TY - THES A1 - Guschke, Karsten T1 - Erinnerungskultur in Belarus nach 1945 T1 - Memorial culture in Belarus after 1945 BT - das schwierige Erinnern an die jüdischen Opfer der Shoa und des jüdischen Widerstands BT - the difficult commemoration of the Jewish victims of the Shoa and the Jewish resistance N2 - Fünfundsiebzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs steht die heutige Erinnerungskultur vor großen Herausforderungen. Immer weniger Überlebende können persönliches Zeugnis des Erlebten ablegen. Während sich seit den 1980er Jahren hat in der westlichen Welt eine gesellschaftliche und staatliche Erinnerungskultur etabliert hat, die sowohl in der Bildung, als auch im öffentlichen Raum ihren Platz gefunden hat. Jenseits des ehemaligen „Eisernen Vorhangs“ ist diese Erinnerungskultur keineswegs selbstverständlich, bis nicht erwünscht. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der besonderen Situation Belarus, welches heute immer noch stark postsowjetisch geprägt ist und als Land mit dem zweithöchsten Partisanenwiderstand gegen die deutsche Besatzung gilt. Aufgrund der besonderen geschichtlichen Situation geht der von der jüdischen Bevölkerung mitgetragene Widerstand im staatlich geprägten Heldennarrativ der siegreichen sowjetischen Armee unter. Gepaart wird der Sieg der Sowjetarmee mit einem Opfernarrativ, welches in der Folge in allgemeiner Ansprache fast ausschließlich nur verstorbenen Sowjetbürgern gedenkt, aber nicht explizit die jüdischen Mitbürger benennt. Somit geht sowohl die Erinnerung an den jüdischen Widerstand, als auch an die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in der Memorialkultur Belarus bis auf wenige Ausnahmen verloren. Tragischerweise war Widerstand jedoch oftmals die einzige Möglichkeit für Jüdinnen und Juden überhaupt zu überleben. Darüber hinaus muss ein staatlich getragener und geförderter Antisemitismus innerhalb der ehemaligen Sowjetunion mitgedacht werden, der die jüdische Bevölkerung weiterhin diskriminierte und verfolgte. In einem geschichtlichen Abriss ab 1941 bis zur Gründung der Republik Belarus und ihrer aktuellen staatlichen Doktrin wird einleitend der jüdische Widerstand dargestellt, der in der Folge stattfindende offizielle Umgang mit dem Holocaust und heutige Orte des Erinnerns, sowohl staatlicherseits, als auch privater Initiativen. Einzelne konkrete Beispiele veranschaulichen die angesprochenen Themenbereiche. Bis heute hat das Gedenken an die jüdischen Opfer, geschweige denn an deren Widerstand, einen sehr geringen Stellenwert in Belarus. Es bleibt zu befürchten, dass mit den letzten Zeitzeugen diese Erinnerung aus dem kollektiven Gedächtnis verschwindet. N2 - Seventy-five years after the end of the Second World War, today's culture of commemoration faces major challenges. Fewer and fewer survivors are able to testify personally to what they experienced. While since the 1980s, a social and state culture of commemoration has been established in the Western world, which has found its place in education as well as in the public domain. Beyond the former "Iron Curtain" this culture of commemoration is by no means self-evident, even unwelcome. This work deals with the special situation of Belarus, which today is still strongly post-Soviet oriented and is considered to be the country with the second highest partisan resistance against the German occupation. Due to the special historical situation, the resistance, which was supported by the Jewish population, is lost in the heroic narrative of the victorious Soviet army, which was shaped by the state. The victory of the Soviet army is paired with a narrative of sacrifice, which subsequently commemorates in general address almost exclusively only deceased Soviet citizens, but does not explicitly name the Jewish fellow citizens. Thus, with few exceptions, both the memory of Jewish resistance and the persecution of the Jewish population are lost in the memorial culture of Belarus. Tragically, however, resistance was often the only way for Jews to survive at all. In addition, state-sponsored and promoted anti-Semitism within the former Soviet Union must be taken into account, which continued to discriminate against and persecute the Jewish population. In a historical outline from 1941 until the founding of the Republic of Belarus and its current state doctrine, the Jewish resistance is presented as an introduction, the subsequent official handling of the Holocaust and today's places of commemoration, both on the part of the state and private initiatives. Individual concrete examples illustrate the topics addressed. To this day, the commemoration of the Jewish victims, let alone their resistance, has a very low status in Belarus. It remains to be feared that with the last eyewitnesses this memory will disappear from the collective memory. KW - Erinnerungskultur KW - Belarus KW - Partisanen KW - Jüdisch KW - Osteuropa KW - Antisemitismus KW - Malyj Trostenez KW - Leonid Levin KW - Minsk KW - Nikolay Ilyuchik KW - Masha Bruskina KW - Hitler-Stalin-Pakt KW - Widerstand KW - Chatyn KW - Familienlager KW - Tuvia Bielski KW - anti-semitism KW - Belarus KW - Chatyn KW - memory culture KW - family camp KW - Hitler-Stalin pact KW - Jewish KW - Leonid Levin KW - Malyj Trostenez KW - Masha Bruskina KW - Minsk KW - Nikolay Ilyuchik KW - Eastern Europe KW - partisans KW - Tuvia Bielski KW - resistance Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-541190 ER - TY - THES A1 - Dech, Silas T1 - Therapeutisches Klettern nach dem Potsdamer Modell bei Jugendlichen mit Skoliose T1 - Therapeutic climbing according to the Potsdam Model in adolescents with scoliosis BT - ein Trainingskonzept mit Übungskatalog und Vorbereitung einer randomisierten kontrollierten Studie BT - a training concept with an exercise booklet and preparation of a randomized controlled trial N2 - Bisher ist die Ursache für die Entstehung der meisten Skoliosen noch ungeklärt und damit eine kausale Behandlung der Betroffenen