TY - THES A1 - Schrenk, Judith Katharina T1 - Aushandlungen unter Kindern : Einsatz verschiedener Taktiken im Verlauf einer Aushandlung und Stellung in der Peergruppe T1 - Negotiations among children : the use of different tactics during negotiation and peer group status N2 - Die folgenden Fragen standen im Mittelpunkt der Dissertation: Wie handeln Grundschulkinder aus, wenn sie von ihren Peers ungerecht behandelt werden? Welche unmittelbaren Wirkungen hat ihr Vorgehen? In welchem Zusammenhang steht das Vorgehen in der Konfliktsituation mit der Stellung unter den Peers? Theoretische Grundlage waren die Entwicklungsmodelle zum Aushandeln von Yeates und Selman (1989) sowie Hawley (1999). Es nahmen 213 Dritt- und Fünftklässler an der Untersuchung teil. Eine Kombination qualitativer und quantitativer Methoden wurde verwendet. In einem individuellen Interview wurde erhoben, welche Taktiken (eine Handlungseinheit) sowie welche Strategien (Abfolge von Taktiken) die Kinder in einer hypothetischen Normbruchsituation einsetzen würden. Die Kinder wurden auch gefragt, welche unmittelbaren Wirkungen sie erwarten, wenn sie die vorgeschlagene Taktik einsetzen. Die Stellung der Kinder wurde sowohl bezüglich ihres Einflusses (Peerrating) als auch bezüglich ihrer Akzeptanz (Soziometrie) unter den Klassenkameraden erhoben. Die von den Kindern genannten Taktiken wurden vier übergeordneten Kategorien zugeordnet: Verhandeln, Erzwingen, Ausweichen und Aufgeben. Nach den Erwartungen der Kinder führen sowohl Verhandlungstaktiken als auch erzwingende Taktiken in um die Hälfte der Fälle zur Durchsetzung. Erzwingende Taktiken gehen jedoch häufig mit unfreundlichen Reaktionen einher. Einfluss und Akzeptanz der Kinder waren davon abhängig, welche Kombination und Sequenz von Taktiken (Strategie) sie wählten. Beispielsweise waren Kinder einflussreich und beliebt, die eine Reihe von Verhandlungstaktiken generierten oder die zunächst Verhandlungstaktiken vorschlugen und danach erzwingende Taktiken. Kinder, die sofort Zwang einsetzen würden, hatten wenig Einfluss und wurden abgelehnt. Außerdem fanden sich Geschlechts- und Altersunterschiede hinsichtlich des Vorgehens in der hypothetischen Normbruchsituation sowie der Zusammenhänge zwischen Taktiken und Stellung unter Peers. N2 - The dissertation dealt with the following questions: How do children react, when a peer infringes upon their rights? What immediate outcomes are connected to their actions? What is the relation between the way children proceed in the conflict situation and their social standing among their peers? As a theoretical background served the modells about negotiations by Yeates and Selman (1989) as well as Hawley (1999). 213 third- and fifthgraders participated in the study. A combination of qualitative and quantitative methods was used. Children were individually interviewed to assess what tactics (unit of action) as well as what strategies (sequence of tactics) they would apply in a hypothetical conflict involving a rights infraction. Children were also asked what immediate outcomes they expected, using the proposed tactic. Children's social standing was assessed concerning their influence (peerrating) as well as their acceptance (sociometrie) among their classmates. The tactics propsed by the children were assigned to four superordinate categories: negotiate, coerce, get out of the way, give in. According to the expectations of the children both negotiation tactics and coercive tactics lead to assertion in about half of the cases. Coercive tactics however often evoque unfriendly responses. Children differed in their influence and acceptance depending on the combination and sequence of tactics (strategy) they chose. For example children, which generated a series of negotiation tactics and children, which proposed negotiation tactics in the beginning and coercion tactics later were both influental and liked. Children, which chose coercion allready in the beginning had little influence and were rejected. Also gender and age differences were found concerning the tactics chosen in the hypothetical conflict situation and the relation between tactics and social standing among peers. KW - Soziale Ungleichheit KW - Einfluss KW - Soziale Anerkennung KW - Konflikt KW - Taktik KW - Strategie KW - Zwang KW - Kind KW - erwartete unmittelbare Wirkung KW - Aushandlung KW - Normbruch KW - Akzeptanz KW - Peerinteraktion KW - social inequality KW - influence KW - social acceptance KW - conflict KW - strategy KW - coercion KW - child KW - outcome expectation KW - negotiation KW - rights infraction Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-12580 ER - TY - THES A1 - Burgold, Julia T1 - Erfahrung und Reflexion von Obdachlosigkeit BT - Zur Verständigung über Obdachlosigkeit in der Praxis des Slumming T2 - Potsdamer Geographische Praxis N2 - Die Arbeit gibt einen Einblick in die Verständigungspraxen bei Stadtführungen mit (ehemaligen) Obdachlosen, die in ihrem Selbstverständnis auf die Herstellung von Verständnis, Toleranz und Anerkennung für von Obdachlosigkeit betroffene Personen zielen. Zunächst wird in den Diskurs des Slumtourismus eingeführt und, angesichts der Vielfalt der damit verbundenen Erscheinungsformen, Slumming als organisierte Begegnung mit sozialer Ungleichheit definiert. Die zentralen Diskurslinien und die darin eingewobenen moralischen Positionen werden nachvollzogen und im Rahmen der eigenommenen wissenssoziologischen Perspektive als Ausdruck einer per se polykontexturalen Praxis re-interpretiert. Slumming erscheint dann als eine organisierte Begegnung von Lebensformen, die sich in einer Weise fremd sind, als dass ein unmittelbares Verstehen unwahrscheinlich erscheint und genau aus diesem Grund auf der Basis von gängigen Interpretationen des Common Sense ausgehandelt werden muss. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Arbeit, wie sich Teilnehmer und Stadtführer über die Erfahrung der Obdachlosigkeit praktisch verständigen und welcher Art das hierüber erzeugte Verständnis für die im öffentlichen Diskurs mit vielfältigen stigmatisierenden Zuschreibungen versehenen Obdachlosen ist. Dabei interessiert besonders, in Bezug auf welche Aspekte der Erfahrung von Obdachlosigkeit ein gemeinsames Verständnis möglich wird und an welchen Stellen dieses an Grenzen gerät. Dazu wurden die Gesprächsverläufe auf neun Stadtführungen mit (ehemaligen) obdachlosen Stadtführern unterschiedlicher Anbieter im deutschsprachigen Raum verschriftlicht und mit dem Verfahren der Dokumentarischen Methode ausgewertet. Die vergleichende Betrachtung der Verständigungspraxen eröffnet nicht zuletzt eine differenzierte Perspektive auf die in den Prozessen der Verständigung immer schon eingewobenen Anerkennungspraktiken. Mit Blick auf die moralische Debatte um organisierte Begegnungen mit sozialer Ungleichheit wird dadurch eine ethische Perspektive angeregt, in deren Zentrum Fragen zur Vermittlungsarbeit stehen. N2 - The book provides an insight into the social practices of mutual understanding occurring during city tours with former homeless people, which operate with the goal of increasing understanding, tolerance and recognition for people affected by homelessness. First, the discourse of slum tourism is reviewed and, considering the diversity of this phenomena, the term “slumming” is defined as an organized encounter with social inequality. The central lines of discourse and the moral positions woven into them are thus traced and reinterpreted within the framework of the adopted sociological perspective of knowledge as an expression of a polycontextural practice per se. Through this lens, slumming then appears as an organized encounter of ways of life that are alien to each other in a way that defies immediate understanding, and for this very reason must be negotiated on the basis of common sense interpretations. Against this background, this study examines how participants and city guides communicate about the experience of homelessness and focusses on the thereby generated kind of understanding of homelessness. Of particular interest here are the possibilities and limits of the mutual understanding between the former homeless guides and their predominantly bourgeois attendees. For this purpose, the transcripts of conversations taken during nine city tours from different providers in German-speaking countries were analyzed using the procedure of the documentary method. This comparative examination offers not least a differentiated perspective on the practices of recognition that are always inherent in the processes of understanding. Concerning the moral debate surrounding organized encounters with social inequality, this ultimately suggests a shift in the ethical framework away from the issue of representation toward one of mediation. T3 - Potsdamer Geographische Praxis - 18 KW - Slumming KW - slumming KW - Slumtourismus KW - slum tourism KW - soziale Ungleichheit KW - social inequality KW - Obdachlosigkeit KW - Homelessness KW - Rekonstruktive Sozialforschung KW - reconstructive social research KW - Dokumentarische Methode KW - documentary method KW - Systemtheorie KW - systems theory KW - Polykontexturalität KW - polycontexturality KW - Stadtführungen KW - guided tours KW - Interaktion KW - interaction KW - Stigmatisierung KW - stigmatization Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-553932 SN - 978-3-86956-541-5 SN - 2194-1599 SN - 2194-1602 IS - 18 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Entrich, Steve R. T1 - Shadow education and social inequalities in Japan T1 - Kommerzielle Nachhilfe und soziale Ungleichheiten in Japan BT - evolving patterns and conceptual implications BT - neue Strukturen und konzeptuelle Implikationen N2 - This book examines why Japan has one of the highest enrolment rates in cram schools and private tutoring worldwide. It sheds light on the causes of this high dependence on ‘shadow education’ and its implications for social inequalities. The book provides a deep and extensive understanding of the role of this kind of education in Japan. It shows new ways to theoretically and empirically address this issue, and offers a comprehensive perspective on the impact of shadow education on social inequality formation that is based on reliable and convincing empirical analyses. Contrary to earlier studies, the book shows that shadow education does not inevitably result in increasing or persisting inequalities, but also inherits the potential to let students overcome their status-specific disadvantages and contributes to more