TY - THES A1 - Schindler, Eva Marie T1 - "What we have done is just to put the people in form of a structure" T1 - "Wir haben die Leute einfach strukturiert" BT - The myth of participation and organisation of civil society BT - Der Mythos Partizipation und die Organisierung von Zivilgesellschaft N2 - Participation has become an orthodoxy in the field of development, an essential element of projects and programmes. This book analyses participation in development interventions as an institutionalised expectation – a rationalized myth – and examines how organisations on different levels of government process it. At least two different objectives of participation are appropriate and legitimate for international organisations in the field: the empowerment of local beneficiaries and the achievement of programme goals. Both integrate participatory forums into the organisational logic of development interventions. Local administrations react to the institutionalised expectation with means-ends decoupling, where participatory forums are implemented superficially but de facto remain marginalised in local administrative processes and activities. The book furthermore provides a thick description of the organisationality of participation in development interventions. Participatory forums are shown to be a form of partial organisation. They establish an order in the relationship between administrations and citizens through the introduction of rules and the creation of a defined membership. At the same time, this order is found to be fragile and subject to criticism and negotiation. N2 - Partizipation ist im Feld der Entwicklungszusammenarbeit eine Orthodoxie, ein unentbehrlicher Bestandteil von Projekten und Programmen. Die Arbeit versteht Partizipation in diesem Rahmen als Rationalitätsmythos und analysiert, wie diese institutionalisierte Erwartung von Verwaltungen auf verschiedenen Ebenen bearbeitet wird. Aus der Perspektive internationaler Organisationen existieren im Feld der Entwicklungszusammenarbeit mit dem Empowerment der lokalen Bevölkerung und der Erreichung von Programmzielen zwei angemessene und legitime Zielsetzungen von Partizipation. Beide ermöglichen eine Integration von Partizipation in die Logik von Projekten und Programmen. Lokale Verwaltungen begegnen der institutionalisierten Erwartung mit einer Zweck-Mittel-Entkopplung, bei der Partizipationsforen oberflächlich implementiert, aber in lokalen Verwaltungsprozessen und -aktivitäten de facto marginalisiert werden. Der Organisationsförmigkeit von Partizipation nähert sich die Arbeit durch dichte Beschreibung ihrer Organisationselemente. Die Partizipationsforen werden als eine Form partieller Organisation verstanden, die dem Verhältnis zwischen lokaler Verwaltung und Bürgern eine Ordnung aus Regeln und Mitgliedschaft auferlegt. Gleichzeitig zeigen die Forschungsergebnisse die Fragilität dieser Ordnung auf und legen dar, wie sie hinterfragt und verhandelt wird. KW - participation KW - development interventions KW - organisationality KW - organizational sociology KW - ethnography KW - interpretive research KW - Partizipation KW - Entwicklungszusammenarbeit KW - Organisationsförmigkeit KW - Organisationssoziologie KW - Ethnographie KW - interpretative Forschung Y1 - 2021 ER - TY - THES A1 - Bombart, Diane T1 - The geometry of a complex institution BT - unpacking the meaning structure of results-based management inside the French Development Agency BT - eine Untersuchung der Bedeutungsstruktur von wirkungsorientiertem Management in der Französischen Entwicklungsagentur N2 - Organizations incorporate the institutional demands from their environment in order to be deemed legitimate and survive. Yet, complexifying societies promulgate multiple and sometimes inconsistent institutional prescriptions. When these prescriptions collide, organizations are said to face “institutional complexity”. How does an organization then incorporate incompatible demands? What are the consequences of institutional complexity for an organization? The literature provides contradictory conceptual and empirical insights on the matter. A central assumption, however, remains that internal incompatibilities generate tensions that, under certain conditions, can escalate into intractable conflicts, resulting in dysfunctionality and loss of legitimacy. The present research is an inquiry into what happens inside an organization when it incorporates complex institutional demands. To answer this question, I focus on how individuals inside an organization interpret a complex institutional prescription. I examine how members of the French Development Agency interpret ‘results-based management’, a central but complex concept of organizing in the field of development aid. I use an inductive mixed methods design to systematically explore how different interpretations of results-based management relate to one another and to the organizational context in which they are embedded. The results reveal that results-based management is a contested concept in the French Development Agency. I find multiple interpretations of the concept, which are attached to partly incompatible rationales about “who we are” and “what we do as an organization”. These rationales nevertheless coexist as balanced forces, without escalating into open conflict. The analysis points to four reasons for this peaceful coexistence of diverging rationales inside one and the same organization: 1) individuals’ capacity to manipulate different interpretations of a complex institutional demand, 2) the nature of interpretations, which makes them more or less prone to conflict, 3) the balanced distribution of rationales across the organizational sub-contexts and 4) the shared rules of interpretation provided by the larger socio-cultural context. This research shows that an organization that incorporates institutional complexity comes to represent different, partly incompatible things to its members without being at war with itself. In doing so, it contributes to our knowledge of institutional complexity and organizational hybridity. It also advances our understanding of internal organizational legitimacy and of the translation of managerial concepts in organizations. N2 - Sozialverantwortliche Firmen, kosteneffektive Krankenhäuser, leistungsfähige Administrationen, wettbewerbsfähige Schulen. Moderne Organisationen spiegeln institutionelle, teilweise widersprüchliche Anforderungen an sie wider. Diese Dissertation untersucht, was aus der Integration kollidierender Erwartungen resultiert. Theoretischer Hintergrund und Fragestellung. Organisationen integrieren die institutionellen Anforderungen aus ihrem Umfeld, um Legitimität zu gewinnen oder aufrechtzuerhalten, denn Legitimität bedingt ihr Überleben. Allerdings werden die Anforderungen unserer immer komplexer werdender Gesellschaft zunehmend inkonsistent. Wenn Anforderungen kollidieren sind Organisationen mit „Institutioneller Komplexität“ konfrontiert. Wie integriert eine Organisation konfligierende institutionelle Anforderungen? Was sind die Konsequenzen der institutionellen Komplexität für das innere Leben einer Organisation? Die Literatur liefert widersprüchliche Einsichten zu diesem Phänomen. Dennoch bleibt eine zentrale Annahme, dass die intra-organisationale Repräsentation konfligierender Anforderungen in unlösbare Konflikte ausartet, und somit die Funktionalität einer Organisation, und letztendlich ihre Legitimität, beeinträchtigt. Diese Dissertation untersucht, was passiert, wenn eine Organisation eine komplexe Institution aus ihrem Umfeld integriert. Theoretischer Ansatz. Um diese Frage zu beantworten analysiert die vorliegende Arbeit, Mitglieder einer Organisation eine komplexe institutionelle Anforderung interpretieren. Diese Arbeit verfolgt einen induktiven, interpretativ-relationalen Ansatz auf der Mikro-Ebene: es gilt, die Bedeutungsstruktur von komplexen Institutionen in Organisationen zu rekonstruieren, die den sichtbaren Strukturen und Praktiken unterliegt. Fall und Methoden. Anhand qualitativer und quantitativer Methoden wird systematisch erforscht, wie Mitglieder der Französischen Entwicklungsagentur (Agence Française de Développement – AFD) das Konzept des Wirkungsorientierten Managements interpretieren. Wirkungsorientiertes Management ist ein zentrales, jedoch komplexes Organisationskonzept im Feld der Entwicklungshilfe. Dieses Konzept steht nicht nur im Widerspruch zu weiteren institutionellen Anforderungen in diesem Bereich, sondern auch zu sich selbst. Um die Bedeutungsstruktur von Wirkungsorientiertem