TY - THES A1 - Khshiboon, Abeer T1 - הנצרות הפלסטינית ויחסה לארץ הקודש T1 - Palestinian christianity and its relation to the Holy Land T1 - Das palästinensische Christentum und seine Beziehung zum Heiligen Land BT - ישו ההיסטורי בהקשרו הדתי-פוליטי BT - historical Jesus in his religious-political context BT - Der historische Jesus in seinem religiös-politischen Kontext N2 - העבודה הזאת עוסקת בנצרות הקדומה ובשלבי התפתחותה במאה הראשונה לספירה. הדגש בעבודה הוא על יחסי הגומלין בין הנצרות ל ארץ הקודש. המחקר הזה מציע קריאה אלטרנטיבית של המקורות העבריים הקדומים, שלפיה התנועה של ישו ההיסטורי נתפסת כתוצר של השיח הת יאולוגי והפוליטי באו תה תקופה בגליל וביהודה. הקריאה המוצעת מאתגרת את המגמה המקובלת בספרות המחקר, אשר נוטה להפריד לא רק בין ישו לבין הקשרו הדתי, אלא גם בין אלמנטים דתיים לפוליטיים בנצרות הקדומה. מטרת מחקר זה היא לאפשר הסתכלות מקומית על הנצרות של המאה הראשונה כחלק בלתי נפרד מן התמונה הפלסטינית הדתית והפוליטית הרחבה. המחקר מחולק לחמשה פרקים. הפרק הראשון מציג רקע היסטורי לכיתות וזרמי היהדות בארץ הקודש במאה הראשונה מנקודת מבט דתית -פוליטית. הפרק הזה מעמיק את ההבנה של גווני התודעה ההיסטורית של אנשי ארץ הקודש במאה הראשונה לספירה. הפרק השני מציג את תולדות הנצרות של ישו ההיסטורי בשיטה תימטית , שמאירה את התהליך המורכב שישו והעם הפלסטיני-יהודי עבר בתקופה הזאת. שלושת הת ימות בפרק השני הן: ההלכה של ישו )כשרות ושבת(; המרד השקט )המשמעות הפוליטית של פסטיבל הפסח בירושלים עבור יהודי הבית השנ י(; והגאולה עלי אדמות על פי ישו המתואר בספרי הבשורה. הפרק השלישי מציג את תולדות הנצרות על פי פאולוס. הפרק מתמקד בהעברת ישו מירושלים לרומא, ודן בתוצאות המעבר הזה תוך הדגשת השלכותיו על הדור הנוצרי הראשון ועל ארץ הקודש. הפרק הרביעי הוא פרק "הנצרות הפלסטינית" שמסכם את שלושת הפרקים הקודמים, ומציע קריאה פוסט- קולוניאלית של הנצרות הפלסטינית של ישו ההיסטורי )היהודי( אל מול הנצרות הרומית שהתבססה מאוחר יותר על הת יאולוגיה של פאולוס. הפרק הזה מסביר מדוע חשוב לחבר מחדש בין הדתי לפוליטי, ומדגיש כי ההשקפה האוניברסאלית הידועה של הנצרות לא הייתה חלק מתנועתו של ישו, מכיוון שישו ההיסטורי היה מונע על ידי היותו יהודי, עם תחושת שייכות גבוהה לקהילתו הפלסטינית -יהודית, ולא על ידי כך שהוא הבן של אלוהים. הפרק החמישי הוא פרק הסיום, ובו מוצג סיכום קצר, ויש בו סקירה של השלכות תיאורטיות של עבודת מחקר זו והמלצות למחקרים עתידיים. N2 - This work deals with early Christianity and its stages of development in the first century AD. The emphasis in the work is on the relationship between Christianity and the Holy Land. This study offers an alternative reading according to which the movement of historical Jesus is perceived as an outcome of the theological and political discourse at that time in the Galilee and Judea. The proposed reading challenges the mainstream, which tends to disconnect not only Jesus from his religious context; but also, the religious elements of early Christianity from its the political ones. The aim of this study is to enable a local perspective on first-century Christianity as an integral part of the broader Palestinian religious and political picture. The study is divided into five chapters. The first chapter presents a historical background to the Jewish sects and movements in the Holy Land, during the Second Temple period, from a religious-political point of view. This chapter deepens our understanding of the variety of thehistorical consciousness of the people of the Holy Land in the first century AD. The second chapter presents the Christian history of the historical Jesus in a thematic method, through which the light is shed on the complexities of the process that Jesus and the Palestinian-Jewish people went through during this period. The three themes are: the law of Jesus (kosher and Shabbat); The Silent Protest (the political meaning of Passover festival in Jerusalem for the Jews during the Second Temple period); And redemption on earth according to Jesus of the Gospels. The third chapter presents the history of Christianity according to Paul. The chapter focuses on the