opportunities in education. Against the background of the continuous expansion and the convergence of shadow education systems across the globe, the findings of this book call for similar works in other national contexts, particularly Western societies without traditional large-scale shadow education markets. The book emphasizes the importance and urgency to deal with the modern excesses of educational expansion and education as an institution, in which the shadow education industry has made itself (seemingly) indispensable. This book: • Is the first comprehensive empirical work on the implications of shadow education for educational and social inequalities. • Draws on quantitative and qualitative data and uses mixed-methods. • Has major implications for sociological, international and comparative research on the topic. • Introduces a general theoretical frame to help future research in approaching this under-theorized field. N2 - Die vorliegende Arbeit untersucht die Ursachen für die in Japan im internationalen Vergleich enorm hohen Nutzungsquoten kommerzieller Nachhilfe verschiedenster Couleur (Schattenbildung). Insbesondere die Implikationen der Investitionen in diesen privaten Zusatzschulunterricht für soziale Ungleichheiten stehen im Fokus der Analysen. Das Buch bietet jedoch auch tiefe Einblicke in die Bildungswelt Japans und schafft ein umfassendes Verständnis für die Rolle dieser Art von Bildung. Es werden neue Wege aufgezeigt, dieses Thema theoretisch und empirisch anzugehen sowie eine umfassende Analyse der Wirkung von kommerzieller Nachhilfe auf die Bildung sozialer Ungleichheit basierend auf verlässlichen und überzeugenden empirischen Analysen. Im Gegensatz zu früheren Studien zeigt das Buch, dass Investitionen in kommerzielle Nachhilfe nicht zwangsläufig zu zunehmenden oder anhaltenden Ungleichheiten führt, sondern gleichfalls das Potenzial haben, Schüler ihre statusspezifischen Nachteile überwinden zu lassen und damit zu mehr Chancen in der Bildung beitragen kann. Vor dem Hintergrund des kontinuierlichen Ausbaus und der Konvergenz von Schattenbildungssystemen weltweit fordern die Ergebnisse dieses Buches ähnliche Arbeiten in anderen nationalen Kontexten, insbesondere in westlichen Gesellschaften ohne traditionell hoher Abhängigkeit von Schattenbildung, wie Deutschland. Das Buch betont die Dringlichkeit sich mit den modernen Auswüchsen der Bildungsexpansion und Bildung als einer Institution auseinanderzusetzen, in der sich die Schattenbildungsindustrie (scheinbar) unentbehrlich gemacht hat. Dieses Buch: • ist die erste umfassende empirische Arbeit zu den Implikationen von Schattenbildung für Bildungs- und soziale Ungleichheiten in Japan. • basiert auf quantitativen und qualitativen Daten und verwenden mixed methods. • hat große Auswirkungen auf die soziologische, internationale und vergleichende Forschung zu dem Thema. • führt einen allgemeinen theoretischen Rahmen ein, um die Annäherung an dieses Thema durch zukünftige Forschung zu unterstützen. KW - social inequality KW - educational inequality KW - shadow education KW - educational decision-making KW - educational competition KW - soziale Ungleichheit KW - Bildungsungleichheit KW - shadow education KW - Nachhilfe KW - Bildungsentscheidungen Y1 - 2016 SN - 978-3-319-69118-3 U6 - https://doi.org/10.1007/978-3-319-69119-0 PB - Springer CY - Cham ER - TY - JOUR A1 - Verwiebe, Roland A1 - Bobzien, Licia A1 - Fritsch, Nina-Sophie A1 - Buder, Claudia T1 - Social inequality and digitization in modern societies BT - a systematic literature review on the role of ethnicity, gender, and age JF - SocArXiv : open archive of the social sciences N2 - The digitization process has triggered a profound transformation of modern societies. It encompasses a broad spectrum of technical, social, political, cultural and economic developments related to the mass use of computer- and internet-based technologies. It is now becoming increasingly clear that digitization is also changing existing structures of social inequality and that new structures of digital inequality are emerging. This is shown by a growing number of recent individual studies. In this paper, we set ourselves the task of systematizing this new research within the framework of an empirically supported literature review. To do so, we use the PRISMA model for literature reviews and focus on three central dimensions of inequality - ethnicity, gender, and age - and their relevance within the discourse on digitization and inequality. The empirical basis consists of journal articles published between 2000 and 2020 and listed on the Web of Science, as well as an additional Google Scholar search, through which we attempt to include important monographs and contributions to edited volumes in our analyses. Our text corpus thus comprises a total of 281 articles. Empirically, our literature review shows that unequal access to digital resources largely reproduces existing structures of inequality; in some cases, studies report a reduction in social inequalities as a result of the digitization process. KW - age KW - digitization KW - ethnicity KW - gender social inequality KW - social inequality Y1 - 2023 U6 - https://doi.org/10.31235/osf.io/k2zwh PB - Center for Open Science CY - [Charlottesville, VA] ER -