Management in der AFD zu explorieren, werden im ersten Schritt die interpretativen Konstrukte – sogenannte Frames – aus 41 Interviews mit Mitgliedern der AFD inkrementell rekonstruiert. Frames beinhalten sowohl eine Definition von Wirkungsorientiertem Management sowie eine Auffassung darüber, wie die AFD auf die Anforderung reagieren sollte, wirkungsorientiertes Management umzusetzen. Diese erste Analyse beantwortet die Frage: welche unterschiedlichen Bedeutungen hat Wirkungsorientiertes Management in der AFD? Die Frames werden, im zweiten Schritt, anhand einer multiplen Korrespondenzanalyse mit weiteren diskursiven Aspekten und miteinander in Relation gesetzt. Die weiteren diskursiven Variablen sind Identitätskonstruktion, Emotionalität und (De)-Legitimierung. Diese Analyse beantwortet die Frage: in welcher Relation stehen die unterschiedlichen Interpretationen von wirkungsorientiertem Management zueinander und wie hoch ist das Konfliktpotential zwischen ihnen? Im dritten Schritt werden nochmals anhand einer multiplen Korrespondenzanalyse die unterliegenden Faktoren der rekonstruierten Bedeutungsstruktur untersucht. Hierzu werden Clusters von Individuen mit ähnlichen Interpretationsmustern gebildet und deren bezeichnende Merkmale herausgearbeitet. Diese Analyse beantwortet die Frage: wer denkt wie über Wirkungsorientiertes Management und wo in der AFD? Das Ziel der Rekonstruktion der Bedeutungsstruktur und derer Einbettung in die Organisation ist, herauszufinden, ob inkompatible Interpretationen in der Organisation vorhanden sind und, wenn ja, warum diese nicht in einen Konflikt eskalieren. Ergebnisse. Die Ergebnisse deuten darauf, dass wirkungsorientiertes Management ein umstrittenes Konzept innerhalb der AFD ist. Multiple und teilweise konfligierende Interpretationen dieses zentralen Konzepts koexistieren in der Organisation, welche zu widersprüchlichen Auffassungen der organisationalen Identität und der präferierten Vorgehensweise bezüglich Wirkungsorientierten Managements führen. Dennoch koexistieren diese Interpretationen friedlich und die AFD bleibt die zentrale, legitime und funktionale Organisation der Französischen Entwicklungshilfepolitik. Die Analyse deutet auf vier Erklärungen für die friedliche Koexistenz entgegengesetzter In-terpretationen in der AFD. Erstens, Individuen sind in der Lage, unterschiedliche Interpretation von komplexen institutionellen Anforderungen zu nutzen, je nach argumentativer Situation. Zweitens, die Natur der interpretativen Konstrukte macht diese unterschiedlich anfällig für Konflikte: während manche neutralisierend wirken sind andere eher polarisierend. Drittens, die differenzierte Distribution von Interpretationen in unterschiedlichen organisationalen Subkontexten separiert und gleicht aus potenziell kollidierende Interpretationen. Viertens, die divergierenden Interpretationen sind nichtsdestotrotz in einem gemeinsamen, weiteren soziokulturellen Kontext (hier die Französische politische Kultur) eingebettet, welcher gemeinsame Interpretationsregeln bietet und somit konfliktreiche Fauxpas verhindert. Schlussfolgerungen und Beitrag. Insgesamt zeigt diese Forschung, dass eine Organisation, die institutionelle Komplexität integriert, sehr unterschiedliche und teilweise inkompatible Gebilde für ihre Mitglieder repräsentieren kann. Entgegengesetzte Auffassungen einer und der selben Institution können in einer Organisation koexistieren und balancieren einander aus, ohne zu eskalieren. Diese Dissertation weist hierfür auf vier Erklärungen hin. Zusätzlich zur Forschung über Institutionelle Komplexität sind die hier gewonnenen Erkenntnisse von Bedeutung für weitere Themen der Organisationsforschung wie organisationale Hybridität, interne Legitimität oder die Translation von Managementkonzepten in Organisationen. Die Dissertation leistet zudem einen wichtigen methodologischen Beitrag durch die Veranschaulichung der besonderen Eignung von multipler Korrespondenzanalyse für die Untersuchung von Bedeutungssystemen. T2 - Die Geometrie einer komplexen Institution KW - Institutional Complexity KW - Results-Based Management KW - Translation KW - Development Aid KW - Aid Effectiveness KW - Geometric Data Analysis KW - Multiple Correspondence Analysis KW - Meaning Structure KW - Frame Analysis