TY - THES A1 - Helm, Norman T1 - Optimierung der Leistungsdiagnostik und Entwicklung von effektiven Trainingsprogrammen in der Zweikampfsportart Judo unter Verwendung des Mess- und Informationssystems JERGo für judospezifische Anrissbewegungen N2 - Eine sportartspezifische Anforderungsanalyse ist die Grundlage für die Leistungsdiagnostik und eine wichtige Voraussetzung für die Trainingssteuerung im Spitzensport. Im Rahmen der Leistungsdiagnostik in der Zweikampfsportart Judo besitzen judospezifische Anrissleistungen bei Anrissbewegungen ein hohes Potenzial, um Defizite im Kraft-Weg-Verlauf bzw. in den kinetischen Parametern (z. B. mechanische Arbeit, dynamische Maximalkraft) zu identifizieren und ableitend daraus entsprechende trainingsmethodische Anpassungen zur Verbesserung vorzunehmen. Die Rumpfstabilität und die Rumpfkraft stellen wichtige Leistungsvoraussetzungen für sportliche Bewegungen dar, um den optimalen Transfer von Kräften und Drehmomenten von den unteren Extremitäten über den stabilen Rumpf hin zu den oberen Extremitäten zu ermöglichen. Im Trainingsprozess der Judoka erfährt das spezifische Krafttraining immer mehr Aufmerksamkeit, um die sportartrelevanten Muskelgruppen zu entwickeln und somit die finale Effektivität einer Wurftechnik zu verbessern. Die wesentliche Zielstellung dieser Arbeit bestand darin, die Leistungsdiagnostik im Judo zu optimieren und effektive Trainingsprogramme zur Verbesserung von judospezifischen Anrissbewegungen zu entwickeln. Im Einzelnen wurde dafür eine systematische Anforderungsanalyse für die Sportart Judo erarbeitet. Basierend auf dieser Analyse wurden die Validität und die Reliabilität von kinetischen Parametern während Anrissbewegungen mit einem judospezifischen Ergometer-System (JERGo) untersucht. Zudem wurden die Zusammenhänge zwischen der Rumpfkraft und kinetischen Parametern bei judospezifischen Anrissbewegungen analysiert. Schließlich wurde die Wirksamkeit eines spezifischen Anrisstrainings am JERGo-System gegenüber einem Anrisstraining mit Partner auf kinetische Parameter und Muskelaktivität überprüft. Die sportartspezifische Anforderungsanalyse wurde unter Berücksichtigung der metabolischen und muskulären Anforderungen sowie sportartspezifischen Verletzungsrisiken erarbeitet. An den zwei Querstudien bzw. einer Längsschnittstudie nahmen gesunde männliche Judoka mit unterschiedlichem Expertiseniveau teil. Die kinetischen Parameter bei judospezifischen Anrissbewegungen wurden mit dem JERGo-System in allen Experimentalstudien erfasst. Die Rumpfkraft wurde mit einem isokinetischen Dynamometer gemessen, um Assoziationen zwischen der Rumpfkraft und judospezifischen Anrissleistungen zu bestimmen. Zudem wurde die Aktivität ausgewählter Rumpf-/Schultermuskeln bei der Anrissbewegung im Standfür die Validierung des JERGo-Systems und für die Überprüfung der Effekte eines Anrisstrainings erfasst. Die Ermittlung von sportmotorischen Leistungen erfolgte durch die Übungen Liegend-Anreißen und Klimmziehen, um die Wirkungen eines judospezifischen Anrisstrainings auf sportartunspezifische Kraftleistungen zu untersuchen. Unter Berücksichtigung der muskulären Anforderungen im Judo wird die Ausführung einer explosiven Anrissbewegung bzw. Wurftechnik durch die koordinierte Aktivität vieler Muskelgruppen und vor allem durch die unteren Extremitäten sowie den Rumpf realisiert. Aus trainingswissenschaftlicher Sicht ist das JERGo-System ein valides und reliables Messinstrument für die Diagnostik von kinetischen Parametern während judospezifischer Anrissbewegungen. Die Rumpfkraft, insbesondere bei der Rumpfrotation, ist mit kinetischen Parametern bei judospezifischen Anrissbewegungen assoziiert. Ein Anrisstraining am JERGo-System zeigt in den kinetischen Parametern und Muskelaktivierungen vor allem bei der Anrissbewegung im Stand signifikant größere Zuwachsraten im Vergleich zu einem Anrisstraining mit Partner. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Verbesserung der muskulären Leistungsfähigkeit (z. B. Explosivkraft) in den unteren Extremitäten und der Rumpfmuskulatur eine wichtige Basis für judospezifische Anrissleistungen bei Anrissbewegungen und Wurftechniken darstellt. Zudem empfiehlt es sich, dass JERGo-System zur Diagnostik von kinetischen Parametern bei judospezifischen Anrissbewegungen in die judospezifische Testbatterie einzubinden. Weiterhin kann davon ausgegangen werden, dass durch rumpfextensions- und vor allem durch rumpfrotationskräftigende Übungen unter maximal schellkräftigender Muskelaktivierung Einfluss auf kinetische Parameter bei judospezifischen Anrissbewegungen genommen wird. Letztendlich empfiehlt es sich, ein Antrisstraining am JERGo-System in den judospezifischen Trainingsprozess zu integrieren. N2 - A sport-specific needs analysis is the foundation of performance diagnostic and an important requirement of training management in elite sports. In the context of performance diagnostic in judo, judo-specific pulling performances during pulling movements have strong potential to identify deficits in the force-displacement curve or in kinetic parameters (i.e., mechanical work, maximal force) during pulling movements, thus enabling training-methodical adjustments for improvement. Core stability and trunk muscle strength are important performance prerequisites for sport-specific movements to enable the optimal transfer of forces and torques from the upper limbs through the stable core to the upper limbs. In the training process of the judoka, the specific strength training has received increasing attention to develop the sportrelated muscle groups and thus to improve the ultimate effectiveness of a throwing technique. The main objective of this thesis was to optimize performance diagnostics in the combat sport of judo and develop effective training programs for improving judo-specific pulling movements. Specifically, a systematic needs analysis for judo was conducted, whereby the validity and reliability of kinetic parameters during pulling movements using a judo-specific ergometer system (JERGo) was examined. In addition, associations between measures of trunk muscle strength and judo-specific pulling kinetics were analyzed. Furthermore, the effectiveness of a judo-specific resistance training using the JERGo system versus a resistance training with a partner on kinetic parameters and muscle activity was examined. The sport-specific needs analysis was performed with a special focus on metabolic and muscular demands in judo as well as sport-specific injury risks. Two cross-sectional and one longitudinal study included healthy male judoka with different expertise levels. Kinetic parameters during judo-specific pulling movements were assessed by means of the JERGo system in all experimental studies. Trunk muscle strength was determined using an isokinetic dynamometer to determine associations between trunk muscle strength and judo-specific pulling kinetics. In addition, the activity of selected trunk and shoulder muscles was recorded during the pulling movement in stand to validate the JERGo system and examine the effects of pulling resistance training. Components of physical fitness were represented by bench-pull and pull-up exercises to investigate the effects of pulling resistance training on sport-non-specific performances. With respect to the muscular demands during judo, explosive pulling movements or throwing techniques are realized by the coordinated activity of several muscle groups, particularly by the lower limb and the trunk muscles. From a training scientific perspective, the JERGo system is a valid and reliable measurement tool for the diagnostics of kinetic parameters during judo-specific pulling movements. Trunk muscle strength – particularly trunk rotation – is associated with judo-specific pulling kinetics. Judo-specific resistance training using the JERGo system revealed significantly higher gains in pulling kinetics and muscle activity compared with resistance training with a partner. The findings of the present theses imply that improving muscular performance (e.g., power) in the lower limb and trunk muscles is an important basis for performing judo-specific pulling movements and throwing techniques. In addition, it is recommended to integrate the JERGo system into the judo-specific test battery for the diagnostics of judo-specific pulling kinetics. Furthermore, strengthening exercises with explosive muscle activation for trunk extensors and especially trunk rotators could have a beneficial effect on kinetic parameters during judo-specific pulling movements. Finally, it is recommended to integrate pulling resistance training in the JERGo system into judo-specific training routines. T2 - Optimization of performance diagnostics and development of effective training programs using the measurement and information system JERGo for judo-specific pulling movements KW - Anfoderungsprofil Judo KW - Kampfsport KW - sportliche Leistung KW - spezifisches Krafttraining KW - Oberflächenelektromyographie KW - judospezifische Anrissbewegung KW - Rumpfkraft KW - needs analysis judo KW - judo-specific pulling movement KW - muscle activity KW - reliability KW - sport-specific resistance training KW - combat sport KW - athletic performance KW - trunk muscle strength Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-471765 ER - TY - THES A1 - Lacroix, André T1 - Factors influencing the effectiveness of balance and resistance training in older adults T1 - Effektivität von Gleichgewichts- und Krafttraining bei älteren Menschen: beeinflussende Faktoren N2 - Hintergrund und Ziele: Altersbedingte Kraft- und Gleichgewichtsverluste sind mit Funktionseinschränkungen und einem erhöhten Sturzrisiko assoziiert. Kraft- und Gleichgewichtstraining haben das Potenzial, das Gleichgewicht und die Maximalkraft/Schnellkraft von gesunden älteren Menschen zu verbessern. Es ist jedoch noch nicht hinreichend untersucht, wie die Effektivität solcher Übungsprogramme von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Hierzu gehören die Rolle der Rumpfmuskulatur, die Effekte von kombiniertem Kraft- und Gleichgewichtstraining sowie die Effekte der Trainingsanleitung. Die primären Ziele dieser Dissertation bestehen daher in der Überprüfung der Zusammenhänge von Rumpfkraft und Gleichgewichtsvariablen und der Effekte von kombiniertem Kraft- und Gleichgewichtstraining auf ein breites Spektrum an intrinsischen Sturzrisikofaktoren bei älteren Menschen. Ein wesentliches Ziel dieser Dissertation ist zudem die Überprüfung der Auswirkungen von angeleitetem gegenüber unangeleitetem Kraft- und/oder Gleichgewichtstraining auf Variablen des Gleichgewichts und der Maximal-/Schnellkraft bei älteren Menschen. Methoden: Gesunde ältere Erwachsene im Alter zwischen 63 und 80 Jahren wurden in einer Querschnittsstudie, einer Längsschnittstudie und einer Metaanalyse untersucht (Gruppenmittelwerte Meta-Analyse: 65.3-81.1 Jahre). Messungen des Gleichgewichts (statisches/dynamisches, proaktives, reaktives Gleichgewicht) wurden mittels klinischer (z. B. Romberg Test) und instrumentierter Tests (z. B. 10 Meter Gangtest inklusive elektrischer Erfassung von Gangparametern) durchgeführt. Die isometrische Maximalkraft der Rumpfmuskulatur wurde mit speziellen Rumpfkraft-Maschinen gemessen. Für die Überprüfung der dynamischen Maximal-/Schnellkraft der unteren Extremität wurden klinische Tests (z. B. Chair Stand Test) verwendet. Weiterhin wurde ein kombiniertes Kraft- und Gleichgewichtstraining durchgeführt, um trainingsbedingte Effekte auf Gleichgewicht und Maximal-/Schnellkraft sowie die Effekte der Trainingsanleitung bei älteren Erwachsenen zu untersuchen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten signifikante Korrelationen zwischen Rumpfkraft und statischem sowie ausgewählten Parametern des dynamischen Gleichgewichts (0.42 ≤ r ≤ 0.57). Kombiniertes Kraft- und Gleichgewichtstraining verbesserte das statische/dynamische (z. B. Romberg Test, Ganggeschwindigkeit), proaktive (z. B. Timed Up und Go Test) und reaktive Gleichgewicht (z. B. Push and Release Test) sowie die Maximal-/Schnellkraft (z. B. Chair Stand Test) von gesunden älteren Menschen (0.62 ≤ Cohen’s d ≤ 2.86; alle p < 0.05). Angeleitetes Training führte verglichen mit unangeleitetem Training zu größeren Effekten bei Gleichgewicht und Maximal-/Schnellkraft [Längsschnittstudie: Effekte in der angeleiteten Gruppe 0.26 ≤ d ≤ 2.86, Effekte in der unangeleiteten Gruppe 0.06 ≤ d ≤ 2.30; Metaanalyse: alle Standardisierte Mittelwertdifferenzen (SMDbs) zugunsten der angeleiteten Programme 0.24-0.53]. Die Metaanalyse zeigte zudem größere Effekte zugunsten der angeleiteten Programme, wenn diese mit komplett unbeaufsichtigten Programmen verglichen wurden (0.28 ≤ SMDbs ≤ 1.24). Diese Effekte zugunsten der angeleiteten Interventionen wurden jedoch abgeschwächt, wenn sie mit unangeleiteten Interventionen verglichen wurden, die wenige zusätzliche angeleitete Einheiten integrierten (−0.06 ≤ SMDbs ≤ 0.41). Schlussfolgerungen: Eine Aufnahme von Rumpfkraftübungen in sturzpräventive Trainingsprogramme für ältere Menschen könnte die Verbesserung von Gleichgewichtsparametern positiv beeinflussen. Die positiven Effekte auf eine Vielzahl wichtiger intrinsischer Sturzrisikofaktoren (z. B. Gleichgewichts-, Kraftdefizite) implizieren, dass besonders die Kombination aus Kraft- und Gleichgewichtstraining eine durchführbare und effektive sturzpräventive Intervention ist. Aufgrund größerer Effekte von angeleitetem im Vergleich zu unangeleitetem Training sollten angeleitete