TY - THES A1 - Kaliga, Sarah Ninette T1 - Eine Frage der Zeit. Wie Einflüsse individueller Merkmale auf Einkommen bei Frauen über ihre familiären Verpflichtungen vermittelt werden T1 - A question of time. How the influence of individual characteristics on women’s income is conveyed through their family responsibilities BT - eine Untersuchung mit Daten der LifE-Studie BT - an analysis with data from the LifE study N2 - Die vorliegende Arbeit mit dem Titel „Eine Frage der Zeit. Wie Einflüsse individueller Merkmale auf Einkommen bei Frauen über ihre familiären Verpflichtungen vermittelt werden“ geht der Frage der Heterogenität bei weiblichen Einkommensergebnissen nach. Dabei steht die Thematik der individuellen Investitionen in die familiäre Arbeit als erklärender Faktor im Vordergrund und es wird der Frage nachgegangen, warum die einen Frauen viele und andere weniger häusliche Verpflichtungen übernehmen. Hierfür werden das individuelle Humankapital der Frauen, ihre Werteorientierungen und individuelle berufliche Motivationen aus der Jugendzeit und im Erwachsenenalter herangezogen. Die analysierten Daten (Daten der LifE-Studie) repräsentieren eine Langzeitperspektive vom 16. bis zum 45. Lebensjahr der befragten Frauen. Zusammenfassend kann im Ergebnis gezeigt werden, dass ein Effekt familiärer Verpflichtungen auf Einkommensergebnisse bei Frauen im frühen und mittleren Erwachsenenalter als Zeiteffekt über die investierte Erwerbsarbeitszeit vermittelt wird. Die Relevanz privater Routinearbeiten für Berufserfolge von Frauen und insbesondere Müttern stellt somit eine Frage der Zeit dar. Weiterhin kann für individuelle Einflüsse auf Einkommen bei Frauen gezeigt werden, dass höhere zeitliche Investitionen in den Beruf von Frauen mit hohem Bildungsniveau als indirect-only-Mediation nur über die Umverteilung häuslicher Arbeiten erklärbar werden. Frauen sind demnach zwar Gewinnerinnen der Bildungsexpansion. Die Bildungsexpansion stellt jedoch auch die Geschichte der Entstehung eines Vereinbarkeitskonflikts für eben diese Frauen dar, weil die bis heute virulenten Beharrungskräfte hinsichtlich der Frauen zugeschriebenen familiären Verpflichtungen mit ihren gestiegenen beruflichen Erwartungen und Chancen kollidieren. Die Arbeit leistet in ihren Analyseresultaten einen wichtigen Beitrag zur Erklärung heterogener Investitionen von Frauen in den Beruf und ihrer Einkommensergebnisse aus dem Privaten heraus. N2 - The present work entitled „A question of time. How the influence of individual characteristics on women’s income is conveyed through their family responsibilities“ examines the question of the heterogenity of female income results. The topic of individual investment in family work is at the forefront as an explanatory factor and the question is why some women assume many and other less domestic obligations. For this purpose, the individual human capital of women, their value orientations and individual professional motivations from adolescence and adulthood are used. The analysed data (data from the LifE-Study) represent a long-term perspective from the 16th to the 45th year of life of the women surveyed. In summary, it can be shown that an effect of family responsibilities on income outcomes for women in early and middle adulthood is conveyed as a time effect over imvested working time. The relevance of private routine work for the professional success of women and especially mothers is therefore a question of time. Furthermore, it can be shown for individual influences on women’s income, that higher investments in the occupation of women with a high educational level can only be explained by the redistribution of domestic work as an indirect-only-mediation. According to this, women are winners in the expansion of education, however, the expansion of education also represents the history of emergence of a conflict of reconciliation for precisely these women, because the family obligations ascribed to women, which are still virulent today, conflict with their increased professional expectations and opportunities. The analysis results of this work make an important contribution to explaining women’s heterogeneous investments in the profession and their income results from the private sphere. KW - Einkommen KW - income KW - Frauen KW - women KW - domestic work KW - Hausarbeit KW - family work KW - Familienarbeit KW - mediation analysis KW - Mediationsanalyse KW - occupational career KW - Berufskarriere KW - human capital KW - Humankapital KW - educational expansion KW - Bildungsexpansion KW - Arbeitsteilung KW - division of labour Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-407353 ER - TY - JOUR A1 - Gerhards, Jürgen A1 - Kohler, Ulrich A1 - Sawert, Tim T1 - Educational expansion, social class, and choosing latin as a strategy of distinction T1 - Bildungsexpansion, soziale Klasse und die Wahl von Latein als Strategie der Distinktion JF - Zeitschrift für Soziologie N2 - In times of educational expansion, privileged families are looking for new strategies of distinction. Referring to Pierre Bourdieu’s theory of distinction, we argue that choosing Latin at school – a language that is no longer spoken and therefore has no direct value – is one of the strategies of privileged families to set themselves apart from less privileged families. Based on two surveys we conducted at German schools, the paper analyzes the relationship between parents’ educational background and the probability that their child will learn Latin. Results indicate that historically academic families have the strongest tendency towards learning Latin, followed by new academic families, and leaving behind the non-academic families. We distinguish between four causal mechanisms that might help to explain these associations: cultural distinction, selecting a socially exclusive learning environment, beliefs in a secondary instrumental function of learning Latin, and spatial proximity between the location of humanist Gymnasiums and the residential areas of privileged families. The hypotheses are formalized by means of Directed Acyclic Graphs (DAG). Findings show that the decision to learn Latin is predominately an unintended consequence of the selection of a socially exclusive learning environment. In addition, there is evidence that especially children from historically academic families learn Latin as a strategy of cultural distinction. N2 - In Zeiten der Bildungsexpansion sind sozial privilegierte Familien auf der Suche nach neuen Strategien der Distinktion, um ihre Kinder von denen bildungsferneren Elternhäusern abzugrenzen. Unter Bezugnahme auf Pierre Bourdieus Theorie der Distinktion argumentieren wir, dass die Wahl von Latein in der Schule – einer Sprache, die nicht mehr gesprochen wird und daher keinen direkten Nutzen hat – eine der Strategien privilegierter Familien ist, sich von weniger privilegierten Familien abzugrenzen. Auf der Grundlage von zwei an deutschen Schulen durchgeführten Umfragen analysieren wir den Zusammenhang zwischen dem Bildungshintergrund der Eltern und der Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kind Latein lernt. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder aus historisch akademischen Elternhäusern am häufigsten Latein lernen, gefolgt von sogenannten neuen akademischen Familien und – mit großem Abstand – von den nicht-akademischen Familien. Wir unterscheiden vier kausale Mechanismen, die zur Erklärung der gefundenen Zusammenhänge beitragen könnten: Kulturelle Distinktion im engeren Sinne, die Wahl eines sozial exklusiven Lernumfelds, der Glaube an eine sekundäre instrumentelle Funktion des Lateinlernens und die räumliche Nähe zwischen dem Standort humanistischer Gymnasien und dem Wohnort der Familie. Die Hypothesen werden mit Hilfe von gerichteten azyklischen Graphen (DAG) formalisiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wahl von Latein in erster Linie eine unbeabsichtigte Folge der Wahl eines sozial exklusiven Lernumfelds ist. Darüber hinaus zeigen die Analysen, dass insbesondere historisch akademische Familien die Wahl von Latein als Strategie der kulturellen Distinktion einsetzen. KW - Bourdieu KW - Distinction KW - Social Class KW - Educational Expansion KW - Latin KW - Foreign Language KW - Directed Acyclic Graph (DAG) KW - Distinktion KW - soziale Klasse KW - Bildungsexpansion KW - Latein KW - Fremdsprache Y1 - 2021 U6 - https://doi.org/10.1515/zfsoz-2021-0021 SN - 2366-0325 SN - 0340-1804 VL - 50 IS - 5 SP - 306 EP - 321 PB - de Gruyter CY - Berlin ER -