KW - French Development Agency KW - Wirksamkeit von Entwicklungszusammenarbeit KW - Entwicklungszusammenarbeit KW - Geometrische Datenanalyse KW - Institutionelle Komplexität KW - Multiple Korrespondenzanalyse KW - Wirkungsorientiertes Management KW - Translationstheorie KW - Frame Analyse; Französische Entwicklungsagentur Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-488724 ER - TY - THES A1 - von Kaphengst, Dragana T1 - Project’s management quality in development cooperation T1 - Managementqualität von Projekten in der Entwicklungszusammenarbeit N2 - In light of the debate on the consequences of competitive contracting out of traditionally public services, this research compares two mechanisms used to allocate funds in development cooperation—direct awarding and competitive contracting out—aiming to identify their potential advantages and disadvantages. The agency theory is applied within the framework of rational-choice institutionalism to study the institutional arrangements that surround two different money allocation mechanisms, identify the incentives they create for the behavior of individual actors in the field, and examine how these then transfer into measurable differences in managerial quality of development aid projects. In this work, project management quality is seen as an important determinant of the overall project success. For data-gathering purposes, the German development agency, the Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), is used due to its unique way of work. Whereas the majority of projects receive funds via direct-award mechanism, there is a commercial department, GIZ International Services (GIZ IS) that has to compete for project funds. The data concerning project management practices on the GIZ and GIZ IS projects was gathered via a web-based, self-administered survey of project team leaders. Principal component analysis was applied to reduce the dimensionality of the independent variable to total of five components of project management. Furthermore, multiple regression analysis identified the differences between the separate components on these two project types. Enriched by qualitative data gathered via interviews, this thesis offers insights into everyday managerial practices in development cooperation and identifies the advantages and disadvantages of the two allocation mechanisms. The thesis first reiterates the responsibility of donors and implementers for overall aid effectiveness. It shows that the mechanism of competitive contracting out leads to better oversight and control of implementers, fosters deeper cooperation between the implementers and beneficiaries, and has a potential to strengthen ownership of recipient countries. On the other hand, it shows that the evaluation quality does not tremendously benefit from the competitive allocation mechanism and that the quality of the component knowledge management and learning is better when direct-award mechanisms are used. This raises questions about the lacking possibilities of actors in the field to learn about past mistakes and incorporate the finings into the future interventions, which is one of the fundamental issues of aid effectiveness. Finally, the findings show immense deficiencies in regard to oversight and control of individual projects in German development cooperation. KW - development cooperation KW - project management quality KW - evaluation KW - GIZ KW - knowledge management KW - Entwicklungszusammenarbeit KW - Qualität des Projektmanagements KW - Evaluierung KW - GIZ KW - Wissensmanagement Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-430992 ER - TY - BOOK A1 - Wilhelm, Jan Lorenz A1 - Hummelbrunner, Richard A1 - Causemann, Bernward A1 - Mutter, Theo A1 - Raab, Michaela A1 - Bugenhagen, Anja A1 - Smid, Hendrik ED - Wilhelm, Jan Lorenz T1 - Evaluation komplexer Systeme BT - Systemische Evaluationsansätze in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit N2 - Seit von Foerster können wir soziale Systeme als Black Boxes betrachten, zu deren Funktionsweise keine klaren Wenn-Dann-Aussagen möglich erscheinen und deren Operationsweise sich für den Beobachter immer nur sequenziell und sprunghaft – und folglich nie ganzheitlich – darstellt. Jedes Bemühen, ein soziales System tiefgründig verstehen und abbilden zu wollen, kann somit schnell ein Gefühl von Orientierungslosigkeit und Überforderung auslösen – ähnlich, wie während einer Achterbahnfahrt. Für die Evaluationsdebatte resultiert aus dieser Sichtweise die Kernfrage, wie nun also im Rahmen von Evaluationen mit sozialer Komplexität umgegangen werden kann. An diese Frage anknüpfend stellt der vorliegende Band das Feld der systemischen Therapie- und Beratungsansätze als inspirierenden Fundus vor, aus welchem sich Konzepte, Methoden und Techniken zur Gestaltung von Evaluationsvorhaben ableiten lassen. Aber welche Möglichkeiten und Grenzen offenbaren sich dabei? Lässt sich sozialer Komplexität mit Hilfe dieser Ansätze besser begegnen? Welche Rahmenbedingungen sollten dabei erfüllt sein und wie lassen sich systemische von nicht-systemischen Ansätzen unterscheiden? T3 - Potsdamer Geographische Praxis - 10 KW - Evaluation KW - komplexe Systeme KW - systemische Ansätze KW - Entwicklungszusammenarbeit KW - Komplexität KW - Entwicklungspolitik KW - Evaluation KW - complex systems KW - systemic approaches KW - development cooperation KW - complexity KW - development policy Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-78384 SN - 978-3-86956-336-7 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - GEN A1 - Vogl, Janna T1 - Social workers, communities and politics : Akteursperspektiven von NGO-Gründern und -Gründerinnen in Südindien T1 - Social workers, communities and politics : Actor perspectives of NGO founders in South India N2 - Gegenstand dieser Arbeit sind die (Selbst-)Darstellungen von Gründer_innen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Bereich Kinder- und Frauenrechte in Tamil Nadu, Südindien. Um diese (Selbst-)Darstellungen angemessen analysieren zu können, wird zuerst eine analytische Herangehensweise entworfen, die davon ausgeht, dass bestehende soziologische Konzepte, die in erster Linie in Auseinandersetzung mit einem spezifischen (west-europäischen) Kontext entstanden sind, nicht unhinterfragt auf andere Kontexte übertragen werden können. Das erschwert die Verwendung von Begrifflichkeiten wie „Zivilgesellschaft“, „Entwicklung“ oder auch der scheinbar klaren Dichotomie von Moderne und Tradition. Eisenstadt machte diese Problematik in der von ihm begonnenen Debatte um „Multiple Modernities“ deutlich. In der vorliegenden Arbeit wird an diese Diskussion mit handlungstheoretischen Argumenten angeknüpft, um auch Akteursperspektiven angemessen analysieren zu können. Nachdem der theoretische Rahmen und die methodische Grundlage der Arbeit erläutert wurden, wird Kontextwissen erarbeitet, um die Analyse der Interviews einzubetten. Es werden Diskurse um Kaste und den Status von Frauen sowie Aspekte der aktuellen politischen Situation Tamil Nadus betrachtet. Die (Selbst-)Darstellungen lassen sich dann anhand der im Titel angedeuteten Dreiteilung aufschlüsseln: Die Gründer_innen setzen sich zum ersten mit der eigenen Rolle auseinander. Sie beschreiben sich als „social worker“ und greifen in den Selbstbeschreibungen zum Teil auf populistische Elemente des politischen Umfeldes zurück. Zum zweiten beschreiben sie die eigene Position gegenüber ihren „Zielgruppen“. Dabei wird deutlich, dass die Beziehungen zwischen NGO und „community“ zwischen Partizipation und Paternalismus schwanken. Zum dritten formulieren sie Zielsetzungen in Abgrenzung zu anderen (lokalen) politischen Akteuren: Sie grenzen sich zum Beispiel von einem ihrem Verständnis nach „westlichen“ Begriff von Entwicklung ab und formulieren demgegenüber „eigene“ Ziele. Sie reflektieren über lokale Kooperationen, z.B. mit politischen Persönlichkeiten, Kastenassoziationen, aber auch über Abgrenzungen oder Zusammenstöße, die sich dabei ergeben. Insgesamt wird deutlich, dass die (Selbst-)Darstellungen der Gründer_innen sich spannungsgeladen und ambivalent auf unterschiedliche Diskurse, Ideen und soziale Praktiken beziehen. Sie lassen sich insbesondere nicht in eine Perspektive von „Entwicklung“ einordnen, welche auf der Dichotomie von Moderne und Tradition aufbaut. N2 - The subject of this thesis are the (self-)descriptions of founders of children's and women's rights NGOs in Tamil Nadu, South India. To allow an appropriate analysis of these (self-)descriptions, an analytical framework is constructed which is based upon the assumption that sociological concepts which are products of involvement with western-European contexts cannot be transferred to different contexts unquestioned. This complicates the use of existing concepts, as "development", "civil society" or the seemingly simple and evident dichotomy of modernity and tradition. Shmuel N. Eisenstadt started the discussion about the difficulties connected to this dichotomy through the debate about "multiple modernities". The thesis takes its point of departure from this debate and develops action-theoretical arguments to draw a framework for the analysis of the perspectives of actors in the field of NGOs in Tamil Nadu. A discussion of the analytical and methodological framework of this study is followed by a description of selected contextual aspects of the interviewee’s lives. Particularly interesting in the study of Tamil Nadu are discourses about the status of women, the relevance of caste, and facets of the (current) political situation. The analysis of the (self-)descriptions is structured by the tripartion visible in the title of the thesis: Firstly, the founders have to deal with their own position. They describe themselves as "social workers" and are to some extent drawing on elements of the (current) populist political environment in Tamil Nadu to define this role. Secondly, they describe their position towards their "target groups". It becomes clear that the relationship between founders and "communities" fluctuates between participation and paternalism. Thirdly, they formulate their goals in relationship to other (local) political actors: They dissociate themselves from "western" views of development and frame their "own projects" in opposition. They reflect on the possibilities as well as the restrictions of local cooperation, for example with political figures, caste associations, and so on. It becomes clear that the (self-)descriptions of the founders suspensefully and ambivalently draw from different social practices, discourses, and ideas. They especially cannot be classified from the perspective of a (linear) "development" based upon the dichotomy of tradition and modernity. KW - Multiple Modernities KW - Entwicklungszusammenarbeit KW - Frauenrechte KW - lokale Nichtregierungsorganisationen KW - Indien KW - multiple modernities KW - development cooperation KW - women's rights KW - local NGOs KW - India Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-68922 ER - TY - BOOK ED - Volger, Helmut ED - Weiß, Norman T1 - Die Vereinten Nationen vor globalen Herausforderungen : Referate der Potsdamer UNO-Konferenzen 2000–2008 N2 - Der Forschungskreis Vereinte Nationen wurde 1999 als informelles Netzwerk für UN-Forschung gegründet mit dem Ziel, den Informationsaustausch unter den Wissenschaftlern der verschiedenen Fachdisziplinen und den Dialog mit den Praktikern zu fördern. Die regelmäßig stattfindenden Potsdamer UNO-Konferenzen des Forschungskreises Vereinte Nationen widmen sich der kritischen Analyse der UN-Forschung. Darüber hinaus bieten sie ein Forum für die Diskussion mit Politikern, UN-Mitarbeitern, Diplomaten und Journalisten über die Aufgaben der Vereinten Nationen und ihre Strukturen sowie über Konzepte zu ihrer Reform. Im vorliegenden Buch werden wichtige Referate der Potsdamer UNO-Konferenzen 2000 – 2008 veröffentlicht, die sich unter anderem den Themenbereichen Friedenssicherung, Menschenrechtsschutz und Umweltschutz durch die Vereinten Nationen, der Reform der UN-Hauptorgane sowie der deutschen UN-Politik und der UN-Politik im Rahmen der Europäischen Union widmen, und die ergänzt werden durch Beiträge der beiden Herausgeber zu den Problemen und Perspektiven der UN-Forschung in Deutschland. N2 - The Forschungskreis Vereinte Nationen (Research Group on the United Nations) was founded in 1999 with the aim of promoting the exchange of information among scientists of different disciplines and the dialogue between the UN researchers and the practitioners. The Potsdam Conferences of the Forschungskreis convened at regular intervals address the critical analysis of UN research. Moreover the conferences provide a forum for the discussion with politicians, UN officials, diplomats and journalists about the tasks of the UN and its structures as well as about concepts for its reform. The present book publishes important lectures of the Potsdam Conferences 2000 – 2008, dealing among other things with peacekeeping, human rights protection and environmental protection of the United Nations, the reform of its principal organs as well as with the German UN policy and the UN policy of the European Union. The lectures are supplemented by contributions of the two editors on the problems and perspectives of UN research in Germany. KW - Vereinte Nationen KW - UN-Reform KW - Menschenrechtsschutz KW - Friedenssicherung KW - Entwicklungszusammenarbeit KW - United Nations KW - UN reform KW - human rights protection KW - peacekeeping KW - development cooperation Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-52355 SN - 978-3-86956-139-4 ER - TY - GEN A1 - Kiraly, Attila T1 - Zwischenruf : Experten T1 - Zwischenruf : Experts N2 - In den vergangenen zwei Jahrzehnten hieß es, es gebe keine Entwicklung ohne Frieden. Daraus wurde abgeleitet, man müsse Soldaten nach Afghanistan schicken, um Entwicklungsperspektiven zu sichern. Dies wurde sodann abgewandelt: "Ohne Sicherheit keine Entwicklung". Mit dem Scheitern der Intervention im Land der Afghanen wurde daraus: "Ohne Entwicklung keine Sicherheit". Dies hat Auswirkungen auf die Entwicklungszusammenarbeit: Frieden als Ziel ist verschwunden, sie wird zur Funktion der "Sicherheit Deutschlands", die am Hindukusch verteidigt werden soll. Dafür wird passendes Personal gesucht. KW - Entwicklungszusammenarbeit KW - Afghanistan KW - GIZ KW - Development Cooperation KW - Afghanistan KW - GIZ Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-51357 ER - TY - THES A1 - Ehrke, Jürgen T1 - Zur Stabilisierung fragmentierter Staaten T1 - On the stabilization of fragmented states BT - Dezentralisierung, Entwicklungszusammenarbeit und das Gespenst des Separatismus BT - decentralization, development cooperation and the spectre of secession N2 - Die internationale Staatengemeinschaft steht Sezessionsbestrebungen zur Aufspaltung bestehender Staaten gewöhnlich ablehnend gegenüber. Gleichzeitig wendet sie in vielen Ländern Instrumente der Entwicklungspolitik an und greift so auch in den dortigen politischen Prozess ein. Untersucht wird, inwiefern Entwicklungspolitik so gestaltet werden kann, dass sie nicht, quasi als Nebenwirkung, einer Sezessionsbewegung zum Durchbruch verhilft. Betrachtet wird dabei neben der gezielten Förderung wirtschaftlichen Wachstums auch das Instrument der Dezentralisierung, das oft als Mittel zur „Beruhigung“ separatistischer Bestrebungen vorgeschlagen wird. Zuvor jedoch wird aufgewiesen, dass eine Politik, die Sezessionen verhindern will, zumindest in vielen Fällen auch moralphilosophisch schlüssig begründet werden kann. Den Abschluss der Arbeit bilden drei Fallstudien zu Sezessionen auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. N2 - The international community is usually set against secessionist movements that aim at the splitting up of existing states. At the same time, in many countries instruments of development policy are applied, that automatically influence the political process there. The investigation here seeks to answer the question whether development policies can be designed in a way that they don’t unwillingly trigger secession as a side effect. In doing so, the focus is not only on growth-enhancing policies, but also on the instrument of decentralization, which is often presented as a tool suited to appease separatist movements. Prior to that, though, it is demonstrated that a policy aiming at the prevention of secessions can – in many cases at least – be justified with sound arguments of moral philosophy. The concluding chapter looks at three case studies of secessions that have been attempted on the territory of the former Soviet Union. KW - Separatismus KW - Sezession KW - fragmentierte Staaten KW - Dezentralisierung KW - Entwicklungszusammenarbeit KW - Georgien KW - Transnistrien KW - Tschetschenien KW - separatism KW - secession KW - fragmented states KW - decentralization KW - development aid KW - Georgia KW - Transnistria KW - Chechnya Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-53975 SN - 978-3-86956-155-4 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER -