TY - THES A1 - Meyer, Sven T1 - Wie ist liberale Eugenik möglich? T1 - How is liberal eugenics possible? BT - Menschenformung aus liberaler Perspektive und ihre Abgrenzung zur autoritären Eugenik BT - the shaping of human beings from a liberal perspective and differentiated from authoritarian eugenics N2 - Folgt tatsächlich aus einem liberalen Wertekanon eine generative Selbstbestimmung, eine weitgehende elterliche Handlungsfreiheit bei eugenischen Maßnahmen, wie es Vertreter einer „liberalen Eugenik“ versichern? Diese Arbeit diskutiert die Rolle Staates und die Handlungsspielräume der Eltern bei der genetischen Gestaltung von Nachkommen im Rahmen eines liberalen Wertverständnisses. Den Schwerpunkt/Fokus der Betrachtungen liegt hier Maßnahmen des genetic enhancement. Darüber hinaus wird auch das Verhältnis der „liberalen Eugenik“ zur „autoritären Eugenik“ neu beleuchtet. Die Untersuchung beginnt bei der Analyse zentraler liberaler Werte und Normen, wie Freiheit, Autonomie und Gerechtigkeit und deren Funktionen in der „liberalen Eugenik“. Wobei nur sehr eingeschränkt von der „liberalen Eugenik“ gesprochen werden kann, sondern viel mehr von Varianten einer „liberalen Eugenik“. Darüber hinaus wird in dieser Arbeit die historische Entwicklung der „liberalen“ und der „autoritären Eugenik“, speziell des Sozialdarwinismus, untersucht und verglichen, insbesondere im Hinblick auf liberale Werte und Normen und der generativen Selbstbestimmung. Den Kern der Arbeit bildet der Vergleich der „liberalen Eugenik“ mit der „liberalen Erziehung“. Da hier die grundlegenden Aufgaben der Eltern, aber auch des Staates, analysiert und deren Verhältnis diskutiert wird. Es zeigt sich, dass sich aus einem liberalen Wertverständnisses heraus keine umfangreiche generative Selbstbestimmung ableiten lässt, sondern sich viel mehr staatlich kontrollierte enge Grenzen bei eugenischen Maßnahmen zum Wohle der zukünftigen Person, begründen. Zudem wurde der Weg zur autoritären Eugenik nicht durch die Abkehr von der generativen Selbstbestimmung geebnet, sondern viel mehr durch die Übertragung des Fortschrittsgedankens auf den Menschen selbst. Damit verliert die generative Selbstbestimmung auch ihre Funktion als Brandmauer gegen eine autoritäre Eugenik. Nicht der Verlust der generativen Selbstbestimmung, sondern viel mehr die Idee der Perfektionierung des Menschen muss kritisch betrachtet und letztlich abgelehnt werden. Ohne generative Selbstbestimmung und einer Perfektionierung des Menschen, bleibt nur eine Basis-Eugenik, bei der die Entwicklungsfähigkeit des Menschen sichergestellt wird, nicht jedoch seine Verbesserung. Darüber hinaus muss auch über eine Entwicklungsmöglichkeit des zukünftigen Menschen gesprochen werden, d. h. ein minimales Potential zu gesellschaftlicher Integration muss gegeben sein. Nur wenn tatsächlich keine Möglichkeiten seitens der Gesellschaft bestehen eine Person zu integrieren und dieser eine Entwicklungsmöglichkeit zu bieten, wären eugenische Maßnahmen als letztes Mittel akzeptabel. N2 - Could reproductive autonomy, i.e. extensive parental freedom in making eugenic decisions, actually be deduced from liberal core values, as it is affirmed by advocates of "liberal eugenics"? My thesis discusses the role of the state as well as the scope of action that parents have with the genetic configuration of their descendant - within the framework of liberal values. Furthermore the relations between "liberal eugenics" and "authoritarian eugenics" are novelly examined. The first part of this research is concerned with an analysis of liberal core values and norms, like freedom, autonomy and justice and their functioning within "liberal eugenics". Yet, there is not just one limited version of "liberal eugenics", but rather there are variations of it. Additionally this thesis examines and compares the historical development of "liberal" and "authoritarian eugenics", specifically social darwinism, with particular regard to liberal values and norms as well as to reproductive autonomy. The essence of my thesis is a thorough comparison of "liberal eugenics" with "liberal education". As in this section the fundamental tasks of parenting as well as tasks of the state are being analysed and their relations to one another are being discussed. Thus, it can be concluded that no extensive reproductive autonomy can be deduced from a liberal set of values. But rather reasons for a more state-controlled and tightly restricted procedure of eugenic actions, for the good of the potential person, can be found. Furthermore, the way to authoritarian eugenics was not paved by a rejection of reproductive autonomy, but rather by applying the idea of progress onto the human being himself. Thereby reproductive autonomy also loses its function as a firewall against authoritarian eugenics. It is not the loss of reproductive autonomy that needs to be examined critically and eventually has to be rejected, but rather the idea of perfectioning man. Without reproductive autonomy and the intention to perfectioning man, only a basic eugenics remains, which merely ensures a development of man but not his improvement. Beyond that, opportunities for development of the potential person need to be ensured, i.e. at least a minimum potential for social integration needs to apply. If and only if society is incapable of integrating a person and and when it is not being able to provide him with opportunities for his development, only in such cases would eugenic actions be aceptable as an ultimate means. KW - liberale Eugenik KW - liberal eugenics KW - reproduktive Selbstbestimmung KW - genetic enhancement KW - Sozialdarwinismus Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-77166 ER - TY - BOOK A1 - Tröger, Alexander T1 - Hermetische Offenheit T1 - Hermetic openess BT - Nietzsches Also sprach Zarathustra als Buch für Alle und Keinen BT - Nietzsche's 'Thus spoke Zarathustra' as book for All and None N2 - „Ein Buch für Alle und Keinen“ heißt es auf dem Titelblatt von Nietzsches Also sprach Zarathustra. Was wie ein Paradoxon anmutet, verweist jedoch auf den manifesten strukturellen Gehalt eines Werkes, welches der Forschung größtenteils nur mit seinem reichhaltigen narrativen Inhalt entgegentritt. An Nietzsches Also sprach Zarathustra soll in Bezug auf die Klärung des Untertitels untersucht werden, inwiefern die Struktur oder Form des Textes als philosophischer Gehalt verstanden werden kann. Gezeigt werden soll, dass der Zarathustra nicht nur selbstreferentiell den Schlüssel zu seinem Verständnis in sich birgt, sondern auch unabhängig von seinem Inhalt Informationen transportiert, die eigentlich unter einem vermeintlichen methodischen Ausschluss der Möglichkeit des Verstehens, einen philosophischen Sinnhorizont eröffnen. Es soll gezeigt werden, dass der Zarathustra eine Eigendynamik aufweist, welche im Selbstvollzug ihren philosophischen Gehalt entfaltet. Dabei soll sich zeigen, dass der Text sich in einem Verweisungsgeflecht von in dieser Arbeit herauszuarbeitenden Textebenen in einem Akt der Selbsterfüllung auflöst. Darüber hinaus wird herausgestellt, wie dies geschieht, warum der herauszuarbeitende philosophische Gehalt dieser Dynamik die strukturelle Anforderung an den Text stellt und wie der Untertitel gleichsam als Chiffre, als Leseanweisung, sowie auch als ein den Text manipulierender Katalysator jener skizzierten Dynamik fungiert. Im Laufe dieser Untersuchung wird sich erhärten, was hier als Prämisse angeführt wird: In der Dynamik der Auflösung des Textes sowie in dem im Vollzug des Textes sich ergebenden Ausschluss kommunizierbarer einheitlicher Wahrheiten lösen sich ebenso die vermeintlichen philosophischen Schwergewichte des Zarathustra, wie der Topos des Übermenschen, der Willen zur Macht oder die Ewige Wiederkunft auf, sodass von Lehren oder gar Philosophemen im Also sprach Zarathustra nicht die Rede sein kann. Diese Arbeit wird zeigen, dass der Text weniger inhaltlich als vielmehr im Vollzug seiner Struktur von philosophischer Bedeutung ist und gar als das folgerichtige Paradigma einer Philosophie angesehen werden kann, welche die Dichotomie des binären Diskurses von ‚wahr‘ und ‚falsch‘ der abendländischen Epistemologie kritisch überwunden zu haben scheint. N2 - Hermetic openness - Nietzsche's Thus spake Zarathustra as book for all and none. "A book for all and none" is the subtitle of Nietzsche's Thus spake Zarathustra. But what appears paradoxical actually points to the manifest structural dimension of a work, which is mostly studied for its rich narrative content. In reference to the subtitle, this research investigates in how far the structure, or form, of the text can be understood as philosophical content. The intention is demonstrate that the subtitle is not only a self-referential key to the understanding of the text, but that the structure furthermore conveys information independently of the content - information of a philosophical horizon of meaning that opens exactly because of the seeming methodological exception of the possibility of understanding. I intent to show that Zarathustra unfolds its philosophical content through the workings of its very own dynamic - and that the text effaces itself as the result of network of reference existing between various levels of the text, which I will investigate. I will show how this is accomplished, why the philosophical content of this dynamic is a structural demand on the text and how the subtitle functions as a code for the understanding of the text as well as a manipulating catalyst for the mentioned dynamic. This research will establish what so far only works as a premiss: that the dynamic of self-effacement, as well as the elimination of communicable singular truths in the course of the text, results in the dissolution of the supposed philosophical core elements, as the topos of the "Übermenschen" (superman), the will to power or the eternal recurrence. Thus we can no longer talk of the lesson, doctrine, or school of thought, of Thus spake Zarathustra. This investigation will show that the philosophical value and meaning of the text of Zarathustra lies less in its content but rather in the workings of its structure. In this way Zarathustra can be seen as a paradigm of a philosophy which has critically transcended the binary dichotomy of 'true' and 'false' of occidental epistemology. KW - Friedrich Nietzsche KW - Also sprach Zarathustra KW - hermetische Offenheit KW - Intertextualität KW - Ein Buch für Alle und Keinen KW - intertextuality KW - Nietzsche KW - Zarathustra KW - literaric structure KW - self-referentiality KW - literarische Struktur KW - Selbstreferenzialitäz Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-77258 ER - TY - THES A1 - Morad, Iris T1 - Freiheit und Verantwortung : Überlegungen im Anschluss an Peter Bieri T1 - Freedom and responsibility : reflections followed by Peter Bieri N2 - In der Diskussion über Freiheit und Verantwortung vertritt die Hirnforschung die These, dass wir determiniert sind und unser Gehirn es ist, das denkt und entscheidet. Aus diesem Grunde könne uns für unsere Entscheidungen und Handlungen auch keine Verantwortung zugewiesen werden. Die Philosophie versucht in dieser Diskussion zu klären, ob wir trotz Determiniertheit für unsere Entscheidungen und Urteile verantwortlich sind oder ob Vereinbarkeit von Freiheit und Determinismus grundsätzlich nicht möglich ist. Diese Fragen stellt diese Untersuchung über Freiheit und Verantwortung nicht. In dieser Untersuchung wird ein gewisses Maß an Freiheit vorausgesetzt, weil diese Annahme der erste Schritt für unsere Freiheit ist. In dieser Arbeit geht es um die Verbindung von Freiheit und Verantwortung und was diese Verbindung in unserem Menschsein und Miteinander bedeutet. Ziel ist es, zu zeigen, dass wir uns zusätzliche Freiheit aneignen können, dass Bildung für unsere Freiheit nötig und dass Freiheit ohne Verantwortung nicht möglich ist. Die Untersuchung schließt sich Peter Bieris Thesen an, dass Aneignung von Freiheit und Bildung, die weder als Schul- noch als Ausbildung zu verstehen ist, möglich und nötig sind, um verantwortlich entscheiden und handeln zu können, lehnt jedoch Peter Bieris These ab, dass bedingte Freiheit Voraussetzung für unsere Freiheit ist. Zudem geht diese Arbeit über Peter Bieri