Einheiten in sturzpräventive Übungsprogramme für ältere Erwachsene integriert werden. N2 - Background and objectives: Age-related losses of lower extremity muscle strength/power and deficits in static and particularly dynamic balance are associated with impaired functional performance and the occurrence of falls. It has been shown that balance and resistance training have the potential to improve balance and muscle strength in healthy older adults. However, it is still open to debate how the effectiveness of balance and resistance training in older adults is influenced by different factors. This includes the role of trunk muscle strength, the comprehensive effects of combined balance and resistance training, and the role of exercise supervision. Therefore, the primary objectives of this doctoral thesis are to investigate the relationship between trunk muscle strength and balance performance and to examine the effects of an expert-based balance and resistance training protocol on various measures of balance and lower extremity muscle strength/power in older adults. Furthermore, the impact of supervised versus unsupervised balance and/or resistance training interventions in the elderly will be evaluated. Methods: Healthy older adults aged 63-80 years were included in a cross-sectional study, a longitudinal study, and a meta-analysis (range group means meta-analysis: 65.3-81.1 years) registering balance and muscle strength/power performance. Different measures of balance (i.e., static/dynamic, proactive, reactive) were examined using clinical (e.g., Romberg test) and instrumented tests (e.g., 10 meter walking test on a sensor-equipped walkway). Isometric strength of the trunk muscles was assessed using instrumented trunk muscle strength apparatus and lower extremity dynamic muscle strength/power was examined using clinical tests (e.g., Chair Stand Test). Further, a combined balance and resistance training protocol was applied to examine training-induced effects on balance and muscle strength/power as well as the role of supervision in older adults. Results: Findings revealed that measures of trunk muscle strength and static steady-state balance as well as specific measures of dynamic steady-state balance were significantly associated in the elderly (0.42 ≤ r ≤ 0.57). Combined balance and resistance training significantly improved older adults' static/dynamic steady-state (e.g., Romberg test; habitual gait speed), pro-active (e.g., Timed Up and Go Test), and reactive balance (e.g., Push and Release Test) as well as muscle strength/power (e.g., Chair Stand Test) (0.62 ≤ Cohen’s d ≤ 2.86; all p < 0.05). Supervised compared to unsupervised balance and/or resistance training was superior in enhancing older adults' balance and muscle strength/power performance regarding all observed outcome categories [longitudinal study: effects for the supervised group 0.26 ≤ d ≤ 2.86, effects for the unsupervised group 0.06 ≤ d ≤ 2.30; meta-analysis: all between-subject standardized mean differences (SMDbs) in favor of the supervised training programs 0.24-0.53]. The meta-analysis additionally showed larger effects in favor of supervised interventions when compared to completely unsupervised interventions (0.28 ≤ SMDbs ≤ 1.24). These effects in favor of the supervised programs faded when compared with studies that implemented a small amount of supervised sessions in their unsupervised interventions (−0.06 ≤ SMDbs ≤ 0.41). Conclusions: Trunk muscle strength is associated with steady-state balance performance and may therefore be integrated in fall-preventive exercise interventions for older adults. The examined positive effects on a large number of important intrinsic fall risk factors (e.g., balance deficits, muscle weakness) imply that particularly the combination of balance and resistance training appears to be a feasible and effective exercise intervention for fall prevention. Owing to the beneficial effects of supervised compared to unsupervised interventions, supervised sessions should be integrated in fall-preventive balance and/or resistance training programs for older adults. KW - Senioren KW - Gleichgewicht KW - Maximalkraft/Schnellkraft KW - Rumpfkraft KW - Gleichgewichtstraining KW - Krafttraining KW - Übungsanleitung KW - elderly KW - balance KW - lower extremity muscle strength/power KW - trunk muscle strength KW - balance training KW - resistance training KW - exercise supervision Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-411826 ER -