TY - THES A1 - Stahl, Silvester T1 - Selbstorganisation von Migranten im deutschen Vereinssport : eine soziologische Annäherung T1 - Migrant self-organization in the German club sport system : a sociological approach N2 - Diese von der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam angenommene Dissertation thematisiert die Selbstorganisation von Migranten in eigenen Sportvereinen und auf anderen Ebenen des Vereinssports. Sie beruht auf den Ergebnissen eines vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Forschungsprojekts der Universität Potsdam. Mit mehreren hundert Migrantensportvereinen in ganz Deutschland stellt der Sport einen der wichtigsten Gesellschaftsbereiche für die Selbstorganisation von Zuwanderern dar. Doch obwohl sich Migranten in der Bundesrepublik schon seit den 1960er Jahren in eigenen Sportvereinen zusammenschließen, ist das Thema zuvor noch nicht umfassend untersucht worden. Um diese Forschungslücke zu schließen, stellt die Arbeit Basisinformationen über verschiedene Organisationsformen, typische Entstehungszusammenhänge, spezifische Problemfelder sowie wiederkehrende Konfliktmuster bereit und präsentiert darauf aufbauende Annahmen über die Wirkungen der sportbezogenen Selbstorganisation auf das Verhältnis von Einheimischen und Zuwanderern im Sport, auf die allgemeinen interethnischen Beziehungen und auf den gesamtgesellschaftlichen Integrationsprozess. Daran anknüpfend werden mögliche Konsequenzen aufgezeigt, die die verschiedenen Akteure des Sportsystems aus den dargestellten Forschungsbefunden ziehen können. Die Arbeit basiert auf den Befunden einer in den Jahren 2006 bis 2009 durchgeführten empirischen Untersuchung, in der verschiedene qualitative Methoden eingesetzt wurden, um das Forschungsfeld explorativ, ergebnisoffen und in einer möglichst weiten Perspektive zu beleuchten. In erster Linie bestand diese Feldstudie in einer Interviewreihe, für die 25 Vertreter von Migrantensportvereinen sowie 15 Feldexperten aus verschiedenen Berufsgruppen und Organisationen in Leitfaden-Interviews befragt wurden. Ergänzt wurde die Interviewstudie durch eine Zeitungsanalyse, für die sieben Tages- und Wochenzeitungen nach Artikeln zum Thema durchsucht wurden, sowie gezielte Feldbeobachtungen, etwa beim Besuch von Fußballspielen, bei Versammlungen und Festen sowie in Vereinsheimen. Darüber hinaus wurde eine umfangreiche Internetrecherche durchgeführt, bei der vor allem die Webseiten von über 65 Migrantensportvereinen in Augenschein genommen wurden. In allen Untersuchungsteilen war das Vorgehen des Verfassers stark an der Grounded-Theory-Methode orientiert. Die so gewonnenen Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eigenständige Migrantensportvereine, die als vorherrschende Form der sportbezogenen Selbstorganisation von Zuwanderern im Mittelpunkt der Arbeit stehen, aus komplexen gesellschaftlichen Inklusions-, Schließungs- sowie Segmentationsprozessen resultieren und interindividuell unterschiedliche Beteiligungsmotive ihrer Mitglieder aufnehmen. Sie stellen typischerweise multifunktionale Hybridorganisationen dar und erbringen für die beteiligten Migranten und deren lokale Gemeinschaften spezifische Integrations-, Repräsentations- und Solidarleistungen, durch die sie sich signifikant von deutschen Sportvereinen und Migrantenorganisationen in anderen Sektoren abheben. Zugleich unterscheiden sich die Migrantensportvereine untereinander hinsichtlich Vereinstätigkeit, Selbstverständnis und Konfliktbeteiligung sehr stark. Ihre Rückwirkung auf den Vereinssport als organisationales Feld, auf die interethnischen Beziehungen in anderen Gesellschaftsbereichen und auf den gesamtgesellschaftlichen Integrationsprozess ist den präsentierten Forschungsergebnissen zufolge gleichfalls sehr ambivalent. Einerseits erbringen Migrantenvereine nicht nur die gleichen gemeinnützigen Leistungen im Bereich der sozialen Integration wie andere Sportvereine auch, sondern entfalten darüber hinaus, indem sie die Integrationsfähigkeit ihrer Mitglieder erhöhen und Personen in den organisierten Sport einbeziehen, die sonst gar keinem Sportverein beitreten würden, spezifische Integrationswirkungen, die andere Sportvereine nicht aufweisen. Andererseits erhöht die Selbstorganisation von Migranten in eigenen Sportvereinen soziale Distanzen und Spannungen zwischen Einheimischen und Zuwanderern, zumal Migrantensportvereine vor allem an den manchmal gewaltvollen Konflikten im Amateurfußball überproportional häufig beteiligt sind. Darüber hinaus stellt ein relativ kleiner Teil der Migrantensportvereine wegen Organisationsdefiziten eine ernste Belastung für die Tätigkeit der Sportverbände dar. Pauschalisierende Negativbewertungen der Vereine werden vom Verfasser jedoch als ungerechtfertigt und nicht sachangemessen zurückgewiesen. N2 - This Ph.D. dissertation submitted to the Department of Economics and Social Sciences at the Universität Potsdam focuses on the self-organization of migrants in sport clubs and on other various levels of the club sport system. It is based on the findings of a research project by the Universität Potsdam, which was funded by the German Federal Institute for Sport Science (Bundesinstitut für Sportwissenschaft). Sport represents a major societal area for the self-organization of migrants, with several hundred migrant sport clubs established throughout Germany. However, the topic has not yet been scientifically investigated, although migrants in the Federal Republic have been members of autonomous sport clubs since the 1960s. In order to fill this research gap, this dissertation provides basic information about different forms of organization, typical founding circumstances, specific problems and frequent conflict patterns, and presents assumptions on the effects sport related self-organization has on interethnic relations in sport and society and the general integration process. An outline of the potential consequences which different actors within the sport system could draw from these findings then follows. The text is based on the results of an empirical study conducted from 2006 to 2009, in which a variety of qualitative methods has been employed in order to explore the field of investigation as openly and widely as possible. This field study consisted primarily of a set of interviews, in which 25 executives of migrant sport clubs and 15 experts from different professions and organizations were surveyed in questionnaire guided interviews. In addition, a newspaper analysis was implemented; seven daily and weekly papers were searched for articles pertaining to the topic, and systematic field observations were conducted at soccer matches, meetings and parties, as well as in club houses. In addition, extensive internet research was undertaken by examining the home pages of more than 65 migrant sport clubs. The investigation was strongly oriented on the grounded theory method. The findings of these investigations indicate that autonomous migrant sport clubs, which are the main focus of the book as the dominant form of sport related migrant self-organization, result from complex social processes of inclusion, exclusion and segmentation and take on diverse individual motives for participation. They typically serve as multifunctional hybrid organizations, which fulfill different functions of integration, representation and solidarity for the migrants involved and their local communities, thereby significantly differing from German sport clubs and other migrant organizations respectively. At the same time, migrant sport clubs vary strongly in terms of club activity, self-concept and conflict involvement. Their influence on the club sport system as their organizational field, on interethnic relations in other sectors of society, and on the general integration process is also very ambivalent according to the presented findings. Migrant sport clubs not only accomplish the same merits of social integration as other sport clubs but also promote integration in specific ways by improving their members’ ability for integration and involving persons in organized sport that otherwise would not join a sport club. However, the self-organization of migrants in sport clubs also increases social distances and tensions between migrants and natives, especially since migrant sports clubs are often involved in the sometimes violent conflicts of amateur soccer. In addition, a relatively small number of migrant sport clubs severely affects the activities of sport associations because of deficits in organization. Generalized criticism towards these clubs is nevertheless rejected by the author as unjust and inadequate. KW - Sportsoziologie KW - Sport KW - Sportverein KW - Migration KW - Ethnizität KW - sport sociology KW - sport KW - sport club KW - migration KW - ethnicity Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-53788 SN - 978-3-86956-151-6 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Krentz, Eva Maria T1 - Essstörungen bei Jugendlichen im Hochleistungssport : eine Analyse sportbezogener Einflussfaktoren T1 - Eating disorders of adolescents in elite sports : an analysis of sports-related correlates N2 - Essstörungen, wie Anorexia Nervosa oder Bulimia Nervorsa, gehen mit einer hohen psychischen Belastung einher und können gesundheitliche Schäden zur Folge haben. Bei Athleten mit einer Essstörung kann es darüber hinaus zu Einbußen in der Sportleistung kommen. Gerade für den Hochleistungssport ist es daher wichtig zu wissen, welches Risiko für Essstörungen besteht und wodurch das Risiko bedingt wird. Bisherige Studien zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Sportarten. Eliteathleten aus ästhetischen Sportarten, wie rhythmische Sportgymnastik oder Eiskunstlauf, scheinen ein besonders hohes Essstörungsrisiko aufzuweisen. Deutlich geringere Prävalenzraten finden sich in Ballsportarten, wie Handball oder Basketball. Um zu verstehen, welche Aspekte der Sportart das Essstörungsrisiko beeinflussen, beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Rolle sportbezogener Variablen. In die Studien einbezogen wurden insgesamt 171 Athleten zwischen 11 und 18 Jahren (im Mittel 14.1 ± 1.8 Jahre) aus ästhetischen Sportarten und Ballsportarten, die einen Fragebogenpaket mit Instrumenten zu gestörtem Essverhalten, allgemeiner Körperunzufriedenheit, sozialem Druck im Sport, sportbezogener Körperunzufriedenheit, Schlankheitsstreben zur Leistungssteigerung und negativen Gefühle bei Trainingsausfall ausfüllten. Nach einem Jahr wieder befragt wurden 65 Athleten aus ästhetischen Sportarten. Nach Kontrolle von Alter, Geschlecht, BMI und allgemeiner Körperunzufriedenheit trugen sportbezogene Variablen signifikant zur weiteren Varianzaufklärung gestörten Essverhaltens bei. Die Längsschnittanalysen bestätigten einen Risikofaktorstatus für Schlankheitsstreben zur Leistungssteigerung. Zusammenhänge zwischen sportbezogenen Aspekten und gestörtem Essverhalten zeigten sich sowohl in Hochrisikosportarten für gestörtes Essverhalten (ästhetischen Sportarten), als auch in Niedrigrisikosportarten für gestörtes Essverhalten (Ballsportarten). Mit Ausnahme von negativen Gefühlen nach Trainingsausfall traten die sportbezogenen Variabeln häufiger in den ästhetischen Sportarten auf als in den Ballsportarten. Die eigenen Befunde verdeutlichen somit, dass der Einbezug potentieller sportbezogener Risikofaktoren − zusätzlich zu den allgemeinen Risikofaktoren − zum besseren Verständnis der Essstörungssymptomatik von Athleten beiträgt. Vor allem die Bedeutung von Gewicht für die Leistung beeinflusst das Essstörungsrisiko bei Athleten und ist stärker ausgeprägt in Hochrisikosportarten für Essstörungssymptomatik. N2 - Eating disorders such as Anorexia Nervosa and Bulimia Nervosa are serious, difficult-to-treat psychiatric disorders. For elite athletes, in addition to impairment in health and everyday life, an eating disorder can lead to a decline in sports performance. Knowledge of the risk for eating disorders in sports is therefore important. Prevalence rates for disordered eating vary depending on the type of sport. A particularly high risk was found in elite athletes from aesthetic sports such as figure skating or dance. Prevalence rates are lower in ballgame sports, such as handball or basketball. The purpose of this study was to focus on sport-specific variables in different sport types and to examine their relation to disordered eating. One hundred and seventy-one aesthetic and ballgame sports athletes participated in this study (mean age 14.1 ± 1.8 years). At a follow-up survey one year later, 65 athletes from aesthetic sports participated again. The questionnaire package included disordered eating, general body dissatisfaction, social pressure to be lean from sports environment, sports-related body dissatisfaction, desire to be leaner to improve sports performance and emotional distress resulting from missed exercise sessions. In predicting eating disorder symptoms in athletes from aesthetic sports, we observed that after controlling for sex, age, BMI, and body dissatisfaction, sports-related variables were able to account for an additional variance in disordered eating. The longitudinal analyses indicated that a desire to be leaner to improve sports performance is predictive of disordered eating in aesthetic sports. Sports-related variables were associated with disordered eating also in ballgame sports, but some risk factors, such as the desire to be leaner to improve sports performance, were less prevalent. In conclusion of these results, sports-related parameters are relevant for understanding eating disorder symptomatology in sports. Athletes seem to be more at risk if they perceive the possibility to enhance sports performance through weight-regulation, which is more prevalent in aesthetic sports. KW - Essstörung KW - gestörtes Essverhalten KW - Athlet KW - Sportler KW - Hochleistungssport KW - Jugendalter KW - eating disorder KW - disordered eating KW - elite athlete KW - sport KW - adolescent Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-59933 ER - TY - JOUR A1 - Gerber, Markus A1 - Brand, Ralf A1 - Antoniewicz, Franziska A1 - Isoard-Gautheur, Sandrine A1 - Gustafsson, Henrik A1 - Bianchi, Renzo A1 - Colledge, Flora A1 - Madigan, Daniel J. A1 - Brand, Serge A1 - Ludyga, Sebastian T1 - Implicit and explicit attitudes towards sport among young elite athletes with high versus low burnout symptoms JF - Journal of sports sciences N2 - The development of cynical attitudes towards elite sport is a core symptom of athlete burnout and has been associated with dropout from elite sport. To date, this phenomenon has mainly been studied by investigating explicit attitudes towards sport, whereas athletes’ automatic evaluations (i.e. implicit attitudes) that have been shown to influence behavior as well were not considered. This study aimed to compare explicit and implicit attitudes towards sport of young elite athletes with high (N = 24) versus low (N = 26) burnout symptoms. Using self-reported measures, general and athlete burnout symptoms were assessed. Additionally, a single-target implicit association test was administered to examine participants’ automatic evaluation of sport. Statistical analysis revealed greater emotional/physical exhaustion and sport devaluation in athletes reporting high compared to low burnout symptoms. Implicit attitudes towards sport did not significantly differ between the groups. Furthermore, no significant correlations were observed between different athlete burnout symptoms and implicit attitudes. Athletes with high burnout symptoms show a tendency to explicitly detach themselves from sport, thus fostering sport devaluation as a core symptom of athlete burnout. However, this process does not seem to be reflected in their implicit attitudes towards sport. KW - Adolescents KW - automatic evaluations KW - dual mode model KW - reflective processes KW - sport Y1 - 2019 U6 - https://doi.org/10.1080/02640414.2019.1585313 SN - 0264-0414 SN - 1466-447X VL - 37 IS - 14 SP - 1673 EP - 1680 PB - Routledge, Taylor & Francis Group CY - London ER - TY - JOUR A1 - Davies, Michael J. A1 - Drury, Benjamin A1 - Ramirez-Campillo, Rodrigo A1 - Chaabene, Helmi A1 - Moran, Jason T1 - Effect of plyometric training and biological maturation on jump and change of direction ability in female youth JF - Journal of strength and conditioning research : the research journal of the NSCA / National Strength & Conditioning Association N2 - Biological maturation has been shown to affect male youths' responses to plyometric training (PT). However, to date, no researcher has examined the effect of maturation on the effects of PT in female youth. We undertook the first controlled intervention study to examine this, focusing on adaptive responses to countermovement jump (CMJ), reactive strength index (RSI), and change of direction (COD) performance in groups of female youth divided by maturation status (years from peak height velocity [PHV]). The training program lasted 7 weeks with subjects undertaking 2 sessions of PT per week. In the mid-PHV group, there was a small increase (effect size; 90% confidence interval = 0.40; -0.23 to 1.03) in CMJ performance. No changes were observed in the post-PHV group (0.02; -0.68 to 0.72). For RSI, there was a moderate increase in the mid-PHV group (0.94; 0.29-1.59) with only a trivial increase in the post-PHV group (0.06; -0.65 to 0.76). The intervention exerted no positive effect on COD performance in any group. Plyometric training seems to enhance CMJ and RSI in female youth, although the magnitude of adaptation could be affected by maturation status. A twice-per-week program of multidirectional jumping and hopping, with bilateral and unilateral components, can be used as a preparatory precursor to physical education classes or recreational sport. KW - girls KW - exercise KW - sport KW - athlete Y1 - 2021 U6 - https://doi.org/10.1519/JSC.0000000000003216 SN - 1064-8011 SN - 1533-4287 VL - 35 IS - 10 SP - 2690 EP - 2697 PB - Lippincott Williams & Wilkins CY - Philadelphia ER -