hinaus, indem sie eine Lösungsmöglichkeit für unsere Freiheit und der damit verbundenen Verantwortlichkeit anbietet. Als Lösung wird eine Bildung vorgeschlagen, die uns die Verbundenheit mit den anderen und die Abhängigkeit von den anderen zeigt und die die Rechte und Bedürfnisse der anderen ebenso anerkennen lässt wie unsere eigenen. Es ist eine Bildung, die nicht nur Wissen, sondern auch bestimmte rationale und emotionale Kompetenzen beinhaltet. Es ist eine Bildung, die als lern- und lehrbar angesehen wird. Um diese Bildung als eine Notwendigkeit für unsere Freiheit und Verantwortlichkeit uns und den anderen gegenüber vermitteln zu können, ist es wichtig, uns in unserem Wesen verstehen. Deshalb werden in dieser Arbeit Faktoren dargestellt, die auf uns wirken und die uns als Menschen ausmachen. Es sind Faktoren, die auf unsere Freiheit und Verantwortung Einfluss nehmen, indem sie unsere Entscheidungen, unser Urteilsvermögen und in diesem Sinne auch unsere Handlungen ermöglichen oder einschränken. Durch die Darstellung dieser Faktoren werden wir auf unsere Möglichkeiten hingewiesen, die uns unser Leben in Selbstverantwortung und in Verantwortlichkeit den anderen gegenüber gestalten lassen. In dieser Untersuchung wird gezeigt, dass Freiheit ohne Verantwortung nicht möglich ist und es wird gezeigt, dass wir, wenn wir unsere Verantwortung abgeben, unsere Freiheit verlieren. N2 - In the discussion on free will and responsibility, brain research supports the belief that humans are determined and that deliberation and decision-making take place in the brain. We can therefore not be held responsible for our decisions and actions. The role of philosophy in this discussion is to determine if we are responsible for our decisions and judgments in spite of being determined or if free will and determinism principally exclude each other. However, these are not the questions asked in this paper on free will and responsibility. It is based on the assumption that a certain degree of freedom exists because this assumption constitutes the first step towards freedom. This paper is about the connection between free will and responsibility and what it means for us as individuals and as members of a community of people. The goal is to show that we are able to acquire additional freedom, that freedom needs education and cannot exist without responsibility. The study supports Peter Bieri´s hypothesis that it is possible and necessary to develop freedom and education – not in the sense of schooling or formation – for making responsible decisions and taking responsible actions; however, it rejects Bieri´s hypothesis that conditional freedom is a prerequisite for free will. In addition, this work goes beyond the approach taken by Peter Bieri by offering a possible solution for our freedom and the related issue of responsibility. The suggested solution lies in an education that lets us understand our mutual connectedness and interdependence and leads us to acknowledge the rights and needs of others in the same way as our own. It is a type of education which is not just knowledge-driven but also includes certain rational and emotional skills. It is an education considered as learnable and teachable. To be able to impart this education as a necessary prerequisite for our freedom and responsibility towards ourselves and others, it is important that we understand our true being. The study therefore presents factors affecting us and shaping us as human beings. These factors influence our free will and responsibility by supporting or limiting our decisions, our judgment and, hence, our actions. The presentation of these factors outlines our options to design a self-responsible life in which we are responsible to others. The paper shows that freedom is impossible without responsibility and that, by abdicating our responsibility, we are loosing our freedom. KW - Freiheit KW - Verantwortung KW - Bildung KW - Peter Bieri KW - Altruimus KW - freedom KW - responsibility KW - education KW - Peter Bieri KW - altruism Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-69215 ER -