transfer of Jesus from Jerusalem to Rome, and discusses the consequences of this transition while emphasizing its implications on the first Christian generation and the Holy Land. The fourth chapter is the chapter of "Palestinian Christianity", which summarizes the previous three chapters, and offers a post-colonial reading of the Palestinian Christianity of historical (Jewish) Jesus versus Roman Christianity, which was later based on Paul's theology. This chapter explains why it is important to reconnect the religious with the political. It emphasizes that the well-known universal view of Christianity, probably, was not part of Jesus' movement, since historical Jesus was driven by being a Palestinian-Jew with a high sense of belonging to his community, and not by the idea of being the Son of God. The fifth chapter is the concluding chapter, which presents a final summary, theoretical implications, and recommendations for future research. N2 - Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem frühen Christentum und seinen Entwicklungsstufen im ersten Jahrhundert nach Christus. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf der Beziehung zwischen dem Christentum und dem Heiligen Land. Die Studie bietet eine alternative Lesart, nach der die Bewegung des historischen Jesus als ein Ergebnis des damaligen theologischen und politischen Diskurses in Galiläa und Judäa verstanden wird. Die vorgeschlagene Lesart stellt etablierte Lesarten in Frage, die dazu neigen, nicht nur Jesus von seinem religiösen Kontext zu trennen, sondern auch die religiösen Elemente des frühen Christentums von seinen politischen. Das Ziel dieser Studie ist es, eine lokale Perspektive auf das Christentum des ersten Jahrhunderts als integralen Bestandteil des breiteren palästinensischen religiösen und politischen Bildes zu ermöglichen. Die Studie ist in fünf Kapitel unterteilt. Das erste Kapitel präsentiert einen historischen Hintergrund aus religiös-politischer Sicht zu den jüdischen Sekten und Bewegungen im Heiligen Land während der Zeit des Zweiten Tempels. Dieses Kapitel vertieft unser Verständnis für die Vielfalt des historischen Bewusstseins der Menschen im Heiligen Land im ersten Jahrhundert nach Christus. Das zweite Kapitel stellt die christliche Geschichte des historischen Jesus in einer thematischen Methode dar, die die Komplexität des Prozesses, den Jesus und das palästinensisch-jüdische Volk in dieser Zeit durchliefen, erläutert. Die drei Themen sind: Das Gesetz Jesu (Koscher und Schabbat); Der stille Protest (die politische Bedeutung des Pessachfestes in Jerusalem für die Juden während der Zeit des Zweiten Tempels); Und die Erlösung auf Erden nach dem Jesus der Evangelien. Das dritte Kapitel stellt die Geschichte des Christentums nach Paulus dar. Das Kapitel konzentriert sich auf die Überführung Jesu von Jerusalem nach Rom und diskutiert die Folgen dieses Übergangs, wobei die Auswirkungen auf die erste christliche Generation und das Heilige Land betont werden. Das vierte Kapitel ist das Kapitel des "palästinensischen Christentums", das die vorangegangenen drei Kapitel zusammenfasst und eine postkoloniale Lesart des palästinensischen Christentums des historischen (jüdischen) Jesus gegenüber dem römischen Christentum bietet, das später auf der Theologie des Paulus beruhte. Dieses Kapitel erklärt, warum es wichtig ist, das Religiöse mit dem Politischen zu verbinden. Es betont, dass die bekannte universale Sicht des Christentums wahrscheinlich nicht Teil der Bewegung Jesu war, da der historische Jesus davon angetrieben wurde, ein palästinensischer Jude mit einem hohen Zugehörigkeitsgefühl zu seiner Gemeinschaft zu sein, und nicht von der Idee, der Sohn Gottes zu sein. Das fünfte Kapitel ist das Schlusskapitel, das eine abschließende Zusammenfassung, theoretische Implikationen und Empfehlungen für zukünftige Forschungen enthält. KW - Palestinian KW - Christianity KW - Palestine KW - historical Jesus KW - post-colonialism KW - פוסט-קולוניאליזם KW - ישו ההיסטורי KW - פלסטיני KW - פלסטין KW - נצרות KW - Christentum KW - Palästina KW - palästinensisch KW - historischer Jesus KW - Postkolonialismus Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-501209 ER - TY - BOOK A1 - Heikaus, Ulrike T1 - Deutschsprachige Filme als Kulturinsel T1 - German-speaking films as culture Islands BT - zur kulturellen Integration der deutschsprachigen Juden in Palästina 1933-1945 BT - about the culture integration of German-speaking Jews in Palestine, 1933-1945 T3 - Pri ha-Pardes N2 - Im sechsten Band der Reihe Pri ha-Pardes untersucht Ulrike Heikaus die deutschsprachigen Filme, die zwischen 1933 und 1945 aus Mitteleuropa nach Palästina importiert und einer breiten Öffentlichkeit vorgeführt wurden. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Bedeutung und Repräsentation dieser deutschsprachigen Filme in der palästinensischen Filmkultur, ihre Wahrnehmung und Rezeption, vor allem durch die deutschsprachigen Einwanderer selbst. Mehr als zweihundert deutschsprachige Filme wurden in den palästinensischen Kinotheatern während der Jahre 1930 bis 1945 in Palästina zum Teil über Jahre hinweg regelmäßig aufgeführt. Doch wie sehr waren diese Filme tatsächlich in der hebräischsprachigen Öffentlichkeit präsent? Wie wurde für sie geworben? Und wie wurden diese Filme von den deutschsprachigen Einwanderer wahrgenommen? Antworten dazu geben dabei vor allem die in Palästina in den dreißiger und vierziger Jahren erschienenen Zeitungen in deutscher Sprache, die den Neueinwanderern als Mittel zur sozialen Kommunikation und Plattform für gesellschaftliches, kulturelles und soziales Leben zur Verfügung standen. Untersucht werden ferner Materialien israelischer Archive, die über den Aspekt des deutschsprachigen Filmimports und die Vermarktung der Filme im Kontext der frühen Kinokultur im damaligen Palästina Aufschluss geben. N2 - The focus of this study are the numerous German-speaking films, which were imported to Palestine from Europe between 1933 and 1945 and screened for a broad public. The importance and representation of these films for the young film culture of Palestine, their perception and reception, especially by the German-speaking Jews, will be investigated and analysed in this thesis. T3 - Pri ha-Pardes - 6 KW - Palästina KW - Deutsche Juden KW - Kulturtransfer KW - deutscher Film vor 1945 KW - Palestine KW - German Jews KW - culture transfer KW - History of German film before 1945 Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-17059 SN - 978-3-940793-36-2 SN - 1863-7442 SN - 2191-4540 IS - 6 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Burkert, Rebecca T1 - Struggle for existence T1 - Kampf ums Überleben BT - acts of subjecthood as contentious claim-making in the West Bank BT - Akte der Subjekthaftigkeit als umstrittenes Claim-Making im Westjordanland N2 - In this project, I sought to understand how Palestinian claim-making in the West Bank is possible within the context of continuing Israeli occupation and repression by the Palestinian political leadership. I explored the questions of what channels non-state actors use to advance their claims, what opportunities they have for making these claims, and what challenges they face. This exploration covers the time period from the Oslo Accords in the mid-1990s to the so-called Great March of Return in 2018. I demonstrated that Palestinians used different modes and strategies of resistance in the past century, as the area of what today is Israel/Palestine has historically been a target for foreign penetration. Yet, the Oslo agreements between the Israeli government and the Palestinian leadership have ended Palestinians’ decentralized and pluralist social governance, reinforced Israeli rule in the Palestinian territories, promoted continuing dispossession and segregation of Palestinians, and further restricted their rights and their claim-making opportunities until this day. Therefore, today, Palestinian society in the West Bank is characterized by fragmentation, geographical and societal segregation, and double repression by Israeli occupation and Palestinian Authority (PA) policies. What is more, Palestinian claim-making is legally curtailed due to the establishment of different geographical entities in which Palestinians are subjugated to different forms of Israeli rule and regulations. I argue that the concepts of civil society and acts of citizenship, which are often used to describe non-state actors’ rights-seeking activities, fall short on understanding and describing Palestinian claim-making in the West Bank comprehensively. By determining their boundaries, the concept of acts of subjecthood evolved as a novel theoretical approach within the research process and as a means of claim-making within repressive contexts where claim makers’ rights are curtailed and opportunities for rights-seeking activities are few. Thereby, this study applies a new theoretical framework to the conflict in Israel/Palestine and contributes to a better understanding of rights-seeking activities within the West Bank. Further, I argue that Palestinian acts of subjecthood against hostile Israeli rule in the West Bank are embedded within the comprehensive structure of settler colonialism. As a form of colonialism that aims at replacing an indigenous population, Israeli settler colonialism in the West Bank manifests itself in restrictions of Palestinian movement, settlement constructions, home demolitions, violence, and detentions. By using grounded theory and inductive reasoning as methodological approaches, I was able to make generalizations about the state of Palestinian claim-making. These generalizations are based on the analysis of secondary materials and data collected via face-to-face and video interviews with non-state actors in Israel/Palestine. The conducted research shows that there is not a single measure or a standalone condition that hinders Palestinian claim-making, but a complex and comprehensive structure that, on the one hand, shrinks Palestinian living space by occupation and destruction and, on the other hand, diminishes Palestinian civic space by limiting the fundamental rights to organize and build social movements to change the status Palestinians live in. Although the concrete, tangible outcomes of Palestinian acts of subjecthood are marginal, they contribute to strengthening and perpetuating Palestinian’s long history of resistance against Israeli oppression. With a lack of adherence to international law, the neglect of UN resolutions by the Israeli government, the continuous defeats of rights organizations in Israeli courts, and the repression of institutions based in the West Bank by PA and occupation policies, Palestinian acts of subjecthood cannot overturn current power structures. Nevertheless, the ongoing persistence of non-state actors claiming rights, as well as the pop-up of new initiatives and youth movements are all essential for strengthening Palestinians’ resilience and documenting current injustices. Therefore, they can build the pillars for social change in the future. Das Ziel der vorliegenden Dissertation war es zu untersuchen, wie palästinensisches claim-making, also die Artikulation von Forderungen bzw. die Geltendmachung von bestimmten Rechten, vor dem Hintergrund der anhaltenden israelischen Besatzung und Repressalien durch die palästinensische politische Führung im Westjordanland durchgesetzt werden kann. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, welche Kanäle nichtstaatliche Akteure nutzen, um ihre Ansprüche geltend zu machen, welche Möglichkeiten sich ihnen dafür bieten und vor welchen Herausforderungen sie stehen. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich dabei vom Osloer Friedensprozess Mitte der 1990er Jahre bis hin zum sogenannten Great March of Return im Jahr 2018. Die im Gebiet des heutigen Israel/Palästina lebenden PalästinenserInnen bedienten sich in Zeiten ausländischer Einflussnahme, z.B. während der britischen Besatzung im vergangenen Jahrhundert, verschiedenster Widerstandsformen und -strategien. Jedoch haben die Osloer Abkommen zwischen der israelischen Regierung und der palästinensischen Führung die dezentrale und partizipative Mobilisierung der palästinensischen Gesellschaft erschwert, die andauernde Enteignung von PalästinenserInnen begünstigt und ihre Rechte bis zum heutigen Tag weiter eingeschränkt. Die heutige palästinensische Gesellschaft im Westjordanland ist daher durch Zersplitterung, geografische und gesellschaftliche Segregation und doppelte Un-terdrückung durch die israelische Besatzung sowie die Palästinensische Autonomiebehörde gekennzeichnet. Zudem führt die Etablierung verschiedener geografischer Entitäten, in denen PalästinenserInnen unterschiedlichen Formen israelischer Herrschaft, Regularien und Ein-griffsrechten unterworfen sind, dazu, dass palästinensisches claim-making auch formalrecht-lich eingeschränkt ist. Um die Aktivitäten nichtstaatlicher Akteure in diesem Kontext beschreiben zu können, wer-den häufig das Konzept der Zivilgesellschaft oder das der acts of citizenship herangezogen. In der vorliegenden Arbeit wird jedoch argumentiert, dass diese Konzepte nur bedingt auf den Status Quo im Westjordanland anwendbar sind und palästinensisches claim-making nicht hinreichend verstehen und beschreiben können. Im Laufe des Forschungsprozesses hat sich daher das Konzept der acts of subjecthood als neuer theoretischer Ansatz herausgebildet, der claim-making in repressiven Kontexten beschreibt, in denen nichtstaatliche Akteure nur geringen Handlungsspielraum haben, ihre Forderungen durchsetzen zu können. Durch diese „Theorie-Brille“ ermöglicht meine Forschung einen neuartigen Blick auf den israelisch-palästinensischen Konflikt und trägt auf diese Weise zu einem besseren Verständnis von claim-making-Aktivitäten im Westjordanland bei. Darüber hinaus bettet die vorliegende Ar-beit acts of subjecthood in den größeren Kontext des Siedlungskolonialismus ein. Dieser beschreibt eine Form des Kolonialismus, die darauf abzielt, eine einheimische Bevölkerung durch die der Kolonialmacht zu ersetzen. Im Westjordanland manifestiert sich der israelische Siedlungskolonialismus in der Einschränkung der Bewegungsfreiheit von PalästinenserIn-nen, dem Bau von Siedlungen, der Zerstörung von Häusern, Gewalt und Inhaftierungen. Die Verwendung der Grounded Theory und des induktiven Denkens als methodische Ansätze ermöglichte es, verallgemeinerbare Aussagen zum Zustand palästinensischen claim-makings treffen zu können. Diese Verallgemeinerungen beruhen auf der Analyse von Sekundärquellen und Daten, die im Rahmen von Interviews mit VertreterInnen nichtstaatlicher Organisationen in Israel/Palästina erhoben wurden. Die durchgeführte Analyse macht deutlich, dass nicht eine einzelne Maßnahme oder Bedingung palästinensisches claim-making behindert, sondern eine komplexe, vielschichtige und zielgerichtet implementierte Struktur. Diese verringert einerseits den Lebensraum von PalästinenserInnen durch Besatzung und Zerstörung und schränkt andererseits den zivilen Raum ein, indem sie ihnen grundlegende Rechte und fundamentale Freiheiten verwehrt. Obwohl die konkreten Auswirkungen palästinensischer acts of subjecthood marginal sind, tragen sie dazu bei, den Widerstand gegen politische Unterdrückung zu stärken und fortzusetzen. Angesichts der Verletzung von Völkerrecht und der Missachtung zahlreicher UN-Resolutionen durch die israelische Regierung, der Niederlagen von Menschenrechtsorganisationen vor israelischen Gerichten, der Unterdrückung von Institutionen im Westjordanland durch die Palästinensische Autonomiebehörde und die Besatzungspolitik können acts of subjecthood die derzeitigen Machtstrukturen nicht aufbrechen. Dennoch sind die anhaltende Beharrlichkeit nichtstaatlicher Akteure, Forderungen zu artikulieren und Rechte einzufordern und die Gründung neuer Initiativen und Organisationen essenziell für die Stärkung gesellschaftlicher Resilienz sowie die Dokumentation von Ungerechtigkeiten und Rechtsverletzungen. Diese Akteure legen so den Grundstein für einen möglichen gesellschaftspolitischen Wandel in der Zukunft. N2 - Das Ziel der vorliegenden Dissertation war es zu untersuchen, wie palästinensisches claim-making, also die Artikulation von Forderungen bzw. die Geltendmachung von bestimmten Rechten, vor dem Hintergrund der anhaltenden israelischen Besatzung und Repressalien durch die palästinensische politische Führung im Westjordanland durchgesetzt werden kann. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, welche Kanäle nichtstaatliche Akteure nutzen, um ihre Ansprüche geltend zu machen, welche Möglichkeiten sich ihnen dafür bie-ten und vor welchen Herausforderungen sie stehen. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich dabei vom Osloer Friedensprozess Mitte der 1990er Jahre bis hin zum sogenannten Great March of Return im Jahr 2018. Die im Gebiet des heutigen Israel/Palästina lebenden PalästinenserInnen bedienten sich in Zeiten ausländischer Einflussnahme, z.B. während der britischen Besatzung im vergangenen Jahrhundert, verschiedenster Widerstandsformen und -strategien. Jedoch haben die Osloer Abkommen zwischen der israelischen Regierung und der palästinensischen Führung die dezentrale und partizipative Mobilisierung der palästinensischen Gesellschaft erschwert, die andauernde Enteignung von PalästinenserInnen begünstigt und ihre Rechte bis zum heutigen Tag weiter eingeschränkt. Die heutige palästinensische Gesellschaft im Westjor-danland ist daher durch Zersplitterung, geografische und gesellschaftliche Segregation und doppelte Unterdrückung durch die israelische Besatzung sowie die Palästinensische Auto-nomiebehörde gekennzeichnet. Zudem führt die Etablierung verschiedener geografischer Entitäten, in denen PalästinenserInnen unterschiedlichen Formen israelischer Herrschaft, Regularien und Eingriffsrechten unterworfen sind, dazu, dass palästinensisches claim-making auch formalrechtlich eingeschränkt ist. Um die Aktivitäten nichtstaatlicher Akteure in diesem Kontext beschreiben zu können, werden häufig das Konzept der Zivilgesellschaft oder das der acts of citizenship herangezogen. In der vorliegenden Arbeit wird jedoch argumentiert, dass diese Konzepte nur be-dingt auf den Status Quo im Westjordanland anwendbar sind und palästinensisches claim-making nicht hinreichend verstehen und beschreiben können. Im Laufe des Forschungspro-zesses hat sich daher das Konzept der acts of subjecthood als neuer theoretischer Ansatz herausgebildet, der claim-making in repressiven Kontexten beschreibt, in denen nichtstaatliche Akteure nur geringen Handlungsspielraum haben, ihre Forderungen durchsetzen zu können. Durch diese „Theorie-Brille“ ermöglicht meine Forschung einen neuartigen Blick auf den israelisch-palästinensischen Konflikt und trägt auf diese Weise zu einem besseren Verständnis von claim-making-Aktivitäten im Westjordanland bei. Darüber hinaus bettet die vorliegende Arbeit acts of subjecthood in den größeren Kontext des Siedlungskolonialismus ein. Dieser beschreibt eine Form des Kolonialismus, die darauf abzielt, eine einheimische Bevölkerung durch die der Kolonialmacht zu ersetzen. Im Westjordanland manifestiert sich der israelische Siedlungskolonialismus in der Einschränkung der Bewegungsfreiheit von PalästinenserInnen, dem Bau von Siedlungen, der Zerstörung von Häusern, Gewalt und Inhaftierungen. Die Verwendung der Grounded Theory und des induktiven Denkens als methodische Ansätze