unmöglich. Die vorliegende Arbeit geht davon aus, dass der Auslöser für die sogenannte idiopathische Skoliose eine funktionelle Störung von Muskeln ist, die sich in einer verminderten relativen Haltekraft äußert. Durch gezielte willkürliche Muskelanspannungen könnte es möglich sein, kompensatorisch auf die Deformität einzuwirken, um damit ein Fortschreiten zu verhindern bzw. sogar eine Regression hervorzurufen. Insbesondere Patientengruppen mit einem hohen Progressionsrisiko, wie Jugendliche im Wachstumsalter, könnten davon profitieren. Ein Muskeltraining kann mit unterschiedlichsten Hilfsmitteln und Methoden erfolgen. Eine Möglichkeit bietet auch das Klettern. Im Kern wird daher ein Trainingskonzept zum Therapeutischen Klettern bei Jugendlichen mit Skoliose vorgestellt. Dabei beruft sich der Autor auf das Potsdamer Modell. Dieses Modell erlaubt es, gezielte Kraftübungen systematisiert an der Kletterwand in Absprunghöhe umzusetzen. Materielle Sicherungsmaßnahmen sind dadurch nicht erforderlich und eventuell notwendige Korrekturen bzw. Hilfestellungen können direkt erfolgen. Hauptinhalt eines Trainings nach dem vorgestellten Konzept sind spielerische Bewegungserfahrung innerhalb der Sportart Klettern und ein Systembouldertraining. In einem beigefügten Übungskatalog werden für letzteres Möglichkeiten der praktischen Umsetzun-gen gegeben. Die Übungen fokussieren sich auf die Aktivierung und das Training wirbelkörperdero-tierender Muskeln. Im Hauptteil einer Trainingseinheit können sie dann in Kombination mit der Kor-rektur der Seitverbiegung und des sagittalen Profils (3D Autokorrektur) unter Aufsicht eines geschul-ten Therapeuten durchgeführt werden. Die Arbeit erhebt den Anspruch, einem Leser vom Fach, die Auswahl der Übungen und die darin enthaltene individuelle Anpassung an den Patienten aus funktionell-anatomischer Sicht zu begründen. In naher Zukunft wird das Konzept in einer randomisiert kontrollierten Studie untersucht. Alle notwendigen Vorbereitungen wurden im Rahmen dieser Arbeit getroffen. N2 - To date, the cause of most scolioses is still unclear and, therefore, causal treatment is impossible. The present work assumes that the trigger for a so-called idiopathic scoliosis is a functional disorder of muscles expressed by a reduced relative holding force. Special voluntary muscle actions might have a compensatory effect on the deformity and preventing a progression or even inducing a regression. In particular, patients with a high risk of progression, such as adolescents, could benefit from these. There are many different muscle training regimes. Climbing also offers a possibility. Thus, a training concept for therapeutic climbing in adolescents with scoliosis is presented. The author refers to the Potsdam Model, thereby. This model makes it possible to systematically implement special strength exercises on the climbing wall at jumping height. Climbing protections are not necessary and any therapeutic corrections or assistance can be given directly. The main contents of the concept are playful experiences of climbing movements and a systematical boulder training. For the latter, exercises are given in an enclosed booklet. The exercises focus on the activation and training of muscles which derotate the spinal column. In the main part of a training session, they can be performed in combination with a correction of lateral bending and sagittal profile (3D autocorrection) by supervision of a trained therapist. The work claims to explain the selection of the exercises and the individual adaptation to the patient from a functional-anatomical point of view to health professionals. In the near future, the concept will be investigated in a randomized controlled trial. All necessary preparations have been made in the context of this work. KW - Klettertherapie KW - Sporttherapie KW - adoleszente idiopathische Skoliose KW - skoliosespezifische Übungen KW - Bouldern KW - climbing therapy KW - exercise therapy KW - adolescent idiopathic scoliosis KW - scoliosis-specific exercises KW - bouldering Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-532072 ER - TY - THES A1 - Metz, Malte T1 - A quasi-dynamic and self-consistent rupture model to simulate earthquake ruptures N2 - Dynamic earthquake rupture modeling provides information on the rupture physics as the rupture velocity, frictions or tractions acting during the rupture process. Nevertheless, as often based on spatial gridded preset geometries, dynamic modeling is depending on many free parameters leading to both a high non-uniqueness of the results and large computation times. That decreases the possibilities of full Bayesian error analysis. To assess the named problems we developed the quasi-dynamic rupture model which is presented in this work. It combines the kinematic Eikonal rupture model with a boundary element method for quasi-static slip calculation. The orientation of the modeled rupture plane is defined by a previously performed moment tensor inversion. The simultanously inverted scalar seismic moment allows an estimation of the extension of the rupture. The modeled rupture plane is discretized by a set of rectangular boundary elements. For each boundary element an applied traction vector is defined as the boundary value. For insights in the dynamic rupture behaviour the rupture front propagation is calculated for incremental time steps based on the 2D Eikonal equation. The needed location-dependent rupture velocity field is assumed to scale linearly with a layered shear wave velocity field. At each time all boundary elements enclosed within the rupture front are used to calculate the quasi-static slip distribution. Neither friction nor stress propagation are considered. Therefore the algorithm is assumed to be “quasi-static”. A series of the resulting quasi-static slip snapshots can be used as a quasi-dynamic model of the rupture process. As many a priori information is used from the earth model (shear wave velocity and elastic parameters) and the moment tensor inversion (rupture extension and orientation) our model is depending on few free parameters as the traction field, the linear factor between rupture and shear wave velocity and the nucleation point and time. Hence stable and fast modeling results are obtained as proven from the comparison to different infinite and finite static crack solutions. First dynamic applications show promissing results. The location-dependent rise time is automatically derived by the model. Different simple kinematic models as the slip-pulse or the penny-shaped crack model can be reproduced as well as their corresponding slip rate functions. A source time function (STF) approximation calculated from the cumulative sum of moment rates of each boundary element gives results similar to theoretical and empirical known STFs. The model was also applied to the 2015 Illapel earthquake. Using a simple rectangular rupture geometry and a 2-layered traction regime yields good estimates of both the rupture front propagation and the slip patterns which are comparable to literature results. The STF approximation shows a good fit with previously published STFs. The quasi-dynamic rupture model is hence able to fastly calculate reproducable slip results. That allows to test full Bayesian error analysis in the future. Further work on a full seismic source inversion or even a traction field inversion can also extend the scope of our model. N2 - Die dynamische Bruchmodellierung eines Erdbebens erlaubt Rückschlüsse auf Parameter der Bruchphysik, z. B. die Bruchgeschwindigkeit, die Reibung oder die Scherspannungsänderungen auf der Bruchfläche. Die meisten dynamischen Ansätze basieren dabei auf einem vorab definierten räumlichen Gitter. Dies führt zu einer großen Anzahl freier Modellparameter. Dynamische Modellierungen sind darum oft rechenaufwändig und hochgradig mehrdeutig im Ergebnis. Dies erschwert eine gute bayesische Fehleranalyse. Die benannnten Probleme und Schwierigkeiten werden durch das in dieser Arbeit präsentierte quasi-dynamische Bruchmodell angegangen. Es basiert auf der Kombination des Eikonal-Bruchmodells mit einer eigens entwickelten Randelementmethode zur Bestimmung der quasi-statischen Verschiebung. Dabei wird die Orientierung der Bruchfläche vorab über eine Momententensorinversion bestimmt. Das ebenfalls invertierte skalare seismische Moment dient zur Abschätzung der Bruchgröße. Die so bestimmte Bruchfläche wird in rechteckige Randelemente unterteilt. Als Randwerte werden die auf jedem Randelement angreifenden Spannungsänderungen vorgegeben. Um das dynamische Bruchverhalten zu studieren, wird die Bruchfrontausbreitung für inkrementelle Zeitschritte auf Grundlage der 2D-Eikonalgleichung berechnet. Die Bruchgeschwindigkeit wird dabei als linear zur Scherwellengeschwindigkeit skalierendes Feld angenommen, basierend auf einem geschichteten 1D-Untergrundmodell. Die von der Bruchfront eingeschlossenen Randelemente werden für eine quasi-statische Verschiebungsinversion genutzt. Dabei werden weder Reibung noch Spannungsmigrierung berücksichtigt (deswegen “quasi-statisch”). Eine Serie aus mehreren Verschiebungsbestimmungen ergibt dabei das quasi-dynamisches Bruchmodell. Da viele a priori Informationen aus dem Erdmodell beziehungsweise der Momententensorinversion genutzt werden, gibt es nur wenige freie Modellparameter (Nukleationspunkt und -Zeit, Linearfaktor zwischen Scher- und Bruchgeschwindigkeit sowie das Spannungsänderungsfeld). Das ermöglicht stabile und schnelle Modellierungen. Dies belegen durchgeführte Vergleiche mit finiten und infiniten analytischen, statischen Bruchlösungen. Zudem wurden erste dynamische Anwendungen erprobt. Dabei ergibt sich die ortsabhängige Zeit der Slipänderung jedes Randelementes (“rise time”) automatisch aus der Modellierung. Selbst die Reproduktion verschiedener kinematischer Modelle wie dem “slip-pulse” oder dem “penny-shaped crack” Modell ist möglich. Die spezifischen Slipratenfunktionen werden dabei automatisch erzeugt. Zudem lässt sich eine so genannte äquivalente Herdzeitfunktion aus der Summe der Momentenänderungen aller Randelemente bestimmen. Diese ist vergleichbar mit verschiedenen theoretischen und empirischen Herdzeitfunktionen. Unser Modell wurde zudem auf das 2015 Illapel Erdbeben angewandt. Basierend auf einer einfachen, rechteckigen Bruchgeometrie und einem zweigeteilten geschichteten Spannungsänderungsfeldes konnten sowohl die Bruchfrontausbreitung als auch das Verschiebungsfeld mit bekannten Werten aus der Literatur in Übereinstimmung gebracht werden. Die Herdzeitapproximation zeigt dabei einen Verlauf, der vergleichbar zu bereits veröffentlichten Herdzeitfunktionen ist. Das quasi-dynamische Bruchmodell kann schnell reproduzierbare Verschiebungsfelder und deren zeitliche Veränderung bestimmen. Damit ermöglicht es bayesische Fehlerabschätzungen. Auch für komplette seismische Quellinversion sowie eine Integration der Spannungsänderungen auf der Bruchfläche kann das Modell in Zukunft genutzt werden. T2 - Ein quasi-dynamisches und selbst-ähnliches Bruchmodel zur Erdbebenbruchmodelierung KW - earthquake modeling KW - source inversion KW - boundary element method KW - Erdbebenquellinversion KW - Randelementmethode KW - Erdbebenmodelierung Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-473100 ER - TY - THES A1 - Brigard Torres, Juan Camilo T1 - An aesthetic cartography of fast T1 - Eine ästhetische Kartographie des aktiven Hungers BT - Gandhi and the hunger artists BT - Gandhis Fasten und die Hungerkünstler*innen N2 - In this cartography, I examine M.K. Gandhi’s practice of fasting for political purposes from a specifically aesthetic perspective. In other words, to foreground their dramatic qualities, how they in their expressive repetition, patterning and stylization produced a/effected heightened forms of emotions. To carry out this task, I follow the theater scholar Erika Fischer-Lichte’s features that give name to her book Äesthetik des Performativen (2004). The cartography is framed in a philosophical presentation of Gandhi’s discourse as well as of his historical sources. Moreover, as a second frame, I historicize the fasts, by means of a typology and teleology in context. The historically and discoursively framed cartography maps four main dimensions that define the aesthetics of the performative: mediality, materiality, semioticity and aestheticity. The first part analyses the medial platforms in which the fasts as events have been historically recorded and in which they have left their traces and inscriptions. These historical sources are namely, newspapers, images, newsreels and a documentary film. Secondly, the material dimension depicts Gandhi’s corporeal condition, as well as the spatiality and temporality of the fasts. In the third place, I revise and reformulate critically Fischer-Lichte’s concepts of “presence” and “representation” with resonating concepts of G. C. Spivak and J. Rancière. This revision illustrates Gandhi’s fasts and shows the process of how an individual may become the embodiment or representation of a national body-politic. The last chapter of the cartography explores the autopoetic-feedback loop between Gandhi and the people and finishes with a comparison of the mise en scène of the hunger artists with the fasts of the Indian the politician, social reformer, and theologian. The text concludes interpreting Gandhi’s practice of fasting under the light of the concepts of “intellectual emancipation” and “de-subjectivation” of the philosopher J. Rancière. The four main concerns of this cartography are: Firstly, in the field of Gandhi’s reception, to explore the aesthetic dimension as both alternative and complementary to the two hegemonic interpretative lenses, i.e. a hagiographic or a secular political understanding of the fasts. From a theoretical perspective, the cartography pursues to be a transdisciplinary experiment that aims at deploying concepts that have been traditionally developed, derived from and used in the field of the arts (theater, film, literature, aesthetic performance, etc.) in the field of the political. In brief, inverting an expression of Rancière, to understand politics as aesthetics. Thirdly, from a thematic point of view, the cartography inquires the historical forms of staging and perception of hunger. Last yet importantly, it is an inquiry of the practice of fasting as nonviolence, what Gandhi, its most sophisticated modern theoretician and practitioner considered its most radical expression. N2 - Die Masterarbeit betrachtet M.K. Gandhis politische Ausübung des Fastens aus einer ästhetischen Perspektive. Im Fokus stehen dabei die dramatischen Eigenschaften dieser asketischen Praxis: Von besonderem Interesse sind expressive Wiederholungen, Gestaltungen und Stilisierungen, die Affekte auslösen. Die Analyse greift auf Begriffe und Theorien von Erika Fischer-Lichtes Ästhetik des Performativen (2004) zurück, um damit die ästhetische Dimension von Gandhis Fasten zu beleuchten. Eine historische und philosophische Kontextualisierung rahmt die ästhetische Kartographie ein. Die Analyse untergliedert sich in vier verschiedene Sphären: Medialität, Materialität, Semiotizität und Ästhetizität. Den Beginn macht eine Untersuchung von medialen Plattformen in den bereits historisierten Spuren der Ereignisse. Als historische Quellen dienen Zeitungsartikel, Fotos, die Wochenschau (newsreel) und ein Dokumentarfilm. Die Sphäre der Materialität wird im Anschluss durch die folgenden Kriterien analysiert: den körperlichen Zustand Gandhis, die Temporalität und die Räumlichkeit des Fastens. Zudem beschäftigt sich der Text mit der Konfiguration von Bedeutung durch eine theoretische Überarbeitung der von Fischer-Lichte geprägten Begriffe von „Präsenz“ und „Repräsentation“. Die Grundlage für diese Überarbeitung sind Texte von J. Rancière und G. C. Spivak. Die Überarbeitung soll mit Beispielen von Gandhis Fasten illustriert werden, um zu zeigen, wie ein individueller Mensch zur Verkörperung oder Repräsentation einer Nation werden kann. Zuletzt nimmt die Analyse der ästhetischen Sphäre die autopoietische Feedback-Schleife zwischen Gandhi und dem Volk in den Blick. Zudem vergleicht die Studie die Inszenierungsformen von Gandhis Fasten und die von den Hungerkünstlern*innen im Westen. Der Abschluss der Masterarbeit verbindet Gandhis Fasten als Ritual mit den von Jacques Rancière entwickelten Begriffen der intellektuellen Emanzipation und der De-Subjektivierung. KW - fasting KW - Gandhi KW - performance KW - aesthetics KW - Hunger KW - Fasten KW - Gandhi KW - Performance KW - Ästhetik KW - hunger Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-469333 ER - TY - THES A1 - Stöckel, Michael T1 - Verbesserte Legitimation von Stadtwerken durch Bürgerbeteiligung BT - Von Public-Private-Partnership zu Public-Citizen-Partnership? T2 - KWI-Arbeitshefte N2 - Die Stadtwerkebetriebe, zumindest diejenigen die im Strom- und Gassektor tätig sind, sind meist nicht mehr im Stadtwerke Eigenbetrieb organisiert, sondern von den Kommunen in den vergangenen zwei Jahrzehnten in die Privatrechtsform der GmbH ausgegliedert worden. Hinzu kommt, dass diese kommunalen Unternehmen in einem Energiebinnenmarkt agieren, der durch die EU-Marktliberalisierung entstanden ist. Die unternehmerische Verselbstständigung der Stadtwerke GmbH von politischer Steuerung wird durch das Credo des Neuen Steuerungsmodells bestärkt, das gerade in der unternehmerischen Unabhängigkeit die Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg sieht. Diese Rahmenbedingungen zwingen die Unternehmen der kommunalen Wirtschaft, sich ausschließlich nach unternehmerischen und marktinduzierten Systemen zu richten. Dass die Logik des unternehmerischen Handelns keinen Platz lässt für eine politische Steuerung der Unternehmen, wird zum Legitimationsproblem für die kommunale Wirtschaft. Denn eine ausschließliche Orientierung an den Überschüssen der kommunalen Unternehmen legitimiert nicht den öffentlichen Zweck, weder politisch noch organisationsrechtlich. Die Gemeinwohlorientierung ist konstitutiver Bestandteil der kommunalen wirtschaftlichen Betätigung. Hier wird die These hervorgebracht, dass Bürgerbeteiligung in dieser Situation von den Stadtwerken zugelassen wird, um dieses Legitimationsdefizit abzuschwächen. Zwei Fälle werden qualitativ analysiert und verglichen: erstens die Stadtwerke Wolfhagen GmbH, die anhand von Bürgerbeteiligung Akzeptanz für einen Windpark generieren wollen. Zweitens die Stadtwerke Potsdam GmbH, die aus einer - hier als PR-Krise beschriebenen - Situation heraus, Legitimation mit verschiedenen Instrumenten der Bürgerbeteiligung wiederherzustellen versuchen. N2 - Formal privatisation of Stadtwerke (municipal-multi-utility-companies) and the EU energy market liberalisation made Stadtwerke become independent from their original public-welfare mandate. Cities, as material owners of Stadtwerke, are no longer willing or able to steer the companies towards a political direction. Public companies in the electricity sector are now mostly organised in private company law, which makes the management autonomous towards political intervention. Therefore, the sole public purpose of Stadtwerke is to generate profit for the cities. The surplus generated in one sector (e.g. electricity) is then spent within the Stadtwerke holding on sectors which are less profitable, like public transport. In this situation researchers assume problems of legitimacy of municipal companies, since they are lacking substantial public purpose. It is argued by this paper that this legitimacy gap can be lessened, though not entirely eliminated, with methods of citizen participation by Stadtwerke. Here the German expression for citizen participation (Beteiligung) can mean both democratic participation, in the sense of cooperation and co-deciding, as well as financial participation. Two cases are qualitatively analysed: first, Stadtwerke Wolfhagen GmbH, in which a quarter of shares was sold to a 'citizen energy co-operative'. Here the financial implication of citizen participation might be overstressed. However, the energy co-operative currently engages in energy efficiency programmes, which help the members of the cooperative to save electricity. In the case of Wolfhagen participation also generated acceptance for an onshore wind farm close to the city. The second case, Stadtwerke Potsdam GmbH, was troubled with a ‘public relation crisis’ and from there they tried more conventional models of citizen participation in order to regain acceptance. They recently founded a customer advisory board and established a renewable energy fund for their clients. T3 - KWI-Arbeitshefte - 26 KW - Bürgerbeteiligung KW - Bürgerenergiegenossenschaft KW - Stadtwerke Potsdam GmbH KW - Stadtwerke Wolfhagen GmbH KW - Legitimation KW - Kommunale Daseinsvorsorge KW - Energiewende KW - Lokale Demokratie KW - Mitbestimmung KW - Partizipation Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-431722 SN - 978-3-86956-474-6 SN - 1616-8127 SN - 2191-6713 IS - 26 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Tuncer, Diba T1 - Pedagogy of integrity T1 - Integritätspädagogik BT - an analysis of the conceptualisation and implementation of the MA Programme Anglophone Modernities in Literature and Culture BT - eine Analyse der Konzeption und der Implementierung des Masterstudiengangs Anglophone Modernities in Literature and Culture N2 - Die Masterarbeit „Integritätspädagogik. Eine Analyse der Konzeption und der Durchführung des Masterstudiengangs Anglophone Modernities in Literature and Culture” befasst sich mit kolonialen Mustern in der Hochschulbildungspraxis, arbeitet einen theoretisch-fundierten Rahmen für Dekolonisierung akademischer Lehr-/Lernpraxis auf den mikro- und mesodidaktischen Handlungsebenen aus und schlägt konkrete Lösungswege und Dekolonisierungspraktiken vor, die besonders für Studiengänge, deren inhaltlichen Ausrichtungen sich postkolonialen Thematiken widmet, von großer Relevanz sind. Anders als typische postkoloniale Studien, besteht die Arbeit nicht nur aus einer theoretischen Ausarbeitung, sondern auch aus einer eigenen empirischen Untersuchung (Triangulation zwischen Dokumentenanalyse und einer Umfrage). In der Arbeit wird die These vertreten und entlang der Arbeit begründet, dass Bildung von kolonialen Mustern befreit werden soll, damit Partizipation für alle möglich wird. Substanz für die Argumentation zur These liefern unterschiedliche Konzeptionen von kritischer Pädagogik, wie z.B. Ausarbeitungen von Paulo Freire und bell hooks, und deren Verschränkung mit Konzeptionen über anthropologische Modalitäten des Lernens Erwachsener (u.a. Mezirow’s transformatives Lernen; Arnold’s Deutungsmusteransatz) und modernen Ausarbeitungen, die Lernen und sozialer Gerechtigkeit zu verbinden suchen (u.a. der in dem US-amerikanischen Raum verbreitete Ansatz des Social Justice Learning). Weitere Thesen der Abschlussarbeit sind, dass (1) die vorzufindenden Ungleichhalt-erhaltenden Dynamiken an westlichen Hochschulen eine Erbe der kolonialen Zeit und Denkweise darstellen, die im Bildungsbereich weiterhin wirken und im Kontext von Internationalisierung, Migration und Partizipation zur Multiplizierung von sozialer Ungleichheit führen; (2) dass alle, aber besonders diejenigen Studiengänge, die sich inhaltlich mit Ungleichheitsphänomenen, gesellschaftlicher und kultureller Vielfalt, Macht und herrschaftskritischen Thematiken sowie mit postkolonialer Kritik befassen, bemüht sein sollten, im selbst-verantworteten Lernraum Prämissen von Equity und Ausgleich von Machtverhältnissen sowie Chancengleichheit für Lehrende und Studierende zu verkörpern, um glaubwürdig zu bleiben; (3) dass Dekolonisierung vom Bildungsraum durch entsprechendes didaktisches Handeln auf den Meso- (Institution) und Mikroebenen (Lehr-/Lernarrangements) bei ausreichender Wille und Bereitschaft verantwortlicher Fachkräfte an Hochschulen möglich sind. Das Thema wird auch in einer empirischen Untersuchung bearbeitet. Durch Sichtung von repräsentativen Dokumenten mithilfe der Methode ‚close reading‘, die der Studiengang veröffentlicht hat, durch die exemplarische Analyse der Konzeption einer Lehr-/Lernveranstaltung sowie anhand von einer Studierendenumfrage wird untersucht, inwiefern der Masterstudiengang „Anglophone Modernities in Literature and Culture“ an der Universität Potsdam Anforderungen an einer dekolonisierten Hochschulbildung erfüllt bzw. Wille für dekoloniale Bildungsarbeit wahrnehmbar ist. Die Untersuchungsergebnisse zeugen vom Bedarf für stärkere normative Positionierung vonseiten des Studiengangs, während viele Praktiken identifiziert wurden, die für das Bekenntnis des Studiengangs zur Partizipation, sozialer Gerechtigkeit und Diversity zeugen. Im letzten Kapitel werden die Ergebnisse der theoretischen Ausarbeitung und der empirischen Untersuchung in dem Konzept einer auf Integrität basierenden Pädagogik gebündelt und Vorschläge für die Unterrichtspraxis im Studiengang formuliert, die helfen sollen, die Diskrepanz zwischen Wille und Praxis zu überwinden, und für das Anstoßen dekolonisierender Entwicklungen an anderen Lehrstühlen auch aufschlussreich sein könnten. Ein zentrales Ergebnis der Masterarbeit ist die interdisziplinäre Herangehensweise im Forschungsdesign, welche postkoloniale Theorien zu Erwachsenenbildung auf der bestehenden akademischen Bildungspraxis bezieht sowie exemplarisch an einer Hochschule in der Form von Fallstudie für einen Studiengang konkret überprüft. Des Weiteren liefert die Ausarbeitung Theorie-abgeleiteten Kriterien für die Analyse von Studiengängen in Hinblick auf koloniale Praktiken bzw. Dekolonisierung sowie einen Katalog von Schritten, die implementiert werden können, wenn sich ein Studiengang im Rahmen von internen Entwicklungsprozessen von Ungleichheitspraktiken befreien möchte. In der theoretischen Ausarbeitung wird der bestehende Begriff der traditionellen bzw. nicht-traditionellen Studierenden weiterentwickelt, so dass dadurch Überlegungen über Differenzlinien und Diversität von Studierenden differenzierter aufgestellt werden können, als wenn dabei lediglich Race, Class, Gender-Kriterien in Betracht gezogen würden. Darüber hinaus wird in der Arbeit der Begriff der Integritätspädagogik (Pedagogy of Integrity) entwickelt und begründet, was einen konkreten Umgang mit Dekolonisierung der Hochschulbildungspraxis vorschlägt und normative sowie praxis-bezogene Implikationen beinhaltet. Dadurch sucht die Abschlussarbeit, einen konkreten Beitrag zur gerechten Gestaltung vom Lehr-/Lernraum im deutschen Hochschulbereich zu leisten, welcher sich unabhängig von sozio-ökonomischer, sozial-kultureller, religiöser Herkunft sowie unabhängig von Nationalität, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung und Alter der Menschen an der Hochschule förderlich auswirkt und allen Lehrenden und Studierenden in gleicher Weise ermöglicht, sich akademisch zu entwickeln und den wissenschaftlichen Diskurs in ihren jeweiligen Disziplinen durch tatsächliche, gelebte Partizipation, mitzugestalten. N2 - The master thesis “Pedagogy of Integrity: an Analysis of the Conceptualization and Implementation of the MA Program Anglophone Modernities in Literature and Culture” deals with colonial patterns in higher education practices. It provides a theoretical framework for decolonization of academic teaching-learning practices on the micro- and meso-didactic levels and suggests concrete solutions for the decolonized education practices, especially for degree programs, which content focuses on post-colonial issues. Besides, through the exemplary analysis of the conceptualization and implementation of the MA Program Anglophone Modernities in Literature and Culture the work explores patterns of colonial heritage as well as will to decolonise these. The main thesis claims that (higher) education should be liberated from colonial patterns, so that real participation for all students in the collective knowledge production becomes possible. In the theoretical elaborations different concepts of critical and radical pedagogy, e.g. the ones of Paulo Freire and bell hooks, in combination with concepts about modalities of adult learning (e.g. transformative learning) and approaches to education, seeking to combine learning and social justice (e.g. Social Justice Learning) are systematised and explored for their substance and potential to contribute to a criteria catalogue for decolonised educational practises. Besides, attention is paid on higher education research results, which reveal, that students, who belong to underrepresented groups at university (non-traditional students) in their societies of origin, face more difficulties and discrimination as international students at Western universities, than ‘traditional’ international students do. Based on the theoretical elaborations, the work claims that: (1) the homogeneity-preserving dynamics, found in Western colleges, are an inheritance of colonial time and mindsets, which continue to function in education and multiply social inequality in the context of internationalization, migration, and participation; (2) all, but especially those higher educational programs, dealing explicitly with inequality phenomena, social and cultural diversity, power relations and issues of domination, as well as with postcolonial criticism, should establish premises of equity and provide de-facto equal opportunities for participation through embodiment of social justice as a way to remain credible; (3) decolonization of the educational space can be enabled through appropriate didactic action both on the meso- (institution) and micro-didactical (teaching-learning arrangements) agency levels with sufficient will and willingness of responsible professionals at. By examining representative documents, published by the MA Program Anglophone Modernities in Literature and Culture, using the 'close reading' methodology, as well as through the exemplary analysis of the concept of a teaching-learning program’s event and a student survey, the work seeks to examine wo what extent the Master's Degree Program represents a space of decolonised higher education. The results of the analysis indicate the need for stronger normative value-positioning of the Study program, while many practices that show commitment to participation, social justice and diversity, have been identified. In the last chapter, the results of the theoretical elaboration and the program’s analysis are synthesized in the concept of an integrity-based pedagogy conceptualisation, called Pedagogy of Integrity, and suggestions are formulated for the teaching practice in the study program, which are meant to help overcome the discrepancy between will and practice towards decolonised educational space. KW - critical pedagogies KW - decolonizing higher education KW - non-traditional students KW - social justice education KW - transformative learning KW - colonial patterns KW - pedagogy of integrity KW - radical pedagigies KW - indigenious knowledge KW - indigenity KW - kritische Pädagogik KW - Dekolonisierung Der Hochschulbildung KW - nicht-traditionelle Studierende KW - Bildung für Soziale Gerechtigkeit KW - transformatives Lernen KW - koloniale Muster KW - Integritätspädagogik KW - radikale Pädagogik KW - indigenes Wissen KW - Indigenität Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-432294 ER - TY - THES A1 - Schumann, Michael T1 - Extraterrestrische Ex-zentriker T1 - Extraterrestrial Ec-centrics BT - zur theoriestrukturellen Einarbeitung des Außerirdischen bei Helmuth Plessner als Grundlage einer Philosophischen Anthropologie des Raumfahrtzeitalters BT - about the theoretic-structural inclusion of the Extraterrestrial in Helmuth Plessner, as the basis for a philosophical anthropology of the space age N2 - Seit ihrem Beginn ist die Raumfahrt Untersuchungsgegenstand verschiedenster Disziplinen. Auch die Philosophie hat seither eine kritische Perspektive auf diese Aktivität eingenommen. Und doch fehlt es bislang eines philosophisch-systematischen Zugangs, mit einem genuin ‚anthropologischen‘ Gesichtspunkt. Diese Lücke wird immer offensichtlicher, seitdem sich, nach Entdeckung der ersten Exoplaneten, neue ‚Astro-wissenschaften‘ (z.B. Astrobiologe, Astrokognition, Astrosoziologie) gebildet haben, die explizit Menschen als Raumfahrer voraussetzen bzw. menschliche Eigenschaften auf ihre ‚Ablösbarkeit‘ hin diskutieren. Mit vorliegender Masterarbeit soll der Versuch gemacht werden, die notwendigen Präsuppositionen, für das Verständnis von Menschen als ‚raumfahrende Lebewesen‘, aufzudecken, ohne naturalistische oder kulturalistische Verkürzungen zu betreiben. Zu diesem Zweck wird der systematische Rahmen von Helmuth Plessners Philosophischer Anthropologie gewählt, da dieser eine umfassende ‚spezies-neutrale‘ (d.h. es erlaubt über Menschen, Tiere und Extraterrestriker gleichermaßen nachzudenken, ohne ‚anthropozentrische‘ oder ‚speziesistische‘ Vorurteile zu machen) Untersuchung des infrage stehenden Sachverhaltes bietet. Um diesen Rahmen zu exemplifizieren, und währenddessen den philosophisch-systematischen Ansatz zur Raumfahrt zu elaborieren, der raumfahrende Extraterrestriker ohne Anthropomorphisierung konzeptualisieren, wie auch den Umgang mit Extraterrestrikern in ethischer und politischer Hinsicht berücksichtigen kann, werden die Themenkreise der Astrobiologie, Astroethik und Astropolitik in einzelnen Kapiteln besprochen. Abschließend ist, entgegen aller Erwartung, der gewählte Ansatz als ‚kritisch-posthumanistische‘ Option zu verteidigen. N2 - Since its beginning, space travel is examined by different disciplines. Likewise, philosophy has taken a critical look on this activity ever since. Though, until now a philosophic-systematic approach, with genuine ‘anthropological’ viewpoint, is lacking. This gap is getting obvious, since, after the discovery of the first exoplanets, new ‘astro-sciences’ (e.g. astrobiology, astrocognition, astrosociology) were established, for which ‘the human as space traveler’ is an explicit prerequisite, or for which the ‘detachability’ of human capacities is under discussion. The present master thesis is trying to uncover the necessary presuppositions, for the understanding of the human as a ‘space traveling life form’, without the narrow-minded perspective of naturalistic or culturalistic approaches. For this purpose, the systematic frame of Helmuth Plessners philosophical anthropology is selected, because, it offers a comprehensive ‘species-neutralized’ (i.e. it allows to contemplate about humans, animals and extraterrestrials equally, without ‘anthropocentric’ and ‘speciecist’ prejudices) examination of the matter in question. To exemplify these frame, and to elaborate in the course of this a philosophic-systematic approach to space travel, which is equally able to conceptualize the spacefaring extraterrestrial without anthropomorphization and to problematize the dealings with extraterrestrials in ethical and political regard, the topics of astrobiology, astroethics and astropolitics are discussed in separate chapters. At last, against all the odds, the approach is to defend as a new ‘critical-posthumanist’ option. KW - Philosophische Anthropologie KW - Helmuth Plessner KW - Raumfahrt KW - Extraterrestriker KW - Posthumanismus KW - Philosophical anthropology KW - Helmuth Plessner KW - space travel KW - extraterrestrials KW - posthumanism Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-434203 ER - TY - THES A1 - Weberling, Anne T1 - Zionistische Debatten im Kontext des Ersten Weltkriegs am Beispiel der Herzl-Bund-Blätter 1914–1918 T2 - Pri ha-Pardes N2 - Die Bedeutung des Ersten Weltkriegs als zentraler Kontext für die Aushandlung, Anpassung und Verwerfung unterschiedlicher Konzepte jüdischer Identität im Deutschen Kaiserreich, aber auch über dessen Grenzen hinaus, wurde in der jüngsten Forschung in verschiedenen Aspekten erörtert. Die Kriegserfahrung gab insbesondere nationaljüdischen bzw. zionistischen Gruppierungen wichtige Denkanstöße und beförderte die Konkretisierung ihrer Handlungsstrategien für den Aufbau eines jüdischen Nationalwesens in Palästina. Die vorliegende Studie möchte den Fokus historisch-soziologischer Forschung auf der akademischen zionistischen Jugendbewegung erweitern, indem sie eine zionistische Jugendorganisation in den Mittelpunkt rückt, die in wissenschaftlichen Betrachtungen bisher kaum Beachtung fand: den 1912 in Halberstadt gegründeten Herzl-Bund, einen Zusammenschluss junger zionistisch gesinnter Kaufleute. Die Autorin unternimmt eine Auseinandersetzung mit dem publizistischen Schaffen seiner Mitglieder im Kontext des Ersten Weltkriegs, anhand derer es nachzuvollziehen gilt, wie die „großen Themen“, die die Arbeit und Debatten der zionistischen Bewegung im Deutschen Kaiserreich zu dieser Zeit bestimmten, auf der Ebene des Herzl-Bundes und der in ihm vereinigten Herzl-Clubs verhandelt wurden. Hierbei wird unter Rückgriff auf die interne Informationsschrift, die Herzl-Bund-Blätter, untersucht, welche inhaltlichen Aspekte Eingang in die Debatten der zionistischen Jugend gefunden haben. Im Mittelpunkt steht die Besprechung dreier Themenkomplexe: 1) deutsch-jüdischer Nationalismus versus jüdische Nationalbewegung, 2) Antisemitismus und 3) die Begegnung mit osteuropäischen Jüdinnen und Juden. Ziel ist es, diskursive Selbstverständigungsprozesse entlang dieser Themen offenzulegen, die auch der Beantwortung der Frage dienen, ob die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs als Schablonen zur Neubewertung des Selbstverständnisses und der eigenen Arbeit des Herzl-Bundes verstanden werden können. T3 - Pri ha-Pardes - 12 KW - Herzl-Bund KW - Herzl-Bund-Blätter KW - Erster Weltkrieg KW - Nationalismus KW - Antisemitsmus KW - Osteuropäische Jüdinnen und Juden KW - Zionistische Jugendbewegung KW - Herzl-Bund KW - Herzl-Bund-Blätter KW - First World War KW - Nationalism KW - Antisemitism KW - Eastern European Jews KW - Zionist youth movement Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-426492 SN - 978-3-86956-456-2 SN - 1863-7442 SN - 2191-4540 IS - 12 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Pilarczyk, Paulina T1 - Der Einsatz lateinamerikanischer Telenovelas im Spanischunterricht am Beispiel von Yo soy Betty, la fea T1 - The use of Latin American telenovelas in Spanish language teaching on the example of Yo soy Betty, la fea N2 - Das Ziel dieser Arbeit ist es, das Potenzial lateinamerikanischer Telenovelas als audiovisuelle Medien für den Fremdsprachenunterricht Spanisch und deren Eignung für die Förderung der funktionalen kommunikativen Kompetenz, der interkulturellen kommunikativen Kompetenz und der Medienkompetenz aufzuzeigen. Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt dabei im lateinamerikanischen Spanisch und der lateinamerikanischen Kultur. Zu diesem Zweck werden ausgewählte Szenen aus der weltweit populärsten kolumbianischen Telenovela Yo soy Betty, la fea analysiert. Es werden zwei Szenen aus dem Arbeitsleben und zwei Szenen aus dem Privatleben in Hinblick auf die funktionale kommunikative Kompetenz untersucht. Des Weiteren werden die kulturellen Elemente in dieser Telenovela während der Analyse geschildert. Schließlich wird die Telenovela mit dem Fokus auf die Medienkompetenz, daher auf die Eigenschaften und Konventionen des Genres Telenovela, hin untersucht. N2 - The aim of this work is to explore the potential of Latin American telenovelas as audiovisual media for the purpose of teaching Spanish as a foreign language. Especially, the focus lies on their suitability for the development of speaking, writing, reading and listening skills by the learners, as well as the intercultural communicative competence and media literacy. KW - Telenovela KW - ELE KW - Spanisch als Fremdsprache KW - telenovela KW - ELE KW - teaching Spanish as a foreign language Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-431006 ER - TY - THES A1 - Techert, Kilian T1 - Freiwillige Gemeindefusionen im Land Brandenburg BT - Eine Netzwerkanalyse der Akteurskonstellationen anhand der Modellregion Oderlandregion T2 - KWI-Arbeitshefte N2 - Das kommunale System des Landes Brandenburg wurde seit der Deutschen Wiedervereinigung durch eine Vielzahl von territorialen und funktionalen Verwaltungsreformen verändert. Das hier vorliegende Arbeitsheft des kommunalwissenschaftlichen Instituts der Universität Potsdam stellt diese zurückliegenden Reformen sowie den momentanen Verwaltungsaufbau und die Bevölkerungsstruktur des Landes Brandenburg dar (Stand: 1.Juli 2018). Die demographische Entwicklung war und ist dabei ein wichtiger Reformfaktor. Zudem werden verfassungsrechtliche Grundlagen für kommunale Reformen im Land Brandenburg erörtert. Anschließend werden die möglichen Auswirkungen des Gesetzes zur Weiterentwicklung der gemeindlichen Ebene vom 15.10.2018 für zukünftige Reformen des Brandenburgischen Kommunalsystems anhand einer Fallstudie aus der Modellregion Oderlandregion diskutiert. Dieses Gesetz stellt einen Wendepunkt in der bisherigen Reformstrategie des Landes Brandenburg dar, da Reformen erstmals auf freiwilliger Basis durchgeführt werden sollen. Durch eine Netzwerkanalyse wird in der Fallstudie insbesondere auf Akteurskonstellationen im Reformprozess eingegangen. Dabei zeigt sich, dass die Hauptverwaltungsbeamten reformwilliger Gemeinden großen Einfluss auf Entscheidungsprozesse nehmen. T3 - KWI-Arbeitshefte - 25 KW - Kommunalpolitik KW - Kommunalreform KW - Verwaltungsreform KW - Verwaltungsmodelle KW - Netzwerkanalyse KW - Public Administration KW - Network Analysis KW - Municipal Politics KW - Municipal Administrative Reform KW - Local Governance Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-421684 SN - 978-3-86956-447-0 SN - 1616-8127 SN - 2191-6713 IS - 25 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER -