TY - THES A1 - Zuba, Anna T1 - The role of weight stigma and weight bias internalization in psychological functioning among school-aged children Y1 - 2018 ER - TY - THES A1 - Zimmermann, Linda T1 - Psychische Gesundheit von angehenden Lehrkräften in der zweiten Phase der Lehrerausbildung : Evaluation der Pilotstudie "Gesundheitsprävention durch Coachinggruppen nach dem Freiburger Modell" Y1 - 2011 SN - 978-3-8325-2780-8 PB - Logos Verl. CY - Berlin ER - TY - THES A1 - Zerle-Elsäßer, Claudia T1 - Wer wird Vater und wann? BT - Zur Kinderlosigkeit von Männern und dem Timing einer ersten Vaterschaft im Lebenslauf Y1 - 2014 SN - 978-3-86573-844-8 PB - Wiss. Verl. CY - Berlin ER - TY - THES A1 - Zech, Philipp T1 - Effects of exercise on different parameters in people living with HIV N2 - Hintergrund. Personen, die mit der chronischen Erkrankung HIV leben (PWH), müssen ihr Leben lang die sog. antiretrovirale Therapie (ART) einnehmen, um einen Ausbruch der Erkrankung in das Vollbild AIDS (Akquiriertes Immun-Defizienz-Syndrom) zu vermeiden. Gleichzeitig ist die ART und HIV selbst assoziiert mit dem Auftreten zusätzlicher Erkrankungen (Komorbiditäten) kardiovaskulärer oder psychologischer Natur. Die Prävalenz von Komorbiditäten und schlechter Lebensqualität ist im Vergleich zu HIV-negativen Personen deutlich höher. Methoden. Es wurden zwei Metaanalysen zu sportlicher Betätigung, PWH und (1) kardiovaskulären und (2) psychologischen Parametern sowie eine Querschnittsstudie (HIBES-Studie, HIV-Begleiterkrankungen und Sport) durchgeführt. Für die Auswertung der metaanalytischen Daten wurde der Review Manager 5.3, für die Auswertung der Daten der HIBES-Studie das Analyseprogramm „R“ verwendet. In den Metaanalysen wurden, neben den Hauptanalysen verschiedener Parameter, erstmals spezifische Subgruppenanalysen durchgeführt. Die HIBES-Studie untersuchte Unterschiede zwischen kumulativen (2-3 verschiedenen Sportarten pro Woche) und einfachen (eine Sportart pro Woche) Freizeitsport und analysiert die Zusammenhänge von Parametern des Freizeitsports (Trainingshäufigkeit, -Minuten und –Intensität), Komorbiditäten und der Lebensqualität. Ergebnisse. Ausdauer- und Krafttraining haben einen mittel-starken bis starken positiven Effekt auf die maximale Sauerstoffaufnahme (SMD= 0.66, p< .00001), den 6-Minuten-Walk-Test (6MWT) (SMD= 0.59, p= .02), die maximale Watt Zahl (SMD= 0.80, p= .009). Kein Effekt wurde bei der maximalen Herzfrequenz und dem systolischen sowie diastolischen Blutdruck gefunden. Subgruppenanalysen zu ≥3 Einheiten/Woche, ≥150 Min./Woche ergaben hohe Effektstärken in der maximalen Watt Zahl und 6MWT. Ausdauer- und Krafttraining zusammen mit Yoga haben einen starken Effekt auf Symptome der Depression (SMD= -0.84, p= .02) und Angststörungen (SMD= -1.23, p= .04). Die Subanalyse der Depression zu professioneller Supervision und sportlicher Betätigung wiesen einen sehr starken Effekt (SMD= -1.40, p= .03). Die HIBES-Studie wies ein sehr differenziertes Bild im Sportverhalten von PWH in Deutschland auf. 49% der Teilnehmer übten mehr als eine Sportart pro Woche aus. Es wurden keine Unterschiede zwischen kumuliertem (CTE) und einfachem Sport (STE) in der Lebensqualität gefunden. Die Freizeitsportparameter (Häufigkeiten/Woche, Minuten/Woche, Intensität/Woche) waren in der CTE-Gruppe deutlich höher als in der STE-Gruppe. Trainingsminuten und die -Intensität zeigten beim Vorhandensein einer Komorbidität einen großen Zusammenhang mit der Lebensqualität. Die Minuten und die Intensität des durchgeführten Sportes zeigten einen prädiktiven Zusammenhang mit der Lebensqualität. Konklusion: Sportliche Betätigung verbessert die maximale Sauerstoffaufnahme und Symptome der Depression und Angststörungen. Die Aussagekraft der Subanalysen ist aufgrund der geringen Studienzahl, vorsichtig zu interpretieren. Erhöhte Trainingsparameter finden sich eher bei PWH, die mehr als eine Sportart pro Woche treiben. Daher kann kumulierter Sport als mediierender Faktor zur Steigerung der Lebensqualität interpretiert werden; zumindest bei PWH mit einer psychologischen Komorbidität. KW - HIV KW - exercise KW - Komorbiditäten KW - Lebensqualität KW - HIV KW - exercise KW - comorbidities KW - quality of life Y1 - 2021 ER - TY - THES A1 - Wülser, Marc T1 - Fehlbeanspruchungen bei personenbezogenen Dienstleistungstätigkeiten : eine Mehr-Stichprobenanalyse zur Entstehung von emotionaler Erschöpfung, Aversionsgefühlen und Distanzierung sowie eine vertiefte Betrachtung der Lehrkräftetätigkeit T1 - Strain in human service work : a multi-sample analysis on the development of emotional exhaustion, aversion to clients and disengagement and a deeper look into teachers' work N2 - Die vorliegende Arbeit setzt sich aus zwei Teilstudien zusammen. In Teilstudie 1 wird die Stabilität eines allgemeinen Modells zu den Zusammenhängen zwischen Über- und Unterforderungsmerkmalen, sozialen Belastungen, Anforderungen und organisationalen Ressourcen einerseits sowie den Fehlbeanspruchungen emotionale Erschöpfung und Klientenaversion bzw. Distanzierungstendenzen andererseits für personenbezogene Dienstleistungstätigkeiten untersucht. Einbezogen wurden Ärztinnen und Ärzte, Pflegende und Mitarbeitende aus dem paramedizinischen Bereich sowie Lehrkräfte. Die deutlichsten positiven Zusammenhänge zeigen sich zwischen den Belastungen und der emotionalen Erschöpfung, wobei für die quantitative Überforderung die stabilsten Ergebnisse resultieren. Die Belastungen weisen über die emotionale Erschöpfung hinaus signifikante Zusammenhänge mit aversiven Gefühlen gegen Klientinnen und Klienten auf. Hinsichtlich der modellimplizierten Annahmen zu den positiven Zusammenhängen zwischen den Belastungen und der Distanzierung können in dieser Untersuchung zwar signifikante Ergebnisse, aber keine über die Stichproben hinweg stabilen Zusammenhänge gefunden werden. Die Annahmen zu einem negativen Zusammenhang zwischen den Anforderungen/Ressourcen und der Distanzierung können nur für die Anforderungsmerkmale bestätigt werden. In Teilstudie 2 erfolgte auf der Basis des in Teilstudie 1 entwickelten Arbeitsmodells eine vertiefte Betrachtung der Lehrkräftetätigkeit. Dabei wurden sowohl verschiedene Schulsystemebenen einbezogen als auch verschiedene Aufgabentypen unterschieden. Die Ergebnisse zeigen, dass auf organisationaler Ebene Gratifikationskrisen und mangelnde kollektive Selbstwirksamkeitserwartungen fehlbeanspruchungsrelevant sein können. Besonders deutliche Zusammenhänge mit den Fehlbeanspruchungen und der Distanzierung zeigen sich für die primäraufgabenbezogenen Belastungen. Auch die Reziprozitätseinschätzungen in Bezug auf Schülerinnen und Eltern zeigen diesbezüglich ähnliche, wenn auch weniger deutliche, Zusammenhänge. Die Ergebnisse zu den Personmerkmalen lassen darauf schliessen, dass die Rolle der Person bei der Burnoutentwicklung nicht unterschätzt werde sollte. Als praktische Implikationen der Untersuchungsergebnisse werden u.a. Vorschläge für eine Stärkung der unterrichtsbezogenen und der klassenübergreifenden Kooperation, für eine Optimierung der Organisationsstruktur und eine „Professionalisierung“ der Organisation sowie für eine weiterführende Erarbeitung schulhausspezifischer Konzepte und Leitlinien gemacht. Es wird die Frage gestellt, ob die Lehrkräftetätigkeit sinnvollerweise als Lebensberuf verstanden werden sollte. Schliesslich wird auf die Bedeutung der Distanzierungsfähigkeit und der Selbstwirksamkeitserwartungen der Lehrkräfte hingewiesen. N2 - The present work comprises two parts to a study. In the first part, the stability of a model on the associations between workload (i.e. quantitative overload), task requirements (i.e. variety, completeness), organisational resources (i.e. decision possibilities) and strain as well as tendencies toward disengagement in human service work was investigated. This included four samples: assistant physicians, senior physicians, nursing and paramedic workers and teachers. The clearest positive associations are shown between stressors and emotional exhaustion, whereas the quantitative overload reached the most stable results. The stressors show beyond the emotional exhaustion significant associations with aversion to clients. Regarding the associations between workload and disengagement, there were some significantly positive coefficients, yet no stable associations over the four samples. The assumptions of a negative association betweend task requirements/resources and disengagement can only be confirmed for the task requirements. The second part to the study involved a deeper look into teachers' work based on the working model developed in part 1 of the study. Different school system levels were included and distinctions were made between different types of tasks. The results of this analysis showed that on an organizationl level, the effort-reward imbalance and the (lacking) of collective self-efficacy were associated with strain. Particularly clear associations have been demonstrated for primary task-related workload with strain and disengagement. Also, but not as clear, the reciprocity estimates relating to students and parents show similar associations. The results on the personal characteristics lead to the conclusion that the role of the person in the development of burnout should not be underestimated. Based on the results of the analyses, there are different implications for in practice. There was allusion to the possibilities for reinforcing teaching-related and inter-class cooperation. Further important implications are the "professionalisation" of the organisation school, combined with an optimisation of the school organisation and school management. The fundamental question arises, whether one would have to refrain from portraying teacher activities as a lifetime career. Finally the importance of the abilty to distance onself and the self-efficacy of teachers is pointed out. KW - Personenbezogene Dienstleistungstätigkeiten KW - Fehlbeanspruchungen KW - Emotionale Erschöpfung KW - Aversionsgefühle KW - Distanzierung KW - Human service work KW - strain KW - emotional exhaustion KW - aversion to clients KW - disengagement Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-11223 ER - TY - THES A1 - Wyschkon, Anne T1 - Repräsentativität und Umfang von Normstrichproben für Leistungstests : Auswirkungen auf die Diagnostik von schwachen Leistungen und Umschriebenen Entwicklungsstörungen im Grundschulalter T2 - Psychologische Forschungsergebnisse Y1 - 2011 SN - 978-3-8300-5924-0 SN - 1435-666X VL - 162 PB - Kova? CY - Hamburg ER - TY - THES A1 - Wulsch, Iris T1 - Leistungsmotivation unter besonderer Berücksichtigung der kognitiven Komponente Y1 - 1992 ER - TY - THES A1 - Wrzus, Cornelia T1 - Similarity in personal relationships : associations with relationship regulation between and within individuals T1 - Ähnlichkeit in Sozialen Beziehungen : intra- und interindividuelle Zusammenhänge mit Beziehungsregulation N2 - People engage in a multitude of different relationships. Relatives, spouses, and friends are modestly to moderately similar in various characteristics, e.g., personality characteristics, interests, appearance. The role of psychological (e.g., skills, global appraisal) and social (e.g., gender, familial status) similarities in personal relationships and the association with relationship quality (emotional closeness and reciprocity of support) were examined in four independent studies. Young adults (N = 456; M = 27 years) and middle-aged couples from four different family types (N = 171 couples, M = 38 years) gave answer to a computer-aided questionnaire regarding their ego-centered networks. A subsample of 175 middle-aged adults (77 couples and 21 individuals) participated in a one-year follow-up questioning. Two experimental studies (N = 470; N = 802), both including two assessments with an interval of five weeks, were conducted to examine causal relationships among similarity, closeness, and reciprocity expectations. Results underline the role of psychological and social similarities as covariates of emotional closeness and reciprocity of support on the between-relationship level, but indicate a relatively weak effect within established relationships. In specific relationships, such as parent-child relationships and friendships, psychological similarity partly alleviates the effects of missing genetic relatedness. Individual differences moderate these between-relationship effects. In all, results combine evolutionary and social psychological perspectives on similarity in personal relationships and extend previous findings by means of a network approach and an experimental manipulation of existing relationships. The findings further show that psychological and social similarity have different implications for the study of personal relationships depending on the phase in the developmental process of relationships. N2 - Verwandte, Partner und Freunde ähneln sich in einer Vielzahl von Merkmalen wie z.B. Persönlichkeitseigenschaften, Einstellungen oder Aussehen. Die Bedeutung von Ähnlichkeit in psychologischen und demografischen Eigenschaften von Beziehungspartnern und die Zusammenhänge mit der Qualität der Beziehung wurden in vier unabhängigen Studien untersucht. Junge Erwachsene (N = 456; M = 27 Jahre) und Paare aus vier verschiedenen Familienformen (N = 171 Paare, M = 38 Jahre) beurteilten in einem PC-gestützten Fragebogen die sozialen Beziehungen in ihrem ego-zentrierten Netzwerk hinsichtlich wahrgenommener Ähnlichkeit, emotionaler Nähe und Reziprozität der Unterstützung. Ein Teil der Paare (77 Paare und 21 Einzelpersonen) nahm an der Ein-Jahres-Längsschnittstudie teil. In zwei Experimenten (N = 470; N = 802) wurde die Wahrnehmung von Ähnlichkeit manipuliert, um die Kausalwirkung auf die emotionale Nähe und die Erwartung von reziprokem Verhalten in Beziehungen zu prüfen. Die Studien zeigten, dass innerhalb eines sozialen Netzwerkes ähnliche Beziehungspartner auch emotional näher beurteilt wurden, es jedoch kaum wechselseitige Beeinflussungen innerhalb bestehender Beziehungen gab. In spezifischen Beziehungen, wie Eltern-Kind- oder Freundschaftsbeziehungen, konnte psychologische Ähnlichkeit den Effekt der fehlenden genetischen Verwandtschaft teilweise aufheben. Merkmale der Person moderierten diese Zusammenhänge auf der Beziehungsebene. Die Ergebnisse verknüpfen die evolutionspsychologische und die sozialpsychologische Perspektive der Ähnlichkeitsforschung und ergänzen bisherige Befunde durch den Einsatz des Sozialen Netzwerkansatzes und der experimentellen Manipulation von bestehenden Beziehungen. Zudem zeigen die Befunde, dass psychologische und demografische Ähnlichkeit unterschiedliche Implikationen für die Beziehungsforschung haben, in Abhängigkeit von der Entwicklungsphase der Beziehung. KW - Ähnlichkeit KW - soziale Beziehungen KW - Mehrebenenanalyse KW - Evolutionspsychologie KW - Experiment KW - similarity KW - personal relationships KW - multilevel analysis KW - evolutionary psychology KW - experiment Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-20158 ER - TY - THES A1 - Wollny, Anna Irena T1 - Eigeninitiative in der Kindheit und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Lesekompetenz Y1 - 2015 ER - TY - THES A1 - Weidenfeld, Andrea T1 - Interpretation of and reasoning with conditionals : probabilities, mental models, and causality T1 - Interpretation von und Schlussfolgern mit Konditionalaussagen : Wahrscheinlichkeiten, Mentale Modelle und Kausalität N2 - In everyday conversation "if" is one of the most frequently used conjunctions. This dissertation investigates what meaning an everyday conditional transmits and what inferences it licenses. It is suggested that the nature of the relation between the two propositions in a conditional might play a major role for both questions. Thus, in the experiments reported here conditional statements that describe a causal relationship (e.g., "If you touch that wire, you will receive an electric shock") were compared to arbitrary conditional statements in which there is no meaningful relation between the antecedent and the consequent proposition (e.g., "If Napoleon is dead, then Bristol is in England"). Initially, central assumptions from several approaches to the meaning and the reasoning from causal conditionals will be integrated into a common model. In the model the availability of exceptional situations that have the power to generate exceptions to the rule described in the conditional (e.g., the electricity is turned off), reduces the subjective conditional probability of the consequent, given the antecedent (e.g., the probability of receiving an electric shock when touching the wire). This conditional probability determines people's degree of belief in the conditional, which in turn affects their willingness to accept valid inferences (e.g., "Peter touches the wire, therefore he receives an electric shock") in a reasoning task. Additionally to this indirect pathway, the model contains a direct pathway: Cognitive availability of exceptional situations directly reduces the readiness to accept valid conclusions. The first experimental series tested the integrated model for conditional statements embedded in pseudo-natural cover stories that either established a causal relation between the antecedent and the consequent event (causal conditionals) or did not connect the propositions in a meaningful way (arbitrary conditionals). The model was supported for the causal, but not for the arbitrary conditional statements. Furthermore, participants assigned lower degrees of belief to arbitrary than to causal conditionals. Is this effect due to the presence versus absence of a semantic link between antecedent and consequent in the conditionals? This question was one of the starting points for the second experimental series. Here, the credibility of the conditionals was manipulated by adding explicit frequency information about possible combinations of presence or absence of antecedent and consequent events to the problems (i.e., frequencies of cases of 1. true antecedent with true consequent, 2. true antecedent with false consequent, 3. false antecedent with true consequent, 4. false antecedent with false consequent). This paradigm allows testing different approaches to the meaning of conditionals (Experiment 4) as well as theories of conditional reasoning against each other (Experiment 5). The results of Experiment 4 supported mainly the conditional probability approach to the meaning of conditionals (Edgington, 1995) according to which the degree of belief a listener has in a conditional statement equals the conditional probability that the consequent is true given the antecedent (e.g., the probability of receiving an electric shock when touching the wire). Participants again assigned lower degrees of belief to the arbitrary than the causal conditionals, although the conditional probability of the consequent given the antecedent was held constant within every condition of explicit frequency information. This supports the hypothesis that the mere presence of a causal link enhances the believability of a conditional statement. In Experiment 5 participants solved conditional reasoning tasks from problems that contained explicit frequency information about possible relevant cases. The data favored the probabilistic approach to conditional reasoning advanced by Oaksford, Chater, and Larkin (2000). The two experimental series reported in this dissertation provide strong support for recent probabilistic theories: for the conditional probability approach to the meaning of conditionals by Edgington (1995) and the probabilistic approach to conditional reasoning by Oaksford et al. (2000). In the domain of conditional reasoning, there was additionally support for the modified mental model approaches by Markovits and Barrouillet (2002) and Schroyens and Schaeken (2003). Probabilistic and mental model approaches could be reconciled within a dual-process-model as suggested by Verschueren, Schaeken, and d'Ydewalle (2003). N2 - Im Laufe eines Tages verwenden die meisten Menschen mehrfach Konditionalsätze: Das Wörtchen "wenn" gehört zu den häufigsten Konjunktionen in Alltag, Wissenschaft und Literatur. Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, welche Bedeutung ein Konditionalsatz im alltäglichen Sprachgebrauch übermittelt und welche Inferenzen er erlaubt. Es wird die Vermutung aufgestellt, dass dabei die Art der Relation zwischen den zwei Propositionen in einem Konditional eine bedeutsame Rolle spielen könnte. Daher werden in den Experimenten Konditionalsätze, die eine kausale Beziehung beschreiben (z.B. "Wenn Du das Kabel berührst, bekommst Du einen elektrischen Schlag") mit arbiträren Konditionalen verglichen, in denen keinerlei sinnvolle Relation zwischen Antezedens und Konsequens besteht (z.B. "Wenn Napoleon tot ist, liegt Bristol in England"). Als erstes werden zentrale Annahmen von mehreren Ansätzen zur Bedeutung und zum Schlußfolgern mit kausalen Konditionalsätzen in ein gemeinsames Modell integriert. In dem Modell reduziert die kognitive Verfügbarkeit von Situationen, die zu Ausnahmen von der Regel im Konditionalsatz führen können (z.B. der Strom ist abgestellt), die subjektive bedingte Wahrscheinlichkeit des Konsequens gegeben das Antezedens (z.B. die Wahrscheinlichkeit, einen Schlag zu bekommen gegeben, dass man das Kabel berührt). Diese subjektive bedingte Wahrscheinlichkeit bestimmt die Glaubwürdigkeit des Konditionals, die wiederum die Bereitwilligkeit beeinflußt, mit der gültige Schlußfolgerungen (z.B. "Peter berührt das Kabel, daher erhält er einen elektrischen Schlag") in einer Schlußfolgerungsaufgabe akzeptiert werden. Zusätzlich zu dem gerade beschriebenen indirekten Pfad enthält das integrierte Modell zusätzlich einen direkten Pfad: Die kognitive Verfügbarkeit von Ausnahme-Situationen reduziert unmittelbar die Bereitschaft, gültige Schlüsse zu akzeptieren. Die erste Experimentalreihe testete das entwickelte integrierte Model für Konditionalsätze, die in pseudo-natürliche Kontextgeschichten eingebettet wurden. Die Kontextgeschichten stellten entweder eine kausale Relation zwischen Antezedens und Konsequens her (kausale Konditionale) oder stellten die Propositionen in keinerlei sinnvollen Zusammenhang (arbiträre Konditionale). Die empirischen Daten stützen das Modell für die kausalen, aber nicht für die arbiträren Konditionale. Außerdem schätzten die TeilnehmerInnen die arbiträren Konditionalsätzen als weniger glaubwürdig ein als die kausalen Konditionale. Es stellt sich die Frage, ob dieser Unterschied in der Glaubwürdigkeit auf die An- bzw. Abwesenheit einer bedeutungshaltigen Relation zwischen Antezedens und Konsequens im Konditional zurückgeführt werden kann. Diese Frage war einer der Ausgangspunkte für die zweite Experimentalreihe. In dieser wurde die Glaubwürdigkeit der Konditionalsätze kontrolliert manipuliert, indem in den Kontextgeschichten explizite Häufigkeitsinformationen über die vier möglichen Kombinationen von An- bzw. Abwesenheit von Antezedens und Konsequens gegeben wurden (d.h. die Häufigkeit von Fällen mit 1. wahrem Antezedens und wahrem Konsequens, 2. wahrem Antezedens und falschem Konsequens, 3. falschem Antezedens und wahrem Konsequens, 4. falschem Antezedens und falschem Konsequens). Dieses Paradigma ermöglichte ferner, unterschiedliche Ansätze zur Bedeutung des Konditionals (Experiment 4) ebenso wie Theorien zum konditionalen Schlußfolgern gegeneinander zu testen (Experiment 5). Die Befunde aus Experiment 4 stützen im wesentlichen Edgingtons Ansatz zur Bedeutung von Konditionalen (Edgington, 1995). Nach diesem Ansatz entspricht die Glaubwürdigkeit, die ein Zuhörer einem Konditionalsatz einräumt, der bedingten Wahrscheinlichkeit, dass das Konsequens wahr ist gegeben das Antezedens (z.B. die Wahrscheinlichkeit, einen Schlag zu bekommen gegeben, dass man das Kabel berührt). Erneut schrieben die TeilnehmerInnen den arbiträren Konditionalsätzen geringere Glaubwürdigkeit zu als den kausalen Sätzen, obwohl diesmal innerhalb jeder Häufigkeitsbedingung die bedingte Wahrscheinlichkeit des Konsequens gegeben das Antezedens konstant gehalten wurde. Dieses Ergebnis stützt die Hypothese, dass die bloße Anwesenheit einer kausalen Beziehung die Glaubwürdigkeit eines Konditionalsatzes erhöht. In Experiment 5 lösten die TeilnehmerInnen konditionale Schlußfolgerungsaufgaben, dabei wurden die Kontextgeschichten um explizite Häufigkeitsangaben ergänzt. Die Ergebnisse favorisieren die probabilistische Theorie zum konditionalen Schließen, die von Oaksford, Chater, und Larkin (2000) vorgeschlagen wurde. Beide Experimentalreihen lieferten deutliche Evidenz für probabilistische Theorien: für Edgingtons Ansatz zur Bedeutung von Konditionalsätzen (Edgington, 1995) und für die probabilistische Theorie des konditionalen Schließens von Oaksford et al. (2000). Im Bereich des konditionalen Schließens stützen die Daten gleichzeitig die modifizierten mentalen Modell-Theorien von Markovits und Barrouillet (2002) und Schroyens und Schaeken (2003). Probabilistische und mentale Modell-Theorien könnten im Rahmen eines Dualen-Prozeß-Modells wie es von Verschueren, Schaeken und d'Ydewalle (2003) vorgeschlagen wurde, miteinander versöhnt werden. KW - Konditional KW - Konditionalsatz KW - Kausalität KW - Bedeutung KW - Glaubwürdigkeit KW - Schlussfolgern KW - bedingte Wahrscheinlichkeit KW - mentale Modelle KW - probabilistisch KW - Mental Models Theory KW - conditional reasoning KW - probabilistic Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-5207 ER - TY - THES A1 - Warner, Greta J. T1 - Personal initiative in childhood and early adolescence BT - development, predictors, and implications for reading development and other academic and socio-emotional outcomes Y1 - 2018 ER - TY - THES A1 - Vápenka, Aleš T1 - Geschlechterstereotype und Geschlechtsidentität von Männern mit unterschiedlichem Verlauf der psychosexuellen Entwicklung T1 - Gender stereotypes and gender identity in men with different psychosexual development N2 - Im Rahmen eines explorativen Vergleichsuntersuchungsplans wurde untersucht, inwieweit sich die durch biologische Faktoren bedingte unterschiedliche Lebenserfahrung sowie die Sozialisationsbedingungen in der psychosexuellen Entwicklung bei hetero-, homo- und postoperativen transsexuellen Männern (N = 191) auf die Integration der Geschlechterstereotypen in die kognitiven (Selbst-, Fremdwahrnehmung), emotionalen (Selbst- und Fremdbewertung) und verhaltensmäßigen Aspekte (Normen der geschlechtsspezifischen Verhaltens) der Geschlechtsidentität auswirken und ob sich Identifikationsmuster der Entwicklung des geschlechtlichen Selbstkonzepts ableiten lassen. Die Messung der kognitiven Aspekte des geschlechtlichen Selbstkonzepts (Maskulinität und Femininität) erfolgte mittels der GERO-Skala von Brengelmann und Hendrich (1990). Zur Erfassung der emotionalen Aspekte und Identifikationsmuster der Entwicklung des geschlechtlichen Selbstkonzepts wurden die Werte für die Variablen Maskulinität und Femininität zuerst mittels der computergesteuerten Methodik IDEXMONO und IDEXIDIO, die auf der Identitätsstrukturanalyse (Identity Structure Analysis) von Weinreich (2003) basiert, aufgearbeitet und weiter interferenzstatistisch ausgewertet. Weiterhin wurden der Fragebogen zur Messung normativer Geschlechtsrollenorientierung (NGRO) von Athenstaedt (2000) sowie ein ad hoc entworfener demographischer Fragebogen eingesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Verlauf der psychosexuellen Entwicklung einen starken Einfluss auf die Integration der Geschlechterstereotypen in die geschlechtliche Selbst- und Fremdwahrnehmung hat. Im kognitiven Bereich, bezogen auf die persönliche Identität (Grad der Selbstzuschreibung männlicher und weiblicher Merkmale), stellt die Maskulinität eine stabile und erstrebenswerte Variable zur Herausbildung des geschlechtlichen Selbstkonzepts bei allen Gruppen dar. Die Femininität trägt am meisten zur Differenzierung zwischen den Hetero-, Homo- und Transsexuellen bei. Sie wird, je nach der Entwicklungsphase, unterschiedlich in das geschlechtliche Selbstkonzept integriert. Hinsichtlich der sozialen Identität (Zugehörigkeitsgefühl) lassen sich die Gruppen bezüglich der wahrgenommenen Ähnlichkeiten sowohl mit männlichen als auch weiblichen Personen, je nach der Entwicklungsphase, unterscheiden. Die soziale Wahrnehmung von Männern und Frauen (Fremdwahrnehmung), ist bei Transsexuellen traditioneller als die der Hetero- und Homosexuellen. Bei der Selbst- und Fremdbewertung ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Bei der Internalisierung der sozialen Normen des geschlechtsspezifischen Verhaltens zeigt sich, dass Heterosexuelle der Ausübung der Geschlechterrollen gegenüber egalitärer eingestellt sind als Trans- und Homosexuelle. Bei den Sozialisationsfaktoren ist hervorzuheben, dass generell weibliche Identifikationspersonen einen stärkeren Einfluss auf die Herausbildung des geschlechtlichen Selbstkonzeptes hatten als männliche Identifikationspersonen. Es scheint jedoch, dass Homosexuelle bei der Entwicklung ihres geschlechtlichen Selbstkonzepts stärker unter dem Einfluss der Frauen stehen als die anderen zwei erforschten Gruppen. Zur Beantwortung der Frage, welche selbstkonzeptbezogenen Variablen und Entwicklungsfaktoren die größte statistische Bedeutung für die Trennung und Prädiktion der einzelnen untersuchten Gruppen haben, wurde eine Diskriminanzanalyse berechnet. Die größte diskriminatorische Bedeutung besitzen die Variablen „Stereotypische Wahrnehmung der männlichen Personen“ und „Ego-Involvement mit weiblichen Personen“ für die Diskriminanzfunktion 1 (Trennung der Transsexuellen von Hetero- und Homosexuellen) und die Variablen „Empathische Identifikation mit männlichen Personen in der Vergangenheit“ und „Zuwachs an empathischer Identifikation mit weiblichen Personen“ für die Diskriminanzfunktion 2 (Trennung der Hetero- von Homosexuellen). N2 - The aim of the present explorative-comparative study was to find out to which extent the biologically determined differences as well as socialization conditions in the psychosexual development of hetero-, homo- and transsexual men (N = 191) affect the integration of the gender stereotypes in cognitive (self-perception und perception of the others), emotional (appraisal of self and the others), and behavioral aspects (norms of gender behavior) of gender identity, as well as to deduce identification patterns in the development of the gender self-concept. The GERO-scale by Brengelmann und Hendrich (1990) was used to measure the cognitive aspects of the self-concept of gender (masculinity and femininity). The collected data of masculinity and femininity were further processed using the computer-operated Identity Structure Analysis based method IDEXMONO and IDEXIDIO (Weinreich, 2003) to detect the emotional aspects and identification patterns of the development of the self-concept of gender. Furthermore, the questionnaire of normative gender role orientation by Athenstaedt (2000) and an ad hoc designed demographic questionnaire were applied. The results show that the course of the psychosexual development has a strong impact upon the integration of the gender stereotypes in gender related self-perception and perception of others. As for cognitive aspects related to personal identity (grade of self-attribution of masculine and feminine traits), the masculinity represents a stable and desirable variable in the construction of the self-concept of gender in all samples. The femininity contributes the most to the differentiation between hetero-, homo- and trans-sexuals. Femininity has been integrated in the gender self-concept to a different extent, depending on the phase of the psychosexual development. As for social identity (feeling of social affiliation), there are differences among the samples in self-perceived similarities to both masculine and feminine persons, depending on the phase of the psychosexual development. The social perception of men and women (perception of the others) is more traditionally oriented in transsexuals than in hetero- and homosexuals. There are no significant differences in the appraisal of self and the others. As for the internalization of the social norms of gender specific behavior, heterosexuals are more egalitarian in their attitude towards the practice of gender roles than homo- and transsexuals. The examination of the socialization conditions shows that in general, feminine identification persons have a stronger impact upon the construction of self-concept of gender than masculine ones. However, it seems as though women have a stronger impact upon the construction of self-concept of gender in homosexuals than in the other groups. A discriminant analysis was computed to answer the question which self-related variables and developmental factors have the strongest statistical importance for the division and prediction of the samples. The variables “stereotypic perception of masculine persons” and “ego-involvement with feminine persons” have the strongest discriminant importance for the discriminant function 1 (division of transsexuals from hetero- and homosexuals) and the variables “empathic identification with masculine persons in the past” and “growth of empathic identification with feminine persons” for the discriminant function 2 (division of heterosexuals from homosexuals). KW - Geschlechterstereotype KW - Geschlechtsidentität KW - sexuelle Orientierung KW - Transsexualität KW - Identity Structure Analysis KW - Gender Stereotypes KW - Gender Identity KW - Sexual Orientation KW - Transsexuality KW - Identity Structure Analysis Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-53175 ER - TY - THES A1 - von Hecker, Ulrich A1 - Beckmann, Jürgen A1 - Szymanski, Birgit T1 - Interaktionen in Kleingruppen : soziale Ressourcen als Grundlage interpersonaler Macht : Interaction in small groups : social resources as a basis of interpersonal power Y1 - 1999 ER - TY - THES A1 - Vockenberg, Kerstin T1 - Updating of representations in working memory T1 - Aktualisierung von Arbeitsgedächtnisrepräsentationen N2 - The limited capacity of working memory forces people to update its contents continuously. Two aspects of the updating process were investigated in the present experimental series. The first series concerned the question if it is possible to update several representations in parallel. Similar results were obtained for the updating of object features as well as for the updating of whole objects, participants were able to update representations in parallel. The second experimental series addressed the question if working memory representations which were replaced in an updating disappear directly or interfere with the new representations. Evidence for the existence of old representations was found under working memory conditions and under conditions exceeding working memory capacity. These results contradict the hypothesis that working memory contents are protected from proactive interference of long-term memory contents. N2 - Aufgrund der begrenzten Kapazität des Arbeitsgedächtnisses müssen seine Inhalte ständig aktualisiert werden. Zwei Aspekte des Aktualisierungsprozesses wurden in Experimentalserien untersucht. Die erste Serie betraf die Frage, ob es möglich ist, mehrere Repräsentationen gleichzeitig zu aktualisieren. Ähnliche Ergebnisse ergaben sich sowohl für das Aktualisieren von Objektmerkmalen als auch für das Aktualisieren von ganzen Objekten, die Versuchsteilnehmer konnten Repräsentationen gleichzeitig aktualisieren. In der zweiten Experimentalserie wurde die Frage untersucht, ob Arbeitsgedächtnisrepräsentationen, die bei einer Aktualisierung ersetzt worden sind, sofort verschwinden oder mit den neuen Repräsentationen interferieren. Evidenz für das Vorhandensein alter Repräsentationen wurde unter Arbeitsgedächtnisbedingungen und unter Bedingungen, bei denen die Arbeitsgedächtniskapazität überschritten wird, gefunden. Diese Ergebnisse widersprechen der Hypothese, dass Arbeitsgedächtnisinhalte vor proaktiver Interferenz aus dem Langzeitgedächtnis geschützt sind. KW - Aktualisierung KW - Arbeitsgedächtnis KW - proaktive Interferenz KW - parallele Aktualisierung KW - updating KW - working memory KW - proactive interference KW - parallel updating Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-11767 ER - TY - THES A1 - Vietze, Jana T1 - Social context as a resource for cultural belonging and adjustment BT - a developmental perspective on cultural minority youth in three european countries Y1 - 2019 ER - TY - THES A1 - Ventura-Bort, Carlos T1 - Temporo-spatial dynamics of the impact of emotional contexts on visual processing and memory T1 - Zeitlich-räumliche Dynamik der Auswirkungen emotionaler Kontexte auf die visuelle Verarbeitung und das Gedächtnis N2 - It has frequently been observed that single emotional events are not only more efficiently processed, but also better remembered, and form longer-lasting memory traces than neutral material. However, when emotional information is perceived as a part of a complex event, such as in the context of or in relation to other events and/or source details, the modulatory effects of emotion are less clear. The present work aims to investigate how emotional, contextual source information modulates the initial encoding and subsequent long-term retrieval of associated neutral material (item memory) and contextual source details (contextual source memory). To do so, a two-task experiment was used, consisting of an incidental encoding task in which neutral objects were displayed over different contextual background scenes which varied in emotional content (unpleasant, pleasant, and neutral), and a delayed retrieval task (1 week), in which previously-encoded objects and new ones were presented. In a series of studies, behavioral indices (Studies 2, 3, and 5), event-related potentials (ERPs; Studies 1-4), and functional magnetic resonance imaging (Study 5) were used to investigate whether emotional contexts can rapidly tune the visual processing of associated neutral information (Study 1) and modulate long-term item memory (Study 2), how different recognition memory processes (familiarity vs. recollection) contribute to these emotion effects on item and contextual source memory (Study 3), whether the emotional effects of item memory can also be observed during spontaneous retrieval (Sstudy 4), and which brain regions underpin the modulatory effects of emotional contexts on item and contextual source memory (Study 5). In Study 1, it was observed that emotional contexts by means of emotional associative learning, can rapidly alter the processing of associated neutral information. Neutral items associated with emotional contexts (i.e. emotional associates) compared to neutral ones, showed enhanced perceptual and more elaborate processing after one single pairing, as indexed by larger amplitudes in the P100 and LPP components, respectively. Study 2 showed that emotional contexts produce longer-lasting memory effects, as evidenced by better item memory performance and larger ERP Old/New differences for emotional associates. In Study 3, a mnemonic differentiation was observed between item and contextual source memory which was modulated by emotion. Item memory was driven by familiarity, independently of emotional contexts during encoding, whereas contextual source memory was driven by recollection, and better for emotional material. As in Study 2, enhancing effects of emotional contexts for item memory were observed in ERPs associated with recollection processes. Likewise, for contextual source memory, a pronounced recollection-related ERP enhancement was observed for exclusively emotional contexts. Study 4 showed that the long-term recollection enhancement of emotional contexts on item memory can be observed even when retrieval is not explicitly attempted, as measured with ERPs, suggesting that the emotion enhancing effects on memory are not related to the task embedded during recognition, but to the motivational relevance of the triggering event. In Study 5, it was observed that enhancing effects of emotional contexts on item and contextual source memory involve stronger engagement of the brain's regions which are associated with memory recollection, including areas of the medial temporal lobe, posterior parietal cortex, and prefrontal cortex. Taken together, these findings suggest that emotional contexts rapidly modulate the initial processing of associated neutral information and the subsequent, long-term item and contextual source memories. The enhanced memory effects of emotional contexts are strongly supported by recollection rather than familiarity processes, and are shown to be triggered when retrieval is both explicitly and spontaneously attempted. These results provide new insights into the modulatory role of emotional information on the visual processing and the long-term recognition memory of complex events. The present findings are integrated into the current theoretical models and future ventures are discussed. N2 - Es wurde häufig beobachtet, dass einzelne emotionale Ereignisse effizienter verarbeitet und besser erinnert werden und länger anhaltende Gedächtnisspuren bilden als neutrales Material. Wenn jedoch emotionale Informationen als Teil eines komplexen Ereignisses wahrgenommen werden, wie beispielsweise im Kontext oder in Bezug auf andere Ereignisse und/oder Quellendetails, sind die modulierenden Einflüsse von Emotionen weniger klar. Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab zu untersuchen, wie emotionale, kontextuelle Quelleninformationen die anfängliche Kodierung und den anschließenden langfristigen Abruf von zugehörigem neutralen Material (Itemgedächtnis) und kontextuellen Quellendetails (Quellengedächtnis) modulieren. Dazu wurde ein Zwei-Aufgaben-Experiment verwendet, bestehend aus einer nicht instruierten Enkodierungsaufgabe, bei der neutrale Objekte eingebettet in verschiedene kontextuelle Hintergrundszenen dargeboten wurden, die in ihrem emotionalen Inhalt variierten (unangenehm, angenehm und neutral), und einer verzögerten Abrufaufgabe (1 Woche), bei der zuvor enkodierte und neue Objekte präsentiert wurden. In einer Reihe von Studien wurden Verhaltensindizes (Studien 2-5), ereigniskorrelierte Potenziale (EKPs; Studien 1-4) und funktionelle Magnetresonanztomographie (Studie 5) verwendet, um zu untersuchen, ob emotionale Kontexte die visuelle Verarbeitung der zugehörigen neutralen Informationen kurzfristig verändern können (Studie 1) und das Langzeitgedächtnis modulieren (Studie 2), wie verschiedene Prozesse des Wiedererkennens (Vertrautheit vs. Rekollektion) zu diesen Emotionseffekten auf das Item- und das kontextuelle Quellengedächtnis beitragen (Studie 3), ob die emotionalen Effekte auf das Itemgedächtnis auch bei der spontanen Abfrage beobachtet werden können (Studie 4) und über welche Hirnregionen die modulierenden Effekte emotionaler Kontexte auf das Item- und kontextuelle Quellengedächtnis vermittelt werden (Studie 5). In Studie 1 wurde beobachtet, dass emotionale Kontexte durch emotionales assoziatives Lernen die Verarbeitung der zugehörigen neutralen Informationen kurzfristig verändern können. Neutrale Elemente, die mit emotionalen Kontexten verbunden sind (im Folgenden „emotional Assoziierte“ genannt), zeigten nach einer einzigen Paarung im Vergleich zu neutralen Elementen eine verbesserte perzeptuelle und elaboriertere Verarbeitung, wie durch höhere Amplituden in den P100- bzw. LPP-Komponenten nachgewiesen wurde. Studie 2 zeigte, dass emotionale Kontexte länger anhaltende Gedächtniseffekte erzeugen, was sich in einer besseren Itemgedächtnisleistung und größeren EKP-alt/neu Unterschieden für emotional Assoziierte zeigte. In Studie 3 wurde eine mnemonische Differenzierung zwischen Item- und kontextuellem Quellengedächtnis beobachtet, die durch Emotionen moduliert wurde. Das Itemgedächtnis wurde durch den Prozess der Vertrautheit getrieben unabhängig von den emotionalen Kontexten während der Enkodierung. Das kontextuelle Quellengedächtnis wurde dagegen durch Rekollektion getrieben und war besser für emotionales Material. Wie in Studie 2 wurden in EKPs, die mit Rekollektionsprozessen in Verbindung stehen, verstärkende Effekte von emotionalen Kontexten für das Itemgedächtnis beobachtet. Ebenso wurde für das kontextuelle Quellengedächtnis eine ausgeprägte Rekollektionsbezogene Potenzierung der EKPs ausschließlich für emotionale Kontexte beobachtet. Studie 4 zeigte, dass die langfristige Verstärkung der Rekollektion, die emotionale Kontexten im Itemgedächtnis verursachen, auch dann beobachtet werden kann, wenn der Abruf nicht explizit instruiert wird. Dieser Befund zum spontanen Erinnern deutet darauf hin, dass die gedächtnissteigernden Effekte von Emotionen nicht mit der Aufgabe zusammenhängen, die während des Abrufs gestellt wurde, sondern mit der motivationalen Relevanz des auslösenden Ereignisses. In Studie 5 wurde beobachtet, dass an der verstärkenden Wirkung von emotionalen Kontexten auf das Item- und kontextuelle Quellengedächtnis solche Hirnregionen beteiligt sind, die mit der Rekollektionsprozessen assoziiert werden, einschließlich der Bereiche des medialen Temporallappens, des posterioren parietalen Kortex und des präfrontalen Kortex. Zusammengenommen deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass emotionale Kontexte die anfängliche Verarbeitung der zugehörigen neutralen Informationen und der nachfolgenden, langfristigen Erinnerungen an Items und kontextuelle Quellen schnell modulieren. Die durch emotionaler Kontexte ausgelösten Gedächtniseffekte werden eher durch Rekollektions- und weniger durch Vertrautheitsprozesse vermittelt und zeigen sich sowohl bei expliziten als auch bei spontanen Abruf. Diese Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse über die modulierende Rolle emotionaler Informationen bei der visuellen Verarbeitung und der Langzeiterinnerung an komplexe Ereignisse. Die vorliegenden Erkenntnisse werden in aktuelle theoretische Modelle integriert und zukünftige Forschungsperspektiven werden diskutiert. KW - memory KW - fMRI KW - Emotion KW - emotion KW - EEG KW - Gedächtnis KW - EEG KW - fMRT Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-550236 ER - TY - THES A1 - van Noort, Betteke Maria T1 - Children with early-onset anorexia nervosa and their cognitive abilities Y1 - 2017 ER - TY - THES A1 - Urieta, Kristin T1 - Kinder in schwierigen Übergangssituationen vom Elementar- zum Primärbereich : eine biografieanalytische Studie Y1 - 2011 SN - 978-3-942002-01-1 PB - Curach Bhán Publ CY - Berlin ER - TY - THES A1 - Urbach, Tina T1 - What makes or breaks proactivity at work : how personal motives affect the evaluation of improvement suggestions Y1 - 2012 CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Tyree, Susan T1 - Arc expression in the parabrachial nucleus following taste stimulation T1 - Arc-Expression im Nucleus parabrachialis nach Geschmacksstimulation N2 - Researchers have made many approaches to study the complexities of the mammalian taste system; however molecular mechanisms of taste processing in the early structures of the central taste pathway remain unclear. More recently the Arc catFISH (cellular compartment analysis of temporal activity by fluorescent in situ hybridisation) method has been used in our lab to study neural activation following taste stimulation in the first central structure in the taste pathway, the nucleus of the solitary tract. This method uses the immediate early gene Arc as a neural activity marker to identify taste-responsive neurons. Arc plays a critical role in memory formation and is necessary for conditioned taste aversion memory formation. In the nucleus of the solitary tract only bitter taste stimulation resulted in increased Arc expression, however this did not occur following stimulation with tastants of any other taste quality. The primary target for gustatory NTS neurons is the parabrachial nucleus (PbN) and, like Arc, the PbN plays an important role in conditioned taste aversion learning. The aim of this thesis is to investigate Arc expression in the PbN following taste stimulation to elucidate the molecular identity and function of Arc expressing, taste- responsive neurons. Naïve and taste-conditioned mice were stimulated with tastants from each of the five basic taste qualities (sweet, salty, sour, umami, and bitter), with additional bitter compounds included for comparison. The expression patterns of Arc and marker genes were analysed using in situ hybridisation (ISH). The Arc catFISH method was used to observe taste-responsive neurons following each taste stimulation. A double fluorescent in situ hybridisation protocol was then established to investigate possible neuropeptide genes involved in neural responses to taste stimulation. The results showed that bitter taste stimulation induces increased Arc expression in the PbN in naïve mice. This was not true for other taste qualities. In mice conditioned to find an umami tastant aversive, subsequent umami taste stimulation resulted in an increase in Arc expression similar to that seen in bitter-stimulated mice. Taste-responsive Arc expression was denser in the lateral PbN than the medial PbN. In mice that received two temporally separated taste stimulations, each stimulation time-point showed a distinct population of Arc-expressing neurons, with only a small population (10 – 18 %) of neurons responding to both stimulations. This suggests that either each stimulation event activates a different population of neurons, or that Arc is marking something other than simple cellular activation, such as long-term cellular changes that do not occur twice within a 25 minute time frame. Investigation using the newly established double-FISH protocol revealed that, of the bitter-responsive Arc expressing neuron population: 16 % co-expressed calcitonin RNA; 17 % co-expressed glucagon-like peptide 1 receptor RNA; 17 % co-expressed hypocretin receptor 1 RNA; 9 % co-expressed gastrin-releasing peptide RNA; and 20 % co-expressed neurotensin RNA. This co-expression with multiple different neuropeptides suggests that bitter-activated Arc expression mediates multiple neural responses to the taste event, such as taste aversion learning, suppression of food intake, increased heart rate, and involves multiple brain structures such as the lateral hypothalamus, amygdala, bed nucleus of the stria terminalis, and the thalamus. The increase in Arc-expression suggests that bitter taste stimulation, and umami taste stimulation in umami-averse animals, may result in an enhanced state of Arc- dependent synaptic plasticity in the PbN, allowing animals to form taste-relevant memories to these aversive compounds more readily. The results investigating neuropeptide RNA co- expression suggest the amygdala, bed nucleus of the stria terminalis, and thalamus as possible targets for bitter-responsive Arc-expressing PbN neurons. N2 - Trotz vielfältiger experimenteller Ansätze, die Komplexität des Geschmackssystems der Säugetiere zu erforschen, bleiben viele molekulare Mechanismen der Geschmacksverarbeitung in den frühen Strukturen der zentralen Geschmacksbahn unklar. Kürzlich wurde in unserem Labor die Arc catFISH-Methode (cellular compartment analysis of temporal activity by fluorescent in situ hybridisation) angewandt, um die neuronale Aktivierung nach Geschmacksstimulation in der ersten zentralnervösen Struktur der Geschmacksbahn, dem Nucleus tractus solitarii (NTS) zu untersuchen. Diese Methode nutzt das Immediate-early-Gen Arc als neuronalen Aktivitätsmarker, um geschmacksverarbeitende Neurone zu identifizieren. Arc spielt eine wichtige Rolle bei der Gedächtnisbildung und ist notwendig für die Ausprägung konditionierter Geschmacksaversionen. Im NTS führten nur Bitterstimuli zu einer erhöhten Arc- Expression, jedoch nicht Stimuli der anderen Geschmacksqualitäten. Das primäre Projektionsziel für geschmacksverarbeitende NTS-Neurone ist der Nucleus parabrachialis (PbN). Wie Arc, spielt dieser eine wichtige Rolle bei der Ausbildung konditionierter Geschmacksaversionen. Das Ziel dieser Arbeit ist, die Expression von Arc im PbN nach Geschmacksstimulation zu untersuchen, um die molekulare Identität der Arc- exprimierenden, geschmacksverarbeitenden Neurone aufzuklären. Naive und konditionierte Mäuse wurden mit Geschmacksstoffen der fünf Geschmacksqualitäten (süß, salzig, sauer, umami und bitter) stimuliert, wobei zum Vergleich mehrere Bitterstoffe verwendet wurden. Die Expression von Arc und ausgewählter Markergene wurde per In- situ-Hybridisierung (ISH) analysiert. Die Arc catFISH-Methode wurde eingesetzt, um geschmacksverarbeitende Neuronen zu untersuchen, die durch den jeweiligen Geschmacksstimulus aktiviert wurden. Ein Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungs-Protokoll (FISH) mit zwei RNA-Sonden wurde etabliert, um den Einfluss von Neuropeptiden in der neuronalen Verarbeitung von Geschmacksinformation zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass in unkonditionierten Mäusen nur Bitterstimuli zu einer erhöhten Arc-Expression im PbN führen, nicht jedoch Stimuli anderer Geschmacksqualitäten. Bei Mäusen, die konditioniert wurden, einen Umami-Stimulus zu vermeiden, führt die nachfolgende Stimulation mit diesem Geschmacksstoff zu einer erhöhten Arc-Expression, die der in bitterstimulierten Mäusen vergleichbar ist. Die geschmacksinduzierte Arc-Expression ist im lateralen PbN stärker konzentriert als im medialen PbN. Bei Mäusen, die im Abstand von 25 min zwei Geschmackstimulationen erhielten, führt jede der Stimulationen zu einer Erregung eigenen Population von Arc- exprimierenden Neuronen. Nur ein geringer Anteil (10 - 18 %) reagiert auf beide Stimuli. Dies deutet darauf hin, dass entweder jeder Stimulationsvorgang eine eigene Neuronenpopulation aktiviert oder dass Arc nicht als einfacher Aktivitätsmarker zu verstehen ist, sondern vielmehr als Marker für längerfristige neuronale Veränderungen, die nicht zweimal innerhalb des 25-minütigen Zeitrahmens des Experiments auftreten. Die Ergebnisse des neu etablierten Doppel-FISH-Protokolls zeigen, dass von den Neuronen mit Arc-Expression nach Bitterstimulation: 16 % Calcitonin-RNA koexprimieren; 17 % Glucagon-like-peptide-1-receptor-RNA koexprimieren; 17 % Hypocretin-receptor-1-RNA koexprimieren; 9 % Gastrin-releasing-peptide-RNA koexprimieren; und 20 % Neurotensin-RNA koexprimieren. Diese Koexpression mit verschiedenen Neuropeptiden deutet darauf hin, dass die bitterinduzierte Arc-Expression an verschiedenen neuralen Prozessen beteiligt ist, die durch Geschmacksstimulation hervorgerufen werden. Darunter sind das Erlernen von Geschmacksaversion, reduzierte Nahrungsaufnahme und gesteigerte Herzfrequenz. Außerdem deutet dies darauf hin, dass an diesen Prozessen mehrere V Hirnstrukturen, wie lateraler Hypothalamus, Amygdala, Nucleus interstitialis striae terminalis und Thalamus beteiligt sind. Die erhöhte Arc-Expression deutet darauf hin, dass Stimulation mit Bitterstoffen und die Stimulation mit einem Umami-Stimulus bei umami vermeidenden Tieren zu einer erhöhten Arc-abhängigen neuronalen Plastizität führt. Dies könnte den Tieren ermöglichen, geschmacksbezogene Erinnerungen bezüglich aversiver Stimuli zu formen. Die Ergebnisse der Koexpression von Arc und Neuropeptiden legen die Amygdala, den Nucleus interstitialis striae terminalis und den Thalamus als mögliche Projektionsziele der Arc- exprimierenden PbN-Neurone nahe. KW - taste processing KW - Geschmackssystems KW - parabrachial nucleus KW - Nucleus parabrachialis Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-396600 ER - TY - THES A1 - Trukenbrod, Hans Arne T1 - Temporal and spatial aspects of eye-movement control : from reading to scanning T1 - Zeitliche und räumliche Aspekte der Blicksteuerung : vom Lesen zum Scannen N2 - Eye movements are a powerful tool to examine cognitive processes. However, in most paradigms little is known about the dynamics present in sequences of saccades and fixations. In particular, the control of fixation durations has been widely neglected in most tasks. As a notable exception, both spatial and temporal aspects of eye-movement control have been thoroughly investigated during reading. There, the scientific discourse was dominated by three controversies, (i), the role of oculomotor vs. cognitive processing on eye-movement control, (ii) the serial vs. parallel processing of words, and, (iii), the control of fixation durations. The main purpose of this thesis was to investigate eye movements in tasks that require sequences of fixations and saccades. While reading phenomena served as a starting point, we examined eye guidance in non-reading tasks with the aim to identify general principles of eye-movement control. In addition, the investigation of eye movements in non-reading tasks helped refine our knowledge about eye-movement control during reading. Our approach included the investigation of eye movements in non-reading experiments as well as the evaluation and development of computational models. I present three main results : First, oculomotor phenomena during reading can also be observed in non-reading tasks (Chapter 2 & 4). Oculomotor processes determine the fixation position within an object. The fixation position, in turn, modulates both the next saccade target and the current fixation duration. Second, predicitions of eye-movement models based on sequential attention shifts were falsified (Chapter 3). In fact, our results suggest that distributed processing of multiple objects forms the basis of eye-movement control. Third, fixation durations are under asymmetric control (Chapter 4). While increasing processing demands immediately prolong fixation durations, decreasing processing demands reduce fixation durations only with a temporal delay. We propose a computational model ICAT to account for asymmetric control. In this model, an autonomous timer initiates saccades after random time intervals independent of ongoing processing. However, processing demands that are higher than expected inhibit the execution of the next saccade and, thereby, prolong the current fixation. On the other hand, lower processing demands will not affect the duration before the next saccade is executed. Since the autonomous timer adjusts to expected processing demands from fixation to fixation, a decrease in processing demands may lead to a temporally delayed reduction of fixation durations. In an extended version of ICAT, we evaluated its performance while simulating both temporal and spatial aspects of eye-movement control. The eye-movement phenomena investigated in this thesis have now been observed in a number of different tasks, which suggests that they represent general principles of eye guidance. I propose that distributed processing of the visual input forms the basis of eye-movement control, while fixation durations are controlled by the principles outlined in ICAT. In addition, oculomotor control contributes considerably to the variability observed in eye movements. Interpretations for the relation between eye movements and cognition strongly benefit from a precise understanding of this interplay. N2 - Blickbewegungen stellen ein wichtiges Instrument dar, um kognitive Prozesse zu untersuchen. In den meisten Paradigmen ist allerdings wenig über die Entstehung von Sakkaden und Fixationen bekannt. Insbesondere die Kontrolle der Fixationsdauern wurde häufig außer acht gelassen. Eine wesentliche Ausnahme stellt die Leseforschung dar, in der sowohl zeitlichliche als auch räumliche Aspekte der Blickbewegungssteuerung im Detail betrachtet wurden. Dabei war der wissenschaftliche Diskurs durch drei Kontroversen gekennzeichnet, die untersuchten, (i), welchen Einfluss okulomotorische bzw. kognitive Prozesse auf die Blicksteuerung haben, (ii), ob Worte seriell oder parallel verarbeitet werden und, (iii), wie Fixationsdauern kontrolliert werden. Die vorliegende Arbeit zielt im wesentlichen darauf ab, die Dynamik von Fixationssequenzen zu erforschen. Ausgehend von den Erkenntnissen beim Lesen untersuchten wir Blickbewegungen in Nichtlese-Aufgaben, mit dem Ziel allgemeine Prinzipien der Blicksteuerung zu identifizieren. Zusätzlich versuchten wir mit Hilfe dieser Aufgaben, Erkenntnisse über Prozesse beim Lesen zu vertiefen. Unser Vorgehen war sowohl von der Durchführung von Experimenten als auch der Entwicklung und Evaluation computationaler Modelle geprägt. Die Hauptbefunde zeigten: Erstens, okulomotorische Phänomene des Lesens lassen sich in Suchaufgaben ohne Wortmaterial replizieren (Kapitel 2 & 4). Dabei bestimmen okulomotorische Prozesse die Fixationsposition innerhalb eines Objektes. Diese wiederum beeinflusst das nächste Sakkadenziel sowie die Fixationsdauer. Zweitens, wesentliche Vorhersagen von Modellen, in denen Blickbewegungen von seriellen Aufmerksamkeitsverschiebungen abhängen, konnten falsifiziert werden (Kapitel 3). Stattdessen legen unsere Erkenntnisse nahe, dass die Blicksteuerung von der parallelen Verarbeitung mehrerer Objekte abhängt. Drittens, Fixationsdauern werden asymmetrisch kontrolliert (Kapitel 4). Während hohe Verarbeitungsanforderungen Fixationsdauern unmittelbar verlängern können, führen niedrige Verarbeitungsanforderungen nur zeitlich verzögert zu einer Reduktion. Wir schlagen ein computationales Modell ICAT vor, um asymmetrische Kontrolle zu erklären. Grundlage des Modells ist ein autonomer Zeitgeber, der unabhängig von der momentanen Verarbeitung nach zufälligen Zeitintervallen Sakkaden initiiert. Unerwartet hohe Verarbeitungsanforderungen können die Initiierung der nächsten Sakkade hinauszögern, während unerwartet niedrige Verarbeitungsanforderungen den Beginn der nächsten Sakkade nicht verändern. Der Zeitgeber passt sich allerdings von Fixation zu Fixation neuen Verarbeitungsanforderungen an, so dass es zu einer zeitlich verzögerten Reduktion der Fixationsdauern kommen kann. In einer erweiterten Version des Modells überprüfen wir die Kompatibilität ICATs mit einer realistischen räumlichen Blicksteuerung. Die Ähnlichkeit von Blickbewegungsphänomenen über Aufgaben hinweg legt nahe, dass sie auf allgemeinen Prinzipien basieren. Grundlage der Blicksteuerung ist die verteilte Verarbeitung des visuellen Inputs, während die Kontrolle der Fixationsdauer auf den Prinzipien von ICAT beruht. Darüber hinaus tragen okulomotorische Phänomene wesentlich zur Variabilität der Blicksteuerung bei. Ein Verständnis dieses Zusammenspiels hilft entscheidend den Zusammenhang von Blickbewegungen und Kognitionen besser zu verstehen. KW - Blickbewegungen KW - Fixationssequenzen KW - Computationale Modellierung KW - Fixationdauern KW - Fixationspositionen KW - Eye movements KW - fixation sequences KW - computational modeling KW - fixation durations KW - fixation positions Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-70206 ER - TY - THES A1 - Treusch, Yvonne T1 - Leitliniengestützte Therapie von neuropsychiatrischen Symptomen bei Demenz BT - gegenwärtige Situationen der Leitlinienimplementierung mit Fokus auf nicht-pharmakologischen Behandlungsoptionen für Pflegeheimbewohnern mit Apathie Y1 - 2014 ER - TY - THES A1 - Tomaszewska, Paulina T1 - Sexual aggression victimization and perpetration among Polish Youth BT - prevalence and predictors Y1 - 2015 ER - TY - THES A1 - Titze, Karl T1 - Epilepsie der Mutter - ein Risiko? T2 - Studien zur Kindheits- und Jugendforschung Y1 - 2004 SN - 3-8300-1321-3 SN - 1435-6791 VL - 33 PB - Kova? CY - Hamburg ER - TY - THES A1 - Stutz, Franziska T1 - Reading motivation, reading amount, and reading comprehension in the early elementary years Y1 - 2014 ER - TY - THES A1 - Strauß, Sophie T1 - Justice sensitivity in middle childhood T1 - Ungerechtigkeitssensibilität in der mittleren Kindheit T2 - exploring the measurement and manifestation of a trait in a sensitive developmental phase and its relations to variables from the social and moral development space T2 - Erforschung der Messung und Manifestation eines Traits in einer sensiblen Entwicklungsphase und seiner Beziehungen zu Variablen der sozialen und moralischen Entwicklung N2 - Justice structures societies and social relations of any kind; its psychological integration provides a fundamental cornerstone for social, moral, and personality development. The trait justice sensitivity captures individual differences in responses toward perceived injustice (JS; Schmitt et al., 2005, 2010). JS has shown substantial relations to social and moral behavior in adult and adolescent samples; however, it was not yet investigated in middle childhood despite this being a sensitive phase for personality development. JS differentiates in underlying perspectives that are either more self- or other-oriented regarding injustice, with diverging outcome relations. The present research project investigated JS and its perspectives in children aged 6 to 12 years with a special focus on variables of social and moral development as potential correlates and outcomes in four cross-sectional studies. Study 1 started with a closer investigation of JS trait manifestation, measurement, and relations to important variables from the nomological network, such as temperamental dimensions, social-cognitive skills, and global pro- and antisocial behavior in a pilot sample of children from south Germany. Study 2 investigated relations between JS and distributive behavior following distributive principles in a large-scale data set of children from Berlin and Brandenburg. Study 3 explored the relations of JS with moral reasoning, moral emotions, and moral identity as important precursors of moral development in the same large-scale data set. Study 4 investigated punishment motivation to even out, prevent, or compensate norm transgressions in a subsample, whereby JS was considered as a potential predictor of different punishment motives. All studies indicated that a large-scale, economic measurement of JS is possible at least from middle childhood onward. JS showed relations to temperamental dimensions, social skills, global social behavior; distributive decisions and preferences for distributive principles; moral reasoning, emotions, and identity; as well as with punishment motivation; indicating that trait JS is highly relevant for social and moral development. The underlying self- or other-oriented perspectives showed diverging correlate and outcome relations mostly in line with theory and previous findings from adolescent and adult samples, but also provided new theoretical ideas on the construct and its differentiation. Findings point to an early internal justice motive underlying trait JS, but additional motivations underlying the JS perspectives. Caregivers, educators, and clinical psychologists should pay attention to children’s JS and toward promoting an adaptive justice-related personality development to foster children’s prosocial and moral development as well as their mental health. N2 - Gerechtigkeit strukturiert Gesellschaften und soziale Beziehungen jeglicher Art; ihre psychologische Integration stellt einen grundlegenden Eckpfeiler für die soziale, moralische und Persönlichkeitsentwicklung dar. Ungerechtigkeitssensibilität (justice sensitivity; JS) erfasst als Trait individuelle Unterschiede in der Reaktion auf wahrgenommene Ungerechtigkeit (Schmitt et al., 2005, 2010). JS hat bei Erwachsenen und Jugendlichen substanzielle Zusammenhänge mit sozialem und moralischem Verhalten gezeigt; in der mittleren Kindheit wurde sie jedoch noch nicht untersucht, obwohl die mittlere Kindheit eine sensible Phase für die Persönlichkeitsentwicklung ist. JS differenziert sich in zugrunde liegende Perspektiven, die in Bezug auf Ungerechtigkeit entweder stärker selbst- oder fremdorientiert sind, mit divergierenden Outcome Beziehungen. Das vorliegende Forschungsprojekt untersuchte JS und seine Perspektiven bei Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren mit besonderem Augenmerk auf Variablen der sozialen und moralischen Entwicklung als mögliche Korrelate und Outcomes in vier Querschnittsstudien. Studie 1 begann mit einer näheren Untersuchung der Manifestation und Messung von JS sowie der Beziehungen zu wichtigen Variablen des nomologischen Netzwerks, wie z. B. Temperamentsdimensionen, sozial-kognitiven Fähigkeiten und globalem pro- und antisozialen Verhalten in einer Pilotstichprobe mit Kindern aus Süddeutschland. Studie 2 untersuchte Beziehungen zwischen JS und distributivem Verhalten nach distributiven Prinzipien in einem groß angelegten Datensatz mit Kindern aus Berlin und Brandenburg. Studie 3 untersuchte die Beziehungen zwischen JS und moralischem Schlussfolgern, moralischen Emotionen und moralischer Identität als wichtigen Vorläufern der moralischen Entwicklung in demselben Datensatz. Studie 4 untersuchte Bestrafungsmotivation zum Ausgleich, zur Verhinderung oder zur Kompensation von Normübertretungen in einer Teilstichprobe, wobei JS als potenzieller Prädiktor für verschiedene Bestrafungsmotive betrachtet wurde. Alle Studien zeigten, dass eine groß angelegte, ökonomische Messung von JS mindestens ab der mittleren Kindheit möglich ist. JS zeigte Beziehungen zu Temperamentsdimensionen, sozialen Fähigkeiten, globalem Sozialverhalten; distributiven Entscheidungen und Präferenzen für distributive Prinzipien; moralischem Schlussfolgern, Emotionen und Identität sowie mit Bestrafungsmotivation. Dies deutet darauf hin, dass Trait JS für die soziale und moralische Entwicklung von großer Bedeutung ist. Die zugrunde liegenden selbst- oder fremdorientierten Perspektiven zeigten divergierende Korrelat- und Outcome Beziehungen, die größtenteils mit der Theorie und früheren Befunden aus Jugendlichen- und Erwachsenenstichproben übereinstimmten, aber auch neue theoretische Ideen über das Konstrukt und seine Differenzierung lieferten. Die Ergebnisse deuten auf ein frühes internalisiertes Gerechtigkeitsmotiv hin, das Trait JS zugrunde liegt, aber auch auf zusätzliche Motivationen, die den JS-Perspektiven zugrunde liegen. Eltern, Betreuungspersonen, Pädagog:innen und klinische Psycholog:innen sollten die JS von Kindern beachten und eine adaptive gerechtigkeitsbezogene Persönlichkeitsentwicklung unterstützen, um die prosoziale und moralische Entwicklung der Kinder sowie ihre psychische Gesundheit zu fördern. KW - justice sensitivity KW - moral development KW - middle childhood KW - distributive justice KW - personality development KW - justice development KW - Ungerechtigkeitssensibilität KW - Verteilungsgerechtigkeit KW - Gerechtigkeitsentwicklung KW - mittlere Kindheit KW - moralische Entwicklung KW - Persönlichkeitsentwicklung Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-591944 ER - TY - THES A1 - Spörer, Nadine T1 - Strategie und Lernerfolg : Validierung eines Interviews zum selbstgesteuerten Lernen N2 - In einer Längsschnittstudie mit 215 Schülern der achten Klasse wurde der Zusammenhang zwischen selbstgesteuertem Lernen, motivationalen (Zielorientierungen, Selbstwirksamkeit, schulischer Affekt) und kognitiven Variablen (Intelligenz) sowie Leistungsindikatoren (Schulleistung, Noten) erhoben. Selbstgesteuertes Lernen wurde mit Hilfe eines strukturierten Interviews (Zimmerman, 1986) und eines Lernstrategie-Fragebogens erfasst. Zum einen zeigte sich, dass die Lernstrategie-Angaben im Interview und im Fragebogen in keiner bedeutsamen Beziehung zueinander standen. Zum anderen ergaben sich deutliche Unterschiede in der Vorhersage der Leistungsindikatoren. Die per Interview erfassten Lernstrategien besaßen sowohl Vorhersagekraft bezüglich Schulnoten und Schulleistung und zeigten signifikante Zusammenhänge zu den individuellen Zielorientierungen, dem schulischen Affekt und der Selbstwirksamkeit. Darüber hinaus konnten Leistungsveränderungen von der achten zur neunten Klasse vorhergesagt werden. Der parallel eingesetzte Lernstrategie-Fragebogen leistete im Vergleich dazu keine Erklärung der Leistungsvarianz. Implikationen für die Diagnostik selbstgesteuerten Lernens werden diskutiert. N2 - This longitudinal study examined relationships between self-regulated learning, motivational orientations, self-efficacy and academic performance in a sample of 215 8th-graders. Self-regulated learning was assessed with both a German adaptation of the Self-Regulated Learning Interview (Zimmerman & Martinez-Pons, 1986) and a learning strategy questionnaire. Results indicated that strategies students reported in the interview were nearly 0-correlated with their answers in the questionnaire. Questionnaire scores did not predict changes in grades and achievement test scores over one year, but learning strategies assessed with the interview did. Further deep-processing strategies were positively related with self-efficacy and task-orientation. Implications for the assessment of self-regulated learning are discussed. ---- Anmerkung: Die Autorin ist Trägerin des von der Universitätsgesellschaft Potsdam e.V. vergebenen Wissenschaftspreises zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses für die beste Dissertation des Jahres 2003/2004 an der Universität Potsdam. KW - Selbstgesteuertes Lernen KW - Lernstrategien KW - Schulleistung KW - self-regulated learning KW - learning strategies KW - achievement Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-0001363 ER - TY - THES A1 - Skowronski, Marika T1 - Sexualized media and self-objectification in women and adolescents T1 - Sexualisierte Medien und Selbstobjektifizierung bei Frauen und Jugendlichen BT - a multi-method approach BT - ein multimethodaler Ansatz N2 - Background: A growing body of research has documented negative effects of sexualization in the media on individuals’ self-objectification. This research is predominantly built on studies examining traditional media, such as magazines and television, and young female samples. Furthermore, longitudinal studies are scarce, and research is missing studying mediators of the relationship. The first aim of the present PhD thesis was to investigate the relations between the use of sexualized interactive media and social media and self-objectification. The second aim of this work was to examine the presumed processes within understudied samples, such as males and females beyond college age, thus investigating the moderating roles of age and gender. The third aim was to shed light on possible mediators of the relation between sexualized media and self-objectification. Method: The research aims were addressed within the scope of four studies. In an experiment, women’s self-objectification and body satisfaction was measured after playing a video game with a sexualized vs. a nonsexualized character that was either personalized or generic. The second study investigated the cross-sectional link between sexualized television use and self-objectification and consideration of cosmetic surgery in a sample of women across a broad age spectrum, examining the role of age in the relations. The third study looked at the cross-sectional link between male and female sexualized images on Instagram and their associations with self-objectification among a sample of male and female adolescents. Using a two-wave longitudinal design, the fourth study examined sexualized video game and Instagram use as predictors of adolescents’ self-objectification. Path models were conceptualized for the second, third and fourth study, in which media use predicted body surveillance via appearance comparisons (Study 4), thin-ideal internalization (Study 2, 3, 4), muscular-ideal internalization (Study 3, 4), and valuing appearance (all studies). Results: The results of the experimental study revealed no effect of sexualized video game characters on women’s self-objectification and body satisfaction. No moderating effect of personalization emerged. Sexualized television use was associated to consideration of cosmetic surgery via body surveillance and valuing appearance for women of all ages in Study 2, while no moderating effect of age was found. Study 3 revealed that seeing sexualized male images on Instagram was indirectly associated with higher body surveillance via muscular-ideal internalization for boys and girls. Sexualized female images were indirectly linked to higher body surveillance via thin-ideal internalization and valuing appearance over competence only for girls. The longitudinal analysis of Study 4 showed no moderating effect of gender: For boys and girls, sexualized video game use at T1 predicted body surveillance at T2 via appearance comparisons, thin-ideal internalization and valuing appearance over competence. Furthermore, the use of sexualized Instagram images at T1 predicted body surveillance at T2 via valuing appearance. Conclusion: The findings show that sexualization in the media is linked to self-objectification among a variety of media formats and within diverse groups of people. While the longitudinal study indicates that sexualized media predict self-objectification over time, the experimental null findings warrant caution regarding this temporal order. The results demonstrate that several mediating variables might be involved in this link. Possible implications for research and practice, such as intervention programs and policy-making, are discussed. N2 - Hintergrund: Mit einer wachsenden Zahl an Studien konnte gezeigt werden, dass mediale Sexualisierung negative Auswirkungen auf die Selbstobjektifzierung von Individuen hat. Die entsprechende Forschung stützt sich primär auf Studien zu traditionellen Medien (wie Magazine und Fernsehen) sowie junge weibliche Stichproben. Zudem mangelt es an längsschnittlichen Untersuchungen sowie Studien zu Mediatoren dieses Zusammenhangs. Das erste Ziel der vorliegenden Dissertation war somit die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen der Nutzung sexualisierter interaktiver und sozialer Medien und Selbstobjektifzierung. Das zweite Ziel bestand darin, die angenommenen Prozesse anhand von wenig untersuchten Stichproben zu analysieren, wie etwa männliche Stichproben sowie weibliche Stichproben über das junge Erwachsenenalter hinaus. Somit konnte die Rolle von Alter und Geschlecht als Moderatoren geprüft werden. Das dritte Ziel war schließlich, mögliche Mediatoren der Beziehung zwischen sexualisierten Medien und Selbstobjektifizierung zu identifizieren. Methode: Die Forschungsziele wurden mit Hilfe von vier Studien addressiert. In einer experimentellen Studie spielten junge Frauen ein Videospiel mit einem sexualisierten oder einem nicht sexualisierten Charakter, der entweder personalisiert oder nicht personalisiert war. Anschließend wurden die Selbstobjektifizierung sowie die Körperzufriedenheit der Probandinnen gemessen. In einer zweiten Studie wurde der querschnittliche Zusammenhang zwischen sexualisiertem Fernsehkonsum, Selbstobjektifizierung und der Erwägung von Schönheitsoperationen untersucht. Die Stichprobe von Frauen über ein breites Altersspektrum erlaubte die Analyse der Rolle des Alters in diesem Zusammenhang. In der dritten Studie wurde geprüft, inwiefern männliche und weibliche sexualisierte Bilder auf Instagram mit der Selbstobjektifizierung männlicher und weiblicher Jugendlicher zusammenhängen. Weiterhin wurde als vierte Studie eine Längsschnittstudie mit zwei Messzeitpunkten durchgeführt, um sexualisierten Videospiel- und Instagramkonsum als Prädiktoren für die Selbstobjektifizierung von Jugendlichen zu untersuchen. Für die zweite, dritte und vierte Studie wurden Pfadmodelle konzeptualisiert, in denen Medienkonsum das körperbeobachtende Verhalten über die Mediatoren Aussehensvergleiche (Studie 4), Internalisierung des Schlankheitsideals (Studie 2,3,4), Internalisierung des muskulösen Ideals (Studie 3,4) und Höherbewertung des Aussehens (alle Studien) vorhersagte. Ergebnisse: Die Ergebnisse der Experimentalstudie zeigten keinen Effekt sexualisierter Videospielcharaktere auf Selbstobjektifzierung und Körperzufriedenheit von Frauen. Es konnte kein Moderatoreffekt der Personalisierung gefunden werden. Sexualisierter Fernsehkonsum war assoziiert mit der Erwägung von Schönheitsoperationen über körperbeobachtendes Verhalten und Höherbewertung des Aussehens für Frauen jeden Alters in Studie 2. Alter moderierte diesen Zusammenhang nicht. Studie 3 zeigte, dass der Konsum von sexualisierten männlichen Bildern auf Instagram indirekt mit höherem körperbeobachtenden Verhalten über die Internalisierung des muskulösen Ideals assoziiert war, sowohl für Jungen als auch für Mädchen. Sexualisierte weibliche Bilder hingen jedoch nur für Mädchen indirekt mit höherem körperbeobachtendem Verhalten über die Internalisierung des Schlankheitsideals und die Höherbewertung des Aussehens zusammen. Die längsschnittlichen Analysen der vierten Studie ergaben keinen Moderatoreffekt des Geschlechts: Für Jungen und Mädchen sagte sexualisierter Videospielkonsum zu T1 das körperbeobachtende Verhalten zu T2 über die Mediatoren Aussehensvergleiche, Internalisierung des Schlankheitsideals und Höherbewertung des Aussehens vorher. Weiterhin zeigte sich, dass sexualisierter Instagramkonsum zu T1 das körperbeobachtende Verhalten zu T2 über die Höherbewertung des Aussehens vorhersagte. Konklusion: Die Befunde zeigen, dass mediale Sexualisierung mit Selbstobjektifizierung zusammenhängt. Dieser Zusammenhang zeigte sich über eine Vielfalt von Medienformaten und bei diversen Nutzer*innengruppen. Die Ergebnisse der Längsschnittstudie indizieren, dass sexualisierter Medienkonsum Selbstobjektifizierung über die Zeit vorhersagt. Jedoch legen die experimentellen Nullbefunde Vorsicht bezüglich dieser zeitlichen Abfolge nahe. Die Ergebnisse demonstrieren, dass verschiedene Mediatorvariablen in diesem Zusammenhang involviert sein könnten. Mögliche Implikationen für Forschung und Praxis, wie etwa Interventionsprogramme und Politikgestaltung, werden diskutiert. KW - media KW - sexualization KW - self-objectification KW - body image KW - Körperbild KW - Medien KW - Selbstobjektifzierung KW - Sexualisierung Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-508926 ER - TY - THES A1 - Sixtus, Elena T1 - Subtle fingers – tangible numbers: The influence of finger counting experience on mental number representations T1 - Der Einfluss von Fingerzählerfahrung auf mentale Zahlenrepräsentationen N2 - Numbers are omnipresent in daily life. They vary in display format and in their meaning so that it does not seem self-evident that our brains process them more or less easily and flexibly. The present thesis addresses mental number representations in general, and specifically the impact of finger counting on mental number representations. Finger postures that result from finger counting experience are one of many ways to convey numerical information. They are, however, probably the one where the numerical content becomes most tangible. By investigating the role of fingers in adults’ mental number representations the four presented studies also tested the Embodied Cognition hypothesis which predicts that bodily experience (e.g., finger counting) during concept acquisition (e.g., number concepts) stays an immanent part of these concepts. The studies focussed on different aspects of finger counting experience. First, consistency and further details of spontaneously used finger configurations were investigated when participants repeatedly produced finger postures according to specific numbers (Study 1). Furthermore, finger counting postures (Study 2), different finger configurations (Study 2 and 4), finger movements (Study 3), and tactile finger perception (Study 4) were investigated regarding their capability to affect number processing. Results indicated that active production of finger counting postures and single finger movements as well as passive perception of tactile stimulation of specific fingers co-activated associated number knowledge and facilitated responses towards corresponding magnitudes and number symbols. Overall, finger counting experience was reflected in specific effects in mental number processing of adult participants. This indicates that finger counting experience is an immanent part of mental number representations. Findings are discussed in the light of a