TY - THES A1 - Räling, Romy T1 - Age of acquisition and semantic typicality effects T1 - Erwerbsalter- und semantische Typikalitätseffekte BT - evidences for distinct processing origins from behavioural and ERP data in healthy and impaired semantic processing BT - Evidenzen für distinktive Verarbeitungsursprünge aus behavioralen und elektrophysiologischen Daten der sprachgesunden und beeinträchtigten semantischen Verarbeitung N2 - Age of acquisition (AOA) is a psycholinguistic variable that significantly influences behavioural measures (response times and accuracy rates) in tasks that require lexical and semantic processing. Its origin is – unlike the origin of semantic typicality (TYP), which is assumed at the semantic level – controversially discussed. Different theories propose AOA effects to originate either at the semantic level or at the link between semantics and phonology (lemma-level). The dissertation aims at investigating the influence of AOA and its interdependence with the semantic variable TYP on particularly semantic processing in order to pinpoint the origin of AOA effects. Therefore, three studies have been conducted that considered the variables AOA and TYP in semantic processing tasks (category verifications and animacy decisions) by means of behavioural and partly electrophysiological (ERP) data and in different populations (healthy young and elderly participants and in semantically impaired individuals with aphasia (IWA)). The behavioural and electrophysiological data of the three studies provide evidence for distinct processing levels of the variables AOA and TYP. The data further support previous assumptions on a semantic origin for TYP but question the same for AOA. The findings, however, support an origin of AOA effects at the transition between the word form (phonology) and the semantic level that can be captured at the behavioural but not at the electrophysiological level. N2 - Das Erwerbsalter (engl. age of acquisition, AOA) ist eine psycholinguistische Variable, die Verhaltensdaten (Reaktionszeiten und Fehlerraten) von sprachgesunden Studienteilnehmern in Aufgaben zur lexikalisch-semantischen Verarbeitung nachweislich beeinflusst. Während für die Typikalität (engl. typicality, TYP), eine weitere wichtige psycholinguistische Variable, der Verarbeitungsursprung auf der semantischen Ebene als sicher angenommen werden kann, wird der Ursprung des Erwerbsalters bis heute kontrovers diskutiert. Verschiedene Theorien erwägen den Ursprung von Erwerbsaltereffekten entweder auf der semantischen Ebene oder auf der Verbindungsroute zwischen der Semantik und der Phonologie (Lemma-Level). Das Ziel der Dissertation ist die Evaluation eines semantischen Ursprunges von Erwerbsaltereffekten sowie des Wechselspiels des Erwerbsalters mit der semantischen Variable Typikalität. Im Rahmen des Promotionsprojektes wurden drei Studien durchgeführt, die die Variablen Erwerbsalter und Typikalität in Aufgaben zum Sprachverständnis (Belebtheits-Entscheiden und Kategorie-Vertreter-Verifikation) mit Hilfe unterschiedlicher Methoden (Verhaltens- und EEG-Messungen) und Populationen (junge und ältere Sprachgesunde und Aphasiker mit einem spezifisch semantischen Defizit) untersuchen. Die erhobenen Daten der drei Studien liefern Evidenzen für unterschiedliche Verarbeitungsursprünge der Variablen Erwerbsalter und Typikalität. Während die Daten bisherige Annahmen eines semantischen Ursprunges von Typikalitätseffekten unterstützen, stellen sie entsprechendes für Erwerbsaltereffekte in Frage. Insbesondere die behavioralen Ergebnisse liefern jedoch Evidenzen für einen Verarbeitungsursprung des Erwerbsalters auf den Verbindungsrouten zwischen den Wortformebenen (phonologisches bzw. graphematisches Inputlexikon) und der semantischen Ebene. KW - semantische Typikalität KW - Erwerbsalter KW - Aphasie KW - semantische Verarbeitung KW - ereigniskorrelierte Potentiale KW - semantic typicality KW - age of acquisition KW - aphasia KW - semantic processing KW - event-related potentials Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-95943 ER - TY - THES A1 - Meinke, Anja T1 - Nikotineffekte auf räumliche Aufmerksamkeitsprozesse bei Nichtrauchern T1 - Effects of nicotine on visual attention in non-smokers N2 - Nikotin in den unterschiedlichsten Darreichungsformen verringert bei verschiedenen Spezies im räumlichen Hinweisreizparadigma die Kosten invalider Hinweisreize. Welcher Teilprozess genau durch Nikotin beeinflusst wird, ist bislang nicht untersucht worden. Die gängige Interpretation ist, daß Nikotin das Loslösen von Aufmerksamkeit von einem bisher beachteten Ort erleichtert. In fünf Studien, drei elektrophysiologischen und zwei behavioralen wurden drei mögliche Mechanismen der Nikotinwirkung an Nichtrauchern untersucht. Experiment 1 und 2 gingen der Frage nach, ob Nikotin eine Modulation sensorischer gain Kontrolle bewirkt. Dazu wurden ereigniskorrelierte Potentiale (EKP) im Posner-Paradigma erhoben und die Wirkung von Nikotin auf die aufmerksamkeitsassoziierten Komponenten P1 und N1 betrachtet. Nikotin verringerte die Kosten invalider Hinweisreize bei Aufmerksamkeitslenkung durch endogene Hinweisreize, nicht aber bei exogenen Hinweisreizen. Die P1 und N1 Komponenten zeigten sich unbeeinflusst von Nikotin, damit findet also die Annahme einer Wirkung auf sensorische Suppression keine Unterstützung. In Experiment 3 und 4 wurde untersucht, ob Nikotin einen Effekt auf kostenträchtige unwillkürliche Aufmerksamkeitsverschiebungen, Distraktionen, hat. In Experiment 3 wurden in einem räumlichen Daueraufmerksamkeitsparadigma Distraktionen durch deviante Stimulusmerkmale ausgelöst und die Wirkung von Nikotin auf eine distraktionsassoziierte Komponente des EKP, die P3a, betrachtet. In Experiment 4 wurde in einem Hinweisreizparadigma durch zusätzliche Stimuli eine Distraktion ausgelöst und die Nikotinwirkung auf die Reaktionszeitkosten untersucht. Nikotin zeigte keinen Einfluss auf Distraktionskosten in beiden Studien und auch keine Wirkung auf die P3a Komponente in Experiment 3. In Experiment 4 wurde zusätzlich die Wirkung von Nikotin auf das Loslösen von Aufmerksamkeit untersucht, indem die Schwierigkeit des Loslösens variiert wurde. Auch hier zeigte sich keine Nikotinwirkung. Allerdings konnte in beiden Studien weder die häufig berichtete generelle Reaktionszeitverkürzung noch die Verringerung der Kosten invalider Hinweisreize repliziert werden, so dass zum Einen keine Aussage über die Wirkung von Nikotin auf Distraktionen oder den Aufmerksamkeitsloslöseprozess gemacht werden können, zum Anderen sich die Frage stellte, unter welchen Bedingungen Nikotin einen differentiellen Effekt überhaupt zeigt. Im letzten Experiment wurde hierzu die Häufigkeit der Reaktionsanforderung einerseits und die zeitlichen Aspekte der Aufmerksamkeitslenkung andererseits variiert und der Effekt des Nikotins auf den Validitätseffekt, die Reaktionszeitdifferenz zwischen valide und invalide vorhergesagten Zielreizen, betrachtet. Nikotin verringerte bei Individuen, bei denen Aufmerksamkeitslenkung in allen Bedingungen evident war, in der Tendenz den Validitätseffekt in der ereignisärmsten Bedingung, wenn nur selten willentliche Aufmerksamkeitsausrichtung notwendig war. Dies könnte als Hinweis gedeutet werden, dass Nikotin unter Bedingungen, die große Anforderungen an die Vigilanz stellen, die top-down Zuweisung von Aufmerksamkeitsressourcen unterstützt. N2 - Nicotine has consistently been shown to improve performance on a range of attentional tasks. In spatial cueing (Posner-type) paradigms, where a cue indicates the likely location of a subsequent target stimulus, nicotine influences the ability to react to invalidly cued targets across different species and ways of administration. Previous research suggested that the cholinergic effect is due to a facilitated disengagemant of attention from the cued location. In five studies with nonsmoking subjects, three candidate mechanisms of nicotinic action were examined. Experiment 1 and experiment 2 investigated whether nicotine modulates attentional processes of sensory gain control. In a Posner-paradigm event-related potentials (ERP) were measured and the effect of nicotine on the attention-related components P1 and N1 was assessed. Behaviorally, nicotine reduced the costs of invalid cueing when cues were endogenous, but not with exogenous cues. Electrophysiologically, the P1 and N1 components were not affected by nicotine. These data provide therefore no support for the notion of a nicotine-modulated attentional suppression. In experiment 3 and 4 the effect of nicotine on involuntary distracting attention shifts was investigated. In experiment 3 ERPs were measured in a spatial sustained attention paradigm, where rare changes in a target stimulus attribute were used as distractors. The effect of nicotine on the distraction-associated P3a component was assessed. In experiment 4 the effect of nicotine on the reaction time costs of additional distracting stimuli was studied in a Posner paradigm. In both studies nicotine did not show an effect on distractions, neither in the reaction time costs nor in the parameters of the P3a component. Experiment 4 also investigated whether nicotine has an effect on the disengagement of attention by varying the difficulty of disengaging one's focus from the cued location. Again, nicotine did not show an effect. However, experiment 3 and 4 also neither replicated the commonly reported general nicotinic reduction of reaction times nor the differential reduction of the costs of invalid cueing. Therefore, regarding the effect of nicotine on distraction and on the disengagement of attention the data remain inconclusive. However, these data suggest that there are conditions and mechanisms moderating nicotinic action, that are still unknown. Accordingly, experiment 5 made the attempt to determine such conditions. Response frequency and temporal characteristics of attention orientation were varied. In individuals, who evidently had shifted their attention, nicotine reduced the validity effect under uneventful conditions, when attention was not to be shifted in each trial. This might suggest that nicotine facilitates the top-down allocation of attentional resources in vigilance-demanding situations. KW - Nicotin KW - Aufmerksamkeit KW - Kognition KW - Acetylcholin KW - Ereigniskorreliertes Potenzial KW - attention KW - nicotine KW - actylcholine KW - cognition KW - event-related potentials Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-7659 ER -