse. But above these R. Zadok points to an additional Hidden Root which is higher than the permanent one: it is indeed an absolute root (Yediah) yet is determined and established by man's willful actions (Bechira), similar to the Divine creation of 'ex nihilo'. N2 - מחקר זה עוסק במשנתו החדשנית של ר' צדוק הכהן מלובלין. לפי רוב החוקרים, ר' צדוק ממשיך את משנת רבו, ר' מרדכי יוסף ליינער מאיזביצה, ומציג פטליזם אקזיסטנציאליסטי: לאדם יש חופש כנגד החוק המקובל, לפי רצון האל הנגלה בליבו, אפילו בתשוקותיו, החורג מההלכה; ואולם, האדם אינו קובע את הרצון המתגלה בשורש נשמתו, אלא חושפו בלבד. בכתבי ר' צדוק ניתן למצוא ביטויים רבים, בתוכן ובצורה, לפטליזם זה; עם זאת, הוא מציג גם התבטאויות רבות בדבר הבחירה האנושית החופשית וכוחה היצירתי לכונן ולקבוע את שורשו של האדם, ולחדש ולהשפיע על העולמות האלוקיים ועל העולם-הזה. מחקר זה מתמקד בקטעים אלו שמרכזיותם הוזנחה במחקר עד כה, ומכאן הבנתו המחודשת במשנתו. את עמדת ר' צדוק ניתן להסביר באמצעות התפיסה הפרדוקסלית, הטוענת לכוחם המלא של שני הקטבים הסותרים ואף להשפעה הדדית ביניהם, היוצרת מתח קשה אך פורה: בניגוד לתהליך הפורמלי, האניטלקטואלי והאפריורי של הפטליזם, שבו 'הידיעה' האלוהית מבטלת את 'הבחירה' האנושית החופשית, ר' צדוק מציג פטאליות, המזהה המציאות עצמה את הידיעה והרצון האלוהיים המצויים בכל. בפטליות זו הידיעה אינה מבטלת את הבחירה; להיפך: ללא הידיעה האלוקית אין לאף דבר קיום, ולכן רק מציאות הידיעה בבחירה היא המאפשרת את קיומה הממשי. תפיסתו האונטולוגית של ר' צדוק מתקיימת לא רק בתוכן הישיר של דבריו, אלא גם בעקיפין, באופן דרשנותו ובמובן שהוא מעניק למושגים שבהם הוא דן; לכן, הפטליות מתגלה גם בתחומים נוספים, שבהם מצוי פער בין הממד המוחלט וההכרחי ('ידיעה') לממד הקונטינגנטי, הארעי והיחסי ('בחירה'): השקר, הדמיון, הרוע, החטא, הייסורים ועוד, אמנם קונטינגנטיים ויחסיים לעומת מוחלטות האמת, הטוב וכו'; אך לפי ר' צדוק, האל רוצה בהם ככאלה – כלומר יש להם ממשות שאינה מוחלטת, אלא ממשות ככאלה, כקונטינגנטיים. אך ממשות זו אינה מאשרת אותם כפי שהם, אלא יוצרת בהם-עצמם טרנספורמציה. למשל, הרוע אינו הופך לטוב מוחלט או נותר כרוע, אלא הופך ל'טוב מאד' שלפי ר' צדוק גדול מהטוב הרגיל. מכאן עולה גם ההשפעה ההפוכה, זו של הבחירה על הידיעה. לפי ר' צדוק, משקבלה הקונטינגנטיות והיחסיות של 'הבחירה' – שהיא למעשה מהות הבריאה ומהות האדם ומעשיו – את ממשותה, בכוחה אף להוסיף כביכול על המוחלטות האלוקית הקבועה של 'הידיעה': 'נגע' החטא או הייסורים הופך בעצמו, בחילוף אותם אותיות, ל'ענג' הגדול מההנאה הרגילה; בכוח האדם להשפיע על העולמות העליונים בגזירת גזירות ובביטול גזירות אלוקיות; בכוחו אף להשפיע על העולם-הזה, בחידושו היומיומי על-ידי חידושי התושב"ע, ובקידוש החודש המסוגל לשנות את תנועת המזלות השמימיים. מצד אחד, היצירתיות האנושית של חידושי התושב"ע כלולה באמת האלוקית הגנוזה בתושב"כ האלוקית והיא רק חושפת אותה; אך לפי ר"צ, מצד אחר מתברר שמקור חידושי התושב"ע דווקא גבוה ממקור התושב"כ והם אלו היוצרים וקובעים אותה. ר' צדוק מציג שני מושגים מרכזיים לפרדוקס שלו: בממד האונטולוגי – 'הייחוד הגמור' של האל, שבו הדואליות הקונטינגנטית (בין האל לנבראיו, והבחירה שהיא מאפשרת) של 'הייחוד התחתון' מתקיימת פרדוקסלית עם האחדות המוחלטת ו'הידיעה' האלוהית של 'הייחוד העליון'. בממד של מצבו האקזיסטנציאלי של האדם – 'השורש הנעלם': בניגוד לר' מרדכי יוסף רבו, ר' צדוק טוען שהאדם קובע את גורלו על-ידי מעשיו הבחיריים והקונטינגנטיים; ואולם, במקביל, בדומה לרבו, הוא טוען גם שהשורש הקבוע של האדם נקבע על-ידי 'הידיעה' האלוהית והיא זו הקובעת את מעשיו לטוב או למוטב. אך מעל אלו מציג ר' צדוק שורש נוסף, 'נעלם' הגבוה מהשורש הקבוע: הוא אכן שורש מוחלט ('ידיעה'), אך הוא נקבע ומכוּנן על-ידי מעשיו הבחיריים של האדם, בדומה לבריאה האלוהית 'יש מאין'. KW - paradox KW - Paradox KW - free choice/ will KW - freie Wahl KW - divine foreknowledge KW - göttliches Vorwissen KW - hassidism KW - Chassidismus KW - Zadok Hakohen of Lublin KW - Zadok Hakohen von Lublin KW - Friedrich Nietzsche KW - Friedrich Nietzsche KW - Kabbalah KW - Kabbala KW - existentialism KW - Existentialismus KW - Sefirot KW - Sephiroth KW - evil KW - Böse KW - sin KW - Sünde KW - determinism KW - Determinismus KW - fatalism KW - Fatalismus KW - predestination KW - Prädestination KW - contingency KW - Kontingenz KW - Maimonides KW - Maimonides KW - Izbica KW - Izbica KW - Lublin KW - Lublin KW - transcendence KW - Transzendenz KW - Immanenz KW - immanence KW - pantheism KW - Pantheismus KW - panentheism KW - Panentheismus KW - the oral Torah/ Law KW - die mündliche Thora KW - compatibilism KW - Kompatibilismus KW - pessimism KW - Pessimismus KW - קומפטיביליזם KW - קונטינגנטיות KW - דטרמיניזם KW - ידיעה אלוהית מוקדמת KW - רוע KW - אקזיסטנציאליזם KW - פטאליזם KW - רצון/בחירה חופשי/ת KW - פרידריך ניטשה KW - חסידות KW - אימננטיות KW - איזביצה KW - קבלה KW - לובלין KW - הרמב"ם KW - פנתאיזם KW - פרדוקס KW - פסימיזם KW - פרידסטינציה KW - ספירות KW - חטא KW - התורה שבעל-פה KW - טרנסצנדנטיות KW - צדוק הכהן מלובלין KW - פנאנתאיזם Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-412201 ER - TY - THES A1 - Blankovsky, Yuval T1 - עבירה לשמה T1 - „Avira li-shma“ – „Sünde in guter Absicht“ T1 - Avera lishma (a sin for the sake of god) BT - zur Geschichte eines radikalen Ausdrucks in der talmudischen Literatur BT - a tale of a radical idea in Talmudic literature BT - לקורותיו של מונח רדיקאלי בספרות התלמודית N2 - A Transgression for the Sake of God -‘Averah li-shmah: A Tale of a Radical Idea in Talmudic Literature All cultures, religions, and ethical or legal systems struggle with the role intention plays in evaluating actions. The Talmud compellingly elaborates on the notion of intention through the radical concept that “A sin committed for the sake of God [averah li-shmah] is greater than a commandment fulfilled not for the sake of God [mi-mizvah she-lo li-shmah].” The Babylonian Talmud attributes this concept—which challenges one of rabbinic Judaism’s most fundamental dogmas, the obligation to fulfill the commandments and avoid sin—to R. Nahman b. Isaac (RNBI), a renowned 4th century Amora. Considering the normative character of the rabbinic culture in which Halakhah (Jewish religious law) plays such a central role, this concept, seems almost like a foreign body in the Talmudic corpus. The study focuses on the linguistic stratum of RNBI’s statement. By tracking the development of the meanings and uses of the word ‘li-shmah’ the research locates RNBI’s statement as part of the broader Talmudic discourse evaluating two levels of performing religious actions ‘li-shmah/she-lo li-shmah’. Since we wish to explain the word ‘li-shmah’ consistently both times it appears in the statement, the best translation would be ‘for the sake of God’. This translation is based on the linguistic connection between the word ‘li-shmah’ and the term ‘le-shem shamayim’ (for the sake of God) that appears in several rabbinic sources. This linguistic connection is also the key to identifying the possible root of RNBI’s concept. RNBI bolsters his idea by quoting a verse about Jael, thus implying that Jael sinned for the sake of God. The research describes at least five statements in Sages’ Literature that attribute sins for the sake of God to other biblical figures, all the while using the term ‘le-shem shamim’. Therefore we may presume that RNBI’s concept has evolved from the exegetical notion of attributing sin for the sake of God to biblical figures. To understand the way RNBI’s statement was accepted in Talmudic culture, we must explore the textual witnesses to the literary frame of RNBI’s statement: the Talmudic sugya (Nazir 23a; Horayot 10b). We possess five versions of the sugya’s dialectical structure. Comparison of these versions, allows us to reconstruct the earlier dialectical structure, from which the familiar versions developed. The radical potential of RNBI’s statement led to cultural activity, in the transmission of the sugya, in an effort to mitigate it. This activity is reflected in late additions to the sugya identified by our research—which should be viewed as a process of self-censorship for ideological reasons. This research explores a fundamental issue in rabbinic world: the immanent contradiction between law and intention. The research depicts in detail the movement of a radical idea from the margins culture to mainstream - in this case into the Babylonian Talmud. Therefore, the findings of this research provide substantial insight into our understanding of the interpretive process and of conceptual adaptation in rabbinic culture. N2 - 'עבירה לשמה' לקרותיו של מונח רדיקאלי בספרות התלמודית כל התרבויות, הדתות ומערכות המשפט מתמודדות עם שאלת היחס בין כוונה למעשה: מהו המשקל שהמערכת התרבותית ,דתית כלא דתית, מעניקה לכוונה, כאשר המערכת התרבותית מבקשת להעריך את המעשה – בין אם מעשה זה נחשב לחיובי ובין אם מעשה זה נחשב לשלילי. בספרות חז"ל מופיעות מגוון של דעות שונות ומחלוקות לגבי חשיבות הכוונה. מחקר זה מבקש להתמקד במונח אחד חריג ומיוחד מתוך מונחי הכוונה בספרות חז"ל, המונח 'עבירה לשמה' המופיע בדברי רב נחמן בר יצחק (תלמוד בבלי נזיר כג ע"ב; הוריות י ע"ב):'אמר רב נחמן בר יצחק:גדולה עבירה לשמה ממצוה שלא לשמה, שנאמר: "תבורך מנשים באהל יעל אשת חבר הקיני – מנשים באהל תבורך" (שופטים ה, כד)'. רב נחמן בר יצחק (להלן: רנב"י), חכם תלמודי בן המאה הרביעית לספירה מעניק לגיטימציה לעשיית 'עבירה לשמה' ואף קובע כי 'עבירה לשמה' עדיפה על 'מצווה שלא לשמה'. מן ההיבט הטרמינולוגי של ספרות חז"ל, המונח 'עבירה לשמה' משקף חריגה מהמשמעות המקובלת בספרות חז"ל למילה 'לשמה', המציינת תמיד, למעט מקרה יחידני זה בו אנו דנים, דרישה הלכתית למודעות בעת קיום מצוות, ואילו כאן המילה 'לשמה' מציינת תנאי או דרישה הלכתית בעת קיום עבירה. המונח 'עבירה לשמה' מורכב משני מונחים בעלי משמעות וקונוטציות הפוכות, המונח 'עבירה' מציין מעשה אסור ושלילי בעולמם של חז"ל, ואילו המונח 'לשמה' מציין דרישה הלכתית למודעות בעת קיום מצוות. כיצד יכולה המילה 'לשמה' המציינת דרישה למודעות הלכתית בעת קיום מצוות להיות מוצמדת לעשיית עבירה? מן ההיבט הסגנוני, למונח 'עבירה לשמה' שיוצר רנב"י מבנה דומה למונחים: 'מצווה לשמה', 'תורה לשמה', 'ענוה לשמה', ו'תוכחה לשמה' המופיעים בשפתם של האמוראים. כל המונחים מורכבים משתי תיבות, כאשר התיבה השנייה - 'לשמה' מוצמדת לשורה של מילות מפתח בעולמם של חז"ל. אולם חריגותו של המונח 'עבירה לשמה' מתבלטת דווקא ביחס למונחים אלו, הדומים לו מן הבחינה הסגנונית, משום שבכולם מוצמדת התיבה 'לשמה' לערכים חיוביים בעולמם של חז"ל ואילו במונח 'עבירה לשמה' היא מוצמדת לתיבה 'עבירה' שלה ערך שלילי. דברי רנב"י הינם חריגים אם כן הן מהבחינה הרעיונית והן מהבחינה הטרמינולוגית מהרגיל אצל חז"ל. שאלת המחקר מחולקת על ציר הזמן של המימרה: הווה - כיצד הובן המונח 'עבירה לשמה' בתקופה בה הוא נוצר ונוסח ; עתיד - כיצד התקבל הרעיון של 'עבירה לשמה' בספרות התלמודית; עבר - מהי התשתית הרעיונית שקדמה למונח זה והצמיחה אותו בדור הרביעי של אמוראי בבל. פרק המבוא סוקר את מגוון הפרשנויות שהוצעו לאורך הדורות למונח 'עבירה לשמה' בספרות הרבנית ובספרות המחקר, ומציע את ההבחנה כי ישנן שתי אסכולות עיקריות לפרוש המונח 'עבירה לשמה' בתלמוד, התלויות בפירוש התיבה 'לשמה' במונח. האפשרות אחת היא 'קריאה זהירה' של דברי רנב"י, המוצעת על ידי רש"י ובעקבותיו רבנים וחוקרים שונים פיה 'עבירה לשמה' היא עבירה הנעשית לשם קיום מצווה עתידית, או בלשונו הקצרה של רש"י - 'לשם מצווה'. על פי קריאה זו דברי רנב"י עוסקים בנושא של מטרה המקדשת את האמצעים, בשאלת סדרי העדיפויות במקרה של ביצוע עבירה בכדי לקיים מצווה. על פי קריאה זו דברי רנב"י אינם מערערים על המוסכמות של המושגים 'מצווה' ו'עבירה' בעולם האמונות והדעות של חז"ל, אלא הם דנים בשאלה האם מותר לאדם לעבור עבירה בכדי שיוכל לקיים מצווה. אפשרות שנייה היא 'הקריאה הרדיקאלית' של דברי רנב"י, המוצעת בספרות הרבנית על ידי רבי יוסף אלבו ובעקבותיו רבנים וחוקרים שונים, על פי קריאה זו פירוש המונח 'עבירה לשמה' הוא עשיית עבירה בכדי למלא את רצונו של האל, או בקצרה: 'עבירה לשם שמים'. על פי קריאה זו רנב"י סובר כי עשיית עבירה 'לשם שמים' נחשבת לבעלת ערך חיובי; בכך רנב"י מערער על המוסכמה החז"לית לגבי המושגים 'מצווה' ו'עבירה' - וטוען כי עבירה הנעשית מתוך מוטיבציה לקיים את רצונו של האל, קרי, עבירה הנעשית מתוך מוטיבציה האופיינית לקיום מצווה היא עבירה חיובית. נקודת ההבדל בין שתי הפרשנויות היא האם להתייחס למונח 'עבירה לשמה' כמונח המתייחס לאירוע דו-שלבי: עשיית עבירה בכדי לקיים מצווה עתידית, או להתייחס למונח 'עבירה לשמה' כמונח המתייחס לאירוע חד-שלבי בו אותו מעשה הוא מחד עבירה – בניגוד לחוק ההלכתי, ומאידך הוא נעשה לשם שמים. מחקר זה מבקש להבין ולמקם את המונח 'עבירה לשמה' בתוך עולם השיח והמושגים החזל"י. בכדי לפצח את המונח החידתי המחקר מציג את מימרת רנב"י בהקשר של מספר מעגלי התייחסות: הפרק הראשון - דבריו של רנב"י ביחס לאופי השימוש בתיבה 'לשמה' בספרות חז"ל; הפרק השני - דבריו של רנב"י ביחס לשיח התלמודי אודות המדרגות 'לשמה' ו'שלא לשמה'; הפרק שלישי – דבריו של רנב"י ביחס למימרות המייחסות לדמויות מקראיות כוונה לחטוא 'לשם שמים'; (הפרק הרביעי – מהדורה סינופטית של הסוגיה התלמודית במסכת נזיר ובמסכת הוריות בה מופיעה מימרת רנב"י); הפרק החמישי - מימרת רנב"י בהקשר של הסוגיה במסכת נזיר כג ע"ב; הפרק השישי – מימרת רנב"י ביחס לסוגיה הקדומה שבמסכת הוריות י ע"ב; הפרק השישי – דבריו של רנב"י ביחס למימרת רבא: 'אפילו לדבר עבירה', המוסבת על הפסוק 'בכל דרכיך דעהו' (משלי ג, ו). הפרק הראשון סוקר את השימושים והמשמעויות של התיבה 'לשמה' בספרות חז"ל. בספרות חז"ל ניתן לזהות חמישה סוגים של שימושים ומשמעויות לתיבה 'לשמה': (1) לשמה - לשם שלה - for her name, שימוש זה נפוץ בכל ספרות חז"ל לגבי הלכות כתיבת שטרות; (2) לשמה - לשם שלה - לשם הקטגוריה שלה - for her title, שימוש זה נפוץ בכל ספרות חז"ל לגבי הלכות עבודת המקדש; (3) לשמה - לשם הדבר עצמו - שימוש זה מופיע בכל החיבורים שבספרות חז"ל הקדומה למעט המשנה והתוספתא לגבי קיום מצוות ובייחוד לגבי מצוות לימוד תורה; (4) לשמה - לשם שמיים - שימוש זה מיוחס בתלמודים לדוברים מסוף תקופת התנאים או מדור התפר של ראשית תקופת האמוראים לגבי קיום מצוות ובייחוד לגבי מצוות לימוד תורה; (5) לשמה - לשם מצווה - שימוש זה מופיע בתלמוד הבבלי בלבד, הוא מיוחס לתנאים ואמוראים המשתמשים בו לגבי הכנת תשמישי קדושה כגון: ספר תורה, תפילין וציצית. סקירת השימושים והמשמעויות של התיבה 'לשמה' מלמדת כי בספרות חז"ל ישנה התפתחות והרחבה הן בפרגמאטיקה של השימוש במילה 'לשמה' והן בסמנטיקה של המילה 'לשמה'. אפשר לראות בדבריו של רנב"י את שיאו של התהליך, רנב"י סובר כי לא זו בלבד שראוי לעשות מצוות מסוימות 'לשמה', ולא זו בלבד שראוי לעשות את כלל המצוות 'לשמה', אלא שאף עבירות ראוי לעשות 'לשמה'. עם זאת, דבריו של רנב"י הם היפוך וחריגה ממגמה זו, בעוד שהתיבה 'לשמה' מתייחסת לעוד ועוד מצוות, מעשים טובים, ושאר מילות מפתח בעלות מטען חיובי בעולמם של חז"ל, רנב"י מצמיד את התיבה 'לשמה' למילה בעלת ערך שלילי בעולמם של חז"ל - עבירה. הסקירה של השימושים והמשמעויות של התיבה 'לשמה' מלמדת כי הפרוש של רש"י לתיבה 'לשמה' במונח 'עבירה לשמה' - כ'לשם מצווה עתידית', מבוסס על כעין 'גרירה' לשונית של אחת המשמעויות של התיבה 'לשמה' כ'לשם מצווה'. בעוד שעד לדבריו של רנב"י שימשה התיבה 'לשמה' במשמעות של 'לשם המצווה שלה החפץ מיועד' מציע רש"י לפרש את התיבה 'לשמה' במונח 'עבירה לשמה' כ'לשם מצווה עתידית' שהעבירה נעשית למענה. מן ההיבט הלשוני ישנה חולשה פרשנית להצעתו של רש"י משום שעד לדברי רנב"י כל השימושים והמשמעויות של התיבה 'לשמה' אינם סותרים את משמעותה המילונית של התיבה 'לשמה' – 'מתוך כוונה מיוחדת לדבר זה בלבד ולא לדבר אחר'. בכל השימושים השונים של התיבה 'לשמה' היא מייחסת כוונה ומודעות של אדם העושה מעשה למעשה עצמו, ושוללת התכוונות למטרות אחרות. לעומת זאת, על פי הפרשנות של רש"י התיבה 'לשמה' במונח 'עבירה לשמה' מציינת לכוונה ומודעות של אדם העושה עבירה המתכוון למעשה עתידי של מצווה המתאפשר בעקבות ביצוע העבירה, ולא לכוונה או מודעות המתייחסים למעשה עצמו. המסקנה של הפרק הראשון היא שהפרשנות שרש"י מציע לתיבה 'לשמה' בביטוי 'עבירה לשמה' כ'לשם קיום מצווה עתידית' דחוקה, משום שהיא סותרת והפוכה למשמעות המילונית של התיבה. הפרק השני מציעה סקירה של השיח התלמודי לגבי המדרגות 'לשמה' ו'שלא לשמה'. בתלמוד הירושלמי השיח אודות המדרגות 'לשמה ו'שלא לשמה' מוגבל ללימוד תורה בלבד והוא מופיע בשני מקורות בלבד. לעומת זאת בתלמוד הבבלי השיח אודות המדרגות 'לשמה ו'שלא לשמה' מפותח ומורכב יותר, הוא מתפרס על מספר רב של מימרות, והוא מתייחס גם לקיום כלל המצוות. העוגן המרכזי של השיח התלמודי לגבי המדרגות 'לשמה ו'שלא לשמה' הוא המימרה המיוחסת לאמורא רב (ראשית המאה השלישית לספירה) כי 'לעולם יעסוק אדם בתורה ובמצוות אפילו שלא לשמה שמתוך שלא לשמה בא לשמה' (בבלי נזיר כג ע"ב). מימרת רב קנתה לה אחיזה בלשונם ובדרך חשיבתם של האמוראים רבא ורנב"י מן המחצית הראשונה של המאה הרביעית לספירה, שני האמוראים דנים ביחס בין המדרגות 'לשמה' ו'שלא לשמה': רבא מדגיש את המדרג בין העושה 'לשמה' לעושה 'שלא לשמה' (בבלי, פסחים נ ע"ב), ורנב"י מעדיף עשייה 'לשמה' אפילו של עבירה על פני 'מצווה שלא לשמה'. רבא ורנב"י אינם עוסקים בשאלת הלגיטימיות של מדרגת 'שלא לשמה', אלא בשאלות מורכבות יותר הנובעות מההפנמה של המונחים 'לשמה' ו'שלא לשמה' ושל הלגיטימיות של מדרגת 'שלא לשמה'. מימרת רנב"י מדגישה את הניגודיות שבין הפנים לחוץ ומבקשת לאתגר את ההיררכיה המקובלת בין המדרגות 'לשמה' ו'שלא לשמה'. מימרת רנב"י על אף חריגותה הן בהיבט הרעיוני והן בהיבט הלשוני - ההעדפה של 'עבירה לשמה' על פני 'מצווה שלא לשמה', נוטלת חלק בשיח התלמודי אודות המדרגות 'לשמה' ו'שלא לשמה'. מימרת רנב"י מבוססת על המינוח של מימרת רב - השימוש בתבנית הלשונית של 'לשמה / שלא לשמה', ועל הרעיון כי עשייה במדרגת 'שלא לשמה' היא לגיטימית. נוכל אם כן לשער כי הניסוח של מימרת רנב"י צמח מתוך היכרות עם מימרת רב ועם השיח התלמודי לגבי המדרגות 'לשמה ו'שלא לשמה'. האמירה הקיצונית של רנב"י המעניקה חשיבות חסרת תקדים בספרות חז"ל לכוונת האדם עד כדי העדפה של 'עבירה לשמה' על פני 'מצווה שלא לשמה' מוסיפה נדבך וקול ייחודי לשיח זה. הפרק השלישי דן בהקשרה המקראי של מימרת רנב"י – הסיפור המקראי של יעל וסיסרא. לדברי רנב"י יעל זוכה לשבח למרות קיום יחסי המין האסורים עם סיסרא משום שמעשיה נחשבים ל'עבירה לשמה', קטגוריה לה מעניק רנב"י לגיטימציה בדבריו. סיפור יעל וסיסרא המקראי ובייחוד גרסתו בשירת דבורה מלא ברמיזות מיניות, אך קיום יחסי מין בין יעל לסיסרא אינו מפורש בו. לו המניע המרכזי של דברי רנב"י היה מניע פרשני-אפולוגטי להתנהגותה של יעל, היה על רנב"י לבחור בפרשנות אחרת המופיעה בספרות חז"ל לפיה יעל לא קיימה יחסי מין עם סיסרא. אשר על כן יש להניח כי מימרת רנב"י לא נולדה מתוך אילוץ וקושי פרשני של הכלת השבח המקראי ליעל. הניסוח של דברי רנב"י בצורה גורפת וללא סייגים, מצביע כי המימרה של רנב"י עומדת לעצמה, היא אינה מוצגת כפרשנות המצומצמת לסיפור המקראי בלבד, והיא אף לא נוצרה מתוך מגמה פרשנית שכזו. מימרת רנב"י היא חלק מהשיח התלמודי לגבי היחס בין המדרגות 'לשמה' ו'שלא לשמה', המורכב מהוראות מעשיות המתייחסות באופן גורף לכלל האנשים בהווה, בדומה לו מימרת רנב"י מתייחסת גם היא לכלל האנשים בהווה. אם כן, יש לדחות את ההצעה שהעלו בספרות הרבנית ובספרות המחקר כי הרעיון של עבירה לשמה מצומצם לתקופת המקרא בלבד, או שרעיון זה מתייחס אך ורק לחטא מיני של אישה זרה מפתה. ההשוואה שעורך רנב"י בין 'עבירה לשמה' ל'מצווה שלא לשמה' מצביעה כי פרוש התיבה 'לשמה' בשני המונחים זהה, שאם לא כן הבסיס הלוגי להשוואה בין שני המונחים נשמט. הפרוש של התיבה 'לשמה' כ'לשם מצווה עתידית' מתאים למונח 'עבירה לשמה' ומתיישב היטב עם הסיפור המקראי של יעל, אך פרשנות זו לתיבה 'לשמה' אינה מתיישבת עם פרוש המונח 'מצווה שלא לשמה', שהרי אין כוונתו של רנב"י להפחית בערכה של מצווה שלא נעשית לשם קיום מצווה עתידית, מה פסול בכך שאדם עושה מצווה שלא לשם קיום מצווה נוספת בעתיד. מאותו הטעם של אי התאמה לשני המונחים 'עבירה לשמה' ו'מצווה שלא לשמה', יש לפסול את הצעתו של אפרים אלימלך אורבך לפרש את התיבה 'לשמה' בדברי רנב"י כ'לשם הדבר עצמו ולא מתוך מניעים זרים'. הפרוש שמציע אורבך אמנם מתיישב היטב עם המונח 'מצווה שלא לשמה', אולם הוא אינו מתיישב עם המונח 'עבירה לשמה', משום שהסמך שרנב"י מביא לדבריו ממעשיה של יעל מלמד כי רנב"י התכוון להעניק לגיטימציה לעבירה הנעשית מתוך כוונה חיובית ולא עבירה הנעשית לשם עבירה. לאור העובדה שרנב"י משתמש בשני המונחים במימרה אחת ומבקש להשוות ביניהם, כל הצעה המפרשת באופן שונה את התיבה 'לשמה' בכל אחד מן המונחים בהם רנב"י משתמש, 'עבירה לשמה' ו'מצווה שלא לשמה', היא הצעה דחוקה. הפרוש היחידי לתיבה 'לשמה' המביא בחשבון את הסמך מן הפסוק ומתאים לשימוש בתיבה 'לשמה' בשני המונחים 'עבירה לשמה' ו'מצווה שלא לשמה' הוא 'לשם שמים'. לפיכך פרושה של המימרה הוא: 'גדולה עבירה לשם שמים ממצווה שלא לשם שמים'. המסקנה שהגענו אליה לפיה פרוש התיבה 'לשמה' במימרת רנב"י הוא 'לשם שמים' מעצימה את המסר הרדיקאלי של המימרה. הניסוח הגורף של המימרה ב'סתם', לכלל האנשים, בהווה, ללא הגבלה דתית, מגדרית או מעמדית מחריף את הרדיקאליות של המימרה. עם זאת, העמדת דבריו של רנב"י בהקשר של מעשיה של יעל, מעשה שהוא בעל משמעות לאומית הנעשה בנסיבות קיצוניות מעדן את הפוטנציאל הרדיקאלי של המימרה. למרות ניסוחם הגורף של דברי רנב"י הם נסמכים על מעשה מקראי ייחודי והרואי המכהה את המסר הרדיקלי שלהם. בחלק השני של הפרק מוצגת סקירה של המימרות בספרות חז"ל המייחסות כוונה לשם שמים לדמויות מקראיות חוטאות. הרעיון של ייחוס כוונה לשם שמים לדמויות מקראיות חוטאות הוא חלק מעולם הרעיונות והדעות של האמוראים. רעיון זה בא לידי ביטוי באופן נרחב בהקשר של פרשנות חז"ל להתנהגותן הפתיינית של נשים זרות במקרא. יש מקום להשערה כי הרעיון של עשיית חטא לשם שמים על ידי דמויות מקראיות, ויתרה מזו הרעיון כי דמות מקראית של אישה זרה מפתה חוטאת בחטא מיני לשם שמים עמדו ברקע של מימרת רנב"י. המינוח בו רנב"י משתמש לתיאור כוונתה של יעל קרוב למינוח של המימרות: רנב"י מכנה את כוונתה של יעל באמצעות המונח 'לשמה' המקביל במשמעותו למונח 'לשם שמים' (על כך בהרחבה בפרק הראשון) בו משתמשות המימרות שסקרנו. יש לשער כי המימרות המייחסות לדמויות מקראיות עשיית עבירה לשם שמים, ובייחוד המימרות המייחסות כוונה לשם שמים לדמויות נשיות מפתות במקרא, הן חלק מהתשתית הרעיונית והטרמינולוגית לדבריו של רנב"י. עם זאת, מימרת רנב"י מתבלטת בייחודיותה ביחס למימרות המייחסות עשיית עבירה לשם שמים: בעוד שהמימרות שהצגנו מתמקדות בפירוש הסיפור המקראי - ייחוס עשיית חטא לשם שמים לדמות מקראית, מימרת רנב"י מתייחסת לכלל האנשים בהווה, ופסוק השבח ליעל שהיא מצטטת משמש לה כסמך בלבד. הפרק הרביעי מציג מהדורה סינופטית של סוגיית 'עבירה לשמה' במסכת נזיר ושל סוגיית 'עבירה לשמה' במסכת הוריות. לכל אחד מהסוגיות ארבעה עדי נוסח. המהדורה הסינופטית היא הבסיס לדיון בשני הפרקים הבאים. הפרק החמישי דן ביחס בין הסוגיה בנזיר לסוגיה בהוריות. ארבעת עדי הנוסח של הסוגיה בנזיר מציגים מבנה דיאלקטי זהה של הסוגיה, בעוד שכל אחד מארבעת עדי הנוסח לסוגיה בהוריות מציג מבנה דיאלקטי שונה של הסוגיה. אף לא אחד מעדי הנוסח להוריות מציג מבנה דיאלקטי של הסוגיה הזהה למבנה הסוגיה בנזיר. בכדי להסביר את אופי השינויים בין עדי הנוסח לנזיר לעדי הנוסח להוריות יש להציע את המודל של סוגיית אם קדומה המשותפת לשתי הסוגיות בנזיר ובהוריות. כל אחת מהסוגיות התפתחה ועיבדה את חומרי הגלם של סוגית האם באופן שונה. הסוגיה בנזיר – שיכללה ופיתחה את חומרי הגלם של סוגיית המקור, ואילו הסוגיה בהוריות - השאירה אותם על כנם וכמעט ולא שיכללה אותם. בחינה השוואתית של עדי הנוסח להוריות ולנזיר מאפשרת לנו הצצה, (נדירה יחסית, שאיננה מתאפשרת בכל סוגיה תלמודית) לשלבי גיבושה ועריכתה של סוגיית 'עבירה לשמה'. באמצעות השוואה בין עדי הנוסח זהינו מספר תוספות מאוחרות שחדרו לחלק מעדי הנוסח להוריות ומופיעות בכל עדי הנוסח לנזיר. מטרתן של ההוספות המאוחרות היא מיתון המסר הרדיקאלי של רנב"י: באמצעות הטלת המגבלה שאפשר לעשות עבירה לשמה רק אם אין בכך הנאה, או באמצעות תיקון דברי רנב"י על פיו 'עבירה לשמה' שווה ל'מצווה שלא לשמה' ולא גדולה ממנה. ההשוואה של עדי הנוסח מלמדת כי הנוסח הקצר של הסוגיה הנשמר בכת"י מינכן 95 להוריות הוא ככל הנראה הנוסח הקרוב ביותר לסוגיית האם הקדומה ממנה התפתחו שתי הסוגיות שלפנינו. הפרק השישי דן בנוסח כת"י מינכן 95 להוריות שכאמור הוא הנוסח הקדום ביותר של סוגיית עבירה לשמה המצוי בידינו. בחינה של הסוגיה מלמדת כי הסוגיה מאורגנת סביב הספרה שלוש (שלוש שאלות, שלוש תשובות, שלוש מימרות וכולי). הסוגיה מזכירה שני סיפורי פיתוי מקראיים נוספים: לוט ובנותיו ויהודה ותמר, המשלימים יחד עם סיפור יעל וסיסרא המוזכר במימרת רנב"י את המבנה המשולש של הסוגיה. בנוסף, בחלק מן הסוגיה מופיע מוטיב ספרותי ייחודי של חזרה על מילה בצמדי משפטים. המבנה הספרותי של הסוגיה מוליך את הלומד להבין את הכוונה לשם מצווה שהסוגיה מייחסת לבנות לוט כפירוש לכוונה 'לשמה' שרנב"י מייחס ליעל. זהו ככל הנראה הבסיס לפירושו של רש"י. אם כן, פירושו של רש"י הוא בעקבות ההקשר הספרותי של מימרת רנב"י – הסוגיה התלמודית. המינוח כוונה 'לשם מצווה' בו משתמשת הסוגיה הוא מינוח ייחודי בספרות חז"ל המופיע בהקשר אחד בלבד של הכוונה הראויה למצוות הייבום (נישואי אח לאשת אחיו המת שלא היו לו ילדים). הקישור שהסוגיה מציעה בין מימרת רנב"י למצוות הייבום בא למתן את המסר הרדיקאלי של המימרה: כשם שמצוות הייבום שהיא חלק ממערך הציוויים ההלכתי משעה את איסור הנישואים לאשת האח לשם קיום מצוות הייבום כך על פי רנב"י איסור הניאוף מושעה לטובת הריגת סיסרא, שר צבא האויב. ההצגה של מימרת רנב"י בהקשר של מצוות הייבום המעוגנת בחוק המקראי וההלכה החז"לית מוליכה את קהל היעד של הסוגיה למסקנה כי מימרת רנב"י היא חלק אינטגראלי מעולם החוק וההלכה החז"לית ואינה סותרת אותה. הניתוח הספרותי של הסוגיה מלמד כי מטרתו של הקשר ספרותי זה בו שובצה מימרת רנב"י הוא מיתון המסר הרדיקאלי של המימרה. הסוגיה התלמודית מכוונת את הלומדים לפרש את התיבה 'לשמה' בדברי רנב"י כ'כוונה לשם מצווה' כפי שמציעה אסכולת ה'קריאה הזהירה'. בנוסף עורכי הסוגיה מטמיעים בראשיתה ובסיומה של הסוגיה קביעות המעמעמות את חשיבותה של הכוונה ביחס למעשה, הן מעשה של מצווה והן של עבירה. עורכי הסוגיה השתמשו במגוון של אמצעיים ספרותיים מתוחכמים בכדי להוביל את קהל היעד של הסוגיה לפרש את מימרת רנב"י באופן שאינו מערער על הנחות היסוד של העולם החז"לי, והציגו לצד מימרת רנב"י אמירות המאזנות את המשקל הרב שרנב"י מייחס לכוונה ביחס למעשה. הפרק השביעי עוסק במימרת רבא. לאחר שהתלמוד מביא את דבר בר קפרא: 'איזוהי פרשה קטנה שכל גופי תורה תלויים בה "בכל דרכיך דעהו" ', מביא התלמוד את דברי רבא: 'אפילו לדבר עבירה', המוסבים על דברי בר קפרא. באבות דר' נתן נקשרה הוראתו של ר' יוסי 'כל מעשיך יהיו לשם שמים' במשנה (אבות ב, יב) לפסוק בו עוסקת דרשתו של בר קפרא, משום שדבריו של ר' יוסי הן למעשה ניסוח החלק הראשון של הפסוק בלשון חז"ל: 'בכל דרכיך דעהו' = 'כל מעשיך יהיו לשם שמים'. רבא טוען כי ההוראה המקראית 'בכל דרכיך דעהו' שניסוחה החז"לי הוא 'כל מעשיך יהיו לשם שמים' תקפה גם לגבי 'עבירה'. אם נמיר את הביטוי המקראי שבדברי בר קפרא בניסוח החז"לי, פירושה של מימרת רבא הוא: כל מעשיך + אפילו לדבר עבירה + יהיו לשם שמים = 'עבירה לשם שמים'. אם כן, הרעיון זה של צירוף כוונה 'לשם שמים' ל'עבירה' משותף הן למימרת רבא והן למימרת רנב"י. הפסוק 'בכל דרכיך דעהו' נתפש בספרות חז"ל כמבטא את הרעיון של 'קידוש החומר' או האימננציה האלוהית. רבא, מרחיב את תכולתו של רעיון זה לא רק לדברי הרשות והטיפול החומרי של ענייני הגוף אלא גם לעניין עבירה. רבא ורנב"י נמנו על חוג החכמים של ישיבת מחוזא-פומבידתא, ואנחנו יכולים לשקול את האפשרות כי הרעיון של קידוש החומר היה חלק מהתשתית הרעיונית של רעיון העבירה לשם שמים שהופיע בחוגם של חכמים אלו. כמובן, שאין להוציא את המימרות של רבא ורנב"י מהקשרן הרחב: האמירות המיוחסות בתלמוד לרבא ורנב"י ולכלל השיח האמוראי בתלמוד המעודד עשיית מצוות והימנעות מעבירות. עם זאת, בזמנם ובחוגם של רבא ורנב"י התעצמה מעמדה של הכוונה לשם שמים עד כדי שהאמוראים העלו את האפשרות כי ייתכן לקיים אף עבירה לשם שמים. לסיכום: לאור הבחינה של מימרת רנב"י בהקשר של מעגלי התייחסות שונים אנו יכולים להציע תשובה לשאלות המחקר שהעלנו. בידינו בסיס מוצק להשערה כי המונח 'עבירה לשמה' הובן בזמן בו הוא נוצר ונוסח כ'עבירה לשם שמים'. למרות אופייה הנורמטיבי של התפיסה הרבנית, הרעיון הנועז והרדיקאלי כי יש לגיטימציה לעשיית עבירה לשם שמים עלה בחוגם של האמוראים רבא ורנב"י. נוכל להציע את ההשערה כי מקורותיו של רעיון העבירה לשמה הם הרעיון של ייחוס עשיית עבירה לשם שמים לדמויות מקראיות חוטאות והרעיון של האימננציה האלוהית וקידוש החומר. רעיונות אלו הורחבו, הועצמו ופותחו בחוגם של רבא ורנב"י לרעיון של עבירה לשם שמים. הניסוח של מימרת רנב"י צמח מתוך היכרות עם השיח התלמודי לגבי המדרגות 'לשמה ו'שלא לשמה', והוא מוסיף נדבך וקול ייחודי בשיח זה. הפוטנציאל הרדיקאלי של מימרת רנב"י היה ברור לעורכי התלמוד, ועל כן הם הפעילו מנגנונים מגוונים של עריכה ועיבוד של המימרה והקשרה הספרותי בכדי למתן את הפוטנציאל הרדיקאלי של מימרת רנב"י ולאפשר את הכלתה בתוך הטקסט הקנוני של התלמוד הבבלי. KW - Talmud KW - rabbinische Literatur KW - Sünde KW - jüdisches Recht KW - R. Nahman b. Isaac KW - Halacha KW - ‘li-shmah/she-lo li-shmah’ KW - linguistic concepts in Talmud KW - sake of god KW - sin Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-87158 ER - TY - THES A1 - Mamo, Shai T1 - משנתו ההלכתית של הרב משה כלפון הכהן מג'רבה כפי שהיא משתקפת בחיבוריו ההלכתיים ברית כהותה ושות שואל ונשאל N2 - מחקר זה מתמקד במשנתו ההלכתית של הרב כלפון, כפי שהשתקפה בחיבוריו 'שואל ונשאל' ו'ברית כהונה' שהם ספרי שו"ת (responsa) הפורשים היקף נרחב של יחסיו לתמורות שחלו באותן שנים בקהילה היהודית באי ג'רבה שליד תוניס. נבחנים יחסו למודרנה, לחינוך כללי, למעמד האשה ועוד. כמו"כ נבדקה דרכו ההלכתית, הדומיננטיות שהעניק למסורת הג'רבאית גם לעומת פסיקותיו של רבי יוסף קארו. N2 - This work is focused on the Halachic Approach of Rabbi Moshe Chalfon HaCohen from Djerbah. Rabbi Moshe Chalfon HaCohen was born in 1874 and died 1950. He was appointed Chief Rabbi of Djerbah, an island near Tunisia, in 1935, and is considered to have been one of the greatest rabbis of North Africa, particularly of Tunisia and Djerbah. With the French occupation of Tunisia in 1881, French culture, technological innovations and modernity penetrated the community. All of these affected life in Djerbah and the rabbis, including Rabbi Chalfon, needed to relate to this new situation. This research deals with two of Rabbi Chalfon’s essays dealing with Halachic responsa: “Brit Kehuna” – a compilation of the Halachic responsa and customs of the Jewish community in Djerbah, and “Shoel Venishal,” a book of Halachic responsa which deals with questions and his answers. Among other aspects, this research shows Rabbi Chalfon's unique emphasis on the humane aspects of Halacha and his ability to utilize them versus formal considerations. T2 - The Halachic Approach of Rabbi Moshe Chalfon Ha'kohen from Djerbah as it reflected in his Halachic writings - 'Brit Kehuna' and the Responsa 'Shoel V'Nishal' T2 - R. Mosche Khalfon HaKohen von Djerba als Rechtsentscheider. Seine halachische Lehre im Spiegel der Schriften Brit Kehuna und Scho'el we-nisch'al KW - Kalfon, Mosheh, ha-Kohen KW - Halachic KW - Djerba KW - הכהן, משה כלפון בן שלום דניאל יהודה, KW - הלכתית KW - ג'רבה Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-469567 ER - TY - THES A1 - Khalfa, Zehava T1 - מאירועי ההתנתקות ועד לאירועי - תג מחיר BT - האכזבה של רבני הציונות הדתית ותגובתם לנסיגתה של מדינת ישראל מרצועת עזה (2005-2015) N2 - תקציר העבודה בערב יום העצמאות 1967, שבועות אחדים ערב מלחמת ששת הימים זעק הרב צבי יהודה קוק (1891-1982) "איפה חברון שלנו – אתם שוכחים את זה?! ואיפה שכם שלנו – אנחנו שוכחים את זה?! ואיפה עבר הירדן שלנו איפה כל רגב ורגב? כל חלק וחלק, של ארבע אמות ארץ ד'. הבידינו לוותר על איזה מילימטר מהן? חלילה וחס ושלום" דבריו הנחרצים של הרב, יחד עם כיבוש שטחי הגדה המערבית, חברון שכם וירושלים כמו גם חצי האי סיני ורצועת עזה במהלך ששת ימי הלחימה ביוני 1967, הביאו להתפרצות העוצמתית ביותר של תחושת פעמי משיח בקרב הציבור הציוני דתי. וכפי שצויין בדבריו של הרב ישראל אריאל, בואו של המשיח היה עניין של שעות אחדות. אולם כעשר שנים מאוחר יותר בשנת 1978, חתמה ממשלת ישראל על הסכם שלום עם מצרים. במסגרת הסכם השלום, הוחזרו כל שטחי חצי האי סיני לידי המצרים ופורקה ההתיישבות בחבל ימית . תושבי חבל ימית נעקרו מבתיהם (בהם התגוררו משנת 1971- אפריל 1982). גם הציבור הציוני דתי נאלץ למצוא הסברים לכך שמדינת ישראל פועלת בניגוד לציפיות שנתלו בה מבחינת היותה אבן דרך בדרך לגאולה. תלמידיו של הרב צבי יהודה קוק, שרובם כבר החזיקו במשרות רבניות. חוו את חוויית העקירה בשיא פועלם. הרב צבי ישראל טאו, מתלמידיו הקרובים של הרב צבי יהודה קוק, אסר על תלמידיו להשתתף בהפגנות. הוא פסק כי חייבים לכבד את החלטת הממשלה שנבחרה על ידי רוב יהודי. הוא דבק בדבריו של הרב צבי יהודה קוק כשאמר "העם לא איתנו" ו"דינא דמלכותא דינא" בייחוד כשמדובר בממשלה יהודית הנבחרת על העם. אולם השבר הגדול, כפי שמוטי ענברי כתב "the profound theological crisis " היה ההתנתקות מרצועת עזה בשנת 2005. הקושייה היתה - האם מדינה שעוקרת התיישבות יהודית ומוסרת שטחים מארץ ישראל לידי אויביה, יכולה עוד להיקרא מדינה קדושה. הדיסוננס הקוגניטיבי במסגרת ההתנתקות מרצועת עזה כדי להבין את משבר ההתנתקות – יש לחלקו לשניים. האחד: המשבר האמוני כלפי המדינה – הציבור הציוני דתי החזיק באמונה כי זאת המדינה שהיא "יסוד כיסא השם בעולם" וזאת המדינה "אותה חזו הנביאים " (דבריו של הרב צבי יהודה קוק בעקבות אכזבתו מהעדרם של המקומות הקדושים בשטחה של מדינת ישראל, לפני מלחמת ששת הימים). והמשבר השני הוא: המשבר האמוני כלפי האלוקות אשר "איפשרה" לתוכנית זאת לצאת לפועל. ישנו, אם כן, את הקונפליקט כלפי החלטות המדינה החילונית הקיימת לבין התפיסה האמונית המתעקשת לראות אותה כמדינה קדושה. וכן הקונפליקט כלפי האמונה בה הם מחזיקים – אשר לפיה, עם ישראל נמצא בשעת גאולה וזו הולכת ומתעצמת לקראת בואו של המשיח. לפי תפיסת מציאות אמונית זו - תוכנית ההתנתקות אינה אמורה להתממש כלל. וזו אכן התממשה. אם כן, כיצד התגבר ציבור זה ושיקם את התפיסה האמונית שלו כלפי האלוקות, זאת שאלה אחת. והשאלה השניה כיצד הוא שיקם את יחסו כלפי המדינה, והאם הוא עדיין רואה בה את "זאת המדינה שחזו הנביאים". השתמשתי בתיאוריית הדיסוננס הקוגניטיבי של ליאון ופסטינגר ועמיתיו כדי לנתח ולהעריך את המשבר האמוני שעבר ציבור זה. מאמריו של ענברי וניתוחו את המשבר האמוני שחל בקרב הציבור הדתי ציוני בתום תוכנית ההתנתקות. שימשו גם כן כלי בעבודה זו, על מנת להעריך את ההתפתחויות הנוספות שחלו בקרב הציבור הזה במלאת עשר שנים מאז מימוש תוכנית ההתנתקות. כמו גם הופעת אירועי האלימות והטרור המכונים "אירועי תג מחיר". לפי חמשת העקרונות של פסטינגר ועמיתיו ניתן לצפות שחברי קבוצה כלשהיא יגבירו את להט האמונה בעקבות הפרכת אמונתם, כלומר "כישלון הנבואי" במידה ומתקיימים חמשת התנאים הבאים: 1. על האמונה לנבוע מתוך שכנוע עמוק ועליה להיות רלונטית לפעולה שהמאמין עושה או איך שהוא מתנהג, 2. המאמין, האדם המחזיק באמונה זו חייב למסור את עצמו למענה, עליו לבצע החלטות חשובות שלא ניתן לבטלם. ככל שהפעולות חשובות יותר, וככל שקשה יותר לבטלם, כך גדלה בהתאמה המחוייבות של הפרט לאמונה. לדוגמא: להתפטר מעבודה, לעבור דירה. 3. האמונה חייבת להיות ספציפית למדי ומעורבת מספיק במציאות כך שאירועים מציאותיים יכולים באופן חד משמעי להפריך את האמונה. 4. אירוע הסותר את האמונה חייב להתרחש ולהיות מזוהה על ידי הפרט המאמין. 5. המאמין חייב לקבל תמיכה חברתית, כמעט לא יתכן שפרט מאמין מבודד יכול יהיה לעמוד בפני ראיות סותרות שהדגשנו מעלה. בהנתן חמשת התנאים האלו, יש לצפות שהפרט המאמין -החבר בקבוצה של פרטים המשוכנעים באמונתם ויכולים לתמוך אחד בשני, ימשיך להחזיק באמונתו באופן יציב, ובנוסף, הוא וחבריו ימשיכו לגייס מאמינים חדשים. אולם בניגוד למקרים שנבחנו על ידי פסטינגר ועמיתיו, תוכנית ההתנתקות מרצועת עזה, התאפיינה בכך שתאריך הפינוי לא נקבע על ידי מנהיגי הציבור הציוני דתי, אלא על ידי ראש ממשלת ישראל דאז אריאל שרון. הוא החליט יחד עם ממשלת ישראל על פינוי רצועת עזה ב15 באוגוסט 2005 (י' באב תשס"ה) מכל תושביה היהודים, פירוק הבסיסים הצבאיים וחיסול כל סממן של ריבונות ישראלית בה. יש כאן בעצם, תמונת תשליל, אירוע קיצוני עם תאריך יעד מוגדר שהציבור הציוני דתי נלחם כדי לבטלו. תגובות הרבנים, תגובות שנבחנו על פי תיאוריית הדיסוננס הקוגניטיבי של המתנחלים לפני הנסיגה ולאחריה בעבודה, בחנתי את תיאולוגיות רבני הציונות הדתית הפעילים ביותר בתקופה מדוברת זו והם: הרב דב ליאור, הרב זלמן מלמד, הרב צבי ישראל טאו, הרב חנן פורת ז"ל והרב שלמה אבינר. התיאולוגיות נבחנו לפני ההתנתקות ולאחריה, כמו גם עשר שנים לאחר ההתנתקות. בין השאלות שנבחנו הם: כיצד השתנה היחס לממלכתיות, האם יש חובה לסרב פקודה, כיצד הם נימקו את הגזירה לציבור תלמידיהם. בנוסף לכך, נבחנה תופעת ה“תג מחיר“, בדקתי האם היא תוצאה ממשבר ההתנתקות מרצועת עזה או המשך ישיר של התפתחות "תנועת גוש אמונים" וההתמודדיות היומיומית בין המדינה הממשית החילונית לבין המדינה הדתית האוטופית, אליה הם שואפים. כמו כן בחנתי את יחסם של הרבנים כלפי הפעילים בטרור זה, כלפי הפלסטינים וכלפי הצבא. הרב דב ליאור הרב דב ליאור, היה רב הישוב קרית ארבע - חברון וראש ישיבת ההסדר ניר שבמקום. נולד בשנת 1933 בירוסלב בגליציה למשפחת חסידי בעלז, בשנת 1939 עם פרוץ הכוחות הגרמניים לפולין, נמלטה משפחתו לרוסיה. בשנת 1948 עלה באוניית המעפילים "נגבה" לארץ ישראל, ובשנת 1949 עבר לישיבת "מרכז הרב" בירושלים, ולמד עם הרב צבי יהודה קוק. הרב ליאור היה הרב הראשון שנשלח על ידי הרב צבי לכהן כרב הישוב כפר הרא"ה, ומאוחר יותר עבר לקריית ארבע, שם הוא כיהן כרב היישוב עד לפרישתו. גישתו להחלטה על ההתנתקות מרצועת עזה היתה: "אחרי עשרות שנים של חוסר חינוך" תוצאה היא –"התנתקות מארץ ישראל". אולם על הציבור הציוני דתי: "לבלום את הרשעות הזאת. [...] אם זה יבוצע זה עלול לפגוע בקיומנו כעם וקיומנו כמדינה". הדרך להיאבק לשיטתו היא: "בהתנגדות פסיבית". למרות שהציבור הציוני דתי הוא ממלכתי "דינא דמלכותא דינא" אבל לא דבר שכנגד תורת ישראל, אם ממשלת ישראל מחליטה להרוס ישוב ולהסגיר שטח לידי האויב, יש להראות זאת כגזירה וצריכים לעמוד כנגד זה מכל המשתמע מכך. [...] הם יכולים לקבוע בענייני מיסים, מהירות הנסיעה. החזון, לפי הרב ליאור הוא ש "לא ירחק היום והציבור שלנו יחליט בכל מערכות החיים הציבוריים, במשפט בכלכלה. לדעתו: "מערכת המשפט זה החילול הגדול שיותר שיש במדינה. להתכונן לקראת הנהגת עם ישראל ואם הציבור שלנו יקח את ההנהגה יהיה שלום אמת, אימתם של ישראל תהיה מוטלת על כל המחבלים ותורת ישראל ברוחה והשפעתה תהיה ניכרת בכל תחומי חיינו הציבוריים. נעבור את התקופה הקשה הזאת ולא ניפול ביאוש ונזכה לראות בישועת ה'" . מצד אחד הרב ליאור קרא למאבק שהכלים שלו אינם סטדנדרטים שדרש שלא ללכת כמו צאן ולקרוא על החלטות הכנסת "קדוש". ומצד שני הוא קרא למאבק פסיבי. מאחרית דבריו של הרב ליאור במאמר לעיל בפסקה האחרונה, ניכר כי הוא השלים עם הגזירה של תוכנית ההתנתקות ונותר רק לקרוא לציבור הציוני דתי לקחת את ההנהגה לידיים. לאחר ההתנתקות כחודש לאחר ההתנתקות, בכנס שנערך ב- ג' באלול תשס"ה, הביע הרב ליאור את דעתו. הוא נתן במה לשאלות ולטרדות שקיימות בקרב הציבור הציוני דתי, כמו איך להתייחס למדינה, האם להתנתק ממנה, האם יש צורך לפשפש במעשינו, לחזור בתשובה? "ומכאן עולות שאלות כבדות משקל: האם אנחנו חטאנו, האם אנשי הגוש חטאו, האם עם ישראל חטא. אנחנו מחפשים מהי בדיוק נקודת החולשה, לא מתוך כוונה להטיל אשמות במישהו, אלא כדי לדעת לתקן." הוא הוסיף כי: "מי שחש את פעמי הגאולה, לא ייפול בייאוש ובחולשת הדעת גם במצבים של מעין נסיגה. לא נאבד בגלל זה את האמון שלנו במהלך האלוקי הגדול של שיבת עם ישראל לארצו. כמו כן, הרב ליאור כתב בגליון י' של ירחון „קומי אורי“ בעקבות המלחמה בלבנון השניה בשנת 2006: "אין לי ספק שהיסורים הקשים שפוקדים את עמנו במלחמה הזאת, שנמשכה למעלה מחודש, באו בעקבות הפשע החמור לפני כשנה, הגליית היהודים מגוש קטיף, החרבת ביתם והסגרת חבלי ארץ לידי אויב " לפי הרב ליאור אין צורך בתשובה או היטהרות, או חזרה לערכים שננטשו, אלא הסבר תכליתי מחודש לאירוע ה'הכישלון הנבואי'. מדבריו של הרב ליאור לפני ההתנתקות, הוא הניח שתוכנית ההתנתקות יכולה להתבטל, וזה תלוי במאבק של מיישמי התוכנית, כלומר החיילים והמפקדים. במידה והם יסרבו פקודה, אז התוכנית תתבטל. הרב זלמן ברוך מלמד הרב זלמן ברוך מלמד, נולד בתל אביב בשנת 1937. הוא ראש ישיבת בית אל וממקימי ערוץ 7 ואתר האינטרנט Yeshiva, אתר האינטרנט הראשון להפצת שיעורי תורה של רבני הציונות הדתית. הוא למד בישיבת "מרכז הרב" אצל הרב צבי יהודה קוק משנת 1954. לאחר כעשר שנים כתלמידו הקרוב, הוא התמנה לר"מ (רב ומלמד) בישיבה. בשנת 1978 נשלח בתמיכת הרב צבי יהודה קוק להקים ישיבה בבסיס הצבאי שליד בית אל. מאוחר יותר הוקמה במקום ההתנחלות בית אל. לפי גישתו, המאבק על גוש קטיף הוא מאבק סמוי שיש בין שני חלקי העם: "אין כאן הבדלים פוליטים של הערכות מדיניות אם הצעד הזה נכון או לא נכון. לא זו המחלוקת, אלא איזה מהות תהיה למדינה - מדינה לכל אזרחיה חסרת זהות או מדינה יהודית בעלת תוכן יהודי" . הוא ציין שמדובר ב"משבר זהות הציונות", משבר שחל בקרב חלק מהציבור וכעת מתנהל מאבק בין שני חלקי ציבור זה. יחסו לסירוב פקודה היה ברור: "ואני אומר לצבא ולשוטרים, אם תכשלו ולא תוכלו לעקור את הישובים, הצלחתם. אתם יכולים כבר עכשיו לומר שזו משימה בלתי אפשרית וכבר עכשיו להצליח, צה"ל לא צריך לנצח את היהודים, צה"ל צריך לנצח את האוייב." הרב מלמד קרא לשוטרים וחיילים לסרב פקודה על מנת לעשות הכל כדי לסכל את תכנית ההתנתקות. לפי גישתו האמונית: "המכות האלו שאנו מקבלים הם מפני שהשקפת השמאל החילוני מתרסקת, אין קיום לעם ישראל בלי אמונה, ותוך כדי פרפורי הגסיסה של השמאל הוא מכה בכוחותיו האחרונים. לאחר מכן תקום הנהגה יהודית אמונית שתוביל את המדינה לקראת הגאולה " הרב חנן פורת (1943-2011) חנן פורת היה ממייסדי תנועת "גוש אמונים". הוא הגיע לכפר עציון עם משפחתו בשנת 1943 בהיותו בן חצי שנה. המשפחה פונתה מכפר עציון בהיותו כבן שש בתחילת מלחמת העצמאות, 1948. מאוחר יותר למד חנן פורת מספר שנים בישיבת "כרם ביבנה", לפני שעבר יחד עם גרעין הגחלת לישיבת "מרכז הרב". שם למד עם הרב צבי יהודה קוק. בשנת 2000 ייסד הרב פורת את עלון פרשת השבוע "מעט מן האור", בו פירסם חידושי תורה. העלון חולק חינם בבתי כנסת בכניסת השבת והופיע עד שנת 2014 (כשלוש שנים לאחר מותו). תגובתו לפני ההתנתקות: "אנו קוראים לכל הדבקים בארץ ישראל, ולכל המאמינים בחי-עולמים וזורעים: אל תגררו אחרי קמפיין-תקשורתי זה שכל מגמתו להעצים את הציפיה ל'יום פקודה' ולקובעו כעובדה מוגמרת כבר עתה. [...] אנחנו ממשיכים יום יום לנטוע ולזרוע, ובזכותם יהפוך בעזרת ה' יתברך יום הפקודה, מיום 'בשורת איוב' ליום 'בשורת גאולה'." הרב פורת קרא להמשיך ולפעול כרגיל ולא להתייחס להוראות הפינוי על כל סעיפיהם, (פנייה למנהלת ההתנתקות על מנת להסדיר מקום חלופי כמו גם אומדן הרכוש לצורך קבלת כספי הפיצויים). הוא התנגד לאלימות, והסביר כי פעולות אלימות נובעות מכעס שאין לו מקום: "שלטון הכעס על האדם הריהו חלילה בבחינת שלטון זר של אל נכר" בעלון הראשון של הגליון "מעט מן האור" אשר הופיע זמן קצר אחרי ההתנתקות, באה לידי ביטוי תגובת האבל החריפה על האובדן של ההתיישבות בגוש קטיף, אך יחד איתה גם נבואת נחמה: "עשינו מה שגזרת עלינו, עשה אתה מה שעליך לעשות!" "בחסדי ה' יתברך עוד נשוב לגוש קטיף לבנות ולהבנות בו, חרף הייסורים שראו עלינו מידי אדם ובשובנו בשנית...והפכתי אבלם למחול ושימחתים מיגונם" (ירמיה ל"א ז-יב) . אכזבתו ממוסדות המדינה בעקבות הגירוש, בא לידי ביטוי בעלון שיצא כחודש לאחר ההתנתקות. "הריקבון הזה - שפשה בכל רקמות השלטון, מחייב אותנו לחשבון נפש עמוק ונוקב, באשר ליחסינו לכל הנהגת המדינה, ולא רק כלפי העומד בראשה." במלאות חמש שנים להתנתקות, הוא התייחס לכישלון המאבק בשיחה שהתנהלה בדצמבר 2009 ב"מכון מאיר" בין הרב פורת לבין חגי לונדין. בשיחה – "הוא הירבה להתייחס לפסוק "ושבו בנים לגבולם" שהינו חלק מנבואת הנביא ירמיהו לגבי שיבת עם ישראל לארצו. "התגשמות החלום של ילדי כפר עציון שידענו שיום יבוא ואנחנו נשוב". "עקירת הישובים היא פצע פתוח שותת דם. כדאי לא לשכוח שמעבר לפגיעה בזכויות האדם, היא העובדה כאילו סטרו בפרצופה של רחל שאלוקים הבטיח לה בנבואה "ושבו בנים לגבולם"". מבחינתו של פורת - הציונות החילונית היתה מבחינת החוצפה כלפי שמיים, של "אנחנו נעקור בנים מגבולם". הרב שלמה חיים אבינר ראש ישיבת עטרת ירושלים, השוכנת ברובע היהודי וגם רב הישוב "בית אל" א', נולד בצרפת בשנת 1943 ועלה לישראל בשנת 1966. לאחר שירותו הצבאי הצטרף לישיבת "מרכז הרב“. לאחר מלחמת ששת הימים, הצטרף לקבוצה ששהתה במלון "פארק" במטרה לחדש את הישוב היהודי בחברון (אפריל 1968). לימים, רב הישוב קשת ברמת הגולן. ומשנת 1981 ועד היום, רב הישוב "בית אל" א'. מבחינת הרב אבינר התגשמות הגאולה הארצית חלה על ידי ייסודה של מדינת ישראל ומוסדותיה על אדמות ארץ ישראל. הוא הדגיש ומדגיש את "קדושת הממלכתיות", וזאת באה לידי ביטוי ביחסו לצבא, להחלטות הממשלה ולחוקיה. מבחינתו אלה הם בגדר קודש, שאין לערער עליו. אולם מצד שני, הוא קרא לסרבנות אזרחית, לא לשתף פעולה אזרחית עם מנהלת ההתנתקות בכל שלבי הפינוי. ואף קרא לחרם צרכני על אותם אזרחים המשתפים פעולה עימה. בפרק על הרב אבינר בעבודת הדוקטורט, התייחסתי גם לנושא 'מסירות הנפש'. נושא שהתמלא בתוכן חדש, זאת לראשונה על ידי הרב צבי יהודה קוק ותלמידיו. למרות שהרב אבינר ראה את עצמו כרב בעל גישה ממלכתית ולא פסל את הקריאה לסרבנות. הוא היה בין הכוחות המסייעים אקטיבית להרגעת הציבור המפונה, כשתפקידו היה למנוע את ההתנגדות לפינוי. בנוסף לכך, הרב אבינר קרע את בגדי הציבור המפונה, לאות אבל. הרב צבי ישראל טאו לפי תיאולוגיית הרב טאו, שורש הסיבה לגזירת ההתנתקות היא ההתנתקות מהחילונים, אותם הוא מכנה "המנותקים מן הקודש". אנשים שמבחינתו שייכים לעם ישראל, אך ריקים בתוכנם ולכן האובססיה שהם גילו כלפי תוכנית ההתנתקות מהווה עבורם חלופה לאובססיה דתית: "רוממות הרוח שבאה בעקבות 'מלחמת ששת הימים' שככה במהרה, ואת מקומה תפסו הספקנות וחוסר הודאות בכל השייך לענייננו הלאומי. [...] כיצד נקלענו לשבר אידיאלוגי כה עמוק עד כדי 'פוסט ציונות' מוצהרת ועד כדי 'תוכנית ההתנתקות' בימינו". לפי הרב טאו יש חשיבות גדולה להבנה, שהעולם בשיח תמידי המתנהל פנים מול פנים. כלומר ברגע שישנו ניתוק בעם מן התכלית האמיתית, אזי מאיימת תוכנית התנתקות חיצונית. וזאת אמורה לעורר את האומה כולה לחשיבה מחודשת לחזרה לעקרונות, וממנה לעשייה. "לכן, לא בחסימת כבישים ובהפגנות אלימות וכוחניות נהיה פועלים עם אל לישועת עמנו, פעולה זו מתייחסת לסימפטומים ולתופעות החיצוניות ולא לשורשיהן וסיבותיהן, וכמוה כנשיכת הכלב את המקל". הוא המליץ לתלמידיו, להתרחק מן הזעם (הפגנות וחסימת כבישים) ומהיאוש: "התמלאות בזעם וביאוש מזיקה לכל המצב הכללי, ומוסיפה נפילה על נפילה. התייחסותו לסירוב פקודה: הרב טאו התנגד לסירוב הפקודה, מאחר ולהשקפתו אין לנשוך במקל המכה, אלא להאבק בשורש הבעיה, שהיא הניתוק בעם. אלא שככל שתוכנית ההתנתקות קרבה למועדה המתוכנן, חל שינוי בהשקפתו. החוקר יאיר שלג, התייחס לשינוי הזה במאמר שפירסם ב"הארץ": "הסרבנות האפורה של הרב טאו" לפיה: "סרבנות מפורשת אכן אסורה, אבל על התלמידים להבהיר למפקדיהם ש"אינם מסוגלים" למלא פקודה מעין זו." הרב טאו קרא למאמיניו תלמידיו ותומכיו שלא להתנגד לסירוב פקודה, אלא להמנע מקיום הפקודה. ומדברים שפורסמו כעשר שנים לאחר ההתנתקות בהם אמר הרב "לא היינו צריכים להיות בהתנתקות". הרב טאו האמין גם כן שלהתנתקות יש סיכוי טוב להתבטל, אם השורש והבסיס לקיומה יתבטל. כלומר, הוא האמין ביכולתו של הפרט בקבוצה לפעול למען כישלון תוכנית ההתנתקות. קריאתו של הרב טאו לפעולות "פנים אל פנים" על מנת לקרב את עם ישראל לאידיאולוגיה שלו, אפשר לראותה כקריאה לגיוס מאמינים, אולם קריאה זו נשארה רק בין כתלי בית המדרש. כעשר שנים לאחר ההתנתקות מרצועת עזה מסיכום הממצאים בעבודה זו, יש לציין כי - גם הרבנים שקראו לסירוב פקודה וגם הרבנים שקראו לכבד את החלטת הממשלה יישרו קו בסופו של דבר והם רואים את תוכנית ההתנתקות כמשבר מקומי. כמעט כל הרבנים, מלבד הרב טאו- טוענים שיש לראות את התמונה כולה שהיא בכללה חיובית. שהרי ההתיישבות היהודית ממשיכה להתרחב כמו גם עולם התורה ועולם הישיבות. הרב חנן פורת ז"ל האמין שעם ישראל עוד יחזור למקומות מהם הוא גורש, כפי שקרה בעבר עם משפחתו אשר גורשה מכפר עציון. הרב זלמן מלמד אמר במספר ניסוחים: "יש פה ושם צרה, אך החיבור שלנו לארץ-ישראל לא נעצר מלכת והוא הולך ומתחזק. הארץ נבנית בגליל ובנגב, בשרון ובשומרון ובכל רחבי ארץ-ישראל. יש מקומות שיש עליהם מאבק, אבל בסך הכול ההתרחבות וההתקדמות לא נעצרו" הרב דב ליאור: "לא נאבד בגלל זה את האמון שלנו במהלך האלוקי הגדול של שיבת עם ישראל לארצו" . הרב אבינר: "אך כאמור איננו מתייאשים, איננו עוסקים בהאשמה עצמית או בהאשמת הזולת ביחס לעבר, אלא מושכים קדימה אל העתיד מתוך כיסופים גדולים עוד יותר" . הרב טאו: "המשך הבניין: אבל אנחנו מבינים שלא ביום אחד אפשר לבנות את ירושלים ואת גאולת-ישראל. לכן אבותיכם הלכו להמשיך את ההתיישבות כבר באותו לילה של הפינוי, ובבוקר כבר עלו על הקרקע בחבל חלוצה. הם לא נשברו. ודאי הם הצטערו על האובדן" . אירועי „תג מחיר“ אולם יחד עם תמונה אופטימית זאת, קיימת התפתחות נוספת שאינה המשך ישיר של תלמידי הרב צבי קוק וישיבת "מרכז הרב". התפתחות אירועי האלימות והטרור המכונות „תג מחיר“. כשלוש שנים לקח לציבור הציוני דתי להחלים ממשבר ההתנתקות ולתכנן תגובה נאותה כלפי אכזבתו העמוקה מהמדינה. אולם כבר בפינוי עמונה ב1 לפברואר 2006, מספר חודשים לאחר ההתנתקות, חלה תפנית חדה ביחס לקדושת החלטות המדינה. כשצעירי הציבור הציוני דתי פעלו בכל כוחם כדי למנוע את פינוי ההתנחלות עמונה. פינוי שהתבצע באלימות כוחות הביטחון. זאת בניגוד בוטה למאבק נגד ההתנתקות שהיה לרוב, נקי מאלימות . פעולות „תג מחיר“ התחילו במהלך 2008 בעקבות פינוי מבנים במאחז יצהר. בכתבה שסיקרה את האירוע נכתב כי השיטה היא: "לגבות „תג מחיר“ גבוה על כל פעולה מסוג זה של הצבא או המשטרה". בפעולה הראשונה זו של „תג מחיר“: "נחסמו לתנועה צומת שילה, צומת הטי, צומת רחלים, חווארה, צומת חטיבת שומרון ועוד. ביצהר יודעים לספר שצה"ל הודיע שאין ביכולתו לשלוח כוחות לכל המקומות על מנת לעצור את המחאה, כך שהשיטה הוכיחה את עצמה. במקום התפתחו עימותים קשים בין יהודים לערבים, ושטחים גדולים של מרעה וזיתים נשרפו. גם בעסירה אל קבלייה התפתח עימות גדול ובמהלכו נשרף בית, תוך כדי שהצבא מודיע בקשר ש"אין לו כוחות לשלוח למקום." אירועים אלו ניתנים לבחינה הן כתוצאה ישירה של תוכנית ההתנתקות והן כתופעה בפני עצמה: • „תג מחיר“ השפעתה של תוכנית ההתנתקות על הציונות הדתית: הפעילים בפעולות אלו שייכים לציבור הציוני דתי ולאותם משפחות אשר גורשו מחבל גוש קטיף, ואשר חוו את המשבר באופן אישי ולא רק באופן פוליטי ואמוני. מכאן לקשר האפשרי שאירועי „תג מחיר“ הינם בעצם, תוצר ישיר של המשבר האמוני שחווה ציבור זה כתוצאה מההתנתקות מרצועת עזה. והם, הפעילים מביעים בצורה זו את חוסר האמון שלהם כלפי המדינה, כמו גם את יכולתה לקחת אחריות על עתידם. בדרך זו הם מביעים גם את האכזבה שחשו כלפי רבני הציונות הדתית הממלכתיים. שלדעתם, יישרו קו עם החלטת המדינה ואין הם עוד מוחים כלפיה - כפי שנקטו בתקופת ההתנתקות. חוסר האותנטיות של הרבנים, כפי שכתבתי על כך בפרק הסיכום בעבודה. כחיזוק לכך ראו במאמרה של ענת רוט: "הציונות הדתית במבחן הממלכתיות – מכפר מימון לעמונה". בו היא מתארת את השינוי שחל בקרב הציבור הציוני דתי שתמך במדינה. ציבור אשר נמנע מאלימות מתוך אידיאולוגיה, ואת התעוררותו למציאות ביום שאחרי. התעוררות שהביאה לאלימות כפי שנחזתה. "משהוכח כביכול שניתן לנצח את המתנחלים ולפנות יישובים בנקל, במהירות ובלא אלימות, יגבר תאבונם של אלה ותיסלל הדרך להתנתקות הבאה". , • אירועי „תג מחיר“ – כתוצאה מהתפתחות רדיקליזם פוליטי בישראל: אירועי „תג מחיר“ יתכן והיו יכולים להתפתח ללא קשר להתנתקות מרצועת עזה. כפי שנראה במאמרו של דון יחיא אליעזר משנת 2003 . במאמרו, הוא ציין שההתנגדות למדינה היהודית החילונית, היא בעצם "הדיסוננס הקוגניטיבי" שהציבור הציוני דתי מנסה ליישב בתוכו. אולם ללא הצלחה רבה. הוא מפרט כיצד מערך הישיבות הלאומיות תרם רבות לתהליך הרדיקליזציה הפוליטית של הציבור הציוני דתי וזאת לפני שדובר על תוכנית ההתנתקות או פינוי מאחזים: "בגישת ההרחבה הפונדמנטליסטית בנוסח הרב קוק היה טמון מלכתחילה הפוטנציאל של רדיקליזם לאומי – פוליטי, שכן הרחבת תחומה של הקדושה הדתית בגישה זו והחלתה (של הקדושה,) על ערכי הלאומיות המודרנית עשויות להביא למאבק בלתי מתפשר למען המטרות הלאומיות, הנתפסות כחלק בלתי נפרד מן המכלול המקודש של עולם הערכים הדתי". בדבריו אלה של דון יחיא הוא תיאר את הרדיקליות המתבקשת במצב בו עלולה להתרחש התנגשות בין עולם הערכים הלאומי דתי לבין החלטותיה של המדינה. לפי דון יחיא, פעולות אלו - הן תוצאה של הקושי להכיל את החילוניות של מוסדות המדינה. קושי שקשה ליישבו ועל כן הוא מתפרץ בצורה של פעולות טרור. הפעילים מנסים כביכול, לפתור את הדיסוננס מתוכם, בדרך פעולות תג מחיר. דבריו נכתבו לפני ההחלטה על ההתנתקות מרצועת עזה. • „תג מחיר“ – כתוצאה ממעבר בין תודעת מהגר לתודעת קולוניאליסט: דרך נוספת להסבר תופעת „תג מחיר“ היא: המעבר קטגורי ממצב של תודעת מהגר לתודעת קולוניאליסט. בנובמבר 1995, רצח יגאל אמיר את ראש הממשלה דאז יצחק רבין. הציבור הציוני דתי כולו הפך ברחוב כמו גם בתקשורת, לנרדף והואשם ברצח זה . המאבק הלא אלים בתוכנית ההתנתקות, היתה הזדמנות להראות לציבור החילוני ולמעצבי דעת הקהל, כי דוקא הציבור שנחשב לרצחני ואלים ונדחק הצידה בכלימה, נמנע מאלימות לחלוטין. ההנחה היתה שאם יעברו את המבחן, הם יתקבלו לקבוצת האליטה. כלומר, ההתרחקות מאלימות היתה כלי למטרה גבוהה יותר מאשר סיכול תוכנית ההתנתקות. כמה שנים מאוחר יותר, בניהם של המשפחות שפונו מגוש קטיף ומרצועת עזה, חשים ביטחון בצדקת דרכם וקובעים סדר יום המתאים לעקרונותיהם ומעל הכל, לא מנסים למצוא חן. כלומר אצל נערי הגבעות חל תהליך של התקרבות ברמה ההתנהגותית לשבט הציוני החילוני, שניהם אינם מתנצלים ומשדרים ביטחון ויוהרה, כדמות היהודי החדש של בן גוריון. שתי קבוצות אלו: הציוני החילוני וקבוצת נוער הגבעות, שתיהן קוראות להקים יישות ציונית על האדמה שנכבשה מתושבים המקומיים. לפי ההיסטוריונים החדשים המפעל הציוני הוא מפעל קולוניאליסטי: שהמשאב העיקרי בו הוא האדמה, מעבר לכך לא היה רצון להטמע בחברה המקומית הטבעית, בדיוק כמו הקולוניות הצרפתיות והבריטיות ברחבי אפריקה, שהיו מבודדות וניזונו מכוח עבודה זול של התושבים הטבעיים, תוך כדי ניצול משאבי המקום. קבוצת המהגרים הלבנים – הבורים- שנטמעה במרחב הטבעי של דרום אפריקה והפכה לשליט על קבוצת הילידים בה, תוך דבקות בתנ"ך ובאדמה . היא נסיון להבין את העתיד האפשרי של נוער הגבעות ופעולות „תג מחיר“. בחינה של קבוצה זו, יכולה גם להסביר את דבקותם של נערי הגבעות בתורתו של הרב גינזבורג. שכן הרב גינזבורג הינו מהגר על פי הגדרה, הוא נולד בארצות הברית ועלה לישראל. אולם, זה לא מנע ממנו להרגיש שייך למקום בו לא נולד, ויתרה מזו לראות במקום זה כמקום הטבעי לו ולא לאותה אוכלוסיה שנולדה במקום וניהלה את חייה במשך דורות רבים בו. כך בדומה לבורים בדרום אפריקה אשר נדדו למרכז היבשת על מנת לברוח מעימות עם הכובשים הבריטים ולבסוף החליטו לשתף עימם פעולה על מנת לקדם את עקרונותיהם, כך גם נדדו אנשי הציונות הדתית לשטחים הכבושים על מנת לחיות על פי חוקי אמונתם. משבר ההתנתקות הבהיר להם שעליהם ליטול חלק בממשל החילוני הישראלי ולהשפיע על החלטותיו. התייחסות רבני הציונות הדתית לפעולות „תג מחיר“ הרב צבי ישראל טאו התגובה לפעולות „תג מחיר“ נמצאה במאמרו של דר' גדי גבריהו יושב ראש הפורום "תג מאיר" בעיתון הארץ, פורום הפועל כנגד פעולות „תג מחיר“: "מוכרחים לחזור ולשנן דברים שאמר הרב צבי טאו - מנהיג ישיבות הקו - על אנשי המחתרת היהודית הראשונה(המחתרת היהודית פעלה בראשית שנות השמונים ונתפסה ב27.4.1984: "יש לנו עסק עם כת משיחית, שרוצה להביא את הגאולה לעם ישראל עם נשק ביד; [...]זוהי תפיסה של לומדי קבלה שטחיים, קטנוניים, והם גורמים בזה להרס ולחורבן" (חגי סגל, "אחים יקרים") . לפי מקור זה, הרב טאו, בהנחה שנשאר נאמן לדעותיו מאז ראה בפעילי „תג מחיר“, כת משיחית המעוניינת להביא גאולה לעם ישראל באמצעות אלימות, פגיעה באיסלאם או בחפים מפשע. והם אלו הפוגעים בתהליך הגאולה ומביאים לחורבנו. הרב שלמה אבינר באתר הציוני דתי "כיפה", פרסם אורי פולק את התייחסותו של הרב שלמה אבינר לפעולות „תג מחיר“, תחת הכותרת "אסור לפגוע ברכוש ערבי": "הויכוח שלנו עם הערבים הוא בשאלה של מי הארץ הזאת אבל זה לא מרשה לנו להעליב אותם, לגנוב אותם, או להציק להם". הרב זלמן מלמד לאחר מספר פעולות „תג מחיר“, הוא התייחס אליהן בשיעורו השבועי וענה שראשית כל, לפני שמגנים את הפעולה יש לבדוק האם המפגע הוא יהודי ואם אכן כן, אז לברר מהיכן הוא, כלומר מאיזה חוגים המפגעים מגיעים. הוא הוסיף כי, הפיגועים אינם מסייעים לציבור הציוני הדתי במטרתו, ואף "ויש סיכוי שזה מזיק" . תגובתו של הרב לא היתה נחרצת ואף ניסתה להפנות את פעולות אלה לשוליו של הציבור הציוני דתי. הרב דוב ליאור הרב ליאור והתייחסותו לפעולות „תג מחיר“: לא ניתן למצוא התייחסות מדוייקת של הרב ליאור לפעולות אלו. אולם חשוב לציין שהוא נעצר בחשד להסתה מאחר ונתן את הסכמתו ואת המלצתו לספר תורת המלך המתאר את האופן ההלכתי המאפשר לפגוע בשאינם יהודים. עלייתו של הרב יצחק גינזבורג הרב גינזבורג דוגל בשני עיקרים: ארץ ישראל השלמה והמשיחיות. את רעיון "ארץ ישראל השלמה" הוא לא רואה כמטרה בפני עצמה אלא כדרך. הדרך היחידה המאפשרת ליהודי להגיע למהות. ציטוט מדבריו: "אבל מדוע צריך את כל הארץ? מי שאומר כך אינו מבין מהי באמת ארץ ישראל, "אֶרֶץ אֲשֶׁר ה' אֱלֹהֶיךָ דֹּרֵשׁ אֹתָהּ תָּמִיד עֵינֵי ה' אֱלֹהֶיךָ בָּהּ" – אשר כולה ניתנה רק לעם ישראל, ואיננו רשאים לתת לנכרים גם חלק קטן ממנה . הרב גינזבורג אינו משתייך לאידיאולוגית הציונות הדתית של תורת הרב קוק. ומתחילת דרכו הדתית, נחשב לקיצוני בדיעותיו שלא חשש להשמיען כמו גם לפרסם חוברת שבה הוא משבח מעשה אלימות קיצוני בברכת "ברוך", "ברוך הגבר" , . הקריאה בדבריו של הרב גינזבורג היא לחזרה לטבע, חזרה לרגש המקורי הטהור, אותו רגש שאימצו גם נערי הגבעות בבחירתם לעסוק בחקלאות, רעיית בעלי חיים וקרבה מיידית לאדמה. התייחסות הרב גינזבורג לפעולות „תג מחיר“: "זה קרה ביצהר בחול המועד פסח. כינס הרב יצחק גינזבורג, התוועדות תחת הכותרת "בארעא דישראל בני חורין"". יהודה יפרח הוסיף: "נדמה שזו הפעם הראשונה שבה הוגה בסדר גודל של הרב יצחק גינזבורג מתייחס ישירות לתופעה הספציפית של מעשי „תג מחיר“ ומכיל אותה. אז אין באמת ואקום. מאחורי האירועים שמשגעים את המדינה יש תפיסת עולם מגובשת עם כיוון ועם יעד" הרב גינזבורג רואה בפעולות אלה, חלק הכרחי בהתפתחות הנפש היהודית וחירותה משלטון זר. המשבר האמוני לפי ענברי ענברי בחן את המשבר האמוני בקרב אנשי הציונות הדתית לאחר ההתנתקות מרצועת עזה וכתב במאמרו : "תהליך ההתנתקות מהווה מקרה בחן לבדיקת התמודדותו של הציבור הציוני דתי בכללותו עם משבר האמונה, ובפרט - בדיקת התמודדותם של מורי ההלכה של ציבור זה, אלה המבקשים לעצב את דפוסי התנהלותו הדתית." הוא הדגיש עוד: "שבחינת עמדותיו של הפלג האקטיביסטי של רבני גוש אמונים, המזוהה עם אסכולת מרכז הרב, איננה יכולה לשקף את עמדותיה של תנועת ההתנחלות בכללותה" . לפי ענברי, מדובר בשתי אסכולות חשיבה שהתפצלו מהאידיאולוגיה הציונית דתית. ושאין הבדל מהותי באידיאולוגיה של הפלגים השונים בציונות הדתית, אלא בהבדלים שעל דרך הפעולה: "אף שבדיעבד כבר הצטמצמו הפערים בין שני הזרמים. מתגובות שני הצדדים נראה ששני המחנות המנוגדים שואפים במהותם לכינונה של מדינת תורה שתחליף את המדינה החילונית חסרת ייעוד הקודש, אולם הפולמוס ביניהם הוא בעיקר על דרך הפעולה הנכונה. ענברי סיים את מאמרו בשאלה, מה ניתן לחזות לעתיד, כיצד ולאן תתפתח האידיאולוגיה הציונית דתית: "עולה השאלה, לאן נוטה המערכת של הציונות הדתית וגוש אמונים, ואיזו מן המגמות אני מעריך שתגבר. לשם כך מן הראוי ראשית לומר שבחינה כנה של התנהלות ציבור גוש אמונים ערב תוכנית ההתנתקות מלמדת שרק מיעוט ממנו השתתף בהפגנות נגד התוכנית". אלא שבשנת 2012 בראיון עם תומר פרסיקו שהתפרסם באתר "לולאת האל" . שבע שנים לאחר ההתנתקות, הדגיש ענברי את הרדיקליזציה שחלה בעקבות ההתנתקות: "אני רואה את התחזקות עמדות המיעוט, ותוהה לאן פונה תנועה זו. אני רואה שתי מגמות פוטנציאליות – האחת היא שהאכזבה והכשלון יביאו להתפרצות אלימה ותקיפה." סיכום הבאתי את תגובותיהם של הרבנים להתנתקות מרצועת עזה וניתחתי אותה על פי תיאוריית הדיסוננס קוגניטיבי. אירועי תג מחיר נכללו בעבודה מסיבות שצויינו לעיל. אולם בהכרח קשר בין אירועי תג מחיר לבין הרבנים שדיעותיהם נבחנו בעבודה זו. הם אינם תומכים בפעולות אלו וכן פעולות אלו לא יצאו מבית מדרשם. ההתפתחות הנ"ל, קרי, אירועי תג מחיר משקפת את התרחקותו של הדור ההמשך מדרך רבני הציונות הדתית. בעצם העבודה מהווה מבט פנוראמי על תהליך חילופי הגברא, כלומר חילופי דיעות והחלפתם של המנהיגים, תהליך שנעשה מתוך השטח. מכאן שאפשר להניח כי תם תפקידם של הרבנים הללו אשר היו תלמידיו של הרב צבי יהודה קוק. תם עידן הברית בין מדינת ישראל החילונית לבין הציבור הציוני הדתי. יתכן כי אנחנו כעת חווים עידן בו למנהיגים החדשים של הציונות הדתית כמו גם לציבור הצעיר יש דרישות שכבר לא ניתן להדחיק למען המטרה הגדולה (הקמת מדינת ישראל), כפי שהיה בעבר. היום הדור הצעיר דורש את מקומו בהנהגה של המדינה ובעיצוב עתידה הקרוב והרחוק. והנה דבריו של מנהיג מפלגת "בית היהודי" נפתלי בנט בכנס לציון העשור להתנתקות אמר כך: "מטרת הניתוח – מות ההתיישבות ושבירת רוח הימין. מטרת ההתנתקות היתה עצירת עליית אליטות שבמשך שנים צברו השפעה לגיטימית אבל מסוכנת לדעת אנשי השמאל. הם הרגישו שמישהו שינה את החוקים ולא טרח לספר להם". לטענתו, ההתנתקות היתה הדרך למנוע את ייהוד החברה הישראלית, כמו גם מאבק בין אליטות ישנות לחדשות. נפתלי בנט הטיב להציג את הדברים נכונה, אכן לא מדובר בחילוקי דיעות על עניין החזרת שטחים או שלום עם הפלסטינים אלא מדובר על מהותה של המדינה ולאן מועדות פניה. התחזקותו של המחנה הציוני דתי בראשות נפתלי בנט מראה כי אכן הוא צדק. אולם, השאלה הרלונטית למחקרי זה היתה, האם רדיקליזציה זו, היא צעד נוסף שתחילתו היא בשורשיו של גוש אמונים או שהרדיקליזציה נבעה מהמשבר האמוני שחל בעקבות ההתנתקות. על התגברות האלימות מעיר ענברי, כי מאחר ואין גינוי מצד המנהיגים של הציונות הדתית, לא באופן נחרץ, אזי נראה כי היא תגבר. "במצב שבו אין גינוי לאלימות מצד האוטוריטות המרכזיות , במצב שבו היריב הפוליטי מתואר באופן דמנולוגי (ערב רב, קליפה וכו') ובמצב שבו אידיאולוגיה המצדיקה אלימות ספונטנית תופסת תאוצה בקרב חוגים רדיקלים, אין להתפלא שהאלימות הופכת לחלק בלתי נפרד ממפעל ההתנחלויות. " מה היתה המטרה העיקרית במניעת האלימות במהלך ההתנתקות? במאמרה של ענת רוט התקבל הרושם כי היה חשוב לציבור הציוני דתי להיות חלק מהתרבות הדמוקרטית ולהתרחק מהשם הרע שיצא לציונות הדתית שלאחר רצח רבין: "המתנחלים" חזרו וטענו כי למרות שהם רואים בהתנתקות מהלך "אנטי ציוני, לא מוסרי ולא דמוקרטי", הם מחויבים לכללי הדמוקרטיה ואינם מתכוונים להתנגד לו באלימות" . נראה כי הטיעונים האלו, של ענברי מצד אחד ושל רוט מצד שני, הם שחקנים במפה הכללית של המהפך שחל בציונות הדתית והתקדמותה לעבר עמדות שלטוניות בהם יבואו לידי ביטוי תפישותיה האמוניות והמדיניות. שורות אלו נכתבות ערב הבחירות לכנסת העשרים ואחת והן יהוו ראיה לחלק מההנחות שהונחו בסיכום זה. N2 - Der unilaterale Rückzug des Staates Israel und der israelischen Armee aus dem besetzten Gaza-Streifen im Jahr 2005 bedeutete für die israelische Siedlerbewegung und die religiös-zionistische Öffentlichkeit im Land eine tiefe Krise, denn dieser Rückzug widersprach den religiösen und politischen Erwartungen auf die Besiedlung und Beherrschung des ganzen Landes Israel in seinen biblisch-antiken Ausmassen durch Juden. Wie überwand die religiös-zionistische Öffentlichkeit diese Glaubenskrise, die sie infolge des Rückzugs aus dem Gazastreifen durchlief? Wie reorganisierte sie sich danach religiös und ideologisch? Und wie entwickelten sich die gewalttätigen und terroristischen Aktionen des sog. „Tag Mechir“ („Preisschild“), welchen Zusammenhang gibt es zwischen dieser Glaubenskrise und den religiös-politisch motivierten Gewaltaktionen gegen Palästinenser, Christen und israelische Linke? Dies sind die Leitfragen dieser Dissertation, welche den Zeitraum von 2005 bis 2015 abdeckt. Am Abend des Unabhängigkeitstages 1967, einige Wochen vor dem Sechs-Tage-Krieg, rief Rav Zvi Jehuda Kook (1891-1982) : „Wo ist unser Hebron – habt ihr es denn vergessen!? Und wo ist unser Nablus – haben wir es denn vergessen!? Wo ist die Westbank und wo ist unsere Nablus?... Liegt es denn nicht in unseren Händen (und unseren Fähigkeiten) auf einen einzigen Millimeter zu verzichten? Gott bewahre!“ Die entschiedenen Worte des Rav, zusammen mit der Besetzung der Gebiete in der Westbank, von Hebron, Nablus, Ost-Jerusalem und der Sinai-Halbinsel im Verlauf der Sechs-Tage-Kämpfe im Juni 1967, ließen eine starke Messiaserwartung in der religiös-zionistischen Öffentlichkeit ausbrechen. Wie es der Rav Israel Ariel damals beispielhaft ausdrückte, war die Ankunft des Messias nur noch eine Frage von Stunden. Doch nur einige Jahre später unterzeichnete die israelische Regierung 1978 das Friedensabkommen mit Ägypten. Im Rahmen dieses Friedensabkommens wurden Ägypten die gesamten Gebiete der Sinai-Halbinsel zurückgegeben, und die Siedlungen am Küstenstreifen wurden abgebaut . Die Bewohner wurden aus ihren Häusern gerissen (einige von ihnen wohnten dort von 1971 bis April 1982). Auch die religiös-zionistische Öffentlichkeit sah sich gezwungen, eine Erklärung dafür zu finden, dass der Staat Israel entgegen den Erwartungen handelte, an denen sie als einem Eckpfeiler auf dem Weg zur Erlösung hingen. Die Schüler des Rav Zvi Jehuda Kook, die Mehrzahl von ihnen hatte bereits die Position des Rabbiners inne, erlebten die Vertreibung als Höhepunkt ihrer Aktivitäten. Rav Zvi Israel Thau, einer der Schüler aus dem Umfeld des Rav Zvi Jehuda Kook, verbot seinen Schülern an den Demonstrationen teilzunehmen. Er urteilte, dass man die Entscheidung der Regierung, die von der jüdischen Mehrheit gewählt wurde, zu respektieren habe. Er hing an den Worten des Rav Zvi Jehuda Kook, als er sagte „das Volk ist nicht mit uns“ und „die Entscheidung des Machthabers ist rechtmäßig“(„dina de malchuta dina“), insbesondere wenn es sich um die vom Volk gewählte, jüdische Regierung handele. Aber die große Krise, „the profound theological crisis“, wie Moti Inbari schrieb, war die Abtrennung des Gaza-Streifens 2005. Die Schwierigkeit dabei war, ob der Staat Israel, der jüdische Siedlungen abreißt und Gebiete des jüdischen Staates an seine Feinde übergibt, noch heilig zu nennen sei. Die kognitive Dissonanz im Rahmen des Rückzugs aus dem Gaza-Streifens Um die religiöse Krise wegen des israelischen Abzugs aus dem Gaza-Streifen 2005 zu verstehen, muss man sie von zwei Seiten betrachten. Einerseits ist sie eine Vertrauenskrise gegenüber dem Staat Israel, denn die religiös-zionistische Öffentlichkeit hatte an dem Glauben festgehalten, der Staat sei „der Thron Gottes auf Erden“ und dies sei der Staat, „den die Propheten weissagten“ (so die Worte von Rav Zvi Jehuda Kook infolge seiner Enttäuschung über das Ausbleiben heiliger Stätten auf dem Gebiet des Staates Israel). Andererseits löste der Abzug eine Glaubenskrise gegenüber der Gottheit selbst aus, die die Ausführung dieses Plans ermöglicht hatte. Beim Gaza-Abzug entstand ein Konflikt zwischen einer politischen Entscheidung des bestehenden säkularen Staates und der religiösen Anschauung, die darauf besteht, den Staat als einen heiligen anzusehen. Also der Konflikt mit dem festen Glauben, dem gemäß sich Israel in einer Zeit der Erlösung befinde, und das Kommen des Messias nicht mehr weit sei. Dieser religiösen Anschauung gemäß sollte der Abzugsplan überhaupt nicht umgesetzt werden. Doch die Umsetzung erfolgte. Wie also überwand und rekonfigurierte diese Öffentlichkeit ihren Glauben an das messianische Wirken der Gottheit – dies ist eine Frage. Die zweite lautet, wie richtete diese ihre Beziehungen zum Staat neu aus, denn sie sah in ihm immer noch den Staat, „den die Propheten weissagten“. Ich habe in dieser Dissertation die Theorie der kognitiven Dissonanz von Leon Festinger und seinen Kollegen angewandt, um die Glaubenskrise, die diese Gruppe durchlief, zu untersuchen und zu bewerten, sowie ferner die Aufsätze von Motti Inbari und seine Untersuchungen zur Vertrauenskrise, die die religiös-zionistische Öffentlichkeit bei Abschluss des Plans ergriff. Diese Methoden kommen auch zur Anwendung, um die weitergehenden Entwicklungen in dieser Gruppe im Verlauf der nächsten zehn Jahre seit der Verwirklichung des Abzugsplanes bis 2015, sowie die gewaltsamen Auseinandersetzungen und den Terror des sogenannten „Tag Mechir“ zu beurteilen. Nach den fünf Prinzipien Festingers und seiner Kollegen: Henry W. Riecken and Stanley Schachter, ist zu erwarten, dass die Mitglieder einer Gruppe nach der Widerlegung einer Glaubensüberzeugung durch die realen Ereignisse, d.h. im gewissen Sinne nach einer „prophetischen Fehlleistung“, diesen Glauben weiter anheizen; dafür bestehen die fünf folgenden Bedingungen: 1. Der Glaube an die Prophetie und die feste Überzeugung von ihrer Relevanz und ihrer Wirksamkeit, und dass der Gläubige weiß, wie er zu handeln hat. 2. Der Gläubige, der an diesem Glauben festhält, muss sich der Sache ganz hingeben, er hat wichtige Entscheidungen auszuführen, die er nicht ablehnen kann. Je wichtiger die Aktionen sind, und je schwieriger sie abzulehnen sind, dementsprechend größer sind die Verpflichtungen des Einzelnen dem Glauben gegenüber, beispielsweise das Kündigen einer Arbeit oder ein Umzug. 3. Der Glaube muss äußerst spezifisch sein und sich ausreichend in die Wirklichkeit erstrecken, sodass reale Ereignisse dem Glauben in eindeutiger Weise zuwiderlaufen können. 4. Dem Glauben widersprechende Ereignisse müssen vorkommen und vom einzelnen Gläubigen als solche erkannt werden. 5. Dem Gläubigen muss soziale Unterstützung zuteil werden; es ist fast unmöglich, dass ein vereinzeltes Individuum widersprechenden Ansichten, wie oben erwähnt, widerstehen kann. Unter diesen fünf Bedingungen ist anzunehmen, dass der einzelne Gläubige, als Mitglied einer Gruppe von Individuen, die diesen Glauben teilen und einander unterstützen, weiterhin ungebrochen an diesem festhalten wird. Ferner werden er und seine Glaubensgenossen nach neuen Mitgliedern suchen. Doch im Gegensatz zu den Fällen von gescheiterter Prophetie, die von Festinger et.al. ausgesucht wurden, zeichnete sich der Rückzug aus Gaza dadurch aus, dass das Datum der Räumung, d.h. des ‚Scheiterns‘, nicht ‚von oben‘ oder durch Zufall oder von den Führern der religiös-zionistischen Gruppen festgelegt wurde, sondern durch den damaligen Regierungschef Ariel Scharon. Er entschied zusammen mit der Regierung Israels über die Räumung des Gaza-Streifens von allen jüdischen Einwohnern, den Abriss der Militärbasen und über alle Beseitigungen von Zeichen israelischer Souveränität am 15. August 2005. Tatsächlich gibt es hier, als negative Folie, ein extremes Beispiel für ein Datum des prophetischen Scheiterns und damit ein Ultimatum, für dessen Aufhebung die religiös-zionistische Bewegung vorab kämpfte. Die Reaktionen der Rabbiner und die Reaktionen der Siedler vor und nach dem Rückzug, die gemäß der Theorie der kognitiven Dissonanz untersucht wurden In dieser Arbeit wählte ich die Theologieansätze der zu besagter Zeit aktivsten religiös-zionistischen Rabbiner aus: Rav Dov Lior, Rav Zalman Melamed, Rav Zvi Israel Thau, Rav Hanan Porath und Rav Shlomo Aviner. Diese Ansätze wurden unmittelbar vor und nach dem Abzug untersucht, aber auch zehn Jahre danach. Sie wurden unter folgenden Fragestellungen untersucht: Wie veränderte sich die Beziehung zur Staatlichkeit? Gibt es eine Pflicht zur Befehlsverweigerung? Wie rechtfertigten sie ihre Haltung vor ihren Schülern? Darüber hinaus wird das Phänomen von Widerstand, Gewaltakten, Vandalismus und sogar Terrorakten gegen Palästinenser, Christen und israelische Linke durch Angehörige der Siedler-Bewegung untersucht, die von den Tätern mit dem Namen „Tag Mechir“ („Preisschild“) versehen und ideologisch gerechtfertigt wurden und als Warnung vor jedwedem Nachgeben und Rückzug aus den besetzten Gebieten verstanden werden sollen. Weiterhin unterzog ich einer Prüfung, ob der „Tag Mechir“ ein Ergebnis der Krise des Abzugs aus Gaza war oder lediglich eine direkte, radikalisierte Fortentwicklung der „Gush Emunim“-Siedlerbewegung. Wie sah die religiös-ideologische Selbstbehauptung jener radikalen, gewalttätigen Aktivisten zwischen dem real existierenden, säkularen Staat und dem utopisch-religiösen Staat, nach dem man strebte, aus? Genauso untersuchte ich die Beziehung und die Äußerungen der genannten religiös-zionistischen Rabbiner zu den Terror-Aktivisten, zu den Palästinensern und zur Armee. Rav Dov Lior Rav Dov Lior war Rabbi in den Siedlungen in Kiryat-Arba/Hebron in der dortigen Jeshiva Nir HaHesber. Er wurde 1933 in Jaroslav/Galizien in eine chassidische Belzer Familie geboren, mit dem Einmarsch deutscher Truppen nach Polen floh er 1939 nach Russland. 1948 wanderte er mit dem Interniertenschiff „Negba“ illegal nach Israel ein. 1949 ging er in die Jeshiva „Merkaz haRav“ in Jerusalem und lernte bei Rav Zvi Jehuda Kook. Rav Lior war der erste Rabbiner, der von Rav Zvi als Rabbiner nach Kfar Hara gesandt wurde, später ging er nach Kiryat Arba. Dort war er bis zu seinem Rücktritt als Rabbiner der Siedlung tätig. Sein Zugang zum Abzug aus Gaza war folgender: „Nach Jahren des Bildungsmangels“ sei das Ergebnis „die Abspaltung von Israel.“ Doch an die religiös-zionistische Öffentlichkeit gewandt: „Stoppt die Verbrechen […] Wird dies ausgeführt, bedeutet das die Bedrohung unserer Existenz als Volk und als Staat.“ Die Methode zu kämpfen sei „passiver Widerstand.“ Die religiös-zionistischen Gruppen seien zwar der Staatlichkeit unterstellt („Gesetz des Staates sei allgemeines Gesetz“), aber nicht „wenn diese der Thora Israels widerspreche; wenn also die Regierung Israels entscheide, eine Siedlung abzureißen und Gebiete in die Hände des Feindes zu geben, muss das als Dekret gegen die Thora verstanden werden, und man hat sich gegen alles, was das impliziert, zu widersetzen. […] Sie (die Regierung) sollen Steuern und Geschwindigkeitsbeschränkungen festlegen.“ Die Vision Rav Liors war, dass „der Tag nicht mehr fern sei, an dem unsere Bewegung über das ganze öffentliche Leben entscheiden wird, in der Rechtsprechung und in der Wirtschaft.“ Seiner Meinung nach sei „das Rechtssystem die schlimmste Entheiligung, die es im Staat gibt. Man bereite sich auf die Führung des Volkes Israels vor, und wenn unsere Bewegung die Führung übernommen haben wird, wird es wahren Frieden geben. Israels Schrecken wird sich über die Terroristen legen, und die Thora-Israels wird in ihrem Geiste und Einfluss in allen öffentlichen Bereichen sichtbar sein. Wir werden diese schwere Zeit überstehen, werden nicht verzweifeln und die Errettung durch den Herren sehen.“ Auf der einen Seite ruft Rav Lior zum Kampf auf, und sein Standardmittel ist nicht, sich wie die Schafherde führen zu lassen, welche die Entscheidung der Knesset „heilig“ nennt. Auf der anderen Seite ruft er zum passiven Widerstand auf. Zum Schluss seines oben angeführten letzten Abschnitts der Rede wird offensichtlich, dass er dem Dekret zum Abzug nachgibt, und es blieb nur noch der Aufruf an die religiös-zionistische Öffentlichkeit, die zukünftige Führung in ihre Hände zu nehmen. Ungefähr einen Monat nach dem Abzug, am 7.9.2005, gab Rav Lior seine Ansichten kund. Er gab die Bühne frei für Fragen und Ärgernisse, die unter den religiösen Zionisten herrschten, wie man sich z. B. zum Staat verhalten, ob man sich von ihm ablösen, ob man seine Taten einer Revision unterziehen oder bereuen solle. „Daraus gehen schwerwiegende Fragen hervor: Haben wir gesündigt, haben die Gush-Bewohner gesündigt, hat das Volk Israels gesündigt? Wir werden nach unserem Schwachpunkt suchen, nicht, um jemandem die Schuld zuzuweisen, sondern um zu erkennen, wie wir es besser machen können.“ Er fügte hinzu, dass „derjenige, der die Erlösung spüre, nicht verzweifeln und nervenschwach werde, auch nicht im Angesicht des Rückzugs. Wir werden deswegen nicht unseren Glauben verlieren, an den großen göttlichen Marsch des Volkes Israels zurück in sein Land.“ Daneben schrieb er in einer Ausgabe der Zeitschrift „Kumi Ori“ nach dem Zweiten Libanonkrieg 2006: „Ich habe keine Zweifel, dass die schweren Qualen, die unser Volk in diesem Krieg treffen, der sich nun schon über einen Monat hinzieht, eine Folge der schweren Sünde ist, die vor einem Jahr begangen wurde, die jüdische Exil aus Gush Katif [eine jüdische Siedlung im Gaza-Streifen bis 2005], die Zerstörung ihrer Häuser, und die Rückgabe Teile des Landes an unsere Feinde.“ Nach Rav Lior gab es keine Notwendigkeit zur Reue, Einkehr oder Rückkehr zu aufgegebenen Werten, sondern eine erneuerte, zweckmäßige Erklärung für das Ereignis des „prophetischen Fehlschlags“. Gemäß seinen Worten vor dem Abzug nahm er an, dass der Abzug verhindert werden könnte, was aber von den Ausführenden abhänge, d.h. den Soldaten und Kommandeuren. Im Falle Ihrer Befehlsverweigerung wäre der Abzug abgesagt worden. Rav Zalman Baruch Melamed Rav Zalman Baruch Melamed wurde 1937 in Tel Aviv geboren. Er war Vorsitzender der Jeshiva „Beit El“ und einer der Gründer von Kanal 7 und der Internetseite „Yeshiva“, der ersten Internetseite für Thora-Unterricht der religiös-zionistischen Rabbiner. Er lernte in der Jeshiva „Merkaz haRav“ bei Rav Zvi Jehuda Kook im Jahr 1954. Nach ca. zehn Jahren als sein enger Schüler wurde er zum Rav veMelamed der Jeshiva ernannt. 1978 wurde er als Unterstützung für Rav Zvi Jehuda Kook zum Aufbau einer Jeshiva in der Militärbasis neben Beit El entsandt. Diese wurde später an Stelle der Siedlung Beit El errichtet. Seinem Zugang zufolge ist der Kampf um Gush Katif ein untergründiger zwischen zwei Bevölkerungsteilen: „Es gibt hier keine politischen Unterschiede in der Bewertung der Staatlichkeit, ob dieser Schritt richtig oder falsch ist, dies ist nicht der Streitpunkt, sondern welches Wesen wird der Staat haben – wird es ein Staat aller Bürger ohne Identität oder ein jüdischer Staat mit jüdischem Inhalt.“ Er betonte, dass es sich hierbei um eine „zionistische Identitätskrise“ handele, eine Krise, die ein Teil der Bevölkerung befällt, und derzeit werde der Konflikt zwischen diesen beiden Parteien ausgetragen. Sein Verhältnis zur Befehlsverweigerung war klar: „Und ich sage zur Armee und zu den Polizisten, falls ihr scheitert und die Siedlungen nicht abreißt, so ward ihr erfolgreich. Schon jetzt könnt ihr sagen, dass diese Aufgabe unmöglich sei, schon jetzt könnt ihr es schaffen. Die Armee darf die Juden nicht besiegen, die Armee muss die Feinde besiegen.“ Rav Melamed rief die Polizisten und Soldaten zur Befehlsverweigerung auf, um alles dafür zu tun, den Abzugsplan zu verhindern. Sein Glaubensbekenntnis lautet: „Diese Schläge, die wir erhalten, sind, weil die Sicht der links-säkularen Ideologie zerbrochen ist, es gibt keine Existenz des Volkes Israels ohne Glauben, Dies ist die Stärke seiner letzten Kräfte. Später wird die jüdische Glaubensführung aufstehen und den Staat in die Erlösung führen.“ Rav Hanan Porath (1943-2011) Hanan Porath war einer der Gründer der Gush Emunim [„Block der Getreuen“] -Siedlerbewegung. Er kam im Jahr 1943 mit seiner Familie nach Kfar Etzion, als er ein halbes Jahr alt war. Seine Familie wurde 1948 zu Beginn des Unabhängigkeitskrieges aus Kfar Etzion geräumt, da war er etwas sechs Jahre. Später lernte Rav Porath einige Jahre in der Jeshiva „Kerem beJavne“, bevor er zusammen mit seinen Schülern (GaHeLeTH: Gush Haluzim Lomdei Thora) in die Jeshiva „Merkaz haRav“ zog, wo er zusammen mit Rav Zvi Jehuda Kook lernte. 2000 gründete er das Wochenblatt „Ein wenig Licht“, in dem er Neuigkeiten zur Thora veröffentlichte. Das Blatt wurde kostenlos am Schabbath-Abend in den Synagogen verteilt und erschien bis 2014 (bis drei Jahre nach seinem Tod). Seine Reaktion auf den Abzug aus Gaza war: „Wir rufen alle Anhänger Israels, alle Gläubigen an den Ewigen auf: Lasst euch nicht von dieser Medienkampagne fortziehen, deren Ziel es ist, die Erwartung an den „Tag der Entscheidung“ zu verstärken, und es schon als ausgemachte Sache festlegt. […] Wir werden weiter, Tag für Tag, pflanzen und säen, und dank dessen wird der Tag der Entscheidung mit Gottes Hilfe, von einer Hiobsbotschaft zu einer Botschaft der Erlösung.“ Rav Porath rief dazu auf, weiterzumachen wie gewohnt, und die Räumungsanordnungen zu ignorieren. Er wandte sich gegen Gewalt und erklärte, dass gewaltsame Auseinandersetzungen durch unangebrachten Zorn hervorgerufen würden. „Die Herrschaft des Zorns über den Mensch, Gott behüte, ist wie eine fremde Regierung eines fremden Gottes.“ In der ausgabe des Journals „Ein wenig Licht“, die kurz nach dem Abzug erschien, wird die große Trauer als Reaktion über den Verlust der Gush Katif Siedlung zusammen mit einer Prophezeiung des Trostes ausgedrückt: „Wir taten, was uns auferlegt wurde, tu, was du tun musst!“ „Gesegnet sind wir unter den Eiferern Gottes, bis wir nach Gush Katif zurückkehren werden, dort zu bauen und gebaut zu werden. Trotz der Qualen, die uns durch Menschen zugefügt wurden [...] und ich wandelte ihre Trauer in einen Tanz.“ Seine Enttäuschung über die staatlichen Institutionen im Zuge der Vertreibung, kam im Journal zum Ausdruck, das einen Monat nach dem Abzug herauskam: Die Degeneration, die sich im gesamten Regierungsnetz ausbreitet, zwingt uns zu einem tiefgreifenden Nachdenken, was unsere Beziehungen zur gesamten Staatsführung betrifft, und nicht nur zu seinem Vorsitzenden.“ Fünf Jahre nach dem Rückzug, im Dezember 2009 bezog er sich in einem Gespräch mit Hagai Londin, das im „Institut Meir Yeshiva“ geführt wurde, auf die Niederlage im Kampf. In dem Gespräch bezog er sich häufig auf den Abschnitt „und die Söhne werden in ihre Grenzen zurückkehren“ den Teil der Prophezeiung des Propheten Jeremia zur Rückkehr des Volkes Israel war. „Die Verwirklichung des Traumes der Kinder Kfar Etzions, damit wir wissen, dass der Tag kommen wird und wir zurückkehren werden.“ Das Herausreißen der Siedlungen ist eine offene, blutende Wunde. Um nicht zu vergessen, dass es neben der Verletzung der Menschenrechte auch ein Schlag ins Gesicht Rahels sei, der Gott in der Prophezeiung ihr versprach: “und die Söhne werden in die Grenzen zurückkehren.“ Poraths Ansicht nach war der säkulare Zionismus eine Unverfrorenheit dem Himmel gegenüber, „denn wir werden die Söhne aus ihren Grenzen reißen.“ Rav Shlomo Haim Aviner Der Vorsitzende der Jeshiva „Atarat Jerushalaijm“, die sich im Jüdischen Viertel der Altstadt Jerusalems befindet (und einem Ableger in der Siedlung Beit El Aleph), wurde 1943 in Frankreich geboren und immigrierte 1966 nach Israel. Nach dem Militärdienst schloss er sich der Jeshiva „Merkaz haRav“ an. Nach dem Sechs-Tage-Krieg war er Mitglied einer Gruppe, die sich im Parkhotel aufhielt, mit dem Ziel, die jüdische Siedlung in Hebron zu erneuern (April 1968). Damals war er Rabbiner der Siedlung Keshet in Ramat haGolan. Von 1981 bis heute ist er Rabbiner der Siedlung „Beit El Aleph“. Aus Sicht des Rav Aviner fiel die nationale Erlösung mit der Gründung des Staates Israel und seiner Institutionen auf dem Boden des Landes Israel zusammen. Er betonte die „Staatsheiligkeit“, was seinen Ausdruck in seiner Beziehung zur Armee, zu staatlichen Entscheidungen und zu deren Rechtsprechung findet. Diese sind seiner Meinung nach als heilig zu definieren und nicht anzuzweifeln. Auf der anderen Seite rief er zu zivilem Ungehorsam auf, sich nicht an den zivilen Handlungen der Führung auf keiner Ebene der Räumung zu beteiligen. Er rief auch zum Konsumboykott gegenüber diejenigen Bürger auf, die sich daran beteiligten. Im Kapitel über Rav Aviner in dieser Dissertation beziehe ich mich ferner auf das Thema der Selbstaufopferung, ein Thema das sich mit neuem Inhalt füllt, und das zum ersten Mal durch Rav Zvi Jehuda Kook und seine Schüler aufgebracht wurde. Da Rav Aviner sich selbst als jemanden sah, der eine positive Haltung gegenüber dem Staat Israel hatte, aber den Aufruf zum Ungehorsam gegenüber dem Räumungsbefehl in Gaza, Armee und Polizei nicht zurückwies, fand er sich unter den aktiven Unterstützungskräften zur Beruhigung der zu räumenden Leute von Gush Katif. Seine Funktion dort war es, gewaltsamen Widerstand gegen die Räumung zu verhindern. Am Ende zerriss er die Kleidung der geräumten Leute - als Zeichen der Trauer. Rav Zvi Israel Thau Der Theologie des Rav Thau (*1937 in Wien) gemäß liegt die Ursache des Rückzugsdekretes in der Abspaltung der säkularen Zionisten, die er die „Abgespaltenen vom Heiligen“ nennt. Menschen, die seiner Meinung nach zum Volk Israel gehören, aber vom Rückzugsplan besessen sind und ihn als Alternative zur religiösen Besessenheit sahen: „Die geistige Überlegenheit im Zuge des Sechs-Tage-Krieges flaute schnell ab. Und ihren Platz nahmen der Zweifel und die Unsicherheit allen nationalen Belangen gegenüber ein. Wie sind wir in eine derart tiefe ideologische Krise geraten, bis hin zum ‚Post-Zionismus‘, bis hin zum jetzigen Abzugsplan?“ In Rav Thaus Augen begründet im Augenblick die Abspaltung der Säkularen gegenüber dem wahren Ziel des Staates die reale Spaltung des Volkes Israel. Das sollte dem gesamten Volk die Augen öffnen, neu über die Rückkehr zu den Prinzipien nachzudenken, und darüber zur Tat zu schreiten. „Nun denn, über Straßenabsperrungen und Gewalt werden wir zur Erlösung unseres Volkes mit Gottes Hilfe nicht beitragen, diese sind nur äußerliche Phänomene und Symptome und reichen nicht an die Wurzel des Problems, wie ein Hund der nur den Stock beißt.“ Er empfahl seinen Schülern, sich der Wut und Verzweiflung zu enthalten (den Straßensperren und Demonstrationen): „Das Aufgehen in Wut und Verzweiflung schadet der gesamten Lage, und geht in Niederlage um Niederlage auf.“ Rav Thau sprach sich gegen die Befehlsverweigerung aus, gemäß seiner Überzeugung, dass man nicht in den Stock des Schlägers beiße, aber man solle gegen die Wurzel des Übels kämpfen, und das sei die Spaltung des Volkes. Doch je näher das Datum des geplanten Abzugstermins rückte, desto stärker wandelte sich auch seine Ansicht. Der Forscher Yair Sheleg bezog sich auf dieses Umdenken in einem Aufsatz in der „HaAretz“: „Der Ungehorsam des Rav ist unklar, demnach sei der entschiedene Ungehorsam zwar verboten, doch es war an seinen Schülern, ihren Befehlshabern zu erklären, dass sie „nicht in der Lage“ seien, solcherart Befehle auszuführen.“ Er rief seine Glaubensanhänger und Unterstützer dazu auf, sich nicht durch Befehlsverweigerung zu widersetzen, sondern den Befehl von vornherein zu umgehen: „Wir mussten während des Rückzugs nicht in Gush Katif sein.“ In der Broschüre, die unter den Bewohnern der Region Halutza, nach dem Besuch des Rabbiners anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Rückzugs, veröffentlicht wurde. Rabbi Thau glaubte auch, dass der Rückzug eine gute Chance hatte, abgesagt zu werden, wenn man die Ursache des Abzugsplans beseitigt hätte. Wie gesagt glaubte er an die Fähigkeit des Individuums in der Gruppe, dem Abzugsplan entgegenwirken zu können. Rav Thaus Aufruf „Von Angesicht zu Angesicht“ zu agieren, um alle Angehörigen des Volkes Israel einander wieder näher bringen zu können, kann als Aufruf zur Einbeziehung der Gläubigen gesehen werden, doch dieser Aufruf verblieb lediglich in seinem Lehrhaus. Zehn Jahre nach dem Abzug aus Gaza Als Zusammenfassung der Ergebnisse lässt sich festhalten: Sowohl die Rabbiner, die zur Befehlsverweigerung, als auch die Rabbiner, die zur Achtung der staatlichen Entscheidung aufriefen, sahen den Abzug aus Gaza als eine lokale Krise. Fast alle Rabbiner außer Rav Thau behaupteten, dass man das ganze Bild sehen müsse, und das sei insgesamt positiv. Denn die jüdischen Siedlungen dehnten sich weiter aus, wie auch die Welt der Thora und die Welt der Jeshiva. Rav Hanan Porath glaubte, dass das Volk Israel wieder an die Orte zurückkehren wird, aus denen es vertrieben wurde, wie einst seine Familie, die aus Kfar Etzion vertrieben wurde. Rav Zalman Melamed formulierte diese Haltung so: „Schwierigkeiten gibt es hier und da, aber unsere Verbindung zur Eretz Israel kann man nicht unterbrechen, sie wird stärker und stärker. Das Land wurde aufgebaut in Galiläa und in der Negev, in Sharon und Samaria, und in allen Landesteilen. Es gibt umkämpfte Orte, aber Ausdehnung und Fortschritt werden sich nicht aufhalten lassen.“ Rav Dov Lior meint: „Wir werden deswegen unseren Glauben in den Pfaden des Herren an die Rückkehr des Volkes Israel in unser Land nicht verlieren.“ Rav Aviner blickt in die Zukunft: „Aber wie gesagt geben wir nicht auf, werden uns nicht in Selbstanklagen oder Beschuldigungen anderer ergehen hinsichtlich der Vergangenheit, sondern weiter vorwärts streben zu noch höheren Zielen.“ Und Rav Thau schreibt: „Baut weiter! Aber wir haben verstanden, dass Jerusalem nicht an einem Tag erbaut wurde, und so nicht die Erlösung Israels. Deshalb zogen eure Väter bereits in der ersten Nacht nach der Räumung zu den Siedlungen, und am Morgen schon legten sie den Grundstein im Haluza-Gebiet. Sie wurden nicht gebrochen. Aber sicher tat es ihnen um den Verlust leid.“ Die Ereignisse des „Tag Mechir“ („Preisschild“) Aber entgegen diesem eher optimistischen Zukunftsausblick der Rabbiner gab es auch zusätzliche Entwicklungen, die nicht im direkten Zusammenhang mit den Schülern des Rav Zvi Kook und der Jeshiva „Merkaz haRav“ standen. Zu nennen sind die Ausbrüche von Gewalt und Terror, die als „Tag Mechir“ bekannt wurden. Die religiös-zionistische Bewegung brauchte drei Jahre, um sich von der Krise des Gaza-Rückzugs zu erholen und eine angemessene Reaktion auf die tiefe Enttäuschung dem Staat gegenüber zu finden. Doch bereits bei der Räumung der illegalen jüdischen Siedlung Amona in der Westbank durch israelische Polizei und Militär am 1. Februar 2006, einige Monate nach dem Gaza-Abzug, trat ein harter Kurswechsel in der Beziehung zur Heiligkeit der Staatsentscheidungen ein, als einige Jugendliche der religiös-zionistischen Bewegung mit aller Kraft die Räumung der Siedlung Amona zu verhindern suchten. Die Räumung wurde von den Sicherheitskräften gewaltsam durchgeführt. Das stand im krassen Widerspruch zu den Auseinandersetzungen, wie sie sich meistens bei Räumungen ereigneten, und die frei von Gewalt waren. Die Aktivitäten des „Tag Mechir“ („Preisschild“) nahmen im Verlauf des Jahres 2008 mit der Räumung der Gebäude des gleichfalls illegalen Außenpostens Izhar ihren Anfang. In der Reportage, die den Vorfall abdeckte, wurde geschrieben, dass die Methode des „Preisschildes“ folgende war: „Einen hohen Preis zu erheben für jede Aktivität dieser Art von der Armee und der Polizei.“ Am ersten Tag des „Tag Mechir“ wird berichtet: „Der Verkehr auf der Shilo-Kreuzung, Ti-Kreuzung, der Kreuzung Rahelim, Hawara, Hativat Shomron und anderer wurde blockiert. In Izhar erzählte man, dass die Armee bekanntgab, dass sie keine Kräfte zu allen Schauplätzen senden konnte, um die Proteste zu stoppen, womit sich die Methode als Erfolg erwies. Vor Ort kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen Juden und Arabern, große Weide- und Olivenbaumflächen wurden in Brand gesteckt. Auch in Asirah El Kablija kam es zu einer heftigen Konfrontation, in deren Verlauf ein Haus abbrannte, während die Armee diesbezüglich meldete, dass „sie keine Militäreinheiten dorthin entsenden konnte.“ Angesichts dieser Ereignisse erhob sich für meine Dissertation die Frage: Sind diese Ereignisse des „Tag Mechir“ ein Gegenmodell zum gewaltfreien Abzug der Siedler aus Gaza zu verstehen oder als ein eigenständiges Phänomen der Radikalisierung der Siedlerbewegung? Hierzu sind drei unterschiedliche Erklärungsmodelle zu nennen: Erstens der Einfluss des Abzugsplanes auf die religiös-zionistische Öffentlichkeit. Die Aktivisten der „Tag Mechir“ gehören zur religiös-zionistischen Öffentlichkeit, ihre Familien wurden aus dem Gush Katif-Gebiet vertrieben, sie haben die Krise auf persönliche Weise erlebt und nicht nur auf der politischen oder Glaubensebene. Hieraus ergibt sich die mögliche Assoziation, dass die Ereignisse des „Tag Mechir“ nun tatsächlich ein direktes Ergebnis der Vertrauenskrise waren, die diese Bewegung mit dem Abzug aus dem Gazastreifen erlebte. Jene Aktivisten des „Tag Mechir“ drückten so ihr fehlendes Vertrauen gegenüber dem Staat aus und unterstellen dessen mangelnde Fähigkeit, für ihre Zukunft Verantwortung zu übernehmen. Auf diesem Weg brachten sie auch ihre Enttäuschung zum Ausdruck, die sie gegenüber den zionistisch-religiösen Rabbinern fühlten. Ihrer Meinung nach waren diese zu sehr auf Staatslinie und erhoben keine Proteste mehr gegen diesen - wie sie es noch in der Zeit des Abzugs taten. Die Rabbiner galten den Vertretern des „Tag Mechir“ als unauthentisch. Als Untermauerung für dieses Erklärungsmodell kann man den Aufsatz von Anath Roth „Der religiöse Zionismus als Testfall der Staatlichkeit – von Kfar Maimon bis Amona“ betrachten. In ihm beschreibt sie den Gesinnungswandel innerhalb des religiös-zionistischen Blocks, der den Staat unterstützte und Gewalt vermied, aber dann das Ankommen in der Realität am Tag danach erlebte. Ein Erwachen, das eine prophezeite Gewalt nach sich zog. Es schien erwiesen, dass es möglich war, Siedler zu besiegen und Siedlungen im Handumdrehen zu räumen, schnell und gewaltlos, und das bahnte den Weg für die nächsten Rückzüge. Dieser Interpretation der Aktivitäten des „Tag Mechir“ steht das Modell gegenüber, die Ereignisse des „Tag Mechir“ als Ergebnis der Entwicklung einer allgemeinen politischen Radikalisierung in Israel zu betrachten. Dort ist die Hypothese, die Gewaltaktivitäten des „Tag Mechir“ hätten auch ohne den Gaza-Abzugsplan geschehen können, wie es Don Yahia Eliezer bereits in einem Aufsatz aus dem Jahr 2003 voraussah. Er wies damals in diesem Aufsatz darauf hin, dass der Widerstand gegen den jüdisch-säkularen Staat in Wahrheit das Ergebnis einer „kognitiven Dissonanz“ zwischen messianischer Erwartung und staatlicher Realpolitik war, dass also die religiös-zionistische Bewegung versuchte, diese Dissonanz in ihrer Eigenwahrnehmung durch Aktivitäten zu harmonisieren. Dies geschah jedoch ohne viel Erfolg. Eliezer zeichnet nach, wie die zionistisch-religiösen Jeshivot zur politischen Radikalisierung der religiös-zionistischen Bewegung beitrugen, und das noch bevor es überhaupt um einen Abzugsplan oder die Räumung von illegalen Außenposten in der Westbank ging: „Im Ansatz einer fundamentalistischen Ausweitung in der Version des Rav Kook war von Anfang an das Potenzial zu einem national-politischen Radikalismus angelegt, dass nämlich die Ausweitung der Sphäre des Heiligen in diesem Ansatz und des Einflussbereichs (des Heiligen) auf die nationalen Werte zu einem kompromisslosen Kampf für die nationalen Ziele führen sollte, die als unveräußerlicher Bestandteil eines heiligen Ganzen und eines religiösen Wertekanons aufgefasst wurden.“ Mit diesen Worten beschreibt Don Yahia die Radikalität, die erforderlich ist für eine Situation, in der der Zusammenstoß zwischen den Werten der National-Religiösen und den Entscheidungen des Staates drohe. Don Yahia Elieser nach sind diese Aktionen ein Ergebnis der Schwierigkeit, die säkularen Institutionen des Staates in das eigene Weltbild einzubinden. Das bedeutet eine kaum zu überwindende Schwierigkeit, weshalb die Dissonanz sich in terroristischen Akten Bahn bricht: Die Aktivisten versuchen offenbar, die Dissonanz in ihnen selbst einseitig aufzulösen. Dieses Modell läßt sich auf die „Tag Mechir“-Aktionen übertragen, allerdings wurde dieser Text 2003, also vor der Entscheidung des Gaza-Abzugs, verfasst. Ein dritter Weg für eine Erklärung des Phänomens „Tag Mechir“ lautet: Diese Gewalttaten markieren in Teilen der religiös-zionistischen Öffentlichkeit den kategorialen Übergang vom Selbstverständnis als Immigrant zum Selbstverständnis als Kolonisatoren. Im November 1995 ermordete Yigal Amir den damaligen Ministerpräsidenten Izhaq Rabin. Die gesamte religiös-zionistische Öffentlichkeit wurde in den Medien zum Verfolgten und dieses Mordes beschuldigt. Der gewaltfreie Kampf gegen den Abzugsplan war die Gelegenheit, der säkularen Öffentlichkeit und den Meinungsmachern zu zeigen, dass gerade die Gruppe, die als mörderisch und gewaltsam galt und schändlich beiseite gestoßen wurde, sich völlig der Gewalt enthielt. Man ging davon aus, dass, wenn man diesen Test bestehe, die religiösen Zionisten und Siedler wieder Teil der staatlich-politischen Elite werden könnte. Der Gewaltverzicht war, wie gesagt, ein Mittel zu einem höheren Zweck, er war wichtiger als die Verhinderung des Abzugsplanes. Einige Jahre später fühlten sich die Kinder der aus Gush Katif und Gaza geräumten Familien sicher und auf dem richtigen Weg. Sie lebten in Übereinstimmung mit ihren Werten und suchten vor allem nicht aufzufallen. In der sog. Hügel-Jugend („Noar haGvaot“), also religiösen Jugendlichen aus der Siedlerbewegung, die illegal neue Außenposten auf palästinensischem Land in der Westbank besetzten und dieses urbar machten, kam es auf Verhaltensebene sogar zu einer Annäherung an die Gruppe der säkular-zionistischen Pionierbewegungen der Vergangenheit: die Hügel-Jugend war eine Art neuer jüdisch-religiöser Version des Kibbuznik David ben Gurion. Diese beiden Gruppen, säkulare wie religiöse Zionisten, riefen zur Errichtung eines neuen zionistischen Gefüges auf dem von den lokalen Einwohnern besetzten Gebieten auf. Den israelischen sog. Neuen Historikern zufolge war das zionistische ein kolonialistisches Unternehmen: die Hauptressource war die Erde, darüber hinaus bestand kein Willen dazu, sich in die angestammte Gesellschaft zu assimilieren, wie in den französischen und britischen Kolonien in weiten Teilen Afrikas, die isoliert waren und durch billige Arbeitskräfte der einheimischen Bevölkerung ernährt wurden, während sie die Ressourcen vor Ort ausbeuteten. Dieser Vergleich mit dem Kolonialismus ist ein Versuch, die mögliche Zukunft der Noar haGvaot und der „Tag Mechir“- Bewegung zu verstehen. Er kann dabei helfen, die Anhänglichkeit der Noar haGvaot an die Lehre des Rav Ginsburg zu erklären. Tatsächlich war Rav Ginsburg ein Migrant per definitionem. Er wurde in den Vereinigten Staaten geboren und immigrierte nach Israel. Doch das hindert ihn nicht daran, sich zu dem Ort zugehörig zu fühlen, an dem er nicht geboren worden war. Darüber hinaus sah er diesen Ort als natürlichen Ort für ihn an und nicht für die Bevölkerung, die dort bereits seit Generationen lebte. Viele Anhänger der religiös-zionistischen siedlerbewegung ähneln den Buren in Südafrika, die ins Zentrum des afrikanischen Kontinents wanderten, um vor Zusammenstößen mit britischen Besatzern zu fliehen, und schließlich entschieden, mit ihnen gemeinsame Sache zu machen, um ihre Interessen voranzutreiben. Genauso streiften die religiösen Zionisten der Siedlerbewegung durch die besetzten Gebiete, um ihren Glaubensgesetzen gemäß zu leben. Die Abzugskrise machten ihnen deutlich, dass sie an einer säkular-israelischen Regierung teilnehmen und Einfluss auf deren Entscheidungen ausüben mussten. Das Verhältnis der zionistischen Rabbiner zu den Aktivitäten des „Tag Mechir“ Die Reaktion von Rav Zvi Israel Thau auf die Aktionen des „Tag Mechir“ finden sich in dem Artikel von Dr. Gadi Gevrihu, des Vorsitzenden des „Tag Mechir“-Forums, in der Zeitung HaArez, das gegen die Aktivitäten des „Tag Mechir“ und das Buch „Thorath HaMelech“ anschrieb: „Wir müssen die Worte des Rav Zvi Thau verinnerlichen – über die Mitglieder des ersten Jüdischen Untergrunds (der terroristische Jüdische Widerstand war Anfang der achtziger Jahre aktiv und wurden am 27.4.84 gefasst): „Wir haben es mit einer messianischen Sekte zu tun, die die Erlösung des Volkes Israels mit der Waffe in der Hand herbeiführen möchte; […] Dies ist die Auffassung oberflächlicher, engstirniger Kabbalah-Gelehrter, die zu Ruin und Zerstörung führt.“ Dieser Quelle zufolge blieb Rav Thau dieser Meinung treu, seit er die Aktivisten des „Tag Mechir“ sah, dieser messianischen Sekte, die dem Volk Israel die Offenbarung durch Gewalt, Herabwürdigung des Islam oder Verletzung Unschuldiger näherbringen wollten. Diese Aktivisten seien in Wirklichkeit Akteure, die den Prozess der Erlösung unterbrachen und zu unserem Untergang führten. Auf der religiös-zionistischen Internetseite „Kippah“ veröffentlichte Uri Polack das Verhältnis des Rav Shlomo Aviner zu den Aktionen des „Tag Mechir“ unter der Überschrift „ Es ist verboten, die arabischen Besitzrechte zu verletzten“: „Unser Streit mit den Arabern geht um die Frage, wem dieses Land gehört, aber das erlaubt es uns nicht, sie zu beleidigen, zu bestehlen, zu belästigen.“ Nach einigen Aktionen des „Tag Mechir“ bezog Rav Zalman Melamed sich in seinem Wochenunterricht auf diese und sagte, dass man zunächst einmal, bevor man den „Tag Mechir“ verurteile, untersuchen sollte, ob die Gefahr von jüdischer Seite ausgehe. Und wenn es so wäre, sollte man klären, woher diese komme, d. h. aus welchen Kreisen. Er fügte hinzu, dass die Anschläge nichts zum Erreichen der Ziele der religiös-zionistischen Öffentlichkeit beitrügen, ferner, dass „es eine Möglichkeit gibt, dass diese jenen eher schädigen.“ Die Reaktion des Rav Melamed auf die Aktivitäten des „Tag Mechir“ war also nicht gerade enthusiastisch; er versuchte desweiteren, jene Aktivitäten an den Rand der religiös-zionistischen Öffentlichkeit zu drängen. Es war mir nicht möglich, das Verhältnis des Rav Dov Lior zu den „Tag Mechir“-Aktivitäten auszumachen. Aber es ist wichtig herauszustellen, dass er unter dem Verdacht der politischen Aufwiegelung verhaftet wurde, denn er gab seine Einwilligung und seine Empfehlung zu einem Buch der Königsweisung) hebr. „Thorat haMelech“ ), das Buch befasst sich mit halachischen Fragen der Tötung eines Nichtjuden, sowohl in Friedenszeiten als auch in Kriegszeiten. Die Frage stellte sich angesichts der Relativität des Verbots "Du sollst nicht morden", das angeblich den Mord an einer Person in irgendeiner Weise verhindert. Aber dieses Buch ordnet die Fälle an, in denen es möglich ist, zu töten, ohne das strenge Tora-Verbot und die Strafe, für die er beschnitten ist, zu verletzen. Das Buch wurde von den Rabbinern geschrieben, beide vom Od Yosef Chai Yeshiva in Yitzhar. Yitzhar ist eine Siedlung südlich von Nablus und liegt in der Nähe des arabischen Dorfes 'Asira al-Qibliya.also Regierungslehre, das einen halachischen Weg als korrekt beschreibt und ihm zustimmt, der die Verletzung der Rechte von Nicht-Juden ermöglicht. Der Aufstieg des Rav Izhaq Ginsburg Der Rabbiner Izhaq Ginsburg machte sich für zwei Prinzipien stark: Für ein messianisches Israel und ein Großisrael. Die Idee des Großisrael sah er nicht als Selbstzweck, sondern als Weg an. Den einzigen Weg, der es einem Juden ermögliche, zu seinem Wesen zu finden. Ein Zitat: „Aber warum braucht es das ganze Land? Wer das sagt, versteht nicht, was Erez Israel in Wahrheit bedeutet. „Ein Land, auf das dein Herr achthat. Beständig sind die Augen des Herren, deines Gottes, darauf gerichtet“. Das bedeutet, dass das gesamte Land dem Volk Israel gegeben wurde, und „es ist uns nicht erlaubt, Fremden auch nur einen kleinen Teil davon zu geben.“ Rav Ginsburg war kein Ideologe des religiösen Zionismus gemäß der Lehre Rav Kooks. Aber von den Anfängen seines religiösen Weges an vertrat er extreme Meinungen. Er scheute nicht davor zurück, in einem Booklet Akte extremer Gewalt in der Segnung Baruchs, „Baruchs des Helden“, zu verherrlichen: In dem Booklet lobte er die Tat von Dr. Baruch Goldstein, der im Grab der Patriarchen in Hebron eine große Zahl muslimischer Beter erschoss. Das Motto des Rav Ginsburg heißt Rückkehr zur Natur, zurück zu einem ursprünglichen, reinen Gefühl; das gleiche Gefühl, das auch die Hügel-Jugend für ihre Entscheidung zu Landwirtschaft, Tierhaltung und unmittelbarer Nähe zur Erde in Anspruch nahm. Das Verhältnis des Rav Ginsburg zur „Tag Mechir“–Bewegung ist affirmativ: In den mittleren Tagen des Pessach-Festes von 2014 rief Rav Ginsburg unter der Überschrift: „Im Lande Israels seien freie Männer“ im Außenposten Izhar eine Versammlung ein. Der Journalist Jehuda Yifrah schrieb dazu, dies sei das erste Mal gewesen, dass sich Rav Izhaq Ginsburg im großen Rahmen und direkt auf das spezifische Phänomen der „Tag Mechir“-Taten bezogen habe und diese gebilligt habe. Rav Ginsburg sehe in diesen Aktionen einen zwingenden Anteil für die Entwicklung der jüdischen Seele und für die Befreiung von einer Fremdherrschaft. Die Vertrauenskrise laut Inbari Motti Inbari untersuchte die Vertrauenskrise unter den Anhängern der religiös-zioistischen Öffentlichkeit nach dem Abzug aus Gaza und schrieb: „Der Prozess des Rückzugs stellt eine Fallstudie für eine Untersuchung dar, wie die religiös-zionistische Öffentlichkeit die Vertrauenskrise in ihrer Gesamtheit bewältigen konnte; eine Untersuchung der Bewältigung insbesondere bei den Halacha-Lehrern dieser Bewegung, jenen, die danach trachteten, neue religiöse Verhaltensmuster zu entwerfen.“ Weiterhin betonte er: „Der Standpunkt der Aktivistensektion der Gush Emunim-Rabbiner, die mit der Schule des „Merkaz Rav“ gleichzusetzen sind, können nicht mit den Standpunkten der Siedlerbewegung in ihrer Gesamtheit gespiegelt werden.“ Nach Inbari handelt es sich um zwei wichtige Schulen, die aus der religiös-zionistischen Bewegung stammen und von ihr abzweigen. Es gebe keinen wesentlichen Unterschied der verschiedenen Sektionen in der religiös-zionistischen Ideologie, sondern Unterschiede in der Art der Praxis. „Rückblickend hat sich die Kluft zwischen beiden Strömen jedoch verringert.“ In Anbetracht der Reaktionen beider Seiten sieht es so aus, als ob die beiden gegensätzlichen Lager in ihrem Kern nach einer Ausrichtung des Staates gemäß der Thora trachteten und den säkularen Staat abzuwechseln wünschen. Die Auseinandersetzung zwischen beiden Lagern dreht sich hauptsächlich um den richtigen Weg dorthin. Inbari schloss seinen Aufsatz mit der Frage, was von der Zukunft zu erwarten sei, wie und wohin sich die religiös-zionistische Ideologie entwickle: „Wohin strebt das System des religiösen Zionismus und des Gush Emunim, welcher dieser Trends wird sich meiner Einschätzung nach durchsetzen? Dafür sollte man zunächst einmal sagen, dass eine ehrliche Prüfung der Gush Emunim-Siedler am Vorabend des Abzugsplans lehrt, das nur eine Minderheit von ihnen an Demonstrationen gegen den Plan teilnahm.“ Doch im Jahr 2012, in einem Interview mit Tomer Persiko, das auf der Seite „Die Schleife Gottes“ („Lulaat haEl“) veröffentlicht wurde, hob Inbari die Radikalisierung hervor, zu der es im Zuge des Abzugs kam: „Ich sehe eine Stärkung der Minderheitenposition, und wundere mich, wohin diese Bewegung wohl steuert. Ich sehe zwei potentielle Trends – einer davon könnte sein, dass Enttäuschung und Niederlage zum Ausbruch von Gewalt und Anschlägen führt.“ Zusammenfassung Ich habe die Reaktionen der Rabbiner auf den Abzug aus dem Gaza-Streifen vorgestellt und habe sie gemäß der Theorie der kognitiven Dissonanz analysiert. Die Ereignisse um den „Tag Mechir“ wurden in dieser Arbeit aus bereits oben erwähnten Gründen aufgenommen. Doch es gibt keine zwangsläufige Verbindung zwischen den Ereignissen des „Tag Mechir“ und den Rabbinern, deren Meinung ich in dieser Arbeit untersucht habe. Sie unterstützten diese Aktivitäten nicht, und diese Aktivitäten kamen nicht aus ihren Lehrhäusern. Die oben erwähnten Entwicklungen, d.h., die „Tag Mechir“-Ereignisse, spiegeln die Entfernung der nachfolgenden Generation von der Generation der zionistisch-religiösen Rabbiner: Diese Arbeit wirft einen Panoramablick auf die Austauschprozesse des Gavra, d.h. den Austausch der Führungspersönlichkeiten untereinander. Dieser Austausch-Prozess fand in der Öffentlichkeit statt. Hier ist festzustellen, dass Einfluß und Arbeit dieser Rabbiner, die alle Schüler des Rav Zvi Jehuda Kook waren, beendet ist. Das ist das Ende eines Zeitalters des Bundes zwischen dem säkularem Staat Israel und der religiös-zionistischen Bewegung. Es ist gut möglich, dass wir momentan eine Zeit erleben, in der die neuen Anführer des religiösen Zionismus in Israel wie auch die junge Generation partikulare Forderungen erheben, die nicht mehr für größere Ziele, wie es in der Vergangenheit z.B. die Gründung und Erhaltung des säkularen Staates Israel waren, nicht mehr hintangestellt werden. Heute fordert die junge Generation ihren Platz im Staat und in der Gestaltung des Staates für die nahe und ferne Zukunft. Und so sprach denn auch Naftali Bennett, Vorsitzender der Partei „HaBeit HaJehudi“ auf einem Kongress zum zehnjährigen Jahrestag des Abzugs: „Das Ziel der Operation [war] – der Tod der Siedlung und das Brechen eines rechten Geistes. Ziel des Abzugs war das Aufhalten des Aufstiegs [einer neuen] Elite, die über Jahre legitimen Einfluss ausübte und durch linke Meinungen gefährdet wurde. Sie hatten das Gefühl, dass jemand das Gesetz geändert habe und sich nicht die Mühe machte, es ihnen zu sagen.“ Bennetts Meinung nach war der Abzug aus Gaza ein Weg, die Judaisierung der israelischen Gesellschaft zu verhindern, wie auch ein Kampf zwischen den alten und neuen Eliten. Naftali Bennett wusste seine Worte richtig zu setzen, denn es handelt sich nicht um Meinungsverschiedenheiten in Angelegenheiten der Siedlungen in den besetzten Gebieten, Fragen der Ökonomie oder den Frieden mit den Palästinensern, sondern um die Frage nach dem Wesen des Staates und um seine grundsätzliche Ausrichtung. Aber die wichtigste Frage meiner Forschung war, ob die Radikalisierung des religiösen Zionismus beim Gaza-Rückzug bis hin zu den Aktivitäten des „TagMechir“ ein weiterer Schritt war, dessen Wurzeln in Gush Emunim zu sehen sind, oder ob die Radikalisierung aus einer Vertrauenskrise hervorging, die sich im Verlauf des Abzugs ereignete. Zur Verstärkung der Gewalt merkte Motti Inbari an, dass es späterhin zu keiner Verurteilung der Gewalt seitens der Anführer des religiösen Zionismus kam, jedenfalls zu keiner entschlossenen. Und so sei anzunehmen, dass diese sich immer mehr verstärken werde. „Wenn Gewalt von den zentralen Autoritäten nicht verurteilt wird und wenn der politische Gegner dämonisiert wird, und wenn die Ideologie, die spontane Gewalt rechtfertigt, in radikalen Kreisen an Schwung gewinnt, braucht man sich nicht zu wundern, dass Gewalt zum untrennbaren Bestandteil der Siedlerunternehmungen wird.“ Was aber war das eigentliche Ziel bei der Verhinderung von Gewalt während des Abzugs? Im Aufsatz von Anat Roth gewinnt man den Eindruck, dass es der religiös-zionistischen Öffentlichkeit wichtig war, Teil einer demokratischen Kultur zu sein, und sich vom schlechten Ruf zu distanzieren, der dem religiösen Zionismus nach dem Mord an Rabin anhing: „Die Siedler“ wiederholten stets aufs Neue, dass, obwohl sie den Abzug als etwas „antizionistisches, unethisches und undemokratisches“ betrachteten, sie sich demokratischen Regeln verpflichtet sahen und nicht die Absicht hätten, diesem mit Gewalt zu begegnen.“ Es sieht so aus, als ob diese Standpunkte, von Inbari einerseits und Roth andererseits, zwei Figuren auf der Landkarte des Umbruchs seien, der den religiösen Zionismus erfasst hatte auf seinem Weg hin zu Minister- und Regierungspositionen, in denen seine religiös-zionistischen Glaubens- und Staatsauffassungen zum Tragen kamen. Diese Zeilen wurden am Vorabend der 21. Knesset-Wahlen geschrieben. Diese Wahlen werden ein Beweis für einige in dieser Zusammenfassung getroffenen Annahmen sein. N2 - The disengagement crisis from Gaza Strip was a double crisis: Relating to the State and relating to religious belief. The crisis towards the State - The religious Zionist public believed that the State of Israel is "the foundation of the throne of the world". The second crisis is: The crisis towards God who "enabled" this withdrawal plan to succeed, although the religious Zionist public considered the Israeli settlements in the Gaza Strip to be the fulfillment of messianic hopes, i.e. the possession of the whole land of Israel, including the Gaza Strip. The research question was: How this religious Zionist public has restored its faithful conception of God and the State. Research theory: I chose the theory of cognitive dissonance, developed by Leon Festinger and his colleagues in "When Prophecy Fails" (1956). This theory in social psychology tries to explain — based on empirical research — how religious groups cope with the failure and disappointment of their religious (prophetical, apocalyptical, messianic, eschatological, new age) expectations concerning future events which don't come true. Research method: My research method was a theological analysis of the main Rabbis among the religious Zionism public, during the disengagement period. Their theologies were analyzed before and after the disengagement plan took place (2005) and also ten years after (2015). I checked their attitude to the statehood, to (civil) disobedience, explanation of the crisis to their followers and the attitude to price tag activities. Rabbi Dov Lior - "After decades of lack of education" the result is: "Disengagement from Israel"."If the Israeli government decides to demolish a settlement, it should be seen as a decree, and we must resist this with passive resistance." Rabbi Zalman Baruch Melamed - The struggle for Gush Katif [a settlement in the Gaza Strip] is a latent struggle that exists between the two parts of the nation: A dispute over the question of what the essence of the State will be. He called to disobedience. Rabbi Hanan Porat (1943- 1911) - "We continue to plant and sow, with the help of God". Rabbi Shlomo Haim Aviner - The army and the government are sacred. He called for civil disobedience. Rabbi Zvi Israel Thau - The decision to disengage is a separation from the secular Jews, whom he described as "the detached from the sacred". Result: about ten years after the withdrawal from the Gaza Strip, the Rabbis see the disengagement plan as a local and temporary crisis. "Eventually, the Jewish settlements continue to expand, as well as the Torah and Yeshiva world." The disengagement is a contemporary crisis and the disappointment of messianic hopes, but not a general cause of disbelief or despair nor the beginning of a new era. Rather, the expansion of settlements in the West Bank continues and reaffirms the messianic expectations. The "price tag" operations began in 2008 after the evacuation of the buildings in the Izhar outpost. The motto of the activists was: "To demand a high price tag for any action of the military or police“. The impact of the withdrawal plan on the "price tag": The activists belong to religious Zionist families who were displaced from the Gush Katif region and have experienced the crisis on a personal level. Hence a possible link is that the "price tag" events are in fact a direct product of the crisis which this population has experienced as a result of the disengagement from Gaza. These former settlers of Gaza might as well be disappointed by their Rabbis who were, as a matter of fact, in line and obedient, when the disengagement actions of the State occurred, and the settlers were removed from the Gaza Strip. "Price tag" as a consequence of developments of political radicalism in Israel: "Price tag" operations may have developed independently of Gaza disengagement plan. In an article written in 2003, Don Yehia Eliezer pointed out that the opposition to the secular Jewish State is in a sense the "cognitive dissonance" in which the religious Zionist public is trying to settle, without much success. The difficulty in accepting the secular State institutions may erupt in forms of violence. To develop this thesis further, one might suggest that the religious Zionist activists are trying to remove the dissonance from them in the form of "price tag" actions. The categorical transition from a State of "immigrant consciousness" to a "colonialist consciousness": The religious Zionist public was accused of assassinating the Prime Minister Yitzhak Rabin. The non-violent struggle within the framework of the disengagement plan was an opportunity to convince the secular public that this religious Zionist public is in fact avoiding any kind of violence. However, after the failure of the efforts to cancel the disengagement plan, some evacuees and their descendants decided to set up an agenda that is in line with their inner principles, and they no longer try to peacefully match it with the secular elite. The comparison with the Apartheid regime, which has institutionalized a racial segregation system in South Africa: The comparison of those radical settlers, who adhered to the Bible and the possession of the land, with Apartheid, is an attempt to understand the possible future of the Hilltop Youth and the "price tag" actions. The settlers act just like the African Boors who first migrated to Central Africa to escape from confrontation with the British, and then decided to work with the British to advance their principles. The religious Zionist public did the same: They first moved to the occupied territories to live by their beliefs, but later they joined the secular Zionist political system to influence decision-making in the Knesset and in the government. Today, the religious Zionist parties are part of the current government. The above-mentioned Rabbis' attitudes towards price tag operations are mixed: Rabbi Shlomo Aviner: "Our dispute with the Arabs is about the land, it does not allow us to insult, steal or harass them". Rabbi Zalman Melamed: "The attacks do not help the religious Zionist public in its aims, and there is a possibility that they may even be harmful". Rabbi Dov Lior: He gave his endorsement for the book "The King's Torah," which describes the Jewish laws that allow gentiles to be violated. The rise of Rabbi Yitzchak Ginsburg: R. Ginsburg supports the idea of Great Israel and the idea of the coming of Messiah. He does not belong to Rabbi Kook's religious Zionist ideology. He has published a booklet in which he praised an extreme act of murdering Muslims in the Cave of the Patriarchs in Februar 1994. Ginsburg calls for a return to the nature which was adopted by the Hilltop youth. To his perception, the price tag – the terror activities are necessary for the development of the Jewish soul and its freedom from foreign rulers. Conclusion: Violent price tag-activism directed against Palestinians and disobeying the police and the army, is limited to a small group of extremists. The relation to the disengagement from the Gaza Strip is hypothetical. The mainstream of religious Zionism and its religious-political representative’s in the Knesset has compensated the disappointment of the withdrawal from Gaza by further expansion of Jewish settlements in the West Bank and plans to annex these settlements to the State of Israel. T2 - From Gaza Strip disengagement plan till the events of "price tag": the disappointment of the religious Zionist Rabbis and their reaction to Israel's withdrawal from Gaza Strip (2005-2015) T2 - Von den Ereignissen des Abzugs bis zum „Tag Mechir“ („Preisschild“): Die Enttäuschung von religiös-zionistischen Rabbinern in Israel über und ihre Reaktionen auf den Rückzug aus dem Gaza-Streifen (2005-2015) KW - התנתקות מרצועת עזה KW - ציונות דתית KW - מתנחלים KW - נוער הגבעות KW - תג מחיר KW - The disengagement from Gaza Strip KW - Settlers KW - Hill Youth KW - Religious Zionism KW - Price Tag KW - Der Rückzug aus dem Gazastreifen KW - Siedler KW - Religiöser Zionismus KW - Preisschild Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-474465 ER - TY - THES A1 - Gurman, Avraham I. T1 - איסור נישואי "מעוברת חברו ומנקת חברו" במשפט העברי T1 - The origins and evolution of the prohibition forbidding the remarriage of the pregnant or nursing widow In Jewish law T1 - Die Ursprünge und die Entwicklung der Untersagung der Wiederheirat einer schwangeren oder stillenden Witwe im jüdischen Recht N2 - The Period of the Sages 1. The stringent approach in the early halakhah: we assume that a pregnant or nursing widow was forbidden to remarry because such a marriage would be considered trespassing on the domain of her late husband. This prohibition was perceived as quite severe since it stemmed from biblical verses. 2. The lenient approach: A different rationale was given for the prohibition, and significant exceptions were made to the prohibition. Furthermore, many rabbinic scholars maintained that the prohibition’s duration should be less than twenty-four months. 3. Choosing stringency with the closing of the Talmud: At the end of the amoraic period, or, perhaps, even in the saboraic period, the rabbis decided to adopt the more stringent positions pertaining to the marital prohibition. They ruled that there were to be no exceptions to the law, except if the child died. Likewise, the rabbis ruled that the duration of the waiting period would be twenty-four months from the birth of the child. The Geonic period 4. In the Geonic period differences of opinion between the Babylonian Jews and the Jews living in the Land of Israel were preserved. These differences had their roots in sources in the Babylonian and Jerusalem Talmuds, respectively. Ultimately, the Babylonian Geonim ensured that the Babylonian Talmud’s approach became the consensus opinion among the rabbinic decisors. The Period of the Rishonim (Early Authorities) 5. Broadening the scope of the prohibition: In the period of the Early Authorities, the rabbis decided that the prohibition also applied to divorcees who had children from their previous marriages and to single women who had children out of wedlock. These rulings greatly expanded the scope of the prohibition. 6. Exceptions to the prohibition - the case of R. Jacob ha-Kohen of Cracow and its impact on the Spanish sages: R. Jacob of Cracow believed that exceptions could be made to the prohibition. By hiring a wet nurse for the child and creating a mechanism that would prevent her from breaking her commitment, the mother could remarry. This position was vehemently rejected by the sages of Ashkenaz, but Spanish sages seemed to have accepted it. When R. Asher b. Yehiel (Rosh) fled to Spain, he revolutionized the Spanish approach, leading the Spanish sages to adopt the stringent approach that originated in Ashkenaz. The Modern period 7. In the Modern period, with the shortening of the average nursing period, the rabbinic decisors faced a dilemma: on the one hand the classical halakhic literature adopted a stringent approach to the prohibition, but on the other hand, the rationale to the prohibition almost disappeared. The Halakhah reacted to this new reality by adopting two contradictory approaches: the stringent one and the lenient one. 8. The stringent approach fashioned by the Chatam Sofer: The Chatam Sofer and his disciples were only willing to annul the prohibition if forbidding the marriage was likely to cause the child to ultimately forsake religion. The Chatam Sofer’s stringent approach was influenced by the fact that one of the early religious reformers, R. Aharon Churin argued that the marital ban should be abrogated. In order to strengthen the prohibition’s legitimacy, Sofer’s student, the Maharam Schik, argued that the prohibition was biblically mandated and he suggested a new rational to the prohibition. 9. The lenient approach: This approach is the product of a number of lenient rulings issued by various rabbinic decisors. These leniencies reflect the tremendous openness of the text to interpretation. Sources that had been interpreted stringently for hundreds of years were suddenly interpreted in a far more lenient fashion. We presume that the change in interpretation was a result of the change of the surrounding environment. 10. The Chatam Sofer’s school’s stringent opinion influenced the lenient rabbinic decisors too, vitiating their willingness to cross certain boundaries. Thus, the lenient decisors were willing to adopt lenient interpretations to the ancient sources, but they were not usually willing to recognize the need for a dramatic change in the law’s status in light of the changing reality. N2 - התזות של העבודה תקופת חז"ל 1. איסור הנישואין מתייחס לשתי נשים – מעוברת ומנקת, ובהתאם לסוגיה הסתמאית בבבלי יבמות, מדובר באיסור שטעמו אחד. למרות תפיסה מקובלת זו, להערכתנו בהלכה הקדומה מדובר היה בשני איסורים שונים: איסור נישואי מעוברת חברו ואיסור נישואי מנקת שמת בעלה. למסקנה זו הגענו כתוצאה משורה של ראיות: א. הסוגיה הסתמאית במסכת יבמות מעוררת קשיים רבים (אשר פורטו בעמ' לעבודתנו). קשיים אלה והעובדה כי במחקר המודרני נהוג לשייך סוגיות סתמאיות לסוף תקופת האמוראים ואף לאחר מכן, הביאו אותנו לשער כי סוגיה זו משקפת הצגה מאוחרת של טעם הדין. טעם שונה של הדין מצוי במקורות תנאיים, והוא המשקף כנראה את טעמו הקדום של הדין . ב. שניים מתוך שלושת המקורות התנאיים, עוסקים האחד רק במנקת והשני רק במעוברת, ולא בשתי הנשים יחד. ג. ניתוח הלשון של המקורות, מצביע על שורה של שינויים משמעותיים, אשר יש בהם כדי ללמד כי מדובר באיסורים שונים. 2. בהלכה הקדומה נתפס איסור נישואי "מעוברת חברו" כאיסור חמור, והוא הוסמך לפסוקים מהתנ"ך שאסרו הסגת גבול. בשלב מאוחר יותר בתקופת התנאים האיסור פורש ככזה שנועד להבטיח את הנקתו של הילד, צורפה לאיסור הקביעה כי אין לשאת אלמנה מנקת, והיחס לאיסור היה מקל יותר. למסקנה זו הגענו כתוצאה מהדברים הבאים: א. בניגוד למקורות תנאיים שנקטו בגישה מקלה במגוון עניינים, ישנם מספר מקורות המציגים גישה מחמירה – לפיה מי שעבר ונשא אלמנה בניגוד לאיסור, "יוציא ולא יחזיר עולמית". ב. משורה של מקורות שעסקו בדין סוטה, ניכר כי העמדה ההלכתית הקדומה נקטה בגישה לפיה מי שעבר ונשא אלמנה בניגוד לדין והוא חושד כי אשתו סטתה, אינו משקה אותה מי סוטה, שכן היא אסורה עליו עולמית. גישה מקלה יותר, לפיה יכול הוא להפרישה ולהחזירה לאחר זמן ולכן יש טעם בהשקאת הסוטה במקרה כגון זה, התגבשה בספרות התנאית רק בשלב מאוחר יותר. במקביל וללא קשר לדיני סוטה, התפתחה אצל התנאים גישה מקלה, לפיה ישנם חריגים משמעותיים לאיסור נישואי האלמנה (כגון: כאשר הילד נגמל; כאשר הילד נמסר למנקת). ג. מקור תנאי שעסק רק במעוברת חברו ולא במנקת שמת בעלה, נקט בגישה המחמירה ("יוציא ולא יחזיר עולמית") ולא הזכיר כלל קיומה של גישה מקלה ("יכול הוא להפרישה ולהחזירה לאחר זמן". ד. מקורות תנאיים בספרות ארץ-ישראלית (מדרש הלכה, התוספתא וברייתא בירושלמי), ראו במי שעבר ונשא כמי שעבר על איסור הנמסך לפסוקים מהתנ"ך (ספר דברים וספר משלי) והאוסרים הסגת גבול. הצענו להבין את הסגת הגבול כמתארת מסגרת שייכות, ולפיה אלמנה שייכת לבעלה המנוח וזאת בכל הקושר לחובתה להבטחת זרעו. ה. חוקרים (כגון י' גילת) הצביעו על תופעה המאפיינת את המעבר מההלכה הקדומה אל משנתם של התנאים לאחר החורבן: מעבר מגישה מחמירה אשר אינה מכירה בהבחנה בין דין שמעמדו מדאורייתא לדין שמעמדו מדרבנן, אל גישה מקלה יותר המשתלבת עם הנמקה שונה של האיסורים הקדומים והעמדתם במעמד של דרבנן בלבד. ו. אנו משערים, למרות שהדבר אינו בר הוכחה חותכת, כי תהליך דומה פקד את הדין בו אנו עוסקים: בהלכה הקדומה נאסרה מעוברת חברו, מכוח הפסוק המקראי האוסר על הסגת גבול. איסור זה נחשב כאיסור מהתורה, ולכן היה בו כדי לדחות את מצוות השקאת הסוטה. בשלב מאוחר יותר, כאשר המוסג השגת גבול בכל הנוגע לאלמנה נראה פחות מתאים (בין השאר, הואיל ואלמנה "קונה עצמה" במיתת הבעל – כדברי המשנה בקידושין), הוצע טעם חדש לאיסור – הפגיעה האפשרית בחלב האם. לאור הנמקה זו, חבר אל איסור נישואי מעוברת חברו, גם האיסור לשאת מנקת שמת בעלה, והאיסור בכללותו נתפס בקרב התנאים כאיסור מדרבנן בלבד ושחומרתו קלה יותר. בשלב זה, הפכה הדעה לפיה מי שעבר ונשא "יוציא ולא יחזיר עולמית" לדעת יחיד בלבד(דעת ר' מאיר), ואילו הרבים קבעו כי "יכול הוא להפרישה ולהחזירה לאחר זמן". 3. בתום תקופת האמוראים ואולי אף בתקופה הסבוראית, הוחלט לאמץ את העמדות המחמירות יותר בכל הנוגע לאיסור הנישואין. נקבע כי מלבד מקרה של מות הילד, אין לאיסור חריגים, והאיסור חל גם כאשר הילד כבר אינו יונק. כמו כן נקבע כי משך ההמתנה הנדרש הוא 24 חודשים מהמועד בו נולד הילד. קביעות אלה משקפות הכרעה לאמץ מגמה מחמירה, מתוך מכלול הדעות אשר אפשרו גם אימוץ גישה מקלה יותר. כפי שהראנו בעבודתנו , ההכרעה לכיוון המחמיר התקבלה ככל הנראה בתקופה הסבוראית. הכרעה זו אינה מובנת מאליה, שכן היו מקורות תנאיים ואמוראיים על בסיסם ניתן היה לקבוע כי יש לאמץ גישה מקלה יותר. לדוגמא, דעת בית הלל ודעת ר' יהודה הייתה כי משך האיסור הוא 18 חודשים בלבד. דעת רשב"ג הייתה כי ניתן לקצר את האיסור בשלושה חודשים נוספים, כך באיסור יהיה למשך 15 חודשים בלבד. לאור זאת, קביעת ההלכתא הסבוראית כי משך ההמתנה הוא 24 חודשים – אינה מובנת מאליה. למרות שאין ביכולתנו להצביע בוודאות על הסבר מדוע אומצה הגישה המחמירה, בעבודתנו הצבענו על ההחמרה במצב היהודים בתקופה הרלבנטית, כרקע אשר עשוי להשתלב עם אימוץ הגישה המחמירה . תקופת הגאונים 4. בתקופת הגאונים נשמרו חילוקי הדעות בין בני בבל לבני ארץ ישראל, אשר מקורם בהבדלים בין התלמוד הבבלי לתלמוד הירושלמי. הבדלים אלה נוגעים לשאלה מה הדין במקרה בו מת הילד, ולטענתנו גם אודות השאלה האם מי שעבר ונשא יחויב לתת לאשתו גט או שדי בהפרשה בלבד. בסופו של דבר, גאוני בבל הביאו לכך שעמדת הבבלי היא שהתקבלה בעניינים אלה בקרב פוסקי ההלכה. בעבודתנו עמדנו על היתר שחודש בתקופת הגאונים, ועל שלבים משעורים בהתפתחותו. תקופת הראשונים 5. בעבודתנו עמדנו על המגמה שאפיינה את פסיקת ההלכה בדין בו אנו עוסקים בתקופת הראשונים. ניסינו להסביר מדוע נעשו ניסיונות לגבש הקלות באיסור הנישואין, ומדוע בסופו של דבר, לדעת רוב הראשונים וכפי שההלכה סוכמה בשלחן ערוך, הגישות המחמירות הן שאומצו. על עניינים אלו. 6. הרחבת היקף פריסתו של האיסור: בניגוד למקורות מתקופת חז"ל מהם נראה כי האיסור חל רק על אלמנה, בתקופת הראשונים נקבע כי האיסור חל גם על גרושה שיש לה ילד מנישואיה הקודמים, וגם על רווקה שילדה ילד מחוץ למסגרת הנישואין. קביעות אלה הביאו להרחבה ניכרת של המקרים בהם חל האיסור. בעבודתנו עמדנו על הגישות השונות שהיו בסוגיה זו: אודות גרושה אודות מי שילדה בזנות . עמדנו על כך שישנה קירבה בין שני הנימוקים השונים שהוזכרו בראשית דרכה של ההלכה על טעם האיסור, לבין המחלוקת בין הדעות השונות בשאלת תחולת האיסור על גרושה ועל מי שילדה בזנות. בהתאם לגישה שראתה באיסור משום הסגת גבולו של הבעל הראשון, אין מקום להחלת האיסור כאשר הנישואין הסתיימו בגירושין או כאשר הילד נולד מבלי שהיה קשר נישואין בין הוריו. מנגד, בהתאם לטעם שפורט בבבלי ואשר התמקד בנזק שעלול להיגרם לילד, חשש זה רלבנטי ללא קשר לטיב היחסים בין ההורים ומשכך יש מקום להחיל את איסור הנישואין גם על גרושה וגם על מי שילדה בזנות. 7. פרשיית ר' יעקב מקרקוב והשפעתה על עמדת חכמי ספרד: ר' יעקב מקרקוב סבר כי ניתן לייצר חריגים לאיסור, וזאת על-ידי מסירת הילד למנקת בשכר ועיצוב מנגנון אשר יבטיח שהמנקת לא תפר את התחייבותה להניק את הילד. עמדה זו נדחתה בחריפות על-ידי חכמי אשכנז, אולם נראה כי היא הייתה מקובלת על הרשב"א. כאשר הרא"ש היגר מאשכנז לספרד, הוא הוביל שינוי בתפיסה הספרדית ואימוץ הגישה המחמירה שמקורה באשכנז . העמדות המקלות בסוגיה זו, ככל הנראה צונזרו באופן כה יעיל, עד כי נראה שר' יוסף קארו מחבר השלחן ערוך, לא היה מודע לקיומן. 8. יחסו של הרא"ש להיתר שקבעו הגאונים: עמדנו בפירוט על תהליך העולה ממכלול יצירותיו של הרא"ש: דחיה של היתר שיוחס לגאונים; לאחר מכן אימוץ מהוסס בשעת הדחק של ההיתר; ובסופו של דבר אימוץ היתר רחב יותר העומד בפני עצמו ואינו נשען על משנתם של הגאונים. בהמשך, עמדנו על האופן בו התייחסו חכמי ספרד להיתר הרחב שקבע הרא"ש. סוגיה זו ממחישה את יחסם השונה של חכמי ספרד וחכמי אשכנז אל תורתם של גאוני בבל, וכן היחס השונה של חכמי ספרד וחכמי אשכנז ללגיטימיות החדשנות ההלכתית. בסוגיה זו, בניגוד לסוגיה שנדונה בסעיף הקודם, הרא"ש גילה גמישות, והסכים להתקרב לעמדת חכמי ספרד (על השערתנו אודות ההסבר לכך). העת החדשה 9. בעת החדשה, בעקבות קיצור משך ההנקה המקובל, נוצרו שני זרמים מרכזיים ביחס אל איסור הנישואין: הגישה המחמירה מבית מדרשו של החת"ם סופר, והגישה המקלה. הגישה המחמירה מבית מדרשו של החת"ם סופר, הסכימה להתיר את איסור הנישואין, רק כאשר היה חשש שאם איסור הנישואין לא יבוטל, הילד עלול לצאת ממסגרת החיים הדתיים. גישתו המחמירה של החת"ם סופר, הושפעה להערכתנו מהעובדה שאחד מראשוני תנועת הרפורמה, ר' אהרן חורין, טען כי יש לבטל את איסור הנישואין . על-מנת לחזק את תוקפו של האיסור, תלמידו של החת"ם סופר – המהר"ם שיק, טען כי מדובר באיסור מהתורה. 10. הגישה המקלה: גישה זו מורכבת מפסקי הלכה של פוסקים שונים, אשר הסכימו לאמץ הקלות באיסור הנישואין (לפירוט ההקלות העיקריות). הקלות אלה משקפות את גמישותו הרבה של הטקסט המתפרש. אותם טקסטים עצמם שהובנו בעבר באופן מחמיר, פורשו לפתע באופן מקל הרבה יותר. אנו מעריכים כי שינוי הפרשנות נבע משינוי המציאות הסובבת. 11. גם בעלי הגישה המקלה, הושפעו מעמדותיו של החת"ם סופר. השפעה זו באה לידי ביטוי בכך שבעלי הגישה המקלה היו מוכנים לאמץ גישות מקלות שנדחו על-ידי פוסקי ההלכה בעבר, אולם בדרך כלל הם לא היו מוכנים להכיר בצורך בשינוי דרמטי במעמדו של הדין, לאור שינוי המציאות. להערכתנו, עמדה שמרנית זו מובילה לתוצאות בלתי ראויות, והיא אינה משקפת בחינה אמיצה של מידת הרלבנטיות של איסור הנישואין למציאות החיים היהודיים בעשורים האחרונים. KW - Judentum KW - jüdisches Recht KW - Wiederverheiraten KW - halakha KW - judaism KW - jewish law KW - remarriage Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-77081 ER - TY - THES A1 - Sand, Patrick T1 - Übergangsmetallkatalysierte Funktionalisierungsreaktionen an Vinylsulfonylverbindungen T1 - Transition metal catalysed functionalisation of vinyl sulfonyl compounds N2 - Innerhalb dieser Arbeit erfolgte die erstmalige systematische Untersuchung von Vinylsulfonsäureethylester (1a), Phenylvinylsulfon (1b), N-Benzyl-N-methylethensulfonamid (1c) in der FUJIWARA-MORITANI Reaktion (alternativ als DHR bezeichnet). Bei dieser übergangsmetallkatalysierten Reaktion erfolgt der Aufbau einer neuen C-C-Bindung unter der doppelten Aktivierung einer C-H-Bindung. Somit kann ein atomökonomischer Aufbau von Molekülen realisiert werden, da keine Beiprodukte in Form von Salzen entstehen. Als aromatischer Reaktant wurden Acetanilide (2) verwendet, damit eine regiospezifische Kupplung durch die katalysatordirigierende Acetamid-Gruppe (CDG) erfolgt. Für die Pd-katalysierte DHR wurde eine umfangreiche Optimierung durchgeführt und anschließend konnten neun verschieden, substituierte 2 mit 1a und sieben verschieden, substituierte 2 mit 1b funktionalisiert werden. Da eine Reaktion mit 1c ausblieb, erfolgte ein Wechsel auf eine Ru-katalysierte Methode für die DHR. Mit dieser Methode konnte 1c mit Acetaniliden funktionalisiert werden und das Spektrum der verwendeten 2, in Form von deaktivierenden Substituenten erweitert werden. Im Anschluss wurden die sulfalkenylierten Acetanilide in weiterführenden Reaktionen untersucht. Hierfür wurde eine Reaktionssequenz bestehend aus einer DeacetylierungDiazotierung-Kupplungsreaktion verwendet, um die Acetamid-Gruppe in eine Abgangsgruppe zu überführen und danach in einer MATSUDA-HECK Reaktion zu kuppeln. Mit dieser Methode konnten mehrere 1,2-Dialkenylbenzole erhalten werden und die CDG ein weiteres Mal genutzt werden. Neben der Überführung der CDG in eine Abgangsgruppe konnte diese auch in die Synthese verschiedener Heterozyklen integriert werden. Dafür erfolgte zunächst eine 1,3-Zykloaddition durch deprotonierten Tosylmethylisocanid an der elektronenarmen Sulfalkenylgruppe zur Synthese von Pyrrolen. Anschließend erfolgte eine Kupplung der PyrrolFunktion und der CDG durch Zyklokondensation, wodurch Quinoline dargestellt wurden. Durch diese Synthesen konnten Schwefelanaloga des Naturstoffes Marinoquionolin A erhalten werden. Ein weitere übergangsmetallkatalysierte C-H-Aktivierungsreaktion, die MATSUDA-HECK Reaktion, wurde genutzt, um 1b zu mit verschieden, subtituierten Diazoniumsalzen zu arylieren. Hier konnten zahlreichen Styrenylsulfone erhalten werden. Der erfolgreiche Einsatz der Vinylsulfonylverbindungen in der Kreuzmetathese konnte innerhalb dieser Arbeit nicht erreicht werden. Daher erfolgte die Synthese verschiedener dialkenylierter Sulfonamide. Hierfür wurde die Kettenlänge der Alkenyl-Gruppe am Schwefel zwischen 2-3 und am Stickstoff zwischen 3-4 variiert. Der Einsatz der dialkenylierten Sulfonamide erfolgte in den zuvor untersuchten C-H-Aktivierungsmethoden. N-Allyl-N-phenylethensulfonamid (3) konnte erfolgreich in der DHR und HECK Reaktion funktionalisiert werden. Hierbei erfolgte eine methodenspezifische Kupplung in Abhängigkeit von der Elektronendichte der entsprechenden Alkenyl-Gruppe. Die DHR führte zur selektiven Arylierung der Vinyl-Gruppe und die HECK Reaktion zur Arylierung an der Allyl-Gruppe. Gemischte Produkte wurden nicht erhalten. Für die weiteren Diolefine wurde komplexe Produktgemische erhalten. Des Weiteren wurden die Diolefine in der Ringschlussmetathese untersucht und die entsprechenden Sultame in sehr guten Ausbeuten erhalten. Die Verwendung der Sultame in der C-H-Aktivierung war erfolglos. Es wird vermutet, dass für diese zweifachsubstituierten Sulfonamide die vorhandenen Reaktionsbedingungen optimiert werden müssen. Abschließend wurden verschiedene, enantiomerenreine Olefine ausgehend von Levoglucosenon dargestellt. Hierfür wurde Levoglucosenon zunächst mit einem Allyl- und 3-Butenylgrignard Reagenz umgesetzt. Die entsprechenden Produkte wurden in moderaten Ausbeuten erhalten. Eine weitere Methode begann mit der Reduktion von Levoglucosenon zum Levoglucosenol. Dieser Alkohol wurde mit Allylbromid erfolgreich verethert. Neben der Untersuchungen zur Ethersynthese, erfolgte die Veresterung von Levoglucosenol mit verschiedenen Sulfonylchloriden zu den entsprechenden Sulfonsäureestern. Diese Olefine wurden in einer Dominometathesereaktion untersucht. Ausgehend vom Allyllevoglucosenylether erfolgte die Darstellung eines Dihydrofurans. N2 - Within this work, the first systematic investigation of vinyl sulfonic acid ethyl ester (1a), phenyl vinyl sulfone (1b), N-benzyl-N-methylethene sulfonamide (1c) in the FUJIWARA-MORITANI reaction (alternatively referred to as DHR) was carried out. In this transition metal-catalysed reaction, the formation of a new C-C bond takes place through double activation of a C-H bond. Therefore, an atom-economical construction of molecules can be realised without the formation of by-products in the form of salts. Acetanilides (2) were used as aromatic reactants so that a regiospecific coupling by the catalyst-directing acetamide group (CDG) takes place. An extensive optimisation was carried out for the Pd catalysed DHR and subsequently nine differently substituted 2 could be functionalised with 1a and seven differently substituted 2 with 1b. Since a reaction with 1c failed to occur, a switch was made to a Ru-catalysed method for the DHR. With this method, 1c could be functionalised with acetanilides (2) and the spectrum of the acetanilides (2) used could be expanded to deactivating substituents. Subsequently, the sulfalkenylated acetanilides were investigated in further reactions. For this purpose, a reaction sequence consisting of a deacetylation-diazotisation-coupling reaction was used to convert the acetamide group into a leaving group and then to couple it in a MATSUDA-HECK reaction. With this method, several 1,2-dialkenylbenzenes could be obtained and the CDG was used one more time. In addition to transferring the CDG into a leaving group, it could also be integrated into the synthesis of various heterocycles. First, a 1,3 cycloaddition was carried out by deprotonated tosylmethylisocanide on the electron-deficient sulfalkenyl group for the synthesis of pyrroles. This was followed by coupling of the pyrrole function and the CDG by cyclocondensation, producing quinolines. Through these syntheses, sulfur analogues of the natural product marinoquionoline A could be obtained. Another transition metal-catalysed C-H activation reaction, the MATSUDA-HECK reaction, was used to arylate 1b with different subtituted aryldiazonium salts. Numerous styrenyl sulfones were obtained. Vinylsulfonyl compounds could not be used in cross-metathesis reactions within this work. Therefore, the synthesis of different dialkenylated sulfonamides was carried out. For this purpose, the chain length of the alkenyl group was varied between 2-3 at the sulfur atom and 3-4 at the nitrogen atom. The dialkenylated sulfonamides were used in the previously investigated C-H activation methods. N-allyl-N-phenylethensulfonamide (3) was successfully functionalised using the DHR and HECK reaction. Here, a method-specific coupling took place depending on the electron density of the corresponding alkenyl group. The DHR led to selective arylation at the vinyl group and the HECK reaction to selective arylation at the allyl group. Mixed products were not obtained. For the other diolefins, complex mixtures of products were obtained. Furthermore, the diolefins were investigated in ring closing metathesis reaction and the corresponding sultams were obtained in very good yields. The use of the synthesised sultams in C-H activation was unsuccessful. It is suggested that for these di-substituted sulfonamides the existing reaction conditions need to be optimised. Finally, various enantiomerically pure olefins were prepared starting from levoglucosenone. For this purpose, levoglucosenone was first reacted with an allyl-Grignard and 3 butenyl-Grignard reagent. The corresponding products were obtained in moderate yields. Another method started with the reduction of levoglucosenone to levoglucosenol. This alcohol was successfully etherified with allyl bromide. In addition to the studies on ether synthesis, the esterification of levoglucosenol with various sulfonyl chlorides to the corresponding sulfonic acid esters was carried out. These olefins were investigated in a domino metathesis reaction. Starting with allyl levoglucosenyl ether, the synthesis of a dihydrofuran was presented. KW - Vinylsulfonylverbindungen KW - Übergangsmetallkatalyse KW - vinyl sulfonyl compounds KW - transition metal catalysis Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-536879 ER - TY - THES A1 - Töle, Jonas Claudius T1 - Über die Arc-catFISH-Methode als neues Werkzeug zur Charakterisierung der Geschmacksverarbeitung im Hirnstamm der Maus T1 - The arc catFISH method as a new tool to characterize taste processing in the mouse hind brain N2 - Intensive Forschung hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einer sehr detaillierten Charakterisierung des Geschmackssystems der Säugetiere geführt. Dennoch sind mit den bislang eingesetzten Methoden wichtige Fragestellungen unbeantwortet geblieben. Eine dieser Fragen gilt der Unterscheidung von Bitterstoffen. Die Zahl der Substanzen, die für den Menschen bitter schmecken und in Tieren angeborenes Aversionsverhalten auslösen, geht in die Tausende. Diese Substanzen sind sowohl von der chemischen Struktur als auch von ihrer Wirkung auf den Organismus sehr verschieden. Während viele Bitterstoffe potente Gifte darstellen, sind andere in den Mengen, die mit der Nahrung aufgenommen werden, harmlos oder haben sogar positive Effekte auf den Körper. Zwischen diesen Gruppen unterscheiden zu können, wäre für ein Tier von Vorteil. Ein solcher Mechanismus ist jedoch bei Säugetieren nicht bekannt. Das Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung der Verarbeitung von Geschmacksinformation in der ersten Station der Geschmacksbahn im Mausgehirn, dem Nucleus tractus solitarii (NTS), mit besonderem Augenmerk auf der Frage nach der Diskriminierung verschiedener Bitterstoffe. Zu diesem Zweck wurde eine neue Untersuchungsmethode für das Geschmackssystem etabliert, die die Nachteile bereits verfügbarer Methoden umgeht und ihre Vorteile kombiniert. Die Arc-catFISH-Methode (cellular compartment analysis of temporal activity by fluorescent in situ hybridization), die die Charakterisierung der Antwort großer Neuronengruppen auf zwei Stimuli erlaubt, wurde zur Untersuchung geschmacksverarbeitender Zellen im NTS angewandt. Im Zuge dieses Projekts wurde erstmals eine stimulusinduzierte Arc-Expression im NTS gezeigt. Die ersten Ergebnisse offenbarten, dass die Arc-Expression im NTS spezifisch nach Stimulation mit Bitterstoffen auftritt und sich die Arc exprimierenden Neurone vornehmlich im gustatorischen Teil des NTS befinden. Dies weist darauf hin, dass Arc-Expression ein Marker für bitterverarbeitende gustatorische Neurone im NTS ist. Nach zweimaliger Stimulation mit Bittersubstanzen konnten überlappende, aber verschiedene Populationen von Neuronen beobachtet werden, die unterschiedlich auf die drei verwendeten Bittersubstanzen Cycloheximid, Chininhydrochlorid und Cucurbitacin I reagierten. Diese Neurone sind vermutlich an der Steuerung von Abwehrreflexen beteiligt und könnten so die Grundlage für divergentes Verhalten gegenüber verschiedenen Bitterstoffen bilden. N2 - Intense research in the past decades has led to a detailed understanding of the mammalian taste system. Some important issues, however, have remained unanswered with the established methods that have been applied so far. One of these questions is whether different bitter substances can be distinguished. There are thousands of compounds which taste bitter to humans and elicit innate aversive behavior in animals. Moreover, these bitter substances are very heterogeneous regarding their structure as well as their effect on the organism. While many bitter tastants are potent poisons, others are harmless or even have beneficial effects in the amounts that are typically ingested. The ability to discriminate between those groups of bitter tastants could be an evolutionary advantage. Such a mechanism, however, is not known for mammals. The aim of this thesis was to study the processing of taste information in the first station of gustatory processing in the mouse brain, the nucleus of the solitary tract (NTS). Of particular interest was the question concerning discrimination of bitter tastants. To this end a new method was established for the taste system combining the advantages of methods used before while circumventing their disadvantages. The Arc catFISH method (cellular compartment analysis of temporal activity by fluorescent in situ hybridization), which allows the characterization of responses of large neuron populations to two stimuli, was used to analyze taste-processing cells in the NTS. In the course of this project a stimulus-induced Arc expression in the NTS was shown for the first time. The results demonstrated that Arc expression in the NTS appears specifically after stimulation with bitter tastants and that the Arc expressing neurons are located primarily in the gustatory part of the NTS. This indicates that Arc expression is a marker for bitter-processing gustatory neurons in the NTS. Upon stimulating twice with bitter compounds, distinct, yet overlapping neuron populations were identified, that reacted differently to the three bitter substances cycloheximide, quinine hydrochloride, and cucurbitacin I. Presumably these neurons are involved in the regulation of aversive reflexes and could form a basis for divergent behavior towards different bitter substances. KW - Geschmack KW - bitter KW - Nucleus tractus solitarii KW - Immediate-early-Gen KW - activity-regulated cytoskeleton-associated protein KW - catFISH KW - taste KW - bitter KW - nucleus of the solitary tract KW - immediate early gene KW - activity-regulated cytoskeleton-associated protein KW - catFISH Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-70491 ER - TY - THES A1 - Grochowska, Marta T1 - Ökonomische, soziale und räumliche Folgen der saisonalen Arbeitsmigration im Herkunftsgebiet : am Beispiel der Region Konin (Polen) T1 - Economic, social and spatial consequences of seasonal migration in the place of origin – case study : Konin (Poland) N2 - Die vorliegende Arbeit basiert auf Forschungen in den Jahren 2007-2009. Sie betrachtet die saisonale Arbeitsmigration aus der polnischen Region Konin, wo die Arbeitsmigration aus ökonomischen Gründen, wie auch in ähnlich strukturierten Gebieten Polens, eine lange Tradition hat, die bis ins 19. Jahrhundert zurückgeht. Sie wird die saisonale Migration ins Ausland mit den ökonomischen, sozialen und räumlichen Auswirkungen aus der Perspektive des Einzelnen und seiner unmittelbaren Umgebung, aber auch der Gesellschaft und Herkunftsgebiet der Migranten betrachtet. N2 - Mobility for economic reasons is treated in science primarily from the perspective of permanent resettlement. However, other varieties of migration are more and more often studied. This paper deals with the seasonal migration for economic reasons, which is an important area of migration undertaken for economic reasons. Seasonal migration, which leads to crossing the country borders, in the literature is called the Transnational Migration. Unlike international migration, which is usually connected with a permanent settling in the target area, the concept of Transnational migration describes the situation, in which migrants return to their place of origin and do not give it up as their main residence, but every time they travel to another country to get employed. As a research area of this work, the Konin region was chosen, because - in comparison with other regions in Poland - the phenomenon of a very high level of seasonal migration was observed there. Seasonal labor migration is a long tradition that goes back to 19. century here and in other Polish regions with similar structure. From the results of conducted in 2007−2009 research, some general facts can be drawn. Due to the seasonal work abroad, a seasonal migrant can increase their and their family’s standard of living. If the cost of living in the place of seasonal work is higher than in the place of origin, the profit of such visits is obviously higher if the family of a seasonal worker remains in the place of origin. This leads to the geographic division bet389 ween the place of working and place of permanent residence. Higher wages can be determined at the level of benefits to both personal and societal level. On the other hand, both forprofit workers and society in dealing with this phenomenon, costs cannot be ignored. This paper considers the pros and cons of seasonal paid work, both from the perspective of individuals and their surroundings, and the consequences for society and region of origin of the employee. This paper is considering economic, social and spatial consequences, each time at the macro and micro levels. The study was based primarily on interviews with several respondents and experts in the subject of Polish and German migrations for profit. T3 - Potsdamer Geographische Forschungen - 29 KW - saisonale Arbeitsmigration KW - transnationale Migration KW - Transnationalismus KW - Polen KW - Region Konin KW - Sachsengängerei KW - seasonal labor migration KW - transnational migration KW - transnationalism KW - Poland KW - Konin region KW - Sachsengängerei Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-49649 SN - 978-3-86956-137-0 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Schorling, Markus T1 - Ökologische und phytomedizinische Untersuchungen zum Anbau von Bt-Mais im Maiszünsler-Befallsgebiet Oderbruch T1 - Ecological and phytomedical investigations on Bt maize grown in the European corn borer (Ostrinia nubilalis) infested area in the Oderbruch region (Germany) N2 - In den letzten 20 Jahren hat sich der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis HÜBNER), aus der Schmetterlingsfamilie der Pyralidae oder Zünsler, zum bedeutendsten tierischen Schädling des Maises (Zea mays) entwickelt. Eine Möglichkeit den Befall des Maiszünslers abzuwenden, bietet der Anbau von Bacillus thuringiensis-Mais (Bt-Mais). Mit Hilfe der Gentechnik wurden Gene des Bakteriums Bacillus thuringiensis übertragen, die einen für Fraßinsekten giftigen Wirkstoff bilden, wodurch die Pflanzen während der kompletten Vegetation vor den Larven des Maiszünslers geschützt sind. Ziel des vorliegenden Projektes war es, in einer 3-jährigen Studie die Auswirkungen des großflächigen Anbaus von Bt-Mais auf die ökologische Situation und den Handlungsrahmen des integrierten Pflanzenschutzes komplex zu untersuchen. Dazu wurden in Betrieben im Oderbruch, das als permanentes Befallsgebiet des Maiszünslers gilt, in den Jahren 2002 bis 2004 jährlich zwei Felder mit jeweils einer Bt-Sorte und einer konventionellen Sorte angelegt. Zusätzlich wurden biologische und chemische Maiszünsler-Bekämpfungsvarianten geprüft. Durch verschiedene Methoden wie Bonituren, Ganzpflanzenernten, Bodenfallenfänge und Beobachtungen des Wahlverhaltens von (Flug-)insekten konnten Aussagen zum Vorkommen von Insekten und Spinnentieren getroffen werden, wobei hierfür Daten aus Untersuchungen der Jahre 2000 und 2001 im Oderbruch ergänzend herangezogen werden konnten. Durch Ertragsmessungen, Energie- und Qualitätsermittlungen, sowie Fusarium- und Mykotoxinanalysen konnte der Anbau von Bt-Mais als neue Alternative zur Bekämpfung des Maiszünslers bewertet werden. Bezüglich des Auftretens von Insekten und Spinnentieren wurden im Mittel der fünfjährigen Datenerhebung beim Vergleich der Bt-Sorte zur konventionellen Sorte, mit Ausnahme der fast 100 %igen Bekämpfung des Maiszünslers, keine signifikanten Unterschiede festgestellt. Hierfür wurde ein besonderes Augenmerk auf Thripse, Wanzen, Blattläuse und deren Fraßfeinde, sowie mittels Bodenfallenfängen auf Laufkäfer und Spinnen gerichtet. Die erwarteten ökonomischen Vorteile wie etwa Ertragsplus oder bessere Nährstoff- und Energiegehalte durch geringeren Schaden beim Anbau von Bt-Mais als Silomais blieben in den Untersuchungsjahren aus. Allerdings zeigten Fusarium- und Mykotoxinanalysen eine geringere Belastung des Bt-Maises, was möglicherweise auf den geringeren Schaden zurückzuführen ist, da beschädigte Pflanzen für Fusarium und Mykotoxine anfälliger sind. Desweiteren konnten erste methodische Ansätze für ein auf EU-Ebene gefordertes, den Anbau von Bt-Mais begleitendes Monitoring, erarbeitet werden. So konnten Vorschläge für geeignete Methoden, deren Umfang sowie des Zeitpunktes der Durchführungen gemacht werden. N2 - In the last 20 years the European corn borer (Ostrinia nubilalis, Pyralidae) has become the most important pest in maize (Zea mays). One of a couple of possibilities to reduce the infestation by the European corn borer is the cultivation of Bacillus thuringiensis maize (Bt maize). Genetic engineering transmitted genes from Bacillus thuringiensis, which produce a substance that is toxic to feeding insects and thus protect plants against the larvae of the European corn borer during the whole vegetation. The present project is a 3-year study to identify the effects of Bt maize growing on the ecological situation and the possibilities of integrated plant protection. From 2002 to 2004, two fields in the Oderbruch region, where Ostrinia nubilalis occurs, were each planted with Bt maize and a conventional maize variety every year. Furthermore, a biological and a chemical strategy against the European corn borer were verified. Different methods like counts, harvest of whole plants, pitfall traps and observation the landing behaviour of flying insects were used to determine the abundance of insects and spiders. Furthermore, we could use additional data from studies obtained in the Oderbruch region in 2000 and 2001. The determination of yield, quality and energy content of the crops as well as of the degree of Fusarium infection and contamination by mycotoxins led to the conclusion that the cultivation of Bt maize is a new alternative strategy to control the European corn borer. The average occurrence of insects and spiders did not differ significantly between Bt maize and the conventional variety in the 5 years of data recording. The only exception is the almost total control of the European corn borer. Attention was especially paid to thrips, bugs, aphids and their feeding enemies and using ground traps to ground beetles and spiders. The expected economic benefits like increased yield or nutrient and energy content of the crop as a result of a minimized damage to silage Bt maize were not achieved in the years under investigation. However, the analysis of Fusarium and mycotoxins indicated a lower exposure of Bt maize, which may result from a lower damage caused by Ostrinia nubilalis, and damaged plants are more susceptible to Fusarium and mycotoxins. Furthermore, we developed a first methodological approach for the monitoring procedure of Bt maize growing required by the EU. We have made proposals on appropriate methods, their extent as well as the optimum time of their application. KW - Maiszünsler KW - Oderbruch KW - Monitoring KW - Gentechnologie KW - Biodiversität KW - Bt-Mais KW - Bt maize KW - European corn borer KW - Ostrinia nubilalis KW - genetic engineering KW - monitoring Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-6260 ER - TY - THES A1 - Dietrich, Irina T1 - Öffentliche Unternehmen in Deutschland : eine Analyse von Mikrodaten der amtlichen Statistik T1 - State-owned companies in Germany : an analysis of microdata from official statistics N2 - Die vorliegende Arbeit enthält eine statistische Analyse der Gesamtheit öffentlicher Unternehmen in Deutschland und ihrer wirtschaftlichen Lage. Für diese Untersuchung stand eine Datenbank für etwa 9000 öffentliche Unternehmen mit knapp 500 Merkmalen zur Verfügung, die im Wesentlichen den Posten der Jahresabschlüsse und verschiedenen Identifikationsmerkmalen (wie u. a. Unternehmenssitz, Wirtschaftszweig und Rechtsform) entsprechen. Die Analyse umfasst den Zeitraum von 1998 bis 2006. Die extrem umfangreiche Datengrundlage – Jahresabschlussstatistiken öffentlicher Unternehmen – ist für einen Statistiker eine große Versuchung. In der Arbeit wurden Methoden der beschreibenden Statistik und der Jahresabschlussanalyse mit Bilanzkennzahlen angewandt. Vor allem in den letzten zwanzig Jahren wurde die Entwicklung der Gesamtheit öffentlicher Unternehmen durch Wandelprozesse geprägt und von Diskussionen über ihre Leistungsfähigkeit begleitet. Die Dynamik der Gesamtheit öffentlicher Unternehmen zeigt sich v. a. an der Vielfalt ihrer Aufgabenbereiche und Organisationsformen. Daher wurde in dieser Arbeit versucht, zunächst eine Bestandsaufnahme des öffentlichen Unternehmensbereichs durchzuführen. Ein weiteres Ziel war die Beschreibung der Wirtschaftslage öffentlicher Unternehmen im letzten Jahrzehnt, wobei ihre Leistungsfähigkeit in den Vordergrund gestellt wird. Die Leistungsfähigkeit öffentlicher Unternehmen nur über die betriebswirtschaftliche Effizienz zu messen, ist gewiss einseitig und nicht ausreichend. Diese ließ sich aber im Vergleich zur volkswirtschaftlichen oder sozialen Effizienz leichter operationalisieren: Die betriebswirtschaftlichen Effizienzkriterien können gut aus den Jahresabschlüssen abgeleitet werden. Dadurch wird auch ein Vergleich mit privaten Unternehmen in gewissen Grenzen möglich. Die Beschreibung der Wirtschaftslage öffentlicher Unternehmen wurde als Analyse ihrer einzelnen Teillagen (Vermögens-, Finanz- und Ertragslage) strukturiert. Insgesamt unterstreicht die Analyse der Teillagen die enge Verflechtung zwischen öffentlichen Unternehmen und öffentlichen Haushalten. Die vorliegende Untersuchung soll die Forschung auf dem Gebiet der datengetriebenen Statistik, die im Universitätsbereich in letzten Jahren im Vergleich zur modellgetriebenen Statistik oft vernachlässigt wurde, ausweiten. N2 - This monograph deals with state-owned companies in Germany. The study focuses on a statistical analysis of all state-owned companies in Germany and their economic situation. Approximately 9,000 state-owned companies, with nearly 500 characteristical items surveyed for every company, comprise the database for this statistical analysis. The elements examined are firstly the entries of the annual balance sheets. In addition, there are the identifying characteristics, such as the type of industry, the legal form, or the operating location, in the databank. The analysis covers the period from 1998 to 2007. It’s very tantalizing for a statistician to work with the statistics of the annual balance sheets of the state-owned companies in Germany because of the large volumes of data. Both the methods of the descriptive statistics and the financial statement analysis with the balance sheet ratios were applied in this study. Especially over the last twenty years, the changes in the economic sector have led to discussions about the potential performance of the companies. The population dynamics of the state-owned enterprises are seen in the variety of the types of their activities and services and new legal forms. Therefore, the first goal of this analysis was to take an inventory of the German state-owned companies. The second goal of this work was to describe the economic situation of the state-owned companies in the last decade, with the emphasis on their performance. To measure the performance of the state-owned companies using only the economic efficiency as criterion is insufficient. However, the economic efficiency is easy to operationalise compared to, for example, social efficiency, because the ratios of the economic efficiency can be easily derived from the annual balance sheets of the companies. Besides that, using the ratios of the economic efficiency makes the comparison between the state-owned companies and the private ones easier. The description of the economic situation of the state-owned companies is based on the analysis of their assets, as well as their financial and earning positions. Altogether, the analysis of different positions emphasized the interdependence between the state-owned companies and their owners (regional authorities). From the methodological point of view, this study tried to extend research in the field of the data-driven statistics, which has been a neglected topic at universities in the last years when compared to model-driven statistics. T3 - Potsdamer Schriften zu Statistik und Wirtschaft - 3 KW - Öffentliche Unternehmen KW - Sektor Staat KW - Statistik öffentlicher Unternehmen KW - Forschungsdatenzentrum KW - Jahresabschlussanalyse KW - state-owned companies KW - public sector KW - statistics of the state-owned companies KW - research data centre KW - financial statement analysis Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-59199 SN - 978-3-86956-182-0 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - März, Moses T1 - Édouard Glissant's politics of relation T1 - Édouard Glissants Politik der Relation BT - mapping an intellectual movement of marronage BT - Kartographie einer Intellektuellen Marronage N2 - The political legacy of the Martinican poet, novelist and philosopher Édouard Glissant (1928–2011) is the subject of an ongoing debate among postcolonial literary scholars. Responding to an influential view shaping this debate, that Glissant’s work can be categorised into an early political and late apolitical phase, this dissertation claims that this division is based on a narrow conception of 'engaged political writing' that prevents a more comprehensive view of the changing political strategies Glissant pursued throughout his life from emerging. Proceeding from this conceptual basis, the dissertation is concerned with re-reading the dimensions of Glissant's work that have hitherto been relegated as apolitical, literary or poetic, with the aim of conceptualising the politics of relation as an integral part of his overall poetic project. In methodological terms, the dissertation therefore proposes a relational reading of Glissant’s life-work across literary genres, epochs, as well as the conventional divisions between political thought, writing and activism. This perspective is informed by Glissant's philosophy of relation, and draws on a conception of political practice that includes both explicit engagements with established political systems and institutions, as well as literary and cultural interventions geared towards their transformation and the creation of alternatives to them. Theoretically the work thus combines a poststructuralist lens on the conceptual difference between 'politics' and 'the political' with arguments for an inherent political quality of literature, and perspectives from the Afro-Caribbean radical tradition, in which writers and intellectuals have historically sought to combine discursive interventions with organisational actions. Applying this theoretical angle to the analysis of Glissant's politics of relation results in an interdisciplinary research framework designed to explore the synergies between postcolonial political and literary studies. In order to comprehensively describe Glissant's politics of relation without recourse to evolutionary or digressive models, the concept of an intellectual marronage is proposed as a framework to map the strategies making up Glissant's political archive. Drawing on a variety of historic, political theoretical and literary sources, intellectual marronage is understood as a mode of radical resistance to the neocolonial subjugation for which the plantation system stands historically and metaphorically, as an inherently innovative political practice invested in the creation of communities marked by relational ontologies, and as a commitment to fostering an imagination of the world and the human that differs fundamentally from the Enlightenment paradigm. This specific conception of intellectual marronage forms the basis on which three key strategies that consistently shape Glissant's political practice are identified and mapped. They revolve around Glissant's engagement with history (chapter 2), his commitment to fostering an imagination of the Tout-Monde (whole-world) as a political point of reference (chapter 3), and the continuous exploration of alternative forms of community on the levels of the island, the archipelago and the Tout-Monde (chapter 4). Together these strategies constitute Glissant's personal politics of relation. Its abstract characteristics can be put in a productive conversation with related theoretical traditions invested in exploring the political potentials of fugitivity (chapters 5), as well as with the work of other postcolonial actors whose holistic practice warrants to be described as a politics of relation (chapter 6). N2 - Diese Dissertation befasst sich mit der politischen Dimension des Werks von Édouard Glissant (1928-2011), der zu den einflussreichsten aus der frankophonen Karibik stammenden postkolonialen Theoretiker*innen gezählt wird. Durch eine Kombination von literatur- und politikwissenschaftlichen Ansätzen wird Glissants Werk als Ganzes studiert und auf seine politischen Potenziale geprüft. Kennzeichnend für den verfolgten Rechercheansatz ist ein weites Verständnis des Politischen, das sich von gängigen Vorstellungen der Auseinandersetzung mit politischen Systemen und Machtkämpfen unterscheidet, in dem es literarischer und kultureller Arbeit dezidiert politische Bedeutung zuschreibt. Das Konzept der Politik der Relation aufgreifend, welches in Glissants späteren Schriften erscheint, befasst sich diese Arbeit mit den Fragen, was ist die Politik der Relation? Wie kann sie beschrieben werden? Und welche Verbindungen lassen sich zwischen ihr und verwandten politischen Praktiken nachzeichnen? Die Forschungsarbeit kommt dabei zu dem Ergebnis, dass mit der Politik der Relation sowohl die diversen politischen Praktiken beschrieben werden können, die das Werk Glissants durchziehen, als auch außerhalb dieses Bereichs postkoloniale politische Praktiken analysiert werden können. Im erstgenannten Kontext bezieht sich der Begriff auf eine ganzheitliche und vielschichtige Praxis eines Dichters und Intellektuellen, dessen politisches Engagement in erster Linie auf Veränderungen im Bereich des Imaginären und der Erschaffung alternativer Gemeinschaften abzielte, der jedoch darüber hinaus wiederholt diskursiv und organisatorisch in bestehende Institutionen und Gemeinschaften intervenierte, um Relationen herzustellen, die von bestehenden Diskursen und politischen Strukturen unterbunden wurden. Im zweiten Kontext, also außerhalb von Glissants eigenem politischen Denken und Handeln, wird die Politik der Relation zudem als ein Begriff vorgeschlagen, der die Praxis bestimmter postkolonialer Akteure beschreiben kann, deren Handeln jeweils ein ganzheitlicher Anspruch zugrunde liegt, bei dem Leben und Schreiben, Inhalt und Form, Mittel und Zwecke nicht voneinander getrennt werden können. Ihre politische Praxis orientiert sich an der radikalen Diversität und Vernetzung aller Kulturen der Welt, sie schöpft aus ihr Kraft und strebt an, sie zu beschützen. Indem die Dissertation Verbindungen zwischen diesen beiden Ebenen aufzeigt, ist sie methodisch ebenfalls relational angelegt. KW - Glissant KW - Politics KW - Marronage KW - Mapping KW - Postcolonial KW - Postkolonial KW - Relation KW - Caribbean KW - Karibik KW - Glissant KW - Kartographie KW - Marronage KW - Politik KW - Relation Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-509486 ER - TY - THES A1 - Oehme, Astrid T1 - Ästhetisches Verständnis und ästhetische Wertschätzung von Automobildesign : eine Frage der Expertise T1 - Aesthetic understanding and aesthetic appreciation of automotive design : a question of expertise N2 - Automobildesigner haben als Gestaltungsexperten die Aufgabe, die Identität und damit die Werte einer Marke in Formen zu übersetzen, welche eine Vielzahl von Kunden ansprechen (Giannini & Monti, 2003; Karjalainen, 2002). Für diesen Übersetzungsprozess ist es zielführend, ästhetische Kundenbedürfnisse zu kennen, denn die Qualität einer Designlösung hängt auch davon ab, inwieweit der Designer Kundenbe-dürfnisse und damit das Designproblem richtig erfasst hat (Ulrich, 2006). Eine Grundlage hierfür entsteht durch eine erfolgreiche Designer-Nutzer-Interaktion und den Aufbau eines gemeinsamen Kontextwissens (Lee, Popovich, Blackler & Lee, 2009). Zwischen Designern und Kunden findet jedoch häufig kein direkter Austausch statt (Zeisel, 2006). Zudem belegen Befunde der Kunst- und Produktästhetikforschung, dass der Erwerb von gestalterischem Wissen und damit die Entwicklung ästhetischer Expertise mit Veränderungen der kognitiven Verarbeitung ästhetischer Objekte einhergeht, die sich in Wahrnehmung, Bewertung und Verhalten manifestieren. Damit ist auch zu erwarten, dass die Präferenzurteile von Designern und Kunden bei der ästhetischen Bewertung von Design nicht immer konvergieren. Ziel der vorliegenden Arbeit war daher die systematische Untersuchung dieser expertisebedingten Wahrnehmungs- und Bewertungsunterschiede zwischen designge-schulten und ungeschulten Personen bei der Betrachtung von Automobildesign. Damit sollten Perzeption, Verarbeitung und Bewertung von Automobildesign durch design-ungeschulte Personen transparenter gemacht und mit der Verarbeitung designgeschul-ter Personen verglichen werden, um einen Beitrag zur gemeinsamen Wissensbasis und damit einer erfolgreichen Designer-Nutzer-Interaktion zu leisten. Die theoretische Einbettung der Arbeit basierte auf dem Modell ästhetischer Erfahrung und ästheti-schen Urteilens von Leder, Belke, Oeberst und Augustin (2004), welches konkrete Annahmen zu Verarbeitungsunterschieden von ästhetischen Objekten zwischen Experten und Laien bietet, die bisher allerdings noch nicht umfassend geprüft wurden. Den ersten Schwerpunkt dieser Arbeit bildete die Untersuchung von Unter-schieden zwischen Designern und designungeschulten Rezipienten bei der Beschrei-bung und Bewertung auf dem Markt vorhandenen Fahrzeugdesigns. Dabei sollte auch geprüft werden, ob eine lexikalische Verbindung zwischen Beschreibungsattributen von Fahrzeugrezipienten und den postulierten Markenwerten von Automobilmarken hergestellt werden kann. Diesem ersten Untersuchungsanliegen wurde in zwei Studien nachgegangen: Studie I diente der Erhebung von Beschreibungsattributen mittels Triadenvergleich in Anlehnung an Kelly (1955). Es wurde geprüft, ob designgeschulte Teilnehmer produkti-ver verbalisieren, dabei anteilig mehr symbolbezogene als formbezogene Attribute generieren und innerhalb ihrer Gruppe häufiger gleiche Attribute nutzen als designun-geschulte Teilnehmer. Hierfür beschrieben 20 designgeschulte Probanden und 20 designungeschulte Probanden mit selbst gewählten Adjektiven die Unterschiede zwischen vier präsentierten Fahrzeugen. Die Gruppen nutzten dabei entgegen der Annahmen sehr ähnliche Attribute und unterschieden sich somit auch nicht in ihrer Verwendung symbolbezogener und formbezogener Attribute. Die generierten Attribute wurden mittels Prototypenansatz (Amelang & Zielinski, 2002) den ermittelten und nachfolgend kategorisierten Markenwerten von 10 Automobilherstellern zugeordnet, so dass sechs Skalen zur Erfassung der ästhetischen Wirkung von Fahrzeugen entstanden. In Studie II wurde ein diese sechs Skalen umfassender Fragebogen an einer Stichprobe von 83 Designern und Designstudierenden sowie 98 Probanden ohne Designausbildung in einer Onlinebefragung hinsichtlich Skalenkonsistenz geprüft. Außerdem wurden erste Annahmen aus dem Modell von Leder et al. (2004) abgeleitet und durch einen Vergleich der beiden Teilnehmergruppen hinsichtlich der Bewertung der vier präsentierten Fahrzeugmodelle für die Skalen mit guter interner Konsistenz (Attraktivität, Dynamik, Fortschritt, Qualität), sowie eines ästhetischen Gesamturteils, der benötigten Bewertungszeit und der Automobilaffinität überprüft. Hierbei vergaben Designstudierende und insbesondere ausgebildete Designer radikalere Bewertungen als Designlaien, benötigten mehr Zeit bei der Bewertung und waren automobilaffiner als die ungeschulten Befragungsteilnehmer. Den zweiten Schwerpunkt der Arbeit bildete eine konzeptionelle Zusammen-führung der Annahmen des Modells von Leder et al. (2004) und der Postulate zur Wirkung von Objekteigenschaften auf ästhetische Urteile (Berlyne, 1971; Martindale, 1988; Silvia, 2005b). Konkret sollte geprüft werden, welchen Einfluss marktrelevante Objekteigenschaften, wie z.B. das Ausmaß an Innovativität, auf die durch Expertise moderierte Bewertung von Design haben. In den Studien III und IV wurden hierfür systematisch bezüglich Innovativität und Balance gestufte Linienmodelle von Fahrzeu-gen präsentiert. In Studie III wurden die Modelle in einer Onlinebefragung durch 18 Designstudierende und 20 Studenten der Fahrzeugtechnik hinsichtlich Attraktivität, Innovativität und Balance bewertet. Im Einklang mit den Annahmen konnte gezeigt werden, dass sehr neuartiges Design von den designungeschulten Probanden als weniger attraktiv bewertet wird als von Betrachtern eines Designstudienganges. In Studie IV wurden neben den Ästhetikbewertungen zusätzlich das Blickverhal-ten und der affektiver Zustand der Versuchsteilnehmer in einem Messwiederholungs-design mit einer zwischengelagerten Phase elaborierter Designbewertung, in welcher der in Studie II geprüfte Fragebogen eingesetzt wurde, erhoben. An der Laborstudie nahmen je 11 Designer, Ingenieure, und Geisteswissenschaftler teil. Wiederum wurde innovatives Design von den designungeschulten Gruppen als weniger attraktiv bewertet. Dieser Unterschied reduzierte sich jedoch nach wiederholter Bewertung der Modelle. Die Manifestation expertisebedingten Blickverhaltens konnte nicht beobach-tet werden, wie auch die durch eine angenommene bessere Bewältigung einherge-hende positivere Stimmung oder höhere Zufriedenheit in der Expertengruppe. Gemeinsam mit den Befunden aus den Studien II und III wurde deutlich, dass Designausbildung und, noch ausgeprägter, Designexpertise neben einer höheren Attraktivitätsbewertung innovativen Designs auch zu einer differenzierteren Beurtei-lung von Innovativität führt. Dies wurde mit der Erweiterung des mentalen Schemas für Fahrzeuge durch die Beschäftigung mit vielfältigen Modellvarianten bereits während des Studiums interpretiert. Es wurden Hinweise auf eine stilbezogene, elaboriertere Verarbeitung von Fahrzeugdesign durch designgeschulte Betrachter beobachtet sowie eine mit Expertise einhergehende Autonomität ästhetischer Urteile als Ausdruck einer hohen ästhetischen Entwicklungsstufe (Parsons, 1987). Mit diesen bei unterschiedlichen Stichproben beobachteten, stabilen expertisebedingten Bewer-tungsunterschieden wurde eine begründete Basis für die geforderte Sensibilisierung für ästhetische Kundenbedürfnisse im Gestaltungsprozess geschaffen. Der in dieser Arbeit entwickelte Fragebogen kann hierbei für eine elaborierte Messung von Fahrzeugdesignpräferenzen, zum Vergleich der ästhetischen Wirkung mit den intendierten Markenwerten sowie für die Diskussion von Nutzereindrücken eingesetzt werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeiten tragen somit zur Erweiterung und Präzisierung des theoretischen Verständnisses von Ästhetikbewertungen bei und lassen sich gleichzeitig in die Praxis der Designausbildung und des Designprozesses übertragen. N2 - Car designers are experts in creating car exteriors that transport a brand’s identity by giving a form to its values which has to appeal to a multitude of customers (Giannini & Monti, 2003; Karjalainen, 2002). In this process of translating values into forms it is quintessential to apprehend the customers’ requirements, as the designers understanding of these needs and thus of the design problem itself has a major impact on the quality of the design (Ulrich, 2011). One basis for this apprehension is shared contextual knowledge stemming from a successful interaction between the designer and the user (Lee, Popovich, Blackler & Lee, 2009). Unfortunately, there often is no direct exchange between designers and users (Zeisel, 2006). What is more, findings from research on the fine arts and product aesthetics prove that acquiring design knowledge and aesthetic expertise distinctly alters one’s cognitive processing of aesthetic objects, which also manifests in one’s perception, assessment, and behaviour. One should also expect experts’ preferential assessments to differ from the ones of users as far as aesthetic assessment is concerned. Considering these propositions, the goal of this doctoral thesis was to systematically examine these expertise-induced differences between design experts and laymen in perceiving and assessing automotive design. This thesis also contibutes to furthering the interaction between designers and users by establishing a shared knowledge basis and does so by analyzing the perception, processing, and assessment of car design by designers and laymen. Theoretical assumptions are based on the model of aesthetic appreciation by Leder, Belke, Oeberst and Augustin (2004), which provides detailed but hitherto untested assumptions on how experts and laymen differ in their processing of aesthetic objects. The thesis first focussed on examining the expertiseinduced differences in describing and assessing car design available „in the wild“, i.e. on the market. This and the lexical link between customers’ descriptive attributes and brand values as intended by the car companies were tested in two studies: Study I collected descriptive attributes by using Kelly’s (1955) method of triadic comparions. It also tested the assumption that experts verbalise more productively, generate a higher ratio of symbol-related to form-related attributes and are more homogenous in their use of attributes. In this study, 20 experts and 20 laymen were presented four cars and were to describe the differences between them using self-chosen adjectives. Contrary to the initial assumption, both groups used similar attributes and did thus also not differ in the ratio of symbol-related and form-related attributes. The attributes generated in this study were matched to the collected and categorised values of ten brands using a prototype approach (cp. Amelang & Zielinski, 2002), which resulted in six scales for covering the aesthetic impression of cars. Study II tested these scales for consistency on 83 designers and students of design and 98 design laymen in an online questionnaire. In addition, first predictions were derived from the model by Leder et al. (2004) and tested by comparing these two groups regarding their assessment of four cars on the scales that had shown a high level of internal consistency (attractiveness, dynamics, progressiveness and quality) as well as regarding their overall aesthetic appreciation, response time, and affinity for cars. In this study, the experts were more radical in their assessments, took more time working in the tasks, and cherished cars more than the laymen. The second focus of this work was to combine the assumptions of the model by Leder et al. (2004) and the postulations on how the characteristics of aesthetic objects influence aesthetic assessments (Berlyne, 1971; Martindale, 1988; Silvia, 2005b): Inhowfar do market-relevant characteristics such as innovativeness affect expertise-induced assessment of design? Study III and IV used line art models that were systematically graduated for innovativeness and balance to answer this question. In study III, 18 design students and 20 engineering students assessed these models in an online questionnaire regarding attractiveness, innovativeness, and balance. The results were in line with the assumptions and showed that laymen rated highly innovative design less attractive than experts. Study IV collected data on the aesthetic assessment, gaze behavior, and the participants’ affective state in a repeated measures design that included an intermediary phase of elaborately assessing design by using the questionnaire developed in study II. The sample consisted of 11 designers, 11 engineers, and 11 humanities scholars. Although highly innovative design – as in study III – was rated less attractive by the laymen, repeated measurement decreased this group difference. The study assumed but could not show effects of expertise-induced gaze behaviour, and an expertise-induced better coping with the task resulting in a greater satisfaction with one’s task performance. The findings of this thesis demonstrate that experience with design and – even more pronounced – expertise in this field result in a greater appreciation for innovative design and a more nuanced assessment of innovativeness. Probably, designers constantly enhance their mental schema due to being confronted with various variations of and solutions for a design problem. The studies suggest that experts process car design in a more style-related, elaborate manner and also that designers, due to their more advanced aesthetic level of development (Parsons, 1987) and expertise, are more autonomous in their assessment. These stable expertise-induced differences in assessment between laymen and experts could be demonstrated for various samples. Thus, they are a valid basis for dealing more sensitively with customers’ requirements in the design process. The questionnaire developed in this thesis can be applied to measure design preferences in detail, to compare the aesthetic impact to the intended brand statement, and to discuss users’ impressions. To conclude, the results presented in this thesis contribute to the theory of aesthetic assessment in providing a more precise understanding of aesthetic assessments and can also be applied to design education and design processes. T3 - Potsdam Cognitive Science Series - 4 KW - Expertise KW - Automobildesign KW - Produkterleben KW - Innovativität KW - ästhetische Nutzeranforderungen KW - ästhetische Präferenzen KW - expertise KW - automotive design KW - product experience KW - innovativeness KW - aesthetic user requirements KW - aesthetic preferences Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-62013 SN - 978-3-86956-210-0 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Bernaschina Schürmann, Vicente T1 - Ángeles que cantan de continuo T1 - Ángeles que cantan de continuo T1 - Ángeles que cantan de continuo BT - la legitimación teológica de la poesía en el virreinato del Perú BT - die theologische Legitimierung der Poesie im Vizekönigreich Peru BT - the theological legitimation of poetry in the viceroyalty of Peru N2 - Objeto de esta investigación es el auge y caída de una legitimación teológica de la poesía que tuvo lugar en el virreinato del Perú entre fines del siglo XVI y la segunda mitad del siglo XVII. Su punto cúlmine está marcado por el surgimiento de una “Academia Antártica” en las primeras décadas del siglo XVII, mientras que su fin, se aprecia a fines del mismo siglo, cuando eruditos de las órdenes religiosas, especialmente Juan de Espinosa y Medrano en sus textos en defensa de la poesía y las ciencias, negaron a la poesía cualquier estatuto teológico, sirviéndose sin embargo de ella para escribir sus sermones y textos. A partir del auge y caída de esta legitimación teológica en el virreinato del Perú, este estudio muestra la existencia de dos movimientos que forman un quiasmo entre una teologización de la poesía y una poetización de la teología, en cuyo centro velado se encuentra en disputa el saber teórico y práctico de la poesía. Lo que está en disputa en este sentido no es la poesía, entendida como una cumbre de las bellas letras, sino la posesión legítima de un modo de lectura analógico y tipológico del orden del universo, fundado en las Sagradas Escrituras y en la historia de la salvación, y un modo poético para doctrinar a todos los miembros de la sociedad virreinal en concordancia con aquel modo de lectura. N2 - Gegenstand dieser Untersuchung ist der Aufstieg und Fall der theologischen Legitimierung der gehobenen Poesie, die sich ab Ende des 16. und im Laufe des 17. Jahrhunderts im Vizekönigreich Peru vollzieht. Der Höhepunkt dieser Legitimierung liegt in dem Entstehen einer „Academia Antártica“ (Antarktische Akademie) in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts. Ihr Ende wiederum beginnt in der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts, wenn Gelehrte religiöser Orden, vor allem Juan de Espinosa Medrano und seine Texte zur Verteidigung der Dichtung und der Wissenschaften, diese theologische Macht der weltlichen Poesie bestreiten und für ihre eigenen Predigten und Texten in Anspruch nehmen. Ausgehend vom Aufstieg und Fall der theologischen Legitimierung im Vizekönigreich Peru zeigt diese Untersuchung die Existenz zweier Bewegungen, die einen Chiasmus aus einer Theologisierung der Poesie und einer Poetisierung der Theologie bilden, in dessen Zentrum um das theoretische und praktische Wissen der Dichtung gestritten wird. Gestritten wird in diesem Sinne nicht über die Poesie, verstanden als Höhepunkt der schönen Literatur, sondern über den legitimen Besitz eine analogischen und typologischen Lesart der Ordnung des Universums, gegründet in den Heiligen Schriften und in der Heilsgeschichte, und einen poetischen Weg, alle Mitglieder der vizeköniglichen Gesellschaft in Übereinstimmung mit jener Lesart zu indoktrinieren. N2 - The subject of this study is the rise and fall of the theological legitimation of poetry that took place in the Viceroyalty of Peru from the end of the 16th century and during the 17th century. The peak of this process of legitimation lies in the emergence of an "Academia Antártica" (Antarctic Academy) in the first decades of the 17th century. Its end, in turn, began in the second half of the same century, when scholars of religious orders, especially Juan de Espinosa Medrano and his texts defending poetry and science, denied secular poetry any theological power but used it instead for their own sermons and texts. Starting from the rise and fall of the theological legitimation in the Viceroyalty of Peru, this study shows the existence of two movements that form a chiasmus of a theologization of poetry and a poeticization of theology, at the centre of which the theoretical and practical knowledge of poetry is disputed. In this sense, there is no dispute about poetry, understood as the culmination of beautiful literature, but about the legitimate possession of an analogical and typological mode to read the order of the universe, founded in the Holy Scriptures and in the history of salvation, and a poetic way of indoctrinating all members of the vice-royal society in accordance with that reading. T3 - Potsdamer Bibliothek der WeltRegionen (PoWeR) - 2 KW - Literatur KW - Spanisch KW - Theologie KW - Poesie KW - Vizekönigreich KW - Perú KW - Literaturwissenschaft KW - Lateinamerika KW - Kolonialgeschichte KW - Academia Antártica KW - Engel KW - Macht KW - 17. Jahrhundert KW - literature KW - Spanish KW - theology KW - poetry KW - viceroyalty KW - Latin American studies KW - colonial studies KW - angels KW - government KW - poesía Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-426450 SN - 978-3-86956-459-3 SN - 2629-2548 SN - 2629-253X ER - TY - THES A1 - Haußmann, Balthasar T1 - Zwischen Verbauerung und Volksaufklärung : kurmärkische Landprediger in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts N2 - Gegenstand der Arbeit sind die protestantischen Landprediger der Kurmark Brandenburg in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Landprediger standen zu dieser Zeit in schlechtem Ruf, indem sie von der gebildeten Öffentlichkeit für "verbauert" gehalten wurden. Sie versuchten ihre Zugehörigkeit zum aufgeklärten Bürgertum unter Beweis zu stellen, nicht zuletzt indem sie "Volksaufklärung" betrieben. Auf der Grundlage breiten archivalischen Materials werden die kulturellen, sozialen und ökonomischen Umstände beleuchtet, unter denen die Landprediger als Träger der Volksaufklärung agierten. In Rede stehen die Einkünfte, die Ausbildung in der Schule und an der Universität zu Halle/Saale, Herkunft und Karrierewege, das Kirchenpatronat, das Verhältnis zum preußischen Staat, der Pfarrer in der Sicht der Dorfgemeinde, der Pfarrer als Volksaufklärer. N2 - The subject of this thesis is the protestant country preachers of the Kurmark Brandenburg in the second half of 18th century. As said to be peasants more than preachers, they tried to prove their membership in the enlighted Buergertum; this is one of the main reasons why they worked as Volksaufklaerer. Based upon a large archival material, it is asked to inquire as to the social, cultural and economic circumstances under which these country preachers worked as upholders of the Volksaufklaerung. In question are the incomes, the instruction at school and at the university of Halle/Saale, their origins and careers, the church patronage, the relations to the Prussian state, the preacher in the eyes of the parish, the preacher as Volksaufklaerer. KW - Kurmark ; Landpfarrer ; Evangelische Kirche ; Geschichte 1750-1820 KW - Landpfarrer Landprediger Verbauerung Volksaufklärung Bürgertum Kirchenpatronat Aufklärung Aufklärungstheologie Pfründenwirtschaft Predigerwitwen Y1 - 1999 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-0000226 ER - TY - THES A1 - Schmid, Sylvia T1 - Zwischen Kooperation und Wettbewerb - Zur Zusammenarbeit in naturwissenschaftlichen Forschungsteams in außeruniversitären Forschungseinrichtungen T1 - Between cooperation and competition - On teamwork in scientific research teams in non-university research institutions N2 - Trotz der hohen innovationspolitischen Bedeutung der außeruniversitären Forschungseinrichtungen (AUF) sind sie bisher selten Gegenstand empirischer Untersuchungen. Keine der bisher vorliegenden Arbeiten legt ihren Fokus auf die Zusammenarbeit von Wissenschaftler:innen in Forschungsteams, obwohl wissenschaftliche Zusammenarbeit ein weitgehend unerforschtes Gebiet ist. Dies verwundert insofern, da gerade innovative und komplexe Aufgaben, wie sie im Bereich der Forschung bestehen, das kreative Potenzial Einzelner sowie eine gut funktionierende Kooperation der einzelnen Individuen benötigen. Die Zusammenarbeit von Wissenschaftler:innen in den AUF findet in einem kompetitiven Umfeld statt. Einerseits stehen die AUF auf Organisationsebene im Wettbewerb zueinander und konkurrieren um Forschungsgelder und wissenschaftliches Personal. Andererseits ist die kompetitive Einwerbung von Drittmitteln für Wissenschaftler:innen essentiell, um Leistungen, gemessen an hochrangigen Publikationen und Drittmittelquoten, für die eigene Karriere zu erbringen. Ein zunehmender Anteil an Drittmittelfinanzierung in den Einrichtungen hat zudem Auswirkungen auf die Personalpolitik und die Anzahl befristeter Arbeitsverhältnisse. Gleichzeitig wird Forschungsförderung häufig an Kollaborationen von Wissenschaftler:innen geknüpft und bei Publikationen und Forschungsergebnissen zeigen Studien, dass diese überwiegend das Resultat von mehreren Personen sind. Dieses Spannungsfeld zwischen Zusammenarbeit und Wettbewerb wird verstärkt durch die fehlenden Möglichkeiten für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Wissenschaft zu bleiben. Auch wenn die Bundesregierung auf diese Herausforderungen reagiert, muss der Einzelne seinen Weg zwischen Zusammenarbeit und Konkurrenz finden. Zielsetzung dieser Arbeit ist es, nachfolgende Forschungsfragen zu beantworten: 1. Wie können naturwissenschaftliche Forschungsteams in AUF charakterisiert werden? 2. Wie agiert die einzelne Forscherin/ der einzelne Forscher im Spannungsfeld zwischen Kooperation und Wettbewerb? 3. Welche Potentiale und Hemmnisse lassen sich auf Individual-, Team- und Umweltebene für eine erfolgreiche Arbeit von Forschungsteams in AUF ausmachen? Um die Forschungsfragen beantworten zu können, wurde eine empirische Untersuchung im Mixed Method Design, bestehend aus einer deutschlandweiten Onlinebefragung von 574 Naturwissenschaftler:innen in AUF und qualitativen Interviews mit 122 Teammitgliedern aus 20 naturwissenschaftlichen Forschungsteams in AUF, durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Teams eher als Arbeitsgruppen bezeichnet werden können, da v.a. in der Grundlagenforschung kein gemeinsames Ziel als vielmehr ein gemeinsamer inhaltlicher Rahmen vorliegt, in dem die Forschenden ihre individuellen Ziele verfolgen. Die Arbeit im Team wird überwiegend als positiv und kooperativ beschrieben und ist v.a. durch gegenseitige Unterstützung bei Problemen und weniger durch einen thematisch wissenschaftlichen Erkenntnisprozess geprägt. Dieser findet vielmehr in Form kleiner Untergruppen innerhalb der Arbeitsgruppe und vor allem in enger Abstimmung mit der Teamleitung (TL) statt. Als wettbewerbsverschärfend werden vor allem organisationale Rahmenbedingungen, wie Befristungen und der Flaschenhals, thematisiert. Die TL nimmt die zentrale Rolle im Team ein, trägt die wissenschaftliche, finanzielle und personelle Verantwortung und muss den Forderungen der Organisation gerecht werden. Promovierende konzentrieren sich fast ausschließlich auf ihre Qualifizierungsarbeit. Bei Postdocs ist ein Spannungsfeld zu erkennen, da sie eigene Projekte und Ziele verfolgen, die neben den Anforderungen der TL bestehen. Die Gatekeeperfunktion der TL wird gestärkt durch ihre Rolle bei der Weitergabe von karriererelevanten Informationen im Team, z.B. bei anstehenden Konferenzen. Sie hat die wichtigen Kontakte, sorgt für die Vernetzung des Teams und ist für die Netzwerkpflege zuständig. Der wissenschaftliche Nachwuchs verlässt sich bei seinen Aufgaben und den karriererelevanten Faktoren sehr auf ihre Unterstützung. Nicht-wissenschaftliche Mitarbeitende gilt es stärker zu berücksichtigen, dies sowohl in ihrer Funktion in den Teams als auch in der Gesamtorganisation. Sie sind die zentralen Ansprechpersonen des wissenschaftlichen Personals und sorgen für eine Kontinuität bei der Wissensspeicherung und -weitergabe. Für die Organisationen gilt es, unterstützende Rahmen-, Arbeits- und Aufgabenbedingungen für die TL zu schaffen und den wissenschaftlichen Nachwuchs bei einer frühzeitigen Verantwortung für wissenschaftliche und karriererelevante Aufgaben zu unterstützen. Dafür bedarf es verbesserter Personalentwicklungskonzepte und -angebote. Darüber hinaus gilt es, Kooperationsmöglichkeiten innerhalb der Einrichtung und zwischen den Gruppen zu schaffen, z.B. durch offene Räume und Netzwerkmöglichkeiten, und innovative Arbeitsumgebungen zu fördern, um neue Formen einer innovationsfreundlichen Wissenschaftskultur zu etablieren. N2 - Despite the high importance of non-university research institutions for innovation policy, they have rarely been the subject of empirical studies. None of the existing studies focuses on the cooperation of scientists in research teams, although scientific teamwork is a largely unexplored field. This is surprising, since especially innovative and complex tasks, as they exist in the field of research, require the creative potential of individuals as well as a well-functioning cooperation between individuals. The cooperation of scientists in the non-university research institutions takes place in a competitive environment. On the one hand, non-university research institutions compete with each other at the organizational level and compete for research funds and scientific personnel. On the other hand, the competitive acquisition of third-party funding is essential for scientists in order to perform well for their own careers, as measured by high-ranking publications and third-party funding quotas. An increasing share of third-party funding in institutions also has an impact on personnel policy and the number of fixed-term employment contracts. At the same time, research funding is often linked to cooperation between scientists, and studies show that publications and research results are predominantly the result of several people. This tension between cooperation and competition is exacerbated by the lack of opportunities for young scientists to remain in academia. Even as the federal government responds to these challenges, individuals must find their own way between cooperation and competition. The objective of this dissertation is to answer the following research questions: 1. How can scientific research teams in non-university research institutions be characterized? 2. How does the individual researcher act in the field of tension between cooperation and competition? 3. Which potentials and obstacles can be identified on the individual, team and environmental level for a successful work of research teams in non-university research institutions? To find answers to the research questions, an empirical investigation was carried out in a mixed method design, consisting of a Germany-wide online survey of 574 natural scientists in non-university research institutions and qualitative interviews with 122 team members from 20 natural science research teams in non-university research institutions. The results show that the teams can rather be described as working groups, since especially in basic research there is no common goal, but rather a common content framework in which the researchers pursue their individual goals. The team work is predominantly described as positive and cooperative. It is mainly characterized by mutual support in case of problems and less by a thematic scientific knowledge process. This usually happens in small subgroups within the working group and, above all, in close coordination with the team leader (TL). Organizational framework conditions, e.g. fixed-term contracts, are primarily seen as exacerbating competition. The TL assumes the central role in the team, bears scientific, financial and personnel responsibility, and must meet the demands of the organization. PhD students focus almost exclusively on their qualification work. In the case of postdocs, a tension can be seen as they pursue their own projects and goals that coexist with the demands of the TL. The gatekeeper function of the TL is strengthened by her/his role in passing on career-relevant information within the team, e.g. at upcoming conferences. She or he has the important contacts, provides networking opportunities for the team, and maintains the network. Young scientists rely heavily on her or his support for their tasks and career-relevant factors. Non-scientific employees must be given greater consideration, both in their function in the teams and in the overall organization. They are central contact persons for the scientific staff and ensure continuity in the storage and transfer of knowledge. For the organizations it is important to create supportive work environments for the TL and to support young scientists in taking responsibility for scientific and career-related tasks at an early stage. This require improved personnel development concepts and offers. It is also important to create opportunities for cooperation within the institution and between groups, e.g. through open spaces and networking opportunities, and to promote innovative working environments in order to establish new forms of an innovation-friendly scientific culture. KW - Teamforschung KW - Forschungsteams KW - team research KW - mixed method design KW - Qualitative Studie KW - Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen KW - science teams Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-501772 ER - TY - THES A1 - Alff, Henryk T1 - Zwischen Geburtsort und Land der Vorväter : die sozialen Netzwerke von Kasachen aus der Mongolei und ihre Rolle im postsowjetischen Migrations- und Inkorporationsprozess T1 - Between place of birth and land of forefathers : the social networks of Kazakhs from Mongolia and their role in the post-soviet migration and incorporation process N2 - Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kamen in diesem Raum neue Migrationsprozesse wie die Arbeitsmigration zwischen den südlichen GUS-Republiken und Russland, aber auch grenzüberschreitende Bevölkerungsbewegungen ethnischer Gruppen in ihre „historischen Herkunftsgebiete“ auf. Die in der vorliegenden Arbeit untersuchten, dynamischen Wanderungsprozesse von Kasachen zwischen der Mongolei und Kasachstan weisen Kennzeichen dieses Migrationstypus, aber auch einige Besonderheiten auf. Die vorliegende Arbeit hat längere Forschungsaufenthalte in Kasachstan und der Mongolei von 2006 bis 2009 zur Grundlage. Aus der Mongolei stammende kasachische Migranten im Umland von Almaty und Kasachen im westlichsten aymag der Mongolei, Bayan-Ölgiy, wurden mittels quantitativer und qualitativer Methoden empirischer Sozialforschung befragt. Ergänzend wurden in beiden Staaten Befragungen von Experten aus gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen Institutionen durchgeführt, um eine möglichst ausgeglichene Sicht auf die postsowjetischen Migrations- und Inkorporationsprozesse zwischen beiden Staaten sicherzustellen. Zwischen den Migranten in Kasachstan und ihren – noch bzw. wieder – in der Mongolei lebenden Verwandten haben sich in den letzten Jahrzehnten enge soziale Netzwerke entwickelt. Die Aufrechterhaltung der Bindungen wird durch eine Verbesserung der Transport- und Kommunikationsmöglichkeiten zwischen beiden Staaten gefördert. Zirkuläre Migrationsmuster, regelmäßige Besuche und Telefongespräche sowie grenzüberschreitende sozioökonomische Unterstützungsmechanismen haben sich insbesondere in den vergangenen Jahren intensiviert. Diese Interaktionen sind im Kontext der rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Bedingungen im Migrationssystem Mongolei-Kasachstan – und insbesondere in Wechselwirkung mit der staat¬lichen Migrations- und Inkorpora-tionspolitik – einzuordnen. Die Erkenntnisse der vorliegenden Untersuchung lassen sich in aller Kürze so zusammenfassen: (I) Die in sozialen Netzwerken organisierten Interaktionen der Kasachen aus der Mongolei weisen Merkmale von, aber auch Unterschiede zu Konzepten des Transnationalismus-Ansatzes auf. (II) Die sozialen Bindungen zwischen Verwandten generieren Sozialkapital und tragen zur alltäglichen Unterstützung bei. (III) Die lokalen und grenzüberschreitenden Aktivitäten der Migranten sind als Strategien der sozioökonomischen Eingliederung zu deuten. (IV) Ein wesentlicher Teil der aus der Mongolei stammenden Kasachen artikuliert von der Mehrheitsbevölkerung abweichende, hybride Identifikationsmuster, die die politischen Eliten in Kasachstan bisher zu wenig wahrnehmen. N2 - Since the collapse of the USSR new migration processes such as labour migration between the southern republics of CIS and Russia, and transborder mobility of ethnic groups to their „regions of historical provenance“ emerged on its territory. The dynamic migration processes of ethnic Kazakhs between Mongolia and Kazakhstan analyzed here shows features of the latter type of migration, but also some specific characters. The present dissertation is based on sustained fieldwork carried out in Kazakhstan and Mongolia from 2006 to 2009. Surveys and in-depth interviews were conducted among Mongolian-Kazakh migrants in the environs of Almaty and Kazakhs in Mongolia’s westernmost aymag Bayan-Ölgiy. Additional interviews were held among experts from public, scientific and political institutions to ensure a balanced view on the post-soviet migration and incorporation processes. In the last two decades dense social networks developed between Mongolian-Kazakh migrants in Kazakhstan and their relatives – still or again – living in Mongolia. These networks were perpetuated by the improvement of transportation and communication links connecting both states. Circular migration patterns, regular visits and phone calls as mechanisms of transborder socioeconomic support have intensified during the last years. This interaction has to be classified in the context of legal, political and economical conditions, and, especially, in interdependency with the migration and incorporation policies of the state. The insight of the present analysis can be summarized in short in the following way: (I) The transborder interaction of the Mongolian Kazakhs, which is organized in social networks, is characterized by features of, but in the same way differs from concepts of transnationalism theory. (II) The social relations among Mongolian-Kazakh relatives generate social capital and contribute to everyday support. (III) The local and transborder activities of the Mongolian Kazakhs are to be explained as strategies of socioeconomic incorporation. (IV) A significant part of Mongolian Kazakhs articulate hybrid identification patterns that differ from the majority population and that are yet insufficiently perceived by the political elites in Kazakhstan. KW - Mongolei KW - Kasachstan KW - transnationale Migration KW - Inkorporation KW - soziale Netzwerke KW - Mongolia KW - Kazakhstan KW - transnational migration KW - inkorporation KW - social networks Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-49886 ER - TY - THES A1 - Tragl, Stefanie T1 - Zwischen Europäisierung und innenpolitischer Auseinandersetzung : der Umbau der Ministerialverwaltung in Estland und Polen T1 - Between Europeanisation and domestic politics : the transformation of ministerial administration in Estonia and Poland N2 - Die Dissertation befasst sich mit den Reformprozessen, die sich vom Zeitpunkt des System-umbruchs 1989/90 bis zum EU-Beitritt 2004 in den Ministerialverwaltungen Estlands und Polens vollzogen haben. Die Veränderungen, die während dieser Zeit stattfanden, standen im Spannungsfeld zweier Prozesse: des von innenpolitischen Erfordernissen geprägten Transformationsprozesses und des Europäisierungsprozesses, in dem die EU als einflussreicher externer Akteur hinzutrat. Konzeptionell greift die Untersuchung auf die Diskussionen aus der institutionellen Transformationsforschung und die Debatten um die Europäisierung von Regierungs- und Verwaltungssystemen zurück. Die Arbeit konzentriert sich auf die Veränderungen auf der zentralstaatlichen Ebene und betrachtet diese Veränderungen in ihrer horizontalen und sektoralen Dimension. Die horizontale Dimension umfasst Rahmenbedingungen des Verwaltungssystems insgesamt, dies sind zentrale Strukturen des Regierungsapparates, die regierungsinternen Koordinationsmechanismen und die Etablierung des öffentlichen Dienstes. In der sektoralen Dimension wird die Verwaltung im Politikfeld Landwirtschaft betrachtet. In beiden Ländern gab es einen gemeinsamen Ausgangspunkt der Entwicklungen, das sozialistische Verwaltungssystem, und einen ähnlichen Zielpunkt der Verwaltungsreformen in den 1990er Jahren: eine wie auch immer definierte „moderne Verwaltung“. Auch die Rahmenbedingungen des EU-Integrationsprozesses in Mittelosteuropa lassen eher Konvergenzen erwarten. Doch spielen nationale politische Konstellationen eine entscheidende Rolle für die Entwicklungen, so dass man bilanzierend sagen kann: Estland und Polen haben mit Beginn der Transformation unterschiedliche nationale Entwicklungspfade eingeschlagen und ihre Verwaltungssysteme unterscheiden sich mittlerweile stärker voneinander als zur Zeit des Sozialismus. N2 - The dissertation is concerned with transformation of ministerial administrations in Estonia and Poland between 1989/90 and EU accession in 2004. Two processes, the transformation process largely determined by domestic politics and the Europeanisation process with the EU entering the arena as a powerful external actor, influenced changes during this period. The theoretical background of the study refers to institutionalist approaches in transformation research and debates on Europeanisation of governmental and administrative systems. The study focuses on developments on central state level, which are analysed in a horizontal and a sectoral dimension. The horizontal dimension covers the framework of the administra-tive system, as there are structures of central state government, coordination mechanisms within government and the establishment of a civil service. In the sectoral dimension administrative structures in agricultural administration are examined. Both countries share a common point of origin, the socialist administrative system and a simi-lar point of arrival, a “modern” administration, however the latter may be defined. The conditions of the EU integration process also lead to the assumption of convergent developments. But in national political constellations have a decisive impact on developments. As a résumé it can be stated that Estonia and Poland entered different national paths of development from the outset of transformation and administrative systems by now differ in a larger degree than in socialist times. KW - Europäisierung KW - Öffentliche Verwaltung KW - Mittel- und Osteuropa KW - MOE KW - Polen KW - Estland KW - Landwirtschaftsverwaltung KW - Europeanisation KW - public administration KW - Central and Eastern Europe KW - CEE KW - Poland KW - Estonia KW - Agricultural Administration Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-15905 ER - TY - THES A1 - Tuengerthal, Hansjürgen T1 - Zur Umsetzung von EG-Richtlinien und staatengerichteten EG-Entscheidungen in deutsches Recht und Überprüfung der Umsetzung der Fleischhygienegebührenrechtsakte der EG N2 - Das nationale Recht wird mehr und mehr durch EG-Recht beeinflussst. In diesem Zusammenhang ergeben sich bei denjenigen EG-Rechtsakten, die anders als EG-Verordnungen nicht unmittelbar in den Mitgliedstaaten gelten, sondern von diesen in nationales Recht umgesetzt werden müssen, vielfältige Probleme. Diese Probleme behandelt der Verfasser aus der Sicht des Anwalts in einer Weise, dass diejenigen, die sich in der Praxis mit derartigen Umsetzungsfragen zu beschäftigen haben, wertvolle Hinweise für eine konkret zu lösende Umsetzungsproblematik erhalten. Ergänzt und damit noch transparenter werden seine Lösungsvorschläge dadurch, dass der Verfasser sie im zweiten Teil der Untersuchung auf die konkrete Fragestellung anwendet, inwieweit es zu einer Umsetzung bzw. ordnungsgemäßen Umsetzung der in den Jahren 1988 bis 2001 erlassenen Fleischhygienegebührenrechtsakte der EG gekommen ist. Diese Arbeit wurde betreut von Professor Dr. D.C. Umbach an der Universität Potsdam. Aus dem Inhalt: Abgrenzung der Umsetzungszuständigkeit zwischen Bund und Ländern. Anforderungen an das Vorliegen eines Umsetzungsaktes sowie an eine ordnungsgemäße Umsetzung. Rechtsfolgen bei Umsetzungsverstößen. Prozessuale Fragen. N2 - National law finds itself more and more influenced by EC law. Within this context those EC legal acts who have no direct legal validity in the member states, unlike EC regulations, and which have to be transposed in national law by them, produce diverse problems. These problems are treated by the author from the point of view of a lawyer in such a way, that those who have to deal with these questions of transposition in their practice, find valuable indications for tangible solutions of transposition problems. The proposed solutions are supplemented and therefore more transparent since the author applies these solutions in the second part of his treatise to a concrete statement of problems, i.e. to what extent the EC legal acts concerning meat inspection fees have been transposed, respectively, transposed in due from in the years 1988 until 2001. The paper has been tutored by Prof. Dr. D. C. Umbach of the University of Potsdam. From the content: Delimitation of the competence of transposition between the federal state and his federal states. Requirements concerning the presence of an act of transposition as well as transposition in due form. Legal consequences of any non-transposition. Procedural questions. KW - Europäische Union / Recht / Transformation / Deutschland KW - Europäische Union / Fleischhygiene / Gebührenrecht KW - Umsetzung KW - Richtlinie KW - Entscheidung KW - konkurrierende Gesetzgebung KW - Europäische Gemeinschaft KW - richtlinienkonforme Auslegung KW - Rückwirkung KW - Fleischhygie KW - transposition KW - directive KW - decision KW - concurrent legislation KW - European Community KW - statutory interpretation KW - retroactivity KW - meat inspection law KW - fee KW - Eur Y1 - 2002 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-0001231 ER - TY - THES A1 - Ehrke, Jürgen T1 - Zur Stabilisierung fragmentierter Staaten T1 - On the stabilization of fragmented states BT - Dezentralisierung, Entwicklungszusammenarbeit und das Gespenst des Separatismus BT - decentralization, development cooperation and the spectre of secession N2 - Die internationale Staatengemeinschaft steht Sezessionsbestrebungen zur Aufspaltung bestehender Staaten gewöhnlich ablehnend gegenüber. Gleichzeitig wendet sie in vielen Ländern Instrumente der Entwicklungspolitik an und greift so auch in den dortigen politischen Prozess ein. Untersucht wird, inwiefern Entwicklungspolitik so gestaltet werden kann, dass sie nicht, quasi als Nebenwirkung, einer Sezessionsbewegung zum Durchbruch verhilft. Betrachtet wird dabei neben der gezielten Förderung wirtschaftlichen Wachstums auch das Instrument der Dezentralisierung, das oft als Mittel zur „Beruhigung“ separatistischer Bestrebungen vorgeschlagen wird. Zuvor jedoch wird aufgewiesen, dass eine Politik, die Sezessionen verhindern will, zumindest in vielen Fällen auch moralphilosophisch schlüssig begründet werden kann. Den Abschluss der Arbeit bilden drei Fallstudien zu Sezessionen auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. N2 - The international community is usually set against secessionist movements that aim at the splitting up of existing states. At the same time, in many countries instruments of development policy are applied, that automatically influence the political process there. The investigation here seeks to answer the question whether development policies can be designed in a way that they don’t unwillingly trigger secession as a side effect. In doing so, the focus is not only on growth-enhancing policies, but also on the instrument of decentralization, which is often presented as a tool suited to appease separatist movements. Prior to that, though, it is demonstrated that a policy aiming at the prevention of secessions can – in many cases at least – be justified with sound arguments of moral philosophy. The concluding chapter looks at three case studies of secessions that have been attempted on the territory of the former Soviet Union. KW - Separatismus KW - Sezession KW - fragmentierte Staaten KW - Dezentralisierung KW - Entwicklungszusammenarbeit KW - Georgien KW - Transnistrien KW - Tschetschenien KW - separatism KW - secession KW - fragmented states KW - decentralization KW - development aid KW - Georgia KW - Transnistria KW - Chechnya Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-53975 SN - 978-3-86956-155-4 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Krey, Olaf T1 - Zur Rolle der Mathematik in der Physik : Wissenschaftstheoretische Aspekte und Vorstellungen Physiklernender T1 - The role of mathematics in physics : considerations from the philosophy of science and learners' conceptions N2 - Mathematik spielt im Physikunterricht eine nicht unerhebliche Rolle - wenn auch eine zwiespältige. Oft wird sie sogar zum Hindernis beim Lernen von Physik und kann ihr emanzipatorisches Potenzial nicht entfalten. Die vorliegende Arbeit stellt zwei Bausteine für eine begründete Konzeption zum Umgang mit Mathematik beim Lernen von Physik zur Verfügung. Im Theorieteil der Arbeit werden zum Einen wissenschaftstheoretische Aspekte der Rolle der Mathematik in der Physik aufgearbeitet und der physikdidaktischen Forschungsgemeinschaft im Zusammenhang zugänglich gemacht. Zum anderen werden Forschungsergebnisse zu Vorstellungen Lernender über Physik und Mathematik sowie im Bereich der Epistemologie zusammengestellt. Im empirischen Teil der Arbeit werden Vorstellungen zur Rolle der Mathematik in der Physik von Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 10 und 12 sowie Physik-Lehramtstudierenden im Grundstudium mit Hilfe eines Fragebogens erhoben und unter Verwendung inhaltsanalytischer bzw. statistischer Methoden ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen unter Anderem, dass Mathematik im Physikunterricht entgegen gängiger Meinungen bei den Lernenden nicht negativ, aber zumindest bei jüngeren Lernenden formal und algorithmisch konnotiert ist. N2 - Mathematics plays an important, but ambivalent role in the physics classroom. Often mathematics becomes an obstacle in learning physics and cannot reveal its emancipatory potential. This thesis provides two components of a well-grounded conception for handling mathematics in the learning of physics. In the theoretical part of the thesis epistemological aspects of the role of mathematics in physics are being processed and made accessible to the community of physics education researchers. At the same time, research data on learners’ epistemological beliefs about physics and mathematics are compiled. In the empirical part of the thesis a questionnaire was designed to collect data on beliefs about the role of mathematics in physics from pupils of grade 10 and 12 as well as undergraduate physics teacher students. Content-analytical and statistical methods have been applied in the processing of the questionnaires. The results revealed, among others, that mathematics in the physics classroom is not, against common belief, evaluated negatively by learners. Yet, at least younger learners perceive the use of mathematics in physics to be mainly formal and algorithmic. KW - Physik KW - Wissenschaftstheorie KW - Vorstellungen KW - Mathematikdidaktik KW - Physikdidaktik KW - physics KW - philosophy of science KW - conceptions KW - mathematics education KW - science education Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-59412 ER - TY - THES A1 - Ortmayr, Eva T1 - Zur Planung und Durchführung von Lernprozessen am Beispiel von Schauspielern T1 - On the planning and implementation of learning processes illustrated by the example of actors BT - eine empirisch-qualitative Untersuchung N2 - Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Planung und Durchführung des Lernprozesses von Schauspielern, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Einsatz von Lernstrategien liegt. Es geht darum, welcher Strategien sich professionell Lernende bedienen, um die für die Berufsausübung erforderliche Textsicherheit zu erlangen, nicht um die Optimierung des Lernerfolges. Die Literaturrecherche machte deutlich, dass aktuelle Studien zum Lernen von Erwachsenen vor allem im berufsspezifischen Kontext angesiedelt sind und sich auf den Erwerb von Kompetenzen, Problemlösestrategien und gesellschaftliche Teilhabe beziehen. Dem Lernen von Schauspielern liegt aber keine Absicht einer Verhaltensänderung oder eines konkreten Wissenszuwachses zugrunde. Für Schauspieler ist der Auftritt Bestandteil ihrer Berufskultur. Angesichts der Tatsache, dass präzisem Faktenwissen als Grundlage für kompetentes, überzeugendes Präsentieren entscheidende Bedeutung zukommt, sind die Ergebnisse der Studie auch für Berufsgruppen relevant, die öffentlich auftreten müssen, wie z. B. für Priester, Juristen und Lehrende. Das gilt ebenso für Schüler und Studenten, die Referate halten und/oder Arbeiten präsentieren müssen. Für die empirische Untersuchung werden zwölf renommierte Schauspieler mittels problemzentriertem Interview befragt, anschließend wird eine qualitative Inhaltsanalyse durchgeführt. In der Auswertung der Daten kann ein deutlicher Zusammenhang zwischen Körper und Sprechpraxis nachgewiesen werden. Ebenso ergibt die Analyse, wie wichtig Bewegung für den Lernprozess ist. Es können Ergebnisse in Bezug auf kognitive, metakognitive und ressourcenorientierte Strategien generiert werden, wobei der Lernumgebung und dem Lernen mit Kollegen entscheidende Bedeutung zukommt. N2 - This study investigates the planning and realization of actors’ learning processes, with a main focus on the use of learning strategies. It is not about optimizing the learning success but about the strategies professional learners apply in order to gain the confidence in knowing a text which is necessary to fulfil the job-specific requirements. A review of literature on adult learning shows that most current studies are situated in job-related contexts and refer to the acquisition of competences, problem-solving strategies, and social participation. Actors’ learning, however, does not aim at inducing alterations in behaviour or at increasing particular knowledge. Performance is part of an actor’s professional culture. As precise factual knowledge is essential for having competent, convincing presentations, the results of the current study are also relevant for professionals who regularly appear in public such as priests, lawyers, and teachers. They are also applicable for pupils and students who have to give reports and presentations. The empirical study comprises twelve problem-centred interviews with renowned actors. For data interpretation, qualitative content analysis is applied. The evaluation of the data reveals a clear connection between the body and practice of speech. Furthermore, the analysis illustrates the importance of movement in the learning process. Results comprise cognitive, metacognitive, and resource-oriented strategies. With reference to strategies, the learning environment and learning with colleagues are distinguished to be of utmost importance. KW - Lernstrategien KW - Schauspieler KW - Ressourcenmanagement KW - learning strategies KW - resource management KW - actors Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-499538 ER - TY - THES A1 - Höffken, Günter T1 - Zur Institutionalisierung und Entwicklung der Mittelschule in Preußen 1872 bis 1945 unter besonderer Berücksichtigung des Chemieunterrichts T1 - Institutionalisation and development of the secondary school in Prussia from 1872 to 1945 having specific regard to education in chemistry N2 - Das Ziel der Arbeit ist die Darstellung der preußischen Mittelschule für den Zeitraum von 1872 bis 1945. Neben der strukturell-curricularen Entwicklung dieser Schulform werden die Bereiche ‚Chemieunterricht’ und ‚Lehrerausbildung’ schwerpunktmäßig untersucht. Vorgeschaltet ist eine Analyse und Darstellung der zur Mittelschule hinführenden Entwicklung mit ihren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen. Die für die Strukturierung der Arbeit gewählte Phaseneinteilung orientiert an den bildungspolitischen Zäsuren, die durch die jeweiligen staatlichen ‚Bestimmungen’ charakterisiert sind. Mit diesen in den Jahren 1872, 1910, 1925, 1938 und 1942 vorgelegten Bestimmungen wurde das Mittelschulwesen jeweils neu geordnet. Schwerpunkt der benutzten Quellen ist, die Verbandszeitschrift der Mittelschullehrer, die „Die Mittelschule“. Weiter wurden zeitgenössische Quellen und Literatur sowie pädagogische Zeitschriften für die Analysen benutzt. Untersuchungsschwerpunkt ist die Darstellung der preußischen Mittelschule unter dem Aspekt der bildungspolitischen Institutionalisierung im Jahre 1872. Ein weiterer Untersuchungsschwerpunkt ist der Chemieunterricht. Als bedeutungsvoll für diesen Unterricht müssen die Diskussionen im Untersuchungszeitraum gesehen werden, die über inhaltliche Fragen und die methodische Gestaltung des Unterrichts geführt wurden. Der Einsatz der Schulbücher wird hierbei besonders berücksichtigt. Die Situation der Lehrer wird unter dem Aspekt ihrer Ausbildung untersucht. Als Mittelschullehrer wurden vornehmlich Volksschullehrer eingesetzt, die sich autodidaktisch auf die Prüfung zum Mittelschullehrer vorbereiten mussten. Die Verweigerung einer identitätsstiftenden schulformbezogenen Lehrerausbildung hat der Mittelschule die Möglichkeit genommen, sich frühzeitig zu einer selbständig-unabhängigen Schulform zu entwickeln. Bedeutungsvoll ist das festgestellte Verhalten der Lehrerschaft dieser Schulform in den unterschiedlichen politischen Systemen. In den zeitlichen Phasen steht die Mittelschule als eine zwischen Elementarschule und Gymnasium sich emanzipierende Schulform. Die Ambivalenz in der Stellung äußert sich in dem wechselvollen Verhalten zwischen Standesschule und Öffnung für andere gesellschaftliche Schichten. Im Zusammenhang mit der Verweigerung der Berechtigungen muss die Mittelschule als Anstalt zur Befriedigung der Bildungsansprüche mittlerer Schichten gesehen werden. Sie wurde aber auch als schulischer Abwehrmechanismus der oberen Schichten gegenüber unteren gesellschaftlichen Schichten instrumentalisiert. N2 - The aim of the paper is a description of the Prussian secondary school between 1872 and 1945. Besides the structural-curricular development of this structure of school, there is a focus on investigating the areas ‚chemistry lessons’ and ‚teacher training’. Beforehand is an analysis and description of the development towards secondary school and its political, economical and social circumstances. The chosen disposition of stages is oriented on breaks in education policy, which are characterized by particular governmental regulations. With the new regulations in 1872, 1910, 1925, 1938 and 1942 the secondary school system was reordered at each time. A main source of information is the organisational journal of secondary school teachers „Die Mittelschule“ (The Secondary School). Furthermore contemporary sources and literature as well as educational journals were used for analysis. The main focus of the investigation is on the description of the Prussian secondary school under the aspect of institutionalization of education policy in 1872. Another field of attention is education in chemistry. Especially meaningful for this are discussions about content-related questions and methodical design of teaching within the period of investigation. The use of school books is hereby especially considered. The situation of the teachers was investigated under the aspect of their training. Elementary school teachers were appointed primarily as secondary school teachers. They had to prepare autodidactically for the exam as secondary school teacher. Because of the refusal of an identity forming school oriented training of teachers, secondary school lacked the possibility to develop early to an autonomous school design. The behaviour of the teachers of this school form within the different political systems is significant. Within a time frame secondary school stands as an emancipated form of school between elementary school and high school. The ambivalence of the position is shown in changes of the role model between school for a particular social class and the opening for other social stratum. Related to refusal of allocation of educational competences secondary school has to be seen as an institution to satisfy middle class claim on education. But it was also exploited as an academic defence mechanism of upper class against near-illiterate, lower social classes. KW - Schule KW - Preußen KW - Chemieunterricht KW - Mittelschule KW - Lehrerbildung KW - Schulgeschichte KW - preußisches Schulwesen KW - Lehrerausbildung KW - history of school KW - secondary school / Prussia KW - teacher education KW - chemistry education Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-7822 ER - TY - THES A1 - Audretsch, Andreas T1 - Zur Entstehung von Good Governance : Gründe, Muster und Bedingungen einer afrikanischen Entwicklung ; das Beispiel Ghana T1 - About the emergence of Good Governance : reasons, models and conditions of an african development ; the example Ghana N2 - Ghana ist ein Musterbeispiel dafür, dass ein Entwicklungsland den Weg zu Good Governance schaffen kann. In vielen Studien wird dem Land im afrikanischen Vergleich heute bescheinigt, hier ein Vorreiter zu sein. Dies ist Ausgangslage der vorliegenden Studie, die der Frage nachgeht „Welche Gründe, Muster und Bedingungen führen zur Entstehung von Good Governance?“. Im Zentrum der vorliegenden Studie steht, wie aus der erkenntnisleitenden Fragestellung hervorgeht, eine empirische Untersuchung zur Entstehung von Good Governance und damit ein Transformationsprozess. Dieser wird bewusst über einen sehr langen Zeitraum (über ein halbes Jahrhundert) untersucht, um auch langfristige Entwicklungen einbeziehen zu können. Die Studie wird mit Hilfe eines „Mixed-Methods-Ansatzes“ sowohl unter Rückgriff auf quantitative als auch auf qualitative Methoden durchgeführt, was sich im Rückblick als sehr ertragreich erwiesen hat. Zunächst wird die Qualität der Governance über den gesamten Zeitraum anhand von sechs Indikatoren gemessen. Danach werden qualitativ die Gründe für die Fort- und Rückschritte analysiert. Dabei lassen sich immer wieder Systematiken herausarbeiten, wie zum Beispiel zirkuläre Entwicklungen, die über viele Jahre den Weg hin zu Good Governance verhinderten, bis jeweils Ausbrüche aus den Kreisläufen geschafft werden konnten. Sowohl in der demokratischen und rechtsstaatlichen Entwicklung als auch bezogen auf die Versorgung der Bevölkerung mit öffentlichen Gütern und die wirtschaftliche Entwicklung. Auch wenn die verschiedenen Bereiche von Good Governance zunächst einzeln untersucht werden, so zeigen sich gleichzeitig deutlich die Wechselwirkungen der Komponenten. Zum Beispiel kristallisiert sich klar heraus, dass Rechtsstaatlichkeit sowohl auf die Stabilität politischer Systeme wirkt, als auch auf die wirtschaftliche Entwicklung. Ebenso beeinflussen diese wiederum die Korruption. Ähnliche Verknüpfungen lassen sich auch bei allen anderen Bereichen nachvollziehen. Die Entwicklung eines Landes kann also nur unter Berücksichtigung eines komplexen Governance-Systems verstanden und erklärt werden. Dabei können die Wechselwirkungen entweder konstruktiv oder destruktiv sein. Die Verflechtungen der einzelnen Bereiche werden in einem Negativ- und dann in einem Positiv-Szenario festgehalten. Diese Idealtypen-Bildung spitzt die Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit zu und dient dem analytischen Verständnis der untersuchten Prozesse. Die Untersuchung zeigt, wie Good Governance über das Zusammenspiel verschiedener Faktoren entstehen kann und dass es wissenschaftlich sehr ertragreich ist, Transformationsforschung auf ein komplexes Governance-System auszuweiten. Hierbei werden die vielen empirisch erarbeiteten Ergebnisse zu den einzelnen Transformationen zu komplexen, in sich greifenden Gesamtszenarien zusammengeführt. Da es bisher keine explizite Good Governance-Transformationsforschung gab, wurde hiermit ein erster Schritt in diese Richtung getan. Es wird darüber hinaus deutlich, dass eine Transformation zu Good Governance nicht durch eine kurzfristige Veränderung der Rahmenbedingungen zu erreichen ist. Es geht um kulturelle Veränderungen, um Lernprozesse, um langfristige Entwicklungen, die in der Studie am Beispiel Ghana analysiert werden. In vielen vorangegangenen Transformationsstudien wurde diese zeitliche Komponente vernachlässigt. Ghana hat bereits viele Schritte getan, um einen Weg in die Zukunft und zu Good Governance zu finden. Die Untersuchung dieser Schritte ist Kern der vorliegenden Arbeit. Der Weg Ghanas ist jedoch noch nicht abgeschlossen. N2 - Ghana is a prime example that a developing country can forge the path towards Good Governance. According to various studies Ghana, compared to other African countries, is a front-runner in this respect. This study asks the question “what are the reasons, models and conditions which lead to Good Governance?”. At the heart of this study is an empirical analysis of the emergence of Good Governance in Ghana and the process of transformation. This process is studied over a long period of time (more than fifty years), in order to be able to judge the long-term developments as well as those in the short-term. The survey is conducted using a “Mixed Methods Approach”, both quantitative and qualitative analyses methods are used. In hindsight this approach proved to be very effective. Initially the quality of Governance is measured over the entire period of time using six different indicators. The improvements and setbacks are then qualitatively analyzed looking for reasons for these developments. This approach uncovered certain consistent systems i.e. circular developments which, for many years, were an obstacle on the road to Good Governance until Ghana was able to break out of the cycle eventually. Democratic change took place, rule of law was improved just as the provision of the population with public goods and the economic development. Even if the various aspects of Good Governance are studied separately at first, it becomes clear that these aspects are inter-related and influence each other. For example it has been shown, that the rule of law influences the stability of the political as well as the economic system and vice-versa. The development of a country can therefore only be understood and explained using a complex Governance-System. The interactions within this system can either be constructive or destructive. The linkages of the various fields are illustrated first in a negative and then in positive scenario which summarize the findings of this survey. At the same time they contribute to the analytic understanding of the processes analyzed. The study clearly shows how Good Governance emerges from an interaction between different factors. It also shows that it is scientifically very rewarding to consider a complex Governance-System in transformation research. In the study many different, empirically compiled, results concerning the particular transformations are brought together in comprehensive scenarios. As there are no surveys analyzing comprehensive Good Governance-transformations, this study takes the first step in this direction. It is clear that transformation towards Good Governance can not be achieved in a short period of time by changing the general framework. Instead, cultural change, learning processes and long-term development are what is important and these have been analyzed in this study using Ghana as an example. In many earlier studies on transformation this temporal aspect was neglected. Ghana has taken many steps towards Good Governance and the future. The analysis of these steps is core aspect of this survey. The country, however, still has a long way to go. KW - Governance KW - Ghana KW - Afrika KW - Demokratisierung KW - Korruption KW - Governance KW - Ghana KW - Africa KW - Democratisation KW - Corruption Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-42310 ER - TY - THES A1 - Chan, Yuan-Shuo T1 - Zum Zusammenhang zwischen posturaler Balance und kognitiven bzw. somatischen Faktoren T1 - The correlation between postural balance and cognitive/ somatic factors N2 - Balance ist als die koordinative Fähigkeit anzusehen, die am meisten durch das Sinnes- und Nervensystem determiniert ist. Damit könnte sie als Indikator für Funktionseinschränkungen des Nervensystems - etwa bei Lernstörungen - von Wert sein. Aussagen über Zusammenhänge zwischen Balance und Kognition werden vielfach diskutiert, sind jedoch noch nicht hinreichend wissenschaftlich gesichert. Hieraus wird die zentrale Zielstellung der Arbeit abgeleitet, das Wissen über somatische und psychische Determinanten von Balance zu erweitern. Betrachtet werden daher bei Vorschulkindern mögliche Zusammenhänge mit dem Geschlecht, mit den anthropometrischen Parametern Körperhöhe und Fußgröße, mit Statikstörungen des Beckens und der Intelligenzleistung. An der Studie nahmen insgesamt 201 drei- bzw. vierjährige Kinder sowie 148 fünf- bzw. sechsjährige Kinder teil. Die Balancefähigkeit wurde mit Hilfe einer Kraftmomentenplattform sowie eines klinischen Tests erfasst und mit anthropometrischen Parametern, qualitativen statischen Befunden bzw. den Ergebnissen des BIVA-Intelligenztests nach SCHAARSCHMIDT verglichen. Für die Auswertung der Balanceparameter wurden sowohl lineare als auch nichtlineare Verfahren eingesetzt, die zum Teil gegenläufige Trends in Bezug auf Zusammenhänge lieferten. Im Ergebnis konnte ein starker Einfluss des Geschlechts nachgewiesen werden. Mädchen zeigten eine bessere Balanceleistung als Jungen sowohl bei 3-Jährigen als auch bei 6-Jährigen. Dies wird als Beleg für den geschlechtsspezifischen Vorsprung der sensomotorischen Entwicklung bei den Mädchen im Alter von 3 bis 6 Jahren angesehen. Außerdem gab es einige Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Körperhöhe bzw. Fußlänge. Ein Zusammenhang mit den Umstellungen des ersten Gestaltwandels wird vermutet. Die Daten sprechen für einen statistisch schwachen Einfluss von Störungen der Beckenstatik (Beckenverwringung) auf die Balance bei den Kindern. Es wird vermutet, dass die Verrechnung Balance relevanter Inputs durch nozizeptive Impulse beeinträchtig werden kann. Dies könnte Anlass sein, diesen Aspekt bei Funktionsstörungen mit zu berücksichtigen. Signifikante Zusammenhänge mit Ergebnissen des BIVA-Intelligenztests konnten kaum gefunden werden. Allerdings fallen überzufällig viele Mittelwertvergleiche in Richtung der Hypothese aus, erreichen jedoch nicht Signifikanzniveau. Dies könnte ein Hinweis auf einen schwachen Zusammenhang darstellen, der jedoch mit einer größeren Gruppe noch bestätigt werden müsste. Weitere Forschung auf diesem Gebiet ist erforderlich. Sollte hinreichende Evidenz erreicht werden können, so könnte in der Förderung koordinativer Fähigkeiten und insbesondere der posturalen Balance eine wichtige pädagogische Reserve liegen. N2 - Balance is considered a coordinative ability, which is mostly affected by the sensory and nervous systems. It can be used as an indicator for the functional ability of the nervous system, such as learning disability. Although the relationship between balance and cognition has long been postulated, this interaction has not yet been scientifically well established. The aim of this study is to examine the somatic and psychological determinants of balance. Preschool children were used to analyse the balance-cognition relationship with respect to gender, anthropometric parameters of body height and foot length, pelvic static and intelligence ability. 201 three to four years old children, as well as 148 five to six years old children, were used in this study. A clinical test involving a force moment platform was used to examine the balance ability. Results obtained were compared with specific anthropometric parameters and findings obtained from the BIVA-intelligent tests (SCHAARSCHMIDT). In the results, there is a strong effect of gender on balance. Girls showed a better balance ability than boys in the age groups of three and six years old. This finding provides evidence of an earlier gender specific advantage of sensor-motor development in girls between the ages of 3 to 6 years old. A relationship between postural balance and body height/ foot length was found. This may be attributed to the transposition of the body developmental changes. The results show a weak statistical effect of pelvic static disorders on balance in children. It can be suggested that inputs through the nociceptive impulse pathway can have a negative effect on balance. This can be factored as an aspect of a function disorder. Slight significant relationship could be found from the results of BIVA-intelligent tests. This can provide information on the weak relationship, which might show in larger group size. Further studies in this research area are necessary. Sufficient evidence should be reached, regarding the support of coordination ability and particularly postural balance, and the relationship could play an important role in education KW - Sensomotorik KW - Gleichgewicht KW - Intelligenz KW - Balance KW - Kind KW - Kognition KW - Somatik KW - balance KW - cognition KW - sensorimotor function KW - child Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-10237 ER - TY - THES A1 - Roßnagl, Susanne T1 - Zum Zusammenhang von Nutzung von Lerngelegenheiten, sozialer Kooperation, individuellen Determinanten und Kompetenzselbsteinschätzungen von Lehrkräften im Berufseinstieg im Allgemeinen Pflichtschulbereich in Niederösterreich T1 - Interrelations between the use of learning opportunities, social cooperation, individual determinants and self-assessments of competences from novice teachers at compulsory schools in Lower Austria BT - eine empirisch-quantitative Studie N2 - Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit dem Berufseinstieg von Lehrpersonen und untersucht Zusammenhänge zwischen der Nutzung von Lerngelegenheiten, sozialer Kooperation, individuellen Determinanten und Kompetenzselbsteinschätzungen, die erstmalig in dieser Zusammenstellung überprüft worden sind. Die Literaturrecherche machte deutlich, dass der Berufseinstieg eine besonders wichtige Phase für die berufliche Sozialisation darstellt. Die Nutzung von Lerngelegenheiten wurde empirisch noch nicht sehr oft untersucht vor allem nicht im Zusammenhang mit individuellen Determinanten und die Kooperation meist nur unter dem Fokus der Bedeutung für die Schule. An der empirischen Untersuchung nahmen 223 berufseinsteigende Lehrkräfte aus dem Allgemeinen Pflichtschulbereich in Niederösterreich teil, die verpflichtend in den ersten beiden Dienstjahren Fortbildungen besuchen müssen. Diese Situation ist einzigartig in Österreich, da es nur in diesem Bundesland seit 2011 eine verpflichtend zu besuchende Berufseinstiegsphase gibt. Ab 2019 wird es in Österreich eine Induktionsphase für alle Lehrkräfte geben, die in den Beruf einsteigen. Mit Hilfe von Strukturgleichungsmodellen wurden die Zusammenhänge untersucht und es zeigte sich, dass es diese in allen Bereichen gibt. Am Ende konnte ein neues Theoriemodell zur Nutzung von Lerngelegenheiten abgeleitet werden, das sich in Theorien zu professionellen Kompetenzentwicklung und zu Lernen in Aus-, Fortund Weiterbildung einordnen lässt. N2 - The current study concentrates on the career entry of teachers and examines all correlations between the use of learning opportunities, social cooperation, individual determinants and self-assessments of competences, which were analysed in this compilation for the first time. The literature research clarified, that the career entry is a very important phase for the job socialisation. The use of learning opportunities has not been empirically studied very often particularly not in the context of individual determinants and cooperation has mostly been studied only focusing the relevance for school. The empirical study involved 223 novice teachers from compulsory schools in Lower Austria, who must attend an obligatory supporting system in their first two years of their teaching career. This situation is unique in Austria, as only this federal state provides an obligatory career entry programme. As of 2019 there will be an induction phase for all teachers, who start their teaching career. With the help of structural equation models the correlations were analysed and it showed, that there were correlations between all component parts. At the end it was possible to deduct a new theory model for learning opportunities, which can be part of theories concerning professional development of competences and theories about learning in basic, advanced and vocational education and training. KW - Berufseinstieg KW - career entry of novice teachers KW - Lerngelegenheiten KW - learning opportunities KW - Professionalisierung KW - soziale Kooperation KW - social cooperation Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-398950 ER - TY - THES A1 - Morgenstern, Ulrike T1 - Zum Zusammenhang von Motorik und Kognition bei Vorschulkindern T1 - The connection with the results of recent studies dealing with the motor skills and cognition of preschool students N2 - Problemstellung: Schuleingangsuntersuchungen belegen zunehmend Defizite in der motorischen und kognitiven Entwicklung von Einschülern. Im Hinblick auf Präventivmaßnahmen gilt dem motorischen und kognitiven Entwicklungsstand von Vorschulkindern ein verstärktes Forschungsinteresse. Die bisherige Wissensbasis soll mit aktuellen Untersuchungsergebnissen zum Zusammenhang von Motorik und Kognition bei Vorschulkindern erweitert werden. Methodik: Untersucht wurden 101 Kinder in vier Potsdamer Kitas im Alter von 3,5-4,6 Jahren. Zur Überprüfung der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten wurden Standweitsprung, Sechs-Meter-Lauf, Balancieren, Einbeinstand und Seitliches Umsetzen sowie Handkoordination eingesetzt (KTK; Kiphard & Schilling 1972; Vogt 1978). Zusätzlich wurden in Anlehnung an das Brain-Gym-Konzept (Dennison 1984) körpermitteüberschreitende Armbewegungen qualitativ bewertet und auf Validität und Reliabilität geprüft. Die kognitiven Fähigkeiten wurden mit dem Bildbasierten Intelligenztest getestet (Schaarschmidt, Ricken, Kieschke & Preuß 2004). Ergebnisse: Jungen sind deutlich schneller und kräftiger als Mädchen, können aber geringfügig schlechter balancieren und feinkoordinieren. Ein Entwicklungssprung in den motorischen Leistungen ab dem vierten Lebensjahr konnte nachgewiesen werden. Weiterhin zeigte sich ein positiver signifikanter Zusammenhang zwischen der Gleichgewichtsfähigkeit und kognitiven Fähigkeiten bei den männlichen 3,5-Jährigen (r=.28-r=.32; p=0,01). Dies bestätigt: Je jünger die Kinder, desto stärker der Zusammenhang von Motorik und Intelligenz. Bei einseitiger Testung zeigten sich schwache signifikante Korrelationen von kognitiven Leistungen der Kinder und Qualifikation der Eltern (r=.18 - r=.21; p=0,01). Die Qualitative Bewertung der Arm- und Handbewegungen eignet sich wegen unbestätigter Validität und Reliabilität nicht als Untersuchungsmethode im Sinne einer frühfunktionellen Diagnostik. N2 - Issue: Entrance exams used to determine readiness for school of first year pupils increasingly neglect the importance of motor skills and cognitive ability developments. For the implementation of proper preventative measures, more research is necessary to assess the motor skill and cognition developments of preschool students. The children’s basic knowledge must be tested in connection with the results of recent studies dealing with the motor skills and cognition of preschool students. Procedure: 101 children between the ages of 3,5-4,6 were studied in four kindergartens in Potsdam. Their coordination and endurance abilities were examined with regards to their abilities in long jumps from standing positions, six-meter runs, balancing themselves, standing on one leg, lateral movement, and their hand co-ordinations (KTK; Kiphard & Schilling 1972; Vogt 1978). Additionally, the Brain-Gym-Concept (Dennison 1984) was evaluated vis-à-vis the children’s reliability and validity to move their arms around their middle body. The cognitive abilities were tested with a visual intelligence test (Schaarschmidt, Ricken, Kieschke & Preuß 2004). Results: Boys are clearly faster and stronger than girls. The latter however have much greater abilities in their balance and fine motor skills. It was evident that children experienced major improvements in motor skills in their fourth year. Furthermore, three and a half year old boys had a significant connection between their sense of equilibrium and cognitive abilities (r=.28-r=.32; p=0,01). This proves that the connection between motor skills and intelligence are greater the younger the children are. One sided tests showed weak correlations between the cognitive abilities of the children to those of their parents (r=.18 - r=.21; p=0,01). The qualitative assessment of arm and hand movements doesn’t deem itself eligible as a study method as its reliability and validity concerning early diagnosis hasn’t been confirmed. KW - Motorik KW - Kognition KW - Vorschulkinder KW - Motor skills KW - Cognition KW - Preschool students Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-15834 ER - TY - THES A1 - Knollmüller, Robert T1 - Zum Zusammenhang von Jahresnoten und Kompetenzen in der Neuen Mittelschule BT - eine empirisch-quantitative Studie im Unterrichtsfach Mathematik in der Sekundarstufe I in Niederösterreich N2 - Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit dem nach einer Strukturveränderung in der Sekundarstufe I entstandenen Schulmodell der Neuen Mittelschule. Untersucht wird, ob sich durch dieses Schulmodell und der damit intendierten neuen Lehr-, Lern- und Prüfungskultur Zusammenhänge zwischen gemessenen mathematischen Kompetenzen der Schüler und den durch Lehrer vergebenen Jahresnoten feststellen lassen. Die Literaturrecherche macht deutlich, dass die Kritik an der Monokultur des leh-rerzentrierten Unterrichts zwar zu einer neuen Lehr-, Lern- und Prüfungskultur führt, deren Inhalte sind aber recht unterschiedlich, komplex und nicht eindeutig definiert. In der NMS soll die Leistungsbewertung als Lernhilfe fungieren, aber auch verlässliche Aussagen über die Leistung der Schüler treffen. Zur Wirkung der neuen Lernkultur in der NMS gibt es ebenso keine empirischen Befunde wie über die Wirkung der Leistungsbewertung. An der empirischen Untersuchung nehmen 79 Schüler der sechsten Schulstufe aus drei Neuen Mittelschulen (dicht besiedelte, mittel besiedelte, dünn besiedelte Gemeinde) in Niederösterreich teil. In jeder Schule werden zwei Klassen untersucht. Dabei werden der Kompetenzstand in Mathematik, Schülerzentriertheit sowie Sozial- und Leistungsdruck aus Sicht der Schüler gemeinsam mit der Jah-resnote erhoben. Für die Studie wird ein Pfadmodell entwickelt und mit einer Pfadanalyse ausge-wertet. Dabei zeigen sich zwar Zusammenhänge zwischen den gemessenen Kompetenzen in Mathematik und den Jahresnoten. Diese Jahresnoten besitzen über die Klasse bzw. die Schule hinaus aber nur eine bedingte Aussagekraft über die erbrachten Leistungen. N2 - The present study deals with the school model of the Neuen Mittelschule that emerged after a structural change in lower secondary education. It examines whether this school model and the new teaching, learning and examination cul-ture intended by it allow correlations to be established between the mathematical competences measured in the pupils and the annual marks awarded by the tea-chers. The literature research makes it clear that the criticism of the monoculture of teacher-centred teaching does lead to a new teaching, learning and examination culture, but its contents are quite different, complex and not clearly defined. In the NMS, performance assessment is supposed to function as a learning aid, but also to make reliable statements about the students' performance. There are no empirical findings on the effect of the new learning culture in the NMS, nor on the effect of performance assessment. The empirical study involves 79 sixth-grade pupils from three Neue Mittelschulen (densely populated, moderately populated, sparsely populated municipality) in Niederösterreich. In each school, two classes are examined. The level of compe-tence in mathematics, pupil-centredness as well as social and performance pres-sure from the pupils' point of view as well as the annual grade will be surveyed. A path model is developed for the study and evaluated with a path analysis. Although there are correlations between the competencies measured in mathema-tics and the annual grades, these annual grades are only of limited significance beyond the class or school. However, these annual grades have only limited significance for the performance achieved beyond the class or school. KW - Mathematik KW - Noten KW - Kompetenzen KW - mathematics KW - grades KW - competences Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-591514 ER - TY - THES A1 - Senyuk, Ulyana T1 - Zum Status relativähnlicher Sätze im Frühneuhochdeutschen T1 - Relative-like clauses in Early New High German BT - ein Beitrag zum Wesen der Subordination im älteren Deutsch BT - a contribution to the nature of subordination in old German N2 - Diese Arbeit befasst sich mit den sogenannten relativähnlichen Sätzen im Frühneuhochdeutschen und leistet somit einen Beitrag zur Subordinationsforschung des älteren Deutsch. Relativähnliche Sätze sind formal durch ein satzinitiales anaphorisches d-Element und die Endstellung des finiten Verbs gekennzeichnet. Semantisch gesehen beziehen sie sich auf den vorangehenden Satz als Ganzes, indem sie ihn in bestimmter Weise weiterführen oder kommentieren. In der bisherigen Forschung werden diese Sätze satztypologisch als Hauptsätze mit Verbendstellung analysiert (vgl. dazu Maurer 1926, Behaghel 1932 und Lötscher 2000). Nach der ausführlichen Diskussion der formalen Abhängigkeitsmarker im älteren Deutsch sowie anhand einer umfangreichen korpusbasierten Untersuchung wird in dieser Arbeit gezeigt, dass relativähnliche Sätze im Frühneuhochdeutschen auch als abhängige Sätze - analog zu den weiterführenden Relativsätzen im Gegenwartsdeutschen - analysiert werden können. Die weiterführenden Relativsätze im Gegenwartsdeutschen enthalten satzinitial auch ein anaphorisches Element, das sich auf das Gesagte in dem vorangehenden Satz bezieht. Verbendstellung weisen sie ebenfalls auf (mehr zur Grammatik der weiterführenden Relativsätze vgl. insb. Brandt 1990 und Holler 2005). Über die Untersuchung relativähnlicher Sätze hinaus befasst sich diese Arbeit ausführlich mit formalen Abhängigkeitsmarkern des älteren Deutsch, wie Verbendstellung, Einleiter und afinite Konstruktion. N2 - This study deals with so-called relative-like clauses from Early New High German and makes a contribution to the research of subordination in older German. Formally relative-like clauses contain an anaphoric d-word in the initial clause position and exhibit the final position of the finite verb. Semantically they relate to the whole situation of the host clause as a continuation or as a comment. The earlier research analyses these clauses as main clauses with verb-end order (see Maurer 1926, Behaghel 1932 and Lötscher 2000). This study shows after an extensive discussion of the formal dependency markers in older German and on the basis of a large corpus-based study, that relative-like clauses in Early New High German can be analysed as dependent clauses, analogous to continuative relative clauses in Present-Day German. The continuative relative clauses contain also an anaphoric element in the initial clause position, which relates to the whole situation of the host clause. And they also exhibit the verb-end order (for more about the grammar of continuative relative clauses, see Brandt 1900 and Holler 2005). Beyond the study of relative-like clauses in Early New High German this thesis discusses in detail the formal dependency markers of old German like verb-end order, subordinated conjunctions and the afinite construction. KW - Frühneuhochdeutsch KW - historische Syntax KW - Satzgefüge KW - relativähnliche Sätze KW - Early New High German KW - historical syntax KW - clause combining KW - relative-like clauses Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-91673 ER - TY - THES A1 - Seyferth, Lonny T1 - Zum Reformengagement der Torhorst-Schwestern Adelheid (1884–1968) und Marie (1888–1989) im (Aus-)Bildungswesen der Weimarer Republik T1 - On the Torhorst-sisters Adelheid (1884-1989) and Marie (1888-1989) BT - im Kontext bildungspolitischer Spannungsfelder BT - their engagement with education reform in the context of educational policy conflicts in the Weimar Republic N2 - Im Fokus der bildungshistorischen und doppelbiografischen Dissertation steht die Darstellung des vielseitigen Reformengagements der Torhorst-Schwestern Adelheid und Marie im (Aus-) Bildungswesen der Weimarer Republik. Die Begriffe „Reform“ und „Engagement“ stellen tragende inhaltliche Signaturen der quellenbasierten Annäherung an das Geschwisterpaar dar. Thematisiert werden ihre Berufsbiografien in ihren jeweiligen bildungspolitischen sowie bildungspraktischen Wirkungskreisen – inmitten der ersten „echten“ deutschen Demokratie. Die Studie zielt insbesondere darauf ab, den Kreis der bildungshistorischen Repräsentantinnen für eine konstruktive Ausgestaltung des (Fort-)Bildungswesens im Sinne eines notwendigen, aber nicht realisierten Modernisierungs- und Demokratisierungsprozesses in jenem Zeitraum zu erweitern. Die Aufarbeitung des bisher in der bildungsgeschichtlichen Forschung weitestgehend unbekannten Schaffens vermag es, den vielschichtigen Bedeutungsebenen von Schulreform(en) und Reformpädagogik gerecht(er) zu werden. Die Arbeit intendiert zudem eine Horizonterweiterung des bildungshistorischen Blickfeldes – vor allem in Bezug auf bildungspolitische und schulpraktische Realisierungen von essenziellen Reformen in den Bereichen sekundärer (Aus-)Bildungseinrichtungen. Die Schwestern bestimmten sowohl als kommunalpolitische als auch als schulpraktische Akteure die neue Praxis und die neuen Anforderungen der demokratischen Staatsform mit. Adelheid Torhorst kämpfte – über ihren kommunalen Verantwortungsradius hinausreichend – aktiv im Rahmen ihrer von 1924–1931 andauernden Mitgliedschaft im Bund der Freien Schulgesellschaften (BFS) für eine gesamte Weltlichkeit des deutschen Schul- und (Aus-)Bildungswesens. Beide Frauen mussten auf ihren Tätigkeitsebenen erfahren, dass ihre immer stärker werdenden sozialistisch geprägten Vorstellungen bezüglich der deutschen Bildungslandschaft Illusionen blieben. Vielmehr erkannten sie zunehmend einen Zusammenhang zwischen den etablierten Machtstrukturen; ein gesellschaftlicher Fortschritt, der sich in ihren Augen in einem sozial durchlässigen und weltlichen Bildungswesen formierte, erforderte vor allem strukturelle Veränderungen. Für diese jedoch gab es keine gesellschaftlichen und politischen Mehrheiten. Die doppelbiografische Perspektive mit dem Fokus auf das Bleibende des Reformengagements sensibilisiert für gegenwärtige bildungspolitische Streitfragen. Der kritisch-reflexive Blick geht zunächst mit einer Würdigung der qualifizierenden deutschen (Aus-) Bildungslandschaft einher; schätzt die liberalen Errungenschaften wie die Entscheidungsfreiheit der Eltern in Bezug zum Besuch des Religionsunterrichts ihrer Kinder als ein Privileg einer demokratischen, sozial offenen Gesellschaft. Es braucht in einer herausfordernden Zukunft mehr denn je mutige Akteure mit progressivem Reformpotenzial. Das wegweisende Engagement der Torhorst-Schwestern stand im Kontext eines schulischen sowie gesellschaftlichen Fortschrittgedankens, der sowohl die Moderne positiv prägt und trägt, der aber auch für deren Krisen und Konflikte steht. Im gegenwärtigen (Aus-)Bildungswesen entstehen ebenso immer wieder neue Spannungen und Reformbedarfe, die es gilt, mit entsprechenden bildungspolitischen Richtlinien „von oben“ gesetzlich neu zu reglementieren – mit Leben gefüllt werden sie mit dem Engagement „von unten“. N2 - This dissertation, an educational history and double biography, focuses on the Torhorst sisters, Adelheid and Marie, and on their engagement in the educational reform movement that took place within the Weimar Republic’s education system. The terms “reform” and “engagement” are related to the relevant library reference numbers used in a study of the siblings based on original sources. This work looks at their professional biographies as pertaining to their work on educational policies and practices that took place in the context of the first “real” German democracy. It aims to broaden the scope of the history of education to include those who advocated for a progressive redesign of (continuing) education that was in keeping with processes of modernization and democratization that at the time were urgently needed but never fully carried out. By examining a largely unknown topic and unpacking the complex layers of meaning that were part of the school and educational reform movements, this study fills a gap within the field of the history of education. In addition, this work seeks to contribute to the history of education, in terms of understanding the educational policy and school practices that were necessary to implementing essential reforms within secondary schools and vocational training institutions. As players in local politics and in addressing issues related to school policies, the sisters influenced the development of the democratic form of government’s new practices and standards. Going well beyond her local duties, as a member of the “Bund der Freien Schulgesellschaften” (BFS) from 1924 to 1931, Adelheid Torhorst actively fought for the complete secularization of the German school and vocational training systems. It was through their work that both sisters discovered that their ideas about the German educational system, which were increasingly influenced by socialism, would remain mere illusions. Over time, they also increasingly recognized that there was a connection between potential reform and the established structures of power. Social progress, which in their view took shape within a socially open and secular educational system, required above all structural changes. The young democracy lacked, however, the social and political majorities that would have been necessary to bring about such changes. By concentrating on the lasting influence of the reform movement, the double-biographical perspective draws attention to contemporary debates in educational policy. The critical-reflexive view is closely tied to understanding the requirements of the German educational and vocational training system; such a view values liberal achievements like the fact that one of the privileges of a democratic, socially open society is the freedom that parents have to choose if their children attend religion classes. For a future likely marked by challenge, courageous individuals with progressive visions for reform will be needed more than ever. The Torhorst sisters’ path-breaking engagement in the educational reform movement took place at a time in which most shared the belief that progress in schools and society would positively shape and be shaped by modernity, but most were also aware that such progress would create crises and conflicts. In the current educational and vocational training systems, new sources of tension and needs for reform are constantly arising. These issues need to be regulated “from above” with legislation that establishes appropriate educational policy guidelines. But it is only with the engagement of those “from below” that they will actually be put into practice. KW - Reform-Engagement KW - Weimarer Republik KW - Torhorst-Schwestern Adelheid und Marie KW - Biografien KW - (Aus-)Bildungswesen KW - education reform KW - Weimar Republic KW - Torhorst Sisters Adelheid und Marie KW - biographies KW - institutions of education and vocational training Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-445204 ER - TY - THES A1 - Herrmann, Heike T1 - Zum Erwerb syntaktischer Aspekte von positiven und negativen W-Fragen im unauffälligen und auffälligen Spracherwerb des Deutschen T1 - Syntactic acquisition of positive and negative wh-questions in German infants with typical and atypical language development N2 - Der W-Fragen-Erwerb stellt einen Teilbereich der kindlichen Syntaxentwicklung dar, die sich maßgeblich innerhalb der ersten drei Lebensjahre eines Kindes vollzieht. Eine wesentliche Rolle spielen dabei zwei Bewegungsoperationen, die sich auf die Position des Interrogativpronomens an die erste Stelle der W-Frage sowie die Position des Verbs an die zweite Stelle beziehen. In drei Studien wurde einerseits untersucht, ob deutschsprachige Kinder, die noch keine W-Fragen produzieren können, in der Lage sind, grammatische von ungrammatischen W-Fragen zu unterscheiden und andererseits, welche Leistungen sprachunauffällige und sprachauffällige deutschsprachige Kinder beim Verstehen und Korrigieren unterschiedlich komplexer W-Fragen (positive und negative W-Fragen) zeigen. Die Ergebnisse deuten auf ein frühes syntaktisches Wissen über W-Fragen im Spracherwerb hin und stützen damit die Annahme einer Kontinuität der kindlichen Grammatik zur Standardsprache. Auch scheinen sprachauffällige Kinder sich beim Erwerb von W-Fragen nicht qualitativ von sprachgesunden Kindern zu unterscheiden, sondern W-Fragen lediglich später korrekt umzusetzen. In beiden Populationen konnte ein syntaktischer Ökonomieeffekt beobachtet werden, der für eine spätere Umsetzung der Verbbewegung im Vergleich zur Bewegung des W-Elementes spricht. N2 - Wh-questions represent one important step in the acquisition of children's syntax which generally takes place within the first three years. Two syntactic operations which are related to the position of the pronoun and the position of the verb play an essential role in this process. In three studies it was examined if children acquiring German could distinguish grammatical and non-grammatical wh-questions before being able to produce wh-questions themselves. Furthermore children with typical and atypical language acquisition were compared in their ability to comprehend and correct wh-questions of different complexity (positive and negative wh-questions). The results indicate an early syntactic knowledge about wh-questions in language acquisition and support the hypothesis of continuity between children's and adults speech. Children with typical and atypical language acquisition do not show any qualitative differences in their way to acquire wh-questions. Much rather the time point of acquisition is delayed. An effect of syntactic economy was found in both populations. Children seem to realize syntactic violations against the movement of the wh-element earlier than those against the movement of the verb. T3 - Spektrum Patholinguistik - Schriften - 8 KW - Spracherwerb KW - Syntax KW - W-Fragen KW - Negation KW - Ökonomieprinzipien (MP) KW - language acquisition KW - syntax KW - wh-questions KW - negation KW - syntactic economy (MP) Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-70606 SN - 978-3-86956-293-3 SN - 1869-3830 SN - 1869-3822 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Barsch, Andreas T1 - Zum Einfluss von Witterung und Klima auf den Landschaftszustand und die Landschaftsentwicklung im Uvs-Nuur-Becken (NW-Mongolei) N2 - Im Landschaftszustand und in der Landschaftsentwicklung kommen funktionale Beziehungen zwischen dem naturbedingten Energie-, Wasser- und Stoffhaushalt einerseits und den Auswirkungen der Landnutzung andererseits zum Ausdruck. Gegenwärtig verändert der globale Anstieg der bodennahen Temperaturen vielerorts den landschaftlichen Energie-, Wasser- und Stoffhaushalt, wobei besonders in Trockengebieten zu erwarten ist, dass dieser Trend in Verbindung mit einer unangepassten Landnutzung das Regenerationsvermögen der Vegetation einschränkt und zur Zerstörung der Bodendecke führt. Für die Mongolei und für benachbarte Gebiete Asiens sind in Szenarien zur globalen Erwärmung hohe Werte des Temperaturanstiegs prognostiziert worden. Eine globale Einschätzung der anthropogen induzierten Bodendegradation hat diese Region als stark oder extrem stark betroffen eingestuft. Vor diesem Hintergrund wurde im Uvs-Nuur-Becken, das im Nordwesten der Mongolei und damit in einer der trockensten Regionen des Landes gelegen ist, untersucht, wie sich der globale Temperaturanstieg auf der lokalen und regionalen Ebene widerspiegelt und wie der Landschaftshaushalt dabei verändert wird. Die Auswirkungen des sommerlichen Witterungsverlaufes auf den Landschaftszustand sind 1997 bis 1999 an einem Transsekt erfasst worden, das sich zwischen dem Kharkhiraa-Gebirge am Westrand des Beckens und dem See Uvs Nuur im Beckeninneren von den Polsterfluren und Matten der alpinen Stufe über die Gebirgswaldsteppe, die Trockensteppe bis zur Halbwüste erstreckt. An neun Messpunkten wurden witterungsklimatische Daten in Verbindung mit Merkmalen der Vegetation, des Bodens und der Bodenfeuchte aufgenommen. Die im Sommer 1998 gewonnenen Messwerte wurden mit Hilfe einer Clusteranalyse gebündelt und verdichtet. Auf dieser Grundlage konnten landschaftliche Zustandsformen inhaltlich gekennzeichnet, zeitlich eingeordnet und durch Zeit-Verhaltens-Modelle (Stacks) abgebildet werden. Aus den Zeit-Verhaltens-Modellen wird ersichtlich, dass man Zustandsformen, in denen die Hitze und die Trockenheit des Sommers 1998 besonders stark zum Ausdruck kommen, an allen Messpunkten beobachten kann, nimmt man die Station auf dem fast 3.000 m hohen Gipfel des Khukh Uul sowie die grundwasserbeeinflusste Station in unmittelbarer Seenähe aus. In ihrer extremen Form sind Trockenperioden jedoch nur im Beckeninneren und am Fuß der Randgebirge, also in der Halbwüste, in der Trockensteppe und in der Wiesensteppe aufgetreten. Im Bergwald sowie im Bereich der alpinen Matten und Polsterfluren fehlen sie. Am stärksten sind die grundwasserfreien Bereiche der Halbwüste von der Hitze und Niederschlagsarmut des Sommers 1998 betroffen. An vier Fünfteln der Tage des Beobachtungszeitraumes herrscht an diesem Messpunkt extreme Trockenheit. Es fällt entweder gar kein Niederschlag oder nur so wenig, dass der seit dem Frühjahr erschöpfte Bodenwasservorrat nicht aufgefüllt wird. Das Verhältnis zwischen Niederschlag und potenzieller Verdunstung liegt hier bei 1:12. In der Halbwüste zeichnet sich eine fortschreitende Desertifikation ab, zumal hier eine nichtangepasste Weidenutzung dominiert, in der Ziegen eine immer größere Rolle spielen. Dies gilt insbesondere für Bereiche in Siedlungsnähe. Örtlich ist auch der Bestand der Trockensteppe gefährdet, die sich an die Halbwüste zum Beckenrand hin anschließt. Hier ist nicht nur die Viehdichte am höchsten, sondern hier werden auch die meisten unbefestigten Fahrwege wild angelegt und die Bodendecke damit zerstört. Dies kann im Endeffekt zu einem Übergreifen von Prozessen der Desertifikation führen. Aus methodischer Sicht zeigt sich, dass die Kennzeichnung landschaftlicher Zustandsformen durch Zeit-Verhaltens-Modelle die Ermittlung der Auswirkungen von Witterung und Klima auf den Landschaftszustand erleichtert, da sie deren Aussage konzentriert. Zur Interpretation der Ergebnisse ist jedoch ein Rückgriff auf die beschreibende Darstellung der Messwerte notwendig. Die im westlichen Uvs-Nuur-Becken und seinen Randgebirgen angewandte Verfahrensweise ermöglicht es, globale Aussagen zur globalen Erwärmung der Kontinente regional oder lokal zu überprüfen und zu untersetzen." N2 - Landscape condition and landscape development express the functional relations between energy balance, water balance and material balance on the one hand and on the other hand they reflect the effects of land use. At present the global increase of near-surface air temperature changes the energy balance, water balance and material balance in many places. Especially in arid regions this trend and an inappropriate land use restrict the regeneration ability of vegetation and lead to the degradation of soil cover. Different scenarios for global warming prognosticate high values of increasing air temperature in Mongolia and its adjacent regions in Asia. A global estimation of anthropogenicly induced soil degradation classifies this region as strongly or extremely strong affected. Against this background a research was carried out in the Uvs Nuur Basin, placed in the northwest of Mongolia and therefore in one of the most arid regions of this country. The object of investigation was the reflection of the global increase of air temperature on a local and regional level and the resulting changes of landscape balance. From 1997 to 1999 the effects of changes in summer weather on the landscape condition were measured on a transect from the Kharkhiraa mountains at the western margin of the basin up to the lake Uvs at the centre of the basin. The transect included alpine mat, mountain steppe, dry steppe and semi desert. Climatic data was collected at 9 transect stations, in addition with characteristics of vegetation, soil and soil moisture. The data of summer 1998 was bundled and consolidated with a cluster analysis. On this basis forms of landscape condition could be evaluated in content, arranged chronologically and characterised by time performance models (stacks). The time performance models prove that forms of landscape condition marking the heat and the drought of summer 1998 can be found at every station of the transect except of the one on the summit of Khukh Uul at almost 3.000 m above sea level and another groundwater-influenced station at the bank of lake Uvs. However, extremely dry periods occur only from the centre of the basin up to the foothills, thus in the semi desert, the dry steppe and the short grass steppe. They do not occur in the mountain forest and in the alpine mat. Areas in the semi desert are most affected by drought and lack of precipitation during the summer 1998. Four fifths of the days in the measurement period are extremely droughty days. Either there is no precipitation at all or it is insufficient to fill up the soil water storage exhausted since spring-time. The relation of precipitation and potential evaporation averages out here at 1:12. A progressive desertification becomes apparent in the semi desert, particularly determined by an inappropriate land use in conjunction with an increasing goat-rearing in the area around the settlements. Partially this trend even affects the dry steppe in adjacency to the semi desert toward the margin of the basin. These areas are characterised not only by the highest stocking rate but also by the largest number of unofficial dirt roads thus leading to the denudation of the soil cover and finally to the spreading of desertification processes. From the methodical point of view it is obvious that the characterisation by time performance models facilitates the determination of weather and climate influence on landscape condition by summarising their information. However, the interpretation of the results has to be accomplished by a describing analysis of the measured data. The procedure applied in the western Uvs Nuur Basin and its adjacent mountains provides the opportunity to examine and substantiate the reports on global warming at regional or local level. KW - Mongolei; Uvs-Nuur-Becken KW - Witterung KW - Klima KW - Landschaftshaushalt KW - Energie- KW - Wasser- und Stoffhaushalt KW - multivariate Statistik KW - Clusteranalyse KW - landsch KW - Mongolia KW - Uvs Nuur Basin KW - weather KW - climate KW - landscape balance KW - energy balance KW - water balance KW - material balance KW - multivariate statistics KW - cluster analy Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-0001184 ER - TY - THES A1 - Moebert, Tobias T1 - Zum Einfluss von Adaptivität auf die Wahrnehmung von Komplexität in der Mensch-Technik-Interaktion T1 - On the Influence of Adaptivity upon the Perception of Complexity in Human-Technology Interaction BT - dargestellt am Beispiel Bildungstechnologie N2 - Wir leben in einer Gesellschaft, die von einem stetigen Wunsch nach Innovation und Fortschritt geprägt ist. Folgen dieses Wunsches sind die immer weiter fortschreitende Digitalisierung und informatische Vernetzung aller Lebensbereiche, die so zu immer komplexeren sozio-technischen Systemen führen. Ziele dieser Systeme sind u. a. die Unterstützung von Menschen, die Verbesserung ihrer Lebenssituation oder Lebensqualität oder die Erweiterung menschlicher Möglichkeiten. Doch haben neue komplexe technische Systeme nicht nur positive soziale und gesellschaftliche Effekte. Oft gibt es unerwünschte Nebeneffekte, die erst im Gebrauch sichtbar werden, und sowohl Konstrukteur*innen als auch Nutzer*innen komplexer vernetzter Technologien fühlen sich oft orientierungslos. Die Folgen können von sinkender Akzeptanz bis hin zum kompletten Verlust des Vertrauens in vernetze Softwaresysteme reichen. Da komplexe Anwendungen, und damit auch immer komplexere Mensch-Technik-Interaktionen, immer mehr an Relevanz gewinnen, ist es umso wichtiger, wieder Orientierung zu finden. Dazu müssen wir zuerst diejenigen Elemente identifizieren, die in der Interaktion mit vernetzten sozio-technischen Systemen zu Komplexität beitragen und somit Orientierungsbedarf hervorrufen. Mit dieser Arbeit soll ein Beitrag geleistet werden, um ein strukturiertes Reflektieren über die Komplexität vernetzter sozio-technischer Systeme im gesamten Konstruktionsprozess zu ermöglichen. Dazu wird zuerst eine Definition von Komplexität und komplexen Systemen erarbeitet, die über das informatische Verständnis von Komplexität (also der Kompliziertheit von Problemen, Algorithmen oder Daten) hinausgeht. Im Vordergrund soll vielmehr die sozio-technische Interaktion mit und in komplexen vernetzten Systemen stehen. Basierend auf dieser Definition wird dann ein Analysewerkzeug entwickelt, welches es ermöglicht, die Komplexität in der Interaktion mit sozio-technischen Systemen sichtbar und beschreibbar zu machen. Ein Bereich, in dem vernetzte sozio-technische Systeme zunehmenden Einzug finden, ist jener digitaler Bildungstechnologien. Besonders adaptiven Bildungstechnologien wurde in den letzten Jahrzehnten ein großes Potential zugeschrieben. Zwei adaptive Lehr- bzw. Trainingssysteme sollen deshalb exemplarisch mit dem in dieser Arbeit entwickelten Analysewerkzeug untersucht werden. Hierbei wird ein besonderes Augenmerkt auf den Einfluss von Adaptivität auf die Komplexität von Mensch-Technik-Interaktionssituationen gelegt. In empirischen Untersuchungen werden die Erfahrungen von Konstrukteur*innen und Nutzer*innen jener adaptiver Systeme untersucht, um so die entscheidenden Kriterien für Komplexität ermitteln zu können. Auf diese Weise können zum einen wiederkehrende Orientierungsfragen bei der Entwicklung adaptiver Bildungstechnologien aufgedeckt werden. Zum anderen werden als komplex wahrgenommene Interaktionssituationen identifiziert. An diesen Situationen kann gezeigt werden, wo aufgrund der Komplexität des Systems die etablierten Alltagsroutinen von Nutzenden nicht mehr ausreichen, um die Folgen der Interaktion mit dem System vollständig erfassen zu können. Dieses Wissen kann sowohl Konstrukteur*innen als auch Nutzer*innen helfen, in Zukunft besser mit der inhärenten Komplexität moderner Bildungstechnologien umzugehen. N2 - We live in a society that is characterized by a constant desire for innovation and progress. The consequences of this desire are the ever-increasing digitalization and networking of all areas of life, which thus lead to ever more complex socio-technical systems. The goals of these systems include supporting people, improving their living situation or quality of life, or expanding human possibilities. But new complex technical systems do not only have positive social and societal effects. Often there are undesirable side effects that only become apparent during use, and both designers and users of complex networked technologies often feel disoriented. The consequences can range from decreasing acceptance to a complete loss of trust in networked software systems. As complex applications, and thus increasingly complex human-technology interactions, become more and more relevant, it is all the more important to find orientation again. For this purpose, we first have to identify those elements that contribute to complexity in the interaction with networked socio-technical systems and thus create a need for orientation. This work is intended to contribute to a structured reflection on the complexity of networked socio-technical systems throughout the entire construction process. For this purpose, a definition of complexity and complex system is first developed, which goes beyond the informatics understanding of complexity (i.e. the complexity of problems, algorithms, or data). The focus will rather be on the socio-technical interaction with and within complex networked systems. Based on this definition, an analysis tool will be developed, which allows us to make the complexity in the interaction with socio-technical systems visible and describable. One area in which networked socio-technical systems are becoming increasingly important is that of digital educational technologies. Adaptive educational technologies in particular have been attributed a great potential in the last decades. Therefore, two adaptive teaching and training systems will be examined with the analysis tool developed in this thesis. Special attention will be paid to the influence of adaptivity on the complexity of human-technology interaction situations. In empirical studies, the experiences of users and constructors of those adaptive systems will be examined to determine the decisive criteria for complexity. In this way, recurring questions of orientation in the development of adaptive educational technologies can be uncovered. Furthermore, interaction situations perceived as complex are identified. These situations can be used to show where, due to the complexity of the system, the established everyday routines of users are no longer sufficient to fully grasp the consequences of interaction with the system. This knowledge can help both designers and users to better deal with the inherent complexity of modern educational technologies in the future. KW - Bildungstechnologien KW - Mensch-Technik-Interaktion KW - Komplexität KW - Adaptivität KW - Methodik KW - Adaptivity KW - Educational Technologies KW - Complexity KW - Human-Technology Interaction KW - Methodology Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-499926 ER - TY - THES A1 - Krüger, Tom T1 - Zum Einfluss der Lateralität in zyklischen Sportarten bei Nachwuchsathleten T1 - The effect of laterality on young elite cyclic-sports athletes N2 - Die Ausprägung der Lateralität der Körperextremitäten steht in engem Zusammenhang mit der Hemisphärenspezialisierung des menschlichen Gehirns. Die Lateralität und die Dominanz einer Hemisphäre mit ihren Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit ist ein bislang unvollständig untersuchtes Phänomen im Sport. In der vorliegenden Arbeit soll daher die Bedeutung der Seitigkeitsausprägung im Rahmen sportlicher Bewegungsabläufe geprüft werden. Sowohl bei Messungen im "Freiwasser", als auch in der "Kanu–Gegenstromanlage" im Bereich des Kanurennsportes werden seit einigen Jahren sich in Qualität und Quantität unterscheidende Kraft–Zeit–Funktionen der linken und rechten Körperseite beobachtet, die zwar dokumentiert, aber bislang ungeprüft in ihrer Bedeutung als leistungsbeeinflussend angenommen werden. Im Zeitraum von Oktober 1997 bis Oktober 2000 wurden 275 Kajakfahrer und Canadierfahrer im Alter zwischen 11 und 20 Jahren zweimal jährlich (März und Oktober) mit einem umfangreichen trainings- und bewegungswissenschaftlichen sowie biomechanischen Instrumentarium untersucht. Die Athleten gehören zum Nachwuchs- und Anschlusskader des LKV Brandenburg. Schwerpunkt der Fragestellung ist der Zusammenhang von auftretenden Kraftdifferenzen zwischen der linken und rechten oberen Extremität und sportartspezifischen Leistungen unter Laborbedingungen und Feldbedingungen. Es wurden objektive Daten zu ausgewählten Kraftfähigkeiten der oberen Arm–Beuge–Schlinge an einem Kraftdiagnosegerät, Kraftverläufe am Messpaddel während Leistungsüberprüfungen im "Kanu–Gegenstromkanal" und im "Freiwasser" über 250 m und 2.000 m im Jahresverlauf erhoben. Die Ergebnisse zeigen einen Trend der im Altersverlauf ansteigenden Differenz der Mittelwertunterschiede in der Maximalkraft zwischen dem linken und rechten Arm. Bei bestehenden Maximalkraftdifferenzen zwischen linker und rechter oberer Extremität in der Längsschnittgruppe liegen die Leistungen mit dem rechten Arm deutlich über den Kraftleistungen des linken Arms und sind nicht zufällig. Mit steigendem Maximalkraftniveau nimmt überraschenderweise auch die Differenz der Maximalkraft zwischen der linken und rechten oberen Extremität trotz bilateralen Trainings zu. Die Ergebnisse der EMG–Analyse bestätigen, dass die Maximalkraft leistungsbestimmend für die Bootsleistungen ist. In den EMG–Signalverläufen werden die unterschiedlichen Belastungen der Labor– und Feldbedingungen mit individuellen Charakteristika nachgezeichnet. Deutlich unterscheiden sich die Kraftverläufe im "Freiwasser" gegenüber den Kraftverläufen in der "Kanu–Gegenstromanlage". Bei der vorliegenden Untersuchung handelt es sich um eine erste empirische Arbeit zur Auswirkung von Seitigkeitsunterschieden in zyklischen Sportarten auf der Expertiseebene. In der Untersuchung wurden methodische Verfahren eingesetzt, die dem derzeitigen Forschungsstand in der Trainings- und Bewegungswissenschaft entsprechen. Neben varianzanalytischen Verfahren der Auswertung zur Darstellung von Mittelwertunterschieden und Zusammenhänge prüfenden Verfahren wurden ebenso explorative EMG–Analysen angewandt. Die Ergebnisse aus dem Längsschnitt belegen bei ausschließlich rechtshändigen Probanden, dass die Schlussfolgerung von bevorzugter Extremität auf ein höheres Kraftniveau nicht eineindeutig ist. Zwischen den oberen Extremitäten bei Kanurennsportlern bestehen nicht nur zufällige Kraftunterschiede, trotz des bilateralen Trainings. Kontrovers diskutiert wird die Beziehung von bevorzugter Extremität und der Höhe der Kraftentfaltung. Im Alltagsverständnis wird häufig angenommen, dass ein höheres Maximalkraftniveau in der Extremität vorliegen muss, die auch die bevorzugte (z.B. Schreibhand) ist (WIRTH & LIPHARDT, 1999). Diese Eindeutigkeit konnte in der durchgeführten Untersuchung nicht bestätigt werden. Wie die Ergebnisse dieser Untersuchung deutlich zeigen, nimmt mit der höheren Maximalkraft aber auch die Differenz der Kraftleistungen zwischen dem linken und rechten Arm bei bilateral ausgerichtetem Training zu. FISCHER (1988; 1992) wies nach, dass sich ein Training auf der subdominanten Seite in einem kontralateralen Leistungstransfer auf der dominanten Seite positiv auswirkte. Erkenntnisse von KUHN (1986) und HOLLMANN & HETTINGER (2000) unterstützen nachhaltig die Ergebnisse. Die EMG–Ergebnisse zeigen die individuelle Reaktion auf die Belastungsanforderungen. Die elektromyographischen Daten beziehen sich auf den neuromuskulären Komplex. Somit sprechen hohe Amplitudenwerte einerseits für eine hohe Innervation der beteiligten motorischen Einheiten an der Bewegungsausführung und andererseits für einsetzende Ermüdungserscheinungen im Muskel. In Bezug auf die Ermüdung der oberen Extremitätenmuskeln der rechten und linken Seite beschreiben WILLIAMS, SHARMA & BILODEAU (2002) keine signifikanten Unterschiede zwischen der dominanten und nichtdominanten Handseite. N2 - The development of body extremity laterality is closely linked to hemisphere specialization of the human brain. Laterality, the dominance of one hemisphere, and the effect of these two phenomena on sports performance capacity have yet to be described in detail. The question arises as to whether performance differences between paired extremities and the attendant extent of this difference might determine performance levels. In flat water canoeing, measurements in flat water as well as in the canoe counter current system reveal force time functions of the left and right body side that differ in quality and quantity. These differences have been documented for a number of years. However, so far their influence on performance has been presumed to exist and no attempt has been made to explain them. During the period from October 1997 to October 2000, 275 kayakers and canoeists between the ages of 11 and 20 were examined twice annually (March and October) using extensive training scientific, kinetic and biomechanical equipment. The athletes were members of a state-wide canoeing club. The main focus of the study was the correlation between (a) force differences arising between the left and right upper extremity and (b) athletic performance under laboratory conditions and field conditions. The following data was gathered: selected strength capacities of the upper arm flexor at a static strength measurement system (Wick & Krüger, 1998), force curves at the measuring paddle during exercise tests using the canoe counter current system and canoeing times in flat water over 250 m and 2,000 m during the course of the year. The results of the static maximum force test showed that the difference in maximum force between the left and right arm increases with age. In the cross-sectional group, maximum force differences were observed between the left and right upper extremity; in terms of strength performance the right arm was clearly superior to the left arm. Despite bilateral training, contrary to what might be expected, the difference in maximum force between the left and right upper extremity increases with rising maximum force level. The proportional relationship remains unaffected by this. The evaluation of force parameters from the longitudinal and cross-sectional standpoint does not provide any clear indication of performance dominance of a specific extremity. The differences of the force parameters between the left and right upper extremity as measured in the canoe counter current system and in flat water are not stable. An analysis of EMG results confirmed that the maximum force has a decisive effect on canoeing performance. Force curves in flat water differ markedly from force curves in the canoe counter current system. The present investigation is a first empirical paper on the effect of laterality differences on expert athletes in cyclic sports. The methodologies applied during the investigation correspond to the present state of research in the fields of training science and human kinetics. Variance-analytical methods of evaluation for the representation of average value differences, procedures that search connections and explorative EMG analyses were used. Results from the longitudinal section indicate that with exclusively right-handed subjects the preferred extremity cannot biuniquely be shown to have a higher force level. This result is confirmed by the cross-sectional findings. Despite bilateral training, force differences are observed between the upper extremities of canoeists. However, there is ongoing controversy about the relationship between preferred extremity and the extent of force development. The preferred extremity (e.g. the writing hand) is commonly believed to possess the higher maximum force level (Wirth & Liphardt, 1999). Nonetheless, this assumption could not be confirmed during the present investigation. However, the results of this investigation clearly show that as maximum force increases, the difference in strength performance between the left and right arm increases, including when bilateral training is applied. Fischer (1988; 1992) showed that training the subdominant side positively affected the dominant side. This is attributable to contralateral achievement transfer. These results are strongly supported by the findings of Kuhn (1986) and Hollmann & Hettinger (2000). The proportional difference remains stable over time with the athletes studied. This too supports the concept that the preferred extremity benefits from positive transfer effects. The electromyographic data pertains to the neuromuscular complex. Thus high amplitude values suggest on one hand a high innervation of the motor units involved in the performance of the movement and on the other hand the first signs of muscle fatigue. Williams, Sharma & Bilodeau (2002) found no significant differences between fatigue levels in the upper extremity muscles of the dominant and non-dominant extremity. KW - Kanurennsport KW - Lateralität KW - Elektromyographie KW - Maximalkraft KW - Schnellkraft KW - Hemisphaerendominanz KW - Dominanz KW - laterality KW - dominance of hemisphere KW - cyclic sports KW - flat water canoeing KW - electromyography KW - maximum force Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-5810 ER - TY - THES A1 - Gellert, Marcus T1 - Zum Dynamoeffekt in extern getriebenen Strömungen N2 - Die Frage nach der Herkunft und der dynamischen Entwicklung langlebiger kosmischer Magnetfelder ist in vielen Details noch unbeantwortet. Es besteht zwar kein Zweifel daran, dass das Magnetfeld der Erde und anderer kosmischer Objekte durch den sogenannten Dynamoeffekt verursacht werden, der genaue Mechanismus als auch die notwendigen Voraussetzungen und Randbedingungen der zugrundeliegenden Strömungen sind aber weitgehend unbekannt. Die für einen Dynamo interessanten Strömungsmuster, die im Inneren von Himmelskörpern durch Konvektion und differentielle Rotation entstehen, sind Konvektionsrollen parallel zur Rotationsachse. Auf einer Strömung mit eben solcher Geometrie, der sogenannten Roberts-Strömung, basieren die in der vorliegenden Arbeit untersuchten Dynamomodelle. Mit Methoden der nichtlinearen Dynamik wird versucht, das Systemverhalten bei Änderung der Systemparamter genauer zu charakterisieren. Die numerischen Untersuchungen beginnen mit einer Analyse der Dynamoaktivität der Roberts-Strömung in Abhängigkeit von den zwei freien Parametern in den Modellgleichungen, der magnetischen Prandtl-Zahl und der Stärke des Energieinputs. Gefunden werden verschiedene Lösungstypen die von einem stationären Magnetfeld über periodische bis zu chaotischen Zuständen reichen. Die yugrundeliegenden Symmetrien werden beschrieben und die Bifurkationen, die zum Wechsel der Lösungstypen führen, charakterisiert. Zusätzlich gibt es Bereiche bei sehr kleinen Prandtl-Zahlen, in denen überhaupt kein Dynamo existiert. Dieses Verhalten wird in der Literatur auch für viele andere numerisch ausgewertete Modelle beschrieben. Im Übergangsbereich zwischen dynamoaktivem und dynamoinaktivem Bereich wird das Auftreten einer sogenannten Blowout-Bifurkation gefunden. Desweiteren beschäftigt sich die Arbeit mit der Frage, inwiefern Helizität, also eine schraubenförmige Bewegung, der Strömung den Dynamoeffekt beeinflusst. Dazu werden ähnliche Strömungstypen verglichen, die sich hauptsächlich in ihrem Helizitätswert unterscheiden. Es wird gefunden, dass ein bestimmter Wert der Helizität nicht unterschritten werden darf, um einen stabilen Roberts-Dynamo zu erhalten. N2 - The question of origin and development of longlasting cosmic magnetic fields is in many details an unanswered question. There is no doubt that the magnetic fields of cosmic objects like the earth, the sun and larger structures are caused by the so called dynamo effect. The exact mechanism as well as the necassary properties and boundary conditions for the underlying flow field are mostly unknown. The flow pattern believed to act as the source of dynamo activity in the inner of cosmic bodies are convection-like rolls parallel to the rotation axis of this objects and are results of the acting body forces due to differential rotation and thermal convection. The basis of the considered dynamo model is a flow field revealing such flow structures, the so called Roberts flow. The numerical investigations start with an analysis of dynamo activity of the Roberts flow in dependence on the two free parameters magnetic Prandtl number and forcing strength. The model shows different types of solutions starting from steady magnetic states in a very small parameter region at larger magnetic Prandtl numbers, time-periodic solutions and chaotic behavior for stronger forcing. For small magnetic Prandtl numbers the system doesn't carry any magnetic field. This 'small Prandtl number problem' is in accordance with the behavior of several other numerically investigated dynamo models described in the literature. The transient region between dynamo activity and the non-magnetic states can be classified by a so-called blowout bifurcation. Furthermore the investigation deals with the question in what way the helical structure of the flow field indicated by a non-vanishing kinetic helicity influences the dynamo process. The comparison of very similar flow families, mainly distinguishable by their different helicity values, leads to the result that beneath a lower bound no stable Roberts dynamo is working. T2 - Zum Dynamoeffekt in extern getriebenen Strömungen KW - Dynamo KW - Dynamoeffekt KW - Magnetfelderzeugung KW - Roberts-Strömung KW - Helizität KW - dynamo KW - dynamo effect KW - magnetic field generation KW - Roberts flow KW - helicity Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-0001705 ER - TY - THES A1 - Gutschow, Stephan T1 - Zu cervicalen Distorsionsverletzungen und deren Auswirkungen auf posturale Schwankungsmuster T1 - To cervical whiplash injuries and their effects on postural fluctuation models N2 - Einleitung & Problemstellung: Beschwerden nach Beschleunigungsverletzungen der Halswirbelsäule sind oft nur unzureichend einzuordnen und diagnostizierbar. Eine eindeutige Diagnostik ist jedoch für eine entsprechende Therapie wie auch möglicherweise entstehende versicherungsrechtliche Forderungen notwendig. Die Entwicklung eines geeigneten Diagnoseverfahrens liegt damit im Interesse von Betroffenen wie auch Kostenträgern. Neben Störungen der Weichteilgewebe ist fast immer die Funktion der Halsmuskulatur in Folge eines Traumas beeinträchtigt. Dabei wird vor allem die sensorische Funktion der HWS-Muskulatur, die an der Regulation des Gleichgewichts beteiligt ist, gestört. In Folge dessen kann angenommen werden, dass es zu einer Beeinträchtigung der Gleichgewichtsregulation kommt. Die Zielstellung der Arbeit lautete deshalb, die möglicherweise gestörte Gleichgewichtsregulation nach einem Trauma im HWS-Bereich apparativ zu erfassen, um so die Verletzung eindeutig diagnostizieren zu können. Methodik: Unter Verwendung eines posturographischen Messsystems mit Kraftmomentensensorik wurden bei 478 Probanden einer Vergleichsgruppe und bei 85 Probanden eines Patientenpools Kraftmomente unter der Fußsohle als Äußerung der posturalen Balanceregulation aufgezeichnet. Die gemessenen Balancezeitreihen wurden nichtlinear analysiert, um die hohe Variabilität der Gleichgewichtsregulation optimal zu beschreiben. Über die dabei gewonnenen Parameter kann überprüft werden, ob sich spezifische Unterschiede im Schwankungsverhalten anhand der plantaren Druckverteilung zwischen HWS-Traumatisierten und den Probanden der Kontrollgruppe klassifizieren lassen. Ergebnisse: Die beste Klassifizierung konnte dabei über Parameter erzielt werden, die das Schwankungsverhalten in Phasen beschreiben, in denen die Amplitudenschwankungen relativ gering ausgeprägt waren. Die Analysen ergaben signifikante Unterschiede im Balanceverhalten zwischen der Gruppe HWS-traumatisierter Probanden und der Vergleichsgruppe. Die höchsten Trennbarkeitsraten wurden dabei durch Messungen im ruhigen beidbeinigen Stand mit geschlossenen Augen erzielt. Diskussion: Das posturale Balanceverhalten wies jedoch in allen Messpositionen eine hohe individuelle Varianz auf, so dass kein allgemeingültiges Schwankungsmuster für eine Gruppengesamtheit klassifiziert werden konnte. Eine individuelle Vorhersage der Gruppenzugehörigkeit ist damit nicht möglich. Die verwendete Messtechnik und die angewandten Auswerteverfahren tragen somit zwar zu einem Erkenntnisgewinn und zur Beschreibung des Gleichgewichtsverhaltens nach HWS-Traumatisierung bei. Sie können jedoch zum derzeitigen Stand für den Einzelfall keinen Beitrag zu einer eindeutigen Bestimmung eines Schleudertraumas leisten. N2 - Introduction & Problem definition: Disorders after acceleration injuries of the cervical spine can often be classified and diagnosed only inadequately. But an explicit diagnosis is necessary as a basis for an adequate therapy as well as for possibly arising demands pursuant to insurance law. The development of suitable diagnosis methods is in the interest of patients as well as the cost units. Apart from disorders of the soft tissues there are almost always impairments of the function of the neck musculature. Particularly the sensory function of the cervical spine musculature, which participates in the regulation of the equilibrium, is disturbed by that. As a result in can be assumed that the postural control is also disturbed. Therefore the aim of this study was to examine the possibly disturbed postural motor balance after a whiplash injury of the cervical spine with the help of apparatus-supported methods to be able to unambigiously diagnose. Methods: postural measuring system based on the force-moment sensortechnique was used to record the postural balance regulation of 478 test persons and 85 patients which had suffered a whiplash injury. Data analysis was accomplished by linear as well as by nonlinear time series methods in order to characterise the balance regulation in an optimal way. Thus it can be determined whether there can be classified specific differences in the plantar pressure distribution covering patients with a whiplash injury and the test persons of the control group. Results: The best classification could be achieved by parameters which describe the variation of the postural balance regulation in phases in which the differences of the amplitudes of the plantar pressure distribution were relatively small. The analyses showed significant differences in the postural motor balance between the group of patients with whiplash injuries and the control group. The most significant differences (highest discriminate rates) could be observed by measurements in both-legged position with closed eyes. Discussion: Although the results achieved support the hypothesis mentioned above, is must be conceded that the postural motor balance showed a high individual variation in all positions of measurement. Therefore no universal variation model could be classified for the entirety of either group. This way an individual forecast of the group membership is impossible. As a result the measurement technology being used and the nonlinear time series analyses can contribute to the gain of knowledge and to the description of the regulation of postural control after whiplash injury. But at present they cannot contribute to an explicit determination of a whiplash injury for a particular case. KW - Schleudertrauma KW - posturale Balanceregulierung KW - nichtlineare Zeitreihenanalysen KW - whiplash injury KW - regulation of postural balance KW - nonlinear time series analysis Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-15367 ER - TY - THES A1 - Lengefeld, Jan T1 - Zirkulardichroismus-Messungen mit Synchrotronstrahlung am BESSY : Möglichkeiten und Grenzen bei der Untersuchung biologischer Proben T1 - Synchrotron radiation circular dichroism measurements at BESSY : potentials and limitations investigating biological samples N2 - In dieser Arbeit wurden die Möglichkeiten und Grenzen für Zirkulardichroismus-Messungen mit Synchrotronstrahlung untersucht. Dazu wurde ein Messaufbau für Zirkulardichroismus-Messungen an zwei Strahlrohren am Berliner Elektronenspeicherring für Synchrotronstrahlung eingesetzt, die für Messungen im Bereich des ultravioletten Lichts geeignet sind. Eigenschaften der Strahlrohre und des Messaufbau wurden in einigen wichtigen Punkten mit kommerziellen Zirkulardichroismus-Spektrometern verglichen. Der Schwerpunkt lag auf der Ausdehnung des zugänglichen Wellenlängenbereichs unterhalb von 180 nm zur Untersuchung des Zirkulardichroismus von Proteinen in diesem Bereich. In diesem Bereich ist es nicht nur die Lichtquelle sondern vor allem die Absorption des Lichts durch Wasser, die den Messbereich bei der Messung biologischer Proben in wässriger Lösung einschränkt. Es wurden Bedingungen gefunden, unter denen der Messbereich auf etwa 160 nm, in einigen Fällen bis auf 130 nm ausgedehnt werden konnte. Dazu musste die Pfadlänge deutlich reduziert werden und verschieden Probenküvetten wurden getestet. Der Einfluss der dabei auftretenden Spannungsdoppelbrechung in den Probenküvetten auf das Messsignal konnte mit einem alternativen Messaufbau deutlich reduziert werden. Systematische Fehler im Messsignal und auftretende Strahlenschäden begrenzen jedoch die Zuverlässigkeit der gemessenen Spektren. Bei Proteinfilmen schränkt die Absorption von Wasser den Messbereich kaum ein. Es wurden jedoch meist deutliche Unterschiede zwischen den Spektren von Proteinfilmen und den Spektren von Proteinen in wässriger Lösung festgestellt. Solange diese Unterschiede nicht minimiert werden können, stellen Proteinfilme keine praktikable Alternative zu Messungen in wässriger Lösung dar. N2 - The possibilities and limitations for synchrotron radiation circular dichroism measurements were investigated in this thesis. Therefore an experimental setup to measure circular dichroism was used at two beamlines at the “Berliner Elektronenspeicherring für Synchrotronstrahlung”(BESSY), which were suitable in the ultraviolet range of light. Properties of the beamlines and the experimental setup were compared to those of commercial circular dichroism spectrometer in some important points. The focus was on the extension of the accessible wavelength range below 180 nm, with the aim to investigate the circular dichroism of proteins in that range. It is not only the light source that limits measurements with aqueous solutions in that range, but mainly the absorption of the light by water. Conditions were found under which the wavelength range was extended to about 160 nm, in some cases even to 130 nm. To achieve this, a significant reduction of the pathlength was necessary. Several sample cells were tested for their usability. The effect of birefringence within the sample cells on the circular dichroism signal could be reduced strongly with an alternative experimental setup. However systematic errors in the circular dichroism signal and appearing radiation damage of the proteins limits the reliability of the measured spectra. By using protein films, the light absorption by water is not a problem anymore. However, significant differences between the circular dichroism spectra of protein films and proteins in aqueous solution occurred in most of the cases. Unless these differences can be eliminated, measuring protein films is not an alternative to measurements in aqueous solution. KW - Synchrotronstrahlung KW - Zirkulardichroismus KW - BESSY KW - Wasserabsorption KW - Protein KW - synchrotron radiation KW - circular dichroism KW - BESSY KW - water absorbance KW - protein Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-44263 ER - TY - THES A1 - Schrameier, Matthias T1 - Zielsteuerung im öffentlichen Sektor und deren Integration in die Managementroutinen T1 - Management by objectives in the Public Sector and its integration in management routines N2 - Die Arbeit geht der Frage nach, wie Innovationen in einer Organisation des öffentlichen Sektors aufgenommen wurden und zu welchen Veränderungen dies führte. Im Vordergrund steht hier nicht die Innovation selbst, sondern vielmehr die Anpassungsmechanismen in der Organisation. Folgende Forschungsfragen wurden dazu gewählt: 1. Wie wurde das Instrument Zielsteuerung bzw. Zielvereinbarung im öffentlichen Sektor eingeführt und in die Managementroutinen integriert? 2. Welche Faktoren führen zu einer Integration der Zielsteuerung in die Managementroutinen? 3. Welche Empfehlungen für die Praxis lassen sich daraus ableiten? Dazu wurde ein Landesbetrieb in Brandenburg detailliert untersucht und 31 Interviews mit Führungskräften der zweiten und dritten Managementebene geführt. In dieser Organisation wurde im Rahmen der deutschlandweiten Reformbewegung in der öffentlichen Verwaltung das Instrument Zielsteuerung bzw. Zielvereinbarung eingeführt und mit ganz konkreten Erwartungen verbunden. Als Untersuchungseinheit der möglichen Anpassungen und Veränderungen wurde das Konstrukt der Managementroutinen herangezogen, welche als kollektive Handlungsmuster ganz bewusst individuelle Verhaltensweisen ausklammerten. Die Arbeit konnte eine Reihe von früheren Erkenntnissen bestätigen und zudem nachweisen, dass, entgegen des häufigen Vorurteils, Innovationen aus dem privatwirtschaftlichem Raum doch auch zu positiven Veränderungen in Organisationen der öffentlichen Hand führen können. Es kam hier jedoch nicht zur Entwicklung neuer, sondern zu einer Anpassung der bestehenden Routinen. Auf dieser Basis konnte festgestellt werden, dass ein stufenweiser Einführungsvorgang zunächst auf der Ebene der veränderten Zielvorstellungen der Führungskräfte zum Erfolg führte. Erst nach der Anpassung auf dieser „ostentativen“ Ebene kam es mit etwas Verzögerung zu einer Veränderung auf der Ebene der konkreten Handlungen. Im Hinblick auf die Einflussfaktoren der Innovation konnte festgestellt werden, dass viele Aspekte der Zielsetzungstheorie nach wie vor relevant sind und instabile politische Rahmenbedingungen zu wesentlichen Einschränkungen der Entfaltungsmöglichkeiten der Innovation führen können. Für viele Einflussfaktoren konnten allerdings sowohl positive als auch negative Wirkungen identifiziert werden. N2 - The focus of the study is how Public Sector organizations implemented a Management by Objective instrument as a particular innovation in the light of organizational adoption mechanisms. For this the following three research questions were defined: 1. How did the integration of the Management by Objective instrument in a Public Sector organization take place and how was it integrated in management routines? 2. What are the main determinants of the integration in the management routines? 3. What are the main recommendations for future implementations? In order to answer the research questions a specific organization of a federal state in Germany has been examined with 31 interviews at the second and third management level. During the general reform movement in Germany the organization implemented a target agreement system and the level of analysis of the potential changes in the organization was the management routines. These routines were defined as non-individual behavior patterns over the entire organization. One of the main results of the study was to show that innovations coming out of the Private Sector are also able to help organizations in the Public Sector to deal with the various challenges and problems they face. In this context however, no particularly new routines were developed, but rather existing routines were adapted. In addition, the implementation process was a multiple and sequential process with different steps. First, the innovation affected the personal goals of the management and then as a consequence the specific actions and artefacts of the management routines. Many aspects of the goal setting theory and the various influencing factors for organizational innovations were also relevant in the study and one of the predominant prerequisites for organizational changes was the stabile political as well as organizational environment. However, for many of the positive factors there were also negative indications within the organization identified. KW - Zielsteuerung KW - Managementroutinen KW - management by objectives KW - management routines KW - organizational changes Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-79659 ER - TY - THES A1 - Uçar, Magdalena T1 - Zeugenschaft im Bild T1 - Visual testimony BT - Strategien der Sichtbarmachung der Shoah im polnischen Dokumentar- und Kunstfilm nach 1989 BT - Strategies of visualization of the Holocaust in Polish documentary and artistic films post-1989 N2 - Zentrales Anliegen der Dissertation ist, Zeugenschaft als visuelle Strategie zu beleuchten. In Abgrenzung zur These der Undarstellbarkeit der Shoah wird der Begriff der Sichtbarmachung nutzbar gemacht, um Prozesse und die Wirkung von Bildern im Zusammenhang mit Zeugenschaft herauszustellen. Ausgangspunkt dabei ist, dass bildliche Zeugnisse einen Gegenpol zu den standardisierten Visualisierungspraktiken der Shoah bieten, sprich dem historischen Bildmaterial aufgenommen durch die Alliierten und der Nationalsozialisten. In der Arbeit wird das historische Bildmaterial als Visualisierungspraxis problematisiert und visuellen Zeugnissen gegenübergestellt, die Augen- und Überlebenszeugen der Shoah, aber auch authentische Orte des Geschehens aus einer nachträglichen Perspektive zeigen. Dabei werden insbesondere zwei kritische Strategien des Umgangs mit historischen Bildern der Shoah hervorgehoben: das Hinterfragen von Archivbildern innerhalb des Films (Harun Farockis AUFSCHUB, 2007) und die Verweigerung von Archivbildern aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges (Claude Lanzmanns SHOAH, 1985). Seit den 1990er Jahren wird Zeugenschaft in der Forschung als philosophische, moralische und erkenntnistheoretische Kategorie in den USA, aber auch in Deutschland viel diskutiert. Dabei wurde die bild- und medienwissenschaftliche Perspektive im Zusammenhang mit Zeugenschaft kaum beleuchtet, darin liegt der Forschungsbeitrag der Arbeit. Insbesondere drei Gesichtspunkte von visueller Zeugenschaft werden herausgearbeitet: 1) die Sichtbarmachung der Überlebenden und der Orte des Geschehens im Jetzt, 2) die nichtsprachlichen Aspekte von Zeugenaussagen und 3) die Rolle des Zuschauers, der durch den Akt des Sehens in einem Imaginationsprozess eine Verknüpfung zwischen den Bildern aus der Jetztzeit und der nicht-sichtbaren Vergangenheit herstellt. Polen nimmt eine besondere historische Rolle als Zentrum des europäischen Judentums bis zum Zweiten Weltkrieg und gleichzeitig als »Schauplatz des Holocaust« und Ort der Augenzeugenschaft ein. Maßgeblich hat Claude Lanzmanns Film SHOAH dazu beigetragen, die Konzentrations- und Vernichtungslager im Polen der Nachkriegszeit sichtbar zu machen, und damit nicht nur Generationen von polnischen Filmemachern und Künstlern nach ihm beeinflusst, sondern auch kontroverse Debatten in Polen ausgelöst. Anhand der ausgewählten Filme lässt sich in der polnischen Erinnerungskultur seit der Wende von 1989 eine Hinwendung zur polnisch-jüdischen Geschichte erkennen, die sich verstärkt mit den Fragen der polnischen Mittäterschaft und Schuld an der Shoah auseinandersetzt. Der Untersuchungsgegenstand unterteilt sich in zwei Formate: Dokumentar- und Kunstfilm. Einerseits ist das auf ihre unterschiedlichen Produktions- und Rezeptionsbedingungen sowie die Länge der Arbeiten zurückzuführen. Andererseits bewegen sich die Kategorien auf verschiedenen Reflexionsebenen und zielen auf unterschiedliche Wirkungen beim Zuschauer ab. Während sich in den Dokumentarfilmen zum Teil explizite Bezüge (aber auch Abgrenzungen) zum Lanzmann’schen Projekt erkennen lassen, handelt es sich bei den Produktionen des zeitgenössischen Künstlers Artur Żmijewski um einen Meta-Diskurs, der auf radikale und provokative Art und Weise bestehende erinnerungskulturelle Praktiken ausstellt und kritisch hinterfragt. N2 - The central aim of the thesis is to reflect on testimony as a visual strategy. In comparison to the assumption of the non-representability of the Shoah, the notion of visualization is used in order to describe processes and effects of images in connection with witnessing and testimony. The initial point of the discussion is based on the assumption that visual testimony constitutes an antipole to the standard visualization practices; that is the historical visual material recorded by the Allies and the National Socialists during World War II. Expounding the problems of the historical images, the thesis contracts the historical footage shot during the war period with the visual testimonies given by eyewitnesses and survivors of the Shoah. In particular, two central strategies are pointed out, which show a critical approach to the historical material: the critical examination of the archival footage within the film (Harun Farockis AUFSCHUB, 2007) and the refusal to show archival material shot during World War II (Claude Lanzmanns SHOAH, 1985). Since the 1990s, testimony has been discussed as a philosophical, moral, and epistemological category in the academic discourse in the USA as well as in Germany. However, a perspective of visual or media studies in this context was rarely present, and therefore this thesis wants to contribute to this subject area. Particularly, three aspects of visual testimony are highlighted: 1) the visualization of the witnesses, survivors, and the scenes of the events in the present time, 2) the non-linguistic aspects of giving testimony and 3) the role of the spectator, who combines the images from the present time with the non-visible past by the act of seeing in a process of imagination. Poland has a special historical role as the center of the European Judaism until World War II as well as »scene of the Holocaust« and eyewitnesses. Claude Lanzmann's film SHOAH significantly contributed to the visibility of the concentration and extermination camps in Poland during the postwar period. Thus, his film not only provoked a vivid public dispute in Poland, but also influenced generations of Polish filmmakers and artists. Thereby a shift to Polish-Jewish history has been perceptible in the commemorative culture in Poland since 1989 as well as in the selected films, which increasingly deal with questions of Polish complicity and co-perpetrators of the Shoah. The subject of the work is subdivided in the two different formats: documentary and artistic film. On the one hand this is due to the unequal production and reception conditions as well as the length of the works. On the other hand the categories vary in their different levels of reflection and aim to have an effect on the viewer. While the documentaries explicitly refer to Lanzmann's project to some extent –even though some are distinct to it–, Artur Żmijewski's contemporary artistic productions provide a meta discourse, which radically and provocatively calls into question existing practices of commemorative culture. KW - Zeugenschaft KW - Erinnerungskultur KW - Film KW - Shoah KW - Polen KW - testimony KW - commemorative culture KW - Poland KW - Holocaust KW - film Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-406087 ER - TY - THES A1 - Brandt, Stephan Peter T1 - Zelltyp-spezifische Mikroanalyse von Arabidopsis thaliana-Blättern N2 - Im ersten Teil der Arbeit wurden Strategien zur Analyse von Transkripten erarbeitet. Die ersten Versuche zielten darauf ab, in mit Glaskapillaren genommenen Einzelzellproben verschiedener Gewebeschichten RT-PCR durchzuführen, um spezifische Transkripte nachweisen zu können. Dies gelang für eine Reihe von Genen aus verschiedenen Pflanzenspezies. Dabei konnten sowohl Transkripte stark wie auch schwach exprimierter Gene nachgewiesen werden. Für die Erstellung von Gewebe-spezifischen Expressionsprofilen war es notwendig, die in vereinigten Zellproben enthaltene mRNA zunächst zu amplifizieren, um eine ausreichende Menge für Arrayhybridisierungen zu erhalten. Vor der Vermehrung wurde die mRNA revers transkribiert. Es wurden daran anschließend verschiedene Amplifikationsstrategien getestet: Die neben Tailing, Adapterligation und anderen PCR-basierenden Protokollen getestete Arbitrary-PCR hat sich in dieser Arbeit als einfache und einzige Methode herausgestellt, die mit so geringen cDNA-Mengen reproduzierbar arbeitet. Durch Gewebe-spezifische Array-hybridisierungen mit der so amplifizierten RNA konnten schon bekannte Expressionsmuster verschiedener Gene, vornehmlich solcher, die an der Photosynthese beteiligt sind, beobachtet werden. Es wurden aber auch eine ganze Reihe neuer offensichtlich Gewebe-spezifisch exprimierter Gene gefunden. Exemplarisch für die differentiell exprimierten Gene konnte das durch Arrayhybridisierungen gefundene Expressionsmuster der kleinen Untereinheit von Rubisco verifiziert werden. Hierzu wurden Methoden zum Gewebe-spezifischen Northernblot sowie semiquantitativer und Echtzeit-Einzelzell-RT-PCR entwickelt. Im zweiten Teil der Arbeit wurden Methoden zur Analyse von Metaboliten einschließlich anorganischer Ionen verwendet. Es stellte sich heraus, daß die multiparallele Methode der Gaschromatographie-Massenspektrometrie keine geeignete Methode für die Analyse selbst vieler vereinigter Zellinhalte ist. Daher wurde auf Kapillarelektrophorese zurückgegriffen. Eine Methode, die mit sehr kleinen Probenvolumina auskommt, eine hohe Trennung erzielt und zudem extrem geringe Detektionslimits besitzt. Die Analyse von Kohlenhydraten und Anionen erfordert eine weitere Optimierung. Über UV-Detektion konnte die K+-Konzentration in verschiedenen Geweben von A. thaliana bestimmt werden. Sie lag in Epidermis und Mesophyll mit ca. 25 mM unterhalb der für andere Pflanzenspezies (Solanum tuberosum und Hordeum vulgare) publizierten Konzentration. Weiter konnte gezeigt werden, daß zwölf freie Aminosäuren mittels einer auf Kapillarelektrophorese basierenden Methode in vereinigten Zellproben von Cucurbita maxima identifiziert werden konnten. Die Übertragung der Methode auf A. thaliana-Proben muß jedoch weiter optimiert werden, da die Sensitivität selbst bei Laser induzierter Fluoreszenz-Detektion nicht ausreichte. Im dritten und letzten Teil der Arbeit wurde eine Methode entwickelt, die die Analyse bekannter wie unbekannter Proteine in Gewebe-spezifischen Proben ermöglicht. Hierzu wurde zur Probennahme mittels mechanischer Mikrodissektion eine alternative Methode zur Laser Capture Microdissection verwendet, um aus eingebetteten Gewebeschnitten distinkte Bereiche herauszuschneiden und somit homogenes Gewebe anzureichern. Aus diesem konnten die Proteine extrahiert und über Polyacrylamidgelelektrophorese separariert werden. Banden konnten ausgeschnitten, tryptisch verdaut und massenspektrometrisch die Primärsequenz der Peptidfragmente bestimmt werden. So konnten als Hauptproteine im Mesophyll die große Untereinheit von Rubisco sowie ein Chlorophyll bindendes Protein gefunden werden. Die in dieser Arbeit entwickelten und auf die Modellpflanze Arabidopsis thaliana angewandten Einzelzellanalysetechniken erlauben es in Zukunft, physiologische Prozesse besser sowohl räumlich als auch zeitlich aufzulösen. Dies wird zu einem detaillierteren Verständnis mannigfaltiger Vorgänge wie Zell-Zell-Kommunikation, Signalweiterleitung oder Pflanzen-Pathogen-Interaktionen führen. N2 - The subject of this thesis was the analysis of single plant cells in respect to their contents of i) transcripts, ii) inorganic cations and anions, iii) metabolites like amino acids and carbohydrates as well as iv) proteins. One task was the transfer of existing methods to single cell analysis on leaf tissues of the model plant Arabisopsis thaliana L., the second one was the refinement and the development, respectively, of new protocols for the analysis of such picoliter samples. For cell type specific sampling two different complimentary methods were applied: Using micro glass capillaries specific single cell contents could be harvested from intact plants, whereas typical sample volumes were in the picoliter range. Even the sampling of inner cell types such as companion cells could be demonstrated. Using mechanical micro dissection of embedded tissue a larger amount of homogenous tissue could be collected. Because single cell samples contain only femtogram amounts of mRNA, direct detection of transcripts is impossible. Therefore, two amplification protocols were applied to the cell samples: The first procedure makes use of specifically primed RT-PCR for amplification. Several genes derived from different plants and tissues could be detected after successful RT-PCR, including high as well as low expressed genes. The second method was developed to monitor the activity of many genes in parallel using array hybridisation with filters containing the cDNA of as many as 16.000 ESTs. For this purpose, unspecific RT-PCR as it is applied in the differential display was used to amplify different transcripts in just one reaction. However, in these tissue specific array hybridisations the expression patterns of several hundreds genes could be monitored. These included known tissue specific expression patterns (of mainly photosynthesis related genes) as well as a couple of unknown expression patterns. To verify the tissue specificity of gene activity some results were reconsidered using tissue specific northern blot hybridisations and real time RT-PCR, respectively. Secondly, metabolites (including inorganic ions) were investigated: Because gas chromatography-mass spectrometry does not reveal the sensitivity which in necessary for the analysis of even multiple pooled single cell samples capillary electrophoresis was applied for these studies. This method has a high potential as it needs only small amounts of starting material, has uncomparable low detection limits and exhibits a high number of theoretical plates. The analysis of inorganic anions and carbohydrates needs further optimisations. Using UV absorption-detection potassium could be detected in different cell types whereas the concentrations in mesophyll and epidermis were found around 25 mM each. These concentrations are lower than in other species as Solanum tuberosum or Hordeum vulgare. For investigations of amino acids the cell samples were derivatized to make the use of laser induced fluorescence-detection capable. In samples derived from pumpkin (Cucurbita maxima) mesophyll twelve amino acids could be detected and identified. The transfer of this method to A. thaliana derived samples exhibited no results which may be due to the low concentration of free amino acids in these plants. Finally, a method was developed with which the existence of known and unknown proteins in tissue specific samples could be monitored. For this, mechanical micro dissection was used to: After embedding and sectioning the tissue of interest was cut out by an vibrating steel chisel to get homogenous samples. The proteins contained in these tissue pieces were extracted and separated by one dimensional SDS polyacrylamid gel electrophoresis. Several protein bands could be detected after staining with either silver or coomassie blue stain. These bands were cut out and sequenced by mass spectrometry. The large subunit of rubisco as well as one chlorophyll binding protein could be identified as the major proteins within the mesophyll. The single cell analysis methods which were developed and applied to the model plant A. thaliana in this thesis allow a better spatial as well as temporal resolution of analysis. This will lead to a more detailed understanding of physiological processes like cell to cell communication, signalling or plant-pathogen interactions. KW - Einzelzellanalytik KW - minimal invasive Probennahme KW - Array Hybridisierung KW - RT-PCR KW - Kapillarelektrophorese KW - Fluoreszeinisothiocyanat KW - mechanische Mikrodis KW - single cell analysis KW - minimal invasive sampling KW - single cell sammpling and analysis (SCSA) KW - array hybridisation KW - RT-PCR KW - capillary electrophoresis KW - fl Y1 - 2001 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-0000410 ER - TY - THES A1 - Pacholsky, Dirk T1 - Zell-Zell- und Zell-Matrix-Kontakte während der Muskelentwicklung N2 - Im Rahmen dieser Arbeit wurden zwei humane Varianten des von Wang et al., 1999, erstmals beschriebenen muskelspezifischen Proteins Xin (Huhn und Maus) über Sequenzanalyse, Immunofluoreszenzmikroskopie, Transfektionsstudien und biochemischer Analyse näher charakterisiert. Die Proteine wurden mit human Xin related proteins 1 und 2 – hXirp1 und 2 –bezeichnet. Die Xin-Proteine enthielten bisher unbekannte, sowie spezifische, repetitive Motive, die aus jeweils mindestens 16 Aminosäuren bestanden. Ihre Aminosäuresequenz, mit einer Vielzahl weiterer putativer Motivsequenzen, verwies auf eine potentielle Funktion von hXirp als Adapterprotein in Muskelzellen. Das hier näher untersuchte hXirp1 lokalisierte an den Zell-Matrix-Verbindungen der Muskel-Sehnen-Übergangszone im Skelettmuskel, sowie an den Zell-Zell-Verbindungen der Glanzstreifen im Herzmuskel. Während der Muskelentwicklung zeigte hXirp1 eine sehr frühe Expression, zusammen mit einer prägnanten Lokalisation an den Prämyofibrillen und deren Verankerungsstrukturen, die auf eine Funktion des Proteins in der Myofibrillogenese deuten. Ektopische Expressionen von hXirp1 in einer Vielzahl von Nichtmuskel-Kulturzellen zeigten wiederum eine Lokalisation des Proteins an den Zell-Matrix-Kontakten dieser Zellen. Am Beispiel von hXirp1 und 2 wurde stellvertretend für die Familie der Xin-Proteine gezeigt, daß es sich bei den repetitiven Motiven um neuartige, F-Aktin bindende Sequenzmotive handelte. Die Xin-Proteine können somit als muskelspezifische, aktinbindende, potentielle Adapterproteine bezeichnet werden, denen eine strukturelle und funktionelle Beteiligung an der Verankerung der Myofibrillen im adulten Muskel, wie auch während der Myofibrillogenese zukommt. N2 - The scope of this work was a further characterization of two human variants of the protein Xin which was reported for chicken and mouse in 1999 by Wang et al. Therefor sequence analysis, immunofluorescence microscopy, transfection studies and biochemical approaches were utilized. The proteins were named human Xin related proteins 1 und 2 – hXirp1 und 2. Xin-proteins possess specific repetitive motives consisting of a minimum of 16 amino acids each. Concerning further putative motive sequences hXirp is a potential adapter protein in the muscle cell. hXirp1 localized within the cell-matrix-contacts of the myotendinous junction in skeletal muscle as well as within the cell-cell-contacts of the intercalated disc in the cardiac muscle. During the development of muscle cells hXirp1 showed early expression as well as concise localization to premyofibrils and their anchorage structures indicating a potential role for this protein in myofibrillogenesis. Ectopic expression of hXirp1 in several non-muscle cells again revealed localization of this protein to cell-matrix contacts. Considering hXirp1 and 2 as an example for all Xin-proteins it was shown that the repetitive motives are new actin binding motives. The data indicated the Xin-proteins as muscle specific, actin binding and potential adapter proteins with implications in structure and function of anchorage of myofibrils in adult muscle and myofibrillogenesis. KW - Muskel KW - Muskel-Sehnen-Verbindung KW - Glanzstreifen KW - Xin KW - muscle KW - myotendinous junction KW - intercalated disc KW - Xin Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-0001161 ER - TY - THES A1 - Siemer, Julia T1 - Zeichenorientierte Landschaftsmodelle aus graphikfreien Landschaftsmodellen für Anwendungen im Hochwasserschutz N2 - Die Hochwasserereignisse der letzten Jahre haben Mängel bei der schnellen Verfügbarkeit des klassischen Darstellungs-, Entscheidungs- und Analyseinstruments Karte offenbart. Die Erfahrungen von 1997 und 2002 verdeutlichen, dass eine homogene digitale Datengrundlage, die neben rein topographischen zusätzlich auch fachspezifische Informationen des Hochwasserschutzes enthält, für eine effektive Bekämpfung solcher Ereignisse notwendig ist. Mit den Daten des ,Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystems’ (ATKIS) liegen topographische Basisdaten in graphikfreier Form als digitales Landschaftsmodell (DLM) flächendeckend für die Bundesrepublik vor. Anhand der exemplarischen Ableitung von nutzerorientierten Kartenmodellen aus diesen graphikfreien Daten wurde deren Eignung für den besonderen Verwendungszweck im Rahmen eines Hochwasserschutz-Informationssystems überprüft. Als Anwendungsbeispiel wurde das Gebiet der Ziltendorfer Niederung, die während des Oder-Hochwassers 1997 überflutet wurde, gewählt. In Expertengesprächen wurden zunächst Inhalte identifiziert, die für einen wirksamen Hochwasserschutz Relevanz besitzen; diese Inhalte wurden anschließend analog zum ATKIS-Systemdesign strukturiert und als Objekte eines separaten Objektbereichs im digitalen Fachmodell (DFM) erfasst. Bei der Ableitung von (Bildschirm-) Karten aus den graphikfreien Daten wurden jeweils unterschiedliche Kriterien für die Basiskarte und die Fachinhalte berücksichtigt. Dabei wurden verschiedene kartographische Regeln und Gesetze mit dem Ziel der prägnanten Visualisierung und damit der eindeutigen Lesbarkeit der Karten angewendet. Beispielhaft sei hier die Schaffung einer visuellen Hierarchie zwischen Basiskarte und Fachinhalten genannt. Die besonderen Nutzungsbedingungen von Karten im Einsatzfall erfordern u.a., dass die Karten auch von Personen, die nur über geringe oder keine Erfahrung im Umgang mit Karten verfügen, schnell und einfach zu lesen sind, um so eine sichere Informationsvermittlung zu gewährleisten. Voraussetzung dafür ist einerseits die Beschränkung auf die Darstellung der wesentlichen Inhalte, andererseits die Verwendung leicht lesbarer Kartenzeichen. Aus diesem Grund wurden einheitliche Kartenzeichen zur Darstellung der Fachinhalte entwickelt, die entweder aus allgemein bekannten Symbolen, aus den im Katastrophenschutz üblicherweise verwendeten sog. taktischen Zeichen oder aus Fachzeichen des Hochwasserschutzes abgeleitet wurden. Die entwickelten Kartenmodelle wurden abschließend in qualitativen Experteninterviews in Bezug auf ihre Qualität und Verwendbarkeit im Hochwasserschutz geprüft. Die Auswertung der Interviews ergab eine insgesamt positive Beurteilung der Karten für den Einsatz in Hochwasserschutz-Informationssystemen. Damit leistet die vorliegende Arbeit einen Beitrag zur Entwicklung von (Bildschirm-) Karten zur Unterstützung bei der Entscheidungsfindung im Katastrophenmanagement. N2 - The flooding events of recent years have revealed shortcomings concerning the speedy availability of traditional presentation, decision-making and analysis instrument maps. The experiences of 1997 and 2002 show that a homogenous digital dataset comprising relevant information on flood control measures as well as purely topographical information is essential to effectively combat such events. Data from the official cartographic and topographic information system (Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem - ATKIS) provide basic non-graphic topographic data as digital landscape models (DLM) for the whole of the Federal Republic of Germany. By means of the exemplary derivation of user-oriented map models from these non-graphic data, their suitability for deployment in the context of a flood protection information system was verified. The Ziltendorfer Niederung area, which was flooded by the Oder in 1997, was chosen as an example. First of all, in expert interviews subject matter that was relevant for effective flood control was identified. This subject matter was than structured analogous to the ATKIS system design and recorded in the digital thematic model (DFM). Different respective criteria for the basis map and specialist content were taken into account with the derivation of (screen) maps from the non-graphic data. Thereby the different cartographic rules and guidelines were used with the aim of succinct visualisation and thus clear readability of the maps. The creation of a visual hierarchy between the components basis map and specialist content is cited as exemplary here. Maps also sometimes need to be read quickly and easily by persons who have little or no knowledge of how to do this in order to assure reliable communication of information. This is conditional on the one hand on the presentation of the intrinsic content, and on the other the use of easily readable conventional map signs. For this reason standard conventional signs for the presentation of specialist content were developed that were either derived from commonly known symbols, from so-called tactical signs commonly used in disaster control, or from specialist signs from flood control. The developed map model was finally verified with respect to its quality and usability in flood control. Evaluation of the interviews showed an overall positive assessment of the maps for use in flood protection information systems. This paper thus contributes to the development of (screen) maps to support the decision-making processes of disaster management. T2 - Zeichenorientierte Landschaftsmodelle aus graphikfreien Landschaftsmodellen für Anwendungen im Hochwasserschutz KW - nutzerorientiertes Kartenmodell KW - Karten im Hochwasserschutz KW - Katastrophenmanagement KW - ATKIS KW - Ziltendorfer Niederung KW - user-oriented map model KW - maps in flood control KW - disaster management KW - Ziltendorfer Niederung Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-0001798 ER - TY - THES A1 - Kopf, Markus T1 - Zeeman-Doppler Imaging of active late-type stars T1 - Zeeman-Doppler Imaging von späten aktiven Sternen N2 - Stellare Magnetfelder spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Entwicklung von Sternen. Leider entziehen sie sich aber, aufgrund ihrer großen Entfernung zur Erde, einer direkten Beobachtung. Dies gilt zumindest für derzeitige und in naher Zukunft zur Verfügung stehende Instrumente. Um aber beispielsweise zu verstehen, ob Magnetfelder durch einen Dynamoprozess generiert werden oder Überbleibsel der Sternentstehung sind, ist es zwingend erforderlich, die Oberflächenstruktur und die zeitliche Entwicklung von stellaren Feldern zu untersuchen. Glücklicherweise haben wir mit der Dopplerverschiebung sowie der Polarisation von Licht Mittel zur Verfügung, um indirekt die Magnetfeldtopologie entfernter Sternen zu rekonstruieren, wenn auch nur die schnell rotierender. Die auf den beiden genannten Effekten basierende Rekonstruktionsmethode ist unter dem Namen Zeeman-Doppler Imaging (ZDI) bekannt. Sie stellt eine leistungsfähige Methode dar, um aus rotationsverbreiterten Stokes Profilen schnell rotierender Sterne Oberflächenkartierungen der Temperatur und Magnetfeldverteilung zu erstellen. Durch das ZDI konnten in den vergangenen Jahren die Magnetfeldverteilungen zahlreicher Sterne rekonstruiert werden. Diese Methode stellt allerdings sehr hohe Anforderungen sowohl an die Instrumentierung als auch an die Rechenleistung und ist deshalb häufig mit zahlreichen Annahmen und Näherungen verbunden. Ziel dieser Arbeit war es, Methoden für ein ZDI zu entwickeln, das darauf ausgelegt ist, zeitaufgelöste spektropolarimetrische Daten von aktiven späten Sternen zu invertieren. Es sollte also insbesondere den komplexen und lokalen Magnetfeldstrukturen dieser Sterne Rechnung getragen werden. Um die Orientierung und Stärke solcher Felder zuverlässig rekonstruieren zu können, sollte die Inversion im Stande sein, alle vier Stokes-Komponenten einzubeziehen. Ferner war vorgesehen auf vollständigen polarisierten Strahlungstransportmodellierungen aufzubauen. Dies ermöglicht eine simultane und selbstkonsistente Temperatur- und Magnetfeld-Inversion, die damit dem komplexen Zusammenspiel zwischen Temperatur und Magnetfeld gerecht wird. Schließlich sollte die Anwendung eines neu zu entwickelnden ZDI Programms auf Stokes I und V Beobachtungen von II Pegasi (kurz: II Peg) erste Magnefeldkarten dieses sehr aktiven Sterns liefern. Um den hohen Rechenaufwand, der mit der Inversionsmethode einhergeht, besser bewältigen zu können, wurde zunächst eine schnelle Approximationsmethode für den polarisierten Strahlungstransport entwickelt. Sie basiert auf einer Hauptkomponentenanalyse (PCA) sowie auf künstlichen Neuronalen Netzen. Letztere approximieren den funktionalen Zusammenhang zwischen atmosphärischen Parametern und den zugehörigen lokalen Stokes Profilen. Inverse Probleme sind potentiell schlecht gestellt und erfordern in der Regel eine Regularisierung. Der entwickelte Ansatz verwendet eine lokale Entropie, die auf die Besonderheiten bei der Rekonstruktion lokalisierter Magnetfeder eingeht. Ein weiterer neuartiger Ansatz befasst sich mit der Rauschreduktion polarimetrischer Beobachtungsdaten. Er macht sich die Hauptkomponentenanalyse zu Nutze, um mit Hilfe einer Vielzahl beobachteter Spektrallinien, einzelne Linien mit drastisch vergrößertem Signal-zu-Rausch-Verhältnis wieder zu geben. Diese Methode hat gegenüber anderen Multi-Spektrallinien-Verfahren den Vorteil, nach wie vor eine Inversion auf der Basis einzelner Spektrallinien durchführen zu können. Schließlich wurde das Inversionsprogramm iMap entwickelt, das die zuvor genannten Methoden implementiert. Detaillierte Testrechnungen demonstrieren die Funktionsfähigkeit und Genauigkeit der schnellen Synthese-Methode und weisen einen Zeitgewinn von nahezu drei Größenordnungen gegenüber der konventionellen Strahlungstransportberechnung auf. Desweiteren untersuchen wir den Einfluss der verschiedenen Stokes Komponenten (IV bzw. IVQU) auf die Zuverlässigkeit, ein bekanntes Magnetfeld zu rekonstruieren. Damit belegen wir die Zuverlässigkeit unseres Inversionsprogrammes und zeigen darüber hinaus auch Einschränkungen von Magnetfeldinversionen im allgemeinen auf. Eine erste Inversion von Stokes I und V Profilen von II Peg liefert zum ersten Mal für diesen Stern simultan Temperatur- und Magnetfeldverteilungen. N2 - Stellar magnetic fields, as a crucial component of star formation and evolution, evade direct observation at least with current and near future instruments. However investigating whether magnetic fields are generated by a dynamo process or represent relics from the formation process, or whether they show a behavior similar to the sun or something very different, it is essential to investigate their structure and temporal evolution. Fortunately nature provides us with the possibility to indirectly observe surface topologies on distant stars by means of Doppler shift and polarization of light, though not without its challenges. Based on the mentioned effects, the so called Zeeman-Doppler Imaging technique is a powerful method to retrieve magnetic fields from rapid rotating stars based on measurements of spectropolarimetric observations in terms of Stokes profiles. In recent years, a large number of stellar magnetic field distributions could be reconstructed by Zeeman-Doppler Imaging (ZDI). However, the implementation of this method often relies on many approximations because, as an inversion method, it entails enormous computational requirements. The aim of this thesis is to develop methods for a ZDI, designed to invert time-resolved spectropolarimetric data of active late type stars, and to account for the expected complex and small scale magnetic fields on these stars. In order to reliably reconstruct the detailed field orientation and strength, the inversion method is employed to be able to use of all four Stokes components. Furthermore it is based on fully polarized radiative transfer calculations to account for the intricate interplay between temperature and magnetic field. Finally, the application of a newly developed ZDI code to Stokes I and V observations of II Pegasi (short: II Peg) was supposed to deliver the first magnetic surface maps for this highly active star. To accomplish the high computational burden of a radiative transfer based ZDI, we developed a novel approximation method to speed up the inversion process. It is based on Principal Component Analysis and Artificial Neural Networks. The latter approximate the functional mapping between atmospheric parameters and the corresponding local Stokes profiles. Inverse problems, as we are dealing with, are potentially ill-posed and require a regularization method. We propose a new regularization scheme, which implements a local entropy function that accounts for the peculiarities of the reconstruction of localized magnetic fields. To deal with the relatively large noise that is always present in polarimetric data, we developed a multi-line denoising technique based on Principal Component Analysis. In contrast to other multi-line techniques that extract from a large number of spectral lines a sort of mean profile, this method allows to extract individual spectral lines and thus allows for an inversion on the basis of specific lines. All these methods are incorporated in our newly developed ZDI code iMap, which is based on a conjugated gradient method. An in depth validation of our new synthesis method demonstrates the reliability and accuracy of this approach as well as a gain in computation time by almost three orders of magnitude relative to the conventional radiative transfer calculations. We investigated the influence of the different Stokes components (IV / IVQU) on the ability to reconstruct a known synthetic field configuration. In doing so we validate the capability of our inversion code, and we also assess limitations of magnetic field inversions in general. In a first application to II Peg, a K2 IV subgiant, we derived temperature and magnetic field surface distributions from spectropolarimetric data obtained in 2004 and 2007. It gives for the first time simultaneously the temporal evolution of the surface temperature and magnetic field distribution on II Peg. KW - Stellare Aktivität KW - Magnetfelder KW - Polarisation KW - Späte Sterne KW - Oberflächenstrukturen KW - stellar activity KW - magnetic fields KW - polarization KW - late-type stars KW - surface features Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-37387 ER - TY - THES A1 - Wang, Long T1 - X-tracking the usage interest on web sites T1 - X-tracking des Nutzungsinteresses für Webseiten N2 - The exponential expanding of the numbers of web sites and Internet users makes WWW the most important global information resource. From information publishing and electronic commerce to entertainment and social networking, the Web allows an inexpensive and efficient access to the services provided by individuals and institutions. The basic units for distributing these services are the web sites scattered throughout the world. However, the extreme fragility of web services and content, the high competence between similar services supplied by different sites, and the wide geographic distributions of the web users drive the urgent requirement from the web managers to track and understand the usage interest of their web customers. This thesis, "X-tracking the Usage Interest on Web Sites", aims to fulfill this requirement. "X" stands two meanings: one is that the usage interest differs from various web sites, and the other is that usage interest is depicted from multi aspects: internal and external, structural and conceptual, objective and subjective. "Tracking" shows that our concentration is on locating and measuring the differences and changes among usage patterns. This thesis presents the methodologies on discovering usage interest on three kinds of web sites: the public information portal site, e-learning site that provides kinds of streaming lectures and social site that supplies the public discussions on IT issues. On different sites, we concentrate on different issues related with mining usage interest. The educational information portal sites were the first implementation scenarios on discovering usage patterns and optimizing the organization of web services. In such cases, the usage patterns are modeled as frequent page sets, navigation paths, navigation structures or graphs. However, a necessary requirement is to rebuild the individual behaviors from usage history. We give a systematic study on how to rebuild individual behaviors. Besides, this thesis shows a new strategy on building content clusters based on pair browsing retrieved from usage logs. The difference between such clusters and the original web structure displays the distance between the destinations from usage side and the expectations from design side. Moreover, we study the problem on tracking the changes of usage patterns in their life cycles. The changes are described from internal side integrating conceptual and structure features, and from external side for the physical features; and described from local side measuring the difference between two time spans, and global side showing the change tendency along the life cycle. A platform, Web-Cares, is developed to discover the usage interest, to measure the difference between usage interest and site expectation and to track the changes of usage patterns. E-learning site provides the teaching materials such as slides, recorded lecture videos and exercise sheets. We focus on discovering the learning interest on streaming lectures, such as real medias, mp4 and flash clips. Compared to the information portal site, the usage on streaming lectures encapsulates the variables such as viewing time and actions during learning processes. The learning interest is discovered in the form of answering 6 questions, which covers finding the relations between pieces of lectures and the preference among different forms of lectures. We prefer on detecting the changes of learning interest on the same course from different semesters. The differences on the content and structure between two courses leverage the changes on the learning interest. We give an algorithm on measuring the difference on learning interest integrated with similarity comparison between courses. A search engine, TASK-Moniminer, is created to help the teacher query the learning interest on their streaming lectures on tele-TASK site. Social site acts as an online community attracting web users to discuss the common topics and share their interesting information. Compared to the public information portal site and e-learning web site, the rich interactions among users and web content bring the wider range of content quality, on the other hand, provide more possibilities to express and model usage interest. We propose a framework on finding and recommending high reputation articles in a social site. We observed that the reputation is classified into global and local categories; the quality of the articles having high reputation is related with the content features. Based on these observations, our framework is implemented firstly by finding the articles having global or local reputation, and secondly clustering articles based on their content relations, and then the articles are selected and recommended from each cluster based on their reputation ranks. N2 - Wegen des exponentiellen Ansteigens der Anzahl an Internet-Nutzern und Websites ist das WWW (World Wide Web) die wichtigste globale Informationsressource geworden. Das Web bietet verschiedene Dienste (z. B. Informationsveröffentlichung, Electronic Commerce, Entertainment oder Social Networking) zum kostengünstigen und effizienten erlaubten Zugriff an, die von Einzelpersonen und Institutionen zur Verfügung gestellt werden. Um solche Dienste anzubieten, werden weltweite, vereinzelte Websites als Basiseinheiten definiert. Aber die extreme Fragilität der Web-Services und -inhalte, die hohe Kompetenz zwischen ähnlichen Diensten für verschiedene Sites bzw. die breite geographische Verteilung der Web-Nutzer treiben einen dringenden Bedarf für Web-Manager und das Verfolgen und Verstehen der Nutzungsinteresse ihrer Web-Kunden. Die Arbeit zielt darauf ab, dass die Anforderung "X-tracking the Usage Interest on Web Sites" erfüllt wird. "X" hat zwei Bedeutungen. Die erste Bedeutung ist, dass das Nutzungsinteresse von verschiedenen Websites sich unterscheidet. Außerdem stellt die zweite Bedeutung dar, dass das Nutzungsinteresse durch verschiedene Aspekte (interne und externe, strukturelle und konzeptionelle) beschrieben wird. Tracking zeigt, dass die Änderungen zwischen Nutzungsmustern festgelegt und gemessen werden. Die Arbeit eine Methodologie dar, um das Nutzungsinteresse gekoppelt an drei Arten von Websites (Public Informationsportal-Website, E-Learning-Website und Social-Website) zu finden. Wir konzentrieren uns auf unterschiedliche Themen im Bezug auf verschieden Sites, die mit Usage-Interest-Mining eng verbunden werden. Education Informationsportal-Website ist das erste Implementierungsscenario für Web-Usage-Mining. Durch das Scenario können Nutzungsmuster gefunden und die Organisation von Web-Services optimiert werden. In solchen Fällen wird das Nutzungsmuster als häufige Pagemenge, Navigation-Wege, -Strukturen oder -Graphen modelliert. Eine notwendige Voraussetzung ist jedoch, dass man individuelle Verhaltensmuster aus dem Verlauf der Nutzung (Usage History) wieder aufbauen muss. Deshalb geben wir in dieser Arbeit eine systematische Studie zum Nachempfinden der individuellen Verhaltensweisen. Außerdem zeigt die Arbeit eine neue Strategie, dass auf Page-Paaren basierten Content-Clustering aus Nutzungssite aufgebaut werden. Der Unterschied zwischen solchen Clustern und der originalen Webstruktur ist der Abstand zwischen Zielen der Nutzungssite und Erwartungen der Designsite. Darüber hinaus erforschen wir Probleme beim Tracking der Änderungen von Nutzungsmustern in ihrem Lebenszyklus. Die Änderungen werden durch mehrere Aspekte beschrieben. Für internen Aspekt werden konzeptionelle Strukturen und Funktionen integriert. Der externe Aspekt beschreibt physische Eigenschaften. Für lokalen Aspekt wird die Differenz zwischen zwei Zeitspannen gemessen. Der globale Aspekt zeigt Tendenzen der Änderung entlang des Lebenszyklus. Eine Plattform "Web-Cares" wird entwickelt, die die Nutzungsinteressen findet, Unterschiede zwischen Nutzungsinteresse und Website messen bzw. die Änderungen von Nutzungsmustern verfolgen kann. E-Learning-Websites bieten Lernmaterialien wie z.B. Folien, erfaßte Video-Vorlesungen und Übungsblätter an. Wir konzentrieren uns auf die Erfoschung des Lerninteresses auf Streaming-Vorlesungen z.B. Real-Media, mp4 und Flash-Clips. Im Vergleich zum Informationsportal Website kapselt die Nutzung auf Streaming-Vorlesungen die Variablen wie Schauzeit und Schautätigkeiten während der Lernprozesse. Das Lerninteresse wird erfasst, wenn wir Antworten zu sechs Fragen gehandelt haben. Diese Fragen umfassen verschiedene Themen, wie Erforschung der Relation zwischen Teilen von Lehrveranstaltungen oder die Präferenz zwischen den verschiedenen Formen der Lehrveranstaltungen. Wir bevorzugen die Aufdeckung der Veränderungen des Lerninteresses anhand der gleichen Kurse aus verschiedenen Semestern. Der Differenz auf den Inhalt und die Struktur zwischen zwei Kurse beeinflusst die Änderungen auf das Lerninteresse. Ein Algorithmus misst die Differenz des Lerninteresses im Bezug auf einen Ähnlichkeitsvergleich zwischen den Kursen. Die Suchmaschine „Task-Moniminer“ wird entwickelt, dass die Lehrkräfte das Lerninteresse für ihre Streaming-Vorlesungen über das Videoportal tele-TASK abrufen können. Social Websites dienen als eine Online-Community, in den teilnehmenden Web-Benutzern die gemeinsamen Themen diskutieren und ihre interessanten Informationen miteinander teilen. Im Vergleich zur Public Informationsportal-Website und E-Learning Website bietet diese Art von Website reichhaltige Interaktionen zwischen Benutzern und Inhalten an, die die breitere Auswahl der inhaltlichen Qualität bringen. Allerdings bietet eine Social-Website mehr Möglichkeiten zur Modellierung des Nutzungsinteresses an. Wir schlagen ein Rahmensystem vor, die hohe Reputation für Artikel in eine Social-Website empfiehlt. Unsere Beobachtungen sind, dass die Reputation in globalen und lokalen Kategorien klassifiziert wird. Außerdem wird die Qualität von Artikeln mit hoher Reputation mit den Content-Funktionen in Zusammenhang stehen. Durch die folgenden Schritte wird das Rahmensystem im Bezug auf die Überwachungen implementiert. Der erste Schritt ist, dass man die Artikel mit globalen oder lokalen Reputation findet. Danach werden Artikel im Bezug auf ihre Content-Relationen in jeder Kategorie gesammelt. Zum Schluß werden die ausgewählten Artikel aus jedem basierend auf ihren Reputation-Ranking Cluster empfohlen. KW - Tracking KW - Nutzungsinteresse KW - Webseite KW - Tracking KW - Usage Interest KW - Web Sites Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-51077 ER - TY - THES A1 - Foster, Mary Grace T1 - X-Ray studies of exoplanet systems N2 - X-rays are integral to furthering our knowledge of exoplanetary systems. In this work we discuss the use of X-ray observations to understand star-planet interac- tions, mass-loss rates of an exoplanet’s atmosphere and the study of an exoplanet’s atmospheric components using future X-ray spectroscopy. The low-mass star GJ 1151 was reported to display variable low-frequency radio emission, which is an indication of coronal star-planet interactions with an unseen exoplanet. In chapter 5 we report the first X-ray detection of GJ 1151’s corona based on XMM-Newton data. Averaged over the observation, we detect the star with a low coronal temperature of 1.6 MK and an X-ray luminosity of LX = 5.5 × 1026 erg/s. This is compatible with the coronal assumptions for a sub-Alfvénic star- planet interaction origin of the observed radio signals from this star. In chapter 6, we aim to characterise the high-energy environment of known ex- oplanets and estimate their mass-loss rates. This work is based on the soft X-ray instrument on board the Spectrum Roentgen Gamma (SRG) mission, eROSITA, along with archival data from ROSAT, XMM-Newton, and Chandra. We use these four X-ray source catalogues to derive X-ray luminosities of exoplanet host stars in the 0.2-2 keV energy band. A catalogue of the mass-loss rates of 287 exoplan- ets is presented, with 96 of these planets characterised for the first time using new eROSITA detections. Of these first time detections, 14 are of transiting exoplanets that undergo irradiation from their host stars that is of a level known to cause ob- servable evaporation signals in other systems, making them suitable for follow-up observations. In the next generation of space observatories, X-ray transmission spectroscopy of an exoplanet’s atmosphere will be possible, allowing for a detailed look into the atmospheric composition of these planets. In chapter 7, we model sample spectra using a toy model of an exoplanetary atmosphere to predict what exoplanet transit observations with future X-ray missions such as Athena will look like. We then estimate the observable X-ray transmission spectrum for a typical Hot Jupiter-type exoplanet, giving us insights into the advances in X-ray observations of exoplanets in the decades to come. N2 - Röntgenstrahlen sind ein wesentlicher Bestandteil, um unser Wissen über extrasolare Planetensysteme zu vertiefen und zu erweitern. In dieser Arbeit erörtern wir den Einsatz von Röntgenbeobachtungen zum Verständnis von Stern-Planeten-Interaktionen, der Abschätzung von Massenverlustraten von Exoplanetenatmosphären und die Untersuchung der atmosphärischen Komponenten eines Exoplaneten mithilfe zukünftiger Röntgenspektroskopie. Beobachtungen des massearmen Sterns GJ 1151 deuten auf eine variable Emission niederfrequenter Radiostrahlung hin, was als Indiz für koronale Stern-Planeten-Wechselwirkungen mit einem unsichtbaren Exoplaneten angesehen wird. In Kapitel 5 berichten wir über den ersten Röntgennachweis der Korona von GJ 1151, basierend auf XMM-Newton Daten. Über die gesamte Beobachtungsdauer gemittelt, weisen wir den Stern mit einer niedrigen koronalen Temperatur von 1,6 MK und einer Röntgenluminosität von LX = 5, 5 ◊ 1026 erg/s nach. Dieser Nachweis im Röntgenlicht ist kompatibel mit der Annahme, dass sub-Alfvénische Wechselwirkungen zwischen stellarer Corona und Exoplanet die Ursache für die beobachteten Radiosignale des Sterns sind. Kapitel 6 zielt darauf ab, die hochenergetische Umgebung bekannter Exoplaneten zu charakterisieren und die Massenverlustraten der Planetenatmosphären abzuschätzen. Diese Arbeit basiert auf neu gewonnenen Daten des Instruments für weiche Röntgenstrahlung an Bord der Spectrum Roentgen Gamma (SRG) Mission, eROSITA, und wird komplementiert von Archivdaten von ROSAT, XMM-Newton und Chandra. Mithilfe dieser vier Röntgenquellenkataloge vermessen wir die Röntgenhelligkeit der Zentralsterne von bekannten Exoplanetensytemen im Energiebereich von 0,2-2 keV. Die Ergebnisse sind zusammen mit den errechneten Massenverlustraten von 287 Exoplaneten in einem Katalog zusammengefasst, darunter 96 Planeten, die zum ersten Mal durch neue eROSITA-Nachweise charakterisiert wurden. Bei 14 dieser Erstnachweise handelt es sich um transitierende Exoplaneten, die von ihrem Heimatstern so stark bestrahlt werden, dass beobachtbare Signale, ausgelöst durch die Verdampfung ihrer Atmosphäre, zu erwarten sind. Speziell diese Systeme eignen sich besonders für Folgebeobachtungen. Mit der nächsten Generation von Weltraumobservatorien wird die Röntgentransmissionsspektroskopie von extrasolaren Planetenatmosphären möglich sein, was nie dagewesene Details über die atmosphärische Zusammensetzung dieser Planeten ans Licht bringen wird. In Kapitel 7 modellieren wir Transmissionsspektren mithilfe eines vereinfachten Modells einer Exoplanetenatmosphäre um vorherzusagen, wie Transitbeobachtungen von Exoplaneten mit zukünftigen Röntgenmissionen wie Athena aussehen werden. Wir schätzen dann das beobachtbare Röntgentransmissionsspektrum für einen typischen Exoplaneten vom Typ Hot Jupiter ab, was uns einen Einblick in die zu erwartenden Fortschritte bei der Röntgenbeobachtung von Exoplaneten in den kommenden Jahrzehnten gibt. KW - exoplanets KW - x-rays KW - stellar physics KW - Exoplaneten KW - Röntgenstrahlen KW - stellare Physik Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-562152 PB - xiii, 92 ER - TY - THES A1 - Krumpe, Mirko T1 - X-ray and optical properties of X-ray luminous active galactic nuclei T1 - Röntgen- und optische Eigenschaften von röntgenleuchtkräftigen aktiven Galaxienkernen N2 - Giacconi et al. (1962) discovered a diffuse cosmic X-ray background with rocket experiments when they searched for lunar X-ray emission. Later satellite missions found a spectral peak in the cosmic X-ray background at ~30 keV. Imaging X-ray satellites such as ROSAT (1990-1999) were able to resolve up to 80% of the background below 2 keV into single point sources, mainly active galaxies. The cosmic X-ray background is the integration of all accreting super-massive (several million solar masses) black holes in the centre of active galaxies over cosmic time. Synthesis models need further populations of X-ray absorbed active galaxy nuclei (AGN) in order to explain the cosmic X-ray background peak at ~30 keV. Current X-ray missions such as XMM-Newton and Chandra offer the possibility of studying these additional populations. This Ph.D. thesis studies the populations that dominate the X-ray sky. For this purpose the 120 ksec XMM-Newton Marano field survey, named for an earlier optical quasar survey in the southern hemisphere, is analysed. Based on the optical follow-up observations the X-ray sources are spectroscopically classified. Optical and X-ray properties of the different X-ray source populations are studied and differences are derived. The amount of absorption in the X-ray spectra of type II AGN, which are considered as a main contributor to the X-ray background at ~30 keV, is determined. In order to extend the sample size of the rare type II AGN, this study also includes objects from another survey, the XMM-Newton Serendipitous Medium Sample. In addition, the dependence of the absorption in type II AGN with redshift and X-ray luminosity is analysed. We detected 328 X-ray sources in the Marano field. 140 sources were spectroscopically classified. We found 89 type I AGN, 36 type II AGN, 6 galaxies, and 9 stars. AGN, galaxies, and stars are clearly distinguishable by their optical and X-ray properties. Type I and II AGN do not separate clearly. They have a significant overlap in all studied properties. In a few cases the X-ray properties are in contradiction to the observed optical properties for type I and type II AGN. For example we find type II AGN that show evidence for optical absorption but are not absorbed in X-rays. Based on the additional use of near infra-red imaging (K-band), we were able to identify several of the rare type II AGN. The X-ray spectra of type II AGN from the XMM-Newton Marano field survey and the XMM-Newton Serendipitous Medium Sample were analysed. Since most of the sources have only ~40 X-ray counts in the XMM-Newton PN-detector, I carefully studied the fit results of simulated X-ray spectra as a function of fit statistic and binning method. The objects revealed only moderate absorption. In particular, I do not find any Compton-thick sources (absorbed by column densities of NH > 1.5 x 10^24 cm^−2). This gives evidence that type II AGN are not the main contributor of the X-ray background around 30 keV. Although bias effects may occur, type II AGN show no noticeable trend of the amount of absorption with redshift or X-ray luminosity. N2 - Giacconi et al. (1962) entdeckten mit Hilfe von Raketenexperimenten auf der Suche nach Röntgenstrahlung vom Mond eine scheinbar diffuse extragalaktische Röntgenhintergrundstrahlung. Spätere Satellitenmissionen detektierten ein Maximum dieser Strahlung bei ~30 keV. Abbildenden Röntgensatelliten wie ROSAT (1990-1999) gelang es, bis zu 80% des diffusen Hintergrundes unter 2 keV in einzelne Punktquellen aufzulösen, von denen die überwiegende Mehrheit aktive Galaxienkerne waren. Der Röntgenhintergrund ist somit wahrscheinlich als die Emission der Gesamtheit aller akkretierenden superschweren (mehrere Millionen Sonnenmassen) schwarzen Löcher in den Zentren von Galaxien in der kosmischen Geschichte zu verstehen. Zur Erklärung des Maximums der spektralen Energieverteilung der Röntgenhintergrundstrahlung bei ~30 keV benötigen theoretische Modelle jedoch zusätzliche Populationen von röntgenabsorbierenden aktiven Galaxienkernen (AGN). Derzeitige Röntgenmissionen wie XMM-Newton und Chandra ermöglichen die Untersuchung dieser Quellklassen. Die vorliegende Arbeit untersucht die Quellpopulationen, die den Röntgenhimmel dominieren. Dazu wird die 120 ksec XMM-Newton Beobachtung im Marano Feld, Ziel einer früheren optischen AGN-Durchmusterung am Südhimmel, ausgewertet. Die optischen und Röntgeneigenschaften der unterschiedlichen Quellpopulationen werden untersucht und Unterschiede erarbeitet. Für die röntgenabsorbierende Objektklasse der Typ II AGN, die man als möglichen Erzeuger der Röntgenstrahlung um 30 keV betrachtet, wird aus den Röntgenspektren das Ausmaß der Absorption ermittelt. Um die Anzahl dieser selten gefundenen Objekte zu erhöhen, werden in dieser Arbeit zusätzliche Objekte aus der Röntgendurchmusterung des “XMM-Newton Serendipitous Medium Sample” einbezogen. Die Abhängigkeit der Absorption von der Rotverschiebung und der Röntgenleuchtkraft wird untersucht. Von 328 Röntgenquellen im Marano Feld konnten 140 spektroskopisch klassifiziert werden. Es wurden 89 Typ I AGN, 36 Typ II AGN, 6 Galaxien und 9 Sterne gefunden. Nur basierend auf den optischen und Röntgeneigenschaften können AGN, Galaxien und Sterne unterschieden werden. Typ I und II AGN lassen sich nicht klar trennen und zeigen große Gemeinsamkeiten in den untersuchten Eigenschaften. Mit Hilfe von zusätzlichen Aufnahmen im nahen Infraroten (K-Band) konnten erfolgreich mehrere seltene Typ II AGN identifiziert werden. Die Röntgenspektren von Typ II AGN aus dem XMM-Newton Marano Feld und dem “XMM-Newton Serendipitous Medium Sample” wurden ausgewertet. Die Objekte weisen nur eine mäßige Absorption auf und scheinen somit nicht einen Hauptbestandteil des Röntgenstrahlungshintergrundes um 30 keV zu erzeugen. Obwohl Selektionseffekte nicht vollständig verstanden sind, zeigen Typ II AGN keine erkennbare Abhängigkeit der Absorption von der Rotverschiebung oder der Röntgenleuchtkraft. KW - Aktive Galaxienkerne KW - Röntgenhintergrund KW - Quasare KW - Type I AGN KW - Type II AGN KW - Active Galactic Nuclei KW - X-ray background KW - quasars KW - type I AGN KW - type II AGN Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-16993 ER - TY - THES A1 - Sójka, Pia T1 - Writing travel, writing life T1 - Reisen schreiben Leben T1 - Écriture, le voyage ou la vie BT - Ars Vivendi and the travelling narrations of Ella Maillart, Annemarie Schwarzenbach and Nicolas Bouvier BT - Ars Vivendi und die reisenden Erzählungen von Ella Maillart, Annemarie Schwarzenbach und Nicolas Bouvier BT - Ars Vivendi et les narrations itinérantes d'Ella Maillart, Annemarie Schwarzenbach et Nicolas Bouvier N2 - The book compares the texts of three Swiss authors: Ella Maillart, Annemarie Schwarzenbach and Nicolas Bouvier. The focus is on their trip from Genève to Kabul that Ella Maillart and Annemarie Schwarzenbach made together in 1939/1940 and Nicolas Bouvier 1953/1954 with the artist Thierry Vernet. The comparison shows the strong connection between the journey and life and between ars vivendi and travel literature. This book also gives an overview of and organises the numerous terms, genres, and categories that already exist to describe various travel texts and proposes the new term travelling narration. The travelling narration looks at the text from a narratological perspective that distinguishes the author, narrator, and protagonist within the narration. In the examination, ten motifs could be found to characterise the travelling narration: Culture, Crossing Borders, Freedom, Time and Space, the Aesthetics of Landscapes, Writing and Reading, the Self and/as the Other, Home, Religion and Spirituality as well as the Journey. The importance of each individual motif does not only apply in the 1930s or 1950s but also transmits important findings for living together today and in the future. N2 - Das Buch vergleicht die Texte von drei Schweizer Autoren: Ella Maillart, Annemarie Schwarzenbach und Nicolas Bouvier. Im Mittelpunkt steht die Reise von Genève nach Kabul, die Ella Maillart gemeinsam mit Annemarie Schwarzenbach 1939/1940 und Nicolas Bouvier 1953/1954 mit dem Künstler Thierry Vernet unternahmen. Der Vergleich zeigt die enge Verbindung zwischen der Reise und dem Leben sowie zwischen ars vivendi und Reiseliteratur. Das Buch gibt einen Überblick über die zahlreichen Begriffe, Gattungen und Kategorien, die bereits zur Beschreibung verschiedener Reisetexte existieren, und schlägt den neuen Begriff der reisenden Erzählung „travelling narration“ vor. Die reisende Erzählung betrachtet den Text aus einer narratologischen Perspektive, die den Autor, Erzähler und Protagonisten innerhalb der Erzählung unterscheidet. In der Untersuchung konnten zehn Motive gefunden werden, die die reisende Erzählung charakterisieren: Kultur, Grenzüberschreitung, Freiheit, Zeit und Raum, Ästhetik der Landschaft, Schreiben und Lesen, das Selbst und / oder der Andere, Heimat, Religion und Spiritualität sowie die Reise. Die Bedeutung jedes einzelnen Motivs gilt nicht nur für die 1930er oder 1950er Jahre, sondern vermittelt auch wichtige Erkenntnisse für das Zusammenleben heute und in der Zukunft. N2 - Le livre compare les textes de trois auteurs suisses : Ella Maillart, Annemarie Schwarzenbach et Nicolas Bouvier. L'accent est mis sur le voyage de Genève à Kaboul qu'Ella Maillart et Annemarie Schwarzenbach ont effectué ensemble en 1939/1940 et Nicolas Bouvier 1953/1954 avec l'artiste Thierry Vernet. La comparaison montre le lien fort entre le voyage et la vie et entre l'ars vivendi et la littérature de voyage. Ce livre donne également un aperçu et organise les nombreux termes, genres et catégories qui existent déjà pour décrire les différents textes de voyage et propose le nouveau terme narration itinérante „travelling literature“. La narration itinérante examine le texte dans une perspective narratologique qui distingue l'auteur, le narrateur et le protagoniste au sein de la narration. Au cours de l'examen, dix motifs ont été trouvés pour caractériser le récit de voyage : La culture, la traversée des frontières, la liberté, le temps et l'espace, l'esthétique des paysages, l'écriture et la lecture, le soi et l'autre, la maison, la religion et la spiritualité ainsi que le voyage. L'importance de chaque motif individuel ne s'applique pas seulement aux années 1930 ou 1950, mais transmet également des conclusions importantes pour le vivre ensemble aujourd'hui et à l'avenir. T3 - Potsdamer Bibliothek der WeltRegionen (PoWeR) - 5 KW - travel literature KW - récit de voyage KW - Reiseliteratur KW - Ella Maillart KW - Ella Maillart KW - Ella Maillart KW - Nicolas Bouvier KW - Nicolas Bouvier KW - Nicolas Bouvier KW - Annemarie Schwarzenbach KW - Annemarie Schwarzenbach KW - Annemarie Schwarzenbach KW - art of life KW - Lebenskunst KW - savoir vivre Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-558799 SN - 978-3-86956-537-8 SN - 2629-2548 SN - 2629-253X PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Wilhelm, Jan Lorenz T1 - Wozu Evaluation? Organisationssysteme bewerten Stadtteilförderung mit Kalkül T1 - Evaluation and urban development : handling complexity and expectations N2 - In den letzten 20 Jahren sind Evaluationen Schritt für Schritt zu einem festen und gleichzeitig kontrovers diskutierten Bestandteil politischer Förderung geworden. Auf der Basis langjähriger Beobachtungen der Evaluationspraxis des Förderprogramms „Soziale Stadt“ zeigt dieses Buch zunächst, dass Evaluationstätigkeiten in Ministerien, Kommunalverwaltungen und Planungsbüros mit ganz unterschiedlichen Erwartungen, Herausforderungen, Widersprüchen und Irritationen verknüpft werden. Evaluationen werden dabei sowohl als Hoffnungsträger, als auch als Schreckgespenst gesehen. Der Autor nimmt diese Beobachtungen zum Anlass, den Umgang mit Evaluationen in politischen Organisationen kritisch zu hinterfragen und systematisch zu erklären. Reduziert auf die Frage „Wozu Evaluation?“ wird auf der Basis eines systemtheoretischen Zugangs erklärt, welche unterschiedlichen Funktionen Evaluationen in Organisationen erfüllen können. Vertiefend wird dabei auf organisationales Lernen, auf politische Steuerungslogik und auf die Notwendigkeit von Symbolisierungen eingegangen. N2 - The neighborhood development program “Social City” aims to discontinue the downward tendency of so-called disadvantaged neighborhoods by funding numerous projects. In the course of the program implementation, the method of evaluation – as a target-performance analysis – becomes more and more relevant. But whether something can be called a successful neighborhood management or a successful measure of integration strongly depends on its context and the point of view. For this reason evaluation research says that the effects of programs are usually only indicated unsatisfactorily. These observations lead to the research aim, to explain the function of evaluations for the constitution of development programs beyond usual arguments of effectiveness and efficiency. Using a system theoretical approach Wilhelm analyzed the explicit and implicit norms and observation schemes of a successful program implementation. The following theses on the role of evaluations in program implementations can be derived: a) Evaluations lay down the change in the distinctions of political intervention and facilitate communication about success,b) Evaluations manifest the differentiation between underprivileged and privileged neighborhoods in the program and help to legitimate it, c) evaluations actualize the funding programs’ ability to absorb insecurity and finally d) evaluations take the “illusion of control” inherent to every political strategy of intervention as a basis and thus contribute to its manifestation. T3 - Potsdamer Geographische Praxis - 2 KW - Evaluation KW - Städtebauförderung KW - Systemtheorie KW - Neue Kulturgeographie KW - Organisationslernen KW - Evaluationsfunktion KW - evaluation KW - system theory KW - urban development KW - human geography KW - learning organization KW - function of evaluation Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-59833 SN - 978-3-86956-187-5 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Dahlsten, Ulf T1 - World market governance T1 - Weltmarktsteuerung BT - the alternative; how an international rule of law can reap the benefits of the global market economy and strengthen national and regional sovereignty N2 - Democratic capitalism or liberal democracy, as the successful marriage of convenience between market liberalism and democracy sometimes is called, is in trouble. The market economy system has become global and there is a growing mismatch with the territoriality of the nation-states. The functional global networks and inter-governmental order can no longer keep pace with the rapid development of the global market economy and regulatory capture is all too common. Concepts like de-globalization, self-regulation, and global government are floated in the debate. The alternatives are analysed and found to be improper, inadequate or plainly impossible. The proposed route is instead to accept that the global market economy has developed into an independent fundamental societal system that needs its own governance. The suggestion is World Market Governance based on the Rule of Law in order to shape the fitness environment for the global market economy and strengthen the nation-states so that they can regain the sovereignty to decide upon the social and cultural conditions in each country. Elements in the proposed Rule of Law are international legislation decided by an Assembly supported by a Council, and an independent Judiciary. Existing international organisations would function as executors. The need for broad sustained demand for regulations in the common interest is identified. N2 - Die erfolgreiche Zweckehe zwischen Marktliberalismus und Demokratie, auch als Demokratischer Kapitalismus oder Liberale Demokratie bezeichnet, befindet sich in einer Krise. Das System der Marktwirtschaft hat sich globalisiert und die Diskrepanz zur Territorialität der Nationalstaaten nimmt zu. Globale Netzwerke und die zwischenstaatliche Ordnung können nicht mehr Schritt halten mit der Entwicklungsgeschwindigkeit der globalen Marktwirtschaft, und die Vereinnahmung von Regulierungsinstanzen („regulatory capture“) ist ein weit verbreitetes Phänomen. Konzepte wie Deglobalisierung, Selbstregulierung und Weltregierung werden debattiert. Diese Alternativen werden in dieser Dissertationsschrift analysiert und stellen sich als unpassend, unzulänglich oder schlicht unmöglich heraus. Stattdessen wird vorgeschlagen, zu akzeptieren, dass sich die globale Marktwirtschaft zu einem unabhängigen fundamentalen gesellschaftlichen System entwickelt hat, das einer eigenen Steuerung bedarf. Vorgeschlagen wird ein System der Weltmarktsteuerung aufbauend auf dem Prinzip der Rechtsstaatlichkeit, in das die globale Marktwirtschaft eingebettet wird und das die Nationalstaaten stärkt, so dass sie Ihre Souveränität hinsichtlich Entscheidungen über nationale soziale und kulturelle Bedingungen wiedererlangen. Elemente des vorgeschlagenen gesetzesbasierten Steuerung sind eine internationale Gesetzgebung durch eine Versammlung, unterstützt durch einen Rat, und eine unabhängige Gerichtsbarkeit. Bestehende Internationale Organisationen würden als Exekutive fungieren. Dazu ist eine dauerhafte und umfängliche Nachfrage nach Regulierung im Gemeininteresse erforderlich. KW - Welt KW - Wirtschaft KW - Steuerung KW - Finanz KW - Markt KW - global KW - markets KW - governance KW - finance KW - economy Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-70168 ER - TY - THES A1 - Muschalla, Beate T1 - Workplace-related anxieties and workplace phobia : a concept of domain-specific mental disorders T1 - Arbeitsplatzbezogene Ängste und Arbeitsplatzphobie : Konzeptualisierung einer lebensbereichsspezifischen psychischen Erkrankung N2 - Background: Anxiety in the workplace is a special problem as workplaces are especially prone to provoke anxiety: There are social hierarchies, rivalries between colleagues, sanctioning through superiors, danger of accidents, failure, and worries of job security. Workplace phobia is a phobic anxiety reaction with symptoms of panic occurring when thinking of or approaching the workplace, and with clear tendency of avoidance. Objectives: What characterizes workplace-related anxieties and workplace phobia as domain-specific mental disorders in contrast to conventional anxiety disorders? Method: 230 patients from an inpatient psychosomatic rehabilitation center were interviewed with the (semi-)structured Mini-Work-Anxiety-Interview and the Mini International Neuropsychiatric Interview, concerning workplace-related anxieties and conventional mental disorders. Additionally, the patients filled in the self-rating questionnaires Job-Anxiety-Scale (JAS) and the Symptom Checklist (SCL-90-R)measuring job-related and general psychosomatic symptom load. Results: Workplace-related anxieties occurred together with conventional anxiety disorders in 35% of the patients, but also alone in others (23%). Workplace phobia could be found in 17% of the interviewed, any diagnosis of workplace-related anxiety was stated in 58%. Workplace phobic patients had significantly higher scores in job-anxiety than patients without workplace phobia. Patients with workplace phobia were significantly longer on sick leave in the past 12 months (23,5 weeks) than patients without workplace phobia (13,4 weeks). Different qualities of workplace-related anxieties lead with different frequencies to work participation disorders. Conclusion: Workplace phobia cannot be described by only assessing the general level of psychosomatic symptom load and conventional mental disorders. Workplace-related anxieties and workplace phobia have an own clinical value which is mainly defined by specific workplace-related symptom load and work-participation disorders. They require special therapeutic attention and treatment instead of a “sick leave” certification by the general health physician. Workplace phobia should be named with a proper diagnosis according to ICD-10 chapter V, F 40.8: “workplace phobia”. N2 - Hintergrund: Angst am Arbeitsplatz ist ein spezielles Phänomen, da Arbeitsplätze ihrer Natur nach angstauslösende Charakteristika aufweisen: Vorgesetzte die sanktionieren, Rangkämpfe mit Kollegen, reale Unfallgefahren, Scheitern und Leistungsversagen, Unklarheit um plötzliche Veränderungen, Arbeitsplatzunsicherheit. Arbeitsplatzphobie ist eine phobische Angstreaktion mit Panikerleben beim Gedanken an oder bei Annäherung an den Arbeitsplatz. Fragestellung: Was charakterisiert arbeitsplatzbezogene Ängste und Arbeitsplatzphobie als lebensbereichsspezifische Angsterkrankungen in Abgrenzung zu klassischen Angsterkrankungen? Methode: 230 Patienten einer stationären psychosomatischen Rehabilitation wurden im halbstrukturierten Interview (Mini-Arbeits-Angst-Interview, Mini International Neuropsychiatric Interview) hinsichtlich arbeitsplatzbezogener Ängste und klassischer psychischer Erkrankungen befragt. Selbsteinschätzungsurteile wurden hinsichtlich des Schweregrads der arbeitsbezogenen (Job-Angst-Skala, JAS) und allgemeinen psychosomatischen (Symptom-Checkliste, SCL-90-R) Symptombelastung erhoben. Ergebnisse: 58% der befragten Patienten litten an mindestens einer arbeitsplatzbezogenen Angstvariante. Arbeitsplatzbezogene Ängste kamen bei 35% der Befragten zusammen mit einer klassischen Angsterkrankung vor, bei 23% jedoch als allein stehende Angsterkrankung. 17% der Befragten erfüllten die Kriterien einer Arbeitsplatzphobie. Arbeitsplatzphobie-Patienten hatten signifikant höhere Job-Angst-Werte als Patienten ohne Arbeitsplatzphobie, und sie waren signifikant länger arbeitsunfähig in den letzten 12 Monaten (23,5 Wochen versus 13,4 Wochen). Schlussfolgerung: Arbeitsplatzbezogene Ängste und Arbeitsplatzphobie haben eine spezielle klinische Wertigkeit, die sich anhand arbeitsbezogener Partizipationsstörungen und spezifischer arbeitsbezogener Symptombelastung beschreiben lässt. Arbeitsplatzphobie erfordert besondere therapeutische Herangehensweisen anstelle von angsterhaltender da Vermeidungsverhalten fördernder „Krankschreibung“. Arbeitsplatzphobie sollte als Diagnose benannt werden entsprechend ICD-10 Kapitel V, F 40.8: “Arbeitsplatzphobie”. KW - Arbeitsplatzphobie KW - Angsterkrankung KW - Arbeitsplatz KW - Arbeitsunfähigkeit KW - Partizipationsstörung KW - workplace phobia KW - anxiety disorder KW - workplace KW - sick leave KW - participation disorder Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-20048 ER - TY - THES A1 - Jäger, Lena Ann T1 - Working memory and prediction in human sentence parsing T1 - Arbeitsgedächtnis und Vorhersagbarkeit in der menschlichen Satzverarbeitung BT - cross-linguistic evidence from anaphoric dependencies and relative clauses BT - neue Erkenntnisse durch cross-linguistische Untersuchungen zu anaphorischen Dependenzen und Relativsätzen N2 - This dissertation investigates the working memory mechanism subserving human sentence processing and its relative contribution to processing difficulty as compared to syntactic prediction. Within the last decades, evidence for a content-addressable memory system underlying human cognition in general has accumulated (e.g., Anderson et al., 2004). In sentence processing research, it has been proposed that this general content-addressable architecture is also used for language processing (e.g., McElree, 2000). Although there is a growing body of evidence from various kinds of linguistic dependencies that is consistent with a general content-addressable memory subserving sentence processing (e.g., McElree et al., 2003; VanDyke2006), the case of reflexive-antecedent dependencies has challenged this view. It has been proposed that in the processing of reflexive-antecedent dependencies, a syntactic-structure based memory access is used rather than cue-based retrieval within a content-addressable framework (e.g., Sturt, 2003). Two eye-tracking experiments on Chinese reflexives were designed to tease apart accounts assuming a syntactic-structure based memory access mechanism from cue-based retrieval (implemented in ACT-R as proposed by Lewis and Vasishth (2005). In both experiments, interference effects were observed from noun phrases which syntactically do not qualify as the reflexive's antecedent but match the animacy requirement the reflexive imposes on its antecedent. These results are interpreted as evidence against a purely syntactic-structure based memory access. However, the exact pattern of effects observed in the data is only partially compatible with the Lewis and Vasishth cue-based parsing model. Therefore, an extension of the Lewis and Vasishth model is proposed. Two principles are added to the original model, namely 'cue confusion' and 'distractor prominence'. Although interference effects are generally interpreted in favor of a content-addressable memory architecture, an alternative explanation for interference effects in reflexive processing has been proposed which, crucially, might reconcile interference effects with a structure-based account. It has been argued that interference effects do not necessarily reflect cue-based retrieval interference in a content-addressable memory but might equally well be accounted for by interference effects which have already occurred at the moment of encoding the antecedent in memory (Dillon, 2011). Three experiments (eye-tracking and self-paced reading) on German reflexives and Swedish possessives were designed to tease apart cue-based retrieval interference from encoding interference. The results of all three experiments suggest that there is no evidence that encoding interference affects the retrieval of a reflexive's antecedent. Taken together, these findings suggest that the processing of reflexives can be explained with the same cue-based retrieval mechanism that has been invoked to explain syntactic dependency resolution in a range of other structures. This supports the view that the language processing system is located within a general cognitive architecture, with a general-purpose content-addressable working memory system operating on linguistic expressions. Finally, two experiments (self-paced reading and eye-tracking) using Chinese relative clauses were conducted to determine the relative contribution to sentence processing difficulty of working-memory processes as compared to syntactic prediction during incremental parsing. Chinese has the cross-linguistically rare property of being a language with subject-verb-object word order and pre-nominal relative clauses. This property leads to opposing predictions of expectation-based accounts and memory-based accounts with respect to the relative processing difficulty of subject vs. object relatives. Previous studies showed contradictory results, which has been attributed to different kinds local ambiguities confounding the materials (Lin and Bever, 2011). The two experiments presented are the first to compare Chinese relatives clauses in syntactically unambiguous contexts. The results of both experiments were consistent with the predictions of the expectation-based account of sentence processing but not with the memory-based account. From these findings, I conclude that any theory of human sentence processing needs to take into account the power of predictive processes unfolding in the human mind. N2 - Diese Dissertation untersucht die der menschlichen Satzverarbeitung zugrunde liegenden Mechanismen des Arbeitsgedächtnisses sowie deren Bedeutung für die Verarbeitungskomplexität im Vergleich zu dem Einfluss syntaktischer Erwartung. Vor dem Hintergrund der in den vergangenen Jahrzehnten angewachsenen empirischen Evidenz für ein assoziatives Gedächtnissystem als Grundlage der menschlichen Kognition im Allgemeinen (z.B. Anderson et al., 2004) wurde u.a. von McElree (2000) vorgeschlagen, dass dieses assoziative Gedächtnissystem auch der Sprachverarbeitung im Besonderen dient (z.B. McElree, 2000) und die Sprachverarbeitung folglich nicht etwa als ein von anderen kognitiven Fähigkeiten weitgehend losgelöstes Modul (z.B. Frazier, 1979) zu begreifen ist. Obwohl sich die Evidenz für ein assoziatives Gedächtnis in der Sprachverarbeitung stetig mehrt (z.B. McElree et al., 2003; VanDyke2006), werden Daten zur Verarbeitung von Reflexivpronomen als Argument gegen ein assoziatives Gedächtnis herangezogen. So schlug beispielsweise Sturt (2003) vor, dass der Gedächtniszugriff in der Verarbeitung von Reflexivpronomen-Antezedens-Dependenzen nicht assoziativer Natur ist, sondern rein syntaktisch gesteuert ist (z.B., Sturt, 2003). Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit werden zwei Leseexperimente (Eyetracking) vorgestellt, welche die Verarbeitung des chinesischen Reflexivpronomens 'ziji' testen und die darauf ausgelegt sind, Theorien, die einen syntaktisch gesteuerten Gedächtniszugriff annehmen, von Theorien, die einen assoziativen Gedächtniszugriff, wie er beispielsweise in dem ACTR-basierten Modell von Lewis and Vasishth (2005) implementiert wurde, zu unterscheiden. In beiden Experimenten wurden Interferenzeffekte von Nominalphrasen beobachtet, die syntaktisch nicht als Antezedens des Reflexivpronomens in Frage kommen, aber das Belebtheitskriterium, das 'ziji' an seinen Antezedens stellt, erfüllen. Diese Ergebnisse werden als Evidenz gegen einen rein syntaktisch gesteuerten Gedächtniszugriff interpretiert. Jedoch sind diese Ergebnisse auch mit dem assoziativen Modell von Lewis und Vasishth (2005) nicht vollkommen vereinbar. Daher wird in der vorliegenden Arbeit eine Erweiterung des Modells von Lewis und Vasishth entwickelt. Zwei neue Prinzipien, 'cue confusion' und 'distractor prominence’, werden dem Originalmodell hinzugefügt und deren Auswirkungen auf die Vorhersagen des Modells diskutiert. Wenngleich Interferenzeffekte im Allgemeinen als Evidenz für ein assoziatives Gedächtnis herangezogen werden, argumentierte Dillon (2011), dass die empirisch beobachteten Interferenzeffekte nicht notwendigerweise Interferenzen im Moment eines assoziativen Gedächtniszugriffs reflektieren, sondern gleichermaßen Interferenzen widerspiegeln können, die bereits bei der Abspeicherung des entsprechenden Elements (z.B. des Antezedens in Reflexiv-Antezedens-Dependenzen) im Gedächtnis stattgefunden haben. Dies würde Interferenzeffekte mit einem nicht-assoziativen Gedächtnismodell vereinbar machen. Im zweiten Teil dieser Dissertation werden drei Experimente (selbst-gesteuertes Lesen und Eyetracking) vorgestellt, die deutsche Reflexivpronomen sowie schwedische Possessivpronomen testen und darauf abzielen, Rückschlüsse über den Moment der Interferenz (Interferenz beim Gedächtniszugriff im Gegensatz zu Interferenz bei der Speicherung) zu ziehen. Die Ergebnisse aller drei Experimente zeigen, dass etwaige Interferenzen beim Abspeichern eines Nomens keinen Einfluss auf dessen späteren Zugriff haben. Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse dieser Experimente zum Chinesischen, Deutschen und Schwedischen, dass die Verarbeitung von Reflexivpronomen mit demselben assoziativen Gedächtniszugriff erklärt werden kann, von dem angenommen wird, dass er der Verarbeitung einer Reihe anderer syntaktischer Dependenzen zugrunde liegt. Darüber hinaus sind die hier vorgestellten Ergebnisse im Einklang mit einer generellen Theorie über die menschliche Kognition, die das Sprachverarbeitungssystem als Bestandteil einer allgemeinen kognitiven Architektur begreift, in welcher ein allgemeines assoziatives Gedächtnissystem auf sprachlichen Repräsentationen operiert. Im dritten Teil dieser Dissertation werden zwei weitere Leseexperimente (selbst-gesteuertes Lesen und Eyetracking) vorgestellt, in denen anhand chinesischer Relativsätze die Wirkung von Arbeitsgedächtnisprozessen im Vergleich zu der Wirkung syntaktischer Erwartung auf die Komplexität der inkrementellen Satzverarbeitung untersucht wird. Chinesisch ist cross-linguistisch insofern eine außergewöhnliche Sprache, als dass es eine Subjekt-Verb-Objekt-Wortstellung mit pränominalen Relativsätzen vereint. Die Kombination dieser Eigenschaften führt dazu, dass Theorien, die Satzverarbeitungskomplexität primär Arbeitsgedächtnisprozessen zuschreiben (z.B. Gibson, 2000), und erwartungsbasierte Theorien, welche die Satzverarbeitungskomplexität dem Erfüllen bzw. dem Brechen syntaktischer oder lexikalischer Erwartungen zuschreiben (z.B. Hale, 2001; Levy, 2008), gegensätzliche Vorhersagen machen. Bisherige Studien zu chinesischen Relativsätzen zeigten widersprüchliche Ergebnisse, was mit dem Vorhandensein konfundierender lokaler syntaktischer Ambiguitäten in den Stimuli erklärt wurde (Lin und Bever, 2011). Die beiden in dieser Arbeit vorgestellten Experimente testen erstmals chinesische Relativsätze anhand von Materialien, die frei von syntaktischen Ambiguitäten sind. Die Ergebnisse beider Experimente sind vereinbar mit erwartungsbasierten Theorien, aber nicht mit Theorien, die Satzverarbeitungskomplexität allein mit Arbeitsgedächtnisprozessen erklären. Diese Ergebnisse zeigen, dass jede umfassende Theorie der Satzverarbeitung erwartungsgesteuerten kognitiven Prozessen einen wichtigen Stellenwert einräumen muss. KW - working memory KW - Arbeitsgedächtnis KW - sentence processing KW - Satzverarbeitung KW - cognitive modeling KW - kognitive Modellierung KW - psycholinguistics KW - Psycholinguistik KW - ACT-R KW - Chinese KW - Chinesisch KW - reflexives KW - Reflexivpronomen KW - relative clauses KW - Relativsätze KW - linguistics KW - Linguistik KW - German KW - Deutsch KW - prediction KW - syntactic expectation KW - content-addressable memory Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-82517 ER - TY - THES A1 - Marimon Tarter, Mireia T1 - Word segmentation in German-learning infants and German-speaking adults T1 - Wortsegmentierung bei deutschsprachigen Kindern und Erwachsenen BT - prosodic and statistical cues BT - prosodische und statitistische Hinweisreize N2 - There is evidence that infants start extracting words from fluent speech around 7.5 months of age (e.g., Jusczyk & Aslin, 1995) and that they use at least two mechanisms to segment words forms from fluent speech: prosodic information (e.g., Jusczyk, Cutler & Redanz, 1993) and statistical information (e.g., Saffran, Aslin & Newport, 1996). However, how these two mechanisms interact and whether they change during development is still not fully understood. The main aim of the present work is to understand in what way different cues to word segmentation are exploited by infants when learning the language in their environment, as well as to explore whether this ability is related to later language skills. In Chapter 3 we pursued to determine the reliability of the method used in most of the experiments in the present thesis (the Headturn Preference Procedure), as well as to examine correlations and individual differences between infants’ performance and later language outcomes. In Chapter 4 we investigated how German-speaking adults weigh statistical and prosodic information for word segmentation. We familiarized adults with an auditory string in which statistical and prosodic information indicated different word boundaries and obtained both behavioral and pupillometry responses. Then, we conducted further experiments to understand in what way different cues to word segmentation are exploited by 9-month-old German-learning infants (Chapter 5) and by 6-month-old German-learning infants (Chapter 6). In addition, we conducted follow-up questionnaires with the infants and obtained language outcomes at later stages of development. Our findings from this thesis revealed that (1) German-speaking adults show a strong weight of prosodic cues, at least for the materials used in this study and that (2) German-learning infants weight these two kind of cues differently depending on age and/or language experience. We observed that, unlike English-learning infants, 6-month-old infants relied more strongly on prosodic cues. Nine-month-olds do not show any preference for either of the cues in the word segmentation task. From the present results it remains unclear whether the ability to use prosodic cues to word segmentation relates to later language vocabulary. We speculate that prosody provides infants with their first window into the specific acoustic regularities in the signal, which enables them to master the specific stress pattern of German rapidly. Our findings are a step forwards in the understanding of an early impact of the native prosody compared to statistical learning in early word segmentation. N2 - Es gibt Beweise, dass Babys im Alter um 7.5 Monate anfangen, Wörter aus flüssiger Sprache zu extrahieren (z.B., Jusczyk & Aslin, 1995), dabei werden mindestens zwei Mechanismen angewandt, um Wörter aus dem Sprachfluss zu segmentieren: prosodische Information (z.B. Jusczyk, Cutler & Redanz, 1993) und statistische Information (z.B., Saffran, Aslin & Newport, 1996). Aber wie diese zwei Mechanismen zusammenwirken und ob sie sich während der Entwicklung verändern, wurde noch nicht vollständig geklärt. Das Hauptziel dieser Dissertation ist es zu verstehen, inwiefern sich Kleinkinder die verschiedenen Hinweisreize für die Segmentierung von Wörtern erschließen, wenn sie die Sprache ihres Umfelds lernen, sowie ob diese Fähigkeit in Verbindung mit späteren Sprachfähigkeiten steht. In Kapitel 3 wurde die Zuverlässigkeit der in dieser Dissertation benutzten Methode (the Headturn Preference Procedure) eruiert, sowie die Korrelationen und individuellen Differenzen zwischen den Ergebnissen einzelner Babys und späteren Sprachfähigkeiten untersucht. Im Kapitel 4 wurde untersucht, wie deutschsprachige Erwachsene auf statistische und prosodische Informationen für Wortsegmentierung reagieren. Wir haben Erwachsene mit einer akustischen Sequenz familiarisiert, bei der die statistischen und prosodischen Informationen verschiedene Wortgrenzen anzeigen, und Verhaltens- und Pupillometriedaten erhoben. Anschließend haben wir weitere Experimente durchgeführt, um zu verstehen, wie verschiedene Hinweisreize von 9-Monate (Kapitel 5) und 6-Monate alten deutschsprachigen Säuglingen (Kapitel 6) aufgenommen werden. Außerdem haben wir nach den Versuchen mit Fragebögen Daten über die Sprachfähigkeiten in späteren Entwicklungsstadien gesammelt. Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass (1) deutschsprachige Erwachsene eine hohe Gewichtung der prosodischen Hinweisreize zeigen, zumindest bei dem für die Studie genutzten akustischen Material, und dass (2) bei deutschsprachigen Babys in Abhängigkeit von Alter und/oder Spracherfahrung diese zwei Hinweisreize unterschiedlich gewichtet werden. Wir stellen fest, dass sich 6-Monate alte deutschsprachige Babys stärker auf die prosodichen Hinweisreize verlassen haben als die englischsprachigen Babys. Neun Monate alte Babys haben bei der Wortsegmentierung der Audiosequenz gescheitert und haben keine Vorliebe für einen der beiden Hinweisreize gezeigt. Mit den momentanen Ergebnissen bleibt weiterhin unklar, ob die Fähigkeit, prosodische Hinweisreize für die Wortsegmentierung zu nutzen, in Verbindung mit der späteren Weiterentwicklung des Wortschatzes steht. Wir vermuten, dass Prosodie den Babys einen ersten Einblick in die spezifischen akustischen Regelmäßigkeiten des Signals verschafft, was ihnen dabei hilft, das Betonungsmuster der deutsche Sprache schnell zu erlernen. Unsere Ergebnisse sind ein weiterer Schritt vorwärts was das Verständnis eines frühen Einflusses von muttersprachlicher Prosodie im Vergleich zu statistischem Erlernen in der frühen Wortsegmentierung betrifft. KW - word segmentation KW - prosody KW - statistical learning KW - Wortsegmentierung KW - Prosodie Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-437400 ER - TY - THES A1 - Pregla, Andreas T1 - Word order variability in OV languages T1 - Wortstellungsvariabilität in verbfinalen Sprachen BT - a study on scrambling, verb movement, and postverbal elements with a focus on Uralic languages BT - eine Untersuchung von Scrambling, Verbbewegung und postverbalen Elementen mit besonderem Augenmerk auf die uralischen Sprachen N2 - This thesis explores word order variability in verb-final languages. Verb-final languages have a reputation for a high amount of word order variability. However, that reputation amounts to an urban myth due to a lack of systematic investigation. This thesis provides such a systematic investigation by presenting original data from several verb-final languages with a focus on four Uralic ones: Estonian, Udmurt, Meadow Mari, and South Sámi. As with every urban myth, there is a kernel of truth in that many unrelated verb-final languages share a particular kind of word order variability, A-scrambling, in which the fronted elements do not receive a special information-structural role, such as topic or contrastive focus. That word order variability goes hand in hand with placing focussed phrases further to the right in the position directly in front of the verb. Variations on this pattern are exemplified by Uyghur, Standard Dargwa, Eastern Armenian, and three of the Uralic languages, Estonian, Udmurt, and Meadow Mari. So far for the kernel of truth, but the fourth Uralic language, South Sámi, is comparably rigid and does not feature this particular kind of word order variability. Further such comparably rigid, non-scrambling verb-final languages are Dutch, Afrikaans, Amharic, and Korean. In contrast to scrambling languages, non-scrambling languages feature obligatory subject movement, causing word order rigidity next to other typical EPP effects. The EPP is a defining feature of South Sámi clause structure in general. South Sámi exhibits a one-of-a-kind alternation between SOV and SAuxOV order that is captured by the assumption of the EPP and obligatory movement of auxiliaries but not lexical verbs. Other languages that allow for SAuxOV order either lack an alternation because the auxiliary is obligatorily present (Macro-Sudan SAuxOVX languages), or feature an alternation between SVO and SAuxOV (Kru languages; V2 with underlying OV as a fringe case). In the SVO–SAuxOV languages, both auxiliaries and lexical verbs move. Hence, South Sámi shows that the textbook difference between the VO languages English and French, whether verb movement is restricted to auxiliaries, also extends to OV languages. SAuxOV languages are an outlier among OV languages in general but are united by the presence of the EPP. Word order variability is not restricted to the preverbal field in verb-final languages, as most of them feature postverbal elements (PVE). PVE challenge the notion of verb-finality in a language. Strictly verb-final languages without any clause-internal PVE are rare. This thesis charts the first structural and descriptive typology of PVE. Verb-final languages vary in the categories they allow as PVE. Allowing for non-oblique PVE is a pivotal threshold: when non-oblique PVE are allowed, PVE can be used for information-structural effects. Many areally and genetically unrelated languages only allow for given PVE but differ in whether the PVE are contrastive. In those languages, verb-finality is not at stake since verb-medial orders are marked. In contrast, the Uralic languages Estonian and Udmurt allow for any PVE, including information focus. Verb-medial orders can be used in the same contexts as verb-final orders without semantic and pragmatic differences. As such, verb placement is subject to actual free variation. The underlying verb-finality of Estonian and Udmurt can only be inferred from a range of diagnostics indicating optional verb movement in both languages. In general, it is not possible to account for PVE with a uniform analysis: rightwards merge, leftward verb movement, and rightwards phrasal movement are required to capture the cross- and intralinguistic variation. Knowing that a language is verb-final does not allow one to draw conclusions about word order variability in that language. There are patterns of homogeneity, such as the word order variability driven by directly preverbal focus and the givenness of postverbal elements, but those are not brought about by verb-finality alone. Preverbal word order variability is restricted by the more abstract property of obligatory subject movement, whereas the determinant of postverbal word order variability has to be determined in the future. N2 - Diese Dissertation behandelt die Wortstellungsvariabilität verbfinaler Sprachen. Verbfinale Sprachen haben den Ruf, ein hohes Maß an Wortstellungsvariabilität aufzuweisen. Dieser Ruf beruht jedoch lediglich auf anekdotischen Befunden, da es einer systematischen Untersuchung eines solchen Zusammenhangs ermangelt. Die vorliegende Dissertation stellt eine solche systematische Untersuchung dar. Dafür werden neu erhobene Daten zu mehreren verbfinalen Sprachen präsentiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf vier uralischen Sprachen: Estnisch, Udmurtisch, Wiesenmari und Südsamisch. Der Ruf der Wortstellungsvariabilität erweist sich teils als wahr, da viele nicht miteinander verwandte, verbfinale Sprachen dieselbe Art Wortstellungsvariabilität teilen, das sogenannte A-Scrambling. A-Scrambling zeichnet sich gegenüber anderen Arten der Wortstellungsvariabilität dadurch aus, dass vorangestellten Elementen keine spezielle informationsstrukturelle Rolle wie Topic oder kontrastiver Fokus zukommt. A-Scrambling geht mit einem rechtsbefindlichen, unmittelbar präverbalen Fokus einher. Variationen des Musters aus A-Scrambling und präverbalem Fokus finden sich im Uigurischen, Standard-Dargwa, Ostarmenischen und in drei der uralischen Sprachen, nämlich Estnisch, Udmurtisch und Wiesenmari. Insofern bestätigt sich der Eindruck einer homogenen Wortstellungsvariabilität in verbfinalen Sprachen. Die vierte untersuchte uralische Sprache, Südsamisch, widerspricht diesem Eindruck jedoch. Südsamisch weist eine vergleichsweise feste Wortstellung auf trägt nicht die Kennzeichen von A-Scrambling. Darüberhinaus gibt es noch weitere, vergleichsweise starre, scramblinglose verbfinale Sprachen: Niederländisch, Afrikaans, Amharisch und Koreanisch. Im Gegensatz zu Sprachen mit A-Scrambling weisen scramblinglose Sprachen obligatorische Subjektbewegung (EPP) auf. Das EPP führt neben anderen typischen EPP-Effekten zu einer starren Wortstellung. Das EPP ist ein zentrales Merkmal der Satzstruktur im Südsamischen. Das Südsamische weist eine bislang nicht attestierte Alternation zwischen SOV- und SAuxOV-Stellung auf. Diese Alternation kann durch das Zusammenspiel von EPP und der obligatorischen Bewegung von Hilfsverben, nicht jedoch von lexikalischen Verben, erfasst werden. Andere Sprachen mit SAuxOV-Stellung weisen entweder keine systematische Alternation auf, weil das Hilfsverb obligatorisch vorhanden ist (Makro-Sudanische SAuxOVX-Sprachen), oder sie weisen eine Alternation zwischen SVO und SAuxOV auf (Kru-Sprachen; V2 mit zugrundeliegender Verbfinalität als Zweifelsfall). In den SVO–SAuxOV-Sprachen bewegen sich sowohl Hilfsverben als auch lexikalische Verben. Somit zeigt das Südsamische, dass eine sonst nur für VO-Sprachen bekannte parametrische Unterscheidung auch für OV-Sprachen gilt: der weithin bekannte Unterschied zwischen VO-Sprachen wie Englisch und Französisch, ob Verbbewegung auf Hilfsverben beschränkt ist. SAuxOV-Sprachen bilden insgesamt eine Ausnahme unter den OV-Sprachen, aber sie sind durch das Vorhandensein des EPP vereint. Wortstellungsvariabilität beschränkt sich in verbfinalen Sprachen nicht auf die präverbale Domäne. Die meisten verbfinalen Sprachen weisen postverbale Elemente (PVE) auf. PVE stellen den Status der Verbfinalität infrage. Strikt verbfinale Sprachen ohne jegliche satzinterne PVE sind jedoch selten. Diese Dissertation stellt zum ersten Mal eine strukturelle und deskriptive PVE-Typologie vor. Verbfinale Sprachen variieren in den Kategorien, die sie als PVE zulassen. Das Zulassen von nicht-oblike PVE ist eine entscheidende Schwelle: Wenn nicht-oblike PVE erlaubt sind, können PVE für informationsstrukturelle Effekte verwendet werden. Viele areal und genetisch nicht verwandte Sprachen erlauben nur gegebene PVE, unterscheiden sich jedoch darin, ob die PVE kontrastiv kontrastiv sein können. In diesen Sprachen steht die Verbfinalität nicht zur Debatte, da verbmediale Ordnungen nicht neutral sind. Im Gegensatz dazu erlauben die uralischen Sprachen Estnisch und Udmurtisch jede Art von PVE, einschließlich Informationsfoki. Verbmediale Stellungen können dort also in denselben Kontexten wie verbfinale Stellungen verwendet werden, ohne dass es zu semantischen und pragmatischen Unterschieden kommt. Hier kann also die Rede von tatsächlicher freier Variation in der Verbstellung sein. Die zugrunde liegende Verbfinalität des Estnischen und Udmurtischen kann nur mithilfe einer Reihe syntaktischer Tests abgeleitet werden, die auf optionale Verbbewegung in beiden Sprachen hinweisen. Insgesamt ist es nicht möglich, PVE mit einer einheitlichen Analyse zu erfassen: Merger nach rechts, linksgerichtete Verbbewegung und rechtsgerichtete Phrasenbewegung sind erforderlich, um die inter- und intralinguistische Variation zu erfassen. Zu wissen, dass eine Sprache verbfinal ist, erlaubt keine unfehlbaren Schlüsse über die Wortstellungsvariabilität in dieser Sprache. Es gibt Muster der Homogenität, wie die durch unmittelbar präverbalen Fokus und die Gegebenheit postverbaler Elemente getriebene Wortstellungsvariabilität. Diese Muster ergeben sich aber nicht allein aus der Verbfinalität. Die präverbale Wortstellungsvariabilität wird durch die abstraktere Eigenschaft der obligatorischen Subjektbewegung (EPP) bestimmt. Was die Möglichkeiten postverbaler Wortstellungsvariabilität bestimmt muss künftig ermittelt werden. KW - Uralic languages KW - syntax KW - word order KW - information structure KW - verb-final languages KW - uralische Sprachen KW - Syntax KW - Informationsstruktur KW - Wortstellung KW - verbfinale Sprachen Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-643636 ER - TY - THES A1 - De Cesare, Ilaria T1 - Word order variability and change in German infinitival complements T1 - Variation und Wandel in der Stellung deutscher Infinitivkomplemente BT - a multi-causal approach BT - ein multikausaler Ansatz N2 - The present work deals with the variation in the linearisation of German infinitival complements from a diachronic perspective. Based on the observation that in present-day German the position of infinitival complements is restricted by properties of the matrix verb (Haider, 2010, Wurmbrand, 2001), whereas this appears much more liberal in older stages of German (Demske, 2008, Maché and Abraham, 2011, Demske, 2015), this dissertation investigates the emergence of those restrictions and the factors that have led to a reduced, yet still existing variability. The study contrasts infinitival complements of two types of matrix verbs, namely raising and control verbs. In present-day German, these show different syntactic behaviour and opposite preferences as far as the position of the infinitive is concerned: while infinitival complements of raising verbs build a single clausal domain with the with the matrix verb and occur obligatorily intraposed, infinitive complements of control verbs can form clausal constituents and occur predominantly extraposed. This correlation is not attested in older stages of German, at least not until Early New High German. Drawing on diachronic corpus data, the present work provides a description of the changes in the linearisation of infinitival complements from Early New High German to present-day German which aims at finding out when the correlation between infinitive type and word order emerged and further examines their possible causes. The study shows that word order change in German infinitival complements is not a case of syntactic change in the narrow sense, but that the diachronic variation results from the interaction of different language-internal and language-external factors and that it reflects, on the one hand, the influence of language modality on the emerging standard language and, on the other hand, a process of specialisation. N2 - Diese Arbeit befasst sich mit der Variation in der Linearisierung von deutschen Infinitivkomplementen aus diachroner Perspektive. Ausgehend von der Beobachtung, dass im Gegenwartsdeutschen die Stellung von Infinitivkomplementen durch Eigenschaften des Matrixverbs eingeschränkt wird (Haider, 2010, Wurmbrand, 2001), während diese in älteren Sprachstufen des Deutschen viel liberaler erscheint (Demske, 2008, Maché und Abraham, 2011, Demske, 2015), untersucht die vorliegende Dissertation die Entstehung solcher Beschränkungen und die Faktoren, die zu einer reduzierten, jedoch noch bestehenden Variation geführt haben. In der Untersuchung werden die Wortstellungseigenschaften von Infinitivkomplementen gegenübergestellt, die von zwei Typen von Matrixverben eingebettet werden, nämlich Anhebungs- und Kontrollverben. Diese zeigen im Gegenwartsdeutschen ein unterschiedliches syntaktisches Verhalten und entgegengesetzte Präferenzen, was die Stellung des Infinitivs betrifft: Während Infinitivkomplemente von Anhebungsverben einen Verbalkomplex mit dem Matrixverb bilden und obligatorisch intraponiert vorkommen, bilden Infinitivkomplemente von Kontrollverben sententiale Konstituenten und kommen überwiegend extraponiert vor. In älteren Sprachstufen des Deutschen konnte diese Korrelation bis ins Frühneuhochdeutsche nicht festgestellt werden. Neben einer empirisch fundierten Beschreibung des Wortstellungswandels von Infinitivkomplementen, die darauf abzielt, den Zeitpunkt der Entstehung dieser Korrelation zu identifizieren, werden in der Arbeit mögliche Faktoren und Gründe untersucht, die zu diesen Präferenzen geführt haben. Die Arbeit zeigt, dass der Worstellungswandel in deutschen Infinitivkomplementen nicht dem syntaktischen Wandel im engeren Sinne zuzuordnen ist, sondern dass die diachrone Variation auf einem Zusammenspiel von verschiedenen sprachinternen und sprachexternen Faktoren beruht. Es wird dafür argumentiert, dass sich die diachrone Distribution der Wortstellungsmuster zum einen durch den Einfluss von Medialität auf die Entstehung der Standardsprache, zum anderen durch einen Prozess der Spezialisierung erklären lässt. KW - infinitival complements KW - syntactic change KW - Early New High German KW - quantitative historical linguistics KW - corpus study KW - Infinitivkomplemente KW - syntaktischer Wandel KW - Frühneuhochdeutsch KW - quantitative historische Linguistik KW - Korpusstudie Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-527358 ER - TY - THES A1 - Nada, Wael Mohamed Abdel-Rahman T1 - Wood compost process engineering, properties and its impact on extreme soil characteristics N2 - The landfilling of biodegradable waste is proven to contribute to environmental degradation. Much wood and lumber is discharged as waste from the cleared fields. These woody wastes are subsequently disposed of by burning. However, it would be preferable to dispose of them without combustion to avoid the release of carbon dioxide, one of the critical greenhouse gases. Instead of burning these woody wastes, we should recycle them as future resources. One solution to this problem is to make compost from the waste. Compost use in agriculture is increasing as both an alternative to landfilling for the management of biodegradable waste, as well as means of increasing or preserving soil organic matter. This research aimed to contribute to the identification of a system for managing the production and utilization of wood waste (Quercus rubra and Pinus sylvestris) compost for sustainable agriculture, with particular regards to carbon dioxide produced from both compost and combustion of wood. Compost of wood was implemented in two consecutive trials. The first was carried out in greenhouse experiment in 4 liter pot of Quercus rubra and Pinus sylvestris (QR and PS) moisted by compost and tap water and infected by tiger worm (Eisenia fetida, EF) and European night crawlers (Dendrobaena veneta, DV) at different mixed ratios with lake mud (LM). The second was conducted in greenhouse experiment in 40 liter pot of the successful wood and worm from the first compost trial (QR and EF respectively). The tested wood (QR) was mixed separately by lake mud and horse manure and irrigated by compost and tap water. The final product, successful wood compost (QR) produced from the first trial (4 liter pot) was utilized in different mixed ratios with coal mine tailings (tertiary sand) in greenhouse pot trial to study his effects on improving soil physical and chemical properties and some plant growth parameters of RSM 7.2.1 grass. The wood compost produced from the second compost experiment (40 liter pot) and other artificial component named Arkadolith® were used as soil amelioration in field experiments of different selected sites with extremely unsuitable characteristics (tertiary and quaternary sand in Lusatia lignite region, Germany). The soil in each site was sowed by RSM 7.2.1 and autochthonous grasses. Also, some vermicompost samples were selected to study its thermal stability which compared with a soil sample (Niedermoorgleys) by using thermogravimetric analysis technique. Further investigation was achieved to evaluate the effect of charcoal as a source of carbon on vermicompost stability. Moreover some selected vermicompost samples were used to examine its microstructure under scanning electron microscope which compared also with the same soil used in thermal analysis. The obtained results under all studied experiments can be arranged as follow: First compost trial, Cumulative amount of carbon dioxide produced during composting period was lower than that evolved by combustion of wood. The results showed composting of wood can reduce the emitted CO2 up to 50 % when compared with the amount of CO2 produced from combustion of wood. The effect of different studied factors on different studied parameters show that, QR wood compost have more responsive to decomposition processes and humification rate in comparison with PS wood compost. Under different infection worms, Eisenia fetida (EF) was better than Dendrobaena veneta (DV) in biodegradation rate. Compost water has had a better impact of tap water in all studied decomposition parameters. For example, The compost content of OM and total OC was decreased with the increase of the decomposition period in the treatments of compost water and EF worm, where this decrease was higher at mixed ratio of 1:3 (wood: mud, w/w). The total content of N in the final products takes reversible trend regarding to OM and C content. The high content of N was found in QR wood compost moisted by compost water and infected by EF worm. The content of both macro-and micro-nutrients was clearly positive affected by the studied factors. The content of these nutrients in QR wood compost was higher than that found in the compost of PS wood. Second compost trial, The observed data show that, the amount of CO2 produced by composting was lower than that evolved by combustion of wood. Composting of wood reduced CO2 emission up to 40 % of the combustion wood CO2. Cumulative amount of CO2 produced from wood compost treated by horse manure was higher than that fount in the other treated by LM. The compost of wood treated by horse manure has had a high decomposition rate in comparison with that treated by lake mud. The treatments left without worms during all composting period and moisted by compost water have a responsive effects but it was lower than that infected by worms. Total and available contents of N, P, K, Mg, Zn, and Cu in the compost treated by HM were higher than that found in compost treated by LM. The other nutrients (Ca, Fe, Cu, and Mn) take reversible trend, which it was higher in LM than HM treatments. Thermal and microstructure analysis, The selected vermicompost samples from both first and second compost experiments showed, up to 200° C temperature the mass loss was due to free water and bound water (It was in vermicompost samples higher than soil sample). Mass loss from 200 to 550° C is due to easily oxidizable organic forms and it was higher in vermicompost than soil. In this stage the soil OM seems to be more stable than vermicompost which can be explained by a more intensive bond between the organic and inorganic components. At higher temperatures (T> 550° C) no significant detectable was appeared of soil organic matter. In contrast, the vermicompost treatments showed a high proportion of stable groups, especially aromatic compounds. These statements seem to be importance particularly for the practical application of the wood compost in terms of their long-term effect in the soil. The application of charcoal, showed no additional stabilizing effect of vermicompost. Also, the data show that, vermicompost structure characterized with high homogeneity and ratio of surface area to volume compared to those in soil structure. First plant trials (greenhouse), Different compost mixed ratios had positive impact on different extreme soil physiochemical properties. At the end of experiment (42 days) compost increased soil water holding capacity, decreased soil bulk and particle density and increased total porosity. The used wood compost modified soil buffering capacity and soil acidity. The availability of soil macro and micro nutrients were increased after adding wood compost. The wood compost had a positive effect in some growth parameters like fresh and dry matter yield of the selected grass. High dry matter yield and nutrients uptake was achieved with higher rates of compost application (25.0% > 12.5% > 3.0% > 0.0 %, w/w). Second plant trials (field experiment), Regarding to the effect of wood compost (QR) and Arkadolith® component on tertiary and quaternary sand, at the end of grown season (6 month) most soil and plant characteristics of tertiary sand were improved and it was better than that in quaternary sand. This trend reveals to, physical and chemical properties of tertiary sand was better than that in quaternary sand, like organic matter content, CEC, WHC, TOC, available nutrients. In the both sites, the effects of different type of soil conditioners arranged as follow: the treatments treated with wood compost is the better followed by the other treated with both wood compost and Arkadolith. Wood compost increased soil pH, CEC, soil buffering capacity, OM content, and soil WHC in comparison with Arkadolith which make a small improvement of these properties in both sites. Finally, Different growth parameters (height, covering, fresh and dry matter yield) of the used grasses were clearly positive affected by wood compost, with the highest production inherent to the treatments treated by the high amount of wood compost. N2 - Entsprechend der Zielstellung wurden zunächst verschiedene Varianten der Kompostierung von Holzsubstanz getestet, um eine optimale Technologie, die auch für Entwicklungsländer realisierbar ist, herauszufinden. Hierzu sind in Pflanztöpfe Holzspäne (Woodchips) von zwei verschieden Holzarten (Laub- und Nadelholz) gefüllt und mit verschiedenen natürlichen Stickstoffquellen gemischt worden. Diese Ansätze wurden regelmäßig mit Kompostwasser appliziert. Nach vier Wochen sind zwei verschiedene Wurmarten (Dendrobaena veneta und Eisenia fetida) hinzugegeben worden. Die Feuchthaltung erfolgte ab diesem Zeitpunkt durch Frischwasser. Die qualitativ beste Versuchsvariante ist im nächsten Schritt mit weiteren natürlichen Stickstoffquellen, die in Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden könnten, getestet worden. Von allen Kompostvarianten sind im Labor eine Vielzahl von bodenphysikalischen (z.B. Dichte, Wasserhaltekapazität) und bodenchemischen Zustandsgrößen (z.B. Elektrische Leitfähigkeit, Totalgehalte biophiler Elemente, Bodenreaktion, organische Substanzgehalte, Kationenaustauschkapazität) bestimmt worden. Die Wiederum qualitativ beste Mischung ist in einer weiteren Versuchsreihe in verschiedenen Mengenverhältnissen mit tertiärerem Abraumsand des Braunkohlebergbaus gemischt worden. In diese Versuchsmischungen wurde die Grasmischung RSM 7.2.1 eingesät und regelmäßig bewässert sowie die Wuchshöhe gemessen. Nach 42 Tagen wurden das Gras geerntet und die biometrischen Parameter, die Nährstoffgehalte (pflanzenverfügbare Fraktionen), die Bodenreaktion, die effektive bzw. potentielle Kationenaustauschkapazität sowie die Pufferkapazitäten der Mischsubstrate bestimmt. Die nächsten Versuchsvarianten sind als Feldversuche in der Niederlausitz durchgeführt worden. Für ihre Realisierung wurde als weiterer Zuschlagsstoff Arkadolith® zugemischt. Die Plotflächen sind sowohl auf Abraumsanden des Tertiärs als auch Quartärs angelegt worden. In jeweils eine Subvariante ist RSM 7.2.1, in die andere eine autochthone Grasmischung eingesät worden. Diese Experimente wurden nach 6 Monaten beendet, die Bestimmung aller Parameter erfolgte in gleicher Weise wie bei den Gewächshausversuchen. Auf Basis aller Versuchsreihen konnten die besten Kompostqualitäten und ihre optimalen Herstellungsvarianten ermittelt werden. Eine weitere Aufgabe war es zu untersuchen, wie im Vergleich zur Verbrennung von Holzmasse die CO2-Emission in die Atmosphäre durch Holzkompostierung verringert werden kann. Hierzu wurde während der verschiedenen Kompostierungsvarianten die CO2-Freisetzung gemessen. Im Vergleich dazu ist jeweils die gleiche Masse an Holzsubstanz verbrannt worden. Die Ergebnisse zeigten, dass im Vergleich zu der thermischen Verwertung von Holsubstanz die CO2-Emission bis zu 50 % verringert werden kann. Dem Boden kann darüber hinaus energiereiche organische Substanz zugeführt werden, die eine Entwicklung der Bodenorganismen ermöglicht. Ein weiteres Experiment zielte darauf ab, die Stabilität der Holzkomposte zu bestimmen. Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob durch die Zufuhr von pyrogenem Kohlenstoff eine Vergrößerung der Stabilität zu erreichen ist. Diese Untersuchungen wurden mit Hilfe der Thermogravimetrie vorgenommen. Alle wichtigen Kompostierungsvarianten sind sowohl mit verschiedenen Zusatzmengen als auch ohne Zusatz von pyrogenem Kohlenstoff vermessen worden. Als Vergleichssubstanz diente der Oberboden eines Niedermoorgleys, der naturgemäß einen relativ hohen Anteil an organischer Substanz aufweist. Die Ergebnisse zeigten, dass im Bereich niedriger Temperaturen die Wasserbindung im Naturboden fester ist. In der Fraktion der oxidierbaren organischen Substanz, im mittleren Temperaturbereich gemessen, ist die natürliche Bodensubstanz ebenfalls stabiler, was auf eine intensivere Bindung zwischen den organischen und anorganischen Bestandteilen, also auf stabilere organisch-mineralische Komplexe, schlussfolgern lässt. Im Bereich höherer Temperaturen (T> 550° C) waren im Naturboden keine nennenswerten organischen Bestandteile mehr nachweisbar. Hingegen wiesen die Kompostvarianten einen hohen Anteil stabiler Fraktionen, vor allem aromatische Verbindungen, auf. Diese Aussagen erscheinen vor allem für die praktische Anwendung der Holzkomposte in Hinblick auf ihre Langzeitwirkung bedeutsam. Der Zusatz von pyrogenem Kohlenstoff zeigte keine zusätzliche Stabilisierungswirkung. T2 - Holzkompostverfahrenstechnik, Eigenschaften und ihre Auswirkungen auf die extremen Bodeneigenschaften KW - Holzkompost KW - Kohlendioxid KW - Eisenia fetida KW - Dendrobaena veneta KW - Kohlengrubenabraum KW - wood compost KW - carbon dioxide KW - Eisenia fetida KW - Dendrobaena veneta KW - coal mine waste Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-51046 ER - TY - THES A1 - Ermeydan, Mahmut Ali T1 - Wood cell wall modification with hydrophobic molecules T1 - Modifikation von Holzzellwänden durch hydrophobe Moleküle N2 - Wood is used for many applications because of its excellent mechanical properties, relative abundance and as it is a renewable resource. However, its wider utilization as an engineering material is limited because it swells and shrinks upon moisture changes and is susceptible to degradation by microorganisms and/or insects. Chemical modifications of wood have been shown to improve dimensional stability, water repellence and/or durability, thus increasing potential service-life of wood materials. However current treatments are limited because it is difficult to introduce and fix such modifications deep inside the tissue and cell wall. Within the scope of this thesis, novel chemical modification methods of wood cell walls were developed to improve both dimensional stability and water repellence of wood material. These methods were partly inspired by the heartwood formation in living trees, a process, that for some species results in an insertion of hydrophobic chemical substances into the cell walls of already dead wood cells, In the first part of this thesis a chemistry to modify wood cell walls was used, which was inspired by the natural process of heartwood formation. Commercially available hydrophobic flavonoid molecules were effectively inserted in the cell walls of spruce, a softwood species with low natural durability, after a tosylation treatment to obtain “artificial heartwood”. Flavonoid inserted cell walls show a reduced moisture absorption, resulting in better dimensional stability, water repellency and increased hardness. This approach was quite different compared to established modifications which mainly address hydroxyl groups of cell wall polymers with hydrophilic substances. In the second part of the work in-situ styrene polymerization inside the tosylated cell walls was studied. It is known that there is a weak adhesion between hydrophobic polymers and hydrophilic cell wall components. The hydrophobic styrene monomers were inserted into the tosylated wood cell walls for further polymerization to form polystyrene in the cell walls, which increased the dimensional stability of the bulk wood material and reduced water uptake of the cell walls considerably when compared to controls. In the third part of the work, grafting of another hydrophobic and also biodegradable polymer, poly(ɛ-caprolactone) in the wood cell walls by ring opening polymerization of ɛ-caprolactone was studied at mild temperatures. Results indicated that polycaprolactone attached into the cell walls, caused permanent swelling of the cell walls up to 5%. Dimensional stability of the bulk wood material increased 40% and water absorption reduced more than 35%. A fully biodegradable and hydrophobized wood material was obtained with this method which reduces disposal problem of the modified wood materials and has improved properties to extend the material’s service-life. Starting from a bio-inspired approach which showed great promise as an alternative to standard cell wall modifications we showed the possibility of inserting hydrophobic molecules in the cell walls and supported this fact with in-situ styrene and ɛ-caprolactone polymerization into the cell walls. It was shown in this thesis that despite the extensive knowledge and long history of using wood as a material there is still room for novel chemical modifications which could have a high impact on improving wood properties. N2 - Der nachwachsende Rohstoff Holz wird aufgrund seiner guten mechanischen Eigenschaften und der leichten Verfügbarkeit für viele Anwendungszwecke genutzt. Quellen und Schrumpfen bei Feuchtigkeitsänderungen des hygroskopischen Werkstoffs Holz limitieren jedoch die Einsatzmöglichkeiten. Ein weiteres Problem stellt der mitunter leichte Abbau – u.a. bei feuchtem Holz - durch Mikroorganismen und/oder Insekten dar. Durch chemische Modifizierungen können die Dimensionsstabilität, die Hydrophobizität und die Dauerhaftigkeit verbessert und damit die potentielle Lebensdauer des Werkstoffes erhöht werden. Dabei ist die dauerhafte Modifikation der Zellwand nur äußerst schwer realisierbar. Inspiriert von der Kernholzbildung in lebenden Bäumen, ein zellwandverändernder Prozess, der Jahre nach der Holzbildung erfolgt, wurden im Rahmen dieser Arbeit neue Ansätze zur chemischen Modifizierung der Zellwände entwickelt, um die Dimensionsstabilität und Hydrophobizität zu erhöhen. Der erste Teil der Arbeit ist stark vom Prozess der Kernholzbildung inspiriert, eine abgeleitete Chemie wurde verwendet, um die Zellwände von Fichte, einem Nadelholz von geringer natürlicher Dauerhaftigkeit, zu modifizieren. Kommerziell verfügbare hydrophobe Flavonoide wurden nach einem Tosylierungsschritt erfolgreich in die Zellwand eingebracht, um so „artifizielles Kernholz“ zu erzeugen. Die modifizierten Holzproben zeigten eine verringerte Wasseraufnahme, die zu erhöhter Dimensionsstabilität und Härte führte. Dieser Ansatz unterscheidet sich grundlegend von bereits etablierten Modifikationen, die hauptsächlich hypdrophile Substanzen an die Hydroxylgruppen der Zellwand anlagern. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Polymerisation von Styren in tosylierten Zellwänden. Es ist bekannt, dass es nur eine schwache Adhäsion zwischen den hydrophoben Polymeren und den hydrophilen Zellwandkomponenten gibt. Die hydrophoben Styren-Monomere wurden in die tosylierte Zellwand eingebracht und zu Polystyren polymerisiert. Wie bei der Modifikation mit Flavonoiden konnte eine erhöhte Dimensionsstabilität und reduzierte Wasseraufnahme der Zellwände beobachtet werden. Im dritten Teil der Arbeit wurde das biologisch abbaubare, hydrophobe poly(ɛ-caprolacton) in der Zellwand aufpolymerisiert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Polycaprolacton in der Zellwand gebunden ist und zu einer permanenten Quellung führt (bis zu 5 %). Die Dimensionsstabilität nahm um 40 % zu und die Wasseraufnahmerate konnte um mehr als 35 % reduziert werden. Mit dieser Methode kann nicht nur dimensionsstabileres Holz realisiert werden, auch biologische Abbaubarkeit und damit eine einfache Entsorgung sind gewährleistest. KW - Holzmodifikation KW - hydrophobe Moleküle KW - Dimensionsstabilität KW - Wassergehalt KW - wood modification KW - hydrophobic molecules KW - dimensional stability KW - moisture content Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-71325 ER - TY - THES A1 - Arf, Shelan Ali T1 - Women’s everyday reality of social insecurity T1 - Soziale Unsicherheit als alltägliche Realität für geschiedene Frauen in Irakisch-Kurdistan BT - the case of divorced women in Iraqi Kurdistan N2 - Since 1980 Iraq passed through various wars and conflicts including Iraq-Iran war, Saddam Hussein’s the Anfals and Halabja campaigns against the Kurds and the killing campaigns against Shiite in 1986, Saddam Hussein’s invasion of Kuwait in August 1990, the Gulf war in 1990, Iraq war in 2003 and the fall of Saddam, the conflicts and chaos in the transmission of power after the death of Saddam, and the war against ISIS . All these wars left severe impacts in most households in Iraq; on women and children in particular. The consequences of such long wars could be observed in all sectors including economic, social, cultural and religious sectors. The social structure, norms and attitudes are intensely affected. Many women specifically divorced women found them-selves in challenging different difficulties such as social as well as economic situations. Thus the divorced women in Iraqi Kurdistan are the focus of this research. Considering the fact that there is very few empirical researches on this topic, a constructivist grounded theory methodology (CGT) is viewed as reliable in order to come up with a comprehensive picture about the everyday life of divorced women in Iraqi Kurdistan. Data collected in Sulaimani city in Iraqi Kurdistan. The work of Kathy Charmaz was chosen to be the main methodological context of the research and the main data collection method was individual intensive narrative interviews with divorced women. Women generally and divorced women specifically in Iraqi Kurdistan are living in a patriarchal society that passing through many changes due to the above mentioned wars among many other factors. This research is trying to study the everyday life of divorced women in such situations and the forms of social insecurity they are experiencing. The social institutions starting from the family as a very significant institution for women to the governmental and non-governmental institutions that are working to support women, and the copying strategies, are in focus in this research. The main research argument is that the family is playing ambivalent roles in divorced women’s life. For instance, on one side families are revealed to be an essential source of security to most respondents, on the other side families posed also many threats and restrictions on those women. This argument supported by what called by Suad joseph "the paradox of support and suppression" . Another important finding is that the stat institution(laws , constitutions ,Offices of combating violence against woman and family) are supporting women somehow and offering them protection from the insecurities but it is clear that the existence of the laws does not stop the violence against women in Iraqi Kurdistan, As explained by Pateman because the laws /the contract is a sexual-social contract that upholds the sex rights of males and grants them more privileges than females. The political instability, Tribal social norms also play a major role in influencing the rule of law. It is noteworthy to refer that analyzing the interviews in this research showed that in spite that divorced women living in insecurities and facing difficulties but most of the respondents try to find a coping strategies to tackle difficult situations and to deal with the violence they face; these strategies are bargaining, sometimes compromising or resisting …etc. Different theories used to explain these coping strategies such as bargaining with patriarchy. Kandiyoti who stated that women living under certain restraints struggle to find way and strategies to enhance their situations. The research finding also revealed that the western liberal feminist view of agency is limited this is agree with Saba Mahmood and what she explained about Muslim women agency. For my respondents, who are divorced women, their agency reveals itself in different ways, in resisting or compromising with or even obeying the power of male relatives, and the normative system in the society. Agency is also explained the behavior of women contacting formal state institutions in cases of violence like the police or Offices of combating violence against woman and family. N2 - Irakisch-Kurdistan ist ein von Konflikten geprägtes Land. Diese haben tiefgreifende soziale, kulturelle, ökonomische und religiöse Folgen. Insbesondere geschiedene Frauen finden sich oft in herausfordernden Situationen. Aufgrund des Mangels an empirischen Analysen wendet diese Studie Grounded Theory an, um sich mit dem Alltag von geschiedenen Frauen in Iraqi Kurdistan zu beschäftigen. Hierbei wird besonders auf Themen sie soziale Sicherheit, agency, Verhandlungs- und Widerstandsstrategien eingegangen. KW - divorced women KW - Iraqi Kurdistan KW - geschiedene Frauen KW - Irakisch-Kurdistan Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-434333 ER - TY - THES A1 - Wienecke, Maik T1 - Wohin mit der sozialistischen Persönlichkeit? T1 - Where did the socialist personality go? BT - Transformatives Lehren und Lernen von Geographielehrkräften in Ostdeutschland BT - Transformative learning and teaching of geography in East Germany T2 - Potsdamer Geographische Praxis N2 - Das Schulfach Geographie war in der DDR eines der Fächer, das sehr stark mit politischen Themen im Sinne des Marxismus-Leninismus bestückt war. Ein anderer Aspekt sind die sozialistischen Erziehungsziele, die in der Schulbildung der DDR hoch im Kurs standen. Im Fokus stand diesbezüglich die Erziehung der Kinder zu sozialistischen Persönlichkeiten. Die Arbeit versucht einen klaren Blick auf diesen Umstand zu werfen, um zu erfahren, was da von den Lehrkräften gefordert wurde und wie es in der Schule umzusetzen war. Durch den Fall der Mauer war natürlich auch eine Umstrukturierung des Bildungssystems im Osten unausweichlich. Hier will die Arbeit Einblicke geben, wie die Geographielehrkräfte diese Transformation mitgetragen und umgesetzt haben. Welche Wesenszüge aus der Sozialisierung in der DDR haben sich bei der Gestaltung des Unterrichtes und dessen Ausrichtung auf die neuen Erziehungsziele erhalten? Hierzu wurden Geographielehrkräfte befragt, die sowohl in der DDR als auch im geeinten Deutschland unterrichtet haben. Die Fragen bezogen sich in erster Linie auf die Art und Weise des Unterrichtens vor, während und nach der Wende und der daraus entstandenen Systemtransformation. Die Befragungen kommen zu dem Ergebnis, dass sich der Geographieunterricht in der DDR thematisch von dem in der BRD nicht sonderlich unterschied. Von daher bedurfte es keiner umfangreichen inhaltlichen Veränderung des Geographieunterrichts. Schon zu DDR-Zeiten wurden durch die Lehrkräfte offenbar eigenmächtig ideologiefreie physisch-geographische Themen oft ausgedehnt, um die Ideologie des Faches zu reduzieren. So fiel den meisten eine Anpassung ihres Unterrichts an das westdeutsche System relativ leicht. Die humanistisch geprägte Werteerziehung des DDR-Bildungssystems wurde unter Ausklammerung des sozialistischen Aspektes ebenso fortgeführt, da es auch hier viele Parallelen zum westdeutschen System gegeben hat. Deutlich wird eine Charakterisierung des Faches als Naturwissenschaft von Seiten der ostdeutschen Lehrkräfte, obwohl das Fach an den Schulen den Gesellschaftswissenschaften zugeordnet wird und auch in der DDR eine starke wirtschaftsgeographische Ausrichtung hatte. Von der Verantwortung sozialistische Persönlichkeiten zu erziehen, wurden die Lehrkräfte mit dem Ende der DDR entbunden und die in dieser Arbeit aufgeführten Interviewauszüge lassen keinen Zweifel daran, dass es dem Großteil der Befragten darum nicht leidtat, sie sich aber bis heute an der Werteorientierung aus DDR-Zeiten orientieren. N2 - In East German schools geography was one of those subjects with an extensive share of political content connected with the communist ideology of Marxism and Leninism. Additionally, pupils’ educational skills oriented toward the same ideological and humanistic parameters were also highly valued. The main focus was creating socialist citizens with socialist personalities. This paper tries to sift out what was demanded from the teachers in former East Germany to make this a reality in schools. Due to the fall of the Berlin wall a reorganization of the East German educational system was necessary. In this case the paper tries to find answers to the questions of how geography teachers managed to handle this shake-up and, ultimately, if or how they were convinced about it. Therefore, interviews were implemented with teachers who taught geography at school both in East Germany and in the reunited Germany. The main questions related to the preferred way of teaching before and after the political system transformation. The results show a low level of differences between geography lessons in East and West German schools. So maybe there was no need or will to change contents and styles of the lessons. It seems that already during the last decade of the GDR most of the interviewed teachers reduced the amount of ideological and political content just to extend the physical geography. So, for them it was possible to continue working after the fall of the Berlin wall without big difficulties. Also, there seemed to be many similarities between the value educations in East and West Germany. Only the main difference – the socialist ideology – was cancelled. Today the subject geography belongs to the department of social sciences at school, but during the interviews a lot of the teachers made clear that in their point of view geography is a part of the natural sciences section. That is surprising because even in East Germany most of the content was related to the social part as well. The responsibility to educate children in the communist way had of course vanished and nearly all of the interviewed teachers are happy with that. But still today they continue to emphasize the East German value education with its humanistic foundation. T3 - Potsdamer Geographische Praxis - 16 KW - DDR KW - Ideologie KW - Geographieunterricht KW - Sozialismus KW - Transformation KW - GDR KW - East Germany KW - ideology KW - teaching geography KW - socialism KW - transformation Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-515911 SN - 978-3-86956-518-7 SN - 2194-1599 SN - 2194-1602 IS - 16 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Wittenberg, Eva T1 - With Light Verb Constructions from Syntax to Concepts T1 - Mit Funktionsverbgefügen von der Syntax zur konzeptuellen Struktur N2 - This dissertation uses a common grammatical phenomenon, light verb constructions (LVCs) in English and German, to investigate how syntax-semantics mapping defaults influence the relationships between language processing, representation and conceptualization. LVCs are analyzed as a phenomenon of mismatch in the argument structure. The processing implication of this mismatch are experimentally investigated, using ERPs and a dual task. Data from these experiments point to an increase in working memory. Representational questions are investigated using structural priming. Data from this study suggest that while the syntax of LVCs is not different from other structures’, the semantics and mapping are represented differently. This hypothesis is tested with a new categorization paradigm, which reveals that the conceptual structure that LVC evoke differ in interesting, and predictable, ways from non-mismatching structures’. N2 - Diese Dissertation untersucht mittels psycho- und neurolinguistischer Experimente, wie deutsche und englische Funktionsverbgefüge (’light verb constructions’) mental repräsentiert und verarbeitet werden. Funktionsverbgefüge sind Konstruktionen wie einen Kuss geben, in denen die Semantik überwiegend durch die Nominalisierung Kuss geliefert wird, während das Funktionsverb geben lediglich den syntaktischen Rahmen und grammatische Marker, aber nur wenige Bedeutungsaspekte beiträgt. T3 - Potsdam Cognitive Science Series - 7 KW - light verb constructions KW - syntax KW - semantics KW - event-related potential KW - priming KW - Syntax KW - Semantik KW - Sprachverarbeitung KW - Funktionsverbgefüge KW - Priming Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-82361 SN - 978-3-86956-329-9 SN - 2190-4545 SN - 2190-4553 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Mitidieri, Gaetano T1 - Wissenschaft, Technik und Medien im Werk Alfred Döblins im Kontext der europäischen Avantgarde T1 - Science, technology and media in the work of Alfred Döblin within the context of the European avant-garde N2 - Ziel dieser Studie ist es die bislang nur sporadisch untersuchten Wechselverhältnisse zwischen den Kulturbereichen Wissenschaft/Technik und Literatur am herausragenden Beispiel des Oeuvres des Schriftstellers und Arztes Alfred Döblin aufzuspüren. Hierbei scheint seine ärztlich-psychiatrische Laufbahn, die eine breite Grundlage wissenschaftlicher Diskurse anbietet, wie auch seine avantgardistische Literaturpraxis diese gegenseitige Befruchtung gefördert zu haben. Im Hinblick auf den Forschungsgegenstand und -zweck ist ein kulturwissenschaftlicher Ansatz versucht worden. Dieser vielperspektivische Ansatz, der von der Prämisse eines Wechselspiels aller Kulturbereiche untereinander ausgeht, gestattet eine dem Gegenstand angepasste Verknüpfung von verschiedenen Arbeitsmethoden wie der philologisch-literarhistorischen mit der konstruktivistischen und der komparatistischen. Hierbei ist eine Einbeziehung wissenschafts- und technikphilosophischer Reflexion wie auch eine dementsprechend erweiterte kulturhistorische Kontextualisierung vorgenommen worden. Die hier vorgelegte Analyse fokussiert auf wissenschaftlich-technische Bezüge sowohl in thematischer Hinsicht als auch in der Textgestaltung der schriftstellerischen Werke Döblins bis 1924. Gleichzeitig wird die diskursgeprägte, sprachliche und literarische Dimension seiner wissenschaftlichen Studien und technischer Texte - wie Krankenakte - hervorgehoben. Dieses erweiterte ‚Oeuvre‘-Konzept gestattet die Analyse der psychiatrischen, klinisch-ärztlichen und biochemischen Schriften Döblins sowie seiner Erzählwerke, seiner vielgestaltigen Publizistik und seiner intermedialen Anregungen aus den neuen audiovisuellen Medien. Dadurch wird eine diskurskritische kulturübergreifende Interdiskursivität wie auch eine ‚Hybridität‘ aller Texte aufgezeigt, die die Grundunterschiede zwischen Textsorten und Gattungsgrenzen relativiert. N2 - Aim of this study is to discover, in despite of the seldom and incomplete research in that field, the multiform two-way relationships between science/technology and literature on the outstanding example of the work of the writer, physician and psychiatrist Alfred Döblin. Indeed, his medical studies and job, which themselves relate to many scientific discourses, as well as his avant-garde writing techniques seem to have promoted this mutual influence. With regards to the object and aim, this research is intended as a cultural study. In that frame which assumes the interaction of all cultural practices within a omni-comprehensive culture field is possible to experiment the interaction between a variety of approaches, such as the classical philological and the constructivist and the comparatist ones; it let easy connect literary history with science philosophy and critical studies of technology. The study focalizes its attention on topics and ways of seeing and representation as well as on features of writing techniques which can be related to science and technology in Döblin’s literary work until 1924. In the same way, it draws attention to the linguistic and literary aspects of his scientific articles and technical texts. The analysis of Döblin’s psychiatric, clinical and biochemical studies as well as of his literary works and nonfiction writings about society and popular science, not to forget his reflexion concerning the new audiovisual media, shows a interdiscursivity, which cross the boundaries between the ‘two cultures’, as well as it has an apparent critical function of the ‘orders of discourse’. In connection with it, the study shows the hybridity of all Döblin’s texts, which relativize basic distinctions between types of text as well as between genres. KW - Wissenschaft KW - Technik KW - Medien KW - Alfred Döblin KW - Avantgarde KW - Literatur KW - Science KW - technology KW - media KW - Alfred Döblin KW - avant-garde KW - German literature KW - Germanistik KW - comparative literature Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-89390 SN - 978-3-86956-364-0 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Hübner, Sebastian Valentin T1 - Wissensbasierte Modellierung von Audio-Signal-Klassifikatoren : zur Bioakustik von Tursiops truncatus. - 2., überarb. Aufl. T1 - Knowledge based engineering of audio-signal-classifiers : to the bioacoustics of Tursiops truncatus. - 2., überarb. Aufl. N2 - Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der wissensbasierten Modellierung von Audio-Signal-Klassifikatoren (ASK) für die Bioakustik. Sie behandelt ein interdisziplinäres Problem, das viele Facetten umfasst. Zu diesen gehören artspezifische bioakustische Fragen, mathematisch-algorithmische Details und Probleme der Repräsentation von Expertenwissen. Es wird eine universelle praktisch anwendbare Methode zur wissensbasierten Modellierung bioakustischer ASK dargestellt und evaluiert. Das Problem der Modellierung von ASK wird dabei durchgängig aus KDD-Perspektive (Knowledge Discovery in Databases) betrachtet. Der grundlegende Ansatz besteht darin, mit Hilfe von modifizierten KDD-Methoden und Data-Mining-Verfahren die Modellierung von ASK wesentlich zu erleichtern. Das etablierte KDD-Paradigma wird mit Hilfe eines detaillierten formalen Modells auf den Bereich der Modellierung von ASK übertragen. Neunzehn elementare KDD-Verfahren bilden die Grundlage eines umfassenden Systems zur wissensbasierten Modellierung von ASK. Methode und Algorithmen werden evaluiert, indem eine sehr umfangreiche Sammlung akustischer Signale des Großen Tümmlers mit ihrer Hilfe untersucht wird. Die Sammlung wurde speziell für diese Arbeit in Eilat (Israel) angefertigt. Insgesamt werden auf Grundlage dieses Audiomaterials vier empirische Einzelstudien durchgeführt: - Auf der Basis von oszillographischen und spektrographischen Darstellungen wird ein phänomenologisches Klassifikationssystem für die vielfältigen Laute des Großen Tümmlers dargestellt. - Mit Hilfe eines Korpus halbsynthetischer Audiodaten werden verschiedene grundlegende Verfahren zur Modellierung und Anwendung von ASK in Hinblick auf ihre Genauigkeit und Robustheit untersucht. - Mit einem speziell entwickelten Clustering-Verfahren werden mehrere Tausend natürliche Pfifflaute des Großen Tümmlers untersucht. Die Ergebnisse werden visualisiert und diskutiert. - Durch maschinelles mustererkennungsbasiertes akustisches Monitoring wird die Emissionsdynamik verschiedener Lauttypen im Verlaufe von vier Wochen untersucht. Etwa 2.5 Millionen Klicklaute werden im Anschluss auf ihre spektralen Charakteristika hin untersucht. Die beschriebene Methode und die dargestellten Algorithmen sind in vielfältiger Hinsicht erweiterbar, ohne dass an ihrer grundlegenden Architektur etwas geändert werden muss. Sie lassen sich leicht in dem gesamten Gebiet der Bioakustik einsetzen. Hiermit besitzen sie auch für angrenzende Disziplinen ein hohes Potential, denn exaktes Wissen über die akustischen Kommunikations- und Sonarsysteme der Tiere wird in der theoretischen Biologie, in den Kognitionswissenschaften, aber auch im praktischen Naturschutz, in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. N2 - The present thesis is dedicated to the problem of knowledge-based modeling of audio-signal-classifiers in the bioacoustics domain. It deals with an interdisciplinary problem that has many facets. To these belong questions of knowledge representation, bioacoustics and algorithmical issues. The main purpose of the work is to provide and evaluate a scientific method in which all these facets are taken into consideration. In addition, a number of algorithms, which implement all important steps of this method, are described. The problem of modeling audio-signal-classifiers is regarded from the KDD-perspective (Knowledge-Discovery in Databases). The fundamental idea is to use modified KDD- and Data-Mining-algorithms to facilitate the modeling of audio-signal-classifiers. A detailed mathematical formalism is presented and the KDD-paradigm is adopted to the problem of modeling audio-signal-classifiers. 19 new KDD-procedures form a comprehensive system for knowledge-based audio-signal-classifier design. An extensive collection of acoustic signals of the bottlenose-dolphin was recorded in Eilat (Israel). It forms the basis of four empirical studies: A phenomenological classification of acoustic phenomena, an experimental evaluation of accuracy and precision of classifiers, a cluster analysis of whistle sounds and a monitoring study to examine the nature of click sounds. Both, method and algorithms can be adopted to other branches in bioacoustics without changing their fundamental architecture. KW - Bioakustik KW - Monitoring KW - Klassifikation KW - Delphine KW - Mustererkennung KW - Bioacoustics KW - Monitoring KW - Classification KW - Dolphins KW - Pattern Recognition Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-16631 ER - TY - THES A1 - Inversini, Simone T1 - Wirkungsvolles Change Management in Abhängigkeit von situativen Anforderungen : organisationale Veränderungsprozesse im Spannungsfeld von betrieblichen Voraussetzungen und Umweltanforderungen ... T1 - Effective change management as a function of situational requirements : organizational change processes in the framework of operational requirements and environmental demands in consideration of economic, organizational and qualification-related ... N2 - Die Beschäftigung mit dem Thema Change Management erfordert die Auseinandersetzung mit einem heterogenen Feld von Ansätzen und fachlichen Perspektiven. Es besteht ein Mangel an systematischen empirischen Untersuchungen zu diesem Thema. Insbesondere fehlen Arbeiten, die mehr als eine "Schule" des Change Managements berücksichtigen. Unterschiede in den situativen Anforderungen werden zudem theoretisch und empirisch oft unzureichend berücksichtigt. Die Vermutung liegt nahe, dass das Scheitern von Veränderungsprozessen häufig durch die stereotype Anwendung generalisierender Empfehlungen gängiger Ansätze verursacht wird. Um diesen Defiziten zu begegnen, sollten in dieser Arbeit Kontingenzen von situativen Anforderungen und Change Management empirisch überprüft werden. Der Untersuchung liegt eine Konzeption zugrunde, die hinsichtlich des Projekterfolgs von der idealen Passung (Kontingenz) zwischen situativer Anforderung und Change Management ausgeht und damit einhergehende prozessbezogene Einflussfaktoren berücksichtigt. Erfolg wird im Sinne der Nachhaltigkeit als Wirkungen wirtschaftlicher, organisationsbezogener und qualifikatorischer Art definiert. In drei Teilstudien wurden Beratende und betriebliche Beteiligte jeweils projektbezogen schriftlich und mündlich zu betrieblicher Ausgangslage, Veränderungsprinzipien, Wirkungen und prozessbezogenen Einflussfaktoren befragt. Die erste Teilstudie umfasst vier Fallstudien. Hier wurden insgesamt 18 Projektbeteiligte, jeweils Beratende, betriebliche Projektleitende und –mitarbeitende, befragt. Die zweite Teilstudie umfasst die schriftliche und mündliche Befragung von 31 Beratenden verschiedener Schulen des Change Managements. In der dritten Teilstudie wurden 47 betriebliche Veränderungsverantwortliche schriftlich befragt. Die Projekte der zweiten und dritten Teilstudie liessen sich in jeweils zwei statistisch abgesicherte Erfolgsgruppen einteilen, wobei sich die Erfolgsgruppen nicht systematisch auf Merkmalen der betrieblichen Ausgangslage unterscheiden. Folgendes sind die wichtigsten Ergebnisse: Bei traditionell-bürokratischen Organisationsstrukturen geht ein langfristig-kontinuierliches, graduell-anpassendes, pragmatisch-lösungsorientiertes Vorgehen, in flexiblen Strukturen dagegen ein kurzfristiges, tiefgreifendes und integrativ-konzeptuelles Vorgehen mit Projekterfolg einher.In traditionell-hierarchischen Führungsstrukturen erweist sich ein wenig humanzentriertes und wenig selbstbeurteilendes Vorgehen mit standardisierter Vorgehensmethode, in flexiblen Führungsstrukturen ein stark humanzentriertes und ausgeprägt selbstbeurteilendes Vorgehen mit angepasster Vorgehensmethode als erfolgsversprechend.Bei grossem betrieblichem Veränderungswissen erweist sich ein selbstbeurteilendes Vorgehen, bei geringem Veränderungswissen ein wenig selbstbeurteilendes Vorgehen als erfolgsversprechend.Angesichts ökonomischer Anforderungen geht ein langfristig-kontinuierliches, schnelles und rollend geplantes Vorgehen mit einem tiefgreifenden und integrativ-konzeptuellen Ansatz, unter wenig Einbezug von Fremdbeurteilungen mit positiven Wirkungen einher.Bei technologischen Anforderungen ist ein langfristig-kontinuierliches, langsames und tiefgreifendes Vorgehen mit wenig Fremdbeurteilung erfolgsversprechend.Für soziokulturelle Anforderungen erweist sich ein langsames, selbstbeurteilendes, graduell anpassendes und pragmatisch-fokussiertes Vorgehen als erfolgreich. Angesichts politisch-rechtlicher Anforderungen geht ein linear geplantes, zielfokussiertes, fachberaterisches und wenig prozessorientiertes Vorgehen mit Erfolg einher.Bei Gesamtreorganisationen als innerorganisationale Anforderungen erweist sich ein linear geplantes, fach- und prozessberaterisches sowie tiefgreifendes Vorgehen als erfolgsversprechend.Bei innerorganisationalen Anforderungen durch Führungswechsel geht ein kurzfristig-temporäres, integrativ-konzeptuelles Vorgehen mit angepasster Vorgehensmethode mit Erfolg einher. Hinsichtlich prozessbezogener Einflussfaktoren erweisen sich situationsspezifisches Beratendenhandeln, unterstützendes Führungsverhalten, grosse Akzeptanz der/des Beratenden, umfassender Einbezug der Mitarbeitenden, aktive Beteiligung und Engagement der Mitarbeitenden, Verankerung des Projekts in der Organisation und hoher wahrgenommener Nutzen der Veränderung als wichtigste unterstützende Faktoren. Widerstände aus der Belegschaft, problematisches Führungsverhalten im Veränderungsprozess, fehlende/mangelhafte neben Tagesgeschäft bereitgestellte Ressourcen, behindernde organisationale (nicht projektbezogene) Entwicklungen, Angst/Verunsicherung der Belegschaft sind die wichtigsten hemmenden Faktoren. N2 - Dealing with the theme of change management requires an examination of a heterogeneous field of approaches and subject perspectives. Systematic empirical investigations of this theme are lacking. In particular, works that take account of more than one school of thought regarding change management are scarce. Furthermore, differences in situational requirements are often insufficiently considered both from a theoretical and empirical point of view. It can be assumed that the failure of change processes is frequently caused by the stereotypical use of generalized recommendations of common approaches. In order to combat these deficits, this work aims to empirically examine contingencies of situational requirements and change management. The investigation is based on a concept that assumes that an ideal fit (contingency) between situational requirements and change management is necessary for the success of a project and takes into account the accompanying process-related influencing factors. Success is defined in the sense of sustainability as economic, organization and qualification-related types of effects. In three part studies, consultants and those involved on an operational level were, based on the relevant project, questioned in oral and written form on the operational starting positions, change principles, effects and process-related influencing factors. The first part study comprises four case studies in which a total of 18 persons involved in the project, made up of consultants, operational project leaders and project workers, were questioned. The second part study comprises the written and oral survey of 31 consultants from different schools of thought regarding change management. In the third part study, 47 persons responsible for operational change were questioned in a written survey. It was possible to divide each of the projects from the second and third part studies into two statistically valid success groups, whereby the success groups did not differ systematically in terms of features of the operational starting positions. The most important results are as follows: Project success in traditional-bureaucratic organization structures is associated with a long-term, continuous, gradually adaptive, pragmatic, solution-oriented procedure. In flexible structures, on the other hand, success comes with a short-term, far-reaching and integrational, conceptual procedure. In traditional-hierarchical management structures, a minimally human-centered and less self-evaluative process with a standardized procedure proves to be conducive to success, while in flexible management structures, a strongly human-centered and markedly self-evaluative procedure with an adaptive approach shows itself to be beneficial. In terms of great operational knowledge of change, a self-evaluative procedure proves to be most promising, while with little knowledge of change, a less self-evaluative procedure should be favored. In view of economic requirements, a long-term, continuous, quick and cascading procedure with a far-reaching and integrational, conceptual approach and little involvement of evaluation by others yields positive effects. In terms of technological requirements, a long-term, continuous, slow and far-reaching procedure with a low amount of evaluation by others is conducive to success. For socio-cultural requirements, a slow, self-evaluative, gradually adaptive and pragmatically focused procedure proves to be successful. In view of political and legal requirements, a procedure that is planned in a linear fashion, is goal-oriented, includes expert consultancy and a minimal amount of process orientation will bring about success. With complete reorganizations as requirements within an organization, a procedure that is planned in a linear fashion, has expert and process consulting aspects and is far-reaching is conducive to success. In terms of requirements within an organization brought about through management change, a short-term, temporary, integrational, conceptual procedure with an adaptive approach will lead to success. With regard to process-related influencing factors, a situation-specific approach by consultants, supportive management behavior, a high level of acceptance of the consultant, a comprehensive involvement of the employees, their active participation and commitment, anchoring of the project in the organization as well as high perceived use of the ensuing change prove to be the most important supporting factors. Resistance from staff, problematic management behavior in the change process, a lack of or deficient resources provided in addition to daily business, obstructive organizational (not project-related) developments and anxiety/uncertainty of the staff are the most important inhibitory factors. KW - Unternehmensentwicklung / Management KW - Organisationswandel KW - Organisationsentwicklung KW - Evaluation KW - Change Management KW - Kontingenzansatz KW - Situationsansatz KW - Veränderungsprinzipien KW - Situative Anforderungen KW - Change Management KW - organizational development KW - contingency approach KW - Evaluation KW - situational requirements Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-5496 ER - TY - THES A1 - Rietdorf, Katja T1 - Wirkungen biogener Amine auf die Erregungs-Sekretions-Kopplung in der Speicheldrüse von Periplaneta americana (L.) N2 - In der vorliegenden Arbeit habe ich wichtige Teilmechanismen der Erregungs-Sekretionskopplung in der Speicheldrüse der Schabe Periplaneta americana (L.) untersucht. Die Speicheldrüse ist von dopaminergen und serotonergen Fasern innerviert (Baumann et al., 2002). Beide Transmitter stimulieren eine unterschiedliche Reaktion der Drüse: Dopamin (DA) stimuliert die P-Zellen der Acini und die Ausführgangzellen, während Serotonin (5-HT) die P- und C-Zellen der Acini stimuliert, nicht jedoch die Ausführgangzellen. Der Endspeichel ist nach einer DA-Stimulierung proteinfrei. Dagegen enthält er nach einer 5-HT-Stimulierung Proteine, die von den C-Zellen sezerniert werden (Just & Walz, 1996). Im ersten Teil meiner Arbeit habe ich mittels Kapillarelektrophoretischer Analyse (CE-Analyse) die Elektrolytkonzentrationen im Endspeichel untersucht sowie die Raten der Flüssigkeitssekretion gemessen. Damit wollte ich klären, welche Transporter an der Sekretion des Primärspeichels und an dessen Modifikation beteiligt sind. Ausserdem wollte ich die Rolle der transportaktiven Epithelzellen der Ausführgänge für die Modifikation des Primärspeichels untersuchen. Dafür habe ich einen Vergleich der Elektrolytkonzentrationen im DA- und 5-HT-stimulierten Endspeichel durchgeführt. Der Elektrolytgehalt des DA- und 5-HT-stimulierten Endspeichels unterscheidet sich nicht signifikant voneinander. Er ist nach beiden Stimulierungen hypoosmotisch zum verwendeten Ringer. Die Ausführgangzellen werden durch DA stimuliert und modifizieren den Primärspeichel durch eine netto-Ionenreabsorption. Meine Versuche zeigen jedoch, dass auch die während einer 5-HT-Stimulierung der Drüse unstimulierten Ausführgangzellen den Primärspeichel modifizieren. In einer nachfolgenden Versuchsreihe habe ich den Einfluss von Ouabain, einem Hemmstoff der Na+-K+-ATPase, und Bumetanid, einem Hemmstoff des NKCC, auf die Raten der Flüssigkeitssekretion sowie den Elektrolytgehalt des Endspeichels untersucht. Ich habe gefunden, dass die Aktivität der Na+-K+-ATPase wichtig für die Modifikation des DA-stimulierten Primärspeichels ist. Im Gegensatz dazu ist sie für die Modifikation des 5-HT-stimulierten Primärspeichels nicht von Bedeutung. Bezüglich der Flüssigkeitssekretion habe ich keinen Einfluss der Na+-K+-ATPase-Aktivität auf die DA-stimulierten Sekretionsraten gefunden, dagegen ist die 5-HT-stimulierte Sekretionsrate in Anwesenheit von Ouabain gesteigert. Die Aktivität des NKCC ist für beide sekretorische Prozesse, die Ionen- und die Flüssigkeitssekretion, wichtig. Eine Hemmung des NKCC bewirkt eine signifikante Verringerung der Raten der Flüssigkeitssekretion nach DA- und 5-HT-Stimulierung sowie in beiden Fällen einen signifikanten Abfall der Ionenkonzentrationen im Endspeichel. Im zweiten Teil meiner Arbeit habe ich versucht, Änderungen der intrazellulären Ionenkonzentrationen in den Acinuszellen während einer DA- oder 5-HT-Stimulierung zu messen. Diese Experimente sollten mit der Methode des "ratiometric imaging" durchgeführt werden. Messungen mit dem Ca2+-sensitiven Fluoreszenzfarbstoff Fura-2 zeigten keinen globalen Anstieg in der intrazellulären Ca2+-Konzentration der P-Zellen. Aufgrund von Problemen mit einer schlechten Beladung der Zellen, einer starken und sich während der Stimulierung ändernden Autofluoreszenz der Zellen sowie Änderungen im Zellvolumen wurden keine Messungen mit Na+- und K+-sensitiven Fluoreszenzfarbstoffen durchgeführt. Im dritten Teil dieser Arbeit habe ich die intrazellulären Signalwege untersucht, die zwischen einer 5-HT-Stimulierung der Drüse und der Proteinsekretion vermitteln. Dazu wurde der Proteingehalt im Endspeichel biochemisch mittels eines modifizierten Bradford Assay gemessen. Eine erstellte Dosis-Wirkungskurve zeigt, dass die Rate der Proteinsekretion von der zur Stimulierung verwendeten 5-HT-Konzentration abhängt. In einer Serie von Experimenten habe ich die intrazellulären Konzentrationen von Ca2+, cAMP und / oder cGMP erhöht und anschließend den Proteingehalt im Endspeichel gemessen. Ein Anstieg der intrazellulären Ca2+-Konzentration aktiviert nur eine geringe Rate der Proteinsekretion. Dagegen kann die Steigerung der intrazellulären cAMP-Konzentration eine stärkere Proteinsekretion aktivieren, die sich nicht signifikant von der nach 5-HT-Stimulierung unterscheidet. Die cAMP-stimulierte Proteinsekretion kann durch gleichzeitige Erhöhung der intrazellulären Ca2+-Konzentration weiter gesteigert werden. Dagegen aktivierte eine Erhöhung der intrazellulären cGMP-Konzentration die Proteinsekretion nicht. Aufgrund dieser Ergebnisse postuliere ich die Existenz eines die Adenylatcyclase aktivierenden 5-HT-Rezeptors in der Basolateralmembran der C-Zellen. N2 - The aim of this PhD-work was to investigate major mechanisms of excitation-secretion coupling in the salivary gland of the cockroach Periplaneta americana (L.). This salivary gland is innervated by dopaminergic and serotonergic fibres (Baumann et al., 2002). The two transmitters stimulate different processes in the gland: Dopamine (DA) stimulates the p-cells of the acini and the salivary duct cells, whereas 5-HT (serotonin) activates the p- and the c-cells of the acini, but not the salivary duct cells. Final saliva is completely protein-free after dopamine stimulation. It contains proteins, which are secreted by the c-cells of the acini, after a 5-HT-stimulation (Just & Walz, 1996). In the first part of my work I measured the electrolytic composition of the final saliva by capillary electrophoretic analysis and measured the rates of fluid secretion, in order to answer the following questions: 1.) Which transporters affect the production of primary saliva and its modification? 2.) What is the function of the transport-active salivary duct cells for the modification of the primary saliva? Electrolytic composition of the DA- and 5-HT-stimulated final saliva is not significantly different from each other, and is hypoosmotic to the Ringer used. Salivary duct cells are stimulated by DA and modify the primary saliva by a netto ion-reabsorption. My experiments also show that the duct cells, which are unstimulated during a 5-HT-stimulation of the gland, modify the primary saliva. In the next series of experiments I investigated the effects of ouabain, an inhibitor of the Na+-K+-ATPase, and bumetanide, an inhibitor of the NKCC on the rates of fluid secretion and the electrolytic composition of the final saliva. I found, that the activity of the Na+-K+-ATPase is important for the modification of DA-stimulated primary saliva during its flow through the stimulated duct system. In contrast, it is not important for modification of the 5-HT-stimulated primary saliva. Inhibition of the Na+-K+-ATPase does not affect rates of DA-stimulated fluid secretion, but it increases the rates of 5-HT-stimulated fluid secretion. Activity of the NKCC is important for both secretory processes: the ion and the fluid secretion. Inhibition of the NKCC results in a significant drop in the rates of fluid secretion after DA- and 5-HT-stimulation, as well as a drop in electrolytic concentrations in the saliva. In the second part of my work, I tried to measure changes in the intracellular ionic concentrations (Ca2+, Na+, and K+) within the acinar cells during a DA- or 5-HT-stimulation. The experiments should be performed by ratiometric imaging. Measurements with the Ca2+-sensitive dye Fura-2 did not show any global increase in the intracellular Ca2+-concentration in the p-cells of the acini. Problems concerning a bad loading of the cells, a strong autofluorescence which changed during the time course of the stimulation, as well as changes in the cell volume were the reason, that no measurements using Na+- or K+-sensitive dyes were performed. In the third part of my work I investigated the intracellular signalling pathways, which activate protein secretion after 5-HT-stimulation of the gland. A modified Bradford Assay was used for measuring the protein content in the final saliva. In a dose-response curve I showed that rates of protein secretion are dependent on the 5-HT-concentrations used to stimulate the glands. In another set of experiments I increased the intracellular concentrations of Ca2+, cAMP and / or cGMP, and measured the protein content in the final saliva. An increase in the intracellular Ca2+-concentration activates only a low rate of protein secretion. After an increase in the intracellular cAMP-concentration a much higher rate of protein secretion can be activated, which is not significantly different from the 5-HT stimulated rate of protein secretion. The cAMP-stimulated protein secretion can be further increased by a simultaneous rise in the intracellular Ca2+-concentration. In contrast, cGMP does not activate protein secretion. Therefore I propose the expression of an adenylyl cyclase activating 5-HT-receptor in the basolateral membrane of the protein secreting c-cells. KW - Periplaneta KW - Speicheldrüse KW - Speichel KW - ionale Zusammensetzung KW - Ionentransport KW - Proteinsekretion KW - second messenger KW - Periplaneta KW - salivary gland KW - saliva KW - ionic composition KW - ion transport KW - protein secretion KW - second messenger Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-0000878 ER - TY - THES A1 - Friedrich, Maika T1 - Wirkung von Teecatechin Epigallocatechingallat auf den Energiestoffwechsel der Maus T1 - Effect of tea catechin epigallocatechin gallate on energy metabolism in mice N2 - Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von grünem Tee sind weitgehend akzeptiert. Den Teecatechinen, insbesondere dem Epigallocatechin-3-gallat (EGCG), werden zahlreiche positive Effekte zugesprochen (z. B. antioxidativ, antikanzerogen, antiinflammatorisch, Blutdruck und Cholesterinspiegel senkend). Die Mechanismen, die zu einer Reduktion der in Tierversuchen beschriebenen Körper- und Fettmasse führen, sind nicht ausreichend geklärt. Ziel dieser Arbeit bestand darin, die kurz- und mittelfristigen Wirkungen einer TEAVIGO®-Applikation (mind. 94 % EGCG) am Mausmodell im Hinblick auf den Energie- und Fettstoffwechsel sowie die Expression daran beteiligter Gene in wichtigen Organen und Geweben zu untersuchen. In verschiedenen Tierversuchen wurde männlichen C57BL/6-Mäusen eine Hochfettdiät (HFD) mit und ohne Supplementation (oral, diätetisch) des entkoffeinierten Grüntee-Extraktes TEAVIGO® in unterschiedlichen Dosierungen gefüttert. Es wurden sowohl kurz- als auch mittelfristige Wirkungen des EGCG auf die Energiebilanz (u. a. indirekte Tierkalorimetrie) und Körperzusammensetzung (NMR) sowie die exogene Substratoxidation (Stabilisotopentechnik: Atemtests, Inkorporation natürlicher 13C-angereicherter Triglyceride aus Maiskeimöl in diverse Organe/Gewebe) und Gen-expression (quantitative real-time PCR) untersucht. Die Applikationsform und ihre Dauer riefen unterschiedliche Wirkungen hervor. Mäuse mit diätetischer Supplementation zeigten bereits nach kurzer Zeit eine verminderte Körperfettmasse, die bei weiterer Verabreichung auch zu einer Reduktion der Körpermasse führte. Beide Applikationsformen resultieren, unabhängig von der Dauer der Intervention, in einer erhöhten Energieausscheidung, während die Futter- und Energieaufnahme durch EGCG nicht beeinflusst wurden. Der Energieverlust war von einer erhöhten Fett- und Stickstoffausscheidung begleitet, deren Ursache die in der Literatur beschriebene Interaktion und Hemmung digestiver Enzyme sein könnte. Besonders unter postprandialen Bedingungen wiesen EGCG-Mäuse erniedrigte Triglycerid- und Glycogengehalte in der Leber auf, was auf eine eingeschränkte intestinale Absorption der Nährstoffe hindeutet. Transkriptanalysen ergaben im Darm eine verminderte Expression von Fettsäuretransportern, während die Expression von Glucosetransportern durch EGCG erhöht wurde. Weiterhin reduzierte EGCG, nach Umstellung von Standard- auf eine maiskeimölhaltige Hochfettdiät, die Inkorporation natürlicher 13C-angereicherter Triglyceride in diverse Organe und Gewebe – insbesondere Leber, viszerales und braunes Fettgewebe sowie Skelettmuskel. Die Analyse der 13C-Anreicherung im Atem der Mäuse und die Energieumsatzmessungen ergaben nach kurzer Applikation eine erhöhte Fettoxidation, die im weiteren Verlauf der Intervention auf eine erhöhte Kohlenhydratoxidation umgeschaltet wurde. Weiterhin war die orale Applikation von EGCG bei gleichzeitiger Fütterung einer Hochfettdiät von makroskopischen und mikroskopischen degenerativen Veränderungen der Leber begleitet. Diese Effekte wurden nach diätetischer Supplementation der Hochfettdiät mit EGCG nicht beobachtet. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass die Körpergewichts- und Fettgewebs-abnahme durch diätetisches EGCG sich durch eine herabgesetzte Verdaulichkeit der Nahrung erklären lässt. Dies führte zu verschiedenen kurz- und mittelfristigen Veränderungen in der Fettverteilung und im Fettmetabolismus. N2 - The health-promoting properties of green tea are widely accepted. Tea catechins, particularly epigallocatechin-3-gallate (EGCG), are attributed to many positive effects (anti-oxidative, anti-cancerogen, anti-inflammatory, blood pressure and cholesterol lowering). Mechanisms leading to a reduction of body mass and fat mass in animal experiments are not fully elucidated. The aim of this study was to examine multiple effects of TEAVIGO® application (at least 94% EGCG) in a mouse model in terms of energy and fat metabolism. Expressions of genes involved in these processes were also determined in different organs and tissues. In several animal studies, male C57BL/6 mice were fed a high fat diet supplemented with decaffeinated TEAVIGO® (oral, dietetic) at different dosages. Short- and medium-term effects of EGCG were investigated on energy balance (indirect animal calorimetry), body composition (NMR), exogenous substrate oxidation (stable isotopes: breath tests, incorporation of naturally 13C-enriched triglycerides from corn oil into various organs/tissues), and gene expression (quantitative real-time PCR). Type of application and its duration elicited different effects. Supplemented mice already showed a reduced body fat mass after short- and medium-term treatment. Further administration lead to a reduction of body weight. Regardless of the duration of intervention, both types of application resulted in an increased energy excretion, while food and energy intake was not affected by EGCG. Fecal energy loss was accompanied by an increased fat and nitrogen excretion, which was probably due to an inhibition of digestive enzymes. Fed mice displayed a decreased triglyceride and glycogen content in liver suggesting a reduced absorption of nutrients in the intestine. This was supported by a decreased expression of intestinal fatty acid transporters. However, expression of glucose transporters was increased after short- and medium term application. Furthermore, EGCG attenuated incorporation of naturally 13C-enriched triglycerides into various organs and tissues – particularly liver, visceral and brown adipose tissue, and skeletal muscle. Analysis of 13C-enrichment in breath and measurement of energy expenditure revealed an initial increased fat oxidation, which was switched to an increased carbohydrate oxidation over time. Besides, a combination of oral administration of EGCG and high fat feeding was accompanied by macroscopic and microscopic deleterious changes in liver. These effects were not observed after dietary supplementation of EGCG. Altogether, reduction in body mass and fat mass by EGCG can be explained by a decreased food digestibility leading to various short- and medium-term changes in fat distribution and lipid metabolism. KW - Grüner Tee KW - Teecatechin KW - Epigallocatechingallat KW - Energiestoffwechsel KW - Fettstoffwechsel KW - green tea KW - tea catechin KW - epigallocatechin gallate KW - energy metabolism KW - fat metabolism Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-48159 ER - TY - THES A1 - Rabe, Sophie T1 - Wirksamkeit einer telemedizinisch assistierten Bewegungstherapie für die postrehabilitative Versorgung von Patienten mit Knie- oder Hüft-Totalendoprothese im berufsfähigen Alter T1 - Telerehabilitation as a supplement to aftercare programs in patients after total knee or hip replacement N2 - Einleitung Die Implantation einer Knie- oder Hüft-Totalendoprothese (TEP) ist eine der häufigsten operativen Eingriffe. Im Anschluss an die Operation und die postoperative Rehabilitation stellt die Bewegungstherapie einen wesentlichen Bestandteil der Behandlung zur Verbesserung der Gelenkfunktion und der Lebensqualität dar. In strukturschwachen Gebieten werden entsprechende Angebote nur in unzureichender Dichte vorgehalten. Zudem zeichnet sich ein flächendeckender Fachkräftemangel im Bereich der Physiotherapie ab. Die Tele-Nachsorge bietet daher einen innovativen Ansatz für die postrehabilitative Versorgung der Patienten. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Überprüfung der Wirksamkeit einer interaktiven Tele-Nachsorgeintervention für Patienten mit Knie- oder Hüft-TEP im Vergleich zur herkömmlichen Versorgung (usual care). Dazu wurden die Funktionalität und die berufliche Wiedereingliederung untersucht. Methode Zwischen August 2016 und August 2017 wurden 111 Patienten (54,9 ± 6,8 Jahre, 54,3 % weiblich) zu Beginn ihrer stationären Anschlussheilbehandlung nach Implantation einer Knie- oder Hüft-TEP in diese randomisiert, kontrolliert, multizentrische Studie eingeschlossen. Nach Entlassung aus der orthopädischen Anschlussrehabilitation (Baseline) führte die Interventionsgruppe (IG) ein dreimonatiges interaktives Training über ein Telerehabilitationssystem durch. Hierfür erstellte ein betreuender Physiotherapeut einen individuellen Trainingsplan aus 38 Übungen zur Verbesserung der Kraft sowie der posturalen Kontrolle. Zur Anpassung des Trainingsplans übermittelte das System dem Physiotherapeuten Daten zur Quantität sowie zur Qualität des Trainings. Die Kontrollgruppe (KG) konnte die herkömmlichen Versorgungsangebote nutzen. Zur Beurteilung der Wirksamkeit der Intervention wurde die Differenz der Verbesserung im 6MWT zwischen der IG und der KG nach drei Monaten als primärer Endpunkt definiert. Als sekundäre Endpunkte wurden die Return-to-Work-Rate sowie die funktionelle Mobilität mittels des Stair Ascend Tests, des Five-Times-Sit-to-Stand Test und des Timed Up and Go Tests untersucht. Weiterhin wurden die gesundheitsbezogene Lebensqualität mit dem Short-Form 36 (SF-36) und die gelenkbezogenen Einschränkungen mit dem Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index (WOMAC) evaluiert. Der primäre und die sekundären Endpunkte wurden anhand von baseline-adjustierten Kovarianzanalysen im intention-to-treat-Ansatz ausgewertet. Zusätzlich wurde die Teilnahme an Nachsorgeangeboten und die Adhärenz der Interventionsgruppe an der Tele-Nachsorge erfasst und evaluiert. Ergebnisse Zum Ende der Intervention wiesen beide Gruppen einen statistisch signifikanten Anstieg ihrer 6MWT Strecke auf (p < 0,001). Zu diesem Zeitpunkt legten die Teilnehmer der IG im Mittel 530,8 ± 79,7 m, die der KG 514,2 ± 71,2 m zurück. Dabei betrug die Differenz der Verbesserung der Gehstrecke in der IG 88,3 ± 57,7 m und in der KG 79,6 ± 48,7 m. Damit zeigt der primäre Endpunkt keine signifikanten Gruppenunterschiede (p = 0,951). Bezüglich der beruflichen Wiedereingliederung konnte jedoch eine signifikant höhere Rate in der IG (64,6 % versus 46,2 %; p = 0,014) festgestellt werden. Für die sekundären Endpunkte der funktionellen Mobilität, der Lebensqualität und der gelenkbezogenen Beschwerden belegen die Ergebnisse eine Gleichwertigkeit beider Gruppen zum Ende der Intervention. Schlussfolgerung Die telemedizinisch assistierte Bewegungstherapie für Knie- oder Hüft-TEP Patienten ist der herkömmlichen Versorgung zur Nachsorge hinsichtlich der erzielten Verbesserungen der funktionellen Mobilität, der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und der gelenkbezogenen Beschwerden gleichwertig. In dieser Patientenpopulation ließen sich klinisch relevante Verbesserungen unabhängig von der Form der Bewegungstherapie erzielen. Im Hinblick auf die berufliche Wiedereingliederung zeigte sich eine signifikant höhere Rate in der Interventionsgruppe. Die telemedizinisch assistierte Bewegungstherapie scheint eine geeignete Versorgungsform der Nachsorge zu sein, die orts- und zeitunabhängig durchgeführt werden kann und somit den Bedürfnissen berufstätiger Patienten entgegenkommt und in den Alltag der Patienten integriert werden kann. Die Tele-Nachsorge sollte daher als optionale und komplementäre Form der postrehabilitativen Nachsorge angeboten werden. Auch im Hinblick auf den zunehmenden Fachkräftemangel im Bereich der Physiotherapie und bestehende Versorgungslücken in strukturschwachen Gebieten kann der Einsatz der Tele-Nachsorge innovative und bedarfsgerechte Lösungsansätze bieten. N2 - Background Total hip or knee replacement is one of the most frequent surgical procedures. Physical rehabilitation following total hip or knee replacement and the subsequent rehabilitation is an essential part of the therapy to improve functional outcomes and quality of life. After discharge of inpatient rehabilitation, a subsequent post-rehabilitation exercise therapy is needed to maintain functional mobility. Telerehabilitation may be a potential innovative treatment approach. The study aimed to investigate the superiority of an interactive telerehabilitation intervention for patients after total hip or knee replacement in comparison to usual care regarding physical performance, functional mobility, quality of life and joint-related impairment. Methods This is an open, randomized, controlled, multicenter study with two prospective arms. 111 eligible and consenting participants with total knee or hip replacement were recruited at admission to subsequent inpatient rehabilitation. After comprehensive three-week inpatient rehabilitation, the intervention group performed a three-month interactive home-based exercise training with a telerehabilitation system. For this purpose, a physiotherapist created an individual training plan composed of 38 different strength and balance exercises, which were implemented in the system. Data about quality and frequency of training were transmitted to the physiotherapist for further adjustment. Communication between patient and physiotherapist was possible using the system. The control group received voluntary usual aftercare programs. Baseline assessments were investigated after discharge from rehabilitation, final assessments three months later. The primary outcome was the difference in improvement between intervention and control group in 6-minute walk distance after three months. Secondary outcomes included differences in Stair Ascend Test, Five-Times-Sit-to-Stand Test, Timed Up and Go Test to assess mobility and the SF 36 as well as the WOMAC Index to assess quality of life and joint-related impairment. Furthermore, the adherence for aftercare programs and the interactive home-based exercise program were evaluated. Results At the end of intervention both groups revealed a statistically significant increase in their 6-minute walk distance (p < 0,001). At that time participants of the intervention group had an absolute 6-minute walk distance of 530,8 ± 79,7 m and the control group had a distance of 514,2 ± 71,2 m. The difference in improvement for the primary outcome for the intervention group was 88,3 ± 57,7 m and 79,6 ± 48,7 for the control group. No statistically significant difference was demonstrated (p = 0,951). However, regarding the return to work rate, there was a significantly higher rate in the intervention group (64,6 % versus 46,2 %; p = 0,05). The secondary endpoints for functional mobility, quality of life and joint-related complaints demonstrated no significant difference between groups at the end of intervention. Adherence was above 75 % for the first seven weeks. Discussion The results show that the interactive home-based exercise training is equal to usual care regarding the functional mobility, the quality of life and joint-related impairments. In this population clinically, significant improvements were shown independently from the form of exercise therapy. Whereas the return to work rate turned out to be significantly increased for the intervention group. The interactive home-based exercise training seems to be an appropriate form of healthcare provision that does not depend on specific locations or appointment allocations and seems to be suitable and feasible for employed persons. Therefore, this interactive home-based aftercare program should be offered as an optional health care service that can consider patients’ individual needs. Regarding an increasing shortage in physiotherapists and an additional supply gap in rural areas, the implementation of telerehabilitation may offer an innovative and needs-oriented approach. KW - Telerehabilitation KW - telerehabilitation KW - total knee replacement KW - total hip replacement KW - Reha-Nachsorge KW - Totalendoprothese Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-430556 ER - TY - THES A1 - Afifi, Haitham T1 - Wireless In-Network Processing for Multimedia Applications T1 - Drahtlose In-Network-Verarbeitung für Multimedia-Anwendungen N2 - With the recent growth of sensors, cloud computing handles the data processing of many applications. Processing some of this data on the cloud raises, however, many concerns regarding, e.g., privacy, latency, or single points of failure. Alternatively, thanks to the development of embedded systems, smart wireless devices can share their computation capacity, creating a local wireless cloud for in-network processing. In this context, the processing of an application is divided into smaller jobs so that a device can run one or more jobs. The contribution of this thesis to this scenario is divided into three parts. In part one, I focus on wireless aspects, such as power control and interference management, for deciding which jobs to run on which node and how to route data between nodes. Hence, I formulate optimization problems and develop heuristic and meta-heuristic algorithms to allocate wireless and computation resources. Additionally, to deal with multiple applications competing for these resources, I develop a reinforcement learning (RL) admission controller to decide which application should be admitted. Next, I look into acoustic applications to improve wireless throughput by using microphone clock synchronization to synchronize wireless transmissions. In the second part, I jointly work with colleagues from the acoustic processing field to optimize both network and application (i.e., acoustic) qualities. My contribution focuses on the network part, where I study the relation between acoustic and network qualities when selecting a subset of microphones for collecting audio data or selecting a subset of optional jobs for processing these data; too many microphones or too many jobs can lessen quality by unnecessary delays. Hence, I develop RL solutions to select the subset of microphones under network constraints when the speaker is moving while still providing good acoustic quality. Furthermore, I show that autonomous vehicles carrying microphones improve the acoustic qualities of different applications. Accordingly, I develop RL solutions (single and multi-agent ones) for controlling these vehicles. In the third part, I close the gap between theory and practice. I describe the features of my open-source framework used as a proof of concept for wireless in-network processing. Next, I demonstrate how to run some algorithms developed by colleagues from acoustic processing using my framework. I also use the framework for studying in-network delays (wireless and processing) using different distributions of jobs and network topologies. N2 - Mit der steigenden Anzahl von Sensoren übernimmt Cloud Computing die Datenverarbeitung vieler Anwendungen. Dies wirft jedoch viele Bedenken auf, z. B. in Bezug auf Datenschutz, Latenzen oder Fehlerquellen. Alternativ und dank der Entwicklung eingebetteter Systeme können drahtlose intelligente Geräte für die lokale Verarbeitung verwendet werden, indem sie ihre Rechenkapazität gemeinsam nutzen und so eine lokale drahtlose Cloud für die netzinterne Verarbeitung schaffen. In diesem Zusammenhang wird eine Anwendung in kleinere Aufgaben unterteilt, so dass ein Gerät eine oder mehrere Aufgaben ausführen kann. Der Beitrag dieser Arbeit zu diesem Szenario gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil konzentriere ich mich auf drahtlose Aspekte wie Leistungssteuerung und Interferenzmanagement um zu entscheiden, welche Aufgaben auf welchem Knoten ausgeführt werden sollen und wie die Daten zwischen den Knoten weitergeleitet werden sollen. Daher formuliere ich Optimierungsprobleme und entwickle heuristische und metaheuristische Algorithmen zur Zuweisung von Ressourcen eines drahtlosen Netzwerks. Um mit mehreren Anwendungen, die um diese Ressourcen konkurrieren, umgehen zu können, entwickle ich außerdem einen Reinforcement Learning (RL) Admission Controller, um zu entscheiden, welche Anwendung zugelassen werden soll. Als Nächstes untersuche ich akustische Anwendungen zur Verbesserung des drahtlosen Durchsatzes, indem ich Mikrofon-Taktsynchronisation zur Synchronisierung drahtloser Übertragungen verwende. Im zweiten Teil arbeite ich mit Kollegen aus dem Bereich der Akustikverarbeitung zusammen, um sowohl die Netzwerk- als auch die Anwendungsqualitäten (d.h. die akustischen) zu optimieren. Mein Beitrag konzentriert sich auf den Netzwerkteil, wo ich die Beziehung zwischen akustischen und Netzwerkqualitäten bei der Auswahl einer Teilmenge von Mikrofonen für die Erfassung von Audiodaten oder der Auswahl einer Teilmenge von optionalen Aufgaben für die Verarbeitung dieser Daten untersuche; zu viele Mikrofone oder zu viele Aufgaben können die Qualität durch unnötige Verzögerungen verringern. Daher habe ich RL-Lösungen entwickelt, um die Teilmenge der Mikrofone unter Netzwerkbeschränkungen auszuwählen, wenn sich der Sprecher bewegt, und dennoch eine gute akustische Qualität gewährleistet. Außerdem zeige ich, dass autonome Fahrzeuge, die Mikrofone mit sich führen, die akustische Qualität verschiedener Anwendungen verbessern. Dementsprechend entwickle ich RL-Lösungen (Einzel- und Multi-Agenten-Lösungen) für die Steuerung dieser Fahrzeuge. Im dritten Teil schließe ich die Lücke zwischen Theorie und Praxis. Ich beschreibe die Eigenschaften meines Open-Source-Frameworks, das als Prototyp für die drahtlose netzinterne Verarbeitung verwendet wird. Anschließend zeige ich, wie einige Algorithmen, die von Kollegen aus der Akustikverarbeitung entwickelt wurden, mit meinem Framework ausgeführt werden können. Außerdem verwende ich das Framework für die Untersuchung von netzinternen Verzögerungen unter Verwendung verschiedener Aufgabenverteilungen und Netzwerktopologien. KW - wireless networks KW - reinforcement learning KW - network optimization KW - Netzoptimierung KW - bestärkendes Lernen KW - drahtloses Netzwerk Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-604371 ER - TY - THES A1 - Siegmund, Nicole T1 - Wind driven soil particle uptake Quantifying drivers of wind erosion across the particle size spectrum T1 - Partikelaufwirbelung durch Wind - Über die Quantifizierung von Winderosion über das ganze Partikel-Größenspektrum N2 - Among the multitude of geomorphological processes, aeolian shaping processes are of special character, Pedogenic dust is one of the most important sources of atmospheric aerosols and therefore regarded as a key player for atmospheric processes. Soil dust emissions, being complex in composition and properties, influence atmospheric processes and air quality and has impacts on other ecosystems. In this because even though their immediate impact can be considered low (exceptions exist), their constant and large-scale force makes them a powerful player in the earth system. dissertation, we unravel a novel scientific understanding of this complex system based on a holistic dataset acquired during a series of field experiments on arable land in La Pampa, Argentina. The field experiments as well as the generated data provide information about topography, various soil parameters, the atmospheric dynamics in the very lower atmosphere (4m height) as well as measurements regarding aeolian particle movement across a wide range of particle size classes between 0.2μm up to the coarse sand. The investigations focus on three topics: (a) the effects of low-scale landscape structures on aeolian transport processes of the coarse particle fraction, (b) the horizontal and vertical fluxes of the very fine particles and (c) the impact of wind gusts on particle emissions. Among other considerations presented in this thesis, it could in particular be shown, that even though the small-scale topology does have a clear impact on erosion and deposition patterns, also physical soil parameters need to be taken into account for a robust statistical modelling of the latter. Furthermore, specifically the vertical fluxes of particulate matter have different characteristics for the particle size classes. Finally, a novel statistical measure was introduced to quantify the impact of wind gusts on the particle uptake and its application on the provided data set. The aforementioned measure shows significantly increased particle concentrations during points in time defined as gust event. With its holistic approach, this thesis further contributes to the fundamental understanding of how atmosphere and pedosphere are intertwined and affect each other. N2 - Unter der Vielzahl geomorphologischer Prozesse nehmen äolische Formgebungsprozesse eine besondere Stellung ein, denn obwohl ihre unmittelbaren Auswirkungen als gering einzuschätzen sind (Ausnahmen existieren), sind sie aufgrund ihrer konstanten und großen Kraft ein mächtiger Akteur im Erdsystem. Pedogener Staub ist eine der wichtigsten Quellen atmosphärischer Aerosole und kann daher als Schlüsselfaktor für atmosphärische Prozesse angesehen werden. Bodenstaubemissionen, die in Zusammensetzung und Eigenschaften komplex sind, beeinflussen atmosphärische Prozesse und Luftqualität und haben Auswirkungen auf andere Ökosysteme. Um zum wissenschaftlichen Verständnis dieses komplexen Systems beizutragen, dokumentiert diese Arbeit eine Reihe von Veröffentlichungen, die alle auf einem ganzheitlichen Datensatz basieren, die während einer Reihe von Feldexperimenten auf Ackerland in La Pampa, Argentinien, gewonnen wurden. Die Feldexperimente sowie die generierten Daten liefern Informationen über Topographie, verschiedene Bodenparameter, die atmosphärische Dynamik in der unteren Atmosphäre (4 m Höhe) sowie Messungen zur äolischen Partikelbewegung über einen weiten Bereich von Partikelgrößenklassen zwischen 0,2μm und groben Sand. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf drei Themen: Die Auswirkungen kleinräumiger Landschaftsstrukturen auf äolische Transportprozesse der groben Partikelfraktion, die horizontalen und vertikalen Strömungen der sehr feinen Partikel und der Einfluss von Windböen auf die Partikelemissionen. Neben anderen in dieser Arbeit vorgestellten Überlegungen konnte insbesondere gezeigt werden, dass, obwohl die kleinräumige Topologie einen deutlichen Einfluss auf Erosions- und Ablagerungsmuster hat, auch physikalische Bodenparameter für eine robuste statistische Modellierung berücksichtigt werden müssen. Darüber hinaus weisen speziell die vertikalen Feinstaubflüsse unterschiedliche Eigenschaften für die Partikelgrößenklassen auf. Schließlich wurde ein neuartiges statistisches Maß eingeführt, um den Einfluss von Windböen auf die Partikelkonzentration der Luft zu quantifizieren, und seine Anwendung auf den bereitgestellten Datensatz zeigt signifikant erhöhte Partikelkonzentrationen zu Zeitpunkten, die als Böen definiert wurden. Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz trägt diese Arbeit weiter zum grundlegenden Verständnis bei, wie Atmosphäre und Pedosphäre miteinander verflochten sind und sich gegenseitig beeinflussen. KW - Winderosion KW - winderosion KW - PM10, PM2, PM1 KW - Horizontal flux KW - horizontaler Fluss KW - Vertical flux KW - vertikaler Fluss KW - Argentina KW - Argentinien KW - wind gusts KW - Windböen Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-574897 ER - TY - THES A1 - Mainka, Stefan T1 - Wieder gehen lernen mit Musik T1 - Learning To walk again with music BT - Evaluierung eines musikgestützten Laufbandtrainings für hemiparetische Patienten nach Schlaganfall BT - evaluating a music-based treadmill training for hemiparetic patients after stroke N2 - Die Mehrzahl der Schlaganfallpatienten leidet unter Störungen der Gehfähigkeit. Die Behandlung der Folgen des Schlaganfalls stellt eine der häufigsten Indikationen für die neurologische Rehabilitation dar. Dabei steht die Wiederherstellung von sensomotorischen Funktionen, insbesondere der Gehfähigkeit, und der gesellschaftlichen Teilhabe im Vordergrund. In Deutschland wird in der Gangrehabilitation nach Schlaganfall oft das Neurophysiologische Gangtraining nach Bobath (NGB) angewandt, das jedoch in seiner Effektivität kritisch gesehen wird. In Behandlungsleitlinien wird zuerst das Laufbandtraining (LT) empfohlen. Für diese Therapie liegen Wirknachweise für Verbesserungen in Gehgeschwindigkeit und Gehausdauer vor. Auch für die Rhythmisch-auditive Stimulation (RAS), dem ebenerdigen Gangtraining mit akustischer Stimulation liegt vergleichbare Evidenz für Schlaganfallpatienten vor. Ziel der durchgeführten Studie war es, zu klären ob der Einsatz von RAS die Effektivität von LT verbessert. Es wurden die Auswirkungen eines 4-wöchigen musikgestützten Laufbandtrainings auf die Gangrehabilitation von Schlaganfallpatienten untersucht. Für die Kombinationstherapie RAS mit Laufbandtraining (RAS-LT) wurde spezielle Trainingsmusik entwickelt. Diese wurde an die individuelle Laufbandkadenz des Patienten angepasst und in Abstimmung mit der Bandgeschwindigkeit systematisch gesteigert. Untersucht wurde, ob RAS-LT zu stärkeren Verbesserungen der Gehfähigkeit bei Schlaganfallpatienten führt als die Standardtherapien NGB und LT. Dazu wurde eine klinische Evaluation im prospektiven randomisierten und kontrollierten Parallelgruppendesign mit 45 Patienten nach Schlaganfall durchgeführt. 45 Patienten mit Hemiparese der unteren Extremität oder unsicherem und asymmetrischem Gangbild wurden in der Akutphase nach Schlaganfall eingeschlossen. Bei 10 Patienten wurde die Studie während der Interventionsphase abgebrochen, davon 1 Patient mit unerwünschter Nebenwirkung in Folge des LT. Die verwendete Testbatterie umfasste neben Verfahren zur Bestimmung der Gehfunktion wie Fast Gait Speed Test, 3-min-Walking-Time-Test und der apparativen Ganganalyse mit dem Lokometer nach Bessou eine statische Posturographie und eine kinematische 2D-Ganganalyse auf dem Laufband. Diese Methode wurde in Erweiterung der bisherigen Studienlage in dieser Form erstmals für diese Fragestellung und dieses Patientenkollektiv konzipiert und eingesetzt. Sie ermöglichte eine differenzierte und seitenbezogene Beurteilung der Bewegungsqualität. Die primären Endpunkte der Studie waren die longitudinalen Gangparameter Kadenz, Gehgeschwindigkeit und Schrittlänge. Als sekundäre Endpunkte dienten die Schrittsymmetrie, die Gehausdauer, das statische Gleichgewicht und die Bewegungsqualität des Gehens. Prä-Post-Effekte wurden für die gesamte Stichprobe und für jede Gruppe durch T-Tests und wenn Normalverteilung nicht gegeben war mit dem Wilcoxon-Vorzeichen-Rangtest errechnet. Für die Ermittlung der Wirkungsunterschiede der 3 Interventionen wurde eine Kovarianzanalyse mit zwei Kovariaten durchgeführt: (1) der jeweilige Prä-Interventionsparameter und (2) die Zeit zwischen Akutereignis und Studienbeginn. Für einzelne Messparameter waren die Vorbedingungen der Kovarianzanalyse nicht erfüllt, sodass stattdessen ein Kruskal-Wallis H Test durchgeführt wurde. Das Signifikanzniveau wurde auf p < 0,05 und für gruppenspezifische Prä-Post-Effekte auf p > 0,016 gesetzt. Effektstärken wurden mit Cohens d berechnet. Es wurden die Datensätze von 35 Patienten (RAS-LT: N = 11, LT: N = 13, NGB: N = 11) mit einem Alter von 63.6 ±8.6 Jahren, und mit einer Zeit zwischen Akutereignis und Beginn der Studie von 42.1 ±23.7 Tagen ausgewertet. In der statistischen Auswertung zeigten sich in der Nachuntersuchung stärkere Verbesserungen durch RAS-LT in der Kadenz (F(2,34) = 7.656, p = 0.002; partielles η2 = 0.338), wobei auch die Gruppenkontraste signifikante Unterschiede zugunsten von RAS-LT aufwiesen und eine Tendenz zu stärkerer Verbesserung in der Gehgeschwindigkeit (F(2,34) = 3.864, p = 0.032; partielles η2 = 0.205). Auch die Ergebnisse zur Schrittsymmetrie und zur Bewegungsqualität deuteten auf eine Überlegenheit des neuen Therapieansatzes RAS-LT hin, obgleich dort keine statistischen Signifikanzen im Gruppenvergleich erreicht wurden. Die Parameter Schrittlänge, Gehausdauer und die Werte zum statischen Gleichgewicht zeigten keine spezifischen Effekte von RAS-LT. Die Studie liefert erstmals Anhaltspunkte für eine klinische Überlegenheit von RAS-LT gegenüber den Standardtherapien. Die weitere Entwicklung und Beforschung dieses innovativen Therapieansatzes können in Zukunft zu einer verbesserten Gangrehabilitation von Patienten nach Schlaganfall beitragen. N2 - The majority of stroke patients suffer from disorders of walking ability. The treatment of the aftermaths of stroke is one of the most common indications for neurological rehabilitation. The focus is on the restoration of sensorimotor functions, in particular walking ability, and social participation. In Germany, gait rehabilitation after stroke often uses the neurodevelopmental treatment based on Bobath approach (NDT), which however is viewed critically in its effectiveness. Treatment guidelines recommend treadmill training (TT) first. For this therapy proof of action for improvements in walking speed and walking time are available. Also for rhythmic-auditory stimulation (RAS), the ground-level gait training with acoustic stimulation is comparable evidence for stroke patients. The aim of the study was to determine whether the use of RAS improves the efficacy of TT. The effects of 4 weeks of music-assisted treadmill training on gait rehabilitation of stroke patients were investigated. Special training music was developed for the combination therapy RAS with treadmill training (RAS-TT). This was adapted to the individual treadmill cadence of the patient and systematically increased in accordance with the belt speed. It was investigated whether RAS-TT leads to greater improvements in the ability to walk in stroke patients than the standard therapies NDT and TT. For this purpose, a clinical evaluation in the prospective randomized and controlled parallel group design was carried out with 45 patients after stroke. 45 patients with lower extremity hemiparesis or insecure and asymmetric gait were admitted in the acute phase after stroke. In 10 patients, the study was discontinued during the intervention phase, including 1 patient with an adverse event following the TT. The test battery used included static posturography and kinematic 2D gait analysis on the treadmill in addition to methods for determining walking performance such as Fast Gait Speed Test, 3-minute Walking Time Test and an apparatus gait analysis with the Bessou locometer. In extension of the previous study situation, this method was conceived and used for the first time for this research question and this patient collective. It enabled a differentiated and side-related assessment of the quality of movement. The primary endpoints of the study were the longitudinal gait parameters cadence, walking speed and stride length. Secondary endpoints included step symmetry, walking time, static balance, and walking quality of motion. Pre-post effects were calculated for the entire sample and for each group by T-tests and when normal distribution was not given, the Wilcoxon signed rank test was used. Covariance analysis with two covariates was performed to determine the differences in the effects of the three interventions: (1) the respective pre-intervention parameter and (2) the time between the acute event and the beginning of the study. For individual measurement parameters, the preconditions of the covariance analysis were not met, so that a Kruskal-Wallis H test was performed instead. The significance level was set to p <0.05 and for group-specific pre-post effects to p> 0.016. Effect sizes were calculated using Cohen's d. There were data from 35 patients (RAS-TT: N = 11, TT: N = 13, NDT: N = 11) with an age of 63.6 ± 8.6 years, and with a time between acute event and start of study of 42.1 ± Evaluated 23.7 days. In the post assessment, the RAS-TT showed greater improvements in the cadence (F (2,34) = 7,656, p = 0.002, partial η2 = 0.338), and the group contrasts showed significant differences in favor of RAS-TT and a tendency for greater improvement in walking speed (F (2.34) = 3.864, p = 0.032, partial η2 = 0.205). The results on step symmetry and on the quality of movement also indicated a superiority of the new therapeutic approach RAS-TT, although no statistical significance was achieved in the group comparisons. The parameters stride length, walking duration, and static equilibrium did not show any specific effects of RAS-TT. For the first time, the study provides evidence for clinical superiority of RAS-TT over standard therapies. Further development and research of this innovative therapeutic approach may contribute to improved gait rehabilitation of stroke patients in the future. KW - Schlaganfall Rehabilitation KW - Bewegungstraining KW - Musiktherapie KW - Musik KW - Gang KW - stroke rehabilitation KW - exercise movement techniques KW - music therapy KW - music KW - gait Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-430049 ER - TY - THES A1 - Meyer, Sven T1 - Wie ist liberale Eugenik möglich? T1 - How is liberal eugenics possible? BT - Menschenformung aus liberaler Perspektive und ihre Abgrenzung zur autoritären Eugenik BT - the shaping of human beings from a liberal perspective and differentiated from authoritarian eugenics N2 - Folgt tatsächlich aus einem liberalen Wertekanon eine generative Selbstbestimmung, eine weitgehende elterliche Handlungsfreiheit bei eugenischen Maßnahmen, wie es Vertreter einer „liberalen Eugenik“ versichern? Diese Arbeit diskutiert die Rolle Staates und die Handlungsspielräume der Eltern bei der genetischen Gestaltung von Nachkommen im Rahmen eines liberalen Wertverständnisses. Den Schwerpunkt/Fokus der Betrachtungen liegt hier Maßnahmen des genetic enhancement. Darüber hinaus wird auch das Verhältnis der „liberalen Eugenik“ zur „autoritären Eugenik“ neu beleuchtet. Die Untersuchung beginnt bei der Analyse zentraler liberaler Werte und Normen, wie Freiheit, Autonomie und Gerechtigkeit und deren Funktionen in der „liberalen Eugenik“. Wobei nur sehr eingeschränkt von der „liberalen Eugenik“ gesprochen werden kann, sondern viel mehr von Varianten einer „liberalen Eugenik“. Darüber hinaus wird in dieser Arbeit die historische Entwicklung der „liberalen“ und der „autoritären Eugenik“, speziell des Sozialdarwinismus, untersucht und verglichen, insbesondere im Hinblick auf liberale Werte und Normen und der generativen Selbstbestimmung. Den Kern der Arbeit bildet der Vergleich der „liberalen Eugenik“ mit der „liberalen Erziehung“. Da hier die grundlegenden Aufgaben der Eltern, aber auch des Staates, analysiert und deren Verhältnis diskutiert wird. Es zeigt sich, dass sich aus einem liberalen Wertverständnisses heraus keine umfangreiche generative Selbstbestimmung ableiten lässt, sondern sich viel mehr staatlich kontrollierte enge Grenzen bei eugenischen Maßnahmen zum Wohle der zukünftigen Person, begründen. Zudem wurde der Weg zur autoritären Eugenik nicht durch die Abkehr von der generativen Selbstbestimmung geebnet, sondern viel mehr durch die Übertragung des Fortschrittsgedankens auf den Menschen selbst. Damit verliert die generative Selbstbestimmung auch ihre Funktion als Brandmauer gegen eine autoritäre Eugenik. Nicht der Verlust der generativen Selbstbestimmung, sondern viel mehr die Idee der Perfektionierung des Menschen muss kritisch betrachtet und letztlich abgelehnt werden. Ohne generative Selbstbestimmung und einer Perfektionierung des Menschen, bleibt nur eine Basis-Eugenik, bei der die Entwicklungsfähigkeit des Menschen sichergestellt wird, nicht jedoch seine Verbesserung. Darüber hinaus muss auch über eine Entwicklungsmöglichkeit des zukünftigen Menschen gesprochen werden, d. h. ein minimales Potential zu gesellschaftlicher Integration muss gegeben sein. Nur wenn tatsächlich keine Möglichkeiten seitens der Gesellschaft bestehen eine Person zu integrieren und dieser eine Entwicklungsmöglichkeit zu bieten, wären eugenische Maßnahmen als letztes Mittel akzeptabel. N2 - Could reproductive autonomy, i.e. extensive parental freedom in making eugenic decisions, actually be deduced from liberal core values, as it is affirmed by advocates of "liberal eugenics"? My thesis discusses the role of the state as well as the scope of action that parents have with the genetic configuration of their descendant - within the framework of liberal values. Furthermore the relations between "liberal eugenics" and "authoritarian eugenics" are novelly examined. The first part of this research is concerned with an analysis of liberal core values and norms, like freedom, autonomy and justice and their functioning within "liberal eugenics". Yet, there is not just one limited version of "liberal eugenics", but rather there are variations of it. Additionally this thesis examines and compares the historical development of "liberal" and "authoritarian eugenics", specifically social darwinism, with particular regard to liberal values and norms as well as to reproductive autonomy. The essence of my thesis is a thorough comparison of "liberal eugenics" with "liberal education". As in this section the fundamental tasks of parenting as well as tasks of the state are being analysed and their relations to one another are being discussed. Thus, it can be concluded that no extensive reproductive autonomy can be deduced from a liberal set of values. But rather reasons for a more state-controlled and tightly restricted procedure of eugenic actions, for the good of the potential person, can be found. Furthermore, the way to authoritarian eugenics was not paved by a rejection of reproductive autonomy, but rather by applying the idea of progress onto the human being himself. Thereby reproductive autonomy also loses its function as a firewall against authoritarian eugenics. It is not the loss of reproductive autonomy that needs to be examined critically and eventually has to be rejected, but rather the idea of perfectioning man. Without reproductive autonomy and the intention to perfectioning man, only a basic eugenics remains, which merely ensures a development of man but not his improvement. Beyond that, opportunities for development of the potential person need to be ensured, i.e. at least a minimum potential for social integration needs to apply. If and only if society is incapable of integrating a person and and when it is not being able to provide him with opportunities for his development, only in such cases would eugenic actions be aceptable as an ultimate means. KW - liberale Eugenik KW - liberal eugenics KW - reproduktive Selbstbestimmung KW - genetic enhancement KW - Sozialdarwinismus Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-77166 ER - TY - THES A1 - Müller, Anja T1 - Wie interpretieren Kinder nur? : Experimentelle Untersuchungen zum Erwerb von Informationsstruktur T1 - How children interpret sentences with nur? : Experiments on the acquisition of information structure N2 - Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, wie sechsjährige monolingual deutsche Kinder Sätze mit der Fokuspartikel nur interpretieren. In 5 Experimenten wurde untersucht, welchen Einfluss die Oberflächenposition der Fokuspartikel auf das Satzverständnis hat und ob die kontextuelle Einbettung der nur-Sätze zu einer zielsprachlichen Interpretation führt. Im Gegensatz zu den Ergebnissen bisheriger Studien (u.a. Crain, et al. 1994; Paterson et al. 2003) zeigen die Daten der Arbeit, dass die getesteten Kinder die präsentierten nur-Sätze zielsprachlich interpretierten, wenn diese in einen adäquaten Kontext eingebettet waren. Es zeigte sich weiterhin, dass die Kinder mehr Fehler bei der Interpretation von Sätzen mit nur vor dem Subjekt (Nur die Maus hat einen Ball.) als mit nur vor dem Objekt (Die Maus hat nur einen Ball.) machten. Entgegen dem syntaktisch basierten Ansatz von Crain et al. (1994) und dem semantisch-pragmatisch basierten Ansatz von Paterson et al. (2003) werden in der Arbeit informationsstrukturelle Eigenschaften bzw. Unterschiede der nur-Sätze für die beobachteten Leistungen verantwortlich gemacht. Der in der Arbeit postulierte Topik-Default Ansatz nimmt an, dass die Kinder das Subjekt eines Satzes immer als Topik analysieren. Dies führt im Fall der Sätze mit nur vor dem Subjekt zu einer falschen informationsstrukturellen Repräsentation des Satzes. Basierend auf den Ergebnissen der Arbeit und dem postulierten Topik-Default Ansatz wird in der Arbeit abschließend ein Erwerbsmodell für das Verstehen von Sätzen mit der Fokuspartikel nur entworfen und diskutiert. N2 - Challenging previous accounts of children’s comprehension of focus particles, this study investigated how 6-year-old, German-speaking children interpret sentences with the focus particle nur(‘only’). Five experiments examined 1) whether the surface position of the focus particle has an impact on the sentence comprehension and 2) which role an adequate context plays for a target-like interpretation of a nur-sentence. It is known that in English, up to age 7, sentences with only are not interpreted adult-like. Crain et al. (1992) attributed errors to incorrect scope restrictions of the FP; Paterson et al. (2003) argued that children do not process the contrast information and instead ignore the FP. As oppose to previous research, the present data showed that German-speaking children interpret nur-sentences target-like if the sentences were contextually embedded. Furthermore, the results showed that children performed better on nur-object sentences like Die Maus hat nur einen Ball (‘The mouse has only a ball.’) than on nur-subject sentences like Nur die Maus hat einen Ball. (‘Only the mouse has a ball.’). This study argues that the asymmetry in the interpretation of nur-sentences stems from information-structural characteristics. In particular, I postulate the topic-default account which claims that children recognize the subject of the sentence as the topic by default. As a consequence, children assign an incorrect information structure to sentences with nur before the subject. Finally, based on the empirical findings of this study and on the topic-default account, an acquisition model for the comprehension of sentences with the focus particle nur is developed and discussed. KW - Fokuspartikel KW - Informationsstruktur KW - Spracherwerb KW - Satzverständnis KW - focus particle KW - information structure KW - language acquisition KW - sentence comprehension Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-57767 ER - TY - THES A1 - Meiser, Susanne T1 - Wie dysfunktional sind Dysfunktionale Einstellungen? T1 - How dysfunctional are dysfunctional attitudes? BT - dysfunktionale Kognitionen und Depression im Kindes- und Jugendalter BT - dysfunctional cognitions and depression in children and adolescents N2 - Im kognitiven Vulnerabilitäts-Stress-Modell der Depression von A.T. Beck (1967, 1976) spielen dysfunktionale Einstellungen bei der Entstehung von Depression in Folge von erlebtem Stress eine zentrale Rolle. Diese Theorie prägt seit Jahrzehnten die ätiologische Erforschung der Depression, jedoch ist die Bedeutung dysfunktionaler Einstellungen im Prozess der Entstehung einer Depression insbesondere im Kindes- und Jugendalter nach wie vor unklar. Die vorliegende Arbeit widmet sich einigen in der bisherigen Forschung wenig behandelten Fragen. Diese betreffen u. a. die Möglichkeit nichtlinearer Effekte dysfunktionaler Einstellungen, Auswirkungen einer Stichprobenselektion, Entwicklungseffekte sowie die Spezifität etwaiger Zusammenhänge für eine depressive Symptomatik. Zur Beantwortung dieser Fragen wurden Daten von zwei Messzeitpunkten der PIER-Studie, eines großangelegten Längsschnittprojekts über Entwicklungsrisiken im Kindes- und Jugendalter, genutzt. Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 18 Jahren berichteten zweimal im Abstand von ca. 20 Monaten im Selbstberichtsverfahren über ihre dysfunktionalen Einstellungen, Symptome aus verschiedenen Störungsbereichen sowie über eingetretene Lebensereignisse. Die Ergebnisse liefern Evidenz für ein Schwellenmodell, in dem dysfunktionale Einstellungen unabhängig von Alter und Geschlecht nur im höheren Ausprägungsbereich eine Wirkung als Vulnerabilitätsfaktor zeigen, während im niedrigen Ausprägungsbereich keine Zusammenhänge zur späteren Depressivität bestehen. Eine Wirkung als Vulnerabilitätsfaktor war zudem nur in der Subgruppe der anfänglich weitgehend symptomfreien Kinder und Jugendlichen zu beobachten. Das Schwellenmodell erwies sich als spezifisch für eine depressive Symptomatik, es zeigten sich jedoch auch (teilweise ebenfalls nichtlineare) Effekte dysfunktionaler Einstellungen auf die Entwicklung von Essstörungssymptomen und aggressivem Verhalten. Bei 9- bis 13-jährigen Jungen standen dysfunktionale Einstellungen zudem in Zusammenhang mit einer Tendenz, Stress in Leistungskontexten herbeizuführen. Zusammen mit den von Sahyazici-Knaak (2015) berichteten Ergebnissen aus der PIER-Studie weisen die Befunde darauf hin, dass dysfunktionale Einstellungen im Kindes- und Jugendalter – je nach betrachteter Subgruppe – Ursache, Symptom und Konsequenz der Depression darstellen können. Die in der vorliegenden Arbeit gezeigten nichtlinearen Effekte dysfunktionaler Einstellungen und die Effekte der Stichprobenselektion bieten eine zumindest teilweise Erklärung für die Heterogenität früherer Forschungsergebnisse. Insgesamt lassen sie auf komplexe – und nicht ausschließlich negative – Auswirkungen dysfunktionaler Einstellungen schließen. Für eine adäquate Beurteilung der „Dysfunktionalität“ der von A.T. Beck so betitelten Einstellungen erscheint daher eine Berücksichtigung der betrachteten Personengruppe, der absoluten Ausprägungen und der fraglichen Symptomgruppen geboten. N2 - In A. T. Beck´s prominent vulnerability-stress-model of depression (Beck 1967, 1976), dysfunctional attitudes represent the key vulnerability factor of depression. This theory has stimulated etiological research on depression for decades. However, the significance of dysfunctional attitudes for the emergence of depression in children and adolescents remains somewhat elusive. This dissertation addresses some questions unanswered by past studies, e.g. the possibility of nonlinear effects of dysfunctional attitudes, the impact of subject selection procedures, developmental effects and the specificity of dysfunctional attitudes for depressive symptomatology. These questions were examined using data from two measurement points of the PIER study, a large longitudinal project on developmental risks in childhood and adolescence. Children and adolescents aged 9 – 18 years reported dysfunctional attitudes, symptoms from various domains and stressful life events twice with a mean interval between assessments of 20 months. Results suggest a threshold model of cognitive vulnerability, in which only dysfunctional attitudes exceeding a certain threshold conferred vulnerability to depressive symptoms, while dysfunctional attitudes below the threshold were unrelated to future depressive symptoms. These effects were invariant across gender and age. Moreover, vulnerability effects of dysfunctional attitudes were observable in initially non-symptomatic participants only. The threshold model of dysfunctional attitudes turned out to be specific for the depressive symptom domain. However, relationships of different shapes were detected between dysfunctional attitudes and the development of aggressive and eating disorder symptoms. Moreover, dysfunctional attitudes in 9 – 13-year old boys predicted non-interpersonal stress generation. Along with evidence from the PIER study reported by Sahyazici-Knaak (2015), results suggest that dysfunctional attitudes in children and adolescents may represent a cause, symptom and consequence of depression, depending on the sub-population in question. The nonlinear effects of dysfunctional attitudes detected in this study might, at least in part, offer an explanation for the inconsistent results of past studies. In sum, findings of this dissertation suggest complex – and not exclusively negative - effects of dysfunctional attitudes. Thus, a judgement of the actual “dysfunctionality” of the “dysfunctional attitudes” proposed by A. T. Beck seems to require a close consideration of the absolute level of attitudes as well as the sub-population and symptom domains in question. KW - Depression KW - Ätiologie KW - Kognition KW - dysfunktionale Einstellungen KW - Kinder KW - Jugendliche KW - kognitive Vulnerabilität KW - depression KW - etiology KW - cognition KW - dysfunctional attitudes KW - children KW - adolescents KW - cognitive vulnerability Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-412483 ER - TY - THES A1 - Haarmann, Stephan T1 - WICKR: A Joint Semantics for Flexible Processes and Data N2 - Knowledge-intensive business processes are flexible and data-driven. Therefore, traditional process modeling languages do not meet their requirements: These languages focus on highly structured processes in which data plays a minor role. As a result, process-oriented information systems fail to assist knowledge workers on executing their processes. We propose a novel case management approach that combines flexible activity-centric processes with data models, and we provide a joint semantics using colored Petri nets. The approach is suited to model, verify, and enact knowledge-intensive processes and can aid the development of information systems that support knowledge work. Knowledge-intensive processes are human-centered, multi-variant, and data-driven. Typical domains include healthcare, insurances, and law. The processes cannot be fully modeled, since the underlying knowledge is too vast and changes too quickly. Thus, models for knowledge-intensive processes are necessarily underspecified. In fact, a case emerges gradually as knowledge workers make informed decisions. Knowledge work imposes special requirements on modeling and managing respective processes. They include flexibility during design and execution, ad-hoc adaption to unforeseen situations, and the integration of behavior and data. However, the predominantly used process modeling languages (e.g., BPMN) are unsuited for this task. Therefore, novel modeling languages have been proposed. Many of them focus on activities' data requirements and declarative constraints rather than imperative control flow. Fragment-Based Case Management, for example, combines activity-centric imperative process fragments with declarative data requirements. At runtime, fragments can be combined dynamically, and new ones can be added. Yet, no integrated semantics for flexible activity-centric process models and data models exists. In this thesis, Wickr, a novel case modeling approach extending fragment-based Case Management, is presented. It supports batch processing of data, sharing data among cases, and a full-fledged data model with associations and multiplicity constraints. We develop a translational semantics for Wickr targeting (colored) Petri nets. The semantics assert that a case adheres to the constraints in both the process fragments and the data models. Among other things, multiplicity constraints must not be violated. Furthermore, the semantics are extended to multiple cases that operate on shared data. Wickr shows that the data structure may reflect process behavior and vice versa. Based on its semantics, prototypes for executing and verifying case models showcase the feasibility of Wickr. Its applicability to knowledge-intensive and to data-centric processes is evaluated using well-known requirements from related work. N2 - Traditionelle Prozessmodellierungssprachen sind auf hoch strukturierte Prozesse ausgelegt, in denen Daten nur eine Nebenrolle spielen. Sie eignen sich daher nicht für wissensintensive Prozesse, die flexibel und datengetrieben sind. Deshalb können prozessorientierte Informationssysteme Fachexperten nicht gänzlich unterstützen. Diese Arbeit beinhaltet eine neue Modellierungssprache, die flexible Prozessmodelle mit Datenmodellen kombiniert. Die Semantik dieser Sprache ist mittels gefärbten Petri-Netzen formal definiert. Wissensintensive Prozesse können so modelliert, verifiziert und ausgeführt werden. Wissensintensive Prozesse sind variantenreich und involvieren Fachexperten, die mit ihren Entscheidungen die Prozessausführung prägen. Typische Anwendungsbereiche sind das Gesundheitswesen, Rechtswesen und Versicherungen. Diese Prozesse können i.d.R. nicht vollständig spezifiziert werden, da das zugrundeliegende Wissen zu umfangreich ist und sich außerdem zu schnell verändert. Die genaue Reihenfolge der Aktivitäten wird erst durch die Fachexperten zur Laufzeit festgelegt. Deshalb erfordern dieser Prozesse Flexibilität sowohl zur Entwurfszeit wie zur Laufzeit, Daten und Verhalten müssen in enger Beziehung betrachtet werden. Zudem muss es möglich sein, den Prozess anzupassen, falls eine unvorhergesehene Situation eintreten. Etablierte Prozessmodellierungssprachen, wie z.B. BPMN, sind daher ungeeignet. Deshalb werden neue Sprachen entwickelt, in denen sich generell zwei Tendenzen beobachten lassen: ein Wechseln von imperativer zu deklarativer Modellierung und eine zunehmende Integration von Daten. Im Fragment-Basierten-Case-Management können imperative Prozessfragmente zur Laufzeit flexibel kombiniert werden, solange spezifizierten Datenanforderungen erfüllt sind. In dieser Arbeit wird Wickr vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Modellierungssprache, die das Fragment-Basierte-Case-Management erweitert. Wickr kombiniert Prozessfragmente mit einem Datenmodell inklusive Assoziationen und zwei Arten an Multiplizitätseinschränkungen: Die erste Art muss immer gelten, wohingegen die zweite nur am Ende eines Falls gelten muss. Zusätzlich unterstützt Wickr Stapelverarbeitung und Datenaustausch zwischen Fällen. Des Weiteren entwickeln wir eine translationale Semantik, die Wickr in gefärbte Petri-Netze übersetzt. Die Semantik berücksichtigt sowohl die Vorgaben des Prozessmodells wie auch die des Datenmodells. Die Semantik eignet sich nicht nur für die Beschreibung eines einzelnen Falls, sondern kann auch mehrere untereinander in Beziehung stehende Fälle abdecken. Durch Prototypen wird die Umsetzbarkeit von Wickr demonstriert und mittels bekannten Anforderungslisten die Einsatzmöglichkeit für wissensintensive und datengetriebene Prozesse evaluiert. T2 - Wickr: Eine gemeinsame Semantik für flexible Prozesse und Daten KW - Case Management KW - Business Process Management KW - Process Modeling KW - Data Modeling KW - Execution Semantics KW - Geschäftsprozessmanagement KW - Fallmanagement KW - Datenmodellierung KW - Ausführungssemantiken KW - Prozessmodellierung Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-546137 ER - TY - THES A1 - Kroll, Alexander T1 - Why public managers use performance information : concepts, theory, and empirical analysis T1 - Warum Verwaltungsmanager Performance-Informationen nutzen : Konzepte, Theorien und Empirische Analyse N2 - Diese Dissertation untersucht die Verwendung von Performance-Informationen („Kennzahlen“) durch Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung. Unter „Verwendung“ wird dabei die zweckorientierte Nutzung der Daten verstanden, um zu steuern, zu lernen und öffentliche Leistungen zu verbessern. Die zentrale Frage der Arbeit lautet: Wie können Unterschiede bei der Verwendung von Performance-Informationen erklärt werden? Um diese Frage zu beantworten, wird die bereits existierende Literatur strukturiert ausgewertet. Forschungslücken werden aufgezeigt und eigene Ansätze vorgestellt, wie diese geschlossen werden können. Der erste Teil der Dissertation untersucht den Einfluss von Manager-bezogenen Faktoren auf die Nutzung von Performance-Daten, die bislang in der Forschung noch keine Berücksichtigung gefunden haben. Der zweite Abschnitt testet ein modifiziertes Modell aus der Psychologie, das auf der Annahme basiert, dass die Verwendung von Performance-Informationen ein bewusstes und durchdachtes Verhalten darstellt. Der dritte Teil untersucht, inwieweit sich die Erklärungen für die Nutzung von Performance-Informationen unterscheiden, wenn wir diese nicht nur als Kennzahlen definieren, sondern ebenfalls andere Quellen von „unsystematischem“ Feedback berücksichtigen. Die empirischen Ergebnisse der Arbeit basieren auf einer Umfrage aus dem Jahr 2011. Im Rahmen dieses Surveys habe ich die mittleren Manager (Amtsleiter und Fachbereichsleiter) aus acht ausgewählten Bereichen aller kreisfreien Städte in Deutschland befragt (n=954). Zur Auswertung der Daten wurden die Verfahren Faktorenanalyse, Multiple Regressionsanalyse und Strukturgleichungsmodellierung eingesetzt. Meine Forschung förderte unter anderem vier Erkenntnisse zu Tage, die durch ähnliche Befunde der verschiedenen Teile der Dissertation abgesichert sind: 1) Die Verwendung von Performance-Daten kann als bewusstes Verhalten von Führungskräften modelliert werden, das durch deren Einstellung sowie durch die Einstellung ihres sozialen Umfeldes bestimmt wird. 2) Häufige Nutzer von Performance-Informationen zeigen überraschenderweise keine generelle Präferenz für das abstrakt-analytische Verarbeiten von Informationen. Stattdessen bevorzugen sie, Informationen durch persönliche Interaktionen aufzunehmen. 3) Manager, die sich früh im Rahmen der Ermittlung von Performance-Informationen engagieren, nutzen diese später auch häufiger, um Entscheidungen zu treffen. 4) Performance-Berichte sind nur eine Informationsquelle unter vielen. Verwaltungsmanager präferieren verbales Feedback von Insidern sowie das Feedback von wichtigen externen Stakeholdern gegenüber systematischen Performance-Daten. Die Dissertation erklärt diese Befunde theoretisch und verdeutlicht deren Implikationen für Theorie und Praxis. N2 - The dissertation examines the use of performance information by public managers. “Use” is conceptualized as purposeful utilization in order to steer, learn, and improve public services. The main research question is: Why do public managers use performance information? To answer this question, I systematically review the existing literature, identify research gaps and introduce the approach of my dissertation. The first part deals with manager-related variables that might affect performance information use but which have thus far been disregarded. The second part models performance data use by applying a theory from social psychology which is based on the assumption that this management behavior is conscious and reasoned. The third part examines the extent to which explanations of performance information use vary if we include others sources of “unsystematic” feedback in our analysis. The empirical results are based on survey data from 2011. I surveyed middle managers from eight selected divisions of all German cities with county status (n=954). To analyze the data, I used factor analysis, multiple regression analysis, and structural equation modeling. My research resulted in four major findings: 1) The use of performance information can be modeled as a reasoned behavior which is determined by the attitude of the managers and of their immediate peers. 2) Regular users of performance data surprisingly are not generally inclined to analyze abstract data but rather prefer gathering information through personal interaction. 3) Managers who take on ownership of performance information at an early stage in the measurement process are also more likely to use this data when it is reported to them. 4) Performance reports are only one source of information among many. Public managers prefer verbal feedback from insiders and feedback from external stakeholders over systematic performance reports. The dissertation explains these findings using a deductive approach and discusses their implications for theory and practice. KW - Performance KW - Datenverwendung KW - Performance-Informationen KW - Performance Management KW - performance KW - data use KW - performance information KW - performance management Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-59795 ER - TY - THES A1 - Verch, Ronald T1 - Whole-body electrical muscle stimulation superimposed walking as training tool in the management of type 2 diabetes mellitus T1 - Elektrische Ganzkörpermuskelstimulation überlagertes Gehen als Trainingsinstrument bei der Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 N2 - Background: The worldwide prevalence of diabetes has been increasing in recent years, with a projected prevalence of 700 million patients by 2045, leading to economic burdens on societies. Type 2 diabetes mellitus (T2DM), representing more than 95% of all diabetes cases, is a multifactorial metabolic disorder characterized by insulin resistance leading to an imbalance between insulin requirements and supply. Overweight and obesity are the main risk factors for developing type 2 diabetes mellitus. The lifestyle modification of following a healthy diet and physical activity are the primary successful treatment and prevention methods for type 2 diabetes mellitus. Problems may exist with patients not achieving recommended levels of physical activity. Electrical muscle stimulation (EMS) is an increasingly popular training method and has become in the focus of research in recent years. It involves the external application of an electric field to muscles, which can lead to muscle contraction. Positive effects of EMS training have been found in healthy individuals as well as in various patient groups. New EMS devices offer a wide range of mobile applications for whole-body electrical muscle stimulation (WB-EMS) training, e.g., the intensification of dynamic low-intensity endurance exercises through WB-EMS. This dissertation project aims to investigate whether WB-EMS is suitable for intensifying low-intensive dynamic exercises such as walking and Nordic walking. Methods: Two independent studies were conducted. The first study aimed to investigate the reliability of exercise parameters during the 10-meter Incremental Shuttle Walk Test (10MISWT) using superimposed WB-EMS (research question 1, sub-question a) and the difference in exercise intensity compared to conventional walking (CON-W, research question 1, sub-question b). The second study aimed to compare differences in exercise parameters between superimposed WB-EMS (WB-EMS-W) and conventional walking (CON-W), as well as between superimposed WB-EMS (WB-EMS-NW) and conventional Nordic walking (CON-NW) on a treadmill (research question 2). Both studies took place in participant groups of healthy, moderately active men aged 35-70 years. During all measurements, the Easy Motion Skin® WB-EMS low frequency stimulation device with adjustable intensities for eight muscle groups was used. The current intensity was individually adjusted for each participant at each trial to ensure safety, avoiding pain and muscle cramps. In study 1, thirteen individuals were included for each sub question. A randomized cross-over design with three measurement appointments used was to avoid confounding factors such as delayed onset muscle soreness. The 10MISWT was performed until the participants no longer met the criteria of the test and recording five outcome measures: peak oxygen uptake (VO2peak), relative VO2peak (rel.VO2peak), maximum walk distance (MWD), blood lactate concentration, and the rate of perceived exertion (RPE). Eleven participants were included in study 2. A randomized cross-over design in a study with four measurement appointments was used to avoid confounding factors. A treadmill test protocol at constant velocity (6.5 m/s) was developed to compare exercise intensities. Oxygen uptake (VO2), relative VO2 (rel.VO2) blood lactate, and the RPE were used as outcome variables. Test-retest reliability between measurements was determined using a compilation of absolute and relative measures of reliability. Outcome measures in study 2 were studied using multifactorial analyses of variances. Results: Reliability analysis showed good reliability for VO2peak, rel.VO2peak, MWD and RPE with no statistically significant difference for WB-EMS-W during 10WISWT. However, differences compared to conventional walking in outcome variables were not found. The analysis of the treadmill tests showed significant effects for the factors CON/WB-EMS and W/NW for the outcome variables VO2, rel.VO2 and lactate, with both factors leading to higher results. However, the difference in VO2 and relative VO2 is within the range of biological variability of ± 12%. The factor combination EMS∗W/NW is statistically non-significant for all three variables. WB-EMS resulted in the higher RPE values, RPE differences for W/NW and EMS∗W/NW were not significant. Discussion: The present project found good reliability for measuring VO2peak, rel. VO2peak, MWD and RPE during 10MISWT during WB-EMS-W, confirming prior research of the test. The test appears technically limited rather than physiologically in healthy, moderately active men. However, it is unsuitable for investigating differences in exercise intensities using WB-EMS-W compared to CON-W due to different perceptions of current intensity between exercise and rest. A treadmill test with constant walking speed was conducted to adjust individual maximum tolerable current intensity for the second part of the project. The treadmill test showed a significant increase in metabolic demands during WB-EMS-W and WB-EMS-NW by an increased VO2 and blood lactate concentration. However, the clinical relevance of these findings remains debatable. The study also found that WB-EMS superimposed exercises are perceived as more strenuous than conventional exercise. While in parts comparable studies lead to higher results for VO2, our results are in line with those of other studies using the same frequency. Due to the minor clinical relevance the use of WB-EMS as exercise intensification tool during walking and Nordic walking is limited. High device cost should be considered. Habituation to WB-EMS could increase current intensity tolerance and VO2 and make it a meaningful method in the treatment of T2DM. Recent figures show that WB-EMS is used in obese people to achieve health and weight goals. The supposed benefit should be further investigated scientifically. N2 - Hintergrund: Die weltweite Prävalenz von Diabetes hat in den letzten Jahren zugenommen. Bis zum Jahr 2045 wird mit einer Prävalenz von 700 Millionen Patienten gerechnet, was zu einer wirtschaftlichen Belastung für die Gesellschaft führt. Diabetes mellitus Typ 2, der mehr als 95 % aller Diabetesfälle ausmacht, ist eine multifaktorielle Stoffwechselstörung, die durch Insulinresistenz gekennzeichnet ist und zu einem Ungleichgewicht zwischen Insulinbedarf und -angebot führt. Übergewicht und Adipositas sind die Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung von Diabetes mellitus Typ 2. Die Änderung des Lebensstils durch eine gesunde Ernährung und körperliche Aktivität ist die wichtigste und erfolgreichste Behandlungs- und Präventionsmethode für Diabetes mellitus Typ 2. Probleme können bei den Patienten bestehen, den empfohlenen Umfang an körperlicher Aktivität zu erreichen. Die elektrische Muskelstimulation (EMS) ist eine zunehmend beliebte Trainingsmethode, die in den letzten Jahren in den Mittelpunkt der Forschung gerückt ist. Dabei wird von außen ein elektrisches Feld an die Muskeln angelegt, was zu einer Muskelkontraktion führen kann. Positive Effekte des EMS-Trainings wurden sowohl bei gesunden Personen als auch in verschiedenen Patientengruppen gefunden. Neue EMS-Geräte bieten eine breite Palette mobiler Anwendungen für das Ganzkörper-EMS-Training (WB-EMS), z.B. die Intensivierung von dynamischen Ausdauerübungen mit niedriger Intensität durch WB-EMS. In diesem Dissertationsprojekt soll untersucht werden, ob die WB-EMS zur Intensivierung von dynamischen Übungen mit geringer Intensität wie Walking und Nordic Walking geeignet ist. Methodik: Zwei unabhängige Studien wurden durchgeführt. In der ersten Studie wurden die Zuverlässigkeit von Belastungsparametern während des 10-Meter-Inkremental-Penlde-Gehtests (10MISWT) unter Verwendung von überlagertem WB-EMS (Forschungsfrage 1, Unterfrage a) und der Unterschied in der Belastungsintensität zum konventionellen Gehen (Forschungsfrage 1, Unterfrage b) untersucht. Die zweite Studie beschäftigte sich mit Unterschieden in Belastungsparametern zwischen überlagertem WB-EMS (WB-EMS-W) und konventionellem Gehen (CON-W) sowie zwischen überlagertem WB-EMS (WB-EMS-NW) und konventionellem Nordic Walking (CON-NW) auf einem Laufband zu vergleichen (Forschungsfrage 2). Beide Studien wurden an Teilnehmergruppen von gesunden, mäßig aktiven Männern im Alter von 35-70 Jahren durchgeführt. Bei allen Messungen wurde das Niederfrequenz-Stimulationsgerät Easy Motion Skin® für WB-EMS mit einstellbaren Intensitäten für acht Muskelgruppen verwendet. Um die Sicherheit zu gewährleisten und Schmerzen und Muskelkrämpfe zu vermeiden, wurde die Stromintensität für jeden Teilnehmer bei jedem Versuch individuell angepasst. In Studie 1 wurden dreizehn Personen für jede Unterfrage einbezogen. Es wurde ein randomisiertes Cross-over-Design mit drei Messterminen verwendet, um Störfaktoren wie z. B. einen verzögert einsetzenden Muskelkater zu vermeiden. Der 10MISWT wurde so lange durchgeführt, bis die Teilnehmer die Kriterien des Tests, das Erreichen des Kegels bis zum nächsten akustischen Signal, nicht mehr erfüllten. Fünf Ergebnisgrößen erfasst wurden: Spitzenwertmessung der Sauerstoffaufnahme (VO2peak), relative VO2peak (rel.VO2peak), maximale Gehstrecke (MWD), Blutlaktatkonzentration und der Grad der wahrgenommenen Anstrengung (RPE). Elf Teilnehmer wurden in Studie 2 eingeschlossen. Um Störfaktoren zu vermeiden, wurde ein randomisiertes Cross-over-Design in einer Studie mit vier Messterminen verwendet. Es wurde ein Laufbandtestprotokoll mit konstanter Geschwindigkeit (6,5 m/s) entwickelt, um die Belastungsintensitäten zu vergleichen. Sauerstoffaufnahme (VO2), relative VO2 (rel. VO2), Blutlaktat und der RPE wurden als Ergebnisvariablen verwendet. Die Test-Retest-Reproduzierbarkeit zwischen den Messungen wurde anhand einer Zusammenstellung absoluter und relativer Zuverlässigkeitsmaße ermittelt. Die Ergebnisgrößen in Studie 2 wurden mit Hilfe multifaktorieller Varianzanalysen untersucht. Ergebnisse: Die Reliabilitätsanalyse zeigte eine gute Zuverlässigkeit für VO2peak, rel.VO2peak, MWD und RPE ohne statistisch signifikanten Unterschied für das WB-EMS überlagerte Gehen zwischen den beiden Messungen während des 10WISWT. Es wurden jedoch keine Unterschiede bei den Ergebnisvariablen im Vergleich zum konventionellen Gehen festgestellt. Die Analyse der Laufbandtests zeigte signifikante Effekte für die Faktoren CON/WB-EMS und W/NW für die Ergebnisvariablen VO2, rel.VO2 und Laktat, wobei beide Faktoren zu höheren Ergebnissen führten. Der Unterschied bei VO2 und rel.VO2 liegt jedoch im Bereich der biologischen Variabilität von ± 12 %. Die Faktorenkombination EMS∗W/NW ist für alle drei Variablen statistisch nicht signifikant. WB-EMS führte zu den höheren RPE-Werten, die RPE-Unterschiede für W/NW und EMS∗W/NW waren nicht signifikant. Diskussion: Das vorliegende Projekt ergab eine gute Zuverlässigkeit bei der Messung von VO2peak, rel.VO2peak, MWD und RPE während des 10MISWT mit WB-EMS-Überlagerung beim Gehen, was frühere Untersuchungen zu diesem Test bestätigen. Der Test scheint bei gesunden, mäßig aktiven Männern eher technisch als physiologisch begrenzt zu sein. Er ist jedoch ungeeignet für die Untersuchung von Unterschieden in der Belastungsintensität bei überlagertem WB-EMS im Vergleich zum herkömmlichen Gehen, da die Stromstärkenintensität des WB-EMS zwischen Belastung und Ruhe unterschiedlich wahrgenommen wird. Für den zweiten Teil des Projekts wurde ein Laufbandtest mit konstanter Gehgeschwindigkeit durchgeführt, um die individuell maximal tolerierbare Stromintensität während der Belastung einzustellen. Der Laufbandtest zeigte eine signifikante Erhöhung der metabolischen Anforderungen während des WB-EMS überlagerten Gehens und des Nordic Walking durch eine erhöhte VO2 und Blutlaktatkonzentration. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse bleibt jedoch umstritten. Die Studie ergab auch, dass WB-EMS-überlagerte Übungen als anstrengender empfunden werden als konventionelle Übungen. Während vergleichbare Studien zum Teil zu höheren VO2-Werten führen, stimmen unsere Ergebnisse mit denen anderer Studien überein, welche dieselbe Stromfrequenz verwenden. Aufgrund der bisher fehlenden klinischen Relevanz ist der Einsatz von WB-EMS zur Trainingsintensivierung beim Gehen und Nordic Walking begrenzt. Die hohen Gerätekosten sollten berücksichtigt werden. Die Gewöhnung an WB-EMS könnte die Toleranz gegenüber der aktuellen Intensität erhöhen, die VO2 weiter steigern und es zu einer sinnvollen Methode für die Behandlung von T2DM machen. Jüngste Zahlen zeigen, dass WB-EMS bei adipösen Menschen eingesetzt wird, um Gesundheits- und Gewichtsziele zu erreichen, der vermeintliche Nutzen sollte wissenschaftlich weiter untersucht werden. KW - whole-body electrical muscle stimulation KW - walking KW - type 2 diabetes mellitus KW - Diabetes mellitus Typ 2 KW - Gehen KW - elektrische Ganzkörpermuskelstimulation Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-634240 ER - TY - THES A1 - Jacob, Karen T1 - Who are the Bene Israel from India? T1 - Wer sind die Bene Israel aus Indien? N2 - This study explores the identity of the Bene Israel caste from India and its assimilation into Israeli society. The large immigration from India to Israel started in the early 1950s and continued until the early 1970s. Initially, these immigrants struggled hard as they faced many problems such as the language barrier, cultural differences, a new climate, geographical isolation, and racial discrimination. This analysis focuses on the three major aspects of the integration process involving the Bene Israel: economic, socio-cultural and political. The study covers the period from the early fifties to the present. I will focus on the origin of the Bene Israel, which has evolved after their immigration to Israel; from a Hindu–Muslim lifestyle and customs they integrated into the Jewish life of Israel. Despite its ethnographic nature, this study has theological implications as it is an encounter between Jewish monotheism and Indian polytheism. All the western scholars who researched the Bene Israel community felt impelled to rely on information received by community members themselves. No written historical evidence recorded Bene Israel culture and origin. Only during the nineteenth century onwards, after the intrusion of western Jewish missionaries, were Jewish books translated into Marathi . Missionary activities among the Bene Israel served as a catalyst for the Bene Israel themselves to investigate their historical past . Haeem Samuel Kehimkar (1830-1908), a Bene Israel teacher, wrote notes on the history of the Bene Israel in India in Marathi in 1897. Brenda Ness wrote in her dissertation: The results [of the missionary activities] are several works about the community in English and Marathi by Bene-Israel authors which have appeared during the last century. These are, for the most part, not documented; they consist of much theorizing on accepted tradition and tend to be apologetic in nature. There can be no philosophical explanation or rational justification for an entire community to leave their motherland India, and enter into a process of annihilation of its own free will. I see this as a social and cultural suicide. In craving for a better future in Israel, the Indian Bene Israel community pays an enormously heavy price as a people that are today discarded by the East and disowned by the West: because they chose to become something that they never were and never could be. As it is written, “know where you came from, and where you are going.” A community with an ancient history from a spiritual culture has completely lost its identity and self-esteem. In concluding this dissertation, I realize the dilemma with which I have confronted the members of the Bene Israel community which I have reviewed after strenuous and constant self-examination. I chose to evolve the diversifications of the younger generations urges towards acceptance, and wish to clarify my intricate analysis of this controversial community. The complexity of living in a Jewish State, where citizens cannot fulfill their basic desires, like matrimony, forced an entire community to conceal their true identity and perjure themselves to blend in, for the sake of national integration. Although scholars accepted their new claims, the skepticism of the rabbinate authorities prevails, and they refuse to marry them to this day, suspecting they are an Indian caste. N2 - In dieser Studie wird versucht, die Identität der indischen Kaste der Bene Israel und ihre Assimilation in die israelische Gesellschaft zu untersuchen. Die große Einwanderung aus Indien nach Israel begann in den frühen 1950er Jahren und dauerte bis Anfang der 1970er Jahre. Anfangs hatten diese Einwanderer mit vielen Problemen zu kämpfen, wie z. B. der Sprachbarriere, der Kultur, dem Klima, der geografischen Isolation und der Rassendiskriminierung. Diese Analyse konzentriert sich auf die drei Hauptaspekte des Integrationsprozesses der Bene Israel: wirtschaftlich, soziokulturell und politisch. Die Studie erstreckt sich über den Zeitraum von den frühen fünfziger Jahren bis zur Gegenwart. Ich werde mich auf die Herkunft der Bene Israel konzentrieren, die sich nach ihrer Einwanderung nach Israel von einem hinduistisch-muslimischen Lebensstil und Bräuchen, die sie in das jüdische Leben in Israel integriert haben, entfremdet haben. Trotz ihres ethnographischen Charakters hat diese Studie theologische Implikationen, da sie eine Begegnung zwischen dem jüdischen Monotheismus und dem indischen Polytheismus darstellt. Alle westlichen Wissenschaftler, die sich mit der Gemeinde Bene Israel befasst haben, waren auf Informationen angewiesen, die sie von den Gemeindemitgliedern selbst erhielten. Es gab keine schriftlichen historischen Zeugnisse über ihre Kultur und Herkunft. Erst im neunzehnten Jahrhundert, nach dem Eindringen westlicher jüdischer Missionare, wurden jüdische Bücher ins Marathi übersetzt. Die missionarischen Aktivitäten unter den Bene Israel dienten als Katalysator für die Bene Israel selbst, um ihre historische Vergangenheit zu erforschen. Haeem Samuel Kehimkar (1830-1908), ein Lehrer der Bene Israel, schrieb 1897 Aufzeichnungen über die Geschichte der Bene Israel in Indien in Marathi. Brenda Ness schrieb in ihrer Dissertation: Die Ergebnisse [der missionarischen Aktivitäten] sind mehrere Werke über die Gemeinschaft in Englisch und Marathi von Bene-Israel-Autoren, die im letzten Jahrhundert erschienen sind. Diese sind größtenteils nicht dokumentiert; sie bestehen aus vielen Theorien über die akzeptierte Tradition und sind eher apologetischer Natur. Es gibt keine philosophische Erklärung oder rationale Rechtfertigung dafür, dass eine ganze Gemeinschaft ihr Mutterland Indien verlässt und sich aus freien Stücken in einen Prozess der Vernichtung begibt. Ich betrachte dies als einen sozialen und kulturellen Selbstmord. In ihrem Streben nach einer besseren Zukunft in Israel zahlt die indische Bene Israel-Gemeinschaft einen enorm hohen Preis als ein Volk, das heute vom Osten verworfen und vom Westen verleugnet wird: weil sie sich entschieden hat, etwas zu werden, das sie nie war und nie sein konnte. Wie es geschrieben steht: "Wisse, woher du kommst, und wohin du gehst". Eine Gemeinschaft mit einer alten Geschichte aus einer spirituellen Kultur hat ihre Identität und ihr Selbstwertgefühl völlig verloren. Zum Abschluss dieser Dissertation wird mir das Dilemma bewusst, mit dem ich die Mitglieder der Gemeinschaft Bene Israel konfrontiert habe und das ich nach anstrengender und ständiger Selbstbeobachtung überprüft habe. Ich habe mich dafür entschieden, die Diversifizierungen der jüngeren Generationen in Richtung Akzeptanz weiterzuentwickeln, und möchte meine komplexe Analyse dieser kontroversen Gemeinschaft verdeutlichen. Die Komplexität des Lebens in einem jüdischen Staat, in dem die Bürger ihre grundlegenden Wünsche, wie die Ehe, nicht erfüllen können, zwang eine ganze Gemeinschaft, ihre wahre Identität zu verbergen und einen Meineid zu leisten, um sich um der nationalen Integration willen anzupassen. Obwohl die Gelehrten ihre neuen Ansprüche akzeptierten, überwiegt die Skepsis der Rabbinatsbehörden, die sich bis heute weigern, sie zu verheiraten, da sie sie für eine indische Kaste halten. KW - Bene Israel KW - Bene Israel KW - Indian caste KW - Indischen Kaste KW - racial discrimination KW - Rassendiskriminierung KW - Jewish State KW - Jüdischer Staat Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-554508 ER - TY - THES A1 - Itonaga, Naomi T1 - White storks (Ciconia ciconia) of Eastern Germany: age-dependent breeding ability, and age- and density-dependent effects on dispersal behavior T1 - Der Weißstorch (Ciconia ciconia) aus dem östlichen Deutschland: altersabhängiges Reproduktionsvermögen und alters- und bestandsdichteabhängiges Ausbreitungsverhalten N2 - Dispersal behavior plays an important role for the geographical distribution and population structure of any given species. Individual’s fitness, reproductive and competitive ability, and dispersal behavior can be determined by the age of the individual. Age-dependent as well as density-dependent dispersal patterns are common in many bird species. In this thesis, I first present age-dependent breeding ability and natal site fidelity in white storks (Ciconia ciconia); migratory birds breeding in large parts of Europe. I predicted that both the proportion of breeding birds and natal site fidelity increase with the age. After the seventies of the last century, following a steep population decline, a recovery of the white stork population has been observed in many regions in Europe. Increasing population density in the white stork population in Eastern Germany especially after 1983 allowed examining density- as well as age-dependent breeding dispersal patterns. Therefore second, I present whether: young birds show more often and longer breeding dispersal than old birds, and frequency of dispersal events increase with the population density increase, especially in the young storks. Third, I present age- and density-dependent dispersal direction preferences in the give population. I asked whether and how the major spring migration direction interacts with dispersal directions of white storks: in different age, and under different population densities. The proportion of breeding individuals increased in the first 22 years of life and then decreased suggesting, the senescent decay in aging storks. Young storks were more faithful to their natal sites than old storks probably due to their innate migratory direction and distance. Young storks dispersed more frequently than old storks in general, but not for longer distance. Proportion of dispersing individuals increased significantly with increasing population densities indicating, density- dependent dispersal behavior in white storks. Moreover, the finding of a significant interaction effects between the age of dispersing birds and year (1980–2006) suggesting, older birds dispersed more from their previous nest sites over time due to increased competition. Both young and old storks dispersed along their spring migration direction; however, directional preferences were different in young storks and old storks. Young storks tended to settle down before reaching their previous nest sites (leading to the south-eastward dispersal) while old birds tended to keep migrating along the migration direction after reaching their previous nest sites (leading to the north-westward dispersal). Cues triggering dispersal events may be age-dependent. Changes in the dispersal direction over time were observed. Dispersal direction became obscured during the second half of the observation period (1993–2006). Increase in competition may affect dispersal behavior in storks. I discuss the potential role of: age for the observed age-dependent dispersal behavior, and competition for the density dependent dispersal behavior. This Ph.D. thesis contributes significantly to the understanding of population structure and geographical distribution of white storks. Moreover, presented age- and density (competition)-dependent dispersal behavior helps understanding underpinning mechanisms of dispersal behavior in bird species. N2 - Das Verständnis der Mechanismen, die dem Ausbreitungsverhalten und der Wahl des Neststandorts zugrunde liegen, gibt wichtige Einsichten in Strukturen und Dynamiken von Tierpopulationen. Der Gesundheitszustand, die Produktivität und Konkurrenzfähigkeit sowie das Ausbreitungsverhalten eines Individuums können über das Alter ermittelt werden. Alters- und dichteabhängige Veränderungen in Verbreitungsmustern kommen bei vielen Vogelarten vor. In der vorliegenden Studie untersuchten wir zunächst den Effekt des Alters auf die Reproduktivität, auf die Wahl des Neststandorts sowie auf die Geburtsorttreue des Weißstorchs (Ciconia ciconia). Wir fragten, ob sowohl der Anteil der brütenden Individuen als auch die Geburtsorttreue mit dem Alter zunimmt. Weißstörche sind Zugvögel, die während der Migration zumeist segelnd die Thermik nutzen und in weiten Teilen Europas brüten. Nach einem starken Bestandsrückgang konnte in vielen Regionen Europas ab den 1970er Jahren wieder ein positiver Trend in der Populationsentwicklung beobachtet werden. Die zunehmende Populationsdichte, besonders nach 1983 in der ostziehenden Subpopulation in den fünf Bundesländern der ehemaligen DDR, erlaubte die Analyse von dichte- und altersabhängigen Präferenzen in der Richtung der Brutstandorte sowie in der Verbreitungsfrequenz und -distanz. Wir untersuchten zudem die Alters- und Dichteabhängigkeit der Ausbreitungsrichtung einer Teilpopulation. Wir fragten, ob und wie die Hauptzugrichtung im Frühjahr mit der Verbreitungsrichtung interagiert: Beeinflussen Alter und Populationsdichte die Ausbreitungsrichtung? Der Anteil der brütenden Individuen, die älter als 22 Jahre sind, nahm innerhalb der beobachteten Teilpopulation ab, vermutlich aufgrund einer altersbedingten Abnahme des Gesundheitszustands. Junge Vögel zeigten eine starke Geburtsorttreue, was auf eine genetische Komponente in den Zugmustern junger Störche hinweist. Generell trat bei jungen Störchen häufiger Ausbreitungsverhalten auf als bei älteren Störchen. Eine signifikante Zunahme der Ausbreitungsdistanz von Individuen über die Zeit lässt auf eine dichteabhängige Komponente im Ausbreitungsverhalten der Weißstörche schließen. Weiterhin wurde eine signifikante Interaktion zwischen dem Alter sich ausbreitender Individuen und dem betrachteten Jahr gefunden. Demzufolge breiteten sich alte Vögel über die Zeit über größere Distanzen aus, vermutlich um der ansteigenden Konkurrenz, bedingt durch den wachsenden Bestandsdruck, zu entgehen. KW - Weißstorch KW - Altersabhängigkeit KW - Dichteabhängigkeit KW - Ausbreitungsverhalten KW - Reproduktivität KW - White stork KW - age-dependent KW - density-dependent KW - dispersal behavior KW - breeding ability Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-39052 ER - TY - THES A1 - Lorey, Johannes T1 - What's in a query : analyzing, predicting, and managing linked data access T1 - Was ist in einer Anfrage : Analyse, Vorhersage und Verwaltung von Zugriffen auf Linked Data N2 - The term Linked Data refers to connected information sources comprising structured data about a wide range of topics and for a multitude of applications. In recent years, the conceptional and technical foundations of Linked Data have been formalized and refined. To this end, well-known technologies have been established, such as the Resource Description Framework (RDF) as a Linked Data model or the SPARQL Protocol and RDF Query Language (SPARQL) for retrieving this information. Whereas most research has been conducted in the area of generating and publishing Linked Data, this thesis presents novel approaches for improved management. In particular, we illustrate new methods for analyzing and processing SPARQL queries. Here, we present two algorithms suitable for identifying structural relationships between these queries. Both algorithms are applied to a large number of real-world requests to evaluate the performance of the approaches and the quality of their results. Based on this, we introduce different strategies enabling optimized access of Linked Data sources. We demonstrate how the presented approach facilitates effective utilization of SPARQL endpoints by prefetching results relevant for multiple subsequent requests. Furthermore, we contribute a set of metrics for determining technical characteristics of such knowledge bases. To this end, we devise practical heuristics and validate them through thorough analysis of real-world data sources. We discuss the findings and evaluate their impact on utilizing the endpoints. Moreover, we detail the adoption of a scalable infrastructure for improving Linked Data discovery and consumption. As we outline in an exemplary use case, this platform is eligible both for processing and provisioning the corresponding information. N2 - Unter dem Begriff Linked Data werden untereinander vernetzte Datenbestände verstanden, die große Mengen an strukturierten Informationen für verschiedene Anwendungsgebiete enthalten. In den letzten Jahren wurden die konzeptionellen und technischen Grundlagen für die Veröffentlichung von Linked Data gelegt und verfeinert. Zu diesem Zweck wurden eine Reihe von Technologien eingeführt, darunter das Resource Description Framework (RDF) als Datenmodell für Linked Data und das SPARQL Protocol and RDF Query Language (SPARQL) zum Abfragen dieser Informationen. Während bisher hauptsächlich die Erzeugung und Bereitstellung von Linked Data Forschungsgegenstand war, präsentiert die vorliegende Arbeit neuartige Verfahren zur besseren Nutzbarmachung. Insbesondere werden dafür Methoden zur Analyse und Verarbeitung von SPARQL-Anfragen entwickelt. Zunächst werden daher zwei Algorithmen vorgestellt, die die strukturelle Ähnlichkeit solcher Anfragen bestimmen. Beide Algorithmen werden auf eine große Anzahl von authentischen Anfragen angewandt, um sowohl die Güte der Ansätze als auch die ihrer Resultate zu untersuchen. Darauf aufbauend werden verschiedene Strategien erläutert, mittels derer optimiert auf Quellen von Linked Data zugegriffen werden kann. Es wird gezeigt, wie die dabei entwickelte Methode zur effektiven Verwendung von SPARQL-Endpunkten beiträgt, indem relevante Ergebnisse für mehrere nachfolgende Anfragen vorgeladen werden. Weiterhin werden in dieser Arbeit eine Reihe von Metriken eingeführt, die eine Einschätzung der technischen Eigenschaften solcher Endpunkte erlauben. Hierfür werden praxisrelevante Heuristiken entwickelt, die anschließend ausführlich mit Hilfe von konkreten Datenquellen analysiert werden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden erörtert und in Hinblick auf die Verwendung der Endpunkte interpretiert. Des Weiteren wird der Einsatz einer skalierbaren Plattform vorgestellt, die die Entdeckung und Nutzung von Beständen an Linked Data erleichtert. Diese Plattform dient dabei sowohl zur Verarbeitung als auch zur Verfügbarstellung der zugehörigen Information, wie in einem exemplarischen Anwendungsfall erläutert wird. KW - Vernetzte Daten KW - SPARQL KW - RDF KW - Anfragepaare KW - Informationsvorhaltung KW - linked data KW - SPARQL KW - RDF KW - query matching KW - prefetching Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-72312 ER - TY - THES A1 - Maraun, Douglas T1 - What can we learn from climate data? : Methods for fluctuation, time/scale and phase analysis T1 - Was können wir aus Klimadaten lernen? : Methoden zur Fluktuations-, Zeit/Skalen- und Phasenanalyse N2 - Since Galileo Galilei invented the first thermometer, researchers have tried to understand the complex dynamics of ocean and atmosphere by means of scientific methods. They observe nature and formulate theories about the climate system. Since some decades powerful computers are capable to simulate the past and future evolution of climate. Time series analysis tries to link the observed data to the computer models: Using statistical methods, one estimates characteristic properties of the underlying climatological processes that in turn can enter the models. The quality of an estimation is evaluated by means of error bars and significance testing. On the one hand, such a test should be capable to detect interesting features, i.e. be sensitive. On the other hand, it should be robust and sort out false positive results, i.e. be specific. This thesis mainly aims to contribute to methodological questions of time series analysis with a focus on sensitivity and specificity and to apply the investigated methods to recent climatological problems. First, the inference of long-range correlations by means of Detrended Fluctuation Analysis (DFA) is studied. It is argued that power-law scaling of the fluctuation function and thus long-memory may not be assumed a priori but have to be established. This requires to investigate the local slopes of the fluctuation function. The variability characteristic for stochastic processes is accounted for by calculating empirical confidence regions. The comparison of a long-memory with a short-memory model shows that the inference of long-range correlations from a finite amount of data by means of DFA is not specific. When aiming to infer short memory by means of DFA, a local slope larger than $\alpha=0.5$ for large scales does not necessarily imply long-memory. Also, a finite scaling of the autocorrelation function is shifted to larger scales in the fluctuation function. It turns out that long-range correlations cannot be concluded unambiguously from the DFA results for the Prague temperature data set. In the second part of the thesis, an equivalence class of nonstationary Gaussian stochastic processes is defined in the wavelet domain. These processes are characterized by means of wavelet multipliers and exhibit well defined time dependent spectral properties; they allow one to generate realizations of any nonstationary Gaussian process. The dependency of the realizations on the wavelets used for the generation is studied, bias and variance of the wavelet sample spectrum are calculated. To overcome the difficulties of multiple testing, an areawise significance test is developed and compared to the conventional pointwise test in terms of sensitivity and specificity. Applications to Climatological and Hydrological questions are presented. The thesis at hand mainly aims to contribute to methodological questions of time series analysis and to apply the investigated methods to recent climatological problems. In the last part, the coupling between El Nino/Southern Oscillation (ENSO) and the Indian Monsoon on inter-annual time scales is studied by means of Hilbert transformation and a curvature defined phase. This method allows one to investigate the relation of two oscillating systems with respect to their phases, independently of their amplitudes. The performance of the technique is evaluated using a toy model. From the data, distinct epochs are identified, especially two intervals of phase coherence, 1886-1908 and 1964-1980, confirming earlier findings from a new point of view. A significance test of high specificity corroborates these results. Also so far unknown periods of coupling invisible to linear methods are detected. These findings suggest that the decreasing correlation during the last decades might be partly inherent to the ENSO/Monsoon system. Finally, a possible interpretation of how volcanic radiative forcing could cause the coupling is outlined. N2 - Seit der Erfindung des Thermometers durch Galileo Galilei versuchen Forscher mit naturwissenschaftlichen Methoden die komplexen Zusammenhänge in der Atmosphäre und den Ozeanen zu entschlüsseln. Sie beobachten die Natur und stellen Theorien über das Klimasystem auf. Seit wenigen Jahrzehnten werden sie dabei von immer leistungsfähigeren Computern unterstützt, die das Klima der Erdgeschichte und der nahen Zukunft simulieren. Die Verbindung aus den Beobachtungen und den Modellen versucht die Zeitreihen­analyse herzustellen: Aus den Daten werden mit statistischen Methoden charak­teristische Eigenschaften der zugrundeliegenden klimatologischen Prozesse geschätzt, die dann in die Modelle einfliessen können. Die Bewertung solch einer Schätzung, die stets Messfehlern und Vereinfachungen des Modells unterworfen ist, erfolgt statistisch entweder mittels Konfidenzintervallen oder Signifikanztests. Solche Tests sollen auf der einen Seite charakteristische Eigenschaften in den Daten erkennen können, d.h. sie sollen sensitiv sein. Auf der anderen Seite sollen sie jedoch auch keine Eigenschaften vortäuschen, d.h. sie sollen spezifisch sein. Für die vertrauenswürdige Untermauerung einer Hypothese ist also ein spezifischer Test erforderlich. Die vorliegende Arbeit untersucht verschiedene Methoden der Zeitreihenanalyse, erweitert sie gegebenenfalls und wendet sie auf typische klimatologische Frage­stellungen an. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Spezifizität der jeweiligen Methode gelegt; die Grenzen möglicher Folgerungen mittels Datenanalyse werden diskutiert. Im ersten Teil der Arbeit wird studiert, wie und ob sich mithilfe der sogenannten trendbereinigenden Fluktuationsanalyse aus Temperaturzeitreihen ein sogenanntes langes Gedächtnis der zugrundeliegenden Prozesse herleiten lässt. Solch ein Gedächtnis bedeutet, dass der Prozess seine Vergangenheit nie vergisst, mit fundamentalen Auswirkungen auf die gesamte statistische Beurteilung des Klimasystems. Diese Arbeit konnte jedoch zeigen, dass die Analysemethode vollkommen unspezifisch ist und die Hypothese “Langes Gedächtnis” gar nicht abgelehnt werden kann. Im zweiten Teil werden zunächst Mängel einer sehr populären Analysemethode, der sogenannten kontinuierlichen Waveletspetralanalyse diskutiert. Diese Methode schätzt die Variabilität eines Prozesses auf verschiedenen Schwingungsperioden zu bestimm­ten Zeiten. Ein wichtiger Nachteil der bisherigen Methodik sind auch hier unspezi­fische Signifikanztests. Ausgehend von der Diskussion wird eine Theorie der Wavelet­spektralanalyse entwickelt, die ein breites Feld an neuen Anwendungen öffnet. Darauf basierend werden spezifische Signifikanztests konstruiert. Im letzten Teil der Arbeit wird der Einfluss des El Niño/Southern Oscillation Phäno­mens auf den Indischen Sommermonsun analysiert. Es wird untersucht, ob und wann die Oszillationen beider Phänomene synchron ablaufen. Dazu wird eine etablierte Methode für die speziellen Bedürfnisse der Analyse von typischerweise sehr unregel­mäßigen Klimadaten erweitert. Mittels eines spezifischen Signifikanztests konnten bisherige Ergebnisse mit erhöhter Genauigkeit bestätigt werden. Zusätzlich konnte diese Methode jedoch auch neue Kopplungsintervalle feststellen, die die Hypothese entkräften konnten, dass ein neuerliches Verschwinden der Kopplung ein beisspielloser Vorgang sei. Schliesslich wird eine Hypothese vorgestellt, wie vulkanische Aerosole die Kopplung beeinflussen könnten. KW - Spektralanalyse KW - Monsun KW - Klimatologie KW - Zeitreihenanalyse KW - Wavelet-Analyse KW - El-Niño-Phänomen KW - Kopplungs-Analyse KW - Kohärenz-Analyse KW - Phasen-Analyse KW - Signifikanztests KW - Continuous Wavelet Spectral Analysis KW - Wavelet Coherence KW - Phase-Analysis KW - Significance Testing KW - Climatology Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-9047 ER - TY - THES A1 - Figueroa Campos, Gustavo Adolfo T1 - Wet-coffee processing production wastes T1 - Produktionsabfälle aus der Nasskaffeeverarbeitung BT - quality, potentials, and valorization opportunities BT - Qualität, Potenziale und Verwertungsmöglichkeiten N2 - Countries processing raw coffee beans are burdened with low economical incomes to fight the serious environmental problems caused by the by-products and wastewater that is generated during the wet-coffee processing. The aim of this work was to develop alternative methods of improving the waste by-product quality and thus making the process economically more attractive with valorization options that can be brought to the coffee producers. The type of processing influences not only the constitution of green coffee but also of by-products and wastewater. Therefore, coffee bean samples as well as by-products and wastewater collected at different production steps of were analyzed. Results show that the composition of wastewater is dependent on how much and how often the wastewater is recycled in the processing. Considering the coffee beans, results indicate that the proteins might be affected during processing and a positive effect of the fermentation on the solubility and accessibility of proteins seems to be probable. The steps of coffee processing influence the different constituents of green coffee beans which, during roasting, give rise to aroma compounds and express the characteristics of roasted coffee beans. Knowing that this group of compounds is involved in the Maillard reaction during roasting, this possibility could be utilized for the coffee producers to improve the quality of green coffee beans and finally the coffee cup quality. The valorization of coffee wastes through modification to activated carbon has been considered as a low-cost option creating an adsorbent with prospective to compete with commercial carbons. Activation protocol using spent coffee and parchment was developed and prepared to assess their adsorption capacity for organic compounds. Spent coffee grounds and parchment proved to have similar adsorption efficiency to commercial activated carbon. The results of this study document a significant information originating from the processing of the de-pulped to green coffee beans. Furthermore, it showed that coffee parchment and spent coffee grounds can be valorized as low-cost option to produce activated carbons. Further work needs to be directed to the optimization of the activation methods to improve the quality of the materials produced and the viability of applying such experiments in-situ to bring the coffee producer further valorization opportunities with environmental perspectives. Coffee producers would profit in establishing appropriate simple technologies to improve green coffee quality, re-use coffee by-products, and wastewater valorization. N2 - Produktionsabfälle aus der Nasskaffeeverarbeitung: Qualität, Potenziale und Verwertungsmöglichkeiten Die Länder, die Rohkaffee verarbeiten, haben nur ein geringes wirtschaftliches Einkommen, um die ernsten Umweltprobleme zu bekämpfen, die durch die bei der Nasskaffeeverarbeitung anfallenden Nebenprodukte und Abwässer verursacht werden. Ziel dieser Arbeit war es, alternative Methoden zu entwickeln, um die Qualität der Nebenprodukte zu verbessern und so den Prozess wirtschaftlich attraktiver zu machen, indem den Kaffeeproduzenten Valorisierungsoptionen geboten werden. Die Art der Verarbeitung beeinflusst nicht nur die Beschaffenheit des Rohkaffees, sondern auch die der Nebenprodukte und des Abwassers. Daher wurden Proben von Kaffeebohnen sowie Nebenprodukte und Abwässer analysiert, die bei verschiedenen Produktionsschritten gesammelt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zusammensetzung des Abwassers davon abhängt, wie viel und wie oft das Abwasser bei der Verarbeitung recycelt wird. In Bezug auf die Kaffeebohnen deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Proteine während der Verarbeitung beeinträchtigt werden könnten, und eine positive Auswirkung der Fermentation auf die Löslichkeit und Zugänglichkeit der Proteine scheint wahrscheinlich zu sein. Die Schritte der Kaffeeverarbeitung beeinflussen die verschiedenen Bestandteile der grünen Kaffeebohnen, die beim Rösten zu Aromastoffen werden und die Eigenschaften der gerösteten Kaffeebohnen zum Ausdruck bringen. Da diese Gruppe von Verbindungen an der Maillard-Reaktion während des Röstens beteiligt ist, könnte diese Möglichkeit von den Kaffeeproduzenten genutzt werden, um die Qualität der grünen Kaffeebohnen und schließlich die Qualität des zubereiteten Kaffees zu verbessern. Die Herstellung von Aktivkohle aus modifizierten Kaffeeabfällen wurde als kostengünstige Option zur Schaffung eines Adsorptionsmittels betrachtet, das mit handelsüblicher Aktivkohle konkurrieren könnte. Es wurde ein Aktivierungsprotokoll für gebrauchten Kaffee und Pergament entwickelt und vorbereitet, um deren Adsorptionskapazität für organische Verbindungen zu bewerten. Es zeigte sich, dass Kaffeesatz und Pergament eine ähnliche Adsorptionseffizienz aufweisen wie kommerzielle Aktivkohle. Die Ergebnisse dieser Studie belegen, dass die Verarbeitung von den entpulpten zu grünen Kaffeebohnen eine wichtige Information darstellt. Darüber hinaus wurde gezeigt, dass Kaffeepergament und Kaffeesatz als kostengünstige Möglichkeit zur Herstellung von Aktivkohle genutzt werden können. Weitere Arbeiten müssen sich mit der Optimierung der Aktivierungsmethoden befassen, um die Qualität der hergestellten Materialien zu verbessern, und mit der Durchführbarkeit solcher Experimente in-situ, um den Kaffeeproduzenten weitere Aufwertungsmöglichkeiten mit Umweltperspektive zu bieten. Die Kaffeeproduzenten würden von der Einführung geeigneter einfacher Technologien zur Verbesserung der Rohkaffeequalität, der Wiederverwendung von Kaffeenebenprodukten und der Aufwertung von Abwässern profitieren. KW - Arabica coffee beans KW - coffee processing KW - coffee by-products KW - protein modification KW - activated carbon KW - Arabica Kaffeebohnen KW - Aktivkohle KW - Kaffeenebenprodukte KW - Kaffeeverarbeitung KW - Protein Modifizierung Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-558828 ER - TY - THES A1 - Fuchs, Sven T1 - Well-log based determination of rock thermal conductivity in the North German Basin T1 - Bestimmung der Gesteinswärmeleitfähigkeit aus geophysikalischen Bohrlochmessungen im Norddeutschen Becken N2 - In sedimentary basins, rock thermal conductivity can vary both laterally and vertically, thus altering the basin’s thermal structure locally and regionally. Knowledge of the thermal conductivity of geological formations and its spatial variations is essential, not only for quantifying basin evolution and hydrocarbon maturation processes, but also for understanding geothermal conditions in a geological setting. In conjunction with the temperature gradient, thermal conductivity represents the basic input parameter for the determination of the heat-flow density; which, in turn, is applied as a major input parameter in thermal modeling at different scales. Drill-core samples, which are necessary to determine thermal properties by laboratory measurements, are rarely available and often limited to previously explored reservoir formations. Thus, thermal conductivities of Mesozoic rocks in the North German Basin (NGB) are largely unknown. In contrast, geophysical borehole measurements are often available for the entire drilled sequence. Therefore, prediction equations to determine thermal conductivity based on well-log data are desirable. In this study rock thermal conductivity was investigated on different scales by (1) providing thermal-conductivity measurements on Mesozoic rocks, (2) evaluating and improving commonly applied mixing models which were used to estimate matrix and pore-filled rock thermal conductivities, and (3) developing new well-log based equations to predict thermal conductivity in boreholes without core control. Laboratory measurements are performed on sedimentary rock of major geothermal reservoirs in the Northeast German Basin (NEGB) (Aalenian, Rhaethian-Liassic, Stuttgart Fm., and Middle Buntsandstein). Samples are obtained from eight deep geothermal wells that approach depths of up to 2,500 m. Bulk thermal conductivities of Mesozoic sandstones range between 2.1 and 3.9 W/(m∙K), while matrix thermal conductivity ranges between 3.4 and 7.4 W/(m∙K). Local heat flow for the Stralsund location averages 76 mW/m², which is in good agreement to values reported previously for the NEGB. For the first time, in-situ bulk thermal conductivity is indirectly calculated for entire borehole profiles in the NEGB using the determined surface heat flow and measured temperature data. Average bulk thermal conductivity, derived for geological formations within the Mesozoic section, ranges between 1.5 and 3.1 W/(m∙K). The measurement of both dry- and water-saturated thermal conductivities allow further evaluation of different two-component mixing models which are often applied in geothermal calculations (e.g., arithmetic mean, geometric mean, harmonic mean, Hashin-Shtrikman mean, and effective-medium theory mean). It is found that the geometric-mean model shows the best correlation between calculated and measured bulk thermal conductivity. However, by applying new model-dependent correction, equations the quality of fit could be significantly improved and the error diffusion of each model reduced. The ‘corrected’ geometric mean provides the most satisfying results and constitutes a universally applicable model for sedimentary rocks. Furthermore, lithotype-specific and model-independent conversion equations are developed permitting a calculation of water-saturated thermal conductivity from dry-measured thermal conductivity and porosity within an error range of 5 to 10%. The limited availability of core samples and the expensive core-based laboratory measurements make it worthwhile to use petrophysical well logs to determine thermal conductivity for sedimentary rocks. The approach followed in this study is based on the detailed analyses of the relationships between thermal conductivity of rock-forming minerals, which are most abundant in sedimentary rocks, and the properties measured by standard logging tools. By using multivariate statistics separately for clastic, carbonate and evaporite rocks, the findings from these analyses allow the development of prediction equations from large artificial data sets that predict matrix thermal conductivity within an error of 4 to 11%. These equations are validated successfully on a comprehensive subsurface data set from the NGB. In comparison to the application of earlier published approaches formation-dependent developed for certain areas, the new developed equations show a significant error reduction of up to 50%. These results are used to infer rock thermal conductivity for entire borehole profiles. By inversion of corrected in-situ thermal-conductivity profiles, temperature profiles are calculated and compared to measured high-precision temperature logs. The resulting uncertainty in temperature prediction averages < 5%, which reveals the excellent temperature prediction capabilities using the presented approach. In conclusion, data and methods are provided to achieve a much more detailed parameterization of thermal models. N2 - Die thermische Modellierung des geologischen Untergrundes ist ein wichtiges Werkzeug bei der Erkundung und Bewertung tiefliegender Ressourcen sedimentärer Becken (e.g., Kohlenwasserstoffe, Wärme). Die laterale und vertikale Temperaturverteilung im Untergrund wird, neben der Wärmestromdichte und der radiogenen Wärmeproduktion, hauptsächlich durch die Wärmeleitfähigkeit (WLF) der abgelagerten Gesteinsschichten bestimmt. Diese Parameter stellen die wesentlichen Eingangsgrößen für thermische Modelle dar. Die vorliegende Dissertation befasst sich mit der Bestimmung der Gesteins-WLF auf verschiedenen Skalen. Dies umfasst (1) laborative WLF-Messungen an mesozoischen Bohrkernproben, (2) die Evaluierung und Verbesserung der Prognosefähigkeit von Mischgesetzten zur Berechnung von Matrix- und Gesamt-WLF sedimentärer Gesteine, sowie (3) die Entwicklung neuer Prognosegleichungen unter Nutzung bohrlochgeophysikalischer Messungen und multivariater Analysemethoden im NGB. Im Nordostdeutschen Becken (NEGB) wurden für die wichtigsten geothermischen Reservoire des Mesozoikums (Aalen, Rhät-Lias-Komplex, Stuttgart Formation, Mittlerer Buntsandstein) Bohrkerne geothermischer Tiefbohrungen (bis 2.500 m Tiefe) auf Ihre thermischen und petrophysikalischen Eigenschaften hin untersucht. Die WLF mesozoischer Sandsteine schwankt im Mittel zwischen 2,1 und 3,9 W/(m∙K), die WLF der Gesteinsmatrix hingegen im Mittel zwischen 3,4 und 7,4 W/(m∙K). Neu berechnete Werte zur Oberflächenwärmestromdichte (e.g., 76 mW/m², Stralsund) stehen im Einklang mit den Ergebnissen früherer Studien im NEGB. Erstmals im NDB wurde für das mesozoisch/känozoischen Intervall am Standort Stralsund ein in-situ WLF-Profil berechnet. In-situ Formations-WLF, für als potentielle Modelschichten interessante, stratigraphische Intervalle, variieren im Mittel zwischen 1,5 und 3,1 W/(m∙K) und bilden eine gute Grundlage für kleinskalige (lokale) thermische Modelle. Auf Grund der in aller Regel nur eingeschränkt verfügbaren Bohrkernproben sowie des hohen laborativen Aufwandes zur Bestimmung der WLF waren alternative Methoden gesucht. Die Auswertung petrophysikalischer Bohrlochmessungen mittels mathematischer-statistischer Methoden stellt einen lang genutzten und erprobten Ansatz dar, welcher in seiner Anwendbarkeit jedoch auf die aufgeschlossenen Gesteinsbereiche (Genese, Geologie, Stratigraphie, etc.) beschränkt ist. Daher wurde ein leicht modifizierter Ansatz entwickelt. Die thermophysikalischen Eigenschaften der 15 wichtigsten gesteinsbildenden Minerale (in Sedimentgesteinen) wurden statistisch analysiert und aus variablen Mischungen dieser Basisminerale ein umfangreicher, synthetischer Datensatz generiert. Dieser wurde mittels multivariater Statistik bearbeitet, in dessen Ergebnis Regressionsgleichungen zur Prognose der Matrix-WLF für drei Gesteinsgruppen (klastisch, karbonatisch, evaporitisch) abgeleitet wurden. In einem zweiten Schritt wurden für ein Echtdatenset (laborativ gemessene WLF und Standardbohrlochmessungen) empirische Prognosegleichungen für die Berechnung der Gesamt-WLF entwickelt. Die berechneten WLF zeigen im Vergleich zu gemessenen WLF Fehler zwischen 5% und 11%. Die Anwendung neu entwickelter, sowie in der Literatur publizierter Verfahren auf den NGB-Datensatz zeigt, dass mit den neu aufgestellten Gleichungen stets der geringste Prognosefehler erreicht wird. Die Inversion neu berechneter WLF-Profile erlaubt die Ableitung synthetischer Temperaturprofile, deren Vergleich zu gemessenen Gesteinstemperaturen in einen mittleren Fehler von < 5% resultiert. Im Rahmen geothermischer Berechnungen werden zur Umrechnung zwischen Matrix- und Gesamt-WLF häufig Zwei-Komponenten-Mischmodelle genutzt (Arithmetisches Mittel, Harmonische Mittel, Geometrisches Mittel, Hashin-Shtrikman Mittel, Effektives-Medium Mittel). Ein umfangreicher Datensatz aus trocken- und gesättigt-gemessenen WLF und Porosität erlaubt die Evaluierung dieser Modelle hinsichtlich Ihrer Prognosefähigkeit. Diese variiert für die untersuchten Modelle stark (Fehler: 5 – 53%), wobei das geometrische Mittel die größte, quantitativ aber weiterhin unbefriedigende Übereinstimmungen zeigt. Die Entwicklung und Anwendung mischmodelspezifischer Korrekturgleichungen führt zu deutlich reduzierten Fehlern. Das korrigierte geometrische Mittel zeigt dabei, bei deutlich reduzierter Fehlerstreubreite, erneut die größte Übereinstimmung zwischen berechneten und gemessenen Werten und scheint ein universell anwendbares Mischmodel für sedimentäre Gesteine zu sein. Die Entwicklung modelunabhängiger, gesteinstypbezogener Konvertierungsgleichungen ermöglicht die Abschätzung der wassergesättigten Gesamt-WLF aus trocken-gemessener WLF und Porosität mit einem mittleren Fehler < 9%. Die präsentierten Daten und die neu entwickelten Methoden erlauben künftig eine detailliertere und präzisere Parametrisierung thermischer Modelle sedimentärer Becken. KW - Wärmeleitfähigkeit KW - Temperaturfeld KW - Nordostdeutsches Becken KW - Bohrlochmessungen KW - Multivariate Analyse KW - Thermal-conductivity KW - Well-log analysis KW - Northeast German Basin KW - temperature field analysis KW - Multivariate statistic Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-67801 ER - TY - THES A1 - Pitzen, Valentin T1 - Weitergeführte funktionelle Charakterisierung des centrosomalen Proteins Cep192 und Untersuchung der Topologie des Centrosoms in Dictyostelium Amöben T1 - Functional Characterization of the Centrosomal Protein Cep192 and Investigation of the Topology of the Centrosome in Dictyostelium amoeba N2 - Das Centrosom von Dictyostelium ist acentriolär aufgebaut, misst ca. 500 nm und besteht aus einer dreischichten Core-Struktur mit umgebender Corona, an der Mikrotubuli nukleieren. In dieser Arbeit wurden das centrosomale Protein Cep192 und mögliche Interaktionspartner am Centrosom eingehend untersucht. Die einleitende Lokalisationsuntersuchung von Cep192 ergab, dass es während der gesamten Mitose an den Spindelpolen lokalisiert und im Vergleich zu den anderen Strukturproteinen der Core-Struktur am stärksten exprimiert ist. Die dauerhafte Lokalisation an den Spindelpolen während der Mitose wird für Proteine angenommen, die in den beiden identisch aufgebauten äußeren Core-Schichten lokalisieren, die das mitotische Centrosom formen. Ein Knockdown von Cep192 führte zur Ausbildung von überzähligen Mikrotubuli-organisierenden Zentren (MTOC) sowie zu einer leicht erhöhten Ploidie. Deshalb wird eine Destabilisierung des Centrosoms durch die verminderte Cep192-Expression angenommen. An Cep192 wurden zwei kleine Tags, der SpotH6- und BioH6-Tag, etabliert, die mit kleinen fluoreszierenden Nachweiskonjugaten markiert werden konnten. Mit den so getagten Proteinen konnte die hochauflösende Expansion Microscopy für das Centrosom optimiert werden und die Core-Struktur erstmals proteinspezifisch in der Fluoreszenzmikroskopie dargestellt werden. Cep192 lokalisiert dabei in den äußeren Core-Schichten. Die kombinierte Markierung von Cep192 und den centrosomalen Proteinen CP39 und CP91 in der Expansion Microscopy erlaubte die Darstellung des dreischichtigen Aufbaus der centrosomalen Core-Struktur, wobei CP39 und CP91 zwischen Cep192 in der inneren Core-Schicht lokalisieren. Auch die Corona wurde in der Expansion Microscopy untersucht: Das Corona-Protein CDK5RAP2 lokalisiert in räumlicher Nähe zu Cep192 in der inneren Corona. Ein Vergleich der Corona-Proteine CDK5RAP2, CP148 und CP224 in der Expansion Microscopy ergab unterscheidbare Sublokalisationen der Proteine innerhalb der Corona und relativ zur Core-Struktur. In Biotinylierungsassays mit den centrosomalen Core-Proteinen CP39 und CP91 sowie des Corona-Proteins CDK5RAP2 konnte Cep192 als möglicher Interaktionspartner identifiziert werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen die wichtige Funktion des Proteins Cep192 im Dictyostelium-Centrosom und ermöglichen durch die Kombination aus Biotinylierungsassays und Expansion Microscopy der untersuchten Proteine ein verbessertes Verständnis der Topologie des Centrosoms. N2 - The Dictyostelium centrosome contains no centrioles and has a diameter of approx. 500 nm. It consists of a three layered core structure and a surrounding corona, which nucleates microtubules. This work focusses on the centrosomal protein Cep192 and potential interactors at the centrosome. Localization studies showed, that Cep192 is a permanent resident at the spindle poles during mitosis and that, compared to other centrosomal core proteins, Cep192 is expressed at the highest level. The permanent residence at the spindle poles throughout mitosis is assumed for proteins which localize to the outer core layers, which form the mitotic centrosome. A knockdown of Cep192 resulted in supernumerary microtubule organizing centers (MTOC) and a slightly higher ploidy. Due to the phenotype, a destabilization of the centrosome caused by the reduced Cep192 expression is assumed. Cep192 was fused to the newly established short tags BioH6 and SpotH6, which are recognized by small fluorescently labelled probes. The tagged proteins were used for superresolution expansion microscopy. Superresolution expansion microscopy was optimized for the centrosome and allowed the protein specific resolving of the core structure for the first time. Cep192 localizes to the outer core layers. Combination of tagged proteins nicely mirrored all three core layers. CP39 and CP91 localize inbetween Cep192 in the inner core layer. Corona proteins were included in the expansion microscopy: the corona protein CDK5RAP2 comes into close proximity of Cep192 and localizes to the inner corona. A comparison with CP148 and CP224, two other corona proteins, revealed a distinct localization of the proteins within the corona and relatively to the core structure. Applied biotinylase assays with the core proteins CP39 and CP91, as well with the corona protein CDK5RAP2 revealed Cep192 as a possible interaction partner of all three proteins. The results of this work show the important function of Cep192 at the Dictyostelium centrosome and through the biotinylase assay and expansion microscopy data shed a light on the refined Dictyostelium centrosome topology. KW - Centrosom KW - Fluoreszenzmikroskopie KW - expansion microscopy KW - Cep192 KW - CDK5RAP2 KW - fluorescence microscopy KW - Cep192 KW - CDK5RAP2 Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-548891 ER - TY - THES A1 - Festag, Matthias T1 - Weiterentwicklung eines in vitro Embryotoxizitätsassays : die Inhibierung der Differenzierung von murinen embryonalen Stammzellen zu Endothelzellen N2 - Substanzen der pharmazeutischen und chemischen Industrie müssen nach internationalen Richtlinien auf deren Toxizität gegenüber Mensch und Umwelt geprüft werden. Dazu gehören u. a. Prüfungen zur Vorhersage des embryotoxischen Potentials, die am lebenden Organismus durchgeführt werden. Mit dem Ziel die Anzahl der Tierversuche zu verringern, die notwendig sind um das toxikologische Profil einer Prüfsubstanz zu bestimmen, wurde der Embryonale Stammzelltest (EST) entwickelt. Als Grundlage des EST dienen embryonale Stammzellen (ES-Zellen) einer Zelllinie. ES-Zellen sind Zellen, die sich in der frühen embryonalen Entwicklung in die Zellen der Keimblätter entwickeln können. Daraus wiederum differenzieren die vielen verschiedenen, unterschiedlich spezialisierten Zelltypen des komplexen Organismus. Im EST wird die Konzentration einer Prüfsubstanz bestimmt, bei der die Differenzierung von ES-Zellen zu Herzmuskelzellen zu 50 % inhibiert wird. Zusätzlich wird die Konzentration der Prüfsubstanz bestimm°t, bei der 50 % der ES-Zellen (IC50D3) bzw. Fibroblastenzellen (IC503T3) absterben. Die allgemeine Toxizität ist damit von der spezifischen Toxizität der Prüfsubstanz auf die ES-Zellen und deren Differenzierung unterscheidbar. Die Parameter fliessen in ein biostatistisches Modell zur Prädiktion des embryotoxischen Potentials der Prüfsubstanzen ein. Es wurde ein Versuchsprotokoll entwickelt, wonach die ES-Zellen sich verstärkt zu Endothelzellen differenzieren. Die Endothelzellen, die im lebenden Organismus die Wand der späteren Blutgefässe, wie Venen und Arterien bilden, wurden mittels molekularbiologischer Methoden auf der RNA- und der Protein-Ebene nachgewiesen und quantifiziert. Verschiedene Zellkulturmethoden, Wachstumsfaktoren, als auch Wachstumsfaktorkonzentrationen wurden auf deren Vermögen die Differenzierung der ES-Zellen zu Endothelzellen zu induzieren, untersucht. Nach der Etablierung des Differenzierungsprotokolls wurden sieben Substanzen auf deren Vermögen geprüft, die Differenzierung von ES-Zellen zu Endothelzellen zu inhibieren. Die Endothelzellen wurden dabei über die Expression der RNA von zwei endothelzellspezifischen Genen quantifiziert. Im Vergleich dazu wurden die IC50D3 und die IC503T3 der Prüfsubstanz bestimmt, um eine Abschätzung des embryotoxischen Potentials der Prüfsubstanz zu ermöglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Abschätzung des embryotoxischen Potentials der sieben Prüfsubstanzen in nicht-, schwach- oder stark embryotoxisch vorgenommen werden konnte. Es ist zu schlussfolgern, dass der weiterentwickelte in vitro Embryotoxizitätsassay sensitiv und reproduzierbar ist. Mit der Verwendung von verschiedenen Differenzierungsendpunkten kann die Prädiktionskraft des Assays deutlich verbessert, und die Anzahl von Tierversuchen verringert werden. Durch die Verwendung von molekularbiologischen Markern kann der Assay einem Hochdurchsatzscreening zugängig gemacht werden und damit die Anzahl von Prüfsubstanzen deutlich erhöht werden. N2 - Compounds of the pharmaceutical and chemical industry need to be tested for their toxicological potential with regard to humans and environment following international guidelines. Tests for the prediction of the embryotoxic potential executed on living organisms are examples of these guidelines. In order to reduce the number of animal experiments necessary for the assessment of the toxicological profile of compounds the embryonic stem cell test (EST) was developed. Embryonic stem cells (ES-cells) of a cell line are used as the basis of the EST. ES-cells are cells which develop at the early embryonic development into cells of the germ layers. Out of these the many different specialized cell types of the complex organism can differentiate. With the EST this concentration of a test compound will be determined where a 50 % inhibition of the differentiation of ES-cells into cardiomyocytes can be detected. Additionally, the concentration of a test compound which is cytotoxic to 50 % of the ES-cells (IC50D3) and to 50 % of fibroblasts (IC503T3) will be determined. Therefore, general toxicity caused by the test compound on ES-cells and its differentiation can be distinguished from specific toxicity of the test compound. Determined parameters will be included into a biostatistical model for the subsequent predicition of the embryotoxic potential of test compounds. A protocol was developed whereby the differentiation of ES-cells into endothelial cells is induced. Endothelial cells which make up the walls of blood vessels, such as arteries and veins, were detected and quantified at the RNA and the protein level applying molecular biological methods. Different cell culture methods, growth factors and growth factor concentrations were studied for their ability to induce the differentiation of ES-cells into endothelial cells. Applying the developed differentiation protocol seven compounds were tested for their potential to inhibit the differentiation of ES-cells into endothelial cells. Endothelial cells were quantified by the RNA-expression of two endothelial-specific genes. In comparison to the expression levels the IC50D3 and the IC503T3 were determined in order to assess the embryotoxic potential of the test compound. The results showed that an assessment of the embryotoxic potential of the seven test compounds into non-, weakly- and strongly embroytoxic was possible. It can be concluded that the improved in vitro embryotoxicity assay is sensitive and reproducible. With the use of different differentiation endpoints the power of predicitivity of this assay can be significantly increased and the number of animal experiments can be reduced. With the application of molecular biological markers this assay can be applied as a high througput screening and therefore the number of test compounds can be strongly increased. T2 - Weiterentwicklung eines in vitro Embryotoxizitätsassays : die Inhibierung der Differenzierung von murinen embryonalen Stammzellen zu Endothelzellen KW - EST KW - Stammzelle KW - Maus KW - Endothelzelle KW - EST KW - stem cell KW - mouse KW - endothelial cell Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-0001815 ER - TY - THES A1 - Brinkmeier, Petra T1 - Weibliche Jugendpflege zwischen Geselligkeit und Sittlichkeit : zur Geschichte des Verbandes der evangelischen Jungfrauenvereine Deutschlands (1890-1918) T1 - Female youth welfare between sociability and morality : the history of the German young women's christian association (1890-1918) N2 - Die Arbeit untersucht erstmals die evangelischen Vereine für weibliche Jugendliche, die so genannten Jungfrauenvereine, von ihrer Entstehung in den 1840er Jahren bis zum 1. Weltkrieg, sowie insbesondere den 1893 gegründeten Verband der evangelischen Jungfrauenvereine Deutschlands (später Evangelischer Verband zur Pflege der weiblichen Jugend Deutschlands, ab 1929 Evangelischer Reichsverband weiblicher Jugend). In der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert begann ein Teil des protestantischen Bürgertums damit, für die hochmobilen Unterschichts-Jugendlichen, die im Zuge der Industrialisierung als Handwerksgesellen und Dienstmädchen, später als Fabrikarbeiter und -arbeiterinnen in die expandierenden Großstädten gingen, Herbergen und Vereine zu gründen. Damit trugen die Initiatoren wesentlich zur Entstehung eines öffentliches Bewusstsein für die prekäre Lebenssituation der Unterschichtsjugend und für die Notwendigkeit präventiver Jugendarbeit bei. Der Verband initiierte dann in den Jahren um 1900 zahlreiche innovative soziale Projekte in der weiblichen Jugendpflege und Jugendfürsorge. Die Arbeit untersucht drei Bereiche: 1. Vereine (sog. Abendheime) und Wohnheime für Fabrikarbeiterinnen; 2. die 1894 begonnene Bahnhofmission, die sich der mobilen weiblichen Jugendlichen direkt an die Bahnhöfen annahm; 3. Erholungshäuser für erwerbstätige Jugendliche. Bei allen Initiativen arbeitete der Verband eng mit seinem lokalen Partner, dem Berliner Verein zur Fürsorge für die weibliche Jugend zusammen, der neue Arbeitsbereiche in der Praxis testete. Neben der Verbandsgeschichte im engeren Sinne thematisiert die Untersuchung auch die Konzeption und die Inhalte der Vereinsarbeit. Orientiert an dem Konzept einer christlichen Persönlichkeitsbildung sollte die Vereinsarbeit möglichst viele Bereiche jugendlichen Lebens umfassen: Arbeit (inkl. Erholungsurlaub), Wohnen, Freizeit (Geselligkeit, Lektüre), Gesundheit und Bildung. Da jedoch aufgrund der Orientierung an einem konservativen Frauenbild der Bereich jugendlicher Sexualität bewusst ausgeklammert wurde, erreichte man mit diesem Konzept präventiver Jugendarbeit im wesentlichen nur die ohnehin wohlanständigen Jugendlichen. Die Spannung zwischen einem konservativen Frauenbild einerseits und den modernisierenden Impulsen einer Jugendarbeit mit weiblichen Jugendlichen andererseits zeigt sich auch daran, dass der Verband durch die Gründung eines Berufsverbandes für Sozialarbeiterinnen (Verband der Berufsarbeiterinnen der Inneren Mission) und der Einrichtung von Ausbildungsstätten wesentlichen Anteil an den modernisierenden Prozessen der Verberuflichung der sozialen Arbeit und der kirchlichen Jugendpflege zu Berufen bürgerlicher Frauen hatte. N2 - This is the first study into the Protestant association for female youths, the so-called Jungfrauenvereine, from their origins in the 1840s until World War I, and especially the German Young Women’s Christian Association (YWCA) founded in 1893. In the first half of the 19th century, members of the Protestant middle-class began founding hostels and associations for the highly mobile youth from the lower classes that went to the expanding cities to find jobs as manual labourers or housemaids, then later as factory workers. As a consequence, the initiators of Protestant youth welfare contributed significantly to the common awareness for the precarious situation of lower class youth (females) and of the necessity for preventive youth care. In the decade preceding and subsequent to 1900, the Association initiated various pioneering social projects in the area of female youth work and youth welfare. This study examines three areas: 1. The associations and homes for young female workers; 2. The Railway Station Mission (Bahnhofsmission) which was founded in 1894 and cared for mobile female youths directly at the central stations of big cities. 3. Rest homes for young working women. In all these efforts the national associations worked together very closely with their local partner, the Berlin Association for the Welfare of Female Youths (Berliner Verein zur Fürsorge für die weibliche Jugend), which tested and practised new forms of social work. Apart from the history of the German Young Women’s Christian Association in a narrower sense, this study also explores the conception and content of the Association’s work. Based on the concept of Christian inspired personal development, the work of the Association sought to encompass various parts of juvenile life such as: work (including holiday), living, leisure (social gatherings, reading), health and education. Because of the focus on conservative female role models, juvenile sexuality was explicitly ignored. This meant that this concept of preventive youth care only reached those young women who already conducted themselves in the perceived decency. The tension between the conservative female role model on the one hand and the modernising impact of new models of youth welfare on the other hand is also visible in the fact that the Association made an essential contribution to the institutionalisation of new social professions for middle-class women by founding a vocational association of social workers and vocational schools and colleges. KW - Kirchliche Sozialarbeit KW - Wohlfahrtsverband KW - CVJM-Gesamtverband in Deutschland KW - Christlicher Jugendverband KW - Burckhardthaus KW - Bahnhofsmission KW - Burckhardt KW - Johannes (1853-1914) KW - Müller KW - Gertrud (1864-1912) KW - Goltz KW - Anna Freiin von der (1837-1909) KW - women’s organisation KW - Traveler’s Aid KW - welfare worker KW - youth organisation KW - women studies Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-10226 ER - TY - THES A1 - Heilmann, Katja T1 - Wechselwirkungen von Immunzellen mit synthetischen und biomimetischen Oberflächen T1 - Interactions of immune cells with synthetic and biomimetic surfaces N2 - Die vorliegende Arbeit wurde im Zeitraum von Oktober 2002 bis November 2005 an dem Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam in Kooperation mit dem Institut für Chemie des GKSS Forschungszentrums in Teltow unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. B. Micheel und Herrn Prof. Dr. Th. Groth angefertigt. Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Wechselwirkungen von Immunzellen mit verschiedenen Kultursubstraten untersucht. Dafür wurden drei verschiedene Hybridomzelllinien eingesetzt. Eine Hybridomzelllinie (K2) ist im Laufe dieser Arbeit hergestellt und etabliert worden. Der Einsatz von synthetischen und proteinbeschichteten Kulturoberflächen führte bei Hybridomzellen zu einer deutlich gesteigerten Antikörpersynthese im Vergleich zu herkömmlichen Zellkulturmaterialien. Obwohl diese Zellen in der Regel als Suspensionszellen kultiviert werden, führten die eingesetzten Polymermembranen (PAN, NVP) zu einer verbesserten Antikörpersynthese (um 30%) gegenüber Polystyrol als Referenz. Es konnte gezeigt werden, dass es einen Zusammenhang zwischen der Produktivität und dem Adh asionsverhalten der Hybridomzellen gibt. Um den Einfluss von Proteinen der extrazellulären Matrix auf Zellwachstum und Antikörpersynthese von Hybridomzellen zu untersuchen, wurden proteinbeschichtete Polystyrol-Oberflächen eingesetzt. Für die Modifikationen wurden Fibronektin, Kollagen I, Laminin und BSA ausgewählt. Die Modifikation der Polystyrol-Oberfläche mit geringen Mengen Fibronektin (0,2-0,4 µg/ml) führte zu einer beträchtlichen Steigerung der Antikörpersynthese um 70-120%. Für Kollagen I- und BSA-Beschichtungen konnten Steigerungen von 40% beobachtet werden. Modifikationen der Polystyrol-Oberfläche mit Laminin zeigten nur marginale Effekte. Durch weitere Versuche wurde bestätigt, dass die Adhäsion der Zellen an Kollagen I- und Laminin-beschichteten Oberflächen verringert ist. Die alpha2-Kette des alpha2beta1-Integrins konnte auf der Zelloberfläche nicht nachgewiesen werden. Durch ihr Fehlen wird wahrscheinlich die Bindungsfähigkeit der Zellen an Kollagen I und Laminin beeinflusst. Durch die Ergebnisse konnte gezeigt werden, dass Hybridomzellen nicht nur Suspensionszellen sind und das Kultursubstrate das Zellwachstum und die Produktivität dieser Zellen stark beeinflussen können. Der Einsatz von synthetischen und proteinbeschichteten Kultursubstraten zur Steigerung der Antikörpersynthese kann damit für die industrielle Anwendung von großer Relevanz sein. Für die Modellierung einer Lymphknotenmatrix wurden Fibronektin, Kollagen I, Heparansulfat und N-Acetylglucosamin-mannose in verschiedenen Kombinationen an Glasoberflächen adsorbiert und für Versuche zur In-vitro-Immunisierung eingesetzt. Es konnte gezeigt werden, dass die Modifikation der Oberflächen die Aktivierung und Interaktion von dendritischen Zellen, T- und B-Lymphozyten begünstigt, was durch den Nachweis spezifischer Interleukine (IL12, IL6) und durch die Synthese spezifischer Antikörper bestätigt wurde. Eine spezifische Immunreaktion gegen das Antigen Ovalbumin konnte mit den eingesetzten Zellpopulationen aus Ovalbumin-T-Zell-Rezeptor-transgenen Mäusen nachgewiesen werden. Die In-vitro-Immunantwort wurde dabei am stärksten durch eine Kombination von Kollagen I, Heparansulfat und N-Acetylglucosamin-mannose auf einer Glasoberfläche gefördert. Die Etablierung einer künstlichen Immunreaktion kann eine gesteuerte Aktivierung bzw. Inaktivierung von körpereigenen dendritischen Zellen gegen bestehende Krankheitsmerkmale in vitro ermöglichen. Durch die Versuche wurden Grundlagen für spezifische Immunantworten erarbeitet, die u.a. für die Herstellung von humanen Antikörpern eingesetzt werden können. N2 - In this scientific work the interactions of immune cells with different culture substrata were investigated. Therefore, three hybridoma cell lines were tested, one cell line (K2) was established during this work. The application of synthetic and protein-coated culture surfaces lead to a significantly increased synthesis of monoclonal antibodies in comparison to usual tissue polystyrene. Although hybridoma cells were normally cultured in suspension applied polymer membranes like PAN and NVP induced an increase by 30%. Furthermore, an influence of cell adhesion and antibody synthesis could be shown. To investigate the influence of extracellular matrix proteins on growth and antibody synthesis of hybridoma cells tissue culture polystyrene was coated with fibronectin, collagen I, laminin and bovine serum albumine in different concentrations. Modifications with fibronectin (concentrations between 0.2 and 0.4 µg/ml) improved the yield of monoclonal antibodies considerably by 70-120%. Coating cell culture plates with collagen I and bovine serum albumine induced an increase by 40%. The coating with laminin showed only marginal effects. Further experiments approved a decreased adhesion of hybridoma cells on collagen I and laminin coated surfaces. FACS analysis showed a reduced presence of the alpha2-chain of the alpha2/beta1-integrin responsible for mediating the binding to collagen I and laminin. Probably, the binding affinity to collagen I and laminin coated surfaces was influenced by this. The results showed a high impact of modified culture substrata on antibody synthesis even if hybridoma cells were cultured in suspension normally and this could be an approach for industrial application. The second part of this work comprised the creation of a lymph node paracortex related surface. Different matrix proteins like fibronectin, collagen I, heparane sulfate and a sugar named N-acetylglucosamine-mannose were coated in different combinations on glass surfaces to create a matrix. Dendritic cells were cultivated on these surfaces and get activated with ovalbumin. After that naïve T- and B-cell populations were added and it could be shown nicely that the modifications of the culture surface were essential for activation and interaction of dendritic cells, T- and B-cells which resulted in the secretion of specific interleukins (IL12, IL6) and specific antibodies (anti-ovalbumin-antibodies). In these experiments a specific immune respone to ovalbumin in vitro could be detected if the cells were isolated from ovalbumin-receptor-transgenic-mice (TgNDO11.10). This In-vitro-immunization was triggered at most if cells were cultured on a surface coated with a combination of collagen I, heparane sulfate and N-acetylglucosamine-mannose. These experiments could be basics for controlled specific immune reactions in vitro which could be used for the production of human antibodies or for the controlled activation or inactivation of immune cells. KW - Hybridomtechnik KW - Antikörper KW - Extrazelluläre Matrix KW - Antikörperproduktion KW - Adhäsion KW - Polymermembranen KW - adhesion KW - polymer membranes KW - hybridoma cells KW - antibody synthesis Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-8843 ER - TY - THES A1 - Gromelski, Sandra T1 - Wechselwirkung zwischen Lipiden und DNA : auf dem Weg zum künstlichen Virus T1 - Interaction between lipids and DNA : on the way to the artificial virus N2 - Weltweit versuchen Wissenschaftler, künstliche Viren für den Gentransfer zu konstruieren, die nicht reproduktionsfähig sind. Diese sollen die Vorteile der natürlichen Viren besitzen (effizienter Transport von genetischem Material), jedoch keine Antigene auf ihrer Oberfläche tragen, die Immunreaktionen auslösen. Ziel dieses Projektes ist es, einen künstlichen Viruspartikel herzustellen, dessen Basis eine Polyelektrolytenhohlkugel bildet, die mit einer Lipiddoppelschicht bedeckt ist. Um intakte Doppelschichten zu erzeugen, muss die Wechselwirkung zwischen Lipid und Polyelektrolyt (z.B. DNA) verstanden und optimiert werden. Dazu ist es notwendig, die strukturelle Grundlage der Interaktion aufzuklären. Positiv geladene Lipide gehen zwar starke Wechselwirkungen mit der negativ geladenen DNA ein, sie wirken jedoch toxisch auf biologische Zellen. In der vorliegenden Arbeit wurde daher die durch zweiwertige Kationen vermittelte Kopplung von genomischer oder Plasmid-DNA an zwitterionische oder negativ geladene Phospholipide an zwei Modellsystemen untersucht. 1. Modellsystem: Lipidmonoschicht an der Wasser/Luft-Grenzfläche Methoden: Filmwaagentechnik in Kombination mit IR-Spektroskopie (IRRAS), Röntgenreflexion (XR), Röntgendiffraktion (GIXD), Brewsterwinkel-Mikroskopie (BAM), Röntgenfluoreszenz (XRF) und Oberflächenpotentialmessungen Resultate: A) Die Anwesenheit der zweiwertigen Kationen Ba2+, Mg2+, Ca2+ oder Mn2+ in der Subphase hat keinen nachweisbaren Einfluss auf die Struktur der zwitterionischen DMPE- (1,2-Dimyristoyl-phosphatidyl-ethanolamin) Monoschicht. B) In der Subphase gelöste DNA adsorbiert nur in Gegenwart dieser Kationen an der DMPE-Monoschicht. C) Sowohl die Adsorption genomischer Kalbsthymus-DNA als auch der Plasmid-DNA pGL3 bewirkt eine Reduktion des Neigungswinkels der Alkylketten, die auf einen veränderten Platzbedarf der Kopfgruppe zurückzuführen ist. Durch die Umorientierung der Kopfgruppe wird die elektrostatische Wechselwirkung zwischen den positiv geladenen Stickstoffatomen der Lipidkopfgruppen und den negativ geladenen DNA-Phosphaten erhöht. D) Die adsorbierte DNA weist eine geordnete Struktur auf, wenn sie durch Barium-, Magnesium-, Calcium- oder Manganionen komplexiert ist. Der Abstand zwischen parallelen DNA-Strängen hängt dabei von der Größe der DNA-Fragmente sowie von der Art des Kations ab. Die größten Abstände ergeben sich mit Bariumionen, gefolgt von Magnesium- und Calciumionen. Die kleinsten DNA-Abstände werden durch Komplexierung mit Manganionen erhalten. Diese Ionenreihenfolge stellt sich sowohl für genomische DNA als auch für Plasmid-DNA ein. E) Die DNA-Abstände werden durch die Kompression des Lipidfilms nicht beeinflusst. Zwischen der Lipidmonoschicht und der adsorbierten DNA besteht demnach nur eine schwache Wechselwirkung. Offensichtlich befindet sich die durch zweiwertige Kationen komplexierte DNA als weitgehend eigenständige Schicht unter dem Lipidfilm. 2. Modellsystem: Lipiddoppelschicht an der fest/flüssig-Grenzfläche Methoden: Neutronenreflexion (NR) und Quarzmikrowaage (QCM-D) Resultate: A) Das zwitterionische Phospholipid DMPC (1,2-Dimyristoyl-phosphatidylcholin) bildet keine Lipiddoppelschicht auf planaren Polyelektrolytmultischichten aus, deren letzte Lage das positiv geladene PAH (Polyallylamin) ist. B) Hingegen bildet DMPC auf dem negativ geladenen PSS (Polystyrolsulfonat) eine Doppelschicht aus, die jedoch Defekte aufweist. C) Eine Adsorption von genomischer Kalbsthymus-DNA auf dieser Lipidschicht findet nur in Gegenwart von Calciumionen statt. Andere zweiwertige Kationen wurden nicht untersucht. D) Das negativ geladene Phospholipid DLPA (1,2-Dilauryl-phosphatidsäure) bildet auf dem positiv geladenen PAH eine Lipiddoppelschicht aus, die Defekte aufweist. E) DNA adsorbiert ebenfalls erst in Anwesenheit von Calciumionen in der Lösung an die DLPA-Schicht. F) Durch die Zugabe von EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) werden die Calciumionen dem DLPA/DNA-Komplex entzogen, wodurch dieser dissoziiert. Demnach ist die calciuminduzierte Bildung dieser Komplexe reversibel. N2 - All over the world scientists are trying to engineer artificial viruses, which do not replicate, for gene delivery. These artificial viruses should have the advantages of natural viruses such as efficient transport of genetic material, but they should not carry antigens, which cause immune reactions, on their top portion. The aim of this project is to develop an artificial virus particle that is based on a polyelectrolyte hollow capsule which is covered by a lipid bilayer. To create intact bilayers, it is crucial to understand and optimize the interaction between lipids and polyelectrolytes (e. g. DNA). Therefore the structural basis of that interaction must be elucidated. Positively charged lipids interact strongly with the negatively charged DNA but they cause toxic reactions in biological cells. Hence the present work used two model systems to study the coupling of genomic or plasmid DNA to zwitterionic or negatively charged phospholipids induced by divalent cations. 1. Model system: Lipid monolayer at the air/water-interface Methods: Langmuir filmbalance in combination with IR-spectroscopy (IRRAS), X-ray reflectometry (XR), X-ray diffraction (GIXD), Brewster angle microscopy (BAM), X-ray fluorescence (XRF), and surface potential measurements Results: A) The presence of the divalent cations Ba2+, Mg2+, Ca2+ or Mn2+ in the subphase has no traceable influence on the structure of a zwitterionic DMPE (1,2-dimyristoyl-phosphatidyl-ethanolamine) monolayer. B) DNA which is dissolved in the subphase adsorbs to the DMPE-monolayer only if divalent cations are present. C) The adsorption of genomic calf thymus DNA as well as of the plasmid DNA pGL3 causes a reduction of the tilt angle of the lipid alkyl chains. The tilt reduction can be ascribed to a change in the space required by the lipid head group. This change in head group orientation increases the electrostatic interaction between the positively charged nitrogen atoms in the lipid head and the negatively charged DNA phosphates. D) The adsorbed DNA exhibits an ordered structure if it is complexed by barium, magnesium, calcium or manganese ions. The spacing between parallel DNA strands depends on the size of the DNA fragments as well as on the kind of cation. The largest DNA-spacings are observed with barium ions, followed by magnesium and calcium ions. DNA-complexation with manganese ions causes the smallest spacings. This order of ions is observed for both genomic and plasmid DNA. E) Compression of the monolayer does not influence the DNA spacings. Thus the interaction between the lipid monolayer and adsorbed DNA is only weak. The DNA must exist as a more or less separate layer under the lipid film. 2. Model system: Lipid bilayer at the solid/fluid-interface Methods: Neutron reflectometry (NR), and Quartz crystal microbalance (QCM-D) Results: A) The zwitterionic phospholipid DMPC (1,2-dimyristoyl phosphatidylcholine) does not form lipid bilayers on top of planar polyelectrolyte multilayers covered with the positively charged PAH (polyallylamine). B) In contrast, DMPC forms a lipid bilayer with defects on top of the negatively charged PSS (polystyrolsulfonate) terminated polyelectrolyte cushion. C) Genomic calf thymus DNA adsorbs only to the DMPC layer in presence of calcium ions. Different ions were not examined. D) The negatively charged phospholipid DLPA (1,2-dilauryl-phosphatidic acid) also forms a lipid bilayer with defects on top of the PAH-terminated cushion. E) The DNA adsorbs also to the DLPA layer only in the presence of calcium ions in the solution. F) By addition of EDTA (ethylenediaminetretraacetic acid) the calcium cations are removed from the DLPA/DNA-complex and the complex dissociates. Thus the calcium induced formation of that complex is reversible. KW - Lipide / Doppelschicht KW - DNA KW - Monoschicht KW - Gentransfer KW - Phospholipide KW - DNA-Lipid-Wechselwirkung KW - künstlicher Virus KW - zwitterionische Phospholipide KW - zweiwertige Kationen KW - zwitterionic phospholipids KW - DNA-lipid-interaction KW - divalent cations KW - artificial virus KW - lipid monolayer Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-7629 ER - TY - THES A1 - Kayser, Markus T1 - Wechselwirkung der atmosphärischen Grenzschicht mit synoptisch–skaligen Prozessen während der N-ICE2015 Kampagne N2 - Die Arktis erwärmt sich schneller als der Rest der Erde. Die Auswirkungen manifestieren sich unter Anderem in einer verstärkten Erwärmung der arktischen Grenzschicht. Diese Arbeit befasst sich mit Wechselwirkungen zwischen synoptischen Zyklonen und der arktischen Atmosphäre auf lokalen bis überregionalen Skalen. Ausgangspunkt dafür sind Messdaten und Modellsimulationen für den Zeitraum der N-ICE2015 Expedition, die von Anfang Januar bis Ende Juni 2015 im arktischen Nordatlantiksektor stattgefunden hat. Anhand von Radiosondenmessungen lassen sich Auswirkungen von synoptischen Zyklonen am deutlichsten im Winter erkennen, da sie durch die Advektion warmer und feuchter Luftmassen in die Arktis den Zustand der Atmosphäre von einem strahlungs-klaren in einen strahlungs-opaken ändern. Obwohl dieser scharfe Kontrast nur im Winter existiert, zeigt die Analyse, dass der integrierte Wasserdampf als Indikator für die Advektion von Luftmassen aus niedrigen Breiten in die Arktis auch im Frühjahr geeignet ist. Neben der Advektion von Luftmassen wird der Einfluss der Zyklonen auf die statische Stabilität charakterisiert. Beim Vergleich der N-ICE2015 Beobachtungen mit der SHEBA Kampagne (1997/1998), die über dickerem Eis stattfand, finden sich trotz der unterschiedlichen Meereisregime Ähnlichkeiten in der statischen Stabilität der Atmosphäre. Die beobachteten Differenzen in der Stabilität lassen sich auf Unterschiede in der synoptischen Aktivität zurückführen. Dies lässt vermuten, dass die dünnere Eisdecke auf saisonalen Zeitskalen nur einen geringen Einfluss auf die thermodynamische Struktur der arktischen Troposphäre besitzt, solange eine dicke Schneeschicht sie bedeckt. Ein weiterer Vergleich mit den parallel zur N-ICE2015 Kampagne gestarteten Radiosonden der AWIPEV Station in Ny-Åesund, Spitzbergen, macht deutlich, dass die synoptischen Zyklonen oberhalb der Orographie auf saisonalen Zeitskalen das Wettergeschehen bestimmen. Des Weiteren werden für Februar 2015 die Auswirkungen von in der Vertikalen variiertem Nudging auf die Entwicklung der Zyklonen am Beispiel des hydrostatischen regionalen Klimamodells HIRHAM5 untersucht. Es zeigt sich, dass die Unterschiede zwischen den acht Modellsimulationen mit abnehmender Anzahl der genudgten Level zunehmen. Die größten Differenzen resultieren vornehmlich aus dem zeitlichen Versatz der Entwicklung synoptischer Zyklonen. Zur Korrektur des Zeitversatzes der Zykloneninitiierung genügt es bereits, Nudging in den unterstem 250 m der Troposphäre anzuwenden. Daneben findet sich zwischen den genudgten HIRHAM5-Simulation und den in situ Messungen der gleiche positive Temperaturbias, den auch ERA-Interim besitzt. Das freie HIRHAM hingegen reproduziert das positive Ende der N-ICE2015 Temperaturverteilung gut, besitzt aber einen starken negativen Bias, der sehr wahrscheinlich aus einer Unterschätzung des Feuchtegehalts resultiert. An Beispiel einer Zyklone wird gezeigt, dass Nudging Einfluss auf die Lage der Höhentiefs besitzt, die ihrerseits die Zyklonenentwicklung am Boden beeinflussen. Im Weiteren wird mittels eines für kleine Ensemblegrößen geeigneten Varianzmaßes eine statistische Einschätzung der Wirkung des Nudgings auf die Vertikale getroffen. Es wird festgestellt, dass die Ähnlichkeit der Modellsimulationen in der unteren Troposphäre generell höher ist als darüber und in 500 hPa ein lokales Minimum besitzt. Im letzten Teil der Analyse wird die Wechselwirkung der oberen und unteren Stratosphäre anhand zuvor betrachteter Zyklonen mit Daten der ERA-Interim Reanalyse untersucht. Lage und Ausrichtung des Polarwirbels erzeugten ab Anfang Februar 2015 eine ungewöhnlich große Meridionalkomponente des Tropopausenjets, die Zugbahnen in die zentrale Arktis begünstigte. Am Beispiel einer Zyklone wird die Übereinstimmung der synoptischen Entwicklung mit den theoretischen Annahmen über den abwärts gerichteten Einfluss der Stratosphäre auf die Troposphäre hervorgehoben. Dabei spielt die nicht-lineare Wechselwirkung zwischen der Orographie Grönlands, einer Intrusion stratosphärischer Luft in die Troposphäre sowie einer in Richtung Arktis propagierender Rossby-Welle eine tragende Rolle. Als Indikator dieser Wechselwirkung werden horizontale Signaturen aus abwechselnd aufsteigender und absinkender Luft innerhalb der Troposphäre identifiziert. N2 - The Arctic warms faster than the rest of the earth. The causes and effects of this arctic amplification are manifested in the arctic atmosphere, especially in the atmospheric boundary layer, which plays a key role in the exchange processes of the atmosphere, ocean and sea ice. This work highlights the importance of synoptic cyclones in the Arctic North Atlantic region. For this purpose, the influence of synoptic cyclones on the Arctic boundary layer as well as their interactions with different regions within the Arctic atmosphere on local to supraregional scales is investigated. The starting point for this are measurement data and model simulations for the period of the NICE2015 expedition, which took place in the Arctic North Atlantic region from early January to late June 2015. On the basis of radiosonde measurements, the effects of synoptic cyclones are most noticeable in the winter because, by the advection of warm and humid air masses into the Arctic, the condition of the atmosphere changes from a radiative clear to opaquely cloudy. Although this sharp contrast only exists in winter, the analysis shows that integrated water vapor is an indicator for the advection of air masses from low latitudes into the Arctic even in the spring. In addition to the advection of air masses, the influence of cyclones on static stability is characterized. Comparing the N-ICE2015 observations with the SHEBA campaign (1997/1998), which took place over thicker ice, similarities are found in the static stability of the atmosphere despite the different sea ice regimes. The observed differences in stability can be attributed to differences in synoptic activity. A further comparison with the radiosondes of the AWIPEV station in Ny-Åesund, Spitzbergen, which were launched parallel to the N-ICE2015 campaign, shows that synoptic cyclones determine the course of the winter months. In addition, the effects of vertically-varying nudging on the development of cyclones is examined for February 2015 using the hydrostatic regional climate model HIRHAM5. It is shown that the differences between the eight model simulations are increasing with decreasing number of nudged levels. The greatest differences are mainly due to the temporal offset of the development of synoptic cyclones. To correct the time offset of the cyclone initiation, it is sufficient to use nudging in the lowest troposphere. The free HIRHAM reproduces the positive end of the N-ICE2015 temperature distribution well, but has a strong negative bias which most likely results from an under-estimation of the moisture content. An example of a cyclone shows that nudging has an influence on the position of the high altitude lows, which in turn influences cyclone development on the ground. Furthermore, a statistical estimate of the effect of nudging on the vertical is made by means of a variance measure suitable for small ensemble sizes. It is found that the similarity of model simulations in the lower troposphere is generally higher than above and has a local minimum in 500 hPa. In the last part of the analysis, the interaction of the upper troposphere and the lower stratosphere is investigated with data from the ERA interim reanalysis using previously examined cyclones. The position and orientation of the polar vortex produced an unusually large meridional component of the tropopause jets, which favored passage of low pressure systems into the central Arctic from the beginning of February 2015 onwards. Using a cyclone as an example, the synoptic development is compared with the theoretical assumptions about the downward impact of the stratosphere on the troposphere. The non-linear interaction between Greenland’s orography, an intrusion of stratospheric air into the troposphere, and a Rossby wave propagating in the direction of the Arctic play a key role in the selected time frame. As an indicator of this interaction, horizontal signatures are identified from alternately ascending and descending air within the troposphere. KW - arktische Grenzschicht KW - Arctic boundary layer KW - synoptische Zyklone KW - synoptic cyclones KW - thermodynamische Struktur KW - thermodynamic structure KW - regional climate simulations KW - regionale Klimasimulationen KW - nudging Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-411124 ER - TY - THES A1 - Klimke, Jan T1 - Web-based provisioning and application of large-scale virtual 3D city models T1 - Webbasierte Bereitstellung und Anwendung von großen virtuellen 3D-Stadtmodellen N2 - Virtual 3D city models represent and integrate a variety of spatial data and georeferenced data related to urban areas. With the help of improved remote-sensing technology, official 3D cadastral data, open data or geodata crowdsourcing, the quantity and availability of such data are constantly expanding and its quality is ever improving for many major cities and metropolitan regions. There are numerous fields of applications for such data, including city planning and development, environmental analysis and simulation, disaster and risk management, navigation systems, and interactive city maps. The dissemination and the interactive use of virtual 3D city models represent key technical functionality required by nearly all corresponding systems, services, and applications. The size and complexity of virtual 3D city models, their management, their handling, and especially their visualization represent challenging tasks. For example, mobile applications can hardly handle these models due to their massive data volume and data heterogeneity. Therefore, the efficient usage of all computational resources (e.g., storage, processing power, main memory, and graphics hardware, etc.) is a key requirement for software engineering in this field. Common approaches are based on complex clients that require the 3D model data (e.g., 3D meshes and 2D textures) to be transferred to them and that then render those received 3D models. However, these applications have to implement most stages of the visualization pipeline on client side. Thus, as high-quality 3D rendering processes strongly depend on locally available computer graphics resources, software engineering faces the challenge of building robust cross-platform client implementations. Web-based provisioning aims at providing a service-oriented software architecture that consists of tailored functional components for building web-based and mobile applications that manage and visualize virtual 3D city models. This thesis presents corresponding concepts and techniques for web-based provisioning of virtual 3D city models. In particular, it introduces services that allow us to efficiently build applications for virtual 3D city models based on a fine-grained service concept. The thesis covers five main areas: 1. A Service-Based Concept for Image-Based Provisioning of Virtual 3D City Models It creates a frame for a broad range of services related to the rendering and image-based dissemination of virtual 3D city models. 2. 3D Rendering Service for Virtual 3D City Models This service provides efficient, high-quality 3D rendering functionality for virtual 3D city models. In particular, it copes with requirements such as standardized data formats, massive model texturing, detailed 3D geometry, access to associated feature data, and non-assumed frame-to-frame coherence for parallel service requests. In addition, it supports thematic and artistic styling based on an expandable graphics effects library. 3. Layered Map Service for Virtual 3D City Models It generates a map-like representation of virtual 3D city models using an oblique view. It provides high visual quality, fast initial loading times, simple map-based interaction and feature data access. Based on a configurable client framework, mobile and web-based applications for virtual 3D city models can be created easily. 4. Video Service for Virtual 3D City Models It creates and synthesizes videos from virtual 3D city models. Without requiring client-side 3D rendering capabilities, users can create camera paths by a map-based user interface, configure scene contents, styling, image overlays, text overlays, and their transitions. The service significantly reduces the manual effort typically required to produce such videos. The videos can automatically be updated when the underlying data changes. 5. Service-Based Camera Interaction It supports task-based 3D camera interactions, which can be integrated seamlessly into service-based visualization applications. It is demonstrated how to build such web-based interactive applications for virtual 3D city models using this camera service. These contributions provide a framework for design, implementation, and deployment of future web-based applications, systems, and services for virtual 3D city models. The approach shows how to decompose the complex, monolithic functionality of current 3D geovisualization systems into independently designed, implemented, and operated service- oriented units. In that sense, this thesis also contributes to microservice architectures for 3D geovisualization systems—a key challenge of today’s IT systems engineering to build scalable IT solutions. N2 - Virtuelle 3D-Stadtmodelle repräsentieren und integrieren eine große Bandbreite von Geodaten und georeferenzierten Daten über städtische Gebiete. Verfügbarkeit, Quantität und Qualität solcher Daten verbessern sich ständig für viele Städte und Metropolregionen, nicht zuletzt bedingt durch verbesserte Erfassungstechnologien, amtliche 3D-Kataster, offene Geodaten oder Geodaten-Crowdsourcing. Die Anwendungsfelder für virtuelle 3D-Stadtmodelle sind vielfältig. Sie reichen von Stadtplanung und Stadtentwicklung, Umweltanalysen und -simulationen, über Katastrophen- und Risikomanagement, bis hin zu Navigationssystemen und interaktiven Stadtkarten. Die Verbreitung und interaktive Nutzung von virtuellen 3D-Stadtmodellen stellt hierbei eine technische Kernfunktionalität für fast alle entsprechenden Systeme, Services und Anwendungen dar. Aufgrund der Komplexität und Größe virtueller 3D-Stadtmodelle stellt ihre Verwaltung, ihre Verarbeitung und insbesondere ihre Visualisierung eine große Herausforderung dar. Daher können zum Beispiel mobile Anwendungen virtuelle 3D-Stadtmodelle, wegen ihres massiven Datenvolumens und ihrer Datenheterogenität, kaum effizient handhaben. Die effiziente Nutzung von Rechenressourcen, wie zum Beispiel Prozessorleistung, Hauptspeicher, Festplattenspeicher und Grafikhardware, bildet daher eine Schlüsselanforderung an die Softwaretechnik in diesem Bereich. Heutige Ansätze beruhen häufig auf komplexen Clients, zu denen 3D-Modelldaten (z.B. 3D-Netze und 2D- Texturen) transferiert werden müssen und die das Rendering dieser Daten selbst ausführen. Nachteilig ist dabei unter anderem, dass sie die meisten Stufen der Visualisierungspipeline auf der Client-Seite ausführen müssen. Es ist daher softwaretechnisch schwer, robuste Cross-Plattform-Implementierungen für diese Clients zu erstellen, da hoch qualitative 3D-Rendering-Prozesse nicht unwesentlich von lokalen computergrafischen Ressourcen abhängen. Die webbasierte Bereitstellung virtueller 3D-Stadtmodelle beruht auf einer serviceorientierten Softwarearchitektur. Diese besteht aus spezifischen funktionalen Komponenten für die Konstruktion von mobilen oder webbasierten Anwendungen für die Verarbeitung und Visualisierung von komplexen virtuellen 3D-Stadtmodellen. Diese Arbeit beschreibt entsprechende Konzepte und Techniken für eine webbasierte Bereitstellung von virtuellen 3D-Stadtmodellen. Es werden insbesondere Services vorgestellt, die eine effiziente Entwicklung von Anwendungen für virtuelle 3D-Stadtmodelle auf Basis eines feingranularen Dienstekonzepts ermöglichen. Die Arbeit gliedert sich in fünf thematische Hauptbeiträge: 1. Ein servicebasiertes Konzept für die bildbasierte Bereitstellung von virtuellen 3D-Stadtmodellen: Es wird ein konzeptioneller Rahmen für eine Reihe von Services in Bezug auf das Rendering und die bildbasierte Bereitstellung virtueller 3D-Stadtmodelle eingeführt. 2. 3D-Rendering-Service für virtuelle 3D-Stadtmodelle: Dieser Service stellt eine effiziente, hochqualitative 3D-Renderingfunktionalität für virtuelle 3D-Stadtmodelle bereit. Insbesondere werden Anforderungen, wie zum Beispiel standardisierte Datenformate, massive Modelltexturierung, detaillierte 3D-Geometrien, Zugriff auf assoziierte Fachdaten und fehlende Frame-zu-Frame-Kohärenz bei parallelen Serviceanfragen erfüllt. Der Service unterstützt zudem die thematische und gestalterische Stilisierung der Darstellungen auf Basis einer erweiterbaren Grafikeffektbibliothek. 3. Layered-Map-Service für virtuelle 3D-Stadtmodelle: Dieser Service generiert eine kartenverwandte Darstellung in Form einer Schrägansicht auf virtuelle 3D-Stadtmodelle in hoher Renderingqualität. Er weist eine schnelle initiale Ladezeit, eine einfache, kartenbasierte Interaktion und Zugang zu den Fachdaten des virtuellen 3D-Stadtmodells auf. Mittels eines konfigurierbaren Client-Frameworks können damit sowohl mobile, als auch webbasierte Anwendungen für virtuelle 3D Stadtmodelle einfach erstellt werden. 4. Video-Service für virtuelle 3D-Stadtmodelle: Dieser Service erstellt und synthetisiert Videos aus virtuellen 3D-Stadtmodellen. Nutzern wird ermöglicht 3D-Kamerapfade auf einfache Weise über eine kartenbasierte Nutzungsschnittstelle zu erstellen. Weiterhin können die Szeneninhalte, die Stilisierung der Szene, sowie Bild- und Textüberlagerungen konfigurieren und Übergänge zwischen einzelnen Szenen festzulegen, ohne dabei clientseitige 3D-Rendering-Fähigkeiten vorauszusetzen. Das System reduziert den manuellen Aufwand für die Produktion von Videos für virtuelle 3D-Stadtmodelle erheblich. Videos können zudem automatisiert aktualisiert werden, wenn sich zugrunde liegende Daten ändern. 5. Servicebasierte Kamerainteraktion Die vorgestellten Services unterstützen aufgabenbasierte 3D-Kamerainteraktionen und deren Integration in servicebasierte Visualisierungsanwendungen. Es wird gezeigt, wie webbasierte interaktive Anwendungen für virtuelle 3D-Stadtmodelle mit Hilfe von Kameraservices umgesetzt werden können. Diese Beiträge bieten einen Rahmen für das Design, die Implementierung und die Bereitstellung zukünftiger webbasierter Anwendungen, Systeme und Services für virtuelle 3D-Stadtmodelle. Der Ansatz zeigt, wie die meist komplexe, monolithische Funktionalität heutiger 3D-Geovisualisierungssysteme in unabhängig entworfene, implementierte und betriebene serviceorientierte Einheiten zerlegt werden kann. In diesem Sinne stellt diese Arbeit auch einen Beitrag für die Entwicklung von Microservice-Architekturen für 3D-Geovisualisierungssysteme bereit – eine aktuelle Herausforderung in der Softwaresystemtechnik in Hinblick auf den Aufbau skalierender IT-Lösungen. KW - 3D city model KW - 3D geovisualization KW - 3D portrayal KW - serverside 3D rendering KW - CityGML KW - 3D-Stadtmodell KW - 3D-Geovisualisierung KW - 3D-Rendering KW - serverseitiges 3D-Rendering KW - serviceorientierte Architekturen KW - service-oriented architectures Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-428053 ER - TY - THES A1 - Solopow, Sergej T1 - Wavelength dependent demagnetization dynamics in Co2MnGa Heusler-alloy T1 - Wellenlängeabhängige Entmagnetisierungsdynamik in Co2MnGa Heusler-Legierung N2 - In dieser Arbeit haben wir ultraschnelle Entmagnetisierung an einer Heusler-Legierung untersucht. Es handelt sich um ein Halbmetall, das sich in einer ferromagnetischen Phase befindet. Die Besonderheit dieses Materials besteht im Aufbau einer Bandstruktur. Diese bildet Zustandsdichten, in der die Majoritätselektronen eine metallische Bänderbildung aufweisen und die Minoritätselektronen eine Bandlücke in der Nähe des Fermi-Niveaus aufweisen, das dem Aufbau eines Halbleiters entspricht. Mit Hilfe der Pump-Probe-Experimente haben wir zeitaufgelöste Messungen durchgeführt. Für das Pumpen wurden ultrakurze Laserpulse mit einer Pulsdauer von 100 fs benutzt. Wir haben dabei zwei verschiedene Wellenlängen mit 400 nm und 1240 nm benutzt, um den Effekt der Primäranregung und der Bandlücke in den Minoritätszuständen zu untersuchen. Dabei wurde zum ersten Mal OPA (Optical Parametrical Amplifier) für die Erzeugung der langwelligen Pulse an der FEMTOSPEX-Beamline getestet und erfolgreich bei den Experimenten verwendet. Wir haben Wellenlängen bedingte Unterschiede in der Entmagnetisierungszeit gemessen. Mit der Erhöhung der Photonenenergie ist der Prozess der Entmagnetisierung deutlich schneller als bei einer niedrigeren Photonenenergie. Wir verknüpften diese Ergebnisse mit der Existenz der Energielücke für Minoritätselektronen. Mit Hilfe lokaler Elliot-Yafet-Streuprozesse können die beobachteten Zeiten gut erklärt werden. Wir haben in dieser Arbeit auch eine neue Probe-Methode für die Magnetisierung angewandt und somit experimentell deren Effektivität, nämlich XMCD in Refletiongeometry, bestätigen können. Statische Experimente liefern somit deutliche Indizien dafür, dass eine magnetische von einer rein elektronischen Antwort des Systems getrennt werden kann. Unter der Voraussetzung, dass die Photonenenergie der Röntgenstrahlung auf die L3 Kante des entsprechenden Elements eingestellt, ein geeigneter Einfallswinkel gewählt und die zirkulare Polarisation fixiert wird, ist es möglich, diese Methode zur Analyse magnetischer und elektronischer Respons anzuwenden. N2 - In this work we investigated ultrafast demagnetization in a Heusler-alloy. This material belongs to the halfmetal and exists in a ferromagnetic phase. A special feature of investigated alloy is a structure of electronic bands. The last leads to the specific density of the states. Majority electrons form a metallic like structure while minority electrons form a gap near the Fermi-level, like in semiconductor. This particularity offers a good possibility to use this material as model-like structure and to make some proof of principles concerning demagnetization. Using pump-probe experiments we carried out time-resolved measurements to figure out the times of demagnetization. For the pumping we used ultrashort laser pulses with duration around 100 fs. Simultaneously we used two excitation regimes with two different wavelengths namely 400 nm and 1240 nm. Decreasing the energy of photons to the gap size of the minority electrons we explored the effect of the gap on the demagnetization dynamics. During this work we used for the first time OPA (Optical Parametrical Amplifier) for the generation of the laser irradiation in a long-wave regime. We tested it on the FETOSPEX-beamline in BASSYII electron storage ring. With this new technique we measured wavelength dependent demagnetization dynamics. We estimated that the demagnetization time is in a correlation with photon energy of the excitation pulse. Higher photon energy leads to the faster demagnetization in our material. We associate this result with the existence of the energy-gap for minority electrons and explained it with Elliot-Yaffet-scattering events. Additionally we applied new probe-method for magnetization state in this work and verified their effectivity. It is about the well-known XMCD (X-ray magnetic circular dichroism) which we adopted for the measurements in reflection geometry. Static experiments confirmed that the pure electronic dynamics can be separated from the magnetic one. We used photon energy fixed on the L3 of the corresponding elements with circular polarization. Appropriate incidence angel was estimated from static measurements. Using this probe method in dynamic measurements we explored electronic and magnetic dynamics in this alloy. KW - magnetizationdynamic KW - XMCD KW - Heusler-alloy KW - Magnetisierungsdynamik KW - XMCD KW - Heusler-Legierung Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-427860 ER - TY - THES A1 - Fortes Martín, Rebeca T1 - Water-in-oil microemulsions as soft-templates to mediate nanoparticle interfacial assembly into hybrid nanostructures T1 - Wasser-in-Öl Mikroemulsionen als Soft-Templat für die Grenzfläche-Anordnung von Nanopartikeln in hybride Nanostrukturen T1 - Microemulsiones de aceite-en-agua como estructuras templadas blandas para el ensamblaje de nanoparticulas en su interfase dando nanoestructuras híbridas N2 - Hybrid nanomaterials offer the combination of individual properties of different types of nanoparticles. Some strategies for the development of new nanostructures in larger scale rely on the self-assembly of nanoparticles as a bottom-up approach. The use of templates provides ordered assemblies in defined patterns. In a typical soft-template, nanoparticles and other surface-active agents are incorporated into non-miscible liquids. The resulting self-organized dispersions will mediate nanoparticle interactions to control the subsequent self-assembly. Especially interactions between nanoparticles of very different dispersibility and functionality can be directed at a liquid-liquid interface. In this project, water-in-oil microemulsions were formulated from quasi-ternary mixtures with Aerosol-OT as surfactant. Oleyl-capped superparamagnetic iron oxide and/or silver nanoparticles were incorporated in the continuous organic phase, while polyethyleneimine-stabilized gold nanoparticles were confined in the dispersed water droplets. Each type of nanoparticle can modulate the surfactant film and the inter-droplet interactions in diverse ways, and their combination causes synergistic effects. Interfacial assemblies of nanoparticles resulted after phase-separation. On one hand, from a biphasic Winsor type II system at low surfactant concentration, drop-casting of the upper phase afforded thin films of ordered nanoparticles in filament-like networks. Detailed characterization proved that this templated assembly over a surface is based on the controlled clustering of nanoparticles and the elongation of the microemulsion droplets. This process offers versatility to use different nanoparticle compositions by keeping the surface functionalization, in different solvents and over different surfaces. On the other hand, a magnetic heterocoagulate was formed at higher surfactant concentration, whose phase-transfer from oleic acid to water was possible with another auxiliary surfactant in ethanol-water mixture. When the original components were initially mixed under heating, defined oil-in-water, magnetic-responsive nanostructures were obtained, consisting on water-dispersible nanoparticle domains embedded by a matrix-shell of oil-dispersible nanoparticles. Herein, two different approaches were demonstrated to form diverse hybrid nanostructures from reverse microemulsions as self-organized dispersions of the same components. This shows that microemulsions are versatile soft-templates not only for the synthesis of nanoparticles, but also for their self-assembly, which suggest new approaches towards the production of new sophisticated nanomaterials in larger scale. N2 - Hybride Nanomaterialen ermöglichen die Kombination von individuellen Eigenschaften jeder Art von Nanopartikeln. Einige Strategien für die Herstellung neuer großskaliger Nanostrukturen beruhen auf der Selbstassemblierung von Nanopartikeln über einen Bottom-up-Ansatz. Die Nutzung von Templatstrukturen ermöglicht Anordnungen in definierten Mustern. In einem typischen Soft-Templat werden Nanopartikel und andere oberflächenaktive Wirkstoffe in nicht-mischbare Flüssigkeiten eingebracht. Die resultierenden selbst-organisierten Dispersionen beeinflussen die Nanopartikel Interaktionen und kontrollieren die nachfolgende Selbstassemblierung. Insbesondere Interaktionen zwischen Nanopartikeln mit sehr unterschiedlicher Dispergierbarkeit und Funktionalität können Interaktionen an einer Flüssig-Flüssig Grenzfläche gerichtet werden. In diesem Forschungsprojekt wurden Wasser-in-Öl Mikroemulsionen aus quasi-ternären Mischungen mit Aerosol-OT als Tensid hergestellt. Oleyl-beschichtete superparamagnetische Eisenoxid und/oder Silber Nanopartikel wurden in der kontinuierlichen Ölphase eingebracht, während die Polyethyleneimin-stabilisierten Gold Nanopartikel in feinverteilte Wassertröpfchen inkorporiert wurden. Jede Sorte von Nanopartikeln kann den Tensidfilm und die Tröpfchen-Interaktionen auf verschiedene Weise beeinflussen, und seine Kombination führt dabei zu synergetischen Effekten. Die Anordnung von Nanopartikeln an der Grenzfläche basiert auf der Phasentrennung. Auf der einen Seite, bildeten sich aus einem zweiphasigen Winsor II System mit niedrigen Tensid Konzentrationen durch Evaporation der oberen Phase dünne Schichten aus geordneten Nanopartikeln in Form von Filament-Netzen aus. Eine detaillierte Charakterisierung zeigte, dass die Filament-artige Strukturierung auf ein kontrolliertes Nanopartikeln-Clustering und auf die Ausdehnung der Mikroemulsions-Tröpfchen zurückzuführen ist. Dieser Prozess eröffnet flexible Einsatzmöglichkeiten für unterschiedliche Nanopartikel Kompositionen, indem die Oberflächenfunktionalisierung in unterschiedlichen Lösungsmitteln erhalten bleibt, und auch für verschiedenen Lösungsmitteln und über verschiedene Flächen. Auf der anderen Seite wurde ein magnetisches Heterokoagulat in höheren Tensid Konzentration hergestellt, dessen Phasentransfer von Ölsäure in Wasser mit einem anderen zusätzlichen Tensid in einer Ethanol-Wasser Mischung ermöglicht wurde. In Abhängigkeit von der Ausgangstemperatur der initialen Komponenten konnten definierte magnetisch-stimulierbare Öl-in-Wasser Nanostrukturen erhaltet werden. Dabei gelang es Wasser-dispergierbare Nanopartikelkompartimente in eine Matrix-Hülle aus Öl-dispergierbaren Nanopartikeln einzubetten. In dieser Arbeit wurden zwei verschiedene Wege aufgezeigt, um hybride Nanostrukturen aus inversen Mikroemulsionen selbst-organisiert herzustellen. Dies belegt, dass Mikroemulsions-Template nicht nur für die Nanopartikel Synthese geeignet sind, sondern auch für die Herstellung filamentartiger, selbstorganisierter Systeme. Es eröffnen sich hiermit neue Zugänge für die selbstorganisierte Strukturierung von Nanopartikeln auf der Mikrometerskala. N2 - Los nanomateriales híbridos ofrecen la combinación de propiedades individuales de diferentes tipos de nanopartículas. Algunas estrategias para el desarrollo de nuevas nanoestructuras en mayor escala se basan en el auto-ensamblaje (self-assembly) de nanopartículas, como una estrategia “de abajo hacia arriba” (bottom-up). El uso de estructuras de plantilla (templates) proporciona ensamblajes ordenados de formas definidas. En una plantilla blanda típica, las nanopartículas y otros agentes de actividad superficial se incorporan en líquidos no miscibles. Esto da lugar a dispersiones auto-organizadas que mediarán las interacciones entre las nanopartículas, para controlar su auto-ensamblaje resultante. Especialmente las interacciones entre nanopartículas de dispersibilidad y funcionalidades muy diferentes pueden ser redirigidas a una interfase líquido-líquido. En este proyecto se formularon microemulsiones de agua-en-aceite a partir de mezclas cuasi-ternarias con Aerosol-OT (docusato de sodio) como tensioactivo. Las nanopartículas cubiertas de ligandos oleicos, de óxido de hierro superparamagnéticas o de plata, se incorporaron en la fase orgánica continua, mientras que las nanopartículas de oro estabilizadas por polietilenimina fueron confinadas en las gotículas de agua dispersas. Cada tipo de nanopartícula puede modular de fomas muy diversas la capa de tensioactivo y las interacciones entre gotículas, y además su combinación resulta en efectos sinérgicos. Los ensamblajes interfase de nanopartículas se obtuvieron bajo procesos de separación entre fases. Por un lado, a partir de un sistema bifásico de Winsor del tipo II con baja concentración del tensioactivo, la deposición y evaporación de una gota sobre una superficie (drop-casting) de la fase superior proporcionó películas finas de nanopartículas ordenadas como redes de filamentos. Su caracterización detallada probó que este ensamblaje por plantilla sobre una superficie se basa en un agrupamiento (clustering) controlado entre nanopartículas y en la elongación de las gotículas de microemulsiones. Este proceso ofrece versatilidad para usar diferentes composiciones de nanopartículas siempre que su funcionalidad en su superficie se mantenga, además de poder usar diferentes disolventes y sobre diferentes superficies. Por otro lado, un heterocoagulado magnético se formó sobre concentraciones más altas del tensioactivo, y su transferencia de fase desde ácido oleico a agua fue posible usando otro tensioactivo auxiliar en una mezcla de agua y etanol. Cuando los componentes iniciales fueron mezclados al principio bajo calentamiento, se obtuvieron nanoestucturas definidas de aceite-en-agua que responden a un imán, las cuales consisten de dominios de nanopartículas dispersibles en agua que se rodean por un embalaje (matrix-shell) de nanopartículas dispersibles en fase oleosa. De este modo, se demostraron dos propuestas para formar diversos tipos de nanoestructuras híbridas a partir de microemulsiones inversas como dispersiones auto-organizadas de unos mismos componentes. Esto demuestra que las microemulsiones constituyen estructuras de plantilla blandas no sólo para la síntesis de nanopartículas, sino también para su auto-ensamblaje, lo que sugiere novedosas estrategias para la producción de nuevos nanomateriales sofisticados en mayor escala. KW - microemulsions KW - nanoparticles KW - surfactants KW - Colloid Chemistry KW - soft-templates KW - nanostructures KW - nanoparticle assembly KW - hybrid nanostructures KW - Kolloidchemie KW - hybride Nanostrukturen KW - Mikroemulsionen KW - Nanopartikeln-Anordnung KW - Nanopartikeln KW - Nanostrukturen KW - Soft-Templaten KW - Tenside KW - Química de Coloides KW - nanoestructuras híbridas KW - microemulsiones KW - ensamblaje de nanopartículas KW - nanopartículas KW - nanoestructuras KW - estructuras templadas blandas KW - tensioactivos Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-571801 ER - TY - THES A1 - Burdack, Doreen T1 - Water management policies and their impact on irrigated crop production in the Murray-Darling Basin, Australia T1 - Wasserregulierungsstrategien und deren Auswirkungen auf bewässerte Feldfrüchteproduktion im Murray-Darling Flusseinzugsgebiet, Australien N2 - The economic impact analysis contained in this book shows how irrigation farming is particularly susceptible when applying certain water management policies in the Australian Murray-Darling Basin, one of the world largest river basins and Australia’s most fertile region. By comparing different pricing and non-pricing water management policies with the help of the Water Integrated Market Model, it is found that the impact of water demand reducing policies is most severe on crops that need to be intensively irrigated and are at the same time less water productive. A combination of increasingly frequent and severe droughts and the application of policies that decrease agricultural water demand, in the same region, will create a situation in which the highly water dependent crops rice and cotton cannot be cultivated at all. N2 - Die ökonomische Folgenanalyse in diesem Buch zeigt, dass insbesondere Landwirte, die stark auf Bewässerung angewiesen sind, von Wasserregulierungsstrategien im Australischen Murray-Darling Becken betroffen sind. Dieses Gebiet ist eines der größten Flussbecken weltweit und zugleich Australiens fruchtbarste Region. Durch den Vergleich von verschiedenen Preisstrategien und anderen Ansätzen konnte mit Hilfe des Water Integrated Market Models herausgefunden werden, dass die Auswirkungen auf hochgradig wasserabhängige Feldfrüchte mit geringeren Wasserproduktivitäten am stärksten sind. Die Kombination von häufigeren und intensiveren Trockenzeiten und einer Regulierungspolitik mit dem Ziel, die Nachfrage nach Wasser zu verringern, führt dazu, dass in ein und derselben Region hochgradig wasserabhängige Feldfrüchte wie Reis und Baumwolle mit geringeren Wasserproduktivitäten nicht mehr angebaut werden können. T3 - Potsdam Economic Studies - 4 KW - Wasserregulierung KW - Wasserpolitik KW - Bewässerung KW - landwirtschaftliche Produktion KW - Australien KW - water management KW - water policy KW - irrigation KW - agricultural production KW - Australia Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-72245 SN - 978-3-86956-306-0 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Munz, Matthias T1 - Water flow and heat transport modelling at the interface between river and aquifer T1 - Wasserfluss- und Wärmetransportmodellierung an der Schnittstelle zwischen Fluss und Grundwasserleiter N2 - The functioning of the surface water-groundwater interface as buffer, filter and reactive zone is important for water quality, ecological health and resilience of streams and riparian ecosystems. Solute and heat exchange across this interface is driven by the advection of water. Characterizing the flow conditions in the streambed is challenging as flow patterns are often complex and multidimensional, driven by surface hydraulic gradients and groundwater discharge. This thesis presents the results of an integrated approach of studies, ranging from the acquisition of field data, the development of analytical and numerical approaches to analyse vertical temperature profiles to the detailed, fully-integrated 3D numerical modelling of water and heat flux at the reach scale. All techniques were applied in order to characterize exchange flux between stream and groundwater, hyporheic flow paths and temperature patterns. The study was conducted at a reach-scale section of the lowland Selke River, characterized by distinctive pool riffle sequences and fluvial islands and gravel bars. Continuous time series of hydraulic heads and temperatures were measured at different depths in the river bank, the hyporheic zone and within the river. The analyses of the measured diurnal temperature variation in riverbed sediments provided detailed information about the exchange flux between river and groundwater. Beyond the one-dimensional vertical water flow in the riverbed sediment, hyporheic and parafluvial flow patterns were identified. Subsurface flow direction and magnitude around fluvial islands and gravel bars at the study site strongly depended on the position around the geomorphological structures and on the river stage. Horizontal water flux in the streambed substantially impacted temperature patterns in the streambed. At locations with substantial horizontal fluxes the penetration depths of daily temperature fluctuations was reduced in comparison to purely vertical exchange conditions. The calibrated and validated 3D fully-integrated model of reach-scale water and heat fluxes across the river-groundwater interface was able to accurately represent the real system. The magnitude and variations of the simulated temperatures matched the observed ones, with an average mean absolute error of 0.7 °C and an average Nash Sutcliffe Efficiency of 0.87. The simulation results showed that the water and heat exchange at the surface water-groundwater interface is highly variable in space and time with zones of daily temperature oscillations penetrating deep into the sediment and spots of daily constant temperature following the average groundwater temperature. The average hyporheic flow path temperature was found to strongly correlate with the flow path residence time (flow path length) and the temperature gradient between river and groundwater. Despite the complexity of these processes, the simulation results allowed the derivation of a general empirical relationship between the hyporheic residence times and temperature patterns. The presented results improve our understanding of the complex spatial and temporal dynamics of water flux and thermal processes within the shallow streambed. Understanding these links provides a general basis from which to assess hyporheic temperature conditions in river reaches. N2 - Die Interaktion zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wasserqualität und die ökologische Beschaffenheit von Seen, Flüssen und aquatischen Ökosystemen. Der Austausch von Wärme und gelösten Substanzen zwischen diesen beiden Kompartimenten ist maßgeblich durch die Austauschraten und die Strömungsrichtung des Wassers beeinflusst. Somit ist die Charakterisierung dieser beiden Größen in dem Übergangsbereich zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser von besonderer Bedeutung. Diese Arbeit präsentiert die Entwicklung und Anwendung von Methoden zur Untersuchung der zeitlichen und räumlichen Dynamik des Wasser- und Wärmeflusses an der Schnittstelle zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser. Die Arbeit besteht im Wesentlichen aus zwei Schwerpunkten. Der erste Schwerpunkt beinhaltet die Entwicklung und Bewertung von analytischen und numerischen Methoden zur Bestimmung der horizontalen Strömungsrichtung und Austauschraten unter Verwendung von kontinuierlich gemessenen Temperaturzeitreihen entlang vertikaler Profile im gesättigten Sediment. Flussbetttemperaturen können relativ einfach und kostengünstig entlang eines Flussabschnittes in verschiedenen Tiefen und unterschiedlichsten Flussbettsedimenten (organisch, sandig bis grob kiesig) gemessen werden. Die Hauptverwendung solcher Temperaturprofile ist bisher auf die analytische Quantifizierung vertikaler Austauschraten limitiert. Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Ansatz entwickelt, der eine punktuelle Ermittlung der horizontalen Strömungs-komponente, basierend auf der Veränderung der täglichen Temperaturamplitude mit zunehmender Tiefe, ermöglicht. Weiterhin wurde ein inverser, numerischer Ansatz entwickelt, der die ein-dimensionale Wärmetransportgleichung numerisch löst und mittels inverser Optimierungsalgorithmen die simulierten Temperaturen bestmöglich an die gemessenen Flussbetttemperaturen anpasst. Diese Methode ermöglicht die automatische, zeitlich variable Quantifizierung vertikaler Austauschraten an der Schnittstelle zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser sowie eine einfache Unsicherheitsbetrachtung aufgrund der zugrunde liegenden Parameterunsicherheiten. Der zweite Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Anwendung der entwickelten Methoden und der Erstellung eines dreidimensionalen Simulationsmodelles entlang eines Flussabschnittes der Selke. Numerische Strömungs- und Stofftransportmodelle ermöglichen die gekoppelte Simulation von Fließprozessen im offenen Gerinne und im darunter liegenden porösen Medium. Die Parametrisierung des Modells erfolgte anhand empirischer Daten die im Untersuchungsgebiet detailliert erhoben wurden. Die Simulationsergebnisse zeigten zum einen gebietsspezifische Gegebenheiten auf, ermöglichten darüber hinaus jedoch auch die Beschreibung allgemeiner Muster und Zusammenhänge welche die Wasserfluss- und Wärmetransportprozesse an der Schnittstelle zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser beeinflussen. So zeigten die Ergebnisse dieser Arbeit, dass maßgeblich die natürlich vorhandenen Flussbettstrukturen die Austauschraten und die Strömungsrichtung zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser beeinflussen und somit den hyporheischen Austausch bestimmen. Wichtige Einflussfaktoren auf die untersuchten Austauschprozesse waren die Lage im Gerinne relativ zur Flussbettstruktur und der vorherrschende Wasserstand (Abfluss). Bedingt durch den Wasser- und Wärmeaustausch prägten sich im Untersuchungsgebiet Bereiche aus in denen die täglichen Temperaturschwingungen tief in das Sediment eindringen (Anstrombereich der Flussbettstrukturen), als auch Bereiche in denen relativ konstante Temperaturen, nahe der Grundwassertemperatur, vorherrschten. Die durchschnittliche Temperatur in der hyporheischen Zone wurde durch die saisonalen Temperaturschwankungen im Oberflächenwasser dominiert, wobei die Temperaturen entlang einzelner Fließpfade stark von der Verweilzeit des Oberflächen- oder Grundwassers im gesättigten Sediment und dem Temperaturgradienten zwischen Fluss und Grundwasser abhängig waren. Trotz der Komplexität dieser Zusammenhänge, ermöglichten die Simulationsergebnisse die Ableitung einer allgemeinen empirischen Beziehung zwischen den hyporheischen Verweilzeiten und Temperaturmustern. Sowohl die Verweilzeiten als auch die Temperatur im gesättigten Sediment haben einen entscheiden Einfluss auf biogeochemische Prozesse in dem Übergangsbereich zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser und sind somit von besonderer Bedeutung für die Wasserqualität von Seen, Flüssen und aquatischen Ökosystemen. KW - surface water-groundwater interaction KW - Oberflächenwasser-Grundwasser Interaktion KW - hyporheic zone KW - hyporheische Zone KW - numerical modeling KW - numerische Modellierung KW - heat transport KW - Wärmetransport KW - temperature KW - Temperatur Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-404319 ER - TY - THES A1 - Janetschek, Hannah T1 - Water development programs in India T1 - Entwicklungszusammenarbeit im Wassersektor Indiens BT - governance processes and effectiveness BT - Governanceprozesse und Effektivität N2 - In the past decades, development cooperation (DC) led by conventional bi- and multilateral donors has been joined by a large number of small, private or public-private donors. This pluralism of actors raises questions as to whether or not these new donors are able to implement projects more or less effectively than their conventional counterparts. In contrast to their predecessors, the new donors have committed themselves to be more pragmatic, innovative and flexible in their development cooperation measures. However, they are also criticized for weakening the function of local civil society and have the reputation of being an intransparent and often controversial alternative to public services. With additional financial resources and their new approach to development, the new donors have been described in the literature as playing a controversial role in transforming development cooperation. This dissertation compares the effectiveness of initiatives by new and conventional donors with regard to the provision of public goods and services to the poor in the water and sanitation sector in India. India is an emerging country but it is experiencing high poverty rates and poor water supply in predominantly rural areas. It lends itself for analyzing this research theme as it is currently being confronted by a large number of actors and approaches that aim to find solutions for these challenges . In the theoretical framework of this dissertation, four governance configurations are derived from the interaction of varying actor types with regard to hierarchical and non-hierarchical steering of their interactions. These four governance configurations differ in decision-making responsibilities, accountability and delegation of tasks or direction of information flow. The assumption on actor relationships and steering is supplemented by possible alternative explanations in the empirical investigation, such as resource availability, the inheritance of structures and institutions from previous projects in a project context, gaining acceptance through beneficiaries (local legitimacy) as a door opener, and asymmetries of power in the project context. Case study evidence from seven projects reveals that the actors' relationship is important for successful project delivery. Additionally, the results show that there is a systematic difference between conventional and new donors. Projects led by conventional donors were consistently more successful, due to an actor relationship that placed the responsibility in the hands of the recipient actors and benefited from the trust and reputation of a long-term cooperation. The trust and reputation of conventional donors always went along with a back-up from federal level and trickled down as reputation also at local level implementation. Furthermore, charismatic leaders, as well as the acquired structures and institutions of predecessor projects, also proved to be a positive influencing factor for successful project implementation. Despite the mixed results of the seven case studies, central recommendations for action can be derived for the various actors involved in development cooperation. For example, new donors could fulfill a supplementary function with conventional donors by developing innovative project approaches through pilot studies and then implementing them as a supplement to the projects of conventional donors on the ground. In return, conventional donors would have to make room the new donors by integrating their approaches into already programs in order to promote donor harmonization. It is also important to identify and occupy niches for activities and to promote harmonization among donors on state and federal sides. The empirical results demonstrate the need for a harmonization strategy of different donor types in order to prevent duplication, over-experimentation and the failure of development programs. A transformation to successful and sustainable development cooperation can only be achieved through more coordination processes and national self-responsibility. N2 - In der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) wurden in den vergangenen Jahrzehnten herkömmliche bi- und multilaterale EZ-Geber durch eine Vielzahl kleinerer, privater oder privat-öffentlicher Geber ergänzt. Es stellt sich nun die Frage nach der Effektivität dieser neuen Geber im Vergleich zu den bisherigen. Die neuen Geber setzen ebenfalls EZ-Maßnahmen um und haben sich einem Mehr an Pragmatismus, Innovation und Flexibilität verschrieben. Sie stehen jedoch auch in der Kritik, die Funktion der lokalen Zivilgesellschaft zu schwächen und in fragilen Kontexten eine intransparente und oft umstrittene Alternative zur staatlichen Daseinsvorsorge darzustellen. Das transformative Potential dieser neuen Geber durch zusätzliche EZ-Gelder und für bessere Entwicklung ist in der Literatur umstritten. In der vorliegenden Dissertation erfolgt ein Vergleich der neuen und herkömmlichen Geber hinsichtlich ihrer Effektivität in der Erbringung von öffentlichen Gütern und Dienstleistungen im Wasser- und Abwasserbereich in Indien. Indien bietet sich als Länderkontext für die Untersuchung dieser Forschungsfrage insbesondere an, da es sich als Schwellenland mit gegenwärtig immer noch sehr hoher Armut und schlechter Wasserversorgung in vorwiegend ländlichen Gebieten einer Vielzahl von Akteuren und Ansätzen zur Lösung dieser Herausforderungen gegenüber sieht. Im theoretischen Rahmen der Dissertation werden aus dem Zusammenspiel von Akteurstypen und hierarchischer und nicht-hierarchischer Steuerung, vier Governance-Typen entwickelt. Diese vier Steuerungsmodi unterscheiden sich hinsichtlich der Entscheidungsfindung, Rechenschaftslegung und Delegierung von Aufgaben bzw. Richtung des Informationsflusses. Diese Governance-Typen werden in der empirischen Untersuchung um mögliche alternative Erklärungen ergänzt wie Ressourcenverfügbarkeit, Bedeutung von vorhergehenden Projekten in einem Projektkontext, lokale Legitimität als Türöffner und Machtasymmetrien im Projektkontext. Die empirische Analyse von sieben Fällen macht deutlich, dass die Akteursbeziehung eine notwendige Bedingung für erfolgreiche und eigenständige Projektumsetzung in der EZ ist. Darüber hinaus belegen die Ergebnisse, dass es einen systematischen Unterschied zwischen herkömmlichen und neuen Gebern gibt. Die Projekte der herkömmlichen Geber waren durchweg erfolgreicher und wiesen alle eine Akteursinteraktion auf, die die Verantwortung in die Hände des EZ-Empfängers legte und darüber hinaus von Vertrauen und Reputation einer langjährigen Zusammenarbeit profitierten. Der Erfolg der herkömmlichen Geber basierte vorwiegend auf der Rückendeckung der lokalen Umsetzung durch die nationale Ebene. Neben charismatischen Führungsfiguren stellten sich auch übernommene Strukturen und Akteure von Vorgängerprojekten als positive Einflussfaktoren für eine erfolgreiche Projektumsetzung heraus. Aus den Erfolgen und Misserfolgen der sieben hier untersuchten Fälle lassen sich zentrale Handlungsempfehlungen für die unterschiedlichen Akteure der EZ-Umsetzung ableiten. So könnten neue Geber eine Ergänzungsfunktion zu herkömmlichen Gebern erfüllen, indem sie durch Pilotstudien innovative Projektansätze entwickeln und diese dann als Ergänzung zu den Projekten herkömmlicher Geber vor Ort umsetzen. Herkömmliche Geber müssten im Gegenzug in ihren Programmen Raum für die Integration der Ansätze von neuen Gebern schaffen, um so eine Geberharmonisierung zu fördern. Auf staatlicher und bundesstaatlicher Nehmerseite gilt es ebenfalls, Nischen für Aktivitäten zu identifizieren und zu besetzen und die Harmonisierung unter den Gebern zu fördern. Die empirischen Ergebnisse belegen die Notwendigkeit einer Harmonisierungsstrategie von unterschiedlichen Gebertypen, um vor Ort Duplikation, Experimente und Misserfolge von EZ-Programmen zu verhindern. Eine Transformation zu einer erfolgreichen und nachhaltigen EZ kann nur durch mehr Koordinationsprozesse und nationale Eigenverantwortung erreicht werden. KW - governance KW - aid effectiveness KW - water development aid KW - development aid India KW - donor harmonization KW - actor interplay KW - new donors KW - conventional donors KW - donor reputation KW - governance KW - Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit KW - Wasserentwicklungszusammenarbeit KW - Entwicklungszusammenarbeit mit Indien KW - Geberharmonisierung KW - Akteursinteraktion KW - neue Geber KW - herkömmliche Geber KW - Reputation der Geber Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-401337 ER - TY - THES A1 - Heiden, Sophia L. T1 - Water at α-alumina surfaces T1 - Wasser auf alpha-Aluminiumoxid-Oberflächen BT - energetics, dynamics and kinetics BT - Energetik, Dynamik und Kinetik N2 - The (0001) surface of α-Al₂O₃ is the most stable surface cut under UHV conditions and was studied by many groups both theoretically and experimentally. Reaction barriers computed with GGA functionals are known to be underestimated. Based on an example reaction at the (0001) surface, this work seeks to improve this rate by applying a hybrid functional method and perturbation theory (LMP2) with an atomic orbital basis, rather than a plane wave basis. In addition to activation barriers, we calculate the stability and vibrational frequencies of water on the surface. Adsorption energies were compared to PW calculations and confirmed PBE+D2/PW stability results. Especially the vibrational frequencies with the B3LYP hybrid functional that have been calculated for the (0001) surface are in good agreement with experimental findings. Concerning the barriers and the reaction rate constant, the expectations are fully met. It could be shown that recalculation of the transition state leads to an increased barrier, and a decreased rate constant when hybrid functionals or LMP2 are applied. Furthermore, the molecular beam scattering of water on (0001) surface was studied. In a previous work by Hass the dissociation was studied by AIMD of molecularly adsorbed water, referring to an equilibrium situation. The experimental method to obtaining this is pinhole dosing. In contrast to this earlier work, the dissociation process of heavy water that is brought onto the surface from a molecular beam source was modeled in this work by periodic ab initio molecular dynamics simulations. This experimental method results in a non-equilibrium situation. The calculations with different surface and beam models allow us to understand the results of the non-equilibrium situation better. In contrast to a more equilibrium situation with pinhole dosing, this gives an increase in the dissociation probability, which could be explained and also understood mechanistically by those calculations. In this work good progress was made in understanding the (1120) surface of α-Al₂O₃ in contact with water in the low-coverage regime. This surface cut is the third most stable one under UHV conditions and has not been studied to a great extent yet. After optimization of the clean, defect free surface, the stability of different adsorbed species could be classified. One molecular minimum and several dissociated species could be detected. Starting from these, reaction rates for various surface reactions were evaluated. A dissociation reaction was shown to be very fast because the molecular minimum is relatively unstable, whereas diffusion reactions cover a wider range from fast to slow. In general, the (112‾0) surface appears to be much more reactive against water than the (0001) surface. In addition to reactivity, harmonic vibrational frequencies were determined for comparison with the findings of the experimental “Interfacial Molecular Spectroscopy” group from Fritz-Haber institute in Berlin. Especially the vibrational frequencies of OD species could be assigned to vibrations from experimental SFG spectra with very good agreement. Also, lattice vibrations were studied in close collaboration with the experimental partners. They perform SFG spectra at very low frequencies to get deep into the lattice vibration region. Correspondingly, a bigger slab model with greater expansion perpendicular to the surface was applied, considering more layers in the bulk. Also with the lattice vibrations we could obtain reasonably good agreement in terms of energy differences between the peaks. N2 - Das wissenschaftliche Interesse an der Untersuchung von Oberflächen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Oberflächen spielen unter anderem in Katalyse, Nanotechnologie und Korrosionsforschung eine wichtige Rolle. Es wurden nicht nur Fortschritte im experimentellen Bereich, sondern auch in der theoretischen, computergestützten Analyse dieser Systeme erzielt. Durch leistungsstärkere Computer und ausgefeiltere Software mit immer besseren Methoden können heutzutage wesentlich größere, komplexere Systeme mit höherer Genauigkeit untersucht werden, als noch vor zehn Jahren. In dieser Arbeit wurden derartige Rechnungen angewandt, um Prozesse der α-Aluminiumoxid-Oberfläche besser zu verstehen. Es wurde in drei Teilprojekten wissenschaftlichen Fragestellungen zu Aufbau, Stabilität, Wasseradsorption, Reaktivität und Schwingungseigenschaften nachgegangen, letztere auch im Vergleich zu experimentellen Befunden. Im ersten Teilprojekt wurde auf ein bekanntes Problem der genutzten Methodik eingegangen. Wie aus der Literatur bekannt ist, werden bei dem Dichtefunktional PBE, das in dieser Arbeit hauptsächlich verwendet wurde, die Reaktionsbarrieren unterschätzt, und somit Raten überschätzt. Mit Hilfe zweier unterschiedlicher Methoden konnte dieses Problem deutlich verbessert werden, sodass die Barrieren erhöht und die Raten verringert wurden, was mehr dem Bild der Realität entspricht. Diese Methoden sind zum einen die sogenannten Hybridfunktionale und zum anderen lokale Møller-Plesset Störungstheorie. Außerdem wurden Adsorptionsenergien und Vibrationen berechnet und mit vorherigen Rechnungen, sowie experimentellen Daten verglichen. In einem zweiten Teilprojekt wurde die Streuung von Wasser an der Oberfläche untersucht. In einem Molekularstrahlexperiment konnte kürzlich nachgewiesen werden, dass sich die Dissoziationswahrscheinlichkeit im Vergleich zur Pinhole-Dosierung erhöht (beides sind Methoden um Wasser auf die Oberfläche aufzubringen). In dieser Arbeit konnte dies durch Simulationen nachgewiesen und mechanistisch aufgeklärt werden. Ein weiteres Teilprojekt befasste sich mit der (112‾0)-Oberfläche, zu der es bislang wenige Untersuchungen gibt. Hier wurde zunächst die Oberfläche ohne Wasser untersucht, um die Beschaffenheit zu erkunden. Anschließend wurde das Verhalten eines Wassermoleküls auf der Oberfläche untersucht. Es kann sowohl molekular adsorbieren, als auch in seine Bestandteile OH und H dissoziiert vorliegen, wobei die dissoziierten Strukturen wesentlich stabiler sind. Die Reaktionsraten für Dissoziation und Diffusion wurden untersucht. Erstere sind sehr schnell (Größenordnung 10¹² pro Sekunde) und letztere können einen weiten Bereich abdecken (10⁻¹³-10⁶s⁻¹). Im Vergleich mit oberflächenspezifischen Schwingungsspektroskopie-Experimenten konnte gute Übereinstimmung gefunden werden. So waren wir in der Lage, die jeweiligen OD Gruppen jeder Schwingung den experimentellen Daten zuzuweisen, wobei D hier Deuterium, also schwerer Wasserstoff ist. KW - surface science KW - alumina KW - water at alumina KW - theoretical chemistry KW - theoretische Chemie KW - Aluminiumoberfläche KW - Wasser auf Aluminiumoxid KW - Oberflächenchemie Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-426366 ER - TY - THES A1 - Meyerhöfer, Wolfram T1 - Was testen Tests? Objektiv-hermeneutische Analysen am Beispiel von TIMSS und PISA T1 - What do tests test? Objective-hermeneutic analyses illustrated by TIMSS and PISA N2 - Als ich anfing, ein Thema für meine Promotion zu erarbeiten, fand ich Massentests ziemlich beeindruckend. TIMSS: über 500000 Schüler getestet. PISA: 180000 Schüler getestet. Ich wollte diese Datenbasis nutzen, um Erkenntnisse für die Gestaltung von Unterricht zu gewinnen. Leider kam ich damit nicht weit. Je tiefer ich mich mit den Tests und den dahinterstehenden Theorien befasste, desto deutlicher schälte sich heraus, dass mit diesen Tests keine neue Erkenntnis generiert werden kann. Fast alle Schlussfolgerungen, die aus den Tests gezogen werden, konnten gar nicht aus den Tests selbst gewonnen werden. Ich konzentrierte mich zunehmend auf die Testaufgaben, weil die Geltung der Aussage eines Tests an der Aufgabe erzeugt wird: In der Aufgabe gerinnt das, was die Tester als „mathematische Leistungsfähigkeit“ konstruieren. Der Schüler wiederum hat nur die Aufgabe vor sich. Es gibt nur „gelöst“ (ein Punkt) und „ungelöst“ (kein Punkt). Damit der Schüler den Punkt bekommt, muss er an der richtigen Stelle ankreuzen, oder er muss etwas hinschrei-ben, wofür der Auswerter einen Punkt gibt. In der Dissertation wird untersucht, was die Aufgaben testen, was also alles in das Konstrukt von „mathematischer Leistungsfähigkeit“ einfließt, und ob es das ist, was der Test testen soll. Es stellte sich durchaus erstaunliches heraus: - Oftmals gibt es so viele Möglichkeiten, zur gewünschten Lösung (die nicht in jedem Fall die richtige Lösung ist) zu gelangen, dass man nicht benennen kann, welche Fähigkeit die Aufgabe eigentlich misst. Das Konstrukt „mathematische Leistungsfähigkeit“ wird damit zu einem zufälligen. - Es werden Komponenten von Testfähigkeit mitgemessen: Viele Aufgaben enthalten Irritationen, welche von testerfahrenen Schülern leichter überwunden werden können als von testunerfahrenen. Es gibt Aufgaben, die gelöst werden können, ohne dass man über die Fähigkeit verfügt, die getestet werden soll. Umgekehrt gibt es Aufgaben, die man eventuell nicht lösen kann, obwohl man über diese Fähigkeit verfügt. Als Kernkompetenz von Testfähigkeit stellt sich heraus, weder das gestellte mathematische Problem noch die angeblichen realen Proble-me ernst zu nehmen, sondern sich statt dessen auf das zu konzentrieren, was die Tester angekreuzt oder hinge-schrieben sehen wollen. Prinzipiell erweist es sich als günstig, mittelmäßig zu arbeiten, auf intellektuelle Tiefe in der Auseinandersetzung mit den Aufgaben also zu verzichten. - Man kann bei Multiple-Choice-Tests raten. Die PISA-Gruppe behauptet zwar, dieses Problem technisch über-winden zu können, dies erweist sich aber als Fehleinschätzung. - Sowohl bei TIMSS als auch bei PISA stellt sich heraus, dass die vorgeblich verwendeten didaktischen und psychologischen Theorien lediglich theoretische Mäntel für eine theoriearme Testerstellung sind. Am Beispiel der Theorie der mentalen Situationsmodelle (zur Bearbeitung von realitätsnahen Aufgaben) wird dies ausführlich exemplarisch ausgearbeitet. Das Problem reproduziert sich in anderen Theoriefeldern. Die Tests werden nicht durch Operationalisierungen von Messkonstrukten erstellt, sondern durch systematisches Zusammenstückeln von Aufgaben. - Bei PISA sollte „Mathematical Literacy“ getestet werden. Verkürzt sollte das die Fähigkeit sein, „die Rolle, die Mathematik in der Welt spielt, zu erkennen und zu verstehen, begründete mathematische Urteile abzugeben und sich auf eine Weise mit der Mathematik zu befassen, die den Anforderungen des gegenwärtigen und künftigen Lebens einer Person als eines konstruktiven, engagierten und reflektierten Bürgers entspricht“ (PISA-Eigendarstellung). Von all dem kann angesichts der Aufgaben keine Rede sein. - Bei der Untersuchung des PISA-Tests drängte sich ein mathematikdidaktischer Habitus auf, der eine separate Untersuchung erzwang. Ich habe ihn unter dem Stichwort der „Abkehr von der Sache“ zusammengefasst. Er ist geprägt von Zerstörungen des Mathematischen bei gleichzeitiger Überbetonung des Fachsprachlichen und durch Verwerfungen des Mathematischen und des Realen bei realitätsnahen Aufgaben. Letzteres gründet in der Nicht-beachtung der Authentizität sowohl des Realen als auch des Mathematischen. Die Arbeit versammelt neben den Untersuchungen zu TIMSS und PISA ein ausführliches Kapitel über das Prob-lem des Testens und eine Darstellung der Methodologie und Praxis der Objektiven Hermeneutik. KW - Tests KW - PISA KW - Objektive Hermeneutik KW - Habitus KW - Mathematikaufgaben KW - Tests KW - PISA KW - Objektive Hermeneutik KW - Habitus KW - Mathematics Tasks Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-12848 ER - TY - THES A1 - Bärstecher, Felix Emanuel T1 - Was machen Schulleiter tatsächlich und welche Faktoren beeinflussen diese ausgeführten Tätigkeiten? T1 - What do school principals really do and which factors do influence these tasks? N2 - Während die theoretische Arbeitsbeschreibung und das Rollenbild von Schulleitern vielfach in der Forschung aufgegriffen wurde, gibt es – wie übrigens im gesamten Bereich Public Management – nur wenige empirische Untersuchungen, die aus einer betriebswirtschaftlichen Managementbetrachtung heraus untersuchen, was Schulleiter wirklich machen, d.h. welchen Tätigkeiten und Aufgaben die genannten Personen nachgehen und welche Unterschiede sich feststellen lassen. Besondere Relevanz erhält die Thematik durch das sich wandelnde Aufgabenbild des Schulleiters, getrieben insbesondere durch die zusätzliche Autonomie der Einzelschule, aber auch durch die Fokussierung auf die Performance und Wirksamkeit der Einzelschule und verbunden damit, die Abhängigkeit dieser von der Arbeit des Schulleiters. Hier bildet das Verständnis der Aufgaben und Tätigkeiten eine wichtige Grundlage, die jedoch unzureichend erforscht ist. Mit Hilfe einer explorativen Beobachtung von 15 Schulleiterinnen und Schulleitern und damit einer empirischen Untersuchung von insgesamt 7591 Arbeitsminuten und 774 Aktivitäten in Kombination mit ausführlichen qualitativen, halboffenen Interviews wird durch diese Arbeit eine detaillierte Betrachtung des tatsächlichen Schulleitungsmanagementhandelns möglich. So wird sichtbar, dass sich die Aufgaben und Tätigkeiten der Schulleiter in zentralen Bereichen unterscheiden und eine Typologisierung entlang von Rollenbeschreibungen und Leadership Behavior zu kurz greift. Es konnte zum ersten Mal in dieser Ausführlichkeit innerhalb des deutschen Schulsystems gezeigt werden, dass Schulleiter Kommunikationsmanager sind. Darüber hinaus entwickelt das hier dokumentierte Forschungsvorhaben Hypothesen zu den Faktoren, die einen Einfluss auf die Aufgaben und Tätigkeiten haben und beschreibt dezidiert Implikationen, die diese Erkenntnisse auf die Tätigkeit des Schulleiters, die weitere Forschung aber auch die politische Rahmengestaltung und, damit verbunden, die Weiterentwicklung des Schulsystems haben. N2 - Whereas the theoretical job description and the role of school principals has been taken up quite often in scholarly research, there are only a few studies that focus on the tasks of principals from a managerial perspective and examine the differences among principals. This lack of research is quite common in the world of public management research. Special relevance and importance should be attributed to the topic as the role and the bundle of tasks of a principal are changing especially caused by the growing autonomy endowed on schools. Another reason is the focus on school effectiveness and the principal`s influence on this effectiveness. Here is where the understanding of the tasks of a principal lays the basic foundation for any further reserach. However, this foundation has not been studied adequately yet. Using the technique of explorative observation (or shadowing) 15 principals were observed and therefore the empirically obtained data base of 7591 work minutes and 774 activities in combination with half-structured, qualitative interviews allows this paper a detailed examination of the real tasks and activities of school management. It becomes obvious that the tasks and activities of principals differ in pivotal areas. Therefore a typology based on mere role descriptions or leadership behavior segmentation cannot be sufficient. This paper is first to elaborately demonstrate for the German school system that principals are in fact communication managers. This result contrasts with some of the hitherto generated research results and existing hypotheses. Moreover, the research project described in this paper develops hypotheses explaining the effect of certain factors on the tasks of principals and describes in detail implications of these insights for school management, further research as well as for the political agenda and the development of the school system itself. KW - Public Management KW - Schulleitung KW - Schulleiter KW - Tätigkeiten KW - Schulleiterwirksamkeit KW - public management KW - school management KW - principal KW - headmaster KW - tasks KW - school effectiveness Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-80109 ER -