novel model. The MASC (Model of Analogue and Symbolic Codes) combines and extends two established models of number and magnitude processing. Especially a symbolic motor code is introduced as an essential part of the model. It comprises canonical finger postures (i.e., postures that are habitually used to represent numbers) and finger-number associations. The present findings indicate that finger counting functions both as a sensorimotor magnitude and as a symbolic representational format and that it thereby directly mediates between physical and symbolic size. The implications are relevant both for basic research regarding mental number representations and for pedagogic practices regarding the effectiveness of finger counting as a means to acquire a fundamental grasp of numbers. N2 - Zahlen begegnen uns allerorts im täglichen Leben und variieren sowohl in ihrer Darstellungsform als auch in ihrer Bedeutung, sodass es verblüfft, wie unser Hirn sie mehr oder weniger problemlos und flexibel verarbeiten kann. Die mentale Repräsentation von Zahlen im Allgemeinen bzw. die Bedeutung des Fingerzählens für das mentale Zahlenkonzept im Speziellen sind Inhalt der vorliegenden Arbeit. Fingerposen, die sich aus der Fingerzählerfahrung ergeben, sind eine von vielen Arten, numerische Information zu vermitteln – und sie sind vermutlich diejenige, bei der der numerische Inhalt am greifbarsten wird. In den vier vorgestellten Studien wurde untersucht, inwiefern noch bei Erwachsenen deren Zahlenrepräsentationen „in den Fingern“ verankert sind. Die Grundlage bildet der Embodied Cognition-Ansatz, welcher vorhersagt, dass die körperlichen Erfahrungen (z.B. Fingerzählen), durch welche kognitive Konzepte (z.B. Zahlen) erworben wurden, stets Teil dieser kognitiven Konzepte bleiben. Der Schwerpunkt der vorgestellten Studien lag dabei auf unterschiedlichen Aspekten der Fingerzählerfahrung. Zunächst wurde erfasst, wie Personen Zahlen spontan mit ihren Händen zeigten und wie konsistent sie in der Wahl der Fingerkonfigurationen waren (Studie 1). Weiterhin wurde getestet, inwiefern Fingerzählposen (Studie 2), unterschiedliche Fingerkonfigurationen (Studie 2 und 4), Fingerbewegungen (Studie 3) und taktile Fingerwahrnehmung (Studie 4) numerische Konzepte zu primen vermögen. Die berichteten Effekte deuteten darauf hin, dass die Ausführung von Fingerzählposen und Bewegungen einzelner Finger sowie die taktile Stimulation von spezifischen Fingern das entsprechende sensomotorisch verankerte bzw. symbolisch assoziierte Zahlenwissen aktivierte und dadurch Reaktionen auf die entsprechenden Magnituden oder Zahlensymbole erleichterte. Insgesamt zeigten die Ergebnisse aller Studien, dass Fingerzählerfahrung in spezifischen Effekten in der mentalen Zahlenverarbeitung bei Erwachsenen wiederzufinden ist, was dafür spricht, dass sie ein fester Bestandteil von mentalen Zahlenrepräsentationen ist. Die Befunde werden weiterhin insbesondere im Lichte eines neuen Modells betrachtet. Das MASC (Model of Analogue and Symbolic Codes) beruft sich auf zwei etablierte Modelle der Zahlen- und Magnitudenverarbeitung und erweitert diese. Insbesondere ein symbolischer motorischer Code, welcher kanonische Fingerposen (also solche, welche üblicherweise zur Darstellung von Zahlen genutzt werden) und Finger-Zahl-Assoziationen beinhaltet, wird als wichtiger Bestandteil des MASC vorgestellt. Die vorliegenden Befunde weisen darauf hin, dass Fingerzählen sowohl als sensomotorische Magnitude als auch als symbolische Zahlenrepräsentation fungiert und auf diesem Wege direkt zwischen physikalischer und symbolischer Größe vermittelt. Die Ergebnisse und deren Implikationen betreffen sowohl die Grundlagenforschung bezüglich mentaler Zahlenrepräsentation als auch die angewandte Pädagogik bezüglich der Effektivität des Fingerzählens als Mittel zur Erreichung eines kompetenten Zahlenverständnisses. KW - numerical cognition KW - finger counting KW - mental number representations KW - Model of Analogue and Symbolic Codes KW - MASC KW - numerische Kognition KW - mentale Zahlenrepräsentation KW - Fingerzählen Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-420115 ER - TY - THES A1 - Sehm, Marie T1 - Intrapersonale Risikofaktoren für Binge Eating im Jugendalter BT - Untersuchungen zu Spezifität, Prospektiven Beziehungen und Interaktion Y1 - 2016 ER - TY - THES A1 - Seelig, Stefan T1 - Parafoveal processing of lexical information during reading T1 - Parafoveale Verarbeitung lexikalischer Informationen beim Lesen BT - from experiments to computational modeling BT - von Experimenten zu computationaler Modellierung N2 - During sentence reading the eyes quickly jump from word to word to sample visual information with the high acuity of the fovea. Lexical properties of the currently fixated word are known to affect the duration of the fixation, reflecting an interaction of word processing with oculomotor planning. While low level properties of words in the parafovea can likewise affect the current fixation duration, results concerning the influence of lexical properties have been ambiguous (Drieghe, Rayner, & Pollatsek, 2008; Kliegl, Nuthmann, & Engbert, 2006). Experimental investigations of such lexical parafoveal-on-foveal effects using the boundary paradigm have instead shown, that lexical properties of parafoveal previews affect fixation durations on the upcoming target words (Risse & Kliegl, 2014). However, the results were potentially confounded with effects of preview validity. The notion of parafoveal processing of lexical information challenges extant models of eye movements during reading. Models containing serial word processing assumptions have trouble explaining such effects, as they usually couple successful word processing to saccade planning, resulting in skipping of the parafoveal word. Although models with parallel word processing are less restricted, in the SWIFT model (Engbert, Longtin, & Kliegl, 2002) only processing of the foveal word can directly influence the saccade latency. Here we combine the results of a boundary experiment (Chapter 2) with a predictive modeling approach using the SWIFT model, where we explore mechanisms of parafoveal inhibition in a simulation study (Chapter 4). We construct a likelihood function for the SWIFT model (Chapter 3) and utilize the experimental data in a Bayesian approach to parameter estimation (Chapter 3 & 4). The experimental results show a substantial effect of parafoveal preview frequency on fixation durations on the target word, which can be clearly distinguished from the effect of preview validity. Using the eye movement data from the participants, we demonstrate the feasibility of the Bayesian approach even for a small set of estimated parameters, by comparing summary statistics of experimental and simulated data. Finally, we can show that the SWIFT model can account for the lexical preview effects, when a mechanism for parafoveal inhibition is added. The effects of preview validity were modeled best, when processing dependent saccade cancellation was added for invalid trials. In the simulation study only the control condition of the experiment was used for parameter estimation, allowing for cross validation. Simultaneously the number of free parameters was increased. High correlations of summary statistics demonstrate the capabilities of the parameter estimation approach. Taken together, the results advocate for a better integration of experimental data into computational modeling via parameter estimation. N2 - Während des Lesens springt der Blick von Wort zu Wort, um visuelle Informationen mithilfe der hohen Auflösung der Fovea aufzunehmen. Lexikalische Eigenschaften eines zurzeit fixierten Wortes wirken sich dabei auf die Fixationsdauer aus, was eine Interaktion von Wortverarbeitung mit okulomotorischer Bewegungsplanung impliziert. Während Low-Level-Eigenschaften eines parafovealen Wortes ebenfalls die Fixationsdauer beeinflussen können, sind Ergebnisse zu Einflüssen lexikalischer Eigenschaften parafoveler Worte uneindeutig (Drieghe et al., 2008; Kliegl et al., 2006). Experimentelle Untersuchungen solcher parafoveal-on-foveal-Effekte mittels des Boundary-Paradigmas zeigten stattdessen, dass sich lexikalische Eigenschaften parafovealer Worte auf Fixationsdauern auf den Target-Wörtern auswirken (Risse & Kliegl, 2014). Diese Ergebnisse waren jedoch möglicherweise mit den Effekten der Preview-Validität konfundiert. Die Möglichkeit parafovealer Verarbeitung lexikalischer Informationen stellt bestehende Modelle für Blickbewegungen beim Lesen vor Probleme. Modelle, die auf seriellen Wortverarbeitungsannahmen fußen, können derlei Effekte nicht schlüssig erklären, da in ihnen erfolgreiche Wortverarbeitung oft starr an Bewegungsplanung gekoppelt ist, was ein Überspringen des parafovealen Wortes zur Folge hätte. Obwohl Modelle mit paralleler Wortverarbeitung weniger eingeschränkt sind, kann im SWIFT-Modell (Engbert et al., 2002) nur die Verarbeitung fovealer Worte die Sakkadenplanung direkt hemmen. Wir verbinden in dieser Arbeit die Ergebnisse eines Boundary-Experiments (Kapitel 2) mit einem prädiktiven Modellierungsansatz mit dem SWIFT-Modell, in dem wir Mechanismen parafovealer Hemmung in einer Simulationsstudie erkunden (Kapitel 4). Wir konstruieren eine Likelihood-Funktion für das SWIFT-Modell und nutzen die Experimentaldaten in einem Bayesianischen Ansatz zur Parameterschätzung (Kapitel 3 & 4). In den Ergebnissen des Experiments zeigt sich ein substanzieller Frequenzeffekt des Previews auf die Fixationsdauer auf dem Target-Wort, der klar vom Effekt der Preview-Validität unterschieden werden kann. Mittels der Blickbewegungsdaten der Probanden demonstrieren wir die Praktikabilität des gewählten Ansatzes selbst mit nur wenigen freien Parametern, indem wir Statistiken der Probanden mit jenen aus Simulationen auf der Basis geschätzter Parameter vergleichen. Schließlich können wir zeigen, dass SWIFT die lexikalischen Preview-Effekte erzeugen kann, wenn das Modell zusätzlich mit einem Mechanismus parafovealer Inhibition ausgestattet wird. Die Effekte der Preview-Validität wurden hingegen am besten modelliert, wenn eine Möglichkeit zum Abbruch der Sakkadenplanung in Abhängigkeit von der Wortverarbeitung hinzugefügt wurde. In dieser Simulationsstudie wurden lediglich Daten der Kontrollbedingung des Experiments zur Parameterschätzung genutzt, wodurch eine Kreuzvalidierung der Güte der Simulationsdaten ermöglicht wurde. Gleichzeitig wurde die Zahl der freien Parameter erhöht. Hohe Korrelationen der Statistiken verdeutlichen das Potential des Parameterschätzungsansatzes. Zusammengenommen sprechen die Ergebnisse dafür, dass Experimentaldaten mehr zur computationalen Modellierung herangezogen werden sollten, indem Möglichkeiten der Parameterschätzung ausgenutzt werden. KW - reading KW - parafoveal processing KW - predictive modeling KW - boundary paradigm KW - eye tracking KW - MCMC KW - parameter estimation KW - computational modeling KW - interindividual differences KW - lexical processing KW - MCMC KW - computationale Modellierung KW - Eye-Tracking KW - Interindividuelle Unterschiede KW - Lexikalische Verarbeitung KW - Parafoveale Verarbeitung KW - Parameterschätzung KW - Lesen KW - Boundary-Paradigma Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-508743 ER - TY - THES A1 - Schönebeck, Maria T1 - Behavioural, visual, and electrophysiological correlates of infant reasoning about others' intentional actions BT - an integrative analysis of infant attention, encoding, and reproduction measures Y1 - 2014 ER - TY - THES A1 - Schwetlick, Lisa T1 - Data assimilation for neurocognitive models of eye movement T1 - Datenassimilation für Neurokognitive Modelle in der Blickbewegungsforschung N2 - Visual perception is a complex and dynamic process that plays a crucial role in how we perceive and interact with the world. The eyes move in a sequence of saccades and fixations, actively modulating perception by moving different parts of the visual world into focus. Eye movement behavior can therefore offer rich insights into the underlying cognitive mechanisms and decision processes. Computational models in combination with a rigorous statistical framework are critical for advancing our understanding in this field, facilitating the testing of theory-driven predictions and accounting for observed data. In this thesis, I investigate eye movement behavior through the development of two mechanistic, generative, and theory-driven models. The first model is based on experimental research regarding the distribution of attention, particularly around the time of a saccade, and explains statistical characteristics of scan paths. The second model implements a self-avoiding random walk within a confining potential to represent the microscopic fixational drift, which is present even while the eye is at rest, and investigates the relationship to microsaccades. Both models are implemented in a likelihood-based framework, which supports the use of data assimilation methods to perform Bayesian parameter inference at the level of individual participants, analyses of the marginal posteriors of the interpretable parameters, model comparisons, and posterior predictive checks. The application of these methods enables a thorough investigation of individual variability in the space of parameters. Results show that dynamical modeling and the data assimilation framework are highly suitable for eye movement research and, more generally, for cognitive modeling. N2 - Die visuelle Wahrnehmung ist einer der komplexesten Sinne, die dem Menschen zur Verfügung stehen. Jede Sekunde werden 108 - 109 bits Information von Lichtrezeptoren in den Augen aufgenommen und verarbeitet. Dieser Verarbeitung liegen komplexe und dynamische Prozesse zugrunde, die diese große Menge an Informationen in ein kohärentes Perzept verwandeln. Da nur ein kleiner Bereich, die Fovea, hohe Auflösung aufnehmen kann, bildet die Anordnung der Lichtrezeptoren in der Retina den ersten Filtermechanismus dieses Systems. Um trotzdem das gesamte visuelle Feld scharf sehen zu können, bewegen sich die Augen nach und nach über die verschiedenen Elemente der visuellen Welt. Dabei werden interessante oder relevante Inhalte in den Fokus gerückt. Die Bewegung erfolgt in einer Reihe von schnellen Bewegungen (Sakkaden) und relativen Ruheperioden (Fixationen). Während der Fixationen ist das Auge allerdings nicht still, stattdessen sorgen mikroskopische Bewegungen, ein langsamer Drift und schnelle Mikrosakkaden, für eine konstante Bewegung des Auges. Die Auswahl der Fixationsorte sowie die Bewegung an sich bieten Hinweise auf die Verarbeitungsprozesse, die der visuellen Wahrnehmung zugrunde liegen. Wahrnehmung und Handlung sind besonders im Falle der Blickbewegung eng verknüpft und voneinander abhängig: die Bewegung beeinflusst, welche visuelle Information auf die Rezeptoren trifft und die Wahrnehmung ist entscheidend für die Auswahl der Bewegung. In meiner Dissertation entwickele ich einen dynamischen Ansatz zur Modellierung von kognitiven Prozessen, der die Entfaltung von Wahrnehmung und Handlung über die Zeit in den Vordergrund stellt. Darüber hinaus sind die angewendeten Modelle mechanistisch, d.h. sie stützen sich auf biologisch plausible Mechanismen zur Erzeugung von Verhalten. Ein mechanistischer, dynamischer Modellierungsansatz birgt einige entscheidende Vorteile für den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. Ergebnisse aus der Literatur und der experimentellen Forschung dienen als Grundlage, um Verhalten zu erklären. Zeigt das Modell auf Basis dieser Mechanismen tatsächlich das erwartete Verhalten, so ist dies ein starkes Indiz für die aufgestellten Hypothesen für dessen Ursache. Des Weiteren entsteht komplexes Verhalten zumeist nicht monokausal, sondern aus einer Zusammenkunft an Ursachen oder als emergente Eigenschaft. Die Modellieung erlaubt es uns, solche komplexen Prozesse durch Variationen und Veränderungen des Modells im Detail besser zu verstehen. Der methodische Rahmen des Modellierungsansatzes stützt sich auf die umfangreiche Literatur zur dynamischen Modellierung und die Bayes’sche Likelihood-basierte Parameterinferenz. Modelle werden mithilfe dieser statistischen Methoden optimiert, sodass die statistisch bestmögliche Passung von Modell und Daten erreicht wird. Möglich gemacht wird diese Optimierung durch die Likelihood Funktion des Modells, d.h. es wird die Wahrscheinlichkeit der Daten gegeben des Modells errechnet. Zudem werden durch das Variieren der Parameter oder durch analytische Verfahren jene Parameter gewählt, welche die höchste Wahrscheinlichkeit ergeben. Darüberhinaus kann mit Hilfe eines Bays’schen Ansatzes auch eine Approximation der Wahrscheinlichkeitsverteilung (Marginal Posterior) pro Parameter errechnet werden. Wenn durch das Modell eine Likelihood Funktion definiert wird, existiert eine gute statistische Grundlage, die starke Inferenzen erlaubt. Wenn eine solche Likelihood Funktion für ein gegebenes Modell nicht formuliert werden kann, muss die Parameterinferenz anhand von anderen Qualitätsmetriken erfolgen. Obwohl dies in der Vergangenheit in den Kognitionswissenschaften häufig der Standard war, bietet die Likelihood-basierte Modellierung doch klare Vorteile, so zum Beispiel die Unabhängigkeit von der Wahl der Metrik und eine starke statistische Basis. Modellparameter in einem mechanistischen Modell haben außerdem typischerweise eine eindeutige Bedeutung für die Mechanismen des Modells. Sie repräsentieren zum Beispiel die Größe der räumlichen Aufmerksamkeitsspanne oder die zeitliche Gedächtnisspanne. Die statistische Parameterinferenz erlaubt daher auch direkte Rückschlüsse auf die Ausprägung der Mechanismen. Zudem sind die hier behandelten Modelle auch generativ, sodass es möglich ist, Daten zu simulieren. Mithilfe von sogenannten Posterior Predictive Checks ist es möglich, das Modellverhalten direkt mit experimentell beobachtetem Verhalten zu vergleichen. Im Rahmen dieser Arbeit wird der beschriebene Modellierungsansatz auf zwei Modelle menschlicher Blickbewegungen angewandt. Das erste Modell beschreibt dabei die Auswahl der Fixationsorte bei der Betrachtung von Szenen. Es modelliert explizit die Dynamik der Aufmerksamkeit und deren Auswirkungen auf die Blickbewegung. Das zweite Modell beschreibt die mikroskopischen fixationalen Driftbewegungen mithilfe eines Self-Avoiding Walks. Beide Modelle sind dynamische Modelle mit interpretierbaren Parametern und einer Likelihood Funktion. Somit kann für beide Modelle Bayes’sche Parameterinferenz auf Versuchspersonenebene ermöglicht werden. In der ersten im Rahmen dieser Dissertation präsentierten Arbeit verwenden wir das SceneWalk Modell. Dieses besteht grundsätzlich aus einer Aktivations- und einer Inhibitionskomponente, die sich jeweils über die Zeit mittels einer Differenzialgleichung entwickeln. Die Summe beider Komponenten ergibt für jeden Punkt auf einem diskreten Gitter die Wahrscheinlichkeit eine Sakkade zu diesem Punkt. Experimentelle Forschung zeigt, dass die visuelle Aufmerksamkeit kurz vor einer Sakkade bereits auf den nächsten Fixationsort verlagert wird. Des Weiteren gibt es nach der Sakkade Evidenz für eine Verschiebung der Aufmerksamkeit in die Richtung der Sakkade, aber über den intendierten Fixationsort hinaus. Hier erweitern wir das SceneWalk Modell, indem wir Aufmerksamkeitsprozesse rund um den Zeitpunkt der Sakkade implementieren. Diese Aufmerksamkeitsprozesse erwirken bei den Modiellierungergebnissen eine verbesserte Passung zwischen Daten und Modell und bieten einen Erklärungsansatz für die charakteristischen Winkelverteilungen von aufeinanderfolgenden Sakkaden. In dieser Arbeit zeigen wir außerdem, dass es möglich ist, mittels Bayes’scher Inferenz, separate und aussagekräftige Parameter für einzelne Individuen zu schätzen. In der zweiten Arbeit wenden wir dasselbe Modell, SceneWalk, und die Bayes’sche Inferenz nicht nur auf die Modellierung von verschiedenen Individuen, sondern auch verschiedenen Aufgaben an. Wir zeigen hier Evidenz für systematische Unterschiede in den dynamischen Aufmerksamkeitsparametern, die durch das Modell erfasst werden können. Überdies erweitern wir das SceneWalk Modell in dieser Arbeit um eine zeitliche Komponente (Spatiotemporal Likelihood), sodass jetzt auch die Fixationsdauer im Rahmen des Modells miterfasst wird. Mithilfe dieser Erweiterung finden wir Evidenz für eine Kopplung von Fixationsdauer und Salienz. Die dritte Arbeit beschäftigt sich mit einem Modell für fixationale Driftbewegungen. Das SAW-Modell verwendet einen statistischen Self-Avoiding Random Walk, d.h. eine quasi-zufällige Bewegung auf einem diskreten Gitter, die statistisch ihre eigene Trajektorie vermeidet. Das Gedächtnis der eigenen Trajektorie ist durch einen Parameter definiert. Diese Bewegung wird durch ein Potential daran gehindert, sich zu weit von ihrem Ausgangspunkt zu entfernen. Wir verwenden die selbe Methode der Bayes’schen Parameterinferenz und schätzen so Parameter für Individuen. Des Weiteren stellen wir eine explorative Analyse vor, die einen Zusammenhang zwischen der latenten Aktivierung des Models und Mikrosakkaden findet. In dieser Dissertation wird ein dynamischer Ansatz zur Modellierung von Kognition untersucht, wobei der Schwerpunkt auf Blickbewegungen und visueller Wahrnehmung liegt. Die Arbeit basiert auf der Beobachtung, dass Wahrnehmung und Handlung voneinander abhängig sind und sich im Laufe der Zeit dynamisch entfalten und, dass biologische und neurophysiologische Erkenntnisse die Randbedingungen für verhaltensbezogene Erklärungen liefern sollten. Beide vorgestellten Modelle erfassen zentrale Aspekte des Blickverhaltens sowie individuelle Unterschiede. Die Modelle erlauben eine Untersuchung der zeitlichen Dynamik ihrer jeweiligen Prozesse und können zur Simulation verschiedener Bedingungen und Aufgaben verwendet werden, um deren Auswirkungen auf das Verhalten zu analysieren. Der vorgestellte Modellierungsansatz beinhaltet die Verwendung von dynamischen und mechanistischen Modellen, statistische Inferenz von Parametern, Vergleich von statistischen Eigenschaften simulierter und experimenteller Daten und ermöglicht auch objektive Modellvergleiche. Der dynamische Ansatz zur Modellierung von Kognition ist eine plausible und adäquate Methode um die Interdependenz von Wahrnehmung und Handlung zu beschreiben. Sie bietet die Möglichkeit, Verhalten unter Verwendung theoriebasierter und experimentell fundierter Mechanismen zu erzeugen. Die hier vorgestellten Modelle zeigen das Potenzial dieses Ansatzes und können als Grundlage für weitere Forschungen auf dem Gebiet der kognitiven Modellierung dienen. KW - eye movement KW - mathematical modeling KW - dynamical models KW - data assimilation KW - scan paths KW - attention KW - Aufmerksamkeit KW - Datenassimilation KW - dynamische Modelle KW - Blickbewegungen KW - mathematische Modellierung KW - Blickpfade Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-598280 ER - TY - THES A1 - Schwake, Christopher T1 - Proactive Work Behavior and its Effects on Hedonic and Eudaimonic Well-Being Y1 - 2019 ER - TY - THES A1 - Schuster, Isabell T1 - Prevalence and Predictors of Sexual Aggression Victimization and Perpetration in Chile and Turkey T1 - Prävalenz und Prädiktoren sexueller Viktimisierung und Ausübung sexueller Aggression in Chile und der Türkei BT - A Cross-Cultural Analysis BT - Eine kulturübergreifende Analyse N2 - Background: Although sexual aggression is recognized as a serious issue worldwide, the current knowledge base is primarily built on evidence from Western countries, particularly the U.S. For the present doctoral research, Chile and Turkey were selected based on theoretical considerations to examine the prevalence as well as predictors of sexual aggression victimization and perpetration. The first aim of this research project was to systematically review the available evidence provided by past studies on this topic within each country. The second aim was to empirically study the prevalence of experiencing and engaging in sexual aggression since the age of consent among college students in Chile and Turkey. The third aim was to conduct cross-cultural analyses examining pathways to victimization and perpetration based on a two-wave longitudinal design. Methods: This research adopted a gender-inclusive approach by considering men and women in both victim and perpetrator roles. For the systematic reviews, multiple-stage literature searches were performed, and based on a predefined set of eligibility criteria, 28 studies in Chile and 56 studies in Turkey were identified for inclusion. A two-wave longitudinal study was conducted to examine the prevalence and predictors of sexual aggression among male and female college students in Chile and Turkey. Self-reports of victimization and perpetration were assessed with a Chilean Spanish or Turkish version of the Sexual Aggression and Victimization Scale. Two path models were conceptualized in which participants’ risky sexual scripts for consensual sex, risky sexual behavior, sexual self-esteem, sexual assertiveness, and religiosity were assessed at T1 and used as predictors of sexual aggression victimization and perpetration at T2 in the following 12 months, mediated through past victimization or perpetration, respectively. The models differed in that sexual assertiveness was expected to serve different functions for victimization (refusal assertiveness negatively linked to victimization) and perpetration (initiation assertiveness positively linked to perpetration). Results: Both systematic reviews revealed that victimization was addressed by all included studies, but data on perpetration was severely limited. A great heterogeneity not only in victimization rates but also in predictors was found, which may be attributed to a lack of conceptual and methodological consistency across studies. The empirical analysis of the prevalence of sexual aggression in Chile revealed a victimization rate of 51.9% for women and 48.0% for men, and a perpetration rate of 26.8% for men and 16.5% for women. In the Turkish original data, victimization was reported by 77.6% of women and 65.5% of men, whereas, again, lower rates were found for perpetration, with 28.9% of men and 14.2% of women reporting at least one incident. The cross-cultural analyses showed, as expected, that risky sexual scripts informed risky sexual behavior, and thereby indirectly increased the likelihood of victimization and perpetration at T2 in both samples. More risky sexual scripts were also linked to lower levels of refusal assertiveness in both samples, indirectly increasing the vulnerability to victimization at T2. High sexual self-esteem decreased the probability of victimization at T2 through higher refusal assertiveness as well as through less risky sexual behavior also in both samples, whereas it increased the odds of perpetration at T2 via higher initiation assertiveness in the Turkish sample only. Furthermore, high religiosity decreased the odds of perpetration and victimization at T2 through less risky sexual scripts and less risky sexual behavior in both samples. It reduced the vulnerability to victimization through less risky sexual scripts and higher refusal assertiveness in the Chilean sample only. In the Turkish sample only, it increased the odds of perpetration and victimization through lower sexual self-esteem. Conclusions: The findings showed that sexual aggression is a widespread problem in both Chile and Turkey, contributing cross-cultural evidence to the international knowledge base and indicating the clear need for implementing policy measures and prevention strategies in each country. Based on the results of the prospective analyses, concrete implications for intervention efforts are discussed. N2 - Hintergrund: Obwohl sexuelle Aggression als ein ernstzunehmendes Problem weltweit angesehen wird, stützt sich die gegenwärtige Datenlage in erster Linie auf Evidenz westlicher Staaten. Für die vorliegende Arbeit wurden die Länder Chile und Türkei anhand theoretischer Überlegungen ausgewählt, um sowohl die Prävalenz als auch Prädiktoren sexueller Aggression zu untersuchen. Das erste Ziel bestand darin, die Ergebnisse früherer Studien zu sexueller Aggression in jedem Land systematisch zu betrachten. Das zweite Ziel war, die Prävalenz von Viktimisierung und Ausübung sexueller Aggression seit dem Schutzalter unter Studierenden in Chile und der Türkei empirisch zu untersuchen. Das dritte Ziel war schließlich die Durchführung von interkulturellen Analysen, um Pfade zu Viktimisierung und Ausübung anhand eines längsschnittlichen Designs zu überprüfen. Methode: Es wurde ein geschlechterinklusiver Ansatz verfolgt, wobei Männer und Frauen sowohl als potentielle Opfer als auch Täter*innen betrachtet wurden. Für die systematischen Reviews wurden mehrstufige Literaturrecherchen durchgeführt. Basierend auf einem vordefinierten Satz an Auswahlkriterien wurden insgesamt 28 Studien für Chile und 56 Studien für die Türkei identifiziert. Weiterhin wurde eine Längsschnittstudie mit zwei Messzeitpunkten durchgeführt, um sowohl die Prävalenz als auch Prädiktoren sexueller Aggression unter Studierenden in Chile und der Türkei zu untersuchen. Selbstberichte über Viktimisierung und Ausübung sexueller Aggression wurden mittels einer spanischen bzw. türkischen Version der Sexual Aggression and Victimization Scale erhoben. Zwei Pfadmodelle wurden konzipiert, in denen riskante Skripts für konsensuelle Sexualkontakte, riskantes Sexualverhalten, sexuelles Selbstwertgefühl, sexuelle Assertivität und Religiosität zu T1 erfasst wurden und als Prädiktoren für Viktimisierung und Ausübung sexueller Aggression in den folgenden 12 Monaten (T2) verwendet wurden, jeweils mediiert durch vergangene Viktimisierung bzw. Ausübung sexueller Aggression. Die Modelle unterschieden sich darin, dass für sexuelle Assertivität unterschiedliche Funktionen für Viktimisierung (Ablehnungsassertivität negativ mit Viktimisierung assoziiert) und Ausübung sexueller Aggression (Initiierungsassertivität positiv mit Ausübung assoziiert) angenommen wurden. Ergebnisse: Die beiden Reviews zeigten, dass Viktimisierung von allen berücksichtigten Studien untersucht wurde, wohingegen kaum Daten zur Ausübung von sexueller Aggression vorlagen. Eine große Heterogenität wurde bei den Viktimisierungsraten, aber auch bei den Prädiktoren festgestellt, was vor allem auf mangelnde konzeptionelle und methodische Konsistenz zwischen den Studien zurückgeführt werden kann. In Bezug auf die Originaldaten zur Prävalenz in Chile zeigte sich, dass 51.9% der Frauen und 48.0% der Männer Viktimisierung angaben. Die Prävalenzraten zur Ausübung lagen bei 26.8% unter Männern und 16.5% unter Frauen. In den türkischen Originaldaten wurde Viktimisierung von 77.6% der Frauen und 65.5% der Männer berichtet. Niedigere Raten wurden erneut für die Ausübung gefunden: 28.9% der Männer und 14.2% der Frauen in der Türkei gaben mindestens einen sexuell aggressiven Übergriff an. Die interkulturellen Analysen zeigten, dass riskante sexuelle Skripts mit einem riskanteren Sexualverhalten assoziiert waren und dadurch indirekt die Wahrscheinlichkeit von Viktimisierung und Ausübung zu T2 in beiden Stichproben erhöhten. Riskantere sexuelle Skripts waren weiterhin mit einer geringeren Ablehnungsassertivität in beiden Stichproben assoziiert, was die Vulnerabilität für Viktimisierung zu T2 indirekt erhöhte. Höheres sexuelles Selbstwertgefühl verringerte die Wahrscheinlichkeit sexueller Viktimisierung zu T2 durch eine höhere Ablehnungsassertivität sowie durch weniger riskantes Sexualverhalten in beiden Stichproben, wohingegen die Wahrscheinlichkeit für Ausübung zu T2 durch eine höhere Initiierungsassertivität größer wurde, allerdings nur in der türkischen Stichprobe. Darüber hinaus verminderte höhere Religiosität die Wahrscheinlichkeit von Viktimisierung und Ausübung zu T2 über weniger riskante sexuelle Skripts und weniger riskantes Sexualverhalten in beiden Stichproben. In der chilenischen Stichprobe wurde die Vulnerabilität für Viktimisierung durch weniger riskante sexuelle Skripts und höhere Ablehnungsassertivität verringert. Hingegen erhöhte sich in der türkischen Stichprobe die Wahrscheinlichkeit für Viktimisierung und Ausübung durch ein niedrigeres sexuelles Selbstwertgefühl. Konklusion: Die Ergebnisse zeigen, dass sexuelle Aggression sowohl in Chile als auch in der Türkei ein weit verbreitetes Problem darstellt. Sie bereichern die internationale Wissensbasis mit interkultureller Evidenz und weisen auf die Notwendigkeit hin, politische Maßnahmen und Präventionsstrategien zu implementieren. Basierend auf den Ergebnissen der prospektiven Analysen werden konkrete Implikationen für Interventionsstrategien diskutiert. KW - Sexual Aggression KW - Prevalence KW - Risk and Vulnerability Factors KW - Chile KW - Turkey KW - Sexuelle Aggression KW - Prävalenz KW - Risiko- und Vulnerabilitätsfaktoren KW - Chile KW - Türkei Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-413897 ER - TY - THES A1 - Schubotz, Ricarda T1 - Erinnern kurzer Zeitdauern: behaviorale und neurophysiologische Korrelate einer Arbeitsgedächtnisfunktion T2 - MPI Series in cognitive neuroscience Y1 - 1998 SN - 3-9806089-1-3 VL - 2 PB - MPI für Neuropsychologische Forschung CY - Leipzig ER - TY - THES A1 - Schneider, Andrea T1 - Aufmerksamkeits- und Gedaechtnisprozesse bei Kindern mit ADHS und Lese-Rechtschreibstörung T2 - Studien zur Kindheits- und Jugendforschung Y1 - 2008 SN - 978-3-8300-3439-1 VL - 52 PB - Kova? CY - Hamburg ER - TY - THES A1 - Schlegelmilch, Karola T1 - Grass or gravel? Influences on the visual categorization of naturalistic structures in infancy and early childhood T1 - Gras oder Geröll? Einflüsse auf die visuelle Kategorisierung von naturalistischen Strukturen im Säuglings- und Kleinkindalter N2 - Detecting and categorizing particular entities in the environment are important visual tasks that humans have had to solve at various points in our evolutionary time. The question arises whether characteristics of entities that were of ecological significance for humans play a particular role during the development of visual categorization. The current project addressed this question by investigating the effects of developing visual abilities, visual properties and ecological significance on categorization early in life. Our stimuli were monochromatic photographs of structure-like assemblies and surfaces taken from three categories: vegetation, non-living natural elements, and artifacts. A set of computational and rated visual properties were assessed for these stimuli. Three empirical studies applied coherent research concepts and methods in young children and adults, comprising (a) two card-sorting tasks with preschool children (age: 4.1-6.1 years) and adults (age: 18-50 years) which assessed classification and similarity judgments, (b) a gaze contingent eye-tracking search task which investigated the impact of visual properties and category membership on 8-month-olds' ability to segregate visual structure. Because eye-tracking with infants still provides challenges, a methodological study (c) assessed the effect of infant eye-tracking procedures on data quality with 8- to 12-month-old infants and adults. In the categorization tasks we found that category membership and visual properties impacted the performance of all participant groups. Sensitivity to the respective categories varied between tasks and over the age groups. For example, artifact images hindered infants' visual search but were classified best by adults, whereas sensitivity to vegetation was highest during similarity judgments. Overall, preschool children relied less on visual properties than adults, but some properties (e.g., rated depth, shading) were drawn upon similarly strong. In children and infants, depth predicted task performance stronger than shape-related properties. Moreover, children and infants were sensitive to variations in the complexity of low-level visual statistics. These results suggest that classification of visual structures, and attention to particular visual properties is affected by the functional or ecological significance these categories and properties may have for each of the respective age groups. Based on this, the project highlights the importance of further developmental research on visual categorization with naturalistic, structure-like stimuli. As intended with the current work, this would allow important links between developmental and adult research. N2 - Spezifische Objekte der Umwelt zu entdecken und zu erkennen, sind wichtige visuelle Aufgaben, die Menschen im Laufe der Evolution zu lösen hatten. Es stellt sich die Frage, ob Charakteristika von ökologisch wertvollen Entitäten in der Entwicklung der visuellen Kategorisierungsfähigkeit bei kleinen Kindern eine besondere Rolle spielen. Die vorliegende Dissertation untersucht, wie sich visuelle Fähigkeiten, visuelle Eigenschaften der Entitäten und Wertigkeit dieser Entitäten auf die frühe Kategorisierungs-fähigkeit auswirken. Als Stimuli dienten monochromatische Fotografien, die strukturähnliche Ausschnitte der drei Kategorien Vegetation, natürliche Elemente und Artefakte zeigen. Ein Set visueller Eigenschaften wurden für diese Stimuli computational und durch menschliche Einschätzung erstellt. In drei empirischen Studien wurden übergreifende Forschungskonzepte und -methoden bei Babys, Kindern und Erwachsenen angewandt: Diese beinhalteten (a) zwei Kartensortieraufgaben mit 4-6-jährigen Vorschulkindern und Erwachsenen, worin Klassifizie-rung und Ähnlichkeitsbeurteilungen erhoben wurden, (b) eine Eyetracking-Suchaufgabe, die den Einfluss visueller Eigenschaften und Kategoriezugehörigkeit auf die visuelle Segmentie-rung natürlicher Strukturen bei 8-Monate-alten Babys untersuchte. Da Eyetracking mit Babys methodisch anspruchsvoll ist, wurde (c) in einer Studie mit 8-12-Monate-alten Babys und mit Erwachsenen der Einfluss verschiedener Vorgehensweisen auf die Datenqualität untersucht. Die Kategorisierungsaufgaben zeigten, dass die Performanz aller Altersgruppen von Kategorie¬zugehörigkeit und visuellen Eigenschaften beeinflusst wurden. Sensitivität für die jeweiligen Kategorien variierte zwischen den Aufgaben und über die Altersgruppen hinweg. So erschwerten Bilder von Artefakten die visuelle Suche bei Babys, wurden aber von Erwachsenen am besten klassifiziert, während Vegetation Ähnlichkeitsurteile am stärksten beeinflusste. Insgesamt bezogen sich Vorschulkinder weniger als Erwachsene auf visuelle Eigen¬schaften, wobei aber einige davon (z. B. Tiefenwirkung, Schattierung) auch ähnlich stark beachtet wurden. Bei Kindern und Babys beeinflusste Tiefenwirkung die Performanz stärker als formbezogene Eigenschaften, zudem waren sie sensibel für Komplexitätsunterschiede bei statistischen Eigenschaften. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Klassifizierung visueller Strukturen und die Aufmerksamkeit auf visuelle Eigenschaften von deren Wertigkeit für die jeweilige Altersgruppe beeinflusst sind. Damit unterstreicht das Projekt den Bedarf, visuelle Kategorisierung naturalistischer, strukturähnlicher Stimuli in weiteren entwicklungsbezogenen Studien vertiefend zu erforschen. Das würde wichtige Verbindungen zwischen Entwicklungs- und Erwachsenenforschung ermöglichen, wie es auch von der vorliegenden Arbeit angestrebt war. KW - Visual perception KW - Developmental psychology KW - Scene perception KW - Infancy KW - Early childhood KW - Visuelle Wahrnehmung KW - Entwicklungspsychologie KW - Wahrnehmung von Szenen KW - Baby- und Kleinkind Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-526370 ER - TY - THES A1 - Schinköth, Michaela T1 - Automatic affective reactions to exercise-related stimuli BT - towards a better understanding of exercise motivation BT - für ein besseres Verständnis der Sportmotivation N2 - Even though the majority of individuals know that exercising is healthy, a high percentage struggle to achieve the recommended amount of exercise. The (social-cognitive) theories that are commonly applied to explain exercise motivation refer to the assumption that people base their decisions mainly on rational reasoning. However, behavior is not only bound to reflection. In recent years, the role of automaticity and affect for exercise motivation has been increasingly discussed. In this dissertation, central assumptions of the affective–reflective theory of physical inactivity and exercise (ART; Brand & Ekkekakis, 2018), an exercise-specific dual-process theory that emphasizes the role of a momentary automatic affective reaction for exercise-decisions, were examined. The central aim of this dissertation was to investigate exercisers and non-exercisers automatic affective reactions to exercise-related stimuli (i.e., type-1 process). In particular, the two components of the ART’s type-1 process, that are, automatic associations with exercise and the automatic affective valuation to exercise, were under study. In the first publication (Schinkoeth & Antoniewicz, 2017), research on automatic (evaluative) associations with exercise was summarized and evaluated in a systematic review. The results indicated that automatic associations with exercise appeared to be relevant predictors for exercise behavior and other exercise-related variables, providing evidence for a central assumption of the ART’s type-1 process. Furthermore, indirect methods seem to be suitable to assess automatic associations. The aim of the second publication (Schinkoeth, Weymar, & Brand, 2019) was to approach the somato-affective core of the automatic valuation of exercise using analysis of reactivity in vagal HRV while viewing exercise-related pictures. Results revealed that differences in exercise volume could be regressed on HRV reactivity. In light of the ART, these findings were interpreted as evidence of an inter-individual affective reaction elicited at the thought of exercise and triggered by exercise-stimuli. In the third publication (Schinkoeth & Brand, 2019, subm.), it was sought to disentangle and relate to each other the ART’s type-1 process components—automatic associations and the affective valuation of exercise. Automatic associations to exercise were assessed with a recoding-free variant of an implicit association test (IAT). Analysis of HRV reactivity was applied to approach a somatic component of the affective valuation, and facial reactions in a facial expression (FE) task served as indicators of the automatic affective reaction’s valence. Exercise behavior was assessed via self-report. The measurement of the affective valuation’s valence with the FE task did not work well in this study. HRV reactivity was predicted by the IAT score and did also statistically predict exercise behavior. These results thus confirm and expand upon the results of publication two and provide empirical evidence for the type-1 process, as defined in the ART. This dissertation advances the field of exercise psychology concerning the influence of automaticity and affect on exercise motivation. Moreover, both methodical implications and theoretical extensions for the ART can be derived from the results. N2 - Obwohl die meisten Menschen wissen, dass Sport gesund ist, hat ein hoher Prozentsatz Mühe, die empfohlenen Bewegungsumfänge zu erreichen. Sozial-kognitive Theorien, die üblicherweise zur Erklärung von Sportmotivation angewendet werden, stützen sich auf die Annahme, dass Menschen ihre Entscheidungen hauptsächlich auf Grund rationaler Überlegungen treffen. Unser Verhalten ist jedoch nicht immer rational. In den letzten Jahren ist die Rolle von Automatizität und Affekt für die Sportmotivation daher zunehmend diskutiert worden. In dieser Dissertation wurden zentrale Annahmen der affective–reflective theory zur Erklärung von körperlicher Inaktivität und Sporttreiben (ART; Brand & Ekkekakis, 2018), einer sportspezifischen Zwei-Prozesstheorie, die die Rolle einer momentanen automatischen affektiven Reaktion für Sportentscheidungen betont, überprüft. Das zentrale Ziel dieser Dissertation war die Untersuchung automatisch affektiver Reaktionen von Sportlern und Nicht-Sportlern auf sportbezogene Stimuli (i.e., Typ-1-Prozess). Insbesondere wurden die beiden in der ART beschrieben Komponenten dieser automatisch affektiven Reaktion, d.h. die automatischen Assoziationen zu Sport und die automatische affektive Valuation von Sport, untersucht. In der ersten Publikation (Schinkoeth & Antoniewicz, 2017) wurde die Forschung zu automatischen Assoziationen zu Sport in einem systematischen Review zusammengefasst und evaluiert. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass automatische Assoziationen relevante Prädiktoren für das Sportverhalten und andere sportbezogene Variablen zu sein scheinen, was den Beweis für eine zentrale Annahme des Typ-1-Prozesses der ART lieferte. Darüber hinaus scheinen indirekte Methoden geeignet zu sein um automatische Assoziationen zu messen. Das Ziel der zweiten Publikation (Schinkoeth, Weymar, & Brand, 2019) war es, sich dem somato-affektiven Kern der automatischen Valuation von Sport mittels Analyse der Reaktivität der vagalen HRV bei Betrachtung von Sportbildern zu nähern. Die Ergebnisse zeigten, dass die HRV-Reaktivität Unterschiede im Sportumfang hervorsagen konnte. Im Licht der ART wurden diese Befunde als Hinweis auf eine interindividuelle affektive Reaktion interpretiert, die beim bloßen Gedanken an Sport hervorgerufen und durch die Sportbilder ausgelöst wurde. In der dritten Publikation (Schinkoeth & Brand, 2019, subm.) wurde versucht, die Typ-1-Prozesskomponenten der ART - automatische Assoziationen und die affektive Valuation von Sport - zu trennen und in Beziehung zueinander zu setzen. Automatische Assoziationen zu Sport wurden mit einer rekodierungsfreien Variante eines impliziten Assoziationstests (IAT) gemessen. Die Analyse der HRV-Reaktivität wurde genutzt, um sich einer somatischen Komponente der affektiven Valuation zu nähern, und Gesichtsreaktionen in einer Mimikaufgabe (GR) dienten als Indikatoren für die Valenz der automatischen affektiven Reaktion. Das Bewegungsverhalten wurde mittels Selbstbericht bewertet. Die Messung der Valenz der affektiven Valuation mit der GR-Aufgabe funktionierte in dieser Studie nicht. Es konnte aber gezeigt werden, dass die HRV-Reaktivität durch den IAT-Score hervorgesagt werden konnte und wiederum das selbstberichtete Sportverhalten statistisch vorhersagen konnte. Diese Ergebnisse bestätigen und erweitern somit die Ergebnisse der Publikation zwei und liefern empirische Evidenz für den Typ-1-Prozess, wie er in der ART definiert ist. Die Ergbenisse dieser Dissertation tragen dazu bei die Forschung Rund um den Einfluss von Automatizität und Affekt auf die Sportmotivation entscheidend voran zu treiben. Darüber hinaus lassen sich aus den Ergebnissen sowohl methodische Implikationen als auch theoretische Erweiterungen für die ART ableiten. T2 - Automatisch affektive Reaktionen auf Sportstimuli KW - exercise KW - motivation KW - affect KW - automatic KW - dual-process KW - Sport KW - Motivation KW - Affekt KW - Automatizität KW - Zwei-Prozess Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-471115 ER - TY - THES A1 - Schinkel, Stefan T1 - Single trial analysis of event-related potentials - a recurrence-based approach Y1 - 2010 CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Schaefer, Christin T1 - „Gestärkt für den Lehrerberuf“ T1 - "Strengthened for the teaching profession" BT - psychische Gesundheit durch Förderung berufsbezogener Kompetenzen ; Entwicklung und Evaluation eines stärkenfokussierten Interventionsprogramms für Lehramtsstudierende BT - mental health by promoting professional skills ; development and evaluation of a strengths-based intervention program for student teachers N2 - In einer quasiexperimentellen Längsschnittstudie mit 380 Lehramtsstudierenden wurde das Interventionsprogramm „Gestärkt für den Lehrerberuf“, welches Elemente eines Self-Assessments der berufsrelevanten Kompetenzen mit konkreten Beratungsmöglichkeiten und einem Zieleffektivitätstraining (Dargel, 2006) zur Entwicklung individueller berufsbezogener Kompetenzen verbindet, auf seine Wirksamkeit (Reflexionskompetenz, Lehrerselbstwirksamkeit, berufsbezogene Kompetenzen, Beanspruchungserleben, Widerstandsfähigkeit) und den Wirkungsprozess (Zielbindung, Zielrealisierbarkeit, Zieleffektivität) hin überprüft. In dem Prä-Post-Follow-up-Test-Vergleichsgruppen-Design wurden eine Interventionsgruppe, deren Treatment auf dem Stärkenansatz basiert (1), eine defizitorientierte Interventionsgruppe (2), sowie eine kombinierte Interventionsgruppe, bei der der Stärkenansatz durch den Defizitansatz ergänzt wird (3), einer unbehandelten Kontrollgruppe sowie einer alternativ behandelten Kontrollgruppe, die ausschließlich in ihren sozial-kommunikativer Kompetenzen geschult wurde, gegenübergestellt. Es gelang zum Post- und Follow-up-Test, sowohl die individuellen beruflichen Kompetenzen als auch die Reflexionskompetenz von Teilnehmern der Interventionsgruppen im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe zu fördern. Die Teilnehmer der kombinierten Intervention profitierten im Vergleich zu den Teilnehmern der anderen beiden Interventionsgruppen stärker im Bereich Lehrerselbstwirksamkeit, Widerstandsfähigkeit und Zieleffektivität. Gegenüber der alternativen Kontrollgruppe zeigten sie ebenfalls einen stärkeren Zuwachs in der Entwicklung ihrer berufsrelevanten Kompetenzen und in ihrer Widerstandsfähigkeit. Die Studie liefert erste Hinweise darauf, dass ein Ansatz, welcher Stärkenfokussierung und Defizitorientierung integriert, besonders effektiv wirkt. N2 - In a sample of 380 student teachers this longitudinal study examined the effectiveness of a strengths-based intervention program that combined elements from a self-assessment of work related competencies with peer-coaching and a goal effectiveness training (Dargel, 2006). The intervention intended to improve work related competencies, reflectivity, teacher self-efficacy, strategies to cope with occupational stress, hardiness and the process of competence development (goal commitment, goal planning, goal accomplishment). The participants were assigned to three treatment conditions: (1) focus on their individual work related strengths, (2) focus on work related weaknesses or (3) integration of strengths and weaknesses and compared to a no-treatment control group and an alternative control group that focused on developing social-communicative competencies. Both at posttest and at follow-up-test the students in the three intervention conditions outperformed control students in measures of reflexivity and work related competencies. Relative to students, who focused on strengths or weaknesses only, students in the combined intervention were better able to maintain training induced teacher self-efficacy, hardiness and goal attainment. Compared to the alternative control group they showed a greater increase of work related competencies and hardiness. The study provides preliminary results that a combined treatment that integrated the training of work related strengths and weaknesses is more effective than a training that focuses either on strengths or relative weaknesses. KW - Lehrergesundheit KW - Lehrertraining KW - stärkenbasierte Intervention KW - Kompetenzentwicklung KW - Trainingsevaluation KW - Zieleffektivitätstraining KW - teachers health KW - teacher training KW - strengths-based intervention KW - competence development KW - training evaluation KW - goal effectiveness training Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-63487 ER - TY - THES A1 - Schad, Daniel T1 - Mindless reading and eye movements : theory, experiments and computational modeling T1 - Gedankenverlorenes Lesen und Blickbewegungen : Theorie, Experimente, und Computationale Modellierung N2 - It sometimes happens that we finish reading a passage of text just to realize that we have no idea what we just read. During these episodes of mindless reading our mind is elsewhere yet the eyes still move across the text. The phenomenon of mindless reading is common and seems to be widely recognized in lay psychology. However, the scientific investigation of mindless reading has long been underdeveloped. Recent progress in research on mindless reading has been based on self-report measures and on treating it as an all-or-none phenomenon (dichotomy-hypothesis). Here, we introduce the levels-of-inattention hypothesis proposing that mindless reading is graded and occurs at different levels of cognitive processing. Moreover, we introduce two new behavioral paradigms to study mindless reading at different levels in the eye-tracking laboratory. First (Chapter 2), we introduce shuffled text reading as a paradigm to approximate states of weak mindless reading experimentally and compare it to reading of normal text. Results from statistical analyses of eye movements that subjects perform in this task qualitatively support the ‘mindless’ hypothesis that cognitive influences on eye movements are reduced and the ‘foveal load’ hypothesis that the response of the zoom lens of attention to local text difficulty is enhanced when reading shuffled text. We introduce and validate an advanced version of the SWIFT model (SWIFT 3) incorporating the zoom lens of attention (Chapter 3) and use it to explain eye movements during shuffled text reading. Simulations of the SWIFT 3 model provide fully quantitative support for the ‘mindless’ and the ‘foveal load’ hypothesis. They moreover demonstrate that the zoom lens is an important concept to explain eye movements across reading and mindless reading tasks. Second (Chapter 4), we introduce the sustained attention to stimulus task (SAST) to catch episodes when external attention spontaneously lapses (i.e., attentional decoupling or mind wandering) via the overlooking of errors in the text and via signal detection analyses of error detection. Analyses of eye movements in the SAST revealed reduced influences from cognitive text processing during mindless reading. Based on these findings, we demonstrate that it is possible to predict states of mindless reading from eye movement recordings online. That cognition is not always needed to move the eyes supports autonomous mechanisms for saccade initiation. Results from analyses of error detection and eye movements provide support to our levels-of-inattention hypothesis that errors at different levels of the text assess different levels of decoupling. Analyses of pupil size in the SAST (Chapter 5) provide further support to the levels of inattention hypothesis and to the decoupling hypothesis that off-line thought is a distinct mode of cognitive functioning that demands cognitive resources and is associated with deep levels of decoupling. The present work demonstrates that the elusive phenomenon of mindless reading can be vigorously investigated in the cognitive laboratory and further incorporated in the theoretical framework of cognitive science. N2 - Beim Lesen passiert es manchmal dass wir zum Ende einer Textpassage gelangen und dabei plötzlich bemerken dass wir keinerlei Erinnerung daran haben was wir soeben gelesen haben. In solchen Momenten von gedankenverlorenem Lesen ist unser Geist abwesend, aber die Augen bewegen sich dennoch über den Text. Das Phänomen des gedankenverlorenen Lesens ist weit verbreitet und scheint in der Laienpsychologie allgemein anerkannt zu sein. Die wissenschaftliche Untersuchung von gedankenverlorenem Lesen war jedoch lange Zeit unzureichend entwickelt. Neuerer Forschungsfortschritt basierte darauf gedankenverlorenes Lesen durch Selbstberichte zu untersuchen und als ein Phänomen zu behandeln das entweder ganz oder gar nicht auftritt (Dichotomie-Hypothese). Hier stellen wir die ‚Stufen der Unaufmerksamkeit’-Hypothese auf, dass gedankenverlorenes Lesen ein graduelles Phänomen ist, das auf verschiedenen kognitiven Verarbeitungsstufen entsteht. Wir stellen zudem zwei neue Verhaltensparadigmen vor um verschiedene Stufen von gedankenverlorenem Lesen im Augenbewegungslabor zu untersuchen. Als erstes (in Kapitel 2) stellen wir das Lesen von verwürfeltem Text vor als ein Paradigma um Zustände von schwach gedankenverlorenem Lesen experimentell anzunähern, und vergleichen es mit dem Lesen von normalem Text. Die Ergebnisse von statistischen Augenbewegungsanalysen unterstützen qualitativ die ‚Unaufmerksamkeits’-Hypothese, dass kognitive Einflüsse auf Augenbewegungen beim Lesen von verwürfeltem Text reduziert ist, und die ‚Foveale Beanspruchungs’-Hypothese, dass die Reaktion der zoom lens visueller Aufmerksamkeit auf lokale Textschwierigkeit beim Lesen von verwürfeltem Text verstärkt ist. Wir stellen eine weiterentwickelte Version des SWIFT Modells (SWIFT 3) vor, welches die zoom lens der Aufmerksamkeit implementiert, und validieren dieses Modell am Lesen von verwürfeltem und normalem Text (Kapitel 3). Simulationen des SWIFT 3 Modells unterstützen die ‚Unaufmerksamkeits’ und die ‚Foveal Beanspruchungs’-Hypothese in einem vollständig quantitativen Modell. Zudem zeigen sie, dass die zoom lens der Aufmerksamkeit ein wichtiges Konzept ist um Augenbewegungen in Aufgaben zum Lesen und gedankenverlorenen Lesen zu erklären. Als zweites (Kapitel 4) stellen wir den sustained attention to stimulus task (SAST) vor um Episoden von spontaner externer Unaufmerksamkeit (also Entkopplung der Aufmerksamkeit oder Abschweifen der Gedanken) in einem Paradigma über Verhaltensparameter wie das Übersehen von Fehlern im Text und Signal-Detektions-Analysen von Fehlerentdeckung zu messen. Augenbewegungsanalysen im SAST decken abgeschwächte Einflüsse von kognitiver Textverarbeitung während gedankenverlorenem Lesen auf. Basierend auf diesen Befunden zeigen wir, dass es möglich ist Zustände von gedankenverlorenem Lesen online, also während dem Lesen, aus Augenbewegungen vorherzusagen bzw. abzulesen. Dass höhere Kognition nicht immer notwendig ist um die Augen zu bewegen unterstützt zudem autonome Mechanismen der Sakkadeninitiierung. Ergebnisse aus Analysen von Fehlerdetektion und Augenbewegungen unterstützen unsere ‚Stufen der Unaufmerksamkeit’-Hypothese, dass Fehler auf verschiedenen Textebenen verschiedene Stufen von Entkopplung messen. Analysen der Pupillengröße im SAST (Kapitel 5) bieten weitere Unterstützung für die ‚Stufen der Unaufmerksamkeit’-Hypothese, sowie für die Entkopplungs-Hypothese, dass abschweifende Gedanken eine abgegrenzte kognitiver Funktionsweise darstellen, welche kognitive Ressourcen benötigt und mit tiefen Stufen von Unaufmerksamkeit zusammenhängt. Die aktuelle Arbeit zeigt, dass das flüchtige Phänomen des gedankenverlorenen Lesens im kognitiven Labor mit strengen Methoden untersucht und weitergehend in den theoretischen Rahmen der Kognitionswissenschaft eingefügt werden kann. KW - Gedankenverlorenes Lesen KW - Blickbewegungen KW - Gedankenschweifen KW - Computationale Modellierung KW - Levels-of-inattention Hypothese KW - mindless reading KW - eye movements KW - mind wandering KW - computational modeling KW - levels-of-inattention hypothesis Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-70822 ER - TY - THES A1 - Sarrar, Lea T1 - Kognitive Funktionen bei adoleszenten Patienten mit Anorexia nervosa und unipolaren Affektiven Störungen T1 - Cognitive functions in adolescent patients with anorexia nervosa and unipolar affective disorders N2 - Anorexia nervosa und unipolare Affektive Störungen stellen häufige und schwerwiegende kinder- und jugendpsychiatrische Störungsbilder dar, deren Pathogenese bislang nicht vollständig entschlüsselt ist. Verschiedene Studien zeigen bei erwachsenen Patienten gravierende Auffälligkeiten in den kognitiven Funktionen. Dahingegen scheinen bei adoleszenten Patienten lediglich leichtere Einschränkungen in den kognitiven Funktionen vorzuliegen. Die Prävalenz der Anorexia nervosa und unipolaren Affektiven Störung ist mit Beginn der Adoleszenz deutlich erhöht. Es ist anzunehmen, dass kognitive Dysfunktionen, die sich bereits in diesem Alter abzeichnen, den weiteren Krankheitsverlauf bis in das Erwachsenenalter, die Behandlungsergebnisse und die Prognose maßgeblich beeinträchtigen könnten. Zudem ist von einem höheren Chronifizierungsrisiko auszugehen. In der vorliegenden Arbeit wurden daher kognitive Funktionen bei adoleszenten Patientinnen mit Anorexia nervosa sowie Patienten mit unipolaren Affektiven Störungen untersucht. Die Überprüfung der kognitiven Funktionen bei Patientinnen mit Anorexia nervosa erfolgte vor und nach Gewichtszunahme. Weiterhin wurden zugrundeliegende biologische Mechanismen überprüft. Zudem wurde die Spezifität kognitiver Dysfunktionen für beide Störungsbilder untersucht und bei Patienten mit unipolaren Affektiven Störungen geschlechtsbezogene Unterschiede exploriert. Insgesamt gingen 47 Patientinnen mit Anorexia nervosa (mittleres Alter 16,3 + 1,6 Jahre), 39 Patienten mit unipolaren Affektiven Störungen (mittleres Alter 15,5 + 1,3 Jahre) sowie 78 Kontrollprobanden (mittleres Alter 16,5 + 1,3 Jahre) in die Untersuchung ein. Sämtliche Studienteilnehmer durchliefen eine neuropsychologische Testbatterie, bestehend aus Verfahren zur Überprüfung der kognitiven Flexibilität sowie visuellen und psychomotorischen Verarbeitungsgeschwindigkeit. Neben einem Intelligenzscreening wurden zudem das Ausmaß der depressiven Symptomatik sowie die allgemeine psychische Belastung erfasst. Die Ergebnisse legen nahe, dass bei adoleszenten Patientinnen mit Anorexia nervosa, sowohl im akut untergewichtigen Zustand als auch nach Gewichtszunahme, lediglich milde Beeinträchtigungen in den kognitiven Funktionen vorliegen. Im akut untergewichtigen Zustand offenbarten sich deutliche Zusammenhänge zwischen dem appetitregulierenden Peptid Agouti-related Protein und kognitiver Flexibilität, nicht jedoch zwischen Agouti-related Protein und visueller oder psychomotorischer Verarbeitungsgeschwindigkeit. Bei dem Vergleich von Anorexia nervosa und unipolaren Affektiven Störungen prädizierte die Zugehörigkeit zu der Patientengruppe Anorexia nervosa ein Risiko für das Vorliegen kognitiver Dysfunktionen. Es zeigte sich zudem, dass adoleszente Patienten mit unipolaren Affektiven Störungen lediglich in der psychomotorischen Verarbeitungsgeschwindigkeit tendenziell schwächere Leistungen offenbarten als gesunde Kontrollprobanden. Es ergab sich jedoch ein genereller geschlechtsbezogener Vorteil für weibliche Probanden in der visuellen und psychomotorischen Verarbeitungsgeschwindigkeit. Die vorliegenden Befunde unterstreichen die Notwendigkeit der Überprüfung kognitiver Funktionen bei adoleszenten Patienten mit Anorexia nervosa sowie unipolaren Affektiven Störungen in der klinischen Routinediagnostik. Die Patienten könnten von spezifischen Therapieprogrammen profitieren, die Beeinträchtigungen in den kognitiven Funktionen mildern bzw. präventiv behandeln. N2 - Anorexia nervosa and unipolar affective disorders are common and severe psychiatric disorders whose pathogenesis is not fully understood so far. Several studies have revealed serious impairments in cognitive functions among adult patients whereas recent research in adolescent patients shows only subtle cognitive dysfunctions. The prevalence in both disorders increases with the beginning of adolescence. Cognitive impairments that occur during adolescence may exacerbate the course of disease. Early cognitive deficits may also hinder treatment efforts and prognosis to a greater extent than during adulthood. Moreover, there is a higher risk for chronification. In the present study cognitive functions in adolescent patients with anorexia nervosa and unipolar affective disorders were examined. Cognitive functions in patients with anorexia nervosa were assessed before and after weight gain. Furthermore, the underlying biological mechanisms were explored. Moreover, the specificity for these psychiatric diagnoses as well as gender differences in patients with unipolar affective disorders were investigated. 47 patients with anorexia nervosa (mean age 16.3 + 1.6), 39 patients with unipolar affective disorders (mean age 15.5 + 1.3) and 78 healthy adolescents (mean age 16.5 + 1.3) participated in this study. Each of them completed a battery of neuropsychological tests for cognitive functions including tests for assessing cognitive flexibility as well as visual and psychomotor processing speed. Moreover, intelligence, depressive symptoms and psychological stress were explored. The findings revealed only subtle cognitive impairments in adolescent patients with anorexia nervosa, both in underweight condition and after weight gain. Besides, the results showed an association between cognitive flexibility and plasma agouti-related protein levels in female adolescent patients with acute anorexia nervosa, but not for visual or psychomotor speed and plasma agouti-related protein levels. Comparing anorexia nervosa and unipolar affective disorders, the results suggested a higher risk for cognitive dysfunctions when belonging to the anorexia nervosa group. Furthermore, the results only revealed a slightly weaker performance in psychomotor processing speed in adolescent patients with unipolar affective disorders compared to healthy adolescents. Moreover, female subjects generally displayed a better performance in visual and psychomotor processing speed. The present findings underlie the necessity of exploring cognitive functions in adolescent patients with anorexia nervosa and unipolar affective disorders within routine clinical diagnostic. Patients may benefit from specific therapy programs to reduce or prevent cognitive dysfunctions. KW - Anorexia nervosa KW - unipolare affektive Störungen KW - kognitive Funktionen KW - Jugendliche KW - anorexia nervosa KW - unipolar affective disorders KW - cognitive functions KW - adolescents Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-72439 ER - TY - THES A1 - Sahyazici-Knaak, Fidan T1 - Dysfunktionale Einstellungen und Depression im Kindes- und Jugendalter T1 - Dysfunctional attitudes and depression in childhood and adolescence BT - eine längsschnittliche Analyse der dysfunktionalen Einstellungen als Ursache, Epiphänomen oder Konsequenz depressiver Symptomatik BT - a longitudinal analysis of dysfunctional attitudes as cause, epiphenomenon or consequence of the depressive symptomatology N2 - Die vorliegende Studie beschäftigte sich mit der Bedeutung der dysfunktionalen Einstellungen für die Entwicklung von depressiven Symptomen bei Kindern und Jugendlichen. Nach der kognitiven Theorie der Depression von Beck (1967, 1996) führen dysfunktionale Einstellungen in Interaktion mit Stress zu depressiven Symptomen. Es existieren allerdings nur wenige Studien, die die longitudinale Beziehung zwischen den dysfunktionalen Einstellungen und der Depressivität bei Kindern und Jugendlichen untersucht haben (Lakdawalla et al., 2007). Folglich kann noch nicht eindeutig geklärt werden, ob die dysfunktionalen Einstellungen Ursache, Begleiterscheinung oder Konsequenz der Depression sind. Als Datengrundlage diente eine Stichprobe von Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 20 Jahren, die im Rahmen der PIER-Studie zu dysfunktionalen Einstellungen, kritischen Lebensereignissen und depressiven Symptomen befragt wurden (Nt1t2 = 1.053; t1: 2011/2012, t2: 2013/2014). Querschnittliche Analysen zeigten hohe Assoziationen zwischen den dysfunktionalen Einstellungen, kritischen Lebensereignissen und depressiven Symptomen. Eine latente Moderationsanalyse wies nur bei den Jugendlichen auf signifikante Interaktion zwischen den dysfunktionalen Einstellungen und den kritischen Lebensereignissen in der Vorhersage depressiver Symptomatik hin. Im Längsschnitt zeigten latente Cross-Lagged-Panel-Analysen erwartungsgemäß, dass die dysfunktionalen Einstellungen und die Depressivität mit dem Alter immer stabilere Konstrukte darstellen, die sehr eng miteinander zusammenhängen. Eine diesem Modell hinzugefügte latente Moderationsanalyse konnte das kognitive Modell der Depression nach Beck weder bei Kindern noch bei Jugendlichen bestätigen. Die spätere depressive Symptomatik konnte lediglich durch Haupteffekte der früheren Ausprägung der Depressivität und der kritischen Lebensereignisse vorhergesagt werden. Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass es sich bei den dysfunktionalen Einstellungen eher um Begleiterscheinungen als um Risikofaktoren oder Konsequenzen der depressiven Symptomatik handelt. N2 - This study examined the meaning of dysfunctional attitudes for the development of depressive symptoms in childhood and adolescence. According to Beck’s cognitive theory of depression (1967, 1996) dysfunctional attitudes activated by stressors play a causal role in the development of depression. However, there are only a few studies which investigate the longitudinal relationship between dysfunctional attitudes and depression in children and adolescents (Lakdawalla et al., 2007). Hence, there is a lack of evidence regarding the question, whether dysfunctional attitudes are regarded as causes, concomitants or consequences of depression. In the context of the Pier Study, dysfunctional attitudes, stressful life events and depressive symptoms were assessed in children and adolescents aged 9 to 20 at two measurement points (t1: 2011/2012, t2: 2013/2014; Nt1-t2 = 1.053). Cross-sectional results revealed strong associations between dysfunctional attitudes, stressful life events and depressives symptoms. A latent moderator analysis was conducted and showed a significant interaction between dysfunctional attitudes and stressful life events in predicting depressive symptoms only for adolescents, but not for children. Longitudinally, a latent cross-lagged-panel analysis revealed that dysfunctional attitudes and depressive symptoms are stable and highly correlated constructs. A moderator analysis within this cross-lagged-panel-model couldn’t corroborate Beck’s cognitive model of depression neither in children nor in adolescents. Thus, only prior depressive symptoms and stressful life events could predict depressive symptoms. In conclusion dysfunctional attitudes are concomitants rather than causes or consequences of depression. KW - dysfunktionale Einstellungen KW - dysfunctional attitudies KW - depressive Symptome KW - depressive symptoms KW - Kinder und Jugendliche KW - children and adolescents Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-76417 ER - TY - THES A1 - Ruzanska, Ulrike Alexandra T1 - Intuitives Essverhalten im Kontext der Gesundheitspsychologie BT - Zusammenhänge mit (mal-)adaptiven Verhaltensweisen, Gewichtsstatus und Ernährung Y1 - 2019 ER - TY - THES A1 - Roßmüller, Dagmar T1 - Das "Sich-Erproben" der Schüler - eine Variante des Ausschöpfens der individuellen Leistungsmöglichkeiten im Unterricht Y1 - 1992 ER - TY - THES A1 - Rothkegel, Lars Oliver Martin T1 - Human scanpaths in natural scene viewing and natural scene search T1 - Menschliche Blickspuren beim Betrachten und Durchsuchen natürlicher Szenen BT - the role of systematic eye-movement tendencies N2 - Understanding how humans move their eyes is an important part for understanding the functioning of the visual system. Analyzing eye movements from observations of natural scenes on a computer screen is a step to understand human visual behavior in the real world. When analyzing eye-movement data from scene-viewing experiments, the impor- tant questions are where (fixation locations), how long (fixation durations) and when (ordering of fixations) participants fixate on an image. By answering these questions, computational models can be developed which predict human scanpaths. Models serve as a tool to understand the underlying cognitive processes while observing an image, especially the allocation of visual attention. The goal of this thesis is to provide new contributions to characterize and model human scanpaths on natural scenes. The results from this thesis will help to understand and describe certain systematic eye-movement tendencies, which are mostly independent of the image. One eye-movement tendency I focus on throughout this thesis is the tendency to fixate more in the center of an image than on the outer parts, called the central fixation bias. Another tendency, which I will investigate thoroughly, is the characteristic distribution of angles between successive eye movements. The results serve to evaluate and improve a previously published model of scanpath generation from our laboratory, the SceneWalk model. Overall, six experiments were conducted for this thesis which led to the following five core results: i) A spatial inhibition of return can be found in scene-viewing data. This means that locations which have already been fixated are afterwards avoided for a certain time interval (Chapter 2). ii) The initial fixation position when observing an image has a long-lasting influence of up to five seconds on further scanpath progression (Chapter 2 & 3). iii) The often described central fixation bias on images depends strongly on the duration of the initial fixation. Long-lasting initial fixations lead to a weaker central fixation bias than short fixations (Chapter 2 & 3). iv) Human observers adjust their basic eye-movement parameters, like fixation dura- tions and saccade amplitudes, to the visual properties of a target they look for in visual search (Chapter 4). v) The angle between two adjacent saccades is an indicator for the selectivity of the upcoming saccade target (Chapter 4). All results emphasize the importance of systematic behavioral eye-movement tenden- cies and dynamic aspects of human scanpaths in scene viewing. N2 - Die Art und Weise, wie wir unsere Augen bewegen, ist ein bedeutender Aspekt des visuellen Systems. Die Analyse von Augenbewegungen beim Betrachten natürlicher Szenen auf einem Bildschirm soll helfen, natürliches Blickverhalten zu verstehen. Durch Beantwortung der Fragen wohin (Fixationsposition), wie lange (Fixationsdauern) und wann (Reihenfolge von Fixationen) Versuchspersonen auf einem Bild fixieren, lassen sich computationale Modelle entwickeln, welche Blickspuren auf natürlichen Bildern vorhersagen. Modelle sind ein Werkzeug, um zugrunde liegende kognitive Prozesse, insbesondere die Zuweisung visueller Aufmerksamkeit, während der Betrachtung von Bildern zu verstehen. Das Ziel der hier vorliegenden Arbeit ist es, neue Beitr¨age zur Modellierung und Charakterisierung menschlicher Blickspuren auf natürlichen Szenen zu liefern. Speziell systematische Blicksteuerungstendenzen, welche größtenteils unabhängig vom betrachteten Bild sind, sollen durch die vorliegenden Studien besser verstanden und beschrieben werden. Eine dieser Tendenzen, welche ich gezielt untersuche, ist die Neigung von Versuchspersonen, die Mitte eines Bildes häufiger als äußere Bildregionen zu fixieren. Außerdem wird die charakteristische Verteilung der Winkel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Sakkaden systematisch untersucht. Die Ergebnisse dienen der Evaluation und Verbesserung des SceneWalk Modells für Blicksteuerung aus unserer Arbeitsgruppe. Insgesamt wurden 6 Experimente durchgeführt, welche zu den folgenden fünf Kernbefunden führten: i) Ein örtlicher inhibition of return kann in Blickbewegungsdaten von Szenenbetrachtungsexperimenten gefunden werden. Das bedeutet, fixierte Positionen werden nach der Fixation für einen bestimmten Zeitraum gemieden (Kapitel 2). ii) Die Startposition der Betrachtung eines Bildes hat einen langanhaltenden Einfluss von bis zu fünf Sekunden auf die nachfolgende Blickspur (Kapitel 2 & 3). iii) Die viel beschriebene zentrale Fixationstendenz auf Bildern hängt davon ab, wie lange die erste Fixation dauert. Lange initiale Fixationen führen zu deutlich geringerer zentraler Fixationstendenz als kurze Fixationen (Kapitel 2 & 3). iv) Menschliche Betrachter passen Fixationsdauern und Sakkadenamplituden an die visuellen Eigenschaften eines Zielreizes in visueller Suche an (Kapitel 4). v) Der Winkel zwischen zwei Sakkaden ist ein Indikator dafür, wie selektiv das Ziel der zweiten Sakkade ist (Kapitel 4). Alle Ergebnisse betonen die Wichtigkeit von systematischem Blickbewegungsverhalten und dynamischen Aspekten menschlicher Blickspuren beim Betrachten von natürlichen Szenen. KW - eye movements KW - scene viewing KW - computational modeling KW - scanpaths KW - visual attention KW - Augenbewegungen KW - Szenenbetrachtung KW - Computationale Modellierung KW - Blickspuren KW - Visuelle Aufmerksamkeit Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-420005 ER - TY - THES A1 - Roth-Rawald, Julia T1 - Krankheitsängste in verschiedenen Populationen und die Effektivität ambulanter Verhaltenstheraphie Y1 - 2023 ER - TY - THES A1 - Roncaglia-Denissen, Maria Paula T1 - The role of first and second language speech rhythm in syntactic ambiguity processing and musical rhythmic aptitude T1 - Die Rolle von Erst- und Zweit-Sprachrhythmus bei der Verarbeitung von syntaktischen Ambiguitäten und Musikrhythmusbegabung N2 - Rhythm is a temporal and systematic organization of acoustic events in terms of prominence, timing and grouping, helping to structure our most basic experiences, such as body movement, music and speech. In speech, rhythm groups auditory events, e.g., sounds and pauses, together into words, making their boundaries acoustically prominent and aiding word segmentation and recognition by the hearer. After word recognition, the hearer is able to retrieve word meaning form his mental lexicon, integrating it with information from other linguistic domains, such as semantics, syntax and pragmatics, until comprehension is achieved. The importance of speech rhythm, however, is not restricted to word segmentation and recognition only. Beyond the word level rhythm continues to operate as an organization device, interacting with different linguistic domains, such as syntax and semantics, and grouping words into larger prosodic constituents, organized in a prosodic hierarchy. This dissertation investigates the function of speech rhythm as a sentence segmentation device during syntactic ambiguity processing, possible limitations on its use, i.e., in the context of second language processing, and its transferability as cognitive skill to the music domain. N2 - Rhythmus ist eine zeitliche und systematische Organisierung von akustischen Ereignissen im Sinne von Prominenz, Timing und Gruppierung. In der Sprache gruppiert Rhythmus auditorische Ereignisse, wie zum Beispiel Laute und Pausen, zu Wörtern und kreiert dadurch akustisch prominente Wortgrenzen die dem Hörer bei der Segmentierung und Erkennung von Wörtern helfen können. Werden Wörter erkannt, kann der Hörer die Wörterbedeutung aus seinem Lexicon abrufen und sie mit der Information aus verschiedenen linguistischen Bereichen, semantischer, syntaktischer und pragmatischer Bereich, integrieren. Die Rolle von Sprachrhythmus ist jedoch nicht auf Wortsegmentierung und Erkennung begrenzt. Er spielt eine entscheidender Rolle in der Bildung von der Prosodischer Hierarchie, die die linguistischen Konstituenten organisiert. Die vorliegende Dissertation untersucht die Rolle des Sprachrhythmus in a) der Segmentierung von Sätzen, basierend auf der Verarbeitung von syntaktischen Ambiguitäten, b) mögliche Grenzen dieser Segmentierungsfunktion im Bereich der Zweitsprachverarbeitung, und c) mögliche Gemeinsamkeiten zwischen der kognitiven Fähigkeit Rhythmus in Sprache und Musik zu erkennen und zur Segmentierung zu nutzen. KW - speech rhythm KW - syntactic processing KW - musical rhythm KW - Sprachrhythmus KW - syntaktische Ambiguität KW - Musikrhythmus Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-78256 N1 - Part of this dissertation has been published as articles (3 articles in total) in peer-reviewed journals. ER - TY - THES A1 - Rolfs, Martin T1 - In-between fixation and movement : on the generation of microsaccades and what they convey about saccade generation T1 - Zwischen Fixation und Bewegung : zur Generierung von Mikrosakkaden und was sie über die Vorbereitung von Sakkaden mitteilen N2 - Microsaccades are an important component of the small eye movements that constitute fixation, the basis of visual perception. The specific function of microsaccades has been a long-standing research problem. Only recently, conclusive evidence emerged, showing that microsaccades aid both visual perception and oculomotor control. The main goal of this thesis was to improve our understanding of the implementation of microsaccade generation within the circuitry of saccade control, an unsolved issue in oculomotor research. We make a case for a model according to which microsaccades and saccades result from mutually dependent motor plans, competing for expression. The model consists of an activation field, coding for fixation at its center and for saccades at peripheral locations; saccade amplitude increases with eccentricity. Activity during fixation spreads to slightly peripheral locations in the field and, thus, may result in the generation of microsaccades. Inhibition of remote and excitation of neighbouring locations govern the dynamics of the field, resulting in a strong competition between fixation and saccade generation. We propose that this common-field model of microsaccade and saccade generation finds a neurophysiological counterpart in the motor map of the superior colliculus (SC), a key brainstem structure involved in the generation of saccades. In a series of five behavioral experiments, we tested implications of the model. Predictions were derived concerning (1) the behavior of microsaccades in a given task (microsaccade rate, amplitude, and direction), (2) the interactions of microsaccades and subsequent saccades, and (3) the relationship between microsaccadic behavior and neurophysiological processes at the level of the SC. The results yielded strong support for the model at all three levels of analysis, suggesting that microsaccade statistics are indicative of the state of the fixation-related part of the SC motor map. N2 - Mikrosakkaden sind ein wichtiger Bestandteil der kleinen Augenbewegungen, aus denen Fixationen, die Basis der visuellen Wahrnehmung, bestehen. Neuere Arbeiten erbrachten schlüssige Evidenz dafür, das Mikrosakkaden eine wichtige Rolle in der Wahrnehmung und der Blickbewegungskontrolle spielen. Hauptanliegen dieser Dissertation war es, unser Verständnis der Implementierung der Generierung von Mikrosakkaden im Kreislauf der Sakkadensteuerung zu vertiefen. Wir schlagen ein Modell vor, in dem Mikrosakkaden und Sakkaden konkurrierende Bewegungsprogramme darstellen, die um ihre Umsetzung wettstreiten. Das Modell besteht aus einem Aktivationsfeld, in dem Fixation im Zentrum und Sakkaden in der Peripherie repräsentiert sind (Sakkadenamplitude steigt mit der Exzentrizität). Aktivität während der Fixation breitet sich zu leicht peripheren Orten im Feld aus und kann so zur Generierung von Mikrosakkaden führen. Hemmung von entfernten und Erregung von benachbarten Orten bestimmen die Dynamik im Feld, was zu einem starken Wettstreit zwischen Fixation und Sakkadengenerierung beiträgt. Wir schlagen vor, dass dieses common-field model of microsaccade and saccade generation ein neurophysiologisches Pendant in der Bewegungskarte des colliculus superior (CS) findet, einer Struktur im Hirnstamm, die im starken Zusammenhang mit der Entstehung von Sakkaden steht. In fünf behavioralen Experimenten wurden Implikationen des Modells überprüft. Vorhersagen wurden auf drei Ebenen abgeleitet: (1) Verhalten der Mikrosakkaden in bestimmten Aufgaben (Mikrosakkadenrate, -amplitude und -richtung), (2) Interaktionen von Mikrosakkaden und nachfolgenden Sakkaden, (3) der Zusammenhang zwischen Mikrosakkadenverhalten und neurophysiologischen Prozessen auf der Ebene des CS. Die Ergebnisse unterstützten das Modell auf allen drei Analyseebenen. Mikrosakkaden scheinen ein Indikator der Fixationsaktivität in der Bewegungskarte des CS zu sein. KW - Blickbewegung KW - Aufmerksamkeit KW - Wahrnehmung KW - Blickbewegungskontrolle KW - Sakkade KW - Eye movement KW - Attention KW - Perception KW - Oculomotor control KW - Saccade Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-14581 ER -