ermöglichte es, verallgemeinerbare Aussagen zum Zustand palästinensischen claim-makings treffen zu können. Diese Verallgemeinerungen beruhen auf der Analyse von Sekundärquellen und Daten, die im Rahmen von Interviews mit VertreterInnen nichtstaatlicher Organisationen in Israel/Palästina erhoben wurden. Die durchgeführte Analyse macht deutlich, dass nicht eine einzelne Maßnahme oder Bedingung palästinensisches claim-making behindert, sondern eine komplexe, vielschichtige und zielgerichtet implementierte Struktur. Diese verringert einerseits den Lebensraum von PalästinenserInnen durch Besatzung und Zerstörung und schränkt andererseits den zivilen Raum ein, indem sie ihnen grundlegende Rechte und fundamentale Freiheiten verwehrt. Obwohl die konkreten Auswirkungen palästinensischer acts of subjecthood marginal sind, tragen sie dazu bei, den Widerstand gegen politische Unterdrückung zu stärken und fortzusetzen. Angesichts der Verletzung von Völkerrecht und der Missachtung zahlreicher UN-Resolutionen durch die israelische Regierung, der Niederlagen von Menschenrechtsorganisationen vor israelischen Gerichten, der Unterdrückung von Institutionen im Westjordanland durch die Palästinensische Autonomiebehörde und die Besatzungspolitik können acts of subjecthood die derzeitigen Machtstrukturen nicht aufbrechen. Dennoch sind die anhaltende Beharrlichkeit nichtstaatlicher Akteure, Forderungen zu artikulieren und Rechte einzufordern und die Gründung neuer Initiativen und Organisationen essenziell für die Stärkung gesellschaftlicher Resilienz sowie die Dokumentation von Ungerechtigkeiten und Rechtsverletzungen. Diese Akteure legen so den Grundstein für einen möglichen gesellschaftspolitischen Wandel in der Zukunft. KW - contentious politics KW - citizenship KW - palestine KW - claim-making KW - rights KW - resistance KW - acts of citizenship KW - Akte der Staatsbürgerschaft KW - Staatsbürgerschaft KW - Rechte einfordern KW - Palästina KW - Widerstand KW - Rechte Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-542937 ER - TY - BOOK A1 - Bahouth, Chadi T1 - Der Konflikt um Wasser in Israel und Palästina BT - Konfliktstoff trotz Friedensquells – die vergebene Chance einer nachhaltigen und gerechten Lösung N2 - Wasser ist rar im Nahen Osten. Die knappe Ressource wird immer häufiger zum Gegenstand politischer Konflikte in der ohnehin instabilen Region. Der Konflikt zwischen Israel und Palästina gilt als eines der gravierendsten Beispiele für diese Entwicklung: Wasser als umkämpftes Menschenrecht, Wasser als strategisches Mittel der Besetzungspolitik und Wasser als Gegenstand langwieriger Verhandlungen. Der Wasserkonflikt ist so alt wie der Nahostkonflikt selbst. Sogar mit Beginn des Oslo-Prozesses 1993 hat es weder einen grundlegenden Wandel im Wasserkonflikt, noch in der Aussicht auf Veränderung der Wasserknappheit gegeben. Immerhin können die Palästinenser in der momentanen Situation ihre eigene Wasserversorgung dort selbst verwalten, wo es ihnen laut der Übereinkünfte erlaubt ist. Jedoch ist diese Freiheit eine sehr begrenzte und eine endgültige Klärung dieses Streitpunktes wurde, zusammen mit Jerusalem, den Flüchtlingen, den Siedlungen und der Staatsbildung auf die Endstatusverhandlungen verschoben. Chadi Bahouth, Absolvent des Otto-Suhr-Instituts der Freien Universität Berlin, untersucht in seiner Doktorarbeit die Gründe für die ungelöste Wasserfrage. Er analysiert die historische und rechtliche Chronologie des Konfliktes, bietet Lösungsvorschläge für die Wasserkrise an und erklärt, warum die Region dennoch für Generationen nicht zur Ruhe kommen wird. N2 - Water is rare at the Middle East and becomes more and more a matter of political conflicts in the already instable region. The conflict between Israel and Palestine is a serious noticeable example of this development: water as a hard-fought human right, water as a strategic mean of the politics of occupation and water as a matter of protracted negotiations. The battles for water are as old as the Middle East conflict itself. Even with the beginning of the Oslo-Process in 1993 there has not been a fundamental change containing the water conflict. After all, the Palestinians in the actual situation can administrate their own water supply, where they are allowed to concern the accords. But this freedom is strictly confined and a clarification of the controversial subject, together with Jerusalem, the refugees, the settlements and the building of the state were adjusted to the negotiations of the permanent status. Chadi Bahouth, alumnus of the Otto-Suhr-Institute (Free University Berlin), inspects in his doctoral thesis the reasons for the unsolved water politics. He analyses the historical and judicial chronology of the conflict, offers proposals for solution and explains, why the region will not be steadied for generations, nevertheless. T3 - Horizonte 21 : Umwelt · Energie · Sicherheit - 2 KW - Nahostkonflikt KW - Israel KW - Palästina KW - Wasser KW - Friedensprozess KW - Middle-East Conflict KW - Israel KW - Palestine KW - water KW - peace process Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-40747 SN - 978-3-86956-035-9 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - GEN A1 - Ansprenger, Franz T1 - Jerusalem : heilige Stadt und Konfliktherd T1 - Jerusalem : holy city, embattled city N2 - No Arab-Israeli peace process will succeed without a solution for Jerusalem. The author describes stages of the Jerusalem history as a holy city of the Jews, Christians and Muslims and analyses their religious and mental ties to the town. Also the division of Jerusalem was not able to stop the hatred. Jerusalem must be one city and the capital of both, Israel and Palestine. This was the core of the Oslo peace process, and it is still essential for a sustainable solution. KW - Nahostkonflikt KW - Jerusalem KW - Israel KW - Palästina KW - Middle East conflict KW - Jerusalem KW - Israel KW - Palestine Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-46746 ER - TY - GEN A1 - Abdel Shafi, Salah T1 - Historischer November in Palästina : Zwei-Staaten-Lösung versus dauerhafte Besatzung durch Israel N2 - Der November 2012 wird sicherlich als ein historischer Monat in die palästinensische Geschichte eingehen. Im November begann die israelische Armee mit der gezielten Tötung eines hohen Funktionärs der Hamas einen Luftkrieg gegen den Gazastreifen. Nach acht Tagen wurde Israel durch internationalen Druck gezwungen, einen Waffenstillstand mit der Hamas zu akzeptieren. Einmal mehr zeigte sich, dass der Nahostkonflikt nicht mit militärischer Gewalt zu lösen ist. Dies kann nur mit einer Zwei-Staaten-Lösung erreicht werden, der substanzielle und ehrliche Verhandlungen vorausgehen. KW - Israel KW - Palästina KW - Gaza KW - Frieden KW - UNO Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-64236 ER - TY - BOOK ED - Schmidt, Renate T1 - Naher Osten : Politik und Gesellschaft N2 - Der dritte Band der Potsdamer Textbücher befasst sich mit gesellschaftlichen Entwicklungen im konfliktreichen Nahen Osten. Die Zusammenstellung der Texte erfolgte sowohl mit Blick auf die anhaltende Kulturkreisdiskussion als auch hinsichtlich der Bemühungen um Stabilität in dieser Region. Hinzu kommen Analysen zur wirtschaftlichen Entwicklung und den politischen Regimes in Israel, Palästina, Ägypten, im Jemen und Iran. Auszüge aus Verfassungen arabischer Staaten, statistische Angaben und eine Bibliographie vervollständigen das Textbuch. T3 - Potsdamer Textbücher - 3 KW - Naher Osten KW - Israel KW - Palästina KW - Ägypten KW - Jemen KW - Iran KW - Middle East KW - Israel KW - Palestine KW - Egypt KW - Yemen KW - Iran Y1 - 1998 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-46806 SN - 978-3-931703-29-5 PB - Berliner Debatte Wissenschaftsverlag CY - Berlin ER -