TY - THES A1 - Rettig, Robert T1 - Über die Anisotropie der Kosmischen Strahlung Y1 - 2016 ER - TY - THES A1 - Viglialoro, Luca T1 - Ästhetische Erfahrung und Textästhetik in "Microfilm" von Andrea Zanzotto T2 - Sanssouci - Forschungen zur Romanistik ; 10 N2 - "Microfilm" (1971) von Andrea Zanzotto ist ein hoch komplexes, intermediales Gebilde, das seit seiner erstmaligen Veröffentlichung der Zanzotto-Forschung große interpretative Schwierigkeiten bereitet hat. Die vorliegende Arbeit ist die erste umfassende Monographie zu "Microfilm". Nach Zanzottos eigener Aussage entstand "Microfilm" als künstlerische Reaktion auf die Katastrophe von Vajont vom 9. Oktober 1963, als ein Bergrutsch eine gewaltige Flutwelle auslöste, die über den Vajont-Staudamm hinweg ins Tal von Longarone stürzte. Der Hintergrund des Werkes gibt dem Autor den Anlass zu einem simulierten Hinterfragen des tragischen Ereignisses und zugleich seines eigenen Schaffens. Dies vollzieht sich in der Form einer trugbildhaften bildschriftlichen Komposition. Die Sinnlosigkeit der Katastrophe wiederholt sich in der diskontinuierlichen, hermetischen Form von Zanzottos Text. Y1 - 2016 SN - 978-3-7329-0225-5 PB - Frank & Timme CY - Berlin ER - TY - THES A1 - Bienert, Michael C. T1 - Zwischen Opposition und Blockpolitik BT - die "bürgerlichen" Parteien und die SED in den Landtagen von Brandenburg und Thüringen (1946-1952) T2 - Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien ; 171 N2 - Die Geschichte der Landtage in der SBZ und in der frühen DDR ist weithin in Vergessenheit geraten. Obwohl die allgemeine Forschungsmeinung ihnen bislang nur die Rolle einer Fußnote der Landesgeschichte beigemessen hat, besaßen die Parlamente in Wirklichkeit für die Nachkriegszeit eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. Die vorliegende Studie untersucht am Beispiel der Landtage von Brandenburg und Thüringen den Wandel der Volksvertretungen von ihren Anfängen 1946 bis zur Auflösung 1952. Im Sinne einer vergleichenden Landesgeschichte werden die Parlamente nicht nur in den von der Besatzungsmacht vorgegebenen politischen und administrativen Rahmen eingeordnet, sondern es wird auch nach ihren strukturellen Gemeinsamkeiten und Besonderheiten gefragt. Das Augenmerk richtet sich zudem auf die Wandlung der Landtagsfraktionen von CDU und LDP: Pochten diese anfangs auf Eigenständigkeit und Gleichberechtigung, wurden sie rasch einem Prozess der politischen Anpassung und schließlich der Ausschaltung unterworfen. An dessen Ende stand die vollständige Unterordnung unter den Willen der Einheitspartei. Die Publikation versteht sich somit als ein Beitrag zum besseren Verständnis der Diktaturdurchsetzung in der SBZ/DDR auf Landesebene. Y1 - 2016 SN - 978-3-7700-5330-8 PB - Droste CY - Düsseldorf ER - TY - THES A1 - Köhlmann, Wiebke T1 - Zugänglichkeit virtueller Klassenzimmer für Blinde N2 - E-Learning-Anwendungen bieten Chancen für die gesetzlich vorgeschriebene Inklusion von Lernenden mit Beeinträchtigungen. Die gleichberechtigte Teilhabe von blinden Lernenden an Veranstaltungen in virtuellen Klassenzimmern ist jedoch durch den synchronen, multimedialen Charakter und den hohen Informationsumfang dieser Lösungen kaum möglich. Die vorliegende Arbeit untersucht die Zugänglichkeit virtueller Klassenzimmer für blinde Nutzende, um eine möglichst gleichberechtigte Teilhabe an synchronen, kollaborativen Lernszenarien zu ermöglichen. Im Rahmen einer Produktanalyse werden dazu virtuelle Klassenzimmer auf ihre Zugänglichkeit und bestehende Barrieren untersucht und Richtlinien für die zugängliche Gestaltung von virtuellen Klassenzimmern definiert. Anschließend wird ein alternatives Benutzungskonzept zur Darstellung und Bedienung virtueller Klassenzimmer auf einem zweidimensionalen taktilen Braille-Display entwickelt, um eine möglichst gleichberechtigte Teilhabe blinder Lernender an synchronen Lehrveranstaltungen zu ermöglichen. Nach einer ersten Evaluation mit blinden Probanden erfolgt die prototypische Umsetzung des Benutzungskonzepts für ein Open-Source-Klassenzimmer. Die abschließende Evaluation der prototypischen Umsetzung zeigt die Verbesserung der Zugänglichkeit von virtuellen Klassenzimmern für blinde Lernende unter Verwendung eines taktilen Flächendisplays und bestätigt die Wirksamkeit der im Rahmen dieser Arbeit entwickelten Konzepte. Y1 - 2016 SN - 978-3-8325-4273-3 PB - Logos CY - Berlin ER - TY - THES A1 - Wittenberg, Eva T1 - With Light Verb Constructions from Syntax to Concepts T1 - Mit Funktionsverbgefügen von der Syntax zur konzeptuellen Struktur N2 - This dissertation uses a common grammatical phenomenon, light verb constructions (LVCs) in English and German, to investigate how syntax-semantics mapping defaults influence the relationships between language processing, representation and conceptualization. LVCs are analyzed as a phenomenon of mismatch in the argument structure. The processing implication of this mismatch are experimentally investigated, using ERPs and a dual task. Data from these experiments point to an increase in working memory. Representational questions are investigated using structural priming. Data from this study suggest that while the syntax of LVCs is not different from other structures’, the semantics and mapping are represented differently. This hypothesis is tested with a new categorization paradigm, which reveals that the conceptual structure that LVC evoke differ in interesting, and predictable, ways from non-mismatching structures’. N2 - Diese Dissertation untersucht mittels psycho- und neurolinguistischer Experimente, wie deutsche und englische Funktionsverbgefüge (’light verb constructions’) mental repräsentiert und verarbeitet werden. Funktionsverbgefüge sind Konstruktionen wie einen Kuss geben, in denen die Semantik überwiegend durch die Nominalisierung Kuss geliefert wird, während das Funktionsverb geben lediglich den syntaktischen Rahmen und grammatische Marker, aber nur wenige Bedeutungsaspekte beiträgt. T3 - Potsdam Cognitive Science Series - 7 KW - light verb constructions KW - syntax KW - semantics KW - event-related potential KW - priming KW - Syntax KW - Semantik KW - Sprachverarbeitung KW - Funktionsverbgefüge KW - Priming Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-82361 SN - 978-3-86956-329-9 SN - 2190-4545 SN - 2190-4553 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - von Diest, Johann Heinrich Walther T1 - Wirtschaftspolitik und Lobbyismus im 18. Jahrhundert BT - eine quellenbasierte Neubewertung der wechselseitigen Einflussnahme von Obrigkeiten und Wirtschaft in Brandenburg-Preußen und Kurhannover T2 - Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit ; 23 N2 - Der Autor wertet das Verwaltungsschriftgut in Brandenburg-Preußen und Kurhannover aus dem 18. Jahrhundert wissenschaftlich und in Teilen erstmalig aus. Der Fokus liegt dabei auf den vielen Akteuren, denn die Wirtschaftspolitik im 18. Jahrhundert ging im Wesentlichen von Beschwerden und Bitten der Untertanen aus. Wirtschaftspolitische Maßnahmen wie Fabrikgründungen, Monopole, Privilegien, Ein- und Ausfuhrverbote oder Zölle wurden im Wechselspiel von der Verwaltung mit den jeweils Betroffenen ausgehandelt. Von Diest stellt dabei die in der Forschung bisher weitverbreitete wirtschaftspolitische Theorie des Merkantilismus, nach der alle Wirtschaftskraft eines Staates auf einen zentral vom Monarchen vorgegebenen Plan ausgerichtet war, auf die Probe. Y1 - 2016 SN - 978-3-8471-0603-6 PB - V & R unipress CY - Göttingen ER - TY - THES A1 - Zacke, Birgit T1 - Wie Tristan sich einmal in eine Wildnis verirrte BT - Bild-Text-Beziehungen im ’Brüsseler Tristan’ T2 - Philologische Studien und Quellen ; 254 Y1 - 2016 SN - 978-3-503-16652-7 PB - Schmidt CY - Berlin ER - TY - THES A1 - Janetschek, Hannah T1 - Water development programs in India T1 - Entwicklungszusammenarbeit im Wassersektor Indiens BT - governance processes and effectiveness BT - Governanceprozesse und Effektivität N2 - In the past decades, development cooperation (DC) led by conventional bi- and multilateral donors has been joined by a large number of small, private or public-private donors. This pluralism of actors raises questions as to whether or not these new donors are able to implement projects more or less effectively than their conventional counterparts. In contrast to their predecessors, the new donors have committed themselves to be more pragmatic, innovative and flexible in their development cooperation measures. However, they are also criticized for weakening the function of local civil society and have the reputation of being an intransparent and often controversial alternative to public services. With additional financial resources and their new approach to development, the new donors have been described in the literature as playing a controversial role in transforming development cooperation. This dissertation compares the effectiveness of initiatives by new and conventional donors with regard to the provision of public goods and services to the poor in the water and sanitation sector in India. India is an emerging country but it is experiencing high poverty rates and poor water supply in predominantly rural areas. It lends itself for analyzing this research theme as it is currently being confronted by a large number of actors and approaches that aim to find solutions for these challenges . In the theoretical framework of this dissertation, four governance configurations are derived from the interaction of varying actor types with regard to hierarchical and non-hierarchical steering of their interactions. These four governance configurations differ in decision-making responsibilities, accountability and delegation of tasks or direction of information flow. The assumption on actor relationships and steering is supplemented by possible alternative explanations in the empirical investigation, such as resource availability, the inheritance of structures and institutions from previous projects in a project context, gaining acceptance through beneficiaries (local legitimacy) as a door opener, and asymmetries of power in the project context. Case study evidence from seven projects reveals that the actors' relationship is important for successful project delivery. Additionally, the results show that there is a systematic difference between conventional and new donors. Projects led by conventional donors were consistently more successful, due to an actor relationship that placed the responsibility in the hands of the recipient actors and benefited from the trust and reputation of a long-term cooperation. The trust and reputation of conventional donors always went along with a back-up from federal level and trickled down as reputation also at local level implementation. Furthermore, charismatic leaders, as well as the acquired structures and institutions of predecessor projects, also proved to be a positive influencing factor for successful project implementation. Despite the mixed results of the seven case studies, central recommendations for action can be derived for the various actors involved in development cooperation. For example, new donors could fulfill a supplementary function with conventional donors by developing innovative project approaches through pilot studies and then implementing them as a supplement to the projects of conventional donors on the ground. In return, conventional donors would have to make room the new donors by integrating their approaches into already programs in order to promote donor harmonization. It is also important to identify and occupy niches for activities and to promote harmonization among donors on state and federal sides. The empirical results demonstrate the need for a harmonization strategy of different donor types in order to prevent duplication, over-experimentation and the failure of development programs. A transformation to successful and sustainable development cooperation can only be achieved through more coordination processes and national self-responsibility. N2 - In der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) wurden in den vergangenen Jahrzehnten herkömmliche bi- und multilaterale EZ-Geber durch eine Vielzahl kleinerer, privater oder privat-öffentlicher Geber ergänzt. Es stellt sich nun die Frage nach der Effektivität dieser neuen Geber im Vergleich zu den bisherigen. Die neuen Geber setzen ebenfalls EZ-Maßnahmen um und haben sich einem Mehr an Pragmatismus, Innovation und Flexibilität verschrieben. Sie stehen jedoch auch in der Kritik, die Funktion der lokalen Zivilgesellschaft zu schwächen und in fragilen Kontexten eine intransparente und oft umstrittene Alternative zur staatlichen Daseinsvorsorge darzustellen. Das transformative Potential dieser neuen Geber durch zusätzliche EZ-Gelder und für bessere Entwicklung ist in der Literatur umstritten. In der vorliegenden Dissertation erfolgt ein Vergleich der neuen und herkömmlichen Geber hinsichtlich ihrer Effektivität in der Erbringung von öffentlichen Gütern und Dienstleistungen im Wasser- und Abwasserbereich in Indien. Indien bietet sich als Länderkontext für die Untersuchung dieser Forschungsfrage insbesondere an, da es sich als Schwellenland mit gegenwärtig immer noch sehr hoher Armut und schlechter Wasserversorgung in vorwiegend ländlichen Gebieten einer Vielzahl von Akteuren und Ansätzen zur Lösung dieser Herausforderungen gegenüber sieht. Im theoretischen Rahmen der Dissertation werden aus dem Zusammenspiel von Akteurstypen und hierarchischer und nicht-hierarchischer Steuerung, vier Governance-Typen entwickelt. Diese vier Steuerungsmodi unterscheiden sich hinsichtlich der Entscheidungsfindung, Rechenschaftslegung und Delegierung von Aufgaben bzw. Richtung des Informationsflusses. Diese Governance-Typen werden in der empirischen Untersuchung um mögliche alternative Erklärungen ergänzt wie Ressourcenverfügbarkeit, Bedeutung von vorhergehenden Projekten in einem Projektkontext, lokale Legitimität als Türöffner und Machtasymmetrien im Projektkontext. Die empirische Analyse von sieben Fällen macht deutlich, dass die Akteursbeziehung eine notwendige Bedingung für erfolgreiche und eigenständige Projektumsetzung in der EZ ist. Darüber hinaus belegen die Ergebnisse, dass es einen systematischen Unterschied zwischen herkömmlichen und neuen Gebern gibt. Die Projekte der herkömmlichen Geber waren durchweg erfolgreicher und wiesen alle eine Akteursinteraktion auf, die die Verantwortung in die Hände des EZ-Empfängers legte und darüber hinaus von Vertrauen und Reputation einer langjährigen Zusammenarbeit profitierten. Der Erfolg der herkömmlichen Geber basierte vorwiegend auf der Rückendeckung der lokalen Umsetzung durch die nationale Ebene. Neben charismatischen Führungsfiguren stellten sich auch übernommene Strukturen und Akteure von Vorgängerprojekten als positive Einflussfaktoren für eine erfolgreiche Projektumsetzung heraus. Aus den Erfolgen und Misserfolgen der sieben hier untersuchten Fälle lassen sich zentrale Handlungsempfehlungen für die unterschiedlichen Akteure der EZ-Umsetzung ableiten. So könnten neue Geber eine Ergänzungsfunktion zu herkömmlichen Gebern erfüllen, indem sie durch Pilotstudien innovative Projektansätze entwickeln und diese dann als Ergänzung zu den Projekten herkömmlicher Geber vor Ort umsetzen. Herkömmliche Geber müssten im Gegenzug in ihren Programmen Raum für die Integration der Ansätze von neuen Gebern schaffen, um so eine Geberharmonisierung zu fördern. Auf staatlicher und bundesstaatlicher Nehmerseite gilt es ebenfalls, Nischen für Aktivitäten zu identifizieren und zu besetzen und die Harmonisierung unter den Gebern zu fördern. Die empirischen Ergebnisse belegen die Notwendigkeit einer Harmonisierungsstrategie von unterschiedlichen Gebertypen, um vor Ort Duplikation, Experimente und Misserfolge von EZ-Programmen zu verhindern. Eine Transformation zu einer erfolgreichen und nachhaltigen EZ kann nur durch mehr Koordinationsprozesse und nationale Eigenverantwortung erreicht werden. KW - governance KW - aid effectiveness KW - water development aid KW - development aid India KW - donor harmonization KW - actor interplay KW - new donors KW - conventional donors KW - donor reputation KW - governance KW - Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit KW - Wasserentwicklungszusammenarbeit KW - Entwicklungszusammenarbeit mit Indien KW - Geberharmonisierung KW - Akteursinteraktion KW - neue Geber KW - herkömmliche Geber KW - Reputation der Geber Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-401337 ER - TY - THES A1 - Arendt, Rieke T1 - Völkerrechtliche Probleme beim Einsatz autonomer Waffensysteme T2 - Menschenrechtszentrum der Universität Potsdam / Human Rights Centre of the University of Potsdam ; 41 N2 - In der modernen Kampfführung ist ein steigender Trend zu unbemannten und autonomen Systemen zu beobachten. Doch inwieweit gelingt es dem Recht, mit den technischen Entwicklungen Schritt zu halten? Ist der Einsatz vollautonomer Systeme noch mit dem geltenden Völkerrecht vereinbar? Die Autorin untersucht zunächst die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Programmierung von vollautonomen Systemen und geht, sofern möglich, hierbei bereits auf technische Umsetzungsmöglichkeiten ein. Zugleich werden Grenzen der autonomen Entscheidungsfindung, wie z. B. bei der Bestimmung der Verhältnismäßigkeit eines Angriffs, aufgezeigt. In einem zweiten Teil untersucht die Autorin die Problematik der Entscheidungs- und Legitimitätskette bei Einsätzen autonomer Systeme. Waren bisher stets einzelne Soldaten bzw. ihre Befehlshaber für Kriegsverbrechen verantwortlich, so stellt sich bei vollautonomen Systemen die Frage der Verantwortlichkeit im Falle eines rechtswidrigen Einsatzes. Inwieweit kann ein technischer Defekt oder die Fehlprogrammierung eines Systems noch zu einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit von Befehlshabern und militärischem Personal führen? Hierbei werden die Lücken des geltenden Völkerstrafrechts deutlich, welches bisher nur begrenzt eine Strafbarkeit für Fahrlässigkeit und Unterlassen vorsieht. Y1 - 2016 SN - 978-3-8305-3684-0 PB - Berliner Wissenschafts-Verlag CY - Berlin ER - TY - THES A1 - Sonnenberg, Uwe T1 - Von Marx zum Maulwurf BT - linker Buchhandel in Westdeutschland in den 1970er Jahren T2 - Geschichte der Gegenwart ; 11 N2 - Ladenkollektive, Raubdrucke und politische Agitation: Ein spannendes Stück Kulturgeschichte der alten Bundesrepublik. Aus den Aufbrüchen der 1968er Jahre heraus entstanden bundesweit unzählige linke Verlage und Buchläden. Mit Klassikern des Marxismus und Schlüsseltexten der Studentenbewegung prägten sie in den 1970er Jahren wesentlich die politische Kultur der alten Bundesrepublik. Uwe Sonnenberg untersucht Entstehung, Charakter und Wandel dieses Buchhandels. Dabei nimmt der Autor mit dem Verband des linken Buchhandels (VLB) einen wenig bekannten, bislang einzigartigen Zusammenschluss in den Fokus. Gegründet 1970 vereinigte er parteiunabhängige, kollektiv betriebene Verlage, Druckereien, Vertriebe und Auslieferungen. Er besetzte Begriff und Praxis dieses Bewegungsbuchhandels und bildete ein eigenes politisch-literarisches Feld und einen eigenständigen ökonomischen Sektor. Bundesweit waren zwischen 150 und 200 Projekte im VLB engagiert. Sonnenberg zeigt, wie die von den linken Buchhandelsunternehmen produzierte und vertriebene Literatur Weltbilder und Denkweisen ihrer Produzenten und Rezipienten prägte. Damit gelingt es dem Autor, Buchhandels- und Zeitgeschichtsforschung auf innovative Weise miteinander in Verbindung zu bringen. Y1 - 2016 SN - 978-3-8353-1816-8 PB - Wallstein CY - Göttingen ER -