TY - JOUR A1 - Zimmermann, Matthias A1 - Sophia, Rost A1 - Dötmann, Eik A1 - Kampe, Heike A1 - Görlich, Petra A1 - Sütterlin, Sabine A1 - Eckardt, Barbara A1 - Horn-Conrad, Antje A1 - Schwaibold, Julia A1 - Jäger, Sophie A1 - Sophia, Rost A1 - Mangelsdorf, Birgit A1 - Roelly, Sylvie T1 - Portal Wissen = Glauben BT - Das Forschungsmagazin der Universität Potsdam N2 - Menschen wollen wissen, was wirklich ist. Kinder lassen sich gern eine Geschichte erzählen, aber spätestens mit vier Jahren fragten meine, ob diese Geschichte so passiert sei oder nur erfunden. Das setzt sich fort: Auch unsere wissenschaftliche Neugier wird vom Interesse befeuert herauszufinden, was wirklich ist. Selbst dort, wo wir poetische Texte oder Träume erforschen, tun wir es in der Absicht, die realen sprachlichen Strukturen bzw. die neurologischen Faktoren von bloß vermuteten zu unterscheiden. Im Idealfall können wir Ergebnisse präsentieren, die von anderen logisch nachvollzogen und empirisch wiederholbar sind. Meistens geht das aber nicht. Wir können nicht jedes Buch lesen und nicht in jedes Mikroskop schauen, nicht einmal innerhalb der eigenen Disziplin. Wie viel mehr sind wir in der Lebenswelt darauf angewiesen, den Ausführungen anderer zu vertrauen, wenn wir wissen wollen, wo es zum Bahnhof geht oder ob es in Ulan Bator schön ist. Deshalb haben wir uns daran gewöhnt, anderen Glauben zu schenken, vom Freund bis zum Tagesschausprecher. Das ist kein kindliches Verhalten, sondern eine Notwendigkeit. Freilich ist das riskant, denn alle anderen könnten uns – wie in der „Truman- Show“ – anlügen. In der Wirklichkeit wissen wir uns erst dann, wenn wir unser Selbstbewusstsein verlassen und akzeptieren, dass wir erstens nicht nur Objekte, sondern Subjekte im Bewusstsein von anderen sind, und zweitens, dass alle unsere dialogischen Beziehungen noch einmal von einem Dritten betrachtet werden, der nicht Teil dieser Welt ist. Für Religiöse ist das der Glaube. Glaube als Unterstellung, dass alle menschlichen Beziehungen erst dann wirklich, ernst und über Zweifel erhaben sind, wenn sie sich vor den Augen Gottes wissen. Erst vor ihm ist etwas als es selbst und nicht nur „für mich“ oder „unter uns“. Daher unterscheidet die biblische Sprache drei Formen des Glaubens: die Beziehung zur Ding-Welt („glauben, dass“), die Beziehung zur Subjekt-Welt („jemandem glauben“) und die Annahme einer subjekthaften überirdischen Wirklichkeit („glauben an“). Wissenschaftstheoretisch gesehen ist Glaube also eine Totalhypothese. Glaube ist nicht das Gegenteil von Wissen, sondern der Versuch, Wirklichkeit vor dem Zweifel zu retten, indem man die fragile empirische Welt als Ausdruck einer stabilen transzendenten Welt begreift. Oft wollen Studierende in Gesprächen nicht nur wissen, was ich weiß, sondern, was ich glaube. Als Religionswissenschaftler und gleichzeitig gläubiger Katholik sitze ich zwischen den Stühlen: Einerseits ist es als Professor meine Aufgabe, alles zu bezweifeln, d.h. jeden religiösen Text auf seine historischen Kontexte und soziologischen Funktionen zurückzuführen. Andererseits hält der Christ in mir bestimmte religiöse Dokumente – in meinem Fall die Bibel – zwar für einen interpretierbaren, aber doch irreversiblen, offenbarten Text, der vom Ursprung der Wirklichkeit handelt. Werktags ist das Neue Testament eine antike Schriftensammlung neben vielen anderen, am Sonntag ist es die Offenbarung. Beides kann klar unterschieden werden, aber es ist schwer zu entscheiden, ob das Zweifeln oder das Glauben wirklicher ist. Das vorliegende Heft geht diesem doppelten Verhältnis zum Glauben nach: Wie steht Wissenschaft zum Glauben – ob religiös oder nicht? Wo bringt Wissenschaft Dinge ans Licht, die wir kaum glauben mögen oder uns (wieder) glauben lassen? Was passiert, wenn Forschung irrige Annahmen oder Mythen aufklärt? Ist Wissenschaft in der Lage, Dingen auf den Grund zu gehen, die zwar überzeugend, aber unerklärbar sind? Wie kann sie selbst glaubwürdig bleiben und sich dennoch weiterentwickeln? In den Beiträgen dieser „Portal Wissen“ scheinen diese Fragen immer wieder auf. Sie bilden ein vielfältiges, spannendes und auch überraschendes Bild der Forschungsprojekte und der Wissenschaftler an der Universität Potsdam. Glauben Sie mir, es erwartet Sie eine anregende Lektüre! Prof. Dr. Johann Hafner Professor für Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt Christentum Dekan der Philosophischen Fakultät T3 - Portal Wissen: Das Forschungsmagazin der Universität Potsdam [Deutsche Ausgabe] - 01/2014 Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-440830 SN - 2194-4237 IS - 01/2014 ER - TY - JOUR A1 - Roelly, Sylvie A1 - Ruszel, W. M. T1 - Propagation of gibbsianness for infinite-dimensional diffusions with space-time interaction JF - Markov processes and related fields N2 - We consider infinite-dimensional diffusions where the interaction between the coordinates has a finite extent both in space and time. In particular, it is not supposed to be smooth or Markov. The initial state of the system is Gibbs, given by a strong summable interaction. If the strongness of this initial interaction is lower than a suitable level, and if the dynamical interaction is bounded from above in a right way, we prove that the law of the diffusion at any time t is a Gibbs measure with absolutely summable interaction. The main tool is a cluster expansion in space uniformly in time of the Girsanov factor coming from the dynamics and exponential ergodicity of the free dynamics to an equilibrium product measure. KW - infinite-dimensional diffusion KW - cluster expansion KW - non-Markov drift KW - Girsanov formula KW - ultracontractivity KW - planar rotors Y1 - 2014 SN - 1024-2953 VL - 20 IS - 4 SP - 653 EP - 674 PB - Polymat CY - Moscow ER - TY - INPR A1 - Dereudre, David A1 - Roelly, Sylvie T1 - Path-dependent infinite-dimensional SDE with non-regular drift : an existence result N2 - We establish in this paper the existence of weak solutions of infinite-dimensional shift invariant stochastic differential equations driven by a Brownian term. The drift function is very general, in the sense that it is supposed to be neither small or continuous, nor Markov. On the initial law we only assume that it admits a finite specific entropy. Our result strongly improves the previous ones obtained for free dynamics with a small perturbative drift. The originality of our method leads in the use of the specific entropy as a tightness tool and on a description of such stochastic differential equation as solution of a variational problem on the path space. T3 - Preprints des Instituts für Mathematik der Universität Potsdam - 3(2014)11 KW - Infinite-dimensional SDE KW - non-Markov drift KW - non-regular drift KW - variational principle KW - specific entropy Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-72084 SN - 2193-6943 VL - 3 IS - 11 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - INPR A1 - Conforti, Giovanni A1 - Léonard, Christian A1 - Murr, Rüdiger A1 - Roelly, Sylvie T1 - Bridges of Markov counting processes : reciprocal classes and duality formulas N2 - Processes having the same bridges are said to belong to the same reciprocal class. In this article we analyze reciprocal classes of Markov counting processes by identifying their reciprocal invariants and we characterize them as the set of counting processes satisfying some duality formula. T3 - Preprints des Instituts für Mathematik der Universität Potsdam - 3 (2014) 9 KW - counting process KW - bridge KW - reciprocal class KW - duality formula Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-71855 SN - 2193-6943 VL - 3 IS - 9 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - INPR A1 - Conforti, Giovanni A1 - Dai Pra, Paolo A1 - Roelly, Sylvie T1 - Reciprocal class of jump processes N2 - Processes having the same bridges as a given reference Markov process constitute its reciprocal class. In this paper we study the reciprocal class of compound Poisson processes whose jumps belong to a finite set A in R^d. We propose a characterization of the reciprocal class as the unique set of probability measures on which a family of time and space transformations induces the same density, expressed in terms of the reciprocal invariants. The geometry of A plays a crucial role in the design of the transformations, and we use tools from discrete geometry to obtain an optimal characterization. We deduce explicit conditions for two Markov jump processes to belong to the same class. Finally, we provide a natural interpretation of the invariants as short-time asymptotics for the probability that the reference process makes a cycle around its current state. T3 - Preprints des Instituts für Mathematik der Universität Potsdam - 3 (2014) 6 KW - reciprocal processes KW - stochastic bridges KW - jump processes KW - compound Poisson processes Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-70776 SN - 2193-6943 VL - 3 